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01-Frühausgabe Leipziger Tageblatt und Handelszeitung : 21.11.1918
- Titel
- 01-Frühausgabe
- Erscheinungsdatum
- 1918-11-21
- Sprache
- Deutsch
- Vorlage
- SLUB Dresden
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Rechtehinweis
- Urheberrechtsschutz 1.0
- Nutzungshinweis
- Freier Zugang - Rechte vorbehalten 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id84535308X-19181121016
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id84535308X-1918112101
- OAI
- oai:de:slub-dresden:db:id-84535308X-1918112101
- Sammlungen
- Zeitungen
- Saxonica
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
-
Zeitung
Leipziger Tageblatt und Handelszeitung
-
Jahr
1918
-
Monat
1918-11
- Tag 1918-11-21
-
Monat
1918-11
-
Jahr
1918
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so und 4L Li» .Wahlgesetz' wir- wohl in -en nächsten Lagen erlast«, werden, natürlich atzenfall- all Ausfluß der imtt einmal bestehende» Diktatur. Vt« Schwterigkette« -srften ßemaEkta sein, da -te D^amtzcchl d« Wähler Msolg« ha« Hsnzotrttks der Fnueev end der ZegendNchen tun, utchl P, satzM der Unmilndigen) Richt welk hinter 40 Millionen zurückbleib«« wird, ivle Wahlen -ur Slattonalversammlung werden die -rStzte AufOchr sein, die im inneren Leben des deutsche» Volkes jemals gestellt war. Es wird eine» vnerhSrt scharfen Wahckompt geben. Et geht auch wirklich nm groh« Ding«. Mächten alle dnvon durchdrungen sein, dah rtn solcher Kampf nur dann erträglich tfi, »en» er atletn mit tzUsttgen Waffe» antgekämpfk wirdc LI Krisenerscheinungen in Berlin Di« Frage der Natonalversammlung spitz! sich zu. Die innere Lage Hot sich seit dm Sonnabend -eutt ch verjchtechtert. Wir führten bereits WlUru die Stttnm« der .Germania' an, die von «'ner Regtecungskrse lpäuch nnd von Befug» »preitigkei- n zwischen den sechs VoikSbeaas- tvagten im Reiche and dem großen Ausschuß des Berliner Arbeiter und Sotdatenrates. Run ha! dec Berliner Arve terrat — nicht der So'- datenrat — vcvgestcrn in r ner großen Versammlung im AirkaS Busch, evte w r bereits meldeten, über einen Beschluß beraren, der zwar noch »lcht angenommen, sondern einem Ausschuß überwiesen wurde, der sich aber für -« Dikiatcrr dcS Proletariats und geigen di« E nberufung der Nationalversammlung au-sprechen soll. Ein großer Teil der Versamm- tung war ferner dchür, Verlierer aller A>beil«r- und Soldatrncäte aus d«m R«ch« nach Berlin zusammenzubervsen an Sielle einer Natlonal- versommluntz. Dagegen treten auch d e Unabhängigen aus der RetchS- regteruag für die -Nationa'vcrsainmlung ein, und in der vorgestr gen Versammlung hat Haase entschieden die No-iw:n-gket be'ont, eine solch« Versammlung einzuberufen. Parallel damit ging ein Artikel dec .Freiheit' deS Berliner BlaÜeS der Unabhängigen, den dann sogar dir .Leipziger Volkszeitung' ausführlich und an Sielle elneS eigenen Leit- art Ke iS alchruckke, ohne tl n zu kritisieren. So erfreulich das lehiere für Leipzig ist. so bedauerlich sind jene Vorgänge in Berlin für das Ganze des Reiches. Den Term n für die Wahlen hak sa die Regierung auch bereits verjcholxn, sie häll nlch mcl-r am 2. Februar fest. D>« Ein flüsse, die die Einberufung überhaupt ganz