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Leipziger Tageblatt und Handelszeitung : 20.10.1918
- Erscheinungsdatum
- 1918-10-20
- Sprache
- Deutsch
- Vorlage
- SLUB Dresden
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Urheberrechtsschutz 1.0
- Nutzungshinweis
- Freier Zugang - Rechte vorbehalten 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id84535308X-191810204
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id84535308X-19181020
- OAI
- oai:de:slub-dresden:db:id-84535308X-19181020
- Sammlungen
- Zeitungen
- Saxonica
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
-
Zeitung
Leipziger Tageblatt und Handelszeitung
-
Jahr
1918
-
Monat
1918-10
- Tag 1918-10-20
-
Monat
1918-10
-
Jahr
1918
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Leipzig imd Umgebung SrnnbsStze für ble Aufstellung der Deklarationen fßr die Einkolmnenfieuer »nd die Ergänzung^ sVermögent-) Stener Bus Bntah her jetzt »tnzureicheaden Linkommenödeklurattouen jet auf nachstehend« Grundsätze für die Einschätzung aufmerksam gemacht: Seit dem Jahre 1S17 wird ohne Rücksicht auf den ehrlich« Güter- ktattd das Einkommen der Ehefrau dem Ehemann zugerechnet. Das hlnzozurechnendr Einkommen gilt steuerrechtlich al» Einkommen des Ehe mannes. Dl« Zurechnung findet nicht statt, wenn die Ehegatten daurrnd getrennt leben, wenn der Beitragspflichtige als Deutscher autzerhalb Sachsens seinen Wohnsitz hat, und wenn di« Summe der Einkommen beider Ehegatten 3100 nicht übersteigt. Das Einkommen aus Grundbesitz — soweit er nicht land- oder forstwirtschaftlich benutzt wird — ist mit dem im Jahre 1917 erzielten Betrag einzustcllen, wenn die Grundstücke das ganze Jahr 1917 im Be sitz des Steuerpflichtigen waren. Aus den nach dem 1. Januar 1917 er worbenen Grundstücken ist das Einkommen nach den bisherigen Ergeb nissen auf ein volles Jahr zu schätzen. Das Einkommen aus eigenen oder erpachkeken land- oder forst wirtschaftlich benutzten Grund st ücken ist nach dem Durch schnitt der letzten drei Wirtschaftsjahre zn berechnen, für die am 12. Ok tober 1918 fertig« Abschlüsse vorlagen. Wenn sich die Grundstücke noch nicht so lange in der Bewirtschaftung des Steuerpflichtigen bestnden, ,o ist daS Einkommen ebenfalls nach den bisherigen Erträgnissen auf ein volles Jahr zu schützen. feststehende Renten, Zinsen von Sparkassen, guthaben und von anderen Forderungen, insbesondere von Hypothekensorderungen, bei denen ein fortdauerndes, in seiner Höhe sich gleichbleibendes Bezugsrecht begründet ist, sind nach dem jährlichen Betrage zur Zeit der Einschätzung sAufstsllung der Deklaration) zu berech nen. Dagegen sinh die Dividenden von Wertpapieren und s onst i g e Z t n s e n, die in ihrer Höhe schwanken, mit dem im Jahre 1917 erzielten Betrage einzustcllen, soweit der Steuerpflichtig« das Ver mögen schon das ganze Jahr 1917 hindurch besessen hat. Hat er zins tragend angelegte VermögenSteile, deren Erträgnisse schwenken, seit Anfang 1917 hinzu erworben, so ist d«S Einkommen aus diesen Der- mögensteilcn nach den bisherigen Ergebnissen auf ein voll«» Jahr zu schätzen. Zinsen von w«ggefaklenen VermöaenStetlen sind wegzolassen, dagegen können die Zinsen von ausländischen Wertpapieren, die zwar vorerst nicht gezahlt werden, deren gänzlicher