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Ha-ptschrkstlelter: Dr. Eoerlh, Leipzig Sonnabend, den 23. NovLMbek Derlai: Dr. Rein'wlS ck Lo^ Leipzig 1918 Frankreichs Bernichtungsrmlle Amlliche DeSailMschMWSrr Ä.- Mb S.-Me; Korpsbefehl betreffend Entlassungsanzug Zosokji« Erlah »es KrlepSministers in anqeordael »ordea. Latz jeder So'H» bei der Lntlossong »inen Enllaffungsanzvg erhält. Burch Liese Versignng ist vlctscch die falsche Hoffnung enoeckt wo» den. Latz jeder Eochat «inen Ztvilanzvg oder eine neu« Uniform erhält. Diesen Wunsch zu ersüsillen. lieg» nicht im Bereiche der Möq- lichkcil, ro il die Heere^verwal'ung über dle hierzu uoiwendige Anzoyl von Anzügen dzw. Uniformen nicht verfügt. Di« von der Heeres- vonvaltong in Arbeit genommenen Zlvlian-Üp« können daher selnerzlt nur in ganz desch änkler Zahl znr Verfügung gestellt werben, und nur an solch« Loldaicn zur Ausgabe gelang.», di« defoader« Bedürftigkeit Nachweisen. Im atigemelnea kann auf Zuweisung «Ines solchen Anzuges nicht gerechnet werden. Um Mißverständnissen vorzvbevgen, wlrd darum bestimmt, datz als EnllasjungSanzng in der Regel dle Uuisorm usw. zu bekrochlen ist. bi« sich zurzeit im Besitze des Aiannes befindet. Soweit dies« beschädigt ist. kenn st« nach den bisherigen Bestimmungen bei den zustuntigen Stellen umgeiauscht werden. Eiu Anspruch auf ueu« Stücke besteht aus keinen Fall. Der Enllassungsonzug seht sich zusammen aus: t Feldmütze, 1 Halsbinde, l Wassenrock oder Bluse, 1 Tuchhose, 1 Garnitur Leibwäsche, l Paar Socken oder Fotz- lappen, 1 Paar Stiesel oder Schnürschuhe. Ein Man'«! wird nur leihweise und nur bei Krankheit and großer Kälte milgcgebcn. Di« Miixab« des Maalels ist la den Laklaffungs- papiercn zu vermerken, damit die Dezrrkskommaadock später eine Kon trolle über die Zurückgabe der Mäntel auSübcn können. Grössie Bericht ist den Lculen gcgenüb«r am P atze, dle angeb n. ihre Lnisorn-flück« und dergleichen vrr'oren ja haben. In den meisten Falken dürste es fich hi.rbcj um a cht r.chlmätzlg« Beräutzeruagr» Hande la. Lenke. L!« auf ihren Enklaffangsanzag sbzw Enklafsangsvnif'rm usw.) verzichten oder ihn in ihrer Zivkslellung n cht braSligea, geben deaselbea on ihren Crsatzlruppenk: l ab. Bon letzlerem erhall.n s.r «in« Be schein gnng über die orlnungSgemätz «rfo'gte Abgabe. Dies« D sch 1- nigun-g berechkifl. bei der zuständ gen Zivilbehärd« d:n Antrag auf Er- leilung eines Bezugscheines für Zivilkieidoag, W-sche usw. ra stelle». Die zuständige Zivikbchörde prüft alSLova nach dem bisher geübte« Verfahre» die Bedürftigkeit des Antragstellers. Kameraden! Ecd nomenilich in bezug ans bl« Bekleidung in euren Forderungen zurückhaltend und erschwert nicht durch an- nü^e Anfragen den Dienstbrtrieb der Lruppenleile. Selbstzucht »st auch hier das Gebot der S unde- Leipzig, 2l. November 1018. Arbcller- und Soldalenrat XIX A. K. AB. Siet». (W.T.B) Die aus dem Fe'de ln geschlossenen AbkeNuagen nach ihrer Gar nison L ipz g zorückkehreudcn Ofiziere und Mannschaften werden in roller Ausrüstung gesch'ossen noch der Kasern« ihres Troppen- le'leS ln Bcgteitung ron MikgNedern d:s Artxl'er- v»ch Soldalenratcs gefüt rt. Dort sind von de» Offizieren und Mannschaften Adzeichc» »ad Waffe» nlcdcrzaicg.a. Arbeiler- und Sokdalenrat XIX. A. K. Garn sonkommando. Darchfeld. Nyssel. Kell. (WLB.) Alle Gesuchsteller, rvrlche ror Antritt der neuen Negierung et» Gesuch um Zurückstellung vom HeereSwenlte bei einer Be hörde eingcrcicht hab n, «rl-allen hiermit de» Bescheid, dal si-l das Eesrch durch d « derzellige Kriegs age erledigt hat and zu den Akte, gelegt wird. Besondere Besehe düng erfolgt nicht. Leipzig. 