hintertreiben sollen, müssen also stark sein. Die Regierung ist eben leider ganz und gar n chk Herrin der Lage Eie hat sich denn auch, laut Milte lang der .Freiheit', ent schlossen, die Sozialisierung wicht ger ProdukktionSzweige schon jetzt, also vor Zusammentritt der Rr io «Ivrrsammlung, in Angriff zu nehmen. Ein SachverständigenauSjchuß soll mit den einchläg'gen Re chSLmlern zusammen alsbald darüber beraten. Offenbar sucjft sie durch solches Entgegenkommen die Opposition zu besüno'chl gen, aber es scheint do- fraglich, ob ihr das gelingen wird. * Frankfurt a. M-, 20. November. (E i g Drahkbericht.) Eine Versammlung der A. und S-Räte im Bezirke bsS Ift. Armeekorps nahm eine Resoluuvn an, in der et heißt: Eine verfassunggebende Nationalversammlung soll den neuen politischen Zustand Deutschlands befestigen. Die Zu sammensetzung der Versammlung soll nach dem Verhältnis der für jede Partei abiiegebenen Climmcn ei folgen. Die A. und S.-Näke rufen das deutsche Volk auf, daß cs die junge Freihell schirme gegen jeden Versuch zur Gegenrevolution. Die Muhl muß so vor- bc.eitet werden, daß die Nationalversammlung ein Bollwerk der Demokratie und des Sozialismus sein wirb. Der sLch ische Kultusminister über die !>^aL Lfnakvsriammiung Kuliusministec Buck erklärte: .."ich begrkisze es, daß dir Reichsleitung bl« Einberufung einer Nationalversammlung ongekündigt hat. MU Rück sicht aüs die -crrsclx^^don Schwbr'gkelten ist aber die sofortig« Ein berufung nicht möglich. Eine sächsisch« Nationalversammlung ist vorläufig nicht geplant. Das kann c st später geschehen, wenn klar« Richtlinien für die welkere Destalt.ing d-r Neuordnung in Deutschland ae- schasfen worden si:rb. Die gecxzraphlsclx Lage Sachsens kann anderes be- oingest als die Lage EüddarlschlandS, wo man bekanntlich «tnzetstaatliche nationale Versammlungen sinbcrust. Auch dl« räurntich gering« AuS dshnung Sachsens spricht hier ml!.' Zur Frage der Demokratie erklärt« der Minister: .3m sozialdemokratischen Portelprogvamm Ist albeS gesagt. waS ich dazu sagen könnte Dort steht unter anderem, daß dl« Wünsch« «in«r jeden Klasse und Schicht brach t«t werden würden, daß man die Mitwirkung jeder Partei »üb Be rn f S s ch i ch k lm StaakSwesen a'S erwünscht betrachten müsse. Auf diesem Standpunkt stehe ich auch.' Welker betonte der Minister, -atz tti Sachse» rmr kollcizialr Beschlüste gefaßt wcrdrn könnten, daß er als» nur lein« per sä» tich« M«lnvng aussprecht, nicht -I« bei gesaMW MieUsterttnns. Die Ablehnung der Mitglieder des Soldaten» ra!s durch Admiral Veatiy rvtb. Berlin, 10. November. Ueder den Gang der Verl-andluirg.m der Abordnung -er deutschen Marin« nUt dem englischen Floll«nchef Admiral Veatty in Rosykh erfahr«» wir von zr. ständiger Stell« folgend« Etnzckhetten: »Der englisch« Flottenchef hakt« an den Ekas der deutschen Hochsoeflokt«, Admiral von Hipper, nnmttteldor persönlich durch Fnnkspruch dl« Aufforderung er gehen lasten, «inen Flaggoffizier der deutschen Marli« zu weiteren Ver handlungen nach Rosykh zu entsenden. Der Chef der Hochseeslolt« be auftragte darauf Konteradmiral Maurer mit Führung der Verhandlungen. A» BegleLurrg deS Konteradmirals Meurer befanden sich Korvettenkapttän «SmammWi-i, I» ui^> unMaiii