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02-Abendausgabe Leipziger Tageblatt und Handelszeitung : 12.11.1918
- Titel
- 02-Abendausgabe
- Erscheinungsdatum
- 1918-11-12
- Sprache
- Deutsch
- Vorlage
- SLUB Dresden
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Rechtehinweis
- Urheberrechtsschutz 1.0
- Nutzungshinweis
- Freier Zugang - Rechte vorbehalten 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id84535308X-191811124
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id84535308X-19181112
- OAI
- oai:de:slub-dresden:db:id-84535308X-19181112
- Sammlungen
- Zeitungen
- Saxonica
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
-
Zeitung
Leipziger Tageblatt und Handelszeitung
-
Jahr
1918
-
Monat
1918-11
- Tag 1918-11-12
-
Monat
1918-11
-
Jahr
1918
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Dienstag. 12. November 1tt18 8 Leipziger LageülaLt Nr. S78. Abeuü-Lusqabe. Sette 3 Ein Aufruf de« Ministers de» Innern In Dresden hat sich ein vereinigter revolutionärer Arbetter- und Soldatenrat gebildet- Er hat sich tn de» Besitz sämtlicher Machtmittel deS Staates gesetzt. Die Garnison ist von Anfang an auf seine Seite getreten. Die Abgesandten . vereinigten Arbeiter- und Soldaten rates haben dem unterzeichneten Minister erklärt, daß sie trotz alter von ihnen geplanten politischen Umwälzungen zweierlei auf rechterhalten wollen: Die öffentliche Sicherheit und di« Ver sorgung des Landes mit Ernäbrungsmittcln und Rohstoffen. Die Erhaltung der Ordnung und Ernährung im Lande ist in der Tat das wichtigste Gebot der Stunde. Bricht dies eine oder andere zusammen, so wird das Elend des ohnehin bart geprüften sächsischen Volkes und Landes unabsehbar werden. Dies zu verhüten muh der gemeinsame Wunsch aller redlich Ge sinnten sein, gleichgültig welchen, Stand und welcher Partei sie angehören. Das Land vor Unordnung und Hungersnot zu bewahren ist nur möglich, wenn die Etaatsmaschtne, insbesondere aber alle Behörden und die Dienststellen im Ministerium deS Innern, in Tätigkeit bleiben, wenn alle Beamten, unbeirrt durch die polnischen Ereignisse, unentwegt ihre Pflicht ton und wenig stens die lausenden Geschäfte erledigen. Im Einverständnis mit dem Gesamkminiflerirmr richte ich an alle Beamten und Angestellten im Bereich des Mnlsteriums des Innern dis dringende Aufforderung, auf ihrem Posten auszu harren und ihre Pflicht wie bisher zu erfüllen. Ganz besonders wende ich mich mit diesem Ersuchen an diejenigen Beamten, denen die schwierige Aufgabe der Lebensmittelversorgung des Landes obliegt. als je musz in diesen schweren Tagen das Wort gelten: U ' b - alles das Vaterland. Der Minister des Innern, gez. Dr. Koch. Die neue Sosdatenlöhnung H Dresden. 12. November. (Drahtbericht unserer Dresdener Schriftleitung) Wie wir erfahren, erhallen die Salden täglich 7 Mark Löhnung, die Soldaten aber, die eine rot« Binde tragen, also in besonderem Auftrage deS Arbeiter, und Sol- dotenratcS arbeiten, erhalten eine täglich« Löhnung von 12 Mark. Besondere Offiziersge Halter fallen weg. Sie werde« tu gleicher Werse wie die Mannschaft bezahlt. Reue» Staatsgewalt und Presse Drcrden, 12. Nov. (Drahtbericht unserer Dresder S ch r i , t i e i r u n g.i Schriftleiter Dresdner Tageszeitungen und Ver treter g.ohcr auswärtiger Blätter, die sich berufsmäßig mit den Fragen »er sächsischen Politik beschäftigen, haben sich mit d«r durch die Revo lution für ihre Lä>. gkcit geschaffene Lage befaßt. Sie sehen