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Sonntag, 20. Oktober 1V18 Begeisterung in der französischen Kammer «»sei, 1» Oklvk«. <«»» »r«hkke,»che) «, -Ne»« xorrespvnöenz' akbt «inen Karaca Bericht Lker bi« -epcige Erüff«» der frenzSstschen Hammer »««der. Barst, heißt Alle MNaNeder der Kammer wäre, aawesen». Ans all« Bänke« herrscht« lies ft« Sülle. Sobald pch President Deschanel erhob, erhoben pch ebenfalls dte Abgeordnetem Bet »« ersten Wort« des Prafident« Oder dl« Be - tret,,- vvn Lille, Ostende, Z««drüg-e »»b Brü,ga »am et M große» Ovationen. Deschanel ftchr fort: Back »trd der letzt« deutsch« Soldat Frankreich verlast« Haden, baid werdea auch di« dentfchea Soldaten Belgien verlast« haben, und bald auch Elsatz- Lothrlngen. — Nachdem Deschanel ge«det hatte, erhob sich Llemen - eea» und erklSrle: Die tiefsten Gefühle meinet Herz«- stad di« der Dankbarkeit gegenüber unseren Soldaten, ihren grotzeu Führe« und unsere» heilig« Toten. Die Schlacht dauert an. Roubaix nnd Tonr- «ostia sind befreit. Die Hoffnung befeell uns: Wir haben für unser Recht gekämpft. Wir wünschen anser völlig«- Necht mit Garantie» gegen di« Rückkehr der Barbarei. An allererst wünsche» wir di« Rückgabe aller französischen Städte, und anher der Befreiung Frankreichs die Befreiung der Menschheit. Di« Kammer nahm diese Ansprache flehend entgegen. Alle Abgeordneten fordert« den Anschlag der beide» Ansprachen. Die Bevormundung der amerikanischen Diplomaten Amsterdam, IS. Oktober. (E i g. Drahtbericht.) Der .Meuwe Notterdeunsche Courant' weilt darauf hin, daß den amerikanischen Blättern zufolge deramert »anische Gesandte in London vor kurzem nicht lediglich aus GcsundheitSrücksichien znrückgclreten sei. Das Blalt druckt nachstehende Aeußccunz eines amerikanischen Blatte- ab: Den amerikan.ichen Gesandten wird nicht länger ein eigenes Urteil er- laubt. Die Gesandten stehen den ganzen Tag telegraphisch mit Washington in Verbindung und dabrn nur die Stimme ihre- Herrn wiederzugcben. Wilson behandelt die Gesandten an- geführ ebenso, wie die Minister seines Kabinetts. Er b?rät sich wenig oder gar nicht mit ihnen und nimmt alle wichtigen diploma tischen Angelegenheiten in eigene Hand. Tschechische Delegierte ?^hren nach brr Söive!z Prag, tS. Oktober. (Sig. D r ah kb e r i ch t.) Das tschechisch« Agrorbtott .Wenkow' meldet: Die Frage der Pässe der tschechi- fchen Delegierten für die Reise nach der Schweiz, wo sie si^ «Ker die inten:aNonal« Loge unterrichten wt"d n, wird schon in ber nächsten Zett er'ettzt werden. — Das tsch.chische Haupkblatt «Narodnl List' ist heule wieder erschienen. Die Entsetzung Les neuen türkischen Kabinetts Konstantinopel, 19. Oktober. (Drahtberichl.) Die feierliche Ein setzung de- neu« Kabinett- fand am 14. Oktober m'ttagS st tt. Auf dem Wege nach der Hohen Pforte wurde der Großwesir vom Publikum mit Beifall und unter Glückwünschen begleitet. In d».- darauf folgenden Kammrrsthung sag'« der Präsident n. a.: Die legte Phase des Krieges ist leider nicht sogünstig für die Türkei, die seit vier Iakren von Sieg zu Sieg eilte. Ohne ihren Eintritt in den Krieg hätte da- ungeheure Heer des zaristischen Rußlands Mittc'okropa Über- schwemmt. Die Türkei hat nicht nur die russische Nation befreit, fon- dern auch zwanzig unterdrückte Nationalitäten. Die SobranZs und die We'rruug Ke« Auslandes Sofia, 17. Oktober. sReuter.) Die Sobranse nahm heute ihr« Sitzungen wieder aus. Eine Interpellation, die von d«r Feststellung auZ- ging, datz di« AuSlandsprcsse di« widersprechendsten Urteil« über die