lnirMiil ^!,M»ch«M«üWtt»WWckMü Abrüstungsbicher Von R. KaoNtz-Rie-eck (Trier). Grau« Schkrngen von Soltaken, Aukvmobilen, Planwagen, Karren, Feldgespannen, Feldpost, Telegraphen- r»nd GerätschaitSwagen bewegen ftch seit Tagest Stunde auf Stund«, durch nns«r« Straßen. Viesen- «nitomohil«, di« zu ganz«» Wohn- und Schlaf- und ArbeitSräumvn oos gebaut sind, rumpeln dahin, angefüllt mtl Mannschaften und Offizierin, mit Beamten und Beamtinnen von den Etappen, aus Schreibstuben, sor genden Post- und Telegraphenämtern. Dazwischen merkwürdig Kruge, hohe Automobil« mit der weiblichen und männlichen Kriegsarbeiterschast au< Gruben und Hochöfen. WirtschastSautvS, dl« wl« rollend« Bauern. Höf« auSschen. fallen auf. Auf »men sitzen und stehen Soldaten, die Schwein« und Federvieh ans Ilnlerständ«» und vom Kricgslagerpiatz mit sich führen. Säcke mit Kartoffeln und Hülsensrüchton. groß« Fäster Mit frisch gekochter Marmelade, Körb« »oll Obst, klein« Ziegen- und Kanlnchenställe, «in Hundezwinger, alles, was sie um sich gehabt haben, das führ«n sie mit In ihre Heimat. Sanitäter ans Ambulanzgespcmnsn mit Ihren Aerzten nnd Schwestern, mit Feldgeistlichen und Leichtver wundeten färben daS Bild. Kcankrnkranspvrkwagen auf w«ich«r Vunnnlräd«rn, ga>M Karawanen von Voke-Kreuz-Autv- rollen vorüber. Feldapotheken, Marketendereien mlt hastig aafaeladenem La»lenderlei und Radfahrkolonnen liberhoten sie. llnaulhörNch jiahre» und ziehe« st» dahin, unser« Truppen, dl« nach Haus« streben. Aus den Eh^usseursitzen fragen die Führer der Autus nach d4r Fahrt- und Wegrichkuna. Dazwischen kommen Einzelkrttpps daher. Saniitäter mlt ihren Hunden, deren viele am Sattel ihr eigenes kleines Gepäck tragen. Manches Hundevieh lahmt wl« sein Herr, manches ist verbunden und eilt doch, als witlere «S «Inen warmen Ofenpsatz. Darm di« Strafgefangene, mit Sock und Pack aus den Fronkgräben. Sie sehen schmutzig nnd zerrissen aus; »der auch ft« schreite», heimwärts strebend, eilig aus. Still, ganz sttkl. dach nicht nledergetchlägan, komtnen di« Fußsoldaten, bi« an der Grenz« gelegen und auf eigenen Füstsn den Heimweg ankrelen. Staubig, bepackt sind sie; viel« trogen den Arm in der Binde ober den Hals verbunden. Auf Stecken gestützt, vha« -i« Straßengänger zn beachten, ziehen st« dahin, Vicht besiegt sehe» ft« «ttts, nur todesmalt. schweigend. Etn Vecstment in geschlosstäem Auge rticki et». Einig» treiben Schwein« und Vinber v»r sich her. tttchdt« führen chr Federvieh »n Käsigen, mit dem Sllsikd: .Zu verkauf«,* Wt1 sich. Pserdegetroppet lenkt den Blich auf «in neues Bish. Vor okt- »»hisch«» Kutschen und urväterlich«, Haldchaisen, di« »nter Krlegsftwch Hlntzman», Kapilänleutmmt Saalwilchter, KapilLuieutnans v. Freuden- reich, lseutnanl zur Sv« Boanneck und eine Ad»r-n»ng d«S Svt- 4«teKr«ts -4« Hvchsaeflvtt« and V«p»kl»k -*ra «v d otzkrtesla ft-. D» AnkoSkst M Ros^h arsvlg» «n IG. NsvMcher, 7 Uhr skendS. Sasort «ich dem Ändern kam ei» Osschsur «S dE Stabe -vs Admirals Bvutsy «I Bond «S Mberbvachs« es» Scheei- -<v des engdschun Flottenchefs, d«s sie Bitte »N Admivai Mvwrer «Nt dielt, mit -en ihn degleltendrn Offizieren seilte« Stach's «f das englisch« »kqtzschdss .Queen Elizabeth' zu koawne». Auf Anfrage d«S Kons»- aldniros« Meurer, ob