Ausfall aber noch nicht feststehk, bet der jetzigen Einkommensdeklaration noch nicht autzer Betracht gelassen werden. Dos feststehende Einkommen aus der Bekleidung einer Stellung — insbesondere Gehalt, oder fester Wochen- »der Toge^hn, der ohne Rücksicht auf versäumte Arbeitszeit in der vereinbarten Hvh« gezahlt wird — ist in die Deklaration mit dem Betrag« einzustcllen, der sich nach dem Stande znr Zeit der DcksarationSousfüllung auf ein Jahr berechnet. Die schwankenden Bezüge — nicht feststehender Wochen oder Tagelohn, Akkordlohn, Tantiemen, Vergüiungrn für Uebrrstunden, Weihnachtsgeschenke und dgl. — sind mit dem Betrage einznsteklen, der tm Jahre 19i7 verdient oder ausgezahlt worden ist. Die schwankenden Bezüge, die erst nach -em 1. Januar 1917 enistanden sind, sind nach den bisherigen Ergebnissen aus ein volles Jahr zu schätzen. Teuerungszulagen, Famtlienbeihilfen oder ähnliche Bezüge, die der Empfänger unter einer anderen Bezeichnung laufend oder Wiederkehrend erhält, sind nach den dts jetzt ergangenen Entscheidungen der Rechtsmitteiinstanzen feststehende Einnahmen und deshalb nach dem jährlichen Betrage zur Zeit der Ein schätzung (Aufstellung der Deklaration) einzustellen. Teuerungszulagen dagegen, die Arbeiter mit schwankenden Lohnbczügen als Erhöhung des Lohnes beziehen, sind, wie der Lohn selbst, nach dem im Jahre 1917 erhaltenen Betrage zu deklarieren. (Die Grundsätze sind auch von dem ^Arbeitgeber bei der Aufstcllugg der Gehalts- und Lohnlisten für seine Angestellten und Arbeiter zu beachten!) K» Das Entkommen aus Handel u n d'Se w e^b« —-Wv^mtetEH^ ' da« Einkommen der Aerzke, Rechtsanwälte, Künstler usw. fällt — ist nach dem Durchschnitt der letzten drei Geschäfts- oder Kalenderjahr« zu be rechnen, für die am 12. Oktober 1917 fertige Abschlüsse vorlagen. Wenn die Einkommensquelle des Steuerpflichtigen noch nicht so lang« besteht, so ist das Einkommen nach den bisherigen Ergebnissen auf ein weiteres Jahr zu schätzen. Di« Schuldzinsen sind mit dem Betrage zu kürzen, für den zur Zelt der Deklarationsaufficllung eine Verpflichtung zur Zahlung besteht. ÄlS Abzüge können auch ge tcnd gemacht werden: Kranken-, Begräbnis-, Sterbe- und Invali-onbeiträge, ferner Unterstühungs-, Witwen- und Waisenkassrnbeiträge, dagegen nichtdie Lebensversicherungsprämien. Die Aeberschreikung der Frist zur Einreichung der Deklaration zieht nur bei der Einkommensteuer, nicht auch betd « r Erzänzungs- steuer den Vertust -es Reklamattonsrechts nach sich. 2 Trauerfeler für Studicnrai Professor Max Kücheumelfter. Die arke Teilnahme und die reichen Blumen- und Kranzspenden bet der gestern nachmittag für den tm Alter von 69 Jahren verstorbenen Studien cat Professor Aiax Küchenmeister tn der Hauptkapelle des Süd- friedhoses abgehaltenen Trauerfeler legten Zeugnis ab für di« Wertschätzung und Liede, die der Heimgegangene sich in seinem rastlosen Leben erworben hat. Vor dem Sarge hatten Fahnendeputationen des Allgemeinen Turnvereins Leipzig, de» Turnvereins -er Westvorfiadt, d«K Lindenauer Turnvereins sowie des Gymnasiums zu St. Thomae Auf- stellung genommen. Fast der gesamte Lehrkörper der ThomaSschule, an der der Entschlafene 42 Jahre gewirkt hatte, Vertreter von Vereinen und zahlreiche Turner erwiesen ihm die letzten