Ereignisse in Bulgarien und dem Waffenstillstand von Saloniki sowie über die Beziehungen zu den Ententemächten verbreitet hab«, stellte an den Ministerpräsidenten die Frage, ob er e- nicht für nötig fände, ein diplomali'chee Buch zu veröffentlichen, da- die AuSlandsmrinung über die Lage in Bulgarien ausklären sollte. Der Ministerpräsident Leipziger Tageblatt 3 erklärte, er sei «in entschiedener Anhänger der offenen Diplomatie, aber bet dem gegenwärtigen Stand« der Angelegenheit könne er nicht t» Kto Veröffentlichung d«s diplomatisch« Buches «tnwtlligen. Dieses letzt« müsse Dokumente enthalt«, b«r« Veröffentlichung nicht allein von der bulgarisch« Negierung abhänge. Leber die Beziehungen Bulgari«»- z» den früher« Gegner» erklärt« Malinow, daß dt« Regierung an der Wl ed«r her stell »»g der regelmäßigen dtplomati- schenBeziehungenz» de» Mächten arbeit«, di« h« Waffen stillstand unterzeichvet hätte». S« hoffen daß dies thM t, mcher Zutuurst gelinge» »erde. Dke Schonung der geräumten Gebiete Amp«, da», 19. Oktober. lDrohtdericht.) Vas Haager Blatt ,Hel Baderland' bringt folgende Meld»»-: Lin hier aufgesangenes drahtloses Telegramm b sagt: «A» all« Heeresgruppe» der Westfront. Ach verweis« »ochrudle durch mich und den General- quarliermeiste, wiederholt gegcbene» Befehle, daß bei der Räumung be setzten Gebietes lediglich militärische Zerstör» »gen aas- geführt werde« dürfen, di« durch dt« Krirgshaadkmgea notwendig sind H«t«i>eaburg.' Die Dienstpflicht in Irland Köln, 1v. Oktober. sSlg. Drahtbericht.) Die .Köln. Zkg.' meldet anS Bern: .Daily Chronicle' berichtet aus Cork, datz all« not wendigen Vorbereitungen zur Durchführung d«r Dienstpflicht in Irland getroffen worden sind. Alan will zunächst die Männer von 21 Jahren einglehen. Ei« sollen bereits in die Listen eingetragen wor den sein. Feindliche Heeresberichte Französischer Ac«resb«richt vom 18. Oktober abends Westlich ber Oise noh.men die Truppen der 1. Armee heute früh ihren Vorstoß vom Wulde von Andigny bis zum Flusse ro.oder auf. Dies« tapferen Trup pen, die seit über einem Monat ununterbrochen gegen den stark ver schanzten Fcind kämpscn und um den Preiz heroischer Kämpfe vor rücken, erranzcn heute neue Erfo gs. Sie nahmen das Dorf Mennerret und den Wach von Andigny, besten Osträndrr sie Heiken. Sie kam:n h.er meh^ alt 5 Kilometer unter besonders schwierigen Verhältnissen vor. Sir crreichten die Zugänge von HanaprS, Grandverly, NoyaleS und bemächtigten sich trotz des wütenden seinilichen W'.derstundeS der Ddrfre Lroufi^, A.sonvtlt» und Vernoville. Im Süden setzten unser« Vorhuten die Verfügung del Feindes fort. Zwischen Oise und Scrr« schoben wir unser« Linien nörduch Sery-leZ-M^MrrS von den Rändern von Seeisvntaine nnd nördlich Mvvvion, etwa v Kilometer über di« S nmündung beider Flüsse hinaus, r-or. Mir besetzten etwa 10 Dörfer und mochten zahlreich« Gefangene, drren Zahl gegenwärtig 1SOO über- steigt. Beiderseits Vouzlert überschritt unser« Infanterie dle AiSne aus einer Front von S Kilometer und saßt« auf den Höhen östlich des Dorfes Vandy Fuß. Mehrer« zu Stützpunkten ausgebaute Farmen sielen in vufere Hände. Man meldet mehrere hundert Gefangene. Weiter östlich entwickeln sich dl« seit gestern im Gange befindlichen Kämpf« zu unseren Gunsten. Es gelang un-, in der Waldgegend zwischen O lzy und Drandprä vorzurücken. Belgischer Bericht vom 17. Oktober abends. Der Tag wurde durch hartnäckigen feindlichen Widerstand längs der Linie Brügge—Oost- kamp—Wynghene—Th.elt—Oostroosebekr grkrnnzeinchrt. LS gelang nnS fcdoch, den Widerstand des Feinde- östlich Oostdamp zwischen Myghene und Thie't, Sstllch OostroosedeLe zu überwinden, südwestlich Brügge machte di« belgisch« Armee erhebliche Forlschrltt«, nachdem sie» den Kanal Brügge-Ostend« an verschiedenen Punkten überschritten hakte und nach Norden voegertlckk war. Belgisch« Infanterie besetzte Ooflkamp unb näherte sich Brügge; d!