auch -le -tA Mttsttteder -es SoldatenruteS -er Flott« -er Sitzung bettvohnen sOttten, lehnt« -4» «ntsandle nngtische Offi zier -»« Beteiligung -es Soldutentales im Auftrag« des Admirals Beotty ab. > Auttzum englischen Flaggschiff .Queen GlizadeSH' würbe anker Vor- sitz -es AdmiratS Äeakky sofort ein« Sitzung abgc-alterr. Adnttvul Boalty kiS eine Zusnmmenstrll.i>-ng -er von ihm gewünschten AuSfükrangSdestinr- mungen de« Watlenfilllston-svertvageS vor und erklärte, -ah «r van der Entente und -en Verein'gtrn Slaaien beauftragt sei, alle Frogen deS Waffenstillstandes zur Ser zu regeln. Auf «irr« mündliche Mit teilung d«S Konteradmirals Meurer, daß an Vor der .Königsberg' sich drei Mitglieder des Soldaten rots -er Flott« und der Republik Oldenburg und Ost- trletland befänden, lehnt« Admiral Beatty jede Ver handlung mit dieser Abordnung ab, da er nicht auto risier t sei, Mitglieder einer Negierung zu empfan gen, die von der engliischen Regierung nicht aner kannt sei. »t —- Ein Hrruptausschuß der Marine Wilhelmshaven, ltz. November. (Drch'.bcricht.) An einer gemein schaftlichen Sitzung der A.- und S-Räle der Marine wurde folgendes beschlossen: Von den Obersten Soldatenräken der Marine der Ostsee- und Nordseeslakion und auf der Nlederelbe wird «in Haupk- auSschuß der Marine grbildet, der zu militärischen Anord. nungen für die Gesamtheit der Niacine berechtigt ist und seinen Sih in Wilhelmshaven hat. Er bestell aus zwei Vertretern deS Obersten SoldalenraleS der Ostsee, zwei Vertretern des Arbeiter- und So üoten- rakes der Nordseestation nnd einem Vertreter des Obersten Niartna- rakes der Ni-sderelde. 2n den Bezirken der genannten Räte sind Ab ordnungen zu bilden, und zwar auS 24 Vertretern der Nordseestativn, 20 Vertretern der Ostseestation nnd 5 Vertretern der Nlederelbe. Zu ihnen treten 4 Vertreter Berlins. Die Wahl'dieser Abordnungen er- sokgt auf demokratischer Grundlage. Die Abordnungen treten l» Berlin -usammeti und kontrollieren das ReichSmarineamt und den Admiralstab. Sie wählen dort an« Ihrer Mitte fünf Kameraden als Zenkralval der Marine. Diese fünf müssen geschaft« Sozkrlisten aus der Zeit vor dem Kriege sein. Ali« Anordnungen deS ReichSmarineamt« und des AdmiraiskabS sind außer vom Untetstaals- sekretär von einem Mitglied des ZentrairateS zu unterzeichnen. Ail« Anordnungen bilden einen -li7g«r Ausschuß, der die täglich festzusehen- do» allgemeinen Anordnungen dem Zentralrak vorlegt, der sie «n die Obersten Soldaten- und Marinevät« weitergibt. Die Deutsche demokratische Partei Berll», 20. November. fDrahlbericht.) Die Fortschrittliche Volkspartei an- erheblich« Telle der Nationallibarale» hoben sich mif den Unterzeichnern des demokratischen Aufrufes vvm 16. No vember auf den Grundsätzen dieses Aufrufes vereinigt. Di« großdemokrallsche Partei ist dadurch ins Leben gerufen worden. Si« führt den Namen .Deutsch« demokratische Partei'. Di« Zusammensetzung des in Bildung begriffenen vorläufigen geschästsführenden Vorstandes wird alsbald bekanntgegcben werden. Sobald es die VerkekrS- verhältnisie gestatten werden, soll ein auf breitester demok.