voraus, daß die n. ue Skaaisoewalt der Presse gegenüber mindestens in gleichem Maße Achtung und Entgegenkommen erweissn wtvd, wie eS di« bis herige Etactsregierung im Intereste der Oesfentlichkett gcLarr hat. Sie fordern: 1. Ungehinderten Zutritt zu ihren ArbettLräumen mW den Prestetribünen im CkändehauS, 2. Zutritt zu den Versammlungen deS Arbeicr- und SoldakenrateS und der sonstigen von der neuen Rogie- rungsgewalt eingesetzten bejchluhfassenden Körperschaften, S. dt« AuS- stequng von Ausweisen von Pressevertretern, 4. Einrichtung einer j) r e s s e st e l l e, di: gehalten ist, der Presse sederzett über die Fragen von öffentlichem Interesse erschöpfende rasche und zutreffend« Auskünfte erteilen und ihr auch alle diejenigen Nachrichten gleichzeitig zuzustellen, ie dem Vovlffschen Dienst gegeben werden, S. Abordnung von Vertretern >:r neuen Gewalt zu den von der Presse eingerichteten Prestedesprechungen ,n Ministerium des Aeußern. 6. Vollständiger Wegfall der Pressezensur und der Ueb.'rwachung der Prestegespräch« und Tclc- ramme. 7. Sicherstellung der Preste vor Eingriffen in ihren Besitz und .'lnstcllungsverhältnissen, unbeschadet der Forderung d«r Verleger. Diese Forderungen wurden dem Arbeiter- und Soldatenrat durch eine Abordnung übcrdracht und eingehend erläutert. Der Vorsitzende deS Arbeiter- und SoldatenratcL, Schwarz, nahm die Forderungen ent gegen und sagte ihnen loyalste Erfüllung zu. Nur zwei Einschränkungen behielt er sich vor: li. Dl« Sitzungen deS Arbeiter- ond Soldatenrares sollen, solang« rein organisatorische Frage« erledigt werden, geheim bleiben. Zu den späteren Beratungen jedoch, aamentstch zu denen tU>«r rrrfassunggcbend« und gesetzgeberische Angelegenheiten, wird di« Press« Zutritt erhalten 2. Line Pressezenswr soll zwar nicht bestehen, doch wird die neue Gewalt keine Unterstützung einer gewalt samen Gegenbewegung durch di« Presse zulassen. Line sachliche Kritik aber wird in keiner Welse d«- hindert sein. Ms Leute vom Kleeblatt ibs Roma» von Martin Bücklaa. «-öeiüech im» », «chm» -emiich B«ch«» piMui» S Die Post brachte lhm einen Brief von Herrn Hienemann. ächslen Sonntag sollte er -en Konventualinnen tm Stift feierlich : 's neuer Arzt vorgestellt werden. Hienemann hatte das Schreiben ä rmlich als Provisor des Versorgungshauses zu de» vierzehn heiligen Nothelfern unterzeichnet. Nehse wollte das zuerst für einen verfehlten Witz halten: .Was fällt ihm eigentlich ein? Unfug! Ich tanze nicht an, ich mache de» Zimt nicht mit.' .Laß es mal ausnahmsweise über -ich ergehn, Neber Günther,' redete Susann« ihm zu. .Schon um Herrn Hl«nemanns willen.' Der Akkus fand am nächsten Sonntag gleich nach dem Kirch gang statt. Das KonventSzlmmer glänzte, der Fußboden sauber mit Zand bestreut, der Messingkronleochker schön blank geputzt, die ledernen Backenstühle, die buntbemalten Truhen, die steifen bunten Heiligen auf den Wandkonsolen frisch abgefetft. Die Damen mutzten indesje« erst aus der Küche geholt werden, wo auf dem gemeinsamen Herd zwanzig verschiedene Töpfchen über einem gewaltigen Brikettfeuer brodelten. Schürzewischend kam eine nach der andern heretngehumpelt. Es stellte sich aber keine rechte Andacht ein, denn während der wohlgesetzten Worte ihres Herrn Provisors hingen sie mit dem andern Ohr nach der Küche hin. Dort ging es alle paar Minuten zschsch-zschsch. Irgendwo kochte da ein Topf über, aber welcher? Frau Mennecke und Frau Ren necke hatten sich schon beim ersten langen