Ehren. Für -en Rat der Stadt war Stadtrat Dr. Ackermann erschienen. Als Studlenrak Prof. Küchenmeister vor zwei Jahren aus seinem Amt« und dem Kreise seiner Amtsgenossen schied, hatte er gebeten, daß sein Abschied in aller Stille erfolgen möchte, und diesen Wunsch hatte er auch für di« letzte Abschiedsstunde ausgesprochen. So sprach denn an ber Bahre nur der Studlenrat Professor Uhlig ein kurzes Gedächtnitwort und «in Gebet. Dann legte der Rektor der ThomaSschule Dr. Tittel für dl« Amts- genossen und die Schülerschaft einen Lorbeerkranz nieder. Für den Sächsischen Gymnastallehrerverein sprach Professor Dr. Seydel Worte dankoareu Gedenkens, ferner ein Vertreter des Leipziger Turnlehrer- vereint. Prächtig« Kranzspenden und herzliche Abschiedtworte widmeten weiter Kaufmann Lincke für den Leipziger Allgemeinen Turnverein, dessen Ehrenmitglied Professor Küchenmeister war, Schriftsteller Hofrat v. Hahn für den Vorstand -et Deutschen Patriotenbundes sowie zwei Thomasschüler für den Thomaner Turnverein und tm Auftrage der letzten Schüler, denen der Entschlafen« Unterricht erteilt hat. Nach Debet und Segen sowie Gesang des Thomanerchors versank d«r Sarg zur Lin- äscherung der sterblichen Reste det Entschlafenen tn die Llesir. D- - Für die Steuerzahler, vte Frist zur Zahlung der Slakomme»- steuern für den zweiten Termin geht mit heute za End«. * Aulräge auf Kartofselaosfuhrscheiue für Kreis Delitzsch können von der städtischen Kartoffelstell«, Neues Rathaus, Zimmer 377, auf Ver anlassung des Kreises Delitzsch nur noch dts Mittwoch, deuN. Ok tober, entgegengenommen werden. - Zucker adholeul Für Haushaltungen, dl« versäumt haben sollten, auf den letzten Abschnitt der gelben Zuckerkarte Reih« 10, der bereits am IS. Oktober verfallen ist, Zuck«r zu entnehmen, ist ein« nachträg lich« B«lt«f«r»ng dieses Abschnittes noch bis Freitag, den 25. Oktober, nachgelassen worben. Nach de» 25. Oktober dürfe» Kleinhändler Zucker auf diesen Abschnitt nicht mehr abgeden. * Erhöhung der Kriegsnaterstützungen. In Gemäßheit der Bund«»- ratsoerorbnung vom 28. September hat der Rat, wi« schon mitgeteilt, «ine Erhöhung d«rKrl«gs»nt«riüützung«n beschlossen, und zwar hält er es in der Erwägung, daß »m Laufe des letzten Kriegsiahres di« allgemeinen Kosten d«S Haushalts immer höher geworden sind and davon hauptsächlich di« Eh« fr au als Trägerin des Haushalts betroffen wird, für notwendig, det ihr di« Zulage noch höher m bemessen, als sie vom Reich vorgesehen ist (S ^l) und ihr vom 1. November 1918 ad monatlich 10 mehr zu gewähren als bisher. Von dieser Erhöhung wtrd die Stadt, da das Reich nur 5 vergütet, die Hälfte allerdings allein zu tragen Haden. Ferner soll erhöht werden der Betrag für jede an-ere unterstützungsderechttgte Person um S.it, sodann soll dem vierten und folgenden Kind« di« gleich« Unterstützung gewch-rt werden wie dem ersten bis dritten Kinde, und endlich sollen Teuerungs zulagen, die Arbeitend« neben ihrem eigentlichen Lohne er halten, vom 1. Oktober 1918 ad bei Bemessung der Kriegs unterstützung und Beurteilung der Bedürstigkeitssrage ganz außer Betracht gelassen werden. Danach wtrd vom 1. November 1918 ad monatlich erhallen eine Ehefrau ohne Kinder 64,10 .k. mit 1 Kinde 91,80 ^t, mit 2 Kindern 1)9,40 und für jedes