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01-Frühausgabe Leipziger Tageblatt und Handelszeitung : 10.10.1918
- Titel
- 01-Frühausgabe
- Erscheinungsdatum
- 1918-10-10
- Sprache
- Deutsch
- Vorlage
- SLUB Dresden
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Rechtehinweis
- Urheberrechtsschutz 1.0
- Nutzungshinweis
- Freier Zugang - Rechte vorbehalten 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id84535308X-19181010010
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id84535308X-1918101001
- OAI
- oai:de:slub-dresden:db:id-84535308X-1918101001
- Sammlungen
- Zeitungen
- Saxonica
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
-
Zeitung
Leipziger Tageblatt und Handelszeitung
-
Jahr
1918
-
Monat
1918-10
- Tag 1918-10-10
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Monat
1918-10
-
Jahr
1918
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.Kölnischen Zeitung' hin, ob nicht zwischen unserem jetzigen Regiernnasprogramm und -en Wilsonschen Forderungen gewiss« linterschtü« bestünde«, mit bemerkenswerter Schärfe erwidert, datz wir .das ganze Programm Wilsons ohne Aus«ahme und Einschränkung eis Grundlage sür den Frieden angenommen haben'. Diese elfte der Wilsonschen Fragen ist, eben weil sie sich aus das ganze Wilsonsche Programm deztchl, vielleicht die schwerst- wiegend« von allen dreien. Man braochtstch nur klar pr machen, »was ja nach den letzten Vorgängen in Marschau weniger als se AGebennnls ist, das, Wilson «in allpolnlsches Reich in voller Un- ^adkängigkeit und mit eigenem Zugang rum Meere verlangt und r versprochen bat. wodurch unter Umständen unsere Ostmark«« — f Westpreußen, Posen. Oderschlesien —- ln Mitleidenschaft gezogen s werden könnten. Vielleicht ist das der bedrokltchste Punkt seines tganzen Programmes für uns. und es wird besonderer Geschicklich- ekelt unserer leitenden Stellen bedürfen, um fein« Schwierigkeiten ' -u umgehen. Man darf wohl glauben, -ah man sich ln Berlin mit der Be antwortung dieser vorläufigen Rückfrage des Präsidenten beeilt, weil man nur dann hoffen kann, bis zum Wochenende im Besitz« seiner endgültigen Antwort zu sein, die der Reich-Kanzler ja tn der »aus den Sonnabend angesctzten Vollsitzung deS Reichstages mll- zuteilen gedenkt. Weitere Neubesetzungen <A Berlin, 9. Oktober. sDrahtberlcht unserer Ber liner Schrift le itung.) In parlamentarischen Kreisen er hält sich das Gerücht, dah auch Herr Haußmann zum Staats sekretär ohne Portefeuille ernannt werden soll. Da mit hätte Württemberg vier Männer tn der neuen Regierung. Auch von anderen Personalverändcrungen. di« für die nächsten Tage bevorsteben, wird viel gesprochen. Der KorpSkommandant von Stettin, der ost genannte Herr von Vietinghofs, soll« endlich zurücktreten. Man wird dem Herrn auch wohl nirgends eine Träne nachwclnen. General Echeüch ist zum Rachfolger des preußischen KriegSministers ouserseben. Daneben wird noch Generalmajor Kklh, der .weiter der Zttiegsrohstossabteilung genannt. Er dürfte aber zurzeit kaum abkömmlich sein. Obcrbürgerme.ster Sch wander aus Straßburg Ist in Berlin elngetrofsen. Man nimmt an, daß er für die Aebcrgangszcit zum Nachfolger des zurücklretenden Statt- huiters der Reichsiande von Dallwitz ausersehen ist, um in Li« neue Versassungüsorm Llsasz-Lolhringens überzuleiten. O Vertin. 