-attscher Grundlage gewählter Delegiertentag die Verfassung und Geschäftsführung der Partei unter Berücksichtigung oller deut schen LandeSlelle endgültig festlegen. .. . Dresden, 20. November. (Drahiberlcht unserer Dresdner Schrlftlettung.) 3n Dresden hat sicy nun- ittehr ebenfalls «in Ausschuß zur Gründung einer allyenietnen demokratischen Partei für Sachsen gebildet. Sl« be zweckt den Zusammenschluß aller deutschen Männer und Frauen ohne 1l nterschkd der Partei, des Berufes, der Religion oder sonstiger trennender Klassenunterschiede, um di« bürgerlichen Interessen bei dem Aufbau des neuen Deutschlands wahrzunahmen. Dte neu« Parset fordert unverzüglich die Einberufung der Na tionalversammlung auf Grund des allgemeinen gleichen geheimen und direkte« Wahlrechtes vttt Verhältniswahlen für beide Ge schlechter. Zit den Beehandlunqeu der liberalen Parteien Vie ,V«Koa»llth«vote Korrespondenz' schreibt: I« Hkniblick auf di« i» der Schwebe befindttchen Verhunbtunqen der liberalen Parteien wer den die Organisationen ber Vationalliberalen Partei auf das dringendste gebeten, sich -»nächst »ller Entschließungen und bin dende» Beschlüsse zu enthalten. TS läßt sich noch nicht übersehe», welches Ergebnis di« Verhandlungen hoben und ob sie über- Haupt zu einem Erfolg« führen werben. Es Ist deshalb im Ant^resie -er künftigen Eintracht unserer Partes unbedingt nötig, daß die ein zelnen Organlsallonen abwarten, bis sich auS den Verhandlungen mlt Sicherheit ergibt, welchen Weg die Nakiowalliberat« Partei in Zukunst gehen wird. wie versteinerte Gefährt« aussthen, sind drei und vier Gäule gespannt. Ein Omnibus, hoch bepackt, «in Komöd aNtenwagen mit Kriegsgerät, auf -er H-He ein Soldat mit einer Ziehharmonika, schließen -en Zug. Mann und Gefährt, alles muß zum S.- und A.-Rat, der im Rathaus sein Quackler aufgeschtogen hat, und Pastagier- und EnktassungSoapiere auskeilen muß. . . . Vor ollen Türen gnarkiersuchende Soldokengcuppen und hoch- bopackke Wagen, um nach Unterständen zu suchen. All« Höfe, Tor einfahrten and Stallungen werdrm mit Pferden und Wagen belegt. Eilig richten sich in Werkstätten und Sälen, die zu Massenqvurtieren um- gcwandett sind, die Soldaten «in. Strohschütten und ihre eigenen Mäntel bilden den Bettersah. Wicl-ernd« Pferde, schwatzend« Sol daten, neugierige Buben, «in bmtter Knäuel. In den PrlvathauShal- tungen rüsten die Hausfrauen für -le Einquartierung. Ratlos stehen sie vor -en einst vollen Töpfen und Fächern ihrer Vorratskammern. Viele denken an die Augusttag« 1V14... Und »er Monn blickt still in l en Abend »nd auf den Wirbel der Ereignlss» Brun« Derarli iaS gestern im Schilleroevesn Gebichl« vor. Mit dem so kläglich gescheuerten ersten Melsterspreckerodend wird man seine Dar- bietungen gewiß nicht vetglelchem dürfen, aber muß -och leider bekennen, baß sie wenig «rfrewUch waren. Ls konnte für DeoarKS vertvaulich- DoylwollendeS Festrvdncrgedröhn kein schlimmeres Thema gedeih al« .Gott und Natur' (durch inzwischen oofoehobenen Butztagszwvng bedingt). )m vorigen Jahr« bot er mancherlei HlMnoristischeS und Behagliches M gan» «nnehmborer Form Gestern aber in der Sphäre de« hohen Gefühls wurde die Monotonie de« naiven Wohlgefallens, dl« Doetbe und Hebbel, Klopstvck »Nb Hölderlin gleichermaßen zerdröhmt, vor Kell« und Meyer dicht hallMostt, sondern zu -ft rech« Minderwertigen