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stbeud-ftussab« luirr «der ISIS »7 l Nr. 889 1918 Montag, den 18. November Verlag: Dr. Reinhold L To., Leipzig Hauptschrlflletter: Dr. Everth, Leipzig Würdiger WsW hen heiMehrellden TrWerr 8 1 l» <! 60 Pt 8 rhall«. bis find ira !es. !>« Ihrer »euer BlSle entfalle». Dorrsärt«! AniswLrUt r. IL »nstr. MW iü er e > 2 Li 2 >0 -1 I« -ö s» 78 17 17 »0 »4 w ri 78 >7 28 iu i X« 8> 10 8» 17 !? >1 7, L 7 8 15. l, 8. I» ,'> k« G 1 diskret. wsk T. 1748t. rvafier- ivtllllvl, tü^, ar. I4tLL. Wlr find l» folge der uuzureichendeu Papierversorgung heute zmn Metten, hoffenlttch letzten Mal« gezwungen, dos Abendblatt a»f Mei Seile« zu beschrä»kea «ud den Roma» autfallea zu losten. Verlag uub Schriftleltung de» «Leipziger Tagebt att« t'. sosorfige lebe der rüg« aus ldek, Einigung über den Durchzug Mackensens durch Ungarn Budapest, 17. Rovemdcr. <Drohlberlcht.) Der «Pestee Lloyd' ineldel: Wie wlr erfahre», habe« zwisch«, der »«garisch« Vokk«r«gie- r»ng und d« von Mackensen entsandten Kommission Verhandlung«» statlgefundca, la denen bezüglich d«s Durchzug«« der Macke«- sensehea Truppen eia« Ei» ijpn » g erzlett worden ist. Velberseit« will man alle« lrm, um «inen möglichst schteanigea »ad g«ord»«te» Abtrans port der Mackeasensche» Armee zn erziele». Voa de»kfch« Sette lst eine Spezialkommisfion «ach Berti» gereist, m» fllr A»gar» Kohlen z» sichern. Vo« diese» sott eia Teil dem Bahntransport b?r Arme« Mockens«» biene». Ma» hofft aach a»f eia« Verständigung mit dea Tscheche». — Mackease» hat au« eigner Jaltiativ« die Vildaug «i»e» e»lb«t«»ratet bei sei»«» An»«« veranlaßt. d«»- V Bürgerausschuß Leipzigs Der Ruf zur Sammlung des Leipziger Bürgertums, der vorige Woche in der Presse durch einen Aufruf erhoben wurde, hat ge wirkt. Nachdem die Arbeit jenes Kreises von Unterzeichnern be reits ziemlich vorangeschritten war, erfuhr man, daß sich auch anderwärts Bestrebungen zur Sammlung des Bürgertums geltend machten. Es galt nun, Zersplitterungen zu vermeiden. Dieses Ziel ist erreicht worden. So hatte sich gestern rüh im Kaufmännischen Bereinshaus eine große Ver* ammlung von Vertretern hiesiger Verbünde eingefunden. Zei« ungsverleger Gottlob Krauß eröffnete um 10 Uhr im Namen des «I, dl» II« Das Programm der sächsischen Negierung Dresden, 18. November. (Drahtbericht) Woift« sächsischer Landesdienst vrrbrellet folgenden Aufruf der ae»«u sächsische» Regierung an das sächsisch« Volk: Das imperialistisch-militaristische System lst anker den Wirkungen tes völkermordendea und kullurvernichlenden Weltkrieges zusammen gebrochen. Ein neues Zeitalter ist im Werden, indem sich der llebergavg von der kapitalistischen in die sozlaUstksche Gesellschaftt- ordnung vollzieht. Die Monarchie ist beseitigt. Die öffeutliche Gewalt lst in di«. Han- der Arbeiterklasse ütxrgegangen. Die Ausgabe der neue« Neg erung geht dahin, dos Land über die großen Schwierig keiten der gegenwärtigen Lage hinwegzusühren. die demo kratischen Errungenschaften sicherzustellcn und wirtschaftlich« Um - festaltungen nach sozialistischen Grundsätzen zu ver. wirklichen. Die Arbeiterklasse braucht nicht nur politisch« Nechl«, soadern ebenso die Befreiung aus Skonomischer Bedrückung, di« in vollem Umfang nur der Sozialismus bringen kann. Die neue sächsische Regierung erstrebt di« Beseitigung der veralteten buades. staatlichen Verfassung und die Einordnung Sachsens tn dl« einheitliche grohdeutsche Volksrepublik, an die auch Deutsch-Oesterreich seinen Anschluß vollziehen möge. Den einzelnen .TeUgedleleo des neuen Droszdeulschlands soll