22. November 1918. Die Soldatenräl« der Bezirkskommanbot I und II Leipzig. (W T. D.) KorpSbefehl. » Verordnung über miUtärisch« Dkenstletstunge«. Berlin, 18. November ISIS. 1. Mannschaften, dle danernd A, beikrdienfl leisten, sind zu ent- lasten. Werden se weiter beschäftigt, stad sie freie ZioUarbcller und als solch« zu behandeln. 2. Mannschaften, di« vorübergehend zu Arbeitsleistung««, dl« saust Aivtlarbellcr v-N ichten, herangczogcn rverdea, erhallen für jede Arbeits stunde 80 Pf. Zulage. 3 Mannschaften, dle sich freiwillig zu besonderem Sicherheitsdienst über ihren Enllastungülog hinaus mit zehntägiger Künd!g»»Lssrist ver- pslichten, können für dl.se» Dienst angenommen und kommaudiorl werden. Sie erhallen eine monatliche Löhnung von SO und «tue täglich« Zulage von 5 ais Führer und S »<t als Mann. t. Die Mani.schaslen beziehen, solang« sie mobil sind, mobile Löh nung, soweit sie immobil sind, immobile LöhnuuA jedoch Gefreit« uud Mannschaften monallch SO Der Rat dcr VolkSbeauslroglen: Eberl. Haos«. Ditlmonn. Scheideman». Laudsberg. Barth. Dor BollzvgLral Les Ausfchustcs des A.- und S.-Nales: Motkeabuhr. Richard Müller. Zusatz des Arbeiter- und Soldalenrales XIX. A.-K. Z» Zifscr 2 des vorstehenden Erlöstes wich dor<»f hi«-ewi«se». datz die Stundenzulag: von SO Pf. nur für solch« vorübergehende Arbeils- lelflungcn zu zah!«n ist. di« außerhalb bet regelmtitzige« Di«»st«s der Marnfchaslca llegen und sonst von Aivllarbellern verriihlet werden. Dl« Zulage würde also z. B. für solch« Mannschaften zuständig sein, dle im Truppendienst tätig sind und vorübergehend znr Entladung von Eisenbahnwage» herongezoge» «erden. 2» übrigen bleib«» weiter« Aussührnugsbefllmmung«, vorb«hatte». Der Arbeiler- nnd Soldaieurat XIX. A.-K. ' A. Bu St . in. (W.T. B.) Berlin, ». Novemder. sDrahtbericht.) Der Vollzngsrat des Arbeilcr- und Sv datenrat s «acht bekannt, -atz er 1» Abgeordnete» h«^» Schreibzimmer Ost, eine A»tk»»ftet füs PeeH« »er- lrater «tngerlchtel Hal. Arbetterräle und Reichsreglenmg. Berti», 23. Roveurber. (Amt.ich.) Die Revolut on hat «in neues Staalsrecht geschaffen. Für die erst« Uebergailgszelt fiudcl der neue vtcchi^zufland seinen Ausdruck »n nachstehender Vcrein-darung zw.fcl-en dem BoizusSrat teS Arbeiler- und Loüdatenrales vo» Grog Berti» und dem Rate d.r VolluL« aus.ragten: 1. D e potütsche Gewalt liegt la den Hinten der Arbeiter- urd Soldatenräl« b.r D.uischrn Sozial.st.fchea Ncpurlik. Ihre Aitfg^b« ist es, die Errungenschaft«» der Ncvoluiwn zu behai-pica und «ur^zubauc». sowie «ine G^genrerolulion niedrrzuhatken 2. Bis eine Delegierlenoeriamm ung der A:b«!lcr- und Sotdatenräle eine» Dollzugsrat der D.uisch.n Republik gcwZhtt ha', ü!»t de: Bcr'.n.r Vollzugsrat di« Funktionen der Arbeiter- und So d«U nrä.e der Deut schen Rcpub! k im Einverständnis mit de» Arbeiter- und Eotdalenräica von Erotz-Verlin aus. S. Die Bestellung des Nales der Volksbeauftrogken durch den Arbeiter- und Soldat.nrat von Eroß Brr.i» bedeu.ei di« Ueb.rtragung der Exekutive d«r Repnbl k. 4. Die Derusunq und Abberufung der Mitglieder des «alscheid'nden Kabinetts der Republik und — bis zur endgütt.gen Rege ung der stcat- lichcn Verhältn.ff: — auch PreutzeaS, erfolgt durch dr» zeulralcu Voll- zugsral, dem auch daS Rccht der Kontrolle zustehi. 