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- , Die Bedingungen für Oesterreich Der Wortlaut der italienischen Bedingungen vtd. Wie«, 3. November. AmKch «vir- »erlavibarl: Di« von L«, 2!«Ue»er» -epellle» Wasse»stillstandüde-i«-aa-«» laut«»: Zu Lande: 1. Sofortige EinpeHun-derFeludseli-keite, zu Lande, z« Master »ad i» -er Lust. L Gänzliche Demodlllsleruag Oesterreich-UvgarnS und sofortig« Zvrückziehmrg aller Laheite», die vea der Nordsee bis zur Schweiz operiere«. Aus dem Gedicte Oestcrrcich-A»gar»s wich innerhalb der vnlca »«83 augeführle» Grenze» alt österreichisch ungarisch« Wehrmacht nur ei« Maximum voa 2g Divis,oaen auf den FncdcaSstand vor dem Kriege herabgesctzi, ausrechterhallen. Di« Hälfte :eS gesamte« DiviflonS- «ad KorpS-AriillericinalerialS sowie die eat- kprechead« Ausrüstung, von alledem beginnend, wat sich auf dem vom österreichisch-ungarisch.» Heere za evakuierenden Gebiete besiadct, wird an de« von den Alliierte« und dea Bereinigtea Stoaie» zu bestimmea- dea Punkte» »»gesammelt werde« müsse«, am ihae« aoS-c liefert z» werden. 3. Lvak»ier»»g je-eS vo» Oeflerrelch-Angar« fett KrtegS- bcglin mit Wafs ngewalt besetzten Gebietes and Zurückziehung der ö^crreichisch-vngarischen KrLst« innerhalb eines von de« Odcrkomman- danken der alliierten Kräfte an dea verschiedenen Fronten z» bestim menden Termins >ensei.S einer wie folgt festgesetzte» Linie: Dem der :!mdr«il Spitze bis nördlich deS Slilss^r IocheS wird diese Linie de« Kamm der Rhäüschen Alpen verfolgen bis zu d.n Quelle» der Lisch «md der Eisack, über dea Res«l-«n vn) Brennerberg und ans den Höhen d S Oetz und des Ziller laufen. Die Linie wird sich gegen Süden wen- le«, den Loblech:« Berg üb«rschr«!e» und di« jetzige Grenz« der Kar- uischcu Alpen erreichen. Sie wird d>e Grenze bis zum TarvlSderg verfolgen und nach dem TarolSb.rg die Wasserscheide der Iulische« Alpen über den Predilpatz, den Mangark, dea Tricorno (Triglav) »ad die Wasserscheide des Podbrdo-PasseS von Dodlanischew and vva tzdria. Bon diesen Puuklea ausgehend, wird di« Linie in südöstlicher Rich« lang gegicn den Schnccderg verlausen, das ganze Savebecken mit Zu flüssen ausgenommen. Bom Schn.ederg wird die Lkntr gegen die Küste Herangehen, so -atz Gafina Matlooli« v«d Volosca in -em evakuierte« Gebiete inbegriffen sind. Sie wird sodann den jetzigen admiaistrallve» Grenze» L:r Provinz Dalmatien folgen, im Nordea Lkfsarica nab Tri- b«ri, im Süden eine Linie einschlirtzen, welch« an der Küste von Kap Bianca auLgeht vnd gegen Osten die höchste» Punkte der die Wasser scheide bildenden Hm-en verfolgt, so daß in die evakuierten Geb.ele ok.e' Täler und Wasserläufe einbegrissea werden, die gegen SebeniSco oif.'.llrn, wie die Cicola, die Kcrlra, die DuiiLnica «ad ihr« Zuflüsse. Sie u iro auch alle im Norden und Westen Dalmatiens gelegenen Iyse!» umfassen: Premuda, Selwe, U>bo, Scerda, Maon, Pago «nd Pnnla Lrrr, im Norden bis zam Süden von Meleda mit Llaschluh von Sa« An^.ea, Busi, Liisa, Lcsina, Torcola, Lurzola, Ozza und Peiagofa» mit ^u^nahme der Inseln T,rona granL« und Piccolo. Dua Solta and Brozza. Alle geräumten Gebiete werden von den Truppen der Alli- ierlen «nd der Bereinigten Staateu beseht werdea. Hierbei haben das ga zr miUtürischc Malerial «nd das Malerial der Eisenbahn«», di« sich <-f Len zu evakuierenden Gebiele« befinden, an Ort «nd Stell« zu vc .b eiten; Ablieferung dieses ganzen Materials (Versorgung an Z ohlen inbegriffen) an di« Alliierten und die Bereinigten Staate« nach >rn von dem Oberkommaadanken der Kräfte der vcrdmrdete» Mächte ,> dc« versü-tcdenen Fronten zu treffeicken Spezialweisuage«. LS darf i c ne neue Zerstörung oder Plünderung oder neue Reqaisuion von den jcindlichea Truppen auf dem von dem Feinde z» räumende« oder vo» den Kräften der verbündeten Mächte zu besehende« Gebiete« geschehe». 