Gezisch still um di« Ecke gedrückt, und es war gut, dah Provisor Hienemann seine Rede abkürzte, im Galopp die Hauplparagraphen der Haus- ^chnung verlas und den neuen'Doktor dann mit einer wichtigen Handbewegung oorstellte, so datz die allen Damen wieder zu ihren Töpfen konnten. Der Spötter Rchfe hatte die ganze Zeit verstohlen in sich hineingekicherk. Es fehlte nur, datz er nicderkniete und datz auch noch das Harmonium ging und alle die zahnlosen allen Weiber zu singen begannen. Warum mutzte eine so einfache Sache in diesen, alten Stift so mittelalterlich aufgemacht werden? Auch ohne die Feier wären ihm die Insassen des Feierabend- Hauses die dankbaren und anspruchslosen Patienten geworden, als die er sie seit dem Mittag schätzen lernte. Und gab es einmal Stürme in diesem stillen Lebentkofe». f» wetterte er kräftig da zwischen, besonders als Witwe Ahrens ihrer Nachbarin in den Kochtopf gespuckt Hatto, weil st« es «tcht «rsfiehen konnte, -atz Die Entente gegen den ^Bolschewismus Bern, 12. November. (E i g. Drahtbericht.) DaS .Den»«« Tagblatt' berichtet, dah umfassende militärische Maß nahme« der Euteat« gegen de» Bolschewismus bevorstehcn. Amerika hab« bereits Oesterreich vor kurze» wisse» lassen, datz di« Enten!« entsprechend« Maßregeln ergreifen werd«, um deu Aus bruch einer bolschewistische» Bewegung i« Oesterreich and Deutschland zu verhindern. Es verlautet, dah sich Kräfte der Enleate nach Ueder- windnng der Zenlralmächle gegen den Bolschewismus, wo immer er anfirete, weaden und durch Zerstörung seiuer Herd« lm Oste» die Westmächle selbst vor d«m Ilebergrelfe« der Be wegung aas ihr« eigenen Gebiete schützen werdea. * * * Haag, 12. November. (Eig. D r a h t b e r i ch k.) Zu der Mit- tellung, daß die alliierten Truppen blS auf weiter« Befehl« jetzt be setzte Gebiete nicht überschreiten dürfen, wird von gut unterrichteter Seit« gesagt, man wolle damit vermeiden, dah französische Trup pen mit deutschen Truppen In Berührung kommen, da man befürchtet, daß die aufständische Bewegung auch unter dem alliierten Truppen um sich greifen könnt«. Di« Engländer in Odessa. Zürich, 12. November. (Eig. Drodldericht.) Die .Züricher Morgenzeiinng" berichtet einer Meldung deS okraimschen T legraphea- bureavs zufolge: Ans das Gesuch der ukra uischen Negierung sind die Engländer in Odessa eingezogen. Die militärische Inter- oeullou der Entente in der Ukraine dürft« demnächst tn Floh kommen, nachdem sich dort der BolschewiSmas weiter aus gedehnt Hal. Alliierte Intervention in -er Schmelz? Dera, 12. November. (Eig. D r a h l b e r l ch l.) DaS .Verner Tagblatt' erwartet, dah man eine militärisch« Ialervenlioa der Westmächte gegenüber der Schweiz wohl «warten müsse, nach dem aus t:r Schweiz die bolschewistischen Bestrebungen an Umfang zunchm^n ond damit zugleich auch di« Unabhängigkeit ge fährden. Di« Lnlenle sei entschlossen, auch in neutralen Ländern elnznmarschieren, nm den BoijchcwtSmnS nicderzokämpsea. Zürich, 12. November. (Eig. D r a h l b e r i ch t.) In Zürich erfaßt« laut Zürcher Morgenzeitung' die Bildung einer kommu nistischen Partei, weiche in der Stadt Tausende von Flug blättern verteilen lieh. Einleine der dieser PaNel angehörenden Mitglieder wurden bereits verhajtet, weil sie zu Revotten auffvrderien. Haag, 12. November. (Eig. Drahtbericht.) Verschiedene sozialdemokratisch« Orgamisaiionen und Gewerkschaftsvertreter der Niederlande, sorvie der niederländisch« Bund der Militärpflichtigen hielten