weitgehende Selbst verwaltung und Schutz der Kultarinteressea gesichert werden. Die Regierung will i» UeberelnsNmmvng mit der neuen Reichs leitung wirken. Sofern Anordnungen d r Reichsleilung unseren Beifall »ich! finden, werden wlr unser« Auffassung dagegen gel tend machen. Di« von der Reichsleilung mit Gesetzeskraft erlassene« Verfügungen werd « wlr für Sachsen durch Vorschriften ergänzen, denen gleichfalls Gesetzeskraft zukomml. Die Arbeiter- und Soldalenräle, di« Träger der revolutionären Be wegung, habe» die Aufgabe, die sozialistisch« Volksregie» ruug za schützen und zu kontrollier:«. Ihr« Zuständigkeit in den ein zelnen Orten wird «in unverzüglich zusammentrelender LandeSrat der Arbeiter and Soldaten umgrenzen. Mil Beendigung der Demobil machung und mit Frledeusschloß soll an Stelle dcs stehenden Heeres die Volkswehr treten. Die öffentliche Ordnung und Sicherheit wird gewährleistet. Dl« Beschränkungen im D-reins- und Versammlungsrechl sind gefallen. Di« Pressefreiheit ist la vollem Umfange gesichert. Di« Ge- pndeordnong ist aufgehoben; an ihrer Stelle gelten die Bestimmungen des Bürgerlichen Gesetzbuches über de» Dienstvertrag. Die Arbeiterschuhbestimmungen für gewerblich« Arbeiter und Ar- Ketzerinnen, dl« bei Beginn des Krieges aufgehoben wurden, find wieder la Kraft gesetzt. De, achtstündig« Mazimalarb«itstag soll am 1. Dezember dieses Jahres in Kraft treten. Unternehmer, die dieser Vorschrift nicht Folge leisten, haben strenge Bestrafung zu gewärtige». Um die Arbeitsgelegenheit zu steigern, läht die Regie rung l» dea einzelnen DerwaltungSzweigen festflellea, we'ch« Arbeite« unmittelbar in Angriff genommen werd«« können. S:e ist demüht, Rohstoff« für die Aufnahme der Arbeit freizomachen. Dl« Sicherstellung derVolkSernährung ist in »nse- ,reae Land« besonders schwierig. D e Regierung wird die Interessen Sachsens an Reichsstell« mit grötztem Nachdruck vertreten. S « wird mit de» schärfsten Mitteln gegen unberechtigte Zurückhaltung von Lebensmitteln, gege« Wucher and gewerbsmäkigen Schleichhandel « a- schreite». Die Wohnungsnot soll durch Bereitstellung voa Woh- n»»ge» »ad dorch schleuaigea Bau neuer Wohnung«« bekämpf« werden. Die Tr«»»»»g derKlrch« vomStaat ist darchzuführea. Den Rele^oas-mnetnschaftea wird volleFreiheit gewährt. Dl« Schale ist voa politischer »ad kirchlicher Bevormundung za befreien. SteVotksfchaleifl »ater fachmännischer Aufsicht zurEinhelIs - sch,le «spigestaltea. Blld»ag<- »»d K»nstiastlt»te sollen gefördert «erde». Kronz,t ist für staatlich« Zwecke, insbesondere iftlr Volksb»a»g »ad Volksgesnndheitswesen zur Verfügung zu stellen. Ä» Vard«hrt»lN«l. iasbesoader« di« Eisendahne», soll«, mit braver Soldaten. Er vertaage bedingungslose Aosführuag seiner Befehle und Anordnungen. Milderung der Blockade Basel, 18. November. (Eig. Drahtbericht.) .Times' melden aaS New Dark: Im Kongreß teilte Lansing am Freitag mit, eine Aufhebung bzw. Milderung der Blockade und der WasfeastillstandS- bed ngungeu gegenüber den bisherige« Mittelmächten werd« un mittelbar nach Unterzeichnung des Präliminar, friedens erfolgen. Zürich, 18 November. <Eig. D r a h t b « r l ch t.) «Lorriere della Sera' meldet avS Paris vom Sonnabend: Di« Allilerlea- konfereaz hat dem Abschluß «laes Präliminar friedens zogestiauut. Hindenburg in WilhelmshShe Die .Kasseler Allgemeine Zeitung' enthält fo'gen-t-n AufrrE; Mitbürger, Soldaten. Heute trifft der Generalfeldmarscyall von Hindenburg mit Offizieren und Mannschaften deS Drogen Haupt quartiers in Kassel «in, um von WilhelmShvhe aus die Demobtlisa'fion unserer Truppen