8. Oktober. (Drahtbertcht unserer Berliner Schristleitung.) Daß der sozialdemokratische Abgeordnete Dr. David für das AuSwäriige Amt und der fortschrittliche Kon - ra-Haußmann sür die Reichskanzlei In Aussicht genommen sind, ist nach unseren Informationen richtig. Doch sind bei der end gültigen Rcgclnng Aender ungen noch möglich. Die «Ger mania' begrüßt den neuen Kriegsminister Generalmajor von Scheüch m't besonderer Herzlichkeit und schreibt: Dem neuen Minister dürfen wir nachsagcn, daß er sich tn ReichSiagSkrcisen großen Ver- , trauens und nicht geringer Beliebtheit erfreut. * Di« «Dost. Ztg.' meint rdcnjailS, daß Herr Conrad Hauß mann demnächst in die Regierung clnirclen soll. Sie fügt hinzu: «Wenn " die Erwartungen sich bestätigen, wurde Prinz Max sich der näheren Mit- arbert eines Mannes ecsrcuen, der wohi das meist« dazu getan hat, den jetzigen Kanzler an die Spitze der RclchSgeschüfte zu bringen Als weiterer IlnlcrstaaiLsckrrlär wud der Soz aldcmokrat Robert Schmidt für das RilchSw.rlschastSaml genannt. DaS «Brrl. Tagebl.' indes bchauplel, baß einstweilen noch keine Entscheidung getrossen sei. DaS Blatt scheint cS nicht stir auSgeschlostcn zu hallen, daß Herr Haußmann als linterstaatSsekreiär tn das AuS- wd.rllge Amt eintritt, mährend andere in ihm den künftigen Lhcf der Reichskanzlei sehen wollen. Der Nachfolger Waldows V Berlin, 8. Oktober. (Drahtber > cht unserer Berliner Schristleitung.) Als Nachfolger sür Herrn von Waldorv soll Professor Dr. Leidig, früher EeschäsiSsührer des HansabundeS, in Aussicht genommen sein. Dr. Leidig ist ein altc- und eifriges Mit glied -er nationalllderalen Partei. — (Wir geben diese uns nicht sehr wahrscheinlich vorkommend« Nachricht mit Vorbehalt wieder. D. SchristttA.) " O B«rlin, L Oktober. (E l g. D « a h t b e r i ch i.) Den neuen Staats sekretär en ohne Portefeuille, Scheldemann, Erzberger und Gröber, sind jetzt Arbeitsrüume zugewlosen worden. Staat-- lekieZär Scheidemann Hal sein Arbeitszimmer im Reick «amt - es I n n e r n. < ' , Politische Nachrichten G Der Aufruf de- polnischen Regenlfchasi-rateS ist, wie da- «Ber liner Tageblatt' von polniicher Seit« hört, im Einvernehmen mit den OkkupationSbehüröen erfolgt. Man sagt, daß der Re- genlschaft-rat nur durch diesen Schritt seine Position hab« behaupten können. Während de« Polenklud tn Galizien tn seinem Programm eine frei« polnisch« Käste gefordert habe, spricht der Aufruf de- Regenk- schaftsrateS nur .von» Zugang zum Meere'. Auch sonst seien die Aeuße- r»«tz«n des R«aentschastsrates mit der Loyalität »«reinbar, die Polen dem Deutschen Reich« schuld«. D«r Ausruf aetze lediglich von d«n 1s Punkten Wilsons aus, die auch die deutsche Regierung als Vrund- läge »krer Friedenspolitik ausgestellt habe. Demselben Blatte aeht noch folgend« Zuschrift von polnischer Seit« mlt d«r Bitte um Veröffent lichung z»; «Im Geaensatz zu de« Meldungen der Berliner Preis« ent- fpttcht der