in Rotterdam ein« Versammiungab, m der beschlossen wuvd«, der Regierung und den besitzenden Klassen ein« Reih« wirt- schaftilcherFordernngen zu stellen und auf ihre sosorNge Ver wirklichung za dringn. Hierzu gehören: Die sofortige Demo bilisierung und Verpflegung der Soldaten blä die Arbeitslosig keit behoben ist: sofortige Einlührung des FrauenwahlrechieS und Abhaltung neuer Wahlen; Ausschaltung der Ersten Kammer, sofortige Einführung des gesetzlichen 8-6tundentag«S und 6 Slundeniag für die Bergarbeiter; Einführung einer Altersver sorgung vom 60. Lebensjahre an; Erhöhung der Löhne für Arbe ter und andere Angestellte der Eisenbahnen und der öffentlichen Einrichtungen; Bewilligung sämtlicher Forderungen des Verbandes der Mäitärpfüchligen; die Lebensmittelversorgung soll auf ge meinsamer Grundlage durchgesührt werden. Amsterdam, 12. November. (Eig. Drahtberlcht) Di« Entwicklung der Lagela Holland geht sehr stark in revolutionärer Richtung. In weiten Kreisen erwartet man, dah die Bildung einer Republik bevorstehe. Würde di« fetzig« Negierung gestürzt, so läge dle Gefahr vor, dah ein« künftig« revolutionäre Regierung den Deut sche» Kaiser entweder auSweis « n oder dem Vielverband avsllesern würde. SS gehen hier Gerüchte um, dah tu Rotter dam und iu Iltrechl Unruhen auSgebroche« sind. Derslarkrrrrq des dänischen Grenzschutzes Kopenhagen, 11. November. (Drahtbericht.) Hiesige Blätter melden von der deutsch-dänischen Grenze: Hier sind dänische Kavallerie- und Infanterieverstärknngen zom Schuh der Grenze eingetroffen. Im Lause des gestrigen Tages inspizierte der Oberstkommandiercnde der Truppen in Jüt land Generalleutnant L e m p ck e dle dänischen Grenzkruppen. Auf der deutschen Seit« der Grenze haben dle Arbeiter- und Soldaten räte dle Grenzwachiposten besucht, dl« all« zu Ihnen übergingen. Die dänisch« Bevölkerung benuhl« den gestrigen Sonntag zu einem Ausflug nach der Grenze. Die deutschen Soldaten unterhielten sich bereitwillig mit den Besuchern und berichteten über die Er eignisse in Deutschland. Die Patronentaschen, die früher für scharfe Patronen bestimmt waren, sind nun mit Zigarren überfüllt, die dle Besucher reichlich geben. Ute MhtuMriAei Amerika für Ebert? Hamborg, 12. November. (Eigener DrahtberlchtI Das .Fremdenblatt' berichtet auS dem Haag: In hiesigen amerl- iranischen Kreisen herrscht die Ueberzeugung, datz die Washing toner Regierung alles ton werde, um die Ebert- Scheidemann-Regterung kräftig zu unterstütze» und -atz sie bei den Frlcdensoerhandlungen, die sie möglichst be schleunigen wird, nachdrücklich als mäßigender Fakt or auf treten wird. Ihre schlimmsten Befürchtungen sind auf ein« Störung -er deutschen Lebensmittelversorgung durch unkontrollierbare Mitglieder gerichtet, und man erwägt die ^Möglichkeit, noch vor Unterzeichnung des Friedens eine ameri kanische L e b e n s m i t t e l k o m m i ss i o n nach Berlin zu entsenden. Jedenfalls soll Wilson fest entschlossen sein, dafür zu sorgen, dah der deutsche Volksstaat in der Zuteilung von Lebensmitteln und Rohmaterialien fair behandelt wird. Bayern gegen den Bolschewismus München, 12. November. (Drabkber'cht.) Die neue Regierung der Republik Bayern hat sich dem revolutionären Umschwung la Berlin vorläufig angeschlosson. Das Zentrum fügt sich den Tat sachen; die liberalen Organisationen treten in einer Kundgebung für die unbedingte Erhaltung der Reichseinheit »in. Der Gedanke d«S Bolschewismus, den man fürchtet, beschäftigt