5. Vor der Dcrusung von Fachministeru durch das Kabinett ist der Vollzugsrat zu hören. Svt^ald als möglich wird «'ne Reich-Versammlung von Delegierten der Arbeiter- und Soldatenräl« zusammerUrelew Der Teruüu wi.d noch bika^'gegebe» werden. Im Anschluß an diese Vereinbarung, dl« dos grundsätzliche Ver hältnis d^r Arbeiter- und So'datenrüte zur RclchSregierung srstseht, sollen alsbald Richllmien sur dle Arbeiler- und Eoidatearäi« heraus- gegden werden. Die französische Gesinnung Genf, 23. November. (Elg. Drahtdericht.) Zu der deutschen Kundgebung gegen dir übcrmätzg strengen Was'cnfl llslan^Sd:d>nguugcn teilt die .Agcnre HavaS' der sranzösifchen Press« folgende» mit: Mar- schall Fach hat di« Rot«, dl« Staatssekretär Sols an die Negierungen Frankreichs. Eng'ands, Nordamerikas und Ital enS grr.chlet hat, und In d«r Aenderung der rein militärischen Ded ng^ngen des WasfenNill- standcs verlangt werden, beantwortet. LS llegen bereits zahlreich« Tat sachen vor. w lche beweisen, datz der Wasf.'nsiillstand von unser«» Feinden mit bösem Willen aaSgeführt wird. Di« Regierungen der Entente werden Repressalien anwendcn müssen gegen Attentate, wie sie Im Brüsseler Bahnhof begangen worden sind. Wenn aber Deutschland versuchen sollte, sich der Gesamtheit unserer Bedingungen zu entziehen, so würde der Waffenstillstand selbst wieder in Frage gestellt werden. Desonder« Befehl« si ch ergangen, wonach di« Zollkontrolle nicht an der ehemaligen Grenze deS Deutschen Reiches gehandl;abt werden soll, wie es Dr. Sols ausdrücklich fordert, sondern an der Grenzlinie, die vor 1870 bestand und di« wir allein anerkennen. In ttebereinstlmmung mit dieser halbamtlichen Anweisung ergeht sich dl« gesamte französisch« Presse in matziofen heftigen Protesten gegen die Note SolfS, der die Ab- sicht unterstellt wird, als wolle Deukschstrud überhaupt dle Wasfeustill- standsbedlngungen nicht mehr erfüllen. , Französische DrukaMak. Dertt», 22. Novemder. Im Wasfenstillstandsabkommen war bestimmt, datz sene deutschen Truppen, di« nicht innerhalb der ihnen gesetzten Fr st di« Räumung franzö sischen oder belgischen Gebieles vollzogen haben, zu Kriegs- gefangenen gemacht werden. Hinsichtlich kranSporiunsähigrr Kranker und Deuwundeter, di« Im Interesse ihrer Heilung und Gesundung zurück gelassen werden mützten, fleht de Sonderbestimmung des Artikels Xl vor, datz sie vom deutschen SanftätSpersonal g«pfi<gt werden sollen. In dieser Gegenüberstellung trilt die Ilebereirstlmmumg der beiden Parteien darüber klar zutage. Latz zurückgeblieben« kompssähige Truppen KrlegSg fangen werden, datz tranSportunsäh ge Krank« und Verwundete dagegen der KriegSgcsangcnschast nicht vevsallcn sollen. Nachträglich besteht nun Frankreich auf der Forde rung, datz l-ie zurückgebliebenen Verwunderen und Kranken als Kriegsgefangen« anzusehen und zu lxhandeln seien. Dies« Forderung stehl in schroffstem Gegensatz i»-chl nur zu dem Sinn des Wassenslillstandsabkommens, sendera zu allen Vercinbarungon, die im Laufe des Krieges auf diesem Gebiete früher getroffen worden sind. Diese französisch« Forderung stellt die brutalste Vergewaltt. gung allerGrundsäh« des Recht« und der Menschlich keit dar. die die moderae Kriegsgeschichte oufzunxlsen Hai. Ganz Deutschland mutz geg:n sie