sofortig« Beginn des Abbaues der deutschen Okku- »utton in Polen durchaus dem dringenden Wunsch« de, polnischen Regierung. Was hingegen die rein militärische Besetzung des Landes betrifft, so ist hierfßr bas sinterest« der Bevölkerung ausschlaggebend, di« Schutz »or der russischen Anarchie fordert/ * De» polnische Negeutschoftseat pichtet» folgendes Telegramm an den Reichskanzler: Der Rrgentschaflsrat des Königreichs Polen strebt Immer danach, das Verhältnis des auferftandenen Königreichs Polen zum benachbarten Deutschen Reich im Geiste der Gerechtigkeit und gegen- seitigen Verständnisses zu gestalten. Er begrüßt daher mit Befriedigung di« in den Worten Eurer großherzoaltchen Hohe» enthaltene An kündigung einer möglichst schnellen Beseitigung der übrigen Lasten der Okkupation als einen bedeutsamen Schritt auf diesem Wege. Möge es Eurer großherzogltchen Hoheit gegeben sein, dem deutschen Volk« einen dauernden Frieden nach dem Grundsätze -er allgemein anerkannten Recht« aller Völker auf Selbstbestimmung und frei« Entwicklung zu sichern. (-) Der weitere Vorstand der deutsch-konservativen Partei hat am heutigen Mittwoch tm Herrenhaus« m Berlin eine aus allen deutschem Bundesstaaten und allen preußischen Provinzen äußerst zahlreich besucht« Versammlung abgehalten, tn der die politische Lag« besprochen mürbe. Einstimmig gelangte eine Entschließung zur Annahme, -le mit den Sähen beginnt: Deutsche Männer und Frauen! Da- Vaterland ist in Gefahr. Wa- unseren Vätern und an- heilig und teuer gewesen ist, steht auf dem Spiel, Preuken, der Staat Friedrich- des Drohen, für den unser« Väter tn den Befreiungskämpsen geblutet Haden, das Werk der Hohen- zollern, das neu« Deutschland Wilhelms I. und Vi-marckS mit allen seinen Bundesstaaten. Das alle- kann und darf nickt untergeben. Wenn der Präsident Wilson sür den Eintritt tn Frie-cnSverhandlungen Bedingungen stellt, deren Annahme Deutschland- Ebre und Unversehrt heit unsere- nationalen Dasein- und die wirtschaftlich« Zukunft aller Volkskreis« vernichten würde, dann muß dat deutsche Dol» mit Einsatz seiner äußersten Kraft den Kampf fortsetzcn, bi- ein ehrenvoller Friede erreicht sein wird. Dlesem Ziel alle- unterzuortnen, ist jetzt unser« erste und dringendste Pflicht. Deshalb wollen und mästen wir dem Ausruf« unsere« Kaiser- folgen und unser Bestes einsrhrn und in alle Volkskreis, das Bewußtsein tragen, daß e< seht um unser Höchstes geht.' 3m Aufruf wird dann weiter gesagt, in der Heimat müßt« ft-de- weiter« Opfer getragen und alles zurückgestcllt werden, was uns daheim menschlich und wirtschaftlich schaden könnte. .So schwer auch di« Bedenken gegenüber der Steuerung unserer innenpolitischen Zustände fein mögen, sie mässen zuräckkreten, solange es gilt, daß das deutsche Volk wie ein Mann tm enlscheidenden Kampf« zusammensteht.' ' Der Vorstand der Sozlaldemokratisklren Partei Dänemarks hol an -en Vorstand -er Eoziat-emokmtifchcn Partei Deutschlands anläßlich -er Demokrakisicrang Deutschlands ein herzliche- Glückwunschtelegramm gerichtet, in dem -ie Erwartung ausgesprochen wird, daß die Tage deS Friedens und der politischen