zu leiten. Hindenburg gehört dem deutschen Volk und dem deutschen Heer, er hat se n Heer zu g änzenden Stegen ge führt und sein Volk in schwerer Stunde nicht ver lassen. Nie Hot Hindenburg in der Größe seiner Pflichterfüllung uns näher gestanden als heute. Seine Person steht unter unserem Schutze. — Wir w sseiv daß die bürgerliche und solda tische Bevölkerung Kassels ihm nur Gefühle der Verehrung und Hochachtung entgegenbringrn wird und er vor feder Be- lästkmng sicher Ist. Dee Generatseidmarschall trä.it Waffe, ebenso die Offiziere und Soldaten des Großen Hauptquart erS wenn sie ihn begleiten. Für den Arbeiter, und Soldatenrat. Für den Magistrat. Grycstnskt. Koch. En erfreuliches Dokument, dos man mtt Vergnügen adücuckk. Die liberale Liniqung gesichert iO Berlin, 18. November. (Drahlberichi unserer Berliner Sch rlstlei lang) Wie wlr nachträglich er fahren, hat der geschäftsführende Ausschuß der Fort schrittlichen Volkspartel gestern endgültig der Vereinigung mit der natlonallibcralen Partei und den Unterzeichnern deS demo kratischen Aufrufes zu gestimmt und mit den weiteren Ver handlungen die Abgg. Meiner, Fischbeck, Pachnicke und Nau mann beauftragt. Damit wird die Vermutung bestätigt, die wlr heute im Morgenblatk aussprachen. Konstituierung der demokratischen Partei Derli», 18. November. Der vorbereitende Ausschuß zwcckS Gründung einer großen demokratische« Partei hat sich als Demokra- llfcheParteltoastit«lert. Asm vorläufigen Vorsitzende«, warde Professor Alfred Weber-Derk» bestimmt. Das Bareaa der Partei befindet sich Berlin V 62. Karfürstenstratze 107. Es wir» gebet«», sämtfich« Zuschriften borlhi» z» richte». vorbereitenden Ausschusses die Sitzung. Hierauf führte Professor; Walter Goetz aus: Nachdem ein Zusammenschluß erreicht is^ soll man nicht fragen: Von wem geht die Sache aus? sondern nur: WoS ist zu tun? Jeder Tag ist ein Verlust. Wir benötigen zunächst kein großes Programm. Wir haben die ungeheuren Nöte der Demobilisation zu meistern. Mit diesen Aufgaben hat sich ein Bürgerausschuß zu befassen, ähnlich wie der Arbeiter- und Sol- datenrat das tun will. Der Bürgerausschuß muß einen engeren Ausschuß von 30 bis 50 Personen erhalten, aus dem heraus eia geschäfls,ührender Ausschuß zu bilden ist. Sofort ist eine Ge- schätfsskclle zu errichten, an die sich jede Organisation oder auch jeder der in der Organisation vertretene Bürger zu wenden hab, Die Beschaffung der Geldmittel ist bereits für die ersten Zelten ge regelt. Was weiter kommt au Aufgaben, müssen wir abwartenA wir stehen noch nicht vor den Neuwahlen zu den verschiedenen Parlamenten. Nun heißt es, zunächst einmal arbeiten an dem, was das Notwendigste am Tage ist. 3» der Aussprache führte zu« nächst Herr Dr. Zöphel aus: Wenn das Bürgertum sich organi siere, dann solle es diese Organisation tragen lassen von bishep politischen Parteien deS Bürgertums. Diese hätten Er fahrungen, die anderwärts fehlten. Professor Goetz wünscht, daß eine neue Partei kommt, aber bis diese da ist, vergeht noch Zeit, und wenn es auch nur Tage sind, Zeit, die zu kostbar ist, als daß sie verlöre», gehen dürfte. Reichsgerlchtsrat Neukamp will eine geschlossene Organisation des Bürgertums, um gegen eine kleine Minderheit Stellung zu nehmen. Er hält es für notwendig, daß die Soldaten aufgeklärt werden über die Bestrebungen der Unabhängigen Sozialdemokratie. Vorsitzender Krauß bedauerlf die Ausführungen Neukamps und erklärt, daß dieser Bürgeraus schuß gegen alles sich stemmen muß, was nach Reaktion oder Gegenrevolution aussieht. Was wir wollen, ist unter allen Um ständen