weitere Kind 27,70 .k mehr. Werden nur Mindestsätze gezahlt, so erhält die Ehesrau 30 -K, jede andere unterslützungsbercchtigte Per'on 20 ,!t. Die gesamten Kosten einer Zulage von 5 -k für den Kopf betragen monatlich 000 000 bis K50 000 Was die städtische Sonderzulage erfordern wtrd, lätzt sich nicht sicher schätzen, wird aber nicht unerheblich sein. * Wegen Gewährung von TcoeruugS.,ulagen an Anshilssangestcllle bei RrichsbehörLen und in Reichsbelricbcn hatte sich der Reichstags abgeordnete Marquart an de Oberste Rcichsbrhörde gewendet. Vom Reichskanzler (Reichsschntzamt) ist ihm hierauf erwidert worden, dass bet einer ctrvagcn weiteren Ausgestaltung der Teurrungs- bczüge Personen, die sich aushilfsweise während des KricgrS durch Pr vatdienstvcrlrag den Verwo.lluw-sbehörten t:S Reiches zur Ver fügung gestellt haben, von der Fürsorge allgemein nicht aus geschlossen werden sollen. Na.sbeMttffe Die Grippe. In ber gestrigen Sitzung nahm der Rat Kennt nis »om Stande der Erkrankungen an Grippe in den städtischen Krankenhäusern, insbesondere. unter dem Kranken personal, sowie in Len städtischen Schulen. Die Feststellungen haben ergeben, Latz man ernste Besorgnisse nicht za hegen braucht, insbesondere ist kein Anian zur allgemeinen Schließung sämtlicher Schulen gegeben. Man hat als Vorbeugunatmaßregel nach Gehör des StadkbezirkSarzles und, was die Volksschulen anlangt, im Einvernehmen mit dem König lichen Bezirksschulinspektor, es für genügen- erachtet, anzuordnen, deck dieieniapn Klassen einHe Tag« zu Mießcn find, in denen die Halske der Schüler infolge Krankheit fehlen. Der Ratskeller bleibt Sonntags geschlossen. LinverstäirdniS wurde damit erklärt, -aß die Ratskeller nach dem Beispiele Dresdens und Ebemnih' vom S. November ab Sonntags geschlossen bleibt und dafür wieder Dienstags geöffnet wird. Vom gleichen Zeitpunkte an darf mit Rücksicht auf die Knappen Weinbestände jedem Gaste bei einem Besuche nur noch eine ganze oder zwei halbe Flaschen oder drei Schoppen Wein verabreicht werden. Meiler einigte man sich über Maßnahmen, die getroffen werden sollen, um zu Meßzeiten den Verkehr im Ratskeller besser zu regeln. Keine ferneren MehLerhllfen in privaten Meßhänsern. Für die nächste Oster messe sollen in den privaten Meßhäusern Mietbeihilfen nicht wieder gewährt werden, weil bei der großen Nachfrage nach Meßmustcrlägern die nichtbenutzten Stände anderweit benutzt werden müssen. BÜÄaKdde-K'änf? Hefii Verkaufe von 14 643 Quadratmeter t^Md arr^>ck! BtOftfMtze M L'- Mockau wurde vorbehältklch der Zustimmung der Stadtverordneten beigetreten. — Anker gleichem Vorbehalte wvrde dem l. Nachtrag« zum Ortsgesetz über die Be da u n n g von L.-Lindenau—Nordwest zugestimmt. Die Ergänzung der Ruhelohnordnuno für die Angestellten und Arbeiter der Stadt Leipzig durch eine Bestimmung, die die Geltung der Ruhelohnordnung für gewisse Fälle ausschlieht, wurde geneh migt. Zustimmung der Stadtverordneten ist etnzuholen. Aufstellung einer Knrzwelly-Buste. Freunde und Verehrer des verstorbenen Direktors des Stadtgeschichtlichen Museums, Albrecht Kurzwelly, haben, um die großen Verdienste, die er sich um daS Zustandekommen und dl« Einrichtung det Museum- er worben bot, dauernd wachzuhalten, vom Bildhauer Eaudek ein« Marmorbüste Herstellen