Befreiung deS deutschen Volke- jetzt kommen möchten. - Fortsetzung des Gefangenenaustausches mit Frankreich. Wie bereit- angekündigt wurde, traf am 7. Oktober ein AuStauscdzug mil 500 Zlvlllnlernlertrn <ni- Frankreich ein. Er brachte u. a. die Deutschen, die vor Kriegsausbruch in Marokko ansässig waren und nun endlich aus französischer Haft befreit worden sind. Trotz der immer wieder auf tretenden Schwierigkeiten Ist die deutsche Regierung dauernd bemüht, den allgemeinen Austausch der Zivilinternlerken tm Laufe der Zelt ganz durchzuführen. * Der Dalkanzvg ist am Dienstag nachmittag s Uhr tn München gut besetzt mit 8--stündiger Verspätung von Konstantinopel angekommen. Die Verzögerung ist nicht auf politische Vorgänge zurückzusühren, son dern lediglich auf betriebstechnische Störungen. Die Reisenden be richten, daß in Sofia und auf den bulgarischen Stationen, dl« die Rei senden berührten, vollständige Ruhe herrsche. Von München geht auch heute wieder der Dalkanzug mit dem Ziel Konstank'nopel ob. * Straßenbahnmrglkck in Esse«, lins wird gemeldet: Gestern früh fließen tn der Nähe der Eisenbahndtrcktion zwei mit Arbeitern voll- bcsctzte Straßenbahnwagen zusammen. Fünf Personen wurden getötet, 2s schwer verwundct. * Dl« neu« niederländisch« Staatsanleihe wird vermutlich 300 MUronen Gulden zu ö v. H- betragen. Jur Aenderung des Artikels S der Verfassung G Berlin, 9. Oktober. (Drahtbertcht unserer Ber liner Schristleitung.) Den Schwierigkeiten, die der Ar tikel 9 der Aetchsverfassung einstweilen der Parlamentär!- sierungder Reichsregierung noch in den Weg legt, soll dadurch abgchoifen werden, dah in dem Gesetzentwurf, der gestern den Bundesrat passiert hat, verordnet wird, daß die Staats sekretäre jederzeit tm Reichstage das Wort zu ergreifen berechtigt such. Bisher waren sie dazu nicht tn der Lage; nur die Mitglieder des Bundesrates hatten das Recht, jeder zeit im Reichstag gehört zu werden. Ankündigung einer sächsischen Wahlrechtsvorlage --vr«s-«»,st 0ki»d«r. (Vratzl-,richt»,f«»s,D«»s^ »««er Schriftleitern,.) Die .Sächsisch« Staalsieitmig' schreib«: Unter de« Vorsitz« des Königs »nd in Gegenwart de« Kronprinzen fand beitt« «in« Sitzung des gesamten Minisieriums statt. 2» ihr >»»rd« als Tag der Einberufung des oertagle» ordentlichen Landlages der ZV. vk- loder festgesetzt »nd das Ministerium de- Annen» mli der Autarbeiluag einer Gesetzesvorlage beauftragt, di« das bestehen-« Saudtagswahlrechl zur Zweiten Kammer dvrch et, selchet «f breilerer Grundlage ersetz«, soll. Gründung einer Kleiderversorgungsgenoffenschaft Dresden --- Dresden, 9. Oktober. (Drahtbericht unserer Dresdner Schristleitung.) Line Kleid,rversorgnngs-Genossen- schäft Dresden, «. G. m. b. A., ist, im Einvernehmen mit der Reichs- bekleidungsstelle in Berlin, von -er Handelskammer Zittau und von -er Handelskammer Dresden sär -l« Handelskammer - bezirke Dresden un- Zitiau, Kreishuupimannschaslen DceS-en und Bautzen sowie AmtShauprmannschasten Oschatz un- Grimma, ins Leben gerufen wor-en. Sie wir- -en Betrieb -es Reich-Kleidung D» lagers übernehmen, da- in Dre-den errichtet werden soll. Dem