Beihilfe zur Aufrechterhaltung der Ordnung. Darauf wurde ein geschäftssührender Ausschuß gewählt.' Die Vorschläge Les vorbereitenden Ausschusses werden angenommen und die noch offenen Posten durch Zuruf auS der Versammlung ergänzt. Di« angenommene Entschließung lautet: Der heute begründet« Bürgerausschuß hak die Wahrung der allgemeinen Interessen der Leipziger Einwohnerschaft zu seiner Aufgabe gemacht. Er geht aus von den neugegebene» Verhältnissen und wünscht ihre gesetzmäßige Weiterentwicklung auf friedlichem Wege. Er fordert, bei der Regelung allev Fragen der Demobilisierung, der Arbeitsbeschaffung, der Er nährung, der Wohnungsfrage und des Verkehrswesens sowie bei der unbedingten Aufrechterhaltung der Ordnung und bei Durchführung des gleichen Rechtes aller Bevölkerunasschichte» beteiligt zu werden. Er hofft auf rascheste Regelung der öffent lichen Verhältnisse durch neue, vom gesamten Volke rechtmäßig gewählte Körperschaften, stellt aber bis dahin seine Mitarbeit zur Verfügung. Der geschäftssührende Ausschuß seht sich u. a. aus folgende» Herren zusammen: 1. Vorsitzender Professor Dr. Walter Goetz, 2. Vorsitzender Derbandsvorstcher Reif, 3. Vorsitzender Lehrer Clauß, Schatzmeister Fabrikbesitzer Hugo Graf. Scheidemann für die Nationalversammlung Berlin, 18. November. (Drahtbericht.) Im .Vorwärts' bekennt fichScheidemanazuber sosoctigen Einberufung -er Nationalversammlung. Er schreibt: Die vernünftigeren Elemente deS Bürgertums haben sich in überwiegender Mehrheit auf den Boden des Neugeschasfenen gestellt und suchen selbst nach parleipolitischen Formen, um «S zu festigen und zu erholten. Man geht fehl in der Annahne, die Nationalversammlung Hobe zum größten Teil die Aufgabe, e n: Art amtlichen Siegels unter die neuen Verhältnisse zu drücken. Die National versammlung wir- di« nicht geringere Ausgabe haben, innerhalb des neugeschaffenen Grundrisses das HauS aufzubauen, auszugestalten und sicherzustellen. Sle mutz die neue deutsche Republik nach außen hin verhandlnngSfähig und nach innen nach de« wirlschaflllchen Seile hin geschäftsfähig machen ES ist zu hoffen, daß schon -ie allernächsten Wochen den Präliminarfrieden bringen werden, -er ebenso wie der Waffenstillstand eine vorläufige Regelung bedeutet. Den endgültigen Frieden aber, der zugleich di» Neuregelung unserer GcschäftSdezlehungen zu unseren bisherigen Geg nern und unsere Wiedereinreihung In -en Weltverkehr und Welthand l bringen soll, wlr- -I« Entente nur mit einem konsolidierten Deutschland abschließen. Er schließt seinen Ausruf: Kein politisches und kein wirlschaf'iches Gedeihen ohne Nationalversammlung! Das muß dl« Parole für dl« Reichsleitung sein. Für di« sozialdemo kratische Partei gilt eS, zn einem Wahlkampf zu rüsten, wi« er seinesgleichen noch nie dogewvsen ist. Zehn Wochen sind ein« kurze Zeit: da darf keine Stund« verloren werden. Eine Entscheidung w rd fallen, -'« nicht geringer« geschichtliche Bedeutung besitzen wird, a>S die Entscheidung des Schlachtfeldes. Alles, was tn nnlerer Partei an Opfermut und Kampfmut lebt, olle geistigen und materiellen Kräfte müssen angespannt werden, bis aufs Letzt«, damit der Sieg unser blecht. Die Heimkehr unserer Truppen Karlsruhe, 18. November. (Eig. Drahlberichi.) Sell Sonnabend Hal der Durchzug der heimkehrenden Krieger durch die Pfalz und durch Baden einen großen Umfang angenommen. Öle Landorte, di« zum Teil in richtige KriegSlager verwandelt sind und DurchgangSquariler« bieten, bereiten ebenso wie die Slädle den ruhm vollen Kämpfern den vcrdicnlen Empfang. Karlsruhe prangt fcil gestern in