neuerl'ch die weitesten Kreise. In einer Unterredung die der Korrespondent deS .Berliner Tageblattes' mit dem Ntinlster- prästdenten Kurt Eisner hakle, kam dieser auf jenen Punkt za sprechen. Wie schon betont, hasst und verachtet Eisner nach seiner Ucber- zewgung den BvlscixwiSmus. LiSncr sagte, er sei überzeugt, dah alle seine Gesinnungsgenossen, die jetzt in Berlin die Macht in die Hände genommen l>aben, in der Verurteilung des Bolschewismus der gleichen Meinung wären wie er. Ein Angriff aus den Frankfurter Hauptbahnhof Frankfurt a. M^ 12. November. (Eig. D ra htb « rich t.) In der letzten Nacht wurde von der Lienbaimstaiion Bebra gemeldet, daß sich ein« Anzahl beioasfneter Leute verschiedener Wagen beinächtigt habe, um nach Franksurt zu fahren und den Haupibahnhof tn ihre Go walt zu bringen. Der densttuende Bahnhosskommandant trat sofort die nötigem Vorsichtsmaßnahmen und ließ die Maschinengewehr« tn Be reitschaft stellen. Der Bahnhof wurde alsbald geräumt. Ein« halbe Stunde später wurden in der Einfahrt ans dem ankommenden Zug« Schüsse abgegeben, denen sofort die Maschinengewehre antworteten. Aber bald hörte die Schießerei auf; denn die bewaffnete Bande hatte eiligst die Flucht ergriffen. Einige Personen wrudem ver letzt, Loch sind die Verletzungen leicht. ArbelLerräte bei den Privatbanken DerNn, 12. November. (Eig. D r a h t ber 1 ch t.) Bei den Privatbanken ist die Bildung von Arbeilerräten schon erfolgt oder alsbald zu erwarten. Ein Anschlag auf das Karlsruher Schloß Karlsruhe, 12. November. (Eig, Drahtbericht.) In de» gestrigen Abendstunden wurde hier von gewissen Elementen, die sich zo- sammemschtosfen und von einem Matrosen, namens Klumpp, geführt wur den, ein Anschlag gegen daS Schloß und auch gegen einzeln« Banken beabsichtigt, der jedoch dank der angcordneten Maßnahmen des A-- und S.-RateS nicht zur Durchführung kam. Der Anschlag wurde vereitelt, ohne daß eS zu Blutvergießen kam. Die Rückkehr der alliierten Kriegsgefangenen Amsterdam, 11. November. (Drahtbericht.) Wie die Ni» derl. Telegr.-Agentur ans dem Haag erfährt, werden gegen 100000 Kriegsgefangene aus Deutschland erwartet. Gin englisches Kriegsschiff torpediert Haag, 12. November. (Eigener Drahtbericht.) Ei» englisches Kriegsschiff .Arl 1 annia' wurde am S. November ia der Straße von Gibraltar torpediert. SS Offiziere «nd 660 Mana worden gerettet. Hauplschristieiter Dr. Erich Everlh. >v«»«li»»rUIch f«r o«, poNN'ch«» L»N Vr V»»r» Margvth; ,tlr »«« -»Mischen richienlrll HUtz Simi'»: slr di» -anbei«,ettrna wuilhee Schindler; sie Leipziier, sächsisch« SnzetezendeNen «nd «Serichl Yelland; sür Kauft ea» Wiisenschasl Han« vrorg Richter; str Di»pk Pros. Vazen Segnitz; sSr vgoil, Ä«!>er und Verkehr Dr. Lrafl Schober. —< gür den «lnrelgenlril yriarich Dalsrr. vrnck »nd Verls«: t.'e!p,I««r Tsqenlstl Dr. Aemilold ». Te. vlintilch inLelpzt-, iöerlta«r Sck>rlsti«>tnnst: Vr. Wchard Babr. Drrldnrr Schlisllrlling: Bruno Svdow. lAonstiicli nur IVllc. 