Reichs, klei-erlagrr werden von -er ReichsdekleldungSsteU« zunächst lediglich -I« von den Kommunaloerbänden auszubringenden getragenen Männeranzüge zur Verfügung gestellt. Diese Männeronzüge werden die ReichSk ri-er- lager in gebrauchsfertigem Zustande von -en Kommunatvc »den kaufen, noch Beschaffenheit, Größe usw. fachmännisch bewirtschaf -_u und dann unmikteidar an kriegswichtig« und landwtrtsch.rft- lich« Betriebe (nicht etwa an KirlnhandelSgeschäste) nach -en Vor- schrifien der Reichsbekleidunglflclle verkaufe»». Vertagung des Reichsrats? Bildung eines Friedenskabinetts Lammasch? Wien, 8. Oktober. iE i g. Drahtbertcht.) Von führenden Mit- aliedein -er HerrenhonfeS wird die Situation der gegenwärtigen Regierung für unhaltbar angesehen. De Tschechen und ihre Freunde wollen sich infolge der Zweiteilung -er böhmischen LandeS- vcrwailung-skommissionen nicht einma! auf -en Verhandlungssuß mit Freiherrn v. Hussarek stellen. Die Eüdslawen bekämpfen ihn ebenso entschieden. Infolge der Vorgänge in der äußeren Politik scheint es etner Reihe von österreichischen Parlamentariern notwendig, ein« aus gesprochene Frtedensregierung zu schassen. Eie halten als geeigneten Leiter den Vorkämpfer der Völkerdundsbewegung HerrenhauSmttglieü Dr. L a m m a s ch. Weiter wird gemeldet, -aß -er Netchsrat im Hinblick auf die ganz uns! wer« parlam ntarisch« und politische Lage in den nächsten Tagen vertagt werden soll. Die Besetzung Bulgariens Sofia, 9. Oktober. (Drahlbericht.) Der Vertreter der Transozean- gesells hast meldet: Heule vormittag fand im Eisenbahnministerium unter Teilnahme von Morsoff, Generaldirektor- der Eisenbahnen unb Telegraphen, General Luck off, -em französischen Oberst Droulsot un- zwei englischen Oliizieren eine große Sitzung statt. Auf der Tagesordnung stand di« Uebcrnahme -er bulgarischen Eisenbahnen, Straßen, Häfen, Telegraphen und Telephon« durch «ine Entente kontrollkommission, sowie eine Besprechung über die Transport- möolichkciten der Ententetruppcn zu der vertragsmäßig zuslehenden Besetzung -er strategischen Punkte in Bul garien. Gostern wurde G u e s ch e w o an -er altbulgarischen Grenze von -er Entente besetzt, heute Küstendil. Ander Nacht vom lü. zum II. soll ein französische- Regiment nach Sofia kommen, wahrscheinlich über Küstendil. Von -en unter -en Waffen behaltenen fünf Jahrgängen der bulgarischen Truppen Jahrgang 38—42) werden die s., 8. un- 10. Division neu aufgefrlscht. Diese drei Divisionen bilden -te Bulgarien zuge standen« Truppenmach k. Mehr und mehr bricht sich in -er Bevölkerung die Erkenntnis Bahn, -aß für Bulgarien noch lange nicht Frie-en ist, sondern Okkupation durch di« Entente und Krieg. MS Mlnist-crkan-i-at wurde von den Narodniaken noch -er frühere Han-elsminister Buroff ausgestellt. Bern, 9. Okiober. (E i g. D r a h l b e r i ch k) Nach Mitteilungen der „Agcnce Ath-nc" ergaben sich außer -en Tausenden von Gefangene,', die im Verlaufe der jüngsten siegreichen Offensive ln Bulgarien gemock« wurden, -em militärischen Ilebereinkommen vom 29. September e.ri- sprechcad, 65 000 Bulgaren den Alliterier». Jur spanischen Kabinettskrise San Sebastian. 