Neueren weiter- vordttngt, gester» wurde dies« Unerbittlich« V«mtiksdr«horgel drm «mp- indtzcheren Hüter zur Oval. Unser« Bedenken gegen Vetanstotkungen ofcher Art werd«« Nur veigrötzert durch di» Tatsache, -atz die Befacher- <-»« -er Mherthaü« fvoun-tzch«» Beifall spendete Man tüt «uE. In einer Mehrzahl ucBwendig »chriNsch«n Z>ublibam das ardßte Unrecht, wann man seiner Bereitwilligkeit, Mittelmäßiges und VedeukingSlof«« als Ersah für wirkstche Veistang hinzmiehm«,, schmeichelt »der entgegen kommt. ES Ist keine gefie'gerte, sondern eine sehr -«vabgemin-erte Ge- nntzsütttgkeit, die an ttn«m -«Oedten und tüchtige» ehemaligen Stadt khsachttaitgli«- ^le« scblnbfw^i grvtzarttg oder entzücken- findet, was in Wirklichkeit kaum «rtr-gtich Ist. Wir .-«titschen Tee' mit Muht- bechagen schlürft, k«, Werks« am Ende gar nttyk, wem, man »hm eine« Tag«« chineftschea uorsetzk. -- Herr» Derarli aber hassen wir wieder «inMl aus dun Brettern zu sch«,, auf bene» er za Hause war. und «mn Ü< fek» kam», sicher »ich« «n DochvagSGschi tt. S. 8. De«tsch»demvkr»irscher GewerkfchaftOd«rrb V Vaettn, lv. Voamnber. (Vt»f»tkürtcht »ttsarer G4rlI»«rSchvtftl-tt»>L.) Litte An-ahl kebettlenber Go- V-chschSifHen, Bngrsteltten- und BeattUenverbänb«, darant« der «samt» Vertzan» -er christlichen Gewerkschaft«», der Verband oeutfcher Ltsenbahnhan-Iverk«^ bi« ->rsch-ivank«rfchen G«oerk- schaften, der Deutsch« Techntkerverband usro. haben ftch heut« za einem dentsch-öiBokratlfchenGewerkschaftsdund v«r«lntgt. Diese neue OrgantfaNon hielt am heutigen Mittwoch ibre erste Versammlung ab. Der Vorsitzende de- VerdandeS christlicher Gewerkschaflen, Skeaerwald, beleuchtet« Zweck und Ziele des Bandes und stellte folgend« Forderungen aus: Einberufung einer k o n st l kn i e re n de n Notl-aal- oersammlung, ein großdeulsches Dietch als wtrkfchafkllch« Ein heit mit wirklich demokratischer Verfassung und Verwaltung, . Gleichberechtigung aller Staatsbürger, frei« Bahn den Tüchtigen ln Staatslcilung, Verwaltung, Kunst und Wissenschaft, planmäßige Sozialisierung unsrrek Wirtscl-aft unter Aufreeyterhalkung -er persönlichen Initiativ« und -er Weltkonkurrenzfähtakett sowie on- bcdingte Mitwirkung der Gewerkschaften und BerusSoereine, Bürgschaft für wohlerworbene Rechte aller Staatsbedlenstrten. lieber die nächsten Forderungen sprach Hartmann, erster Vor sitzender der Hlrsch-Duickerschcn Gelverkschafien. Er forderte veile Anerkennung der Koalitionsfreiheit für Organisationen aller Art, ein neues Landarbeiterrechk, obligatorisch« Arbeitslosenver sicherung, Aufhebung der fiskalischen Landgüter nnd internatio nale Festlegung des Achtstundentages Im FrledenSverkrag. Mik den weiteren Arbeiten für den Bund und der Ausarbeitung deS endgültigen Programmes wurde ein Ausschuß beauftragt. Neues Slndtverordnetenwahlcecht in Dresden Dresden. 