« L englisch« Armee verbesserte ihre tonten im Süden der Lys und kreuzte die Eisenbahn Courtrai— MouSdrom an zahlreichen Punkten. Abonds besetzten englisch« Truppen die Städte Roubaix and Tourcoing. Südlich dar Lys ist das Land nnver- sehrt und stark bebaut. Dle Bewohner sind zahlretch, indessen haben h>e Deutsche« bet Ihrem Abzug eine große Zahl von Männern von 40 Jahren mitgenommen. Loareoiag und Roubaix sind anversehrt. Die Einwohner zahl ln Roubaix beträgt öS 000, in Tourco'ng 60 000. Die Stadlbehörden sind in Tätigkeit and verfügen über LebenSmkklsl für zwei Wochen. Nr. S3Ü. Somttaps-AusgaKe. Sette st LeW DraWAiW Die Japaner ttr ArkrttsL 19 Oktober. (GlV VrahtbertchL) An« puM d-M gemeldet: .Rach Telegramme» «s Tokt» P dt« nrfte fnpanlsch« Kosifpanl« la Jrkatsk angckom»«, Der .Figaro' schreibt, dag durch das Eintreffe« »etLerer japanischer Trnppen kl» L«g» ksll Lfch«cho-Sl»»ake» sich »eseatttch Keffern werd«. Neue »«erikav.sche Kredite H««g, 19. Oktober. sEtg. Drahtberlcht^ Ans WeftchlgtM - wirk vom 17. » M. gemeldel: Das Abgeordneteahams bewUslKle e^ Dmmig eine» Kredit von 9 Milliarde» Dollar zur Deck»»- des mili tärische« Bedarfs »ad Mr Sicherstellung znr Anseüstnng sowie A»k- stelluag el»rr Armee vo» S Millionen Amerikaner«. Reue Sirrverufrrngen in Frankreich Bern, 19. Oktober. (Etg. Drahkbericht.) Da- .Berner Tag» blatt' meldet: Die jungen französischen Staatsbürger d« Jahrgang?- 1920, die In den Kankoncn Genf, Waadt »nö W»llts wohnen, haben Stellungsbefehl erhalten. Ausdehnung dsr Grippe in Frankreich Genf, 19. Oktober. <Elg. Drahtb«richt.) Au- Parts wtrA gemeldet: Die Grippe dehnt sich zus<ch:nS weiter aus. In d«r letzte» Woche starben tn Frankreich 14»4 Personen an der Kraniche« -eS-M 990 in der Vorwoche. Derr-tcher Sezlcr vsr'choklen Stockholm, 19. Oktober. fDrabk-erlcht.) Nach einer MeVemst «D SundSvall ist der klcure deutsche Segler .Inez', 250 Tonnen, mit ein« Holzlacbung aus der Reise nach Holland spurlos verschwunden. Nach- sorschurgen waren bisher erfolglos. Di« Besatzung war acht Mann starA, E^e^bahnung'.Lek A Dr:Ä cn, 19. Oktober. lDrahtderi ch t unserer Dresbn«« S ch rl f t 1 e i t u n g.) Wie wir zurerlä sig crscü-rcn, hat dl« Königlich« Nogicruna di« Lrmit lunz L>:r das Liseuo.v)nungl8ck vom 22. September abgoschlossrn. Gegen ten L oir o m » t i v i ü h r e r und Hetzer des L e l pz i g e r Z s g « s istAnklage erb rven. D» Aauptvechai^lung«» sind schon in den nächsten Wvchen zu erwarten. « S» KLnig von Bayern Hel in Würdigung der große» Nottag«, die sich mrf du» Grdlet« der WohnungSbeschaffung Hs München in letzter Zett geltend gemacht hat, angeordurt, daß bl« Gebäude der Zivililste tn möglichst ausgedehntem Maße zust Bchichung der Wohnungsnot herangezrgen werden. * Der .StaatLanzeiger' veröffentlicht die Verlelhunig des Sctnva^ zen Adlerordens an den Ska'tha.trr voa Eliaß Lolhringen, Dallwitz. ' Der dänische Chemiker Simonsen hat ein Patent zur HerstellanG von Kunstleder einer norwegischen Mül'on.ngesellschast übertragen. Diel« wird zur AuSnützung deS Patents Fabriken tn dsr Schweiz, Holland Dänemark und Norwegen errichten. Schließung der Schulen ln Dresden. Im Einverständnis mtt vem KulkuSmlniflerinm wuvdrn «af Vorschlag öeS städtischen Bezirksarztes wogen der Grlppserkrankunge» sämtlich« Schulen bis N. Sköob« geschloffen. Haupkschrlflleiter Dr. Erich Sverth. Mtch f«r Ltll Lr ,«r »r« p,1Ms<tz«« »,ch< r«»««n««U ts.ch il' »I« V«I>»»l,r; „r re»»jlr«r. »<c -fiich« ÄN,< UN» «ö.'r chc a. b-Io»d: i«r «un!