9. Oktober. (Eig. Drahlberlchk.) Mau ' ist am Montagabend in San Sebastian eingetroffen. Am Dieusi morgen hatte er seine erste Besprechung mit Dato. Dann begab er in -en Palast, wo er mit dem König eine Besprechung hatte. -v -em Palast zurückgekehrt, erklärte Maura einem Journalisten gegen- »aß er dem König -ie Demission -es gesamten Kavin et überreichen werde. RomanoneS, Garcia Prieto un- L a bon werden am Mittwoch in San Sebastian eintrefsen, wo d e sprechungen sofort ausgenommen werden. Man hat den Eindruck, die Kris« nur vorübergehend ist. Man glaubt auch, daß bisherigen Minister ihre Portefeuilles behalten werden. . Alba werde au-schcidcn. Maura wird, um neue Komplikationen vermeiden, selbst -aS Portefeuille des öffentiichen Unterrichts, das V innehatlc, übernehmen. Die Denkmalsdämmerung Die Angelegenheit der Einschmelzung -er Bronzcdenkmäler hat «ine eigentümliche Entwicklung genommen. Ais -Ic Einschmelzung zuerst angekündigt wurde, wurde sie von vielen Seilen geradezu mit Be friedigung begrüßt. Diese Befriedigung wurde hervorgerufen durch die Aussicht, «ine Neih« von Werken loszuwcrden, die sich in künstlerischer Hinsicht durchaus keines guten Rufes erfreuen. Sclidem eS non aber zur Tal gekommen ist, hat sich daä Bild ganz verändert: aus den ver- schledensten Teilen Deutschlands hört man von lebhaften, ja zuweilen beinahe gehässigen Streitigkeiten, deren Gegenstand -lese- oder jenes zur Einschmelzung in Aussicht genommene Denkmal bildet. Dabei han delt e- sich in ber Regel weniger um künstlerische Werte vnd Schätzungen, als vielmehr um symbolische Bedeutungen oder Parteiairschauvngrn, insofern bald diese oder jene Gruppe oder Partei leidenschaftlichen Widerspruch erhebt, wenn die Hand an das Denkmal einer ihrer Grüßen gelegt werden soll — am leidenschaftlichsten, wenn zu besorgen steht, -aß anderen, feln-lichen Gruppen ihr, Helden im Denkmal etwa erhallen bleiben. Diese Vorgänge drohen, dl« Angelogenheit, um -ie et sich handelt, in ihrem eigenllichen Wesen za verunklären, und «4 ist daher «in Ver dienst, daß in einem Aussätze der b«, E. A. Seemann in Leipzig erschei nenden .Kunstchronik' auf den Kern der ganzen Frage htngewiesen - wird. DaS ist und bleibt aber der Kvnstwert der Denkmäler; und cS ist nun einmal «in« nicht au- dcr Weit zu schaffend« Tatsache, daß unter -er reichen Zahl von Denkmälern, -i« ln den letzten sO Jahren tn Deutschland entstanden sind, sich nur eine recht kleine Zahl von solchen befindet, dl« ernster künstlerischer Prüfung standhatten, daß vielmehr bei weitem di« meisten Werk« dieser Art dem SladtbÜde, d«r archi tektonischen Situation, in die sie hineingcstellt sind, nur abträglich wir ken. Man soll daher ihnen wirklich kein« Träne nachweinen, Kana vielmehr nur wünschen, daß die Marmordenkmaler nickt den Bronzen «genäber bevorzugt bleiben, sondern zu gutem Teil« ihrem Schicksale »lgen mögen. Wenn wir auf «diesem Weq« z. D. solcher gänzlich ver- xehtt« Unglücksanlogen w'.c die Denkmälergrupp« vor dem Branden- lburger Ter« ln Berlin le-lg würden, so könnten wir un« für unsere Heimarsk'Utu« und unseren