mit rückhaltloser Offenheit und e nmüftger Entrüstung protestieren. W r appellieren an das Urteil der Geschichte, wir appellieren an das Gewissen der Neutralen, an das Gewissen der ganzen Menschheit. Abtrennung des Rheintandes von Deutschland? BerlI», 23. November. (Drahkbcrichi) Im Rhelnland« wird mtt z»»eh«eode« Ernst die Frag« her Loslösung vom Reich« »ad di« Vlldoag eines elgeae» Staatswesens erwogen. Seit einer Woche, so wird dem .VorwL ts' aus Köln gemeldet, kaum ia schwache» Umrisse» erkenntlich, liegt bereits ein ftp »ad seriiger Plan vor; Marge» ka«n Devtschlaad vor «ine Tatsach« gestellt sein. Di« Grenze» des »<» z» bildende» Staates si^d »och nicS adgesteckt: »n» ist ad« bemüht, das 2»d»klrt«g«dlet vollständig el»z»gtted«rn. Nach Süden hi» wird man A»schl»tz a» di« Nh«i»»salz »ad Hesse» suche». Wir werde» Dstt der ALIrrnnnng als mit einer »»vermeidliche» Tatsache z» rechne» habe», sofcr» t» Berti« »icht dl« sofortig« Kaasolttier»»- gel »gt ,»d di« Wahle» zwe Ka«stil»a»t« mit grötzter B«schl«»»ig»»g «msgeschriebe» werde». Di« Di»g« stehe» a»f de« Mesters Schneid«. Das Ende der deutschen Okkupation in Polen Don einem soeben auä Polen zurückkchrenüen Osjlzler wich unä geschrieben: Nach den wenigen Zeikungsstimmen, die sich bisher mtt dem Abzug der Deutsche» aus Pole» besagt haben, könnte eS sche neu, ais habe sich dieser aus Grund einer Vereinbarung zwi chcn polnischer Negierung und Generalgouvernement War q>an g.öfftcnleilS plaumüftig und, biä auf einzelne Härten, in geregelten Transporten ungestört vollzogen. In Wirklichkeit sind die Deut schen vom Genera.gouvcrneur abwärts aus Grund eine« in allen Gouvcrncm:it!S am N. November von den Polen verübten ba- rrassnclen Puljches schmählich hmauSgeworsen worden und haben an fiskalischem und privatem Ligenium Werte, die zweifellos an die Milliarde mindestens heranreichen, in den Händen der Polen lassen müssen. Dah ein solcher Puisch bevorslanü, war für die Lchenden seit langem klar, und besonders seit den Nückschlägan im Westen, dessen militärische Lage von jeher daä Barometer für Stimmung und Aspirationen der Polen gebildet hat. war von allen Stellen der Militär- und Zivilvcrwaitung, Gouvernements, Zentraipolizeistcllcn, AreiSämlern, eindringlichst vor den drohen den Ereignissen gewarnt worden. Waffen besahen die Polen trotz dcs biä zuletzt bestehenden und unter Todesstrafe gestellten WaffenbesihverboleS zwar nicht ln Fülle, aber ln ihren au- früheren Gehelmbcständen und Einfchmuggelungen auä Nutzlanh und Deutschland gebildeten WafscrUagrrn doch in solcher Anzahl, dcch sie nach Einführung der deutschen Soldaten räte den Angriff gegen die niemals ouägewechfellen, zum grotzlca Teile auä unzuverlufjigen (Dculfchpolen, Elfusjer) und völlig ver- wahrloficn Laildslurmbalaillonen bestehende» Truppenkörper, rmch 4U000 Man», wagen konnten. Ihr in zwei Hauplgarnisonen unlergebrachkes Miniatur^ Heer von wenigen taufend Mann, daä die deutsche Verwaltung trotz offenen Ucberganaä der polnischen Negierung inä Enlenle- lager biä zulchl niit Waffen, Munition und Bekleidung versah, war hierfür nicht etwa die einzige Stütze, sondern d.e mit ihm verquickte, über das gesamte Generalgouvernement engmaschig verbreitete P. O. W. (polnische M l i i t ä r o r g a n t s a- tion), die seit länger als Jahresfrist aus den bewaffneten Auf stand gegen die Mittelmächte hinarbeilete und infolge der