4. Die Berbündcten w rdca das absolute Recht Haven: n) einer freien Bewegung für ihre Trappe» auf jeder Stroh« oder Lisen- lxchn oder Waflerweg dcS österreichisch ungarischen Gebietes und deS Erdrauches der nötige« österreichisch-ungarische« Transportmittel; ! mit dea verbündeten Kräften alle jca: stralegischen Punkte iu O flcr- , ich-Ängarn, für die «S den Alliierten »olwendg erscheint, zu besehe«, z'm Zwecke dort z« wohnen oder die Ordnung aufrechtzuerhalle«; einer Reguisillo» gegen Bezahlung zugunsten der verbündete» Heere, wo immer sie sich brfindeu. 5. Der vollständige Abz»g aller deutsche« Truppe» ..«erhalt» 15 Tagen nicht nur vo« der italienische« and Balbonfront, jorr-ern von d«m ganzen öfterreich sch ongar.schea Territoriuim' und die nlcri.ieruug aller deutschen Truppe«, die Oesterr ich-Ungarn a» diesem Tage nicht verlasien Haden. 6. Di« provisorische Verwalt»»- der v„ de» Oester- Die belgischen Kohlengruben unter neutraler Kontrolle? Berlin, 3. November. (Drahtbericht.) Am 1. November hat k:r Chef der politisch«» Abteilung ia Brüssel, Fr« Herr von der Lancke», de» dortige« spanische» Gesandte» solgead« Mitteil«»ge« gemacht: Ich erlavb« artr, aas «aser« Unterhalt«»- Bezug pr nehme«, t» der Ew. Exzellenz sich zugunfl«, der belgische« Kohlengrube« vrrwrndet haben, die durch in »Nlärischem Interesse liegende Matz- nahmen bedroht erscheinen, «nd beehr« mich, ln dieser AngelegenheU an Tw. Exzellenz so'genbe Frage« z» richlea: .Würde» die neutralen Ne uerungen Spaniens und Hollands sich bereit finde«, alle belg sche« vhlrrgtnben nach der Räumung durch die deutsche« Truppe» unter ren Schutz zu «ehmea «nd gegenüber der KaiserNche» Reg «rang die v. arsvli« z» übernehm«», daß keinerlei Kohlenförderung vihrend der Da»er der Feindseligkeiten stoklsindel? Würde« die genannle« Rrgiernnge» auch die Garantie dafür über nehmen, dah während dieses Zeitraumes die vorhandenen Kohlenvorrät« onbenuht bleibe«, mit Ausnahme der Mengen, die für die Erballuag der Kohlengrube» «nbedingt notwendig st»-?' "ch wäre S«. Exzellenz für eine möglichst »«gehende Antwort darüber dankbar, welch« Stellung bl» belgische Negierung n»L ihr« Bcrbüadele» gegenüber einer derartige, Abmachung elnnehmc» würde». RLckiritt der finnischen Regierung? Stockholm, 3 November. (Ltg. Droht der.) Di« Nach richt. dah di« jetzig« finnisch« Negierung t» Kürz« zarückkrete« werde, tr« setz, bes»m»»«r ach. «chh S»»tz»f»«L M »lS ««t«»tch. «S reichen» nab Angara geräumte« Debleke wird de« Lokakbehörbe» unter Kontrolle de« ÄatiouSkommandoS der verbSndete» OKKopaiwaS- trappen auvertraat werdea. 7. Sofortige Helmfe«duug oh«« GegensclNgkeit aller Kriegsgefangene» und inleruicrkea Aalertanco der Alliierte«^ asch der von ihre« Wohnstätte« entfernten ZivUbevöckerung «ach Be- dtwgungea. welch« von de« verbündete» Overkommpadaate» a» dea verschiedene» Fronlea scstzusetze« find. M« ia den evakuierte« Ge biete» verbrennen Kranken and Verwandele« »rüssea vo« österreichisch- »«-arischem Personal gepsicgt werdea, welches samt dem Hi rz« »»U-« ärztliche» Material an Ort »nd Stelle zurückzulasse» ist. Srebedingangen: t. Di« foforllg« Eiupelluag segltcher Fetndsdltg- k«ltea zur See uad geaaoe Angabe dcS AafenthaltSorteS »»d der Beroeguug aller österreichisch-ungarische« Schiffe. LS wird de» Neu trat«» betuumlgegebea werbe», dah die Schiffahrt der Kriegs- »ad HaabelSmarin« der alliierte« «nd verbäadete« Mächte in alle« Terrt- rorialgewäfler» freigegebe« wird, ohne dah Hierbarch irgendwie Rea- tratitätSfragea aufgeworfen werde». L Aebergad« »oa 15 Sperretchlfch-»«garifche« lliterseeboote», die vo» lülv -iS 1V18 gebaut »>or-«a surd, un allen dcutfchca Anter)ecbotcn. die sich in österreichisch-ungarischen Ge wässern befinden oder dorthin gelangen könaen, oa die Alliierte« «ad die Bereinigte» Etaalen. Vollständig« Abrüstung und Demobilisierung aller oaderen österreichisch-vngarijchen Unterseeboote, die unter der Aeder- wachaug der Alliierte» «ad der Bereinigten Staate« bleiben nrüfsea. 3. Uebergabe vva drei Schlachtschiffe«, drei leichte« Kreuzern, neun Torpedobootzerstörers, einem Minenleger, sechs Donau monitoren mit ihrer Bewassnnng, Ausrüstung «ad Berpsieguag a» die AltUerten »nd di« Berclnigica Staate», die di« Schiff« besiimmea werde». Alle anderen OberwafferkriegSschtffe (Flnhschiste mit iabegriffea) müsse« in österreichisch-ungarisch«» Häfen, die die Bereinigte» Staate« u»d dl« Alliierte» bestimmen werde«, vereinigt» demobilisiert and vollständig adgerüste» werde». Sie werde» »»ter die llebenvachmrg der Alliierten «ad der Bereinigte» Näsle» gestellt. 4. Freiheit »er Schiffahrt aller Schiffe der Krieg». a»L H«»delSmart«e der Allllerten »nd »er vertändele» Mächte l» »er Adria, die Lerrilorialgewässer Indeorisfeu, a»s der Donau »»d ihre» Nebea- slöffea innerhalb d«S östcrretct^sch-uagartfche» Gebietes. Di« Alliierte« «ad die verbündete« Mächte werdea das Recht hoben, alle DNneafelder abzuräumen und die Sperren zu zerstören, deren Lage lhuea ««gegeben werden muh. Am die Freiheit der Schiff« auf der Dona« za sichern, dürfen die Alliierten and die Bereinigten Staaten all« DefefligvagS- and BerkeidigungLwerke evlwcder besetzen oder schleife«. 5. Ansrechlerhallnagder Blockade feilens der alliierte« oa- verbündeten Mächte unter den gegenwärtigen Bedingung««. Oester- reichisch-nngarische Scaffe, die auf der Fahrt ««getroffen werden, «uler- liege« der Charterung. Unberührt bleibe» die Ausnahme«, die vo« seile« einer vo» dea Alliierten and de» Vereinigte« Staate« eingesetzte» Kom mission werden zuaelasien werde«. 6. Bereinig»«- ««» Belass»»- aller Slrelk- kräsle der Marine ln einem vo« de« Alliierten and dea Vereinigte» Staaten bestimmiea Hafea. 7. Evokuiervng der ganze» Küste vvd aller HsrckelS- hüfeu, di« vo» Oeflcrreich-Uagarn auherhald seines »ationalea Gebietes beseht sind, »ad Aeberlafsung d«S ganzen schwimmende« Materials, der VerpflesungSvorräle uad NavigauonSmiltel jeder Art. 8. Besehuug aller Land- and Serbe feftlaange» und der zur Verteidigung von Pola eiagerichletea Inseln, sowie der Werften und der Arsenal« bvrch die Alliierte« und die VereliUgte» Staaken. S. Rückgabe der von Oesterreich-Angern dea Alliierte« rm» Verbündete« weggenommenea Handelsschiff«. 10. Verbot jedweder Zerstörung voa Anlage« mch Mate rial vor der Räumung, Uebergabe oder Rückgabe. 