lassen und der Stadt zur Aufstellung tm Museum schenkungsweise überwiesen. Diese Schenkung wurde mtt Donk angenommen. Die Büste wird in der ehemaligen RatS- stube Aufstellung finden. * Di« Not ber Privataagesiellteu. In feiner letzten Vorstandssitzung befaßt« sich der VereinderForlschrlttlichenVolkspartei für Leipzig und Umgegend «lngchend mtt der wirtschaftlichen Notlage der 'Prtvalangestelllea. ES ward« allseitig anerkannt, daß -te GehattSentwick ln ng -er kaufmännisch«» Angestellten, Werkmeister und Bureauangestellten wett hinter der Teuerung aller LedenSbo-ürfniss« zurückgeblieben ist, so daß sich ein äußerst fühlbarer Notstand unter -en Angestellten bemerkbar macht. Der Vorstand -er Fortschrittlichen Volkspartet richtet deshalb an alle staatlichen, militärischen «nd Gemeindebehörden daS -ringend« Ersuchen, bei Vergebung von Aufträgen darauf hinzuwirken, -aß angemessen« G«halts- oder Teuerungszulagen ge währt wevden. Aber auch die Unternehmer sollen sich ihrer Ver pflichtung gegenüber ihren Angestellten bewußt wevden und durch frei willige Erhöhung der bisher gewährten Zulagen die Angestelltenschaft vor weiterem wirtschaftlichen Niedergange bewahren. Dringenb notwendig ist -le Gewährung einer einmaligen größeren Zuwendung zur Anschaffung des WinterbedavfeS an Kartoffeln, Kohlen, Schuhwerk und Kleidung. * Das neu« Volkswohlheim, daS der Deutsche Bund abstinenter Frauen tm Erdgeschoß des dem Verein für Volkswohl gehörigen Grund stücks, Löhrstraße 7, eingerichtet hat, wurde gestern abend durch «ine schlichte Feier in Gegenwart zahlreicher Gäste eröffnet. Nach einem von Rechtsanwalt Dr. Heinrich Weicker verfaßten, und von Intendanzrat Borcherbt gesprochenen Vorspruch vermittelte das Damen-Skttch- qaartett .Sohnke' das G-Moll-Qaarlett von Schubert. In gedanken reicher Ansprache ging der Vorsitzen-« des Vereins für Volkswohl, Direktor Herrtch, <mf die Entstehung des Vereins unid seine Ziel« ein. Außer -er Volksbildung durch di« Mitwirkung wissenschaftUcher und künstlerischer Kreis« unserer Stadt wolle der Verein jetzt gemeinsam mit dem Deutschen Bunde abstinenter Frauen durch Verabreichung von Speisen und Getränke» zu billigen Preisen auch das leibliche Wohl nach Möglichkeit fördern. Za diesem Zwecke sei im Grundstücke des VeretnS- haases «tue Zuxigansialt d«s beliebten Königtn-Lutse-Haufes eingerichtet worden. Dl« Vorsitzende des Deutschen Bandes abstinenter Frauen, Fräulein Gusiel voa Blücher, kennzeichnete di« Bestrebungen des Bundes und schilderte alsdann den wirtschaftlichen Bekleb des neuen DolkShetms. Mit dem neuen Werk Hofs« der Bund «inen Baustein Lum Glücke d«s deutschen Volkes dehatragen. Nach d«r schlichten Er- vfsnanaSf«i«r folgt« ein Run-gang durch die äußerst nettm und betzag- llchen Räum« det neue» Volkswohlhetms. Schutzmaßnahmen bei ber Grippe Behördlich wirb uns mitgeteilt: Die Grippeerkrankungen haben seit Ansang Oktober in Leipzig wieder sehr zugenommen: sie verlaufen außerdem ln vielen Fällen, befond«rS durch Komplikation mit Lungenentzündung, recht schwer, Besonders ist das wetdüche Geschlecht, und zwar jung« Mäd« chen und jung« Frauen, gefährdet, bei denen in der letzten Woche viermal soviä Todesfälle vorkamen als beim männlichen Geschlecht. Auch die K'inder, besonders die Schulkinder, sind neuerdings tn weitem Umfang von der Krankheit ergriffen worden- glücklicherweise scheint sie aber bei ihnen nur leicht aufzukreten. Vom Schulamt sind die erforderlichen Maßregeln, wie vor allen- Schließung der besonders betroffenen Klassen und Beobachtung.