bonlem Flaggenschmuck. Dom frühen Morgen an bewegen sich Züge von Feldgrauen auf geschmückten Leiterwagen und Automobilen durch die Straßen, von einer freudig bewegten Menschen menge mit Hochrufen und Tüchcrschwenken begrüßt. Nach überein stimmend «ingelaufrnen Berichten wickelt sich der Rückmarsch bei rauhem, aber trockene« Weller bisher flott und ohne Stockung ab. Die großen Truppenzüge durchqueren meist ohne Aufenthalt das als neu- 'rale Zone bestimmte Gebiet und streben weiier ostwärts nach den ihnen angeroieseacn Sammelplätzen im östlichen Badea und Württemberg. Auch ganze Fliegerstaffeln überfliegen, von der Froai kommend, badisches Gebiet landeinwärlS. Köln, 18. November. (Eig. Drahlberlchl.) Z« Ehren der helmkchrcnden Krieger prangen dleRheinstädle in reichem iFlaggeaschmuck. Di« Krieger rücken in immer stärkeren Kolonnen heran. Die Durchführung der Bedingungen für di« Dorsricdensverhand- fiungea sind allo la vollem Gange. An allen Zufahrtsstraßen werden llädlischersellS VerpslegungSanstalten erricylel. 600 Mann Dürgerwehr haben ihr« Tätigkeit begonnen. Der Durchzug dorch die rheinischen Örsnzflädte erfolgt in voller Ordnung und Nul-e. Die Stimmung ist ge faßt und zuversichtlich. Don der belgischen Grenze wird gemeldet, daß dl« ganze 6. Armee sich in vollster Ordnung auf dem Rückmarsch befindet. Sie wird am Mittwoch HcrbeSlhal erreichen. Die über Holland kommenden Truppen mvhlen ihre Waffen zurücklassen. Zur Entlastung deS Eisenbahn verkehrs wurde ein Dampferverkehr Köln—Benrath eingerichtet. Von Lori gehen Verbindungen auf Kleinbahnen nach Düsseldorf osw. General von derMarwitz machte bekannt, daß er an der Spitze der 7. Arme« in Köln eingelroffea sei. Hinter ihm solglca mehrere 100 000 Maua möglichster Beschleoaignng a»Sgeba»l and wetter a»Sß«d«h*l werden. Die Laadwirtschafl bzw. Prodvktioa bedarf der sorg samste» Pfleg« z«r Ueberwlndvng der ihr zugrfüglen KriegS- fchäde». Die Rechtspflege ist za modernisiere» »ad za demokrakl- flerea. Es wird alsbald ein« weitgehend« Amnestie erfolge«, vernehmlich für Personen, die auS Notlage sich gegen Gesetz« oder KricgSverordnaagea vergangen haben. Zar Deckung der AuSgabea sind die großen Vermöge» »ad Eiakommea, vor allem dte KriegSgewlaae heranzuzlehea. Di« Beseitigung jeder auf Ausbeutung beruhenden Einkommens lst zu erstreben, desgleichen die Vergesellschaft«»- den dazu geelg«elen kapitalistischen ttnleraehmangea in Landwirtschaft, Indu strie, Handel and Verkehr. DerwaltaagSreformea grundfähücher Art bleibe» Vor behalte». Für die Gemeinde» ist volle Se1dfiverwalt«»g durchzuführ.n. Die besteheade» Gemeindevertrelangea könne« zunächst im Amte bleiben. Für die Eraeaernag der Gemelndever- irelnagen werde» näher« Anweisungen demnächst erfolge» Für die bisher ungünstig besoldeten Beamten and SlaatSardeiter wird sobald als mögfich zum Ausgleich der bestehenden TeoerungSverhällniffe eine gründliche Reform der Besoldung«- and Lohnoer- hSllalsfe erfolge» Zar Ueberleilung «S dem Krieg« zum Frieden«, stand an- zam neuen Anfbaa de« Wirtschaftsleben« bedarf e« de« Aufgebot« aller Kräfte. Vornehmlich habe» di« Organisationen der Arbeilerkloffe ihr AeußersteS einzuseßen, am der Schwierigkeit en Herr zu werden. Rar so Kana da« Gespinst de« Hanger« gebannt uich eine bessere Zakunft angebahnt werden. Schwer ist die Not der Zeit. Jeder ln« feine Pflicht. Ist die gcfahrvolle Uebergang«zÄt überstanden, dann wird da« deutsche Volk vermöge der unvergänglichen Kräfte, die in ihm leben, la drmokrattsch soz'a'istischer Entwicklung sich zu »euer BlSle «ulfalle». Donsärt«! AoiswärUt