lächere lich geringen Kräfte des politischen Sicherheitsdienstes nur ver einzelte Opfer an entlarvten Führern und Mitgliedern bringen mutzte, war die Hauptlrcibcrin. AlS dritter Todfein der Deutschen ' wirkte der Bolschewismus, der mit der Maste der nach dein Brester Frieden auä Nustland zurücu- ströinenden polnischen Rückwanderer einwanderle, sich, nur selten faßbar, im Generalgouvernement einnislete und die deutschen Truppen vergiftete. Seine Hetzpropaganda gegen die Deutschen betrieb er mit dem von den Massen urlellsloä hingcnommencn Vorwurf, die Deutschen saualen daä Land aus und entzögen da durch dem Proletariat den notwendigen Lebensunterhalt. Tat sächlich hat Polen auch tm Frieden niemals einen so großen Vieh^ bestand gehabt wie jetzt, und nur der von den polnischen Juden mlt einer auch von den deutschen Schiebern kaum erreichten Meisterschaft betriebene Wucher und Schleichhandel, der bet dem schwerreich gewordcricn polnischen Bauer einsetzle, im Zusammen hang mit der Unfähigkeit der dculsckcn Zivilverwaltung zur Ein führung einer vernünftigen Preispolitik hat zur Verelendung der polnischen VolkSmasscn geführt. Bezeichnend dafür ist. daß schon am Tag« deS Auszugs der Deutschen die Preise sür wichtige Lebensmittel wie Speck, Mehl und Schweinefleisch um 100 bl- 200 Prozent sanken. Den Anstoß zum Handeln wird auch die kurz zuvor lnDeukschlan- ausgebrochene Revolution, infolge d?ren man mit weiterer Demoralisierung der Trsatzungstruppe richtig gerechnet hat, untz die Ankunft PilsudskiS in Warschau gegeben haben, den die deutsche RevolutionSreg'erung unverzüglich in Freiheit gesetzt hatte. Er versetzte die schon ln Siedehitze geratene Gemütsver fassung der Polen in Raserei. Opfer an loten und verwundeten dculschen Offizieren kostete zunächst die Nacht zum 11. No vember, in der bewaffnete bolschewistische mit Legionären ge mischte Trupps ln sämtliche Warschauer namhafte Hotels, ln )cnen deutsche Offiziere und Zivilbcamte vermutet wurden, ein- -rangen, die angetroffenen Offiziere und Beamten der Achsel tücke und Waffen beraubten und die Widerstrebenden nieder- (Hessen. Die Entwaffnung eines Teils der Warschauer Be- atzungslruppe, die sich trotz ihrer numerischen Ileberlegenheit nicht widersetzte, hatte schon am Tage staltgefunden. Alles das war aber nur der Auftakt zum allgemeinen Putsch vom 11. November. Am Nachmittage dieses Tages überfielen gewehrbewaffneta Trupps vom P.-O.-W.-Mitgliedern, meist junge Burschen in der Hand älterer Führer, die Dlenstgebäude der Militär- und Zivil verwaltung, die Proviantämter, Echlachthöfe, Förstereien, Depots, Stallungen und WlrtschaflSgüter der KreiSämter, Soldatenheime, KrastwogenparkS und Funkerstalionen, forderten dl« Waffen, die militärisch und politisch wichtigen Dienstgcgen- stände, wie Geheimaklen. und das fiskalische Eigentum von mili tärischer oder wirtschaftlicher Bedeutung ad, nahmen Ver haftungen von besonders mißliebigen Persönlichkeiten vor un machten bei Widerstand von der Schußwaffe Gebrauch. In den wenigen Fällen, In denen dle Truppe fest blieb, unterlagen dl» Polen in den sich darauf entwickelnden Stroßenkämpsen, in den weitaus meisten Füllen lieferte di« durch ihr« Eoldatenräte ge leitete Truppe die Waffen widerstandslos ab und besiegelte damit da- Sgncksal der Besahungsbchörden. Da sich di« Vorgänge in allen Domxrnement- annähernd Llelch abLcspteU haben,sa- öest