11. Rückgabe der Gefangenen der j^rbüadelea Mächte sowohl der Kriegs- als auch der HandclSmarlae, dfe sich i» der Gewalt Oefiercelrh-UngärnS befinden ohne Verpflichtung der Gegenseiki-keil. Hierzu wird bemerkt, doh die obeageaanaiea Wasfenstill-' standÄedingungen ohne Präjudiz für dea spätere» Frieden an genommen rour-rn. LS wnrde dadei ooraaSgefehf, daß die Punkte 4» (Land) und 4 (Vvafsrr) nicht so zv verstehen sind, doh dt« feindlichen Armeen die freie Berveganq z« einem Angriff auf Deutschland aujnStzen können. Sollte diese Voraussetzung nicht zokreffen, so wühle dagegen Protest eingelegt werden. sei» Nachfolger wir» General Maanerheim genaaat. Le war bereits kürzlich ln HelsingforS, um Fühlung zu nehme«. Jetzt wird er, wie das hi»pg« Enlente-Prestebareaa »ütteill, »ach London reife». Der Zweck dieser Reise ist selbstverständlich »vr die Vorbereitung der aatze«- poltlifche» Neuorienkicrung Finnlands. Man»erhei» hat diSher schon Beziehung«« z» Lnlenteoertretern nnlerhalte». Kaiser Kart will abdanLsn? Berli», r. November. (Drahkbrrichs.) Die «Voss. Alg.* meldet: 2» späle» Abendstunden trafen Privslmeldunzen avS Wie« «ln, nach denen Kaiser Karl gester» Mitglieder der »eaen Negieruag und hervorragende Parteiführer zu sich i» di« Hofburg «ulboteu hab«, d« er ihae» wichtig« Mitteilungen zu mache« wünsch«. Nachdem der Kaiser sich eingehend erkundigt hall«, wie eS am die militärisch« Sicherheit deS Landes Ried«:-Oesterreich and der Slodl Wie» bestellt fetz erklärt« er. er deabfichkig«, znrückzutreke«. Sei««» Wohnsitz »erd« er l« der Schweiz «ehme». Die Herren möchten die« ihre» AmtSgeaoffea mittelle« »ad darüber wciterdcrate». Line amtliche Bestätigung dieser Pr'.valmcldnngen lag bi! Miliernochi t» Berk» nicht vor. Wie», 3. Novrucher. (Dr«tzkbericht »»sereü S««»«^ berichterstatlers.) Dl« A»flöf«a- de« H»fsta«t«S Ml als »»nültekbar bevorstehend. Di« Leibgarde« ward«» M« IS. Novem- b«r «»llafse». Am 3ll. Oktober fand znm letztennml Bvr-amfik statt. Seil»«« findet di« Ablösung d«r Dargwach« «lcht «« oh»o N-sttz s,«»«r« <«h oh»e F«h»« ß«tt. h - » ! verschleiert war. Nun erscheint auf einmal h« marhtpolikifch bedachtet —> antz fo Das deutsche Volk ist ohn/feinen Willen tn d« Krtrg fEik- ....»eraten, vnb wenn es gleich wrttz, datz baS nicht aut dem Witte» deS obersten Führers der Nation gekommen ist, so ist «t viel«» jetzt Loch genug, datz etschltetzlich mlt Lesse« Willen hat schehrn müssen. Ilnd da man anntmmtz Latz in seiner Um<^b«n-s damals Männer waren, die Len Krieg verhÄltnitmätzlg oLer vtek mehr unverhältnlSinätzlg leicht genommen haben, weil sie nicht L«M zehnten TeU seiner Dover und Schwere erwarteten, Männer. LW. vtelletcht andernfalls doch NiSglichkeiten gefunden hätten. L«f Kamps zu vermeiden, so wendet ,nan stch in vereinfachendem Der^ sichren gegen Len einen, der seinerzeit -er Höchllverantroorklich» war. Datz dies eine sehr unzulängliche Lösung Ser SchalLfragO bleibt, ist nicht schwer m ersten. Aber solche Veretnfachunge» liegen in der Natur des votkSlüinllchen Denkens. Man wir» heule sagen können, Latz, so welk unter jenen militärischen urh» volttisq>en Führern vom I«li »nd Anmrst 1914 Lenke waren, Ltzr sich vor Erschöpfung aller ihrer Widerstandskraft mlt dem Krieaü abgefunden haben, der Kaiser darin sicher nicht rc»rang«aangen tft- aber er ist nun einmal Las ragende Hanpt, der Kops auf Le» Kirchturm: ihn steht man überall, und sein Sturz würde mehr Eindruck wachen, als etwa die Verurteilung einer Anzahl sein« Berater vor dem SkcrotsgerichiShofe der Zunrmft, wenn fie «S» ltch wäre, eS könnte. SS find eben nicht bloß povtische Zwrck- mützlgkeitSgrünLe, die zu der Forderung geführt haben, der Kaiser möge abdankcn, sondern auch prtmllioe Regungen der Rache, ein Verlangen nach «Strafe". Auch Las ist in der Art Les volks tümlichen Denkens begründet. Zeht erinnert man sich auch, über den Kriegsanfang hdnms. mancher Worte des KolferS» die er m örei