« n> W!q«nI<d»N S""» v««»« 4ttchl««r i- «itus» Pl»,. c.'»,., Lunliu «er v»r.«, uul, Ä.'drdr wr. a»s «hui«, «s itae dl« r«n!nrich Dusi«. Dr»« »d »»rlaq: U»«»'!,«» Vk. ««iniwl» tu. vr , 11« - » « k « « p, »O, »«,»««« Schrlill«'«,^ vr. 4N4«» «<»». vrr^,-r S»iIiN«N,»w vruu» L»se»e Mdstrlg, Abendausgabe n^slltzt 4 Seite», 9» Kl»44»» > die vorueoende A»4q«d« LO Seiten, zusammen Reichstag und Regm'NW über dis Sicherheit der Kriegsanleihen. Ver «eÄffssttt» re-Aelch^tzahamts. Gräf deV^se-ek», ha», mit parfeff^rern des Kttchttags eta. «uöshraq, M« blr KrlegSo.nl«!-» SS waren mtt dem dtelchStaqSpräsidenten Fe-renbach, vom Zentrum dl» AbgeocLueten Gröber und Trtmberv, von öea Sozi aldem »» Trat«, bl, ülbgeorbaetea Gbert unb Schelbeman», von den Kousersetlsen bk Lbgeerdneten Graf von Westarp und Dietrich, ve» ber Fortschrittlichen Volts Partei bk Abgeordneten Dlemer nnb Fischbeck, von den Katlonaiklberalea dk Abgeordneten Stresema», und Llff, do, -er Deutschen Fraltlon bk Abgwr-ueteu Frelh/rr von Samp und Schultz'BccmLcrg erschlti.«t. Mer SiaaLsjsikeiür ves Reichsschatzamts erklärte u. a. folgendes: Bei aNe« Steuer«, die uoch kommen, wird der Besitzer vo« Kriegs» anleihe nicht schlechter gestellt werden wie der, der seiner Pflicht zur, Zeichnung in dieser schweren Zeit nicht nachgelomme« ist. Ach trets ^öt«u siäA euch d« SIch«4<tt d«r «uleih«». Di« ««leih« flnd gesichert, formell durch das Verspreche« voa Regierung und -Reichstag, materiell durch das, was hinter ihnen steht, die Arveits. nnd Steuerlast -es ganren -eutschen Volkes. Treffen- hat man -ie deutsche Kriegsanleihe als eine Hypothek auf unser Votksvermögeu bereichnet. Unser VollsvermSgen steht tu -er Hauptsache uoch un. .OHgeiasttt-a. _ . Vas deutsche Volkseinkommen -tetet eine Gewichr -asür, -a- avch -er Aiuseudieust -er Ariegsauleihe« gesichert ist. Buadesrat und Reichstag sind -ewittk, -eu eiugegangenen iyerpstichtuugen gerecht zu werden, insbesondere fü» yeckmrg -er Artens« iu voller Höhe Sorge r« tragM sogar dafür ei«, daß derjenige, -er sein Vaterland in schwerer Aeiß finanziell nicht im Stiche gelassen hat, bevorzugt werden soll. Oie Kriegsanleihe ist eine Volksanleihe kn besten Sinns des Wortes geworden, sie ist bereits jetzt in den Händen von Million«» zu« großen Teil wenig bemittelter deutscher Retchsangeh-rt-er, fle bildet den Grundstock des Vermögens mrgezähtter Sparkassen, Kenoffenschaste», wohltätiger Stiftungen, die unseren Aennftea diene«, ltnd veil das ber, Kall ift, würde kein Parlament und kein« Regierung es wagen 1-mren, durch gesetzliche Maßregeln an der Sicherheit ihres Zinsertrages ,n rützen.^! des Reiche.^ses Oie Parteiführer erklärte» ihrs polle tlebereiaftlmmnn- mit der Auffassung, -aß es weiter für Reichstag und Relchsregttnmg erste Pflicht kein muß, de» Zlnsendtenft der atts-suuleihen i» zug»sagter Höhe mit alkn Mitteln fiches-ust,^ nnd daß der Befltzess Vs» tkriegs« anleihe bei alle» steuerlichen nnd sonstigen Maßnahmen keine Benachteiligung, vielmehr nach Möglichkeit eine Vegünfti-nn- erfahkbn soll. Kür die Durchführung dieses Bestrebens bürgt schon die Tatsache, daß unsere Anleihen Voltsan leih e^i tm besten -st-ÄLtzS-dQV« «ßßm Heü ch bxn Hhuden HW Michowm. wenig begüterter Volksgenosse» befinde».