3 — « v nicht metn Beruf ist. Solange es alte Melber im der Welt gibt, so lange wird es auch Aberglauben geben.' Susanne hörte nur halb auf seine Worte hin. Unruhig and aufgeregt war sie soeben von ihrer Mutter zurückgckommen. .Ich habe etwas Besonderes von Emilie gehört, etwas ganz Besonderes. Die hat es von Mutter, ond di« hat es von der Tante, aber Tante Ida will nicht sogen, woher sie es weih." .Das hört sich ja ganz massiv an,' spottete er. .Begründetere Gerüchte hak es in der Welt noch nicht gegeben. Also schieße deine Luftpistole endlich einmal ab!' .Dein Vater will seine Haushälterin heiraten.' Er legte die Hand ans Ohr, als Hobe er nicht recht gehört: «Wer will heiraten? Ja, das möchte die Dreideknm wohl.' «Du host mich nicht recht verstanden, ich sagte, dein Vater —' «Ach was, dummes Zeug!' unterbrach er sie. «Wenn solche- Geschwätz angekurbett wird, springt mein dNotor nicht an.' Anderen Tags wollte Susanne das Gerücht bereits in be stimmterer Form gehört haben. Fran Biesah hatte dle Haus hälterin schon zum Kaffee zu sich geladen. «Die Tante behauptet, der Heirat-plan ginge nicht von -er Dreidekum aus, vielmehr von deinem Vater. Sie meint auch, es wäre am Ende das einzig Wahre, die beiden heiraten sich, dann hätte er für seine alten Tage doch seine Versorgung, und die Frau Dreidekum wäre doch eine furchtbar nette Dame.' «Iawooohl, furchtboaar nett!' Er zog die Worte lang aus einander. «Ach was, laß sie schwätzen, ich glaube nicht daran!' tHorts<>buno in der näcbflen Abend-Ansaabttt dle Frau Behren- Sonntag für Sonntag ihr Täubchen tm Topf schmorgeln hatte. Hätte er dle furchtsamen Turtchen nur auch von den Selbst- goälereten ihres Aberglauben- Kurieren können. Aber hier ging -ie Vorsteherin den anderen mit ihrem Beispiel voran, klopfte bei der kleinsten Behauptung dreimal ihr .Unberufen!' unter den Tisch und stand im Geruch, durch Sympathie zu heilen. Gr ftlhlt« der Konkurrentin auf den Zahn, doch sie wollte sich nur mit dem Vertreiben von Warzen abgehen. «Wie machen Eie das eigentlich, Frau Oberin? Blkte, er zählen Sie mir das doch mal, Frau Oberin!' Dle alte Dachdeckerswitib zierte sich ein wenig, war jedoch viel zu redselig und durch die Betitelung auch viel zu geschmeichelt, al- datz sie es bet sich behalten konnte. «Man muh ein Stück Fleisch,' flüsterte ste, .vor Sonnenauf gang im Garten vergraben und dabei, ohne ein Wort zu sprechen, dreimal ein Kreuz darüber machen. Man mutz es aber auch einer schwarzen Katze zu fressen geben, doch die darf keinen einzigen weihen Fleck haben und darf vor ollem keine Maikatze sein. Und man darf auch nichts dabet sagen, sonst hilft es nicht.' Sollte er gegen den Unsinn noch lange Kämpfen? Cs geisterte noch von jenen urgrauen Zeiten tm Hause, da es als Hospital für fromme Pilgerinnen gegründet war und in späteren Jahr hunderten ein Becminenhaus wurde, um sich durch die dreihundert Jahre, die es ein Versorgungsheim für betagte Witwen war, fest und zäh bis henke zu Hanen. Er fand sich damit ob, und Susanne sollte ihn verstehen. «Hoffnungslose Fälle,' erklärte er ihr, «die zu behandeln MM StM'8 MMIlk WM Aeue billige unpckürrte Ori^ivalausz»!»« io 3 KLnäen. kreis nur II. 18.15. I keo'ior Lionv-<>Verkc!l':I>en in <1^n tkor/Gv <is« <imii.--^1iün VnIK,^ kort, äossvn snn/.es Zö'emv ilnä Ob^NLicorTii fvior in -^nx>n Xnvellon so vnür b«8oi>riei>l!ii p-tt. Är äcnnaki's 8ünL<>r clriii-nker lt> im^tti"ka, kisulacken 8tnlrsp nn^ äettiLoknr üUtnäli^lULkeii. Ibn nrk^nnt m:m in jo<1>>r XvvvIIe rN» äon ött üasi' äeur« kor i-.'i^'ckiunskskunnL. äKs k'rsunän vinsr kiiiv- mun^ vnlltm. s-u-Mtrevanäion. s<.>in-mniL''n ijU'NcriivilLa kost kimi. n in ZVorkun, va.«? nickt vnri kout« rntt vnr^i!v(, na« vor nilom ck-m klaren unä <i>:m Okmülv kinktt! 2u I'erivüen gegen ke^ueme rnsirmll. von 31. S.— liurcü ciie kkLäem. Sucsiksncfsung 8?. k/iax L.ippv!r>, l-siprig, Königsttaks 37 ?n^tsekeckkoniv M7R.
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