20. November. (Drahtberlcht unserer Dresdner Schrlslleilung.) Unsere Meldung, daß daS Dresdner Staölverordnelenkollegium bald aufgelöst werde, eilt den Tatsachen voraus. Das Ekadtverordneienkolleglum hat den Be schluß gesetzt, ein neues Wahlrecht aus der Grundlage der Bestimmungen der Rcichsrcgierung zu schassen. Die neuen Wahlen werden im neuen Jahre staltsinden. D)lschew Lmus in Ungarn Man schreibt -er .Deutschen Orlenl-Korvesponi-enz': Vach Wieder- herflellcing dc« BuhnorrkehcS mit Oesterreich cm- Uvcpim gelangen jetzt genau-er« Berichte über bem Verla-uf -er Umsturzb-lve^cma in Ungarn Hierher, -t« klar erkennen lassen, -aß -i< Ervigniss« «r zahtloson Orten mit schwersten AuSschreiiumgcn gegen -ie Einwohmer un- ihr Eigenium verbcrn-en waren und -«iß -i« Revolulion einen vollkommen bolsche wistische» Charakter hoble. Schon die Tatsache, -oß sämtlich« kauf männischen änteresienvertretungen in Budapest sich zu einer Hilfelrislnng zusammengekm haben, nm -ie durch PlünLerunge» geschädigten Kauf- leube zu mtterstühen, läßt -en Umfang der Verwüstung«, erkennen. AuS der Provinz lauten die Nachrichten ganz -eson-er« lramig. In zahllosen Ortschaften Haden schwere Pogrome stattgefundcn, bei denen zunächst die Wohnhäuser und -ie Geschäfte der jüdischen Mitbürger geplündert un zerstört wur-cn. Allein In -em Komibal Svpron beläuft sich -er an- gerichtete Schaden auf viele MilUoncn. Genau so, wie es bei russischen Pogroman zuzrrgrhen pflegt, beschränkten sich bann aber die Gewalt- tMgkei-.en nicht auf die Iw-en, sonbem sie -ehnien sich so ziemlich ans alke besitzenden Kreis« auS. Mit Politik oder religiösen Gefühlen hatte dieser Umsturz nicht -aS mMdeste zu km, er bot mrr -em Pöbel -en ge wünschten Vorwand zu Raub und Diebstahl aller Art. Vielbach wandt« sich die geängstigte Bevölkerung telegraphisch cm dt« nächsten Behörden mtt -er Wie um Enisendung von Nakional- -ardlsten zum Schutz gegen die Plünderer. Obwohl die Nakivnalgardisten, tettwebs« sogar mit Maschinengewehren ausgerüstet, bal- auf -cm Scpau- piatz -er Ptün-crunqcn erschienen, vermvchien sie nicht- auszurichken» da sie von -sm an Zayl weit überlegenen Pöbel schnell überwältigt wurden. Am schlimmsten scheint cs in -en Dörfern und vereinzelten Gehöften zu- gvgangen zu sein. Sinnloser Vernichtung sirch große Vorräte wertvoller' Nahrungsmittel zum Opfer gefallen. So ließ man in Kapuvar bei einpm . . Äeinhändler 3000 Hektoliter Wein cruÄanscn. Ein Bericht von dort sagt, keine Fe-cr sei imstande, die Greuel zu beschreiben, die sich dort tagelang abgespielt hoben. Die Berichte aus ollen Orken stimmen darin überein, -ah die Plünderungen und Verwüstungen durchaus keinen. Vnttonalttätoncharakter hotten, sondern anverkcnirbar der Ausdruck -e« reinsten Bolschewismus waren. Selbstverständlich sind dem Trelde» der Revolutionär« auch zahlreiche Menschenleben zum Opfer gefallen. * Eia« Erklärung -e, ne««» DenwkroNsche» Partei. Dl« neue Demokratische Partei yot mit dem sogenannten demokratischen Volks- band, in -em bekannte reaktionär« Elemente cmschelnend wesenkllch mikzusprecke» hoben, nicht daS geringste zo ton. 3m Auftrage Professor Alfre- Weber. * BeamtenauSschüss«. Wie wir hören, Hot sich im VeichSomte -e« Innern ein Beamten- und Angestellten« nsschoß gebildet, -em llnlerstootssekretär Dr. Lewa!