^ des Gesundheitszustandes der Kinder, getroffen worden. Int - übrigen wird jedermann empfohlen, sich nach Möglichkeit vor Aw« steckung und mindestens vor einem gefährlichen Verlauf deß i Krankheit zu schützen. Zu diesem Zwecke wäre besonders folgen des zu beachten: 1. ManhükesichoorErkälkungcn, kleide sich warm, schütze sich vor Durchnusiung, auch der Füße. 2. Man treibe sorgfältige Körperpflege; spül« fleißig den Mund, wenigstens srüh und abends, mit reinem Wasser, dem man ein Körnchen übermangansaures Kali zusctzl; man wasche sich vor jedem Essen die Hände. 3. Man vermeide Krankenbesuch«, lasse sich von niemand ins Gesicht sprechen, sich nicht anhusten oder anniesen. Besondere Vorsicht ist in dieser Beziehung in den Straßenbahn wagen, im Gedränge, bei Versammlungen, z. B. im Theater usw., geboten. 4. Bei den ersten Anzeichen der Krankheit, die gewöhnlich mtt allgemeinem Unwohlsein, Kopfschmerzen, Fieber, manchmal auch Halsschmcrzen, beginnt, lege man sich sofortinSBett und mache, unterstützt durch reichliches Trinken heißen Flieder-, Brust oder Lindenblütentees, eine Schwifjkur. Vor allem muß man die Arbeit unterbrechen und sie nicht vor völligem Wohlbefinden wieder anfnehmcn; eher darf man auch das Bett nicht verlassen. Die Kranken sind von den übrigen Familienangehörigen möglichst abgesondert zu hallen. Ihr Eß- und Trinl'.geschirr ist stets sorg fältig zu reinigen und darf von anderen Personen nicht benützt werden. * Die Geschäfts- und P.üs''! zsröume der Kgl. Prüfungskommissio nen für Lheologrn, Kandidaten des höheren Schulamis, Aerzke, Zahn ärzte, Apotheker, Nahcungsmittclchcmiker und Lan-rv rle sind vonRoh- platz 11 (Kreishauptmannschast) nach Umvcrsiiäisstraße 15 II verlegt worden. * KriegsauSschvh sozial-länger Vereinigungen. In vergangener Woche wurden in den Kriegsküchen insgesamt 39958 Mahlzeiten verausgabt, und zwar entfielen auf Deutsches Haus 8066, Italienischer Garten 1950, .Excelsior' 2203, Gasthof Neustadt 3186, .Goidne Säge* 11 706, Zschcchersche Straße 2798, Kanzierstraße 1928, Hofer Straß« 3028, Reichshallen 1176 und Kuchengarten 3917 Mahlzeiten. * * Der dcvlsch« Geist. Wie aus dem Anzeigenteil zu ersehen ist, spricht heule, Sonntag, abend 7!4 Uhr im Verein für Volks- wohl. Gemeinnütziger Gesellschaft für Leipzig und Umgegend, Herr IlniversitätSprofcssor Dr. Felix Krueger, der Nachfolger WunütS, über daS Thema: «Der deutsche Geist.' Mit Bachs Eolokantat« Nr. 170 wird die Sonnkagabendfeier, zu der jedermann freien Zutritt hat, ein geleitet. — Nächsten Dienstag, abends 7Z4 Uhr, wird an derselben Stell« die erst« Vortragsreihe durch Superintendent Konsistorialrat Zenker, und Freitag, den 25. Oktober, abends 7Uhr, die zweit« Vortragsreihe durch den Kindeockrzt Dri Dü nz blmän n fortgesetzt. * Der Flolk^tmnd deatscher Frauen (Ortsgruppe Leipzig) veran-E stallet morgen, Montag, ein Konzert in der Alberlhaiie zum Besten unserer Marine. Das Konzert verspricht besondere Genüsse. Alles nähere über die Veranstaltung ist