guten Geschmack dessen nur freuen. Wer.» nun »»a amtliche» and prioaler Seite in jüngster Zeit häutig vem tvä'ere» Erlatz« der «iageschmolzenen Denkmäler -ie Red« grwejen ist, ft «st -ach -ringen- »» beirmea. baß «in solcher Ersatz sich nur bei «lnc- »?cht Klei»«» Anzehi »ieklich gelungener Werke -lupft-len wir-. Lnsi?» L e Toten ihr, T»te» -e»ra-«nl Alle ^»tea Gei,ter «Sara uns kansr -«hüten, -atz »ach ö«A Krlesi» zvetteK ANaie «tu felch »»- WWEeiümMm i ill-»»MN 11»W,ttp' Its üii M V '7iSir seliger DenkmalS-Groß-etr-eb entsteht, wie er im Anschlüsse an den Krieg von 1870/71 sich entwickelt hat! Di« Aufgaben, die da- neue Deutschland nach dem Kriege zu bewältigen haben wird, werden ja über- die- so groß, so umfassend un- so anspruchsvoll sein, daß wir wohl allen Grund haben werden, Kräfte und Gelder nicht ans unnütze und ver fehlte DenkmalSspleleret zu vergeuden. So steht denn zu hoffe»,, 'daß z. B. auch ber ungeheuerliche Plan, den Zoolenbcrg bei Breslau in ein einziges Riesendenkmol umzumeißcln, eiligst wieder in dcr Versenkung verschwinden wird — arg genug, -oh ec überhaupt ouflauchen konnie! Nach dem Kriege wird in bezug aus DrnkmalSsehung in jedem e.uzelnen Falle die .Bedürsnlsfrage' peinlich zu erwägen jein: ob es wirklich am Platze und geboten Ist, die betreffende Persönlichkeit gerade durch ein Denkmal zu verewigen, ob Sto-ibil- un- Verkchr rin solches erlauben und gebrauchen, und schließlich, ob nicht am Ende doch eine kulturell segensreichere Verwendung der Gelder empfehlenswerter ist. Wenige -Denkmäler, diese aber nur von den allerbesten Meistern und in voller Freiheit auSgcsührt, zu höchster Vollendung gebracht un- so tnS Stadt bild ringegliedert, daß sie zu einem organischen Bestandteile darin wer den: da- Ist die Denkmol-polittk — die einzige —, die eines vornehmen un- geschmackvollen Volke- würdig ist. Aufftihnmge» -es Bkckeburger Instituts für masikwiffenschoftNch« Forschung. Do- Fürstlich« Institut für musikwissenschaft liche Forschung In Bückeburg veranstaltet im kommenden Winter zwölf Aufjührungen. Es werden sechs Kammcrmusikabende, zwei geistlich« Konzerte, ein Lichtbildcrvortrag, ein« Oper, ein Orchester konzert und ein Schauspiel geboten. Mittoirkend« sind die Damen Sigrid Hossmann-Onegin (Stuttgart), Wanda Landowska (Berlin, Cem balo) Lotte Leonard (Hamburg), Anna-Ruth Sahla (Bückeburg), Maria Constanze Weber (Bückeburg) und die Herren Gottfried Deetjen (Verden, Orgel), Christian Döbereiner (München, Viola cli ssnrnks), Ejnor Forch- hammer (Frankfurt, Tenor). Max von Pauer tStuktgart, Klavier), Richard Sahla (Bückeburg, Orchestrrlettung un- Vlolinc), Mas Seiffert (Berlin, Vortroas, F-anz Sieiner (Wien, Tenor) Richard Strauß (Berlin, Klavier), Len Thiel (Berlin, Chorleidung), Georg Wille (Dre--en. Violoncello), Z.chilipp Wolsrum (Hci-ekberg, Klavier), sowie Mitglieder -e- Königlichen Hof- und DomchorcS au- Berlin, der Berliner Madrigal- chor, da- Bremer Skakithcater, bas Philharmonische Orchester Dortmund, das Dresdener Hosiheoter un- das Rheinische Trio aus Düsseldorf, et. Theaierchronik. Kari Schön Herr hat «ln neue- Drama: /Karrenspiel -es Lebens', vollendet. Dal Werk ist von Map Reinhardt sür fern« Bühnen zur Uraussö-rung angenommen «erden. — Wolfs»»»» Riedel hat «tn, komi'che Oper: .Der Wu»-er- tr«»»k*. »»ll-»«t. zu -v e, -« T< selbst »ersatzte. Vas Werk s» «« Dsi»ötttz«ler in Därs«l^»»f y»r tzWss>'M» i- 'M Ein Reklamhesi kostet jetzt, fünfzig Pscanige! Also soviel wir e. «in Jnseibändchen. Aber das kostet jetzt eine Mark oder schon c mehr. Unsere lieben billigen Bücher! Wüßten wir nicht ohnchii a genau, daß die Welt in diesen Jahren un- Tagen ein recht u»rirr liches Gesicht angenommen hat, wir wür-en es alle -i« kleinen großen Büchcrkäufer im deutscher» Land an -en einst so wohi Freunden unserer Bücherschränke, unserer Rocktaschen und — u Geldbeutel mrrken. — Was Philipp Reclam jun., der eben die 0. Rümmer seiner Universa'.bibliolhek herauägab, dazu .In eigener Ec' zu sagen hat, davon geben wir-aS Folgende wieder: Die flnanz! Opfer, die dcr Verlag jahrelang gebracht hat, um weilesten Volksbr- die unrnibehrliche geistig« Nahrung möglichst billig zu bieten, ft : groß, daß künftig die Preise wenigsten- einigermaßen den laksüch!^' ' Selbstkosten angepaßl werden müssen. Trotzdem bleibt das Rrelam-'.. auch heute noch immer daä verhältnismäßig wohlfeilste. Es mag srclt ' dahingestellt sein, ob es nicht Mittel und Wege öffentlicher Rcgr.u z dafür gäbe, -aß geistige Erzeugnisse wie die Reclam-Bücher auch j ,»i im Preise billiger erhalten werden könnten; ebenso wie sich in ein.m Kulturland! die Möglichkeit finden lassen müßte, es durch behördliche Maßnahmen zu verhüten, daß von einem Werk wie der Unioers Bibliothek — um das man Deutschland beneidet —, nahezu die Hälft« In seiner Wirkung auSgeschaltei wird: etwa 2700 von den SOttO Nummern, darunter z. T. -ic wichtigsten Werke unserer Ltteraiur, fehlen beim Verlag auf Lager und konnten au- Papiermcv?«! und wegen anderer Hcrstellun^sfchwlerlgkcitsn nicht ncugrdruckt werd'- . — Auf diese letzte Frag« um so mehr Gewickt zu legen fühlt man sck veranlaßt angesichts der Tatsache, daß die Papiernot zu gleicher Z< di« Veröffentlichung zahlloser überflüssiger, ja minderwertige Druckschrift «n in großen Auflagen nicht verhindert. Maxim Gorki: Ein Jahr russische Revolution. (Preis 1.80 .tt, Vc'- lag .Süddeutsche MynakSheste', München und Leipzig.) Ä« soeben In deutscher Sprache erscheinenden gesammeltenAll.säheGorkis. d«< bekannten russischen Schriftstellers und Sozialisten, «eben ein B lo der verworrenen russischen Verhältnisse, wie man es in Deutschland d.s zu diesem Tage noch nicht besessen hat. Lin Nachwort des Heraus gebers -er .Süddeutschen Monatshefte' zieht «in« Nutzanwendung auf die Entwicklung -er deutschen Verhältnisse. Kleine Mitteilungen. Die Freie S«»esslon in Berlin hat Proscfsor Max Slevogk zu seinem 50. GebintSlaq <8. Oktober) za« Ehrenmitglied ernannt. — Zwischen Alex Reinhar-t ve- Alexander MoIss > ist ein neuer Vertrag zustande gekvmmen, -er Molssi a»s -ie Dauer von »eiter«, fänf Jatzr», -en» Deutschen Theater »rrpflUhsat. Vä-ren- se-»a, U-smi-stza« sia» Kl-stier W, Dlaner
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