- s«-e Förderung zusicherte. Auch in der Physikalisch-technischen RelchSonstalt hat sich ein Beamken- auSschuß konstituiert. * Edmund SiemerS, einer der bekanntesten Hamburger Droßkauf- leute mr- Inhaber -er Firma G. 3. tz. Siemers Lc C»^ Reederei und Petroleum-Import, ist hochbctagt gestorben. Siemers ist der erste Deutsche gewesen, -er amerikanisches Petroleum auf eigenen Tank schiffen noch Deutschland etnführt«. Auch machte er -it Petroleum lampen ln Deutschland bekonnt. MMSSöSSSWSSiWSSS^SSSMow I. Kirchenkonzert des BachvereinS. Obwohl Rudolf Wustmonn in seinem Buch« ,Ioh. Sob. Bachs Konlatentezte' es als Irrtum bezeichnet, za gicruben, -ie Kantaten könnte« in b«Lebig inS Jahr htncingestrenbcn Konzerten je za vollem Leben erwachen, übt« di« Wiedergabe -er drei auSgcwählken Kirchenkankaten auf die empfänglichen Herzen verständnis voller Zuhörer doch ebne starke Wirkung aus. An -en Bachverein und -l« Solisten stellten deren einzeln« Partien schon in gcsangStechnischer Hinsicht hohe 2ln Forderung en. Wie man diesen Schwierigkeiten unter Herrn Prof. Karl Straubes umsichtiger Leitung durchaus zu begegne» wußte, so ließ man auch auf künstlerisch geschmackvolle Art -sm wechselnden Gefühls gehalt mlt Hilfe einer dynamisch kein aaSgeaibettsten, innig empfundenen Vortragsweise vollste Gerechtignetk widerfahren. DaS Gewandhaus orchester, uuierstützt dvrch döe Herr«» IsolSson un- Fest an Flügel and Orgci, bewährte sich aufs beste. Herr Prof. Straube, der alles musikalisch trefflich «injiziert hat!«, -er Bachvrrein, und nicht zuletzt dSe Solisten, di« Damen Helling-Rosenthal und Adam sowie die Herren Lißmann un- Dr. Rosenthal, mögen sich, gezwungen durch andauernd« Papiernot. diesmal mit einem Gesamllob für ihr« künstlerischen Leistungen begnügen. Gart Hermann. Da- Geraer Hvtkheater wl»t, wie wir erfahren, eu -en wenioeit Hosthoatern 'n Deutschland gehören, an den«» -i« Revoiuiivn ohne wesentliche Aen-snmg vor begeht. Ls ist Privateigentam -et Fürsten und soll ebenso sortbestehen, wl« z. B. das Fürst PntbuSsche Thsaber auf Nliyen. Der Fürst, -er, wie leiuerze t gemeldet, ans se nen Thron verzichtet hat, wird weitrrhin als Privatmann i» Gen» wohnen. Lr bezog übr gen« kein« Apanage un- hatte ans -at Priv logtum -er Steuorsrrlheik »erzichtet. El» Gemälde von Gerat Gestohlen. AuS FrankfartttM. meldet do- .Berl L'gedl.': Van hckt »ach Frankfurt a. M. seine Mona-Lisa- Afiär«. 4tt»S d«m Städelschen Kunstinstitat wurde en Oel- gcmäld« von Lorvt gestohlen. Das Bild, eine Landschaft darstellend, ist innerhalb -es Nad-nenS «S -»«sein hcrauSoeschn'Nen un» wahrschein lich zasanneengeroiZt fortgeschafsi warben. Vie Leinwand Ist 33 Zenti meter hoch, 4ÜH Zentimeter -reit an- trägt uasen llrks die Zeicpnang Lorol. Vas Do- zeigt einen Wiesenweg, an -e« recht- «in wettästiger Baum and link» «in« Weid« steht. 3m Hintergründe vor lichten Höhen e n Darf, verschleierter Himmel. Aus dem Weg klein« Figur:ngruppen; vom Rücken gesehen links etn Mann, nichts eine steh« de Fcau. Die ritte Biuf« und da« weiße Kopftuch t*r Fra» treten lebhaft hervor. Amtliche Bezeichnung -e» K»lt»Sm nisierien. Vas -l-derig« Kgl Prevh Min stecnm »er geistlichen and UnterrichtSangelroenheiten' fihrt v»it nun an di« Dezetchnunq ^Ninisterlum für Iv sienschäft. Kunst titch Vol-sh idnng^. Di« amkl che Bezeichnatig -e- settberiaen .Kgl. Bay«,. Ssaatsm nistertums bes Innern für Kirchen- mrd Schalangele-enhMM latt-ch i»rta»r .Sttiahttttlntstarl»» fGr Unterricht ,nd Kalt»-.'
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