aus der Anzeige tn heutiger Aus- gab« zu ersehen. * .Als Flieger im Osten «nd ln russischer Kriegsgefangenschaft.' Unter diesem Titel wird der sächsisch« Fliegeroffizier Leutnant Tschoelksch (von der Inspektion der Fliegertruppen) am 24. Oktober, 8 Uhr abends, im Städtischen Kaufhaus einen Vortrag mit Lichtbildern hatten. Er wird packende Schilderungen seiner persönlichen Erlebnisse während seiner langjährigen Gefangenschaft geben. Der Vortrag hat überall daS lebhafteste Inieresfe erregt. (Siehe die Anzeige.) * Verein Ivgenddank zu Leipzig. Ein Konzert mit volkstümliche» Preisen, bei dem tausend Kinder aus Leipziger Volks- schulen (eS sind die besten Sänger auS etwa 60 Schulen ausgewähll) zum ersten Male in Leipzig Lieder vortragen werden, sieht am 30. und 31. Oktober, abends ^8 Uhr, in der .Alberthalle" bevor. Das Konzert wind vom Verein Iugenddank zu Leipzig zum Besten von Kriegerwaise» veranstaltet. Näheres wird noch bekanntgegeben. * lieber August Strindberg wird Frau E. W ol fr am am 4. Novem ber tm Auguste-Echmidt-Haus einen Vortrag halten» Wir verweisen auf die Anzeige. ' Di« Puppensptele iu der .Thalia' erfreuen sich seit der Eröffnung dej regsten Besuchs, so daß die Spielzeit dis zum 27. Oktober verlängert worden ist. Zur Aüsführung gelangt das von Professor Koll mann bearbeitete alle deutsche Stück .Doktor Faust'. Vorstände von Ver einen, die ihren Mitgliedern die Puppenspiele zugängig machen wollen, mögen sich an Professor Kollmann wenden. * Eine SsfentNch« MiffionSverfammlung der Leipziger Mission findet morgen, Montag, den 21. Oktober, abends 8 Uhr, im Großen Saal« det Zentraltheaters /Eingang Gottschedsttahe) statt. Probst Meyner, einer der Führer der Mission auf unserem Indischen Missionsselde, spricht über das Thema: .Warum hat man uns vom Missionsfeld vertrieben?' Vor her spricht DiakonissenhauSdirektor Otto (früher in Leipzig, Andreas- Kirche). Der Eintritt ist frei. O p. 2500 Mark Belohnung! Für 24 460 Mark Stoffe untz Pelzwaren gestohlen! 3n diesem Jahre zum zweiten Male ist eia großes Modenhaus der inneren Stadt dadurch schwer geschädigt worden, daß ihm Einbrecher Stosse, diesmal in obengenanntem Werte, gestohlen haben. Bet der Oeffnung des Geschäfts am Morgen des 18. Oktober wurde der während der Nacht verübt« Diebstahl sofort bemerkt. ES sind den Dieben u. a. ein Herrenpel- mit schwarzem Bezug, schwarzem Eealotterkragen und schwarz gefärbtem Bifamkopffutter tm Werte von 5000 Mark, 13 Edel marder, ger. L. dä. 68 und 4 Stück Nr. 4, und für etwa 10 000 Mark Stoffe tn die Hände gefallen. Genaue Angaben findet man tn der heutigen amtlichen Bekanntmachung, nach der 2500 Mark als Belohnung für Wiederherbeischaffung des gestohlenen Gutes und Ermittelung der Täter zugestchert werden. * Falsche« Revisor. ES wtrd vor einer Person gewarnt, die vor «tniger Zeit ln mehreren hiesigen Textilgeschäften als Revisor des Kriegs wucheramtes ausgetreten ist. Der Mann war mittelgroß, blond, trug kurzen Ueberzieher und Klemmer und hatte «in gewandtes Austreten. Offenbar hat er es auf Betrügereien und Diebstähle abgesehen. ?. 300 Belohnung! Et» wertvoller Pelz gestohlen! In Kobur, ist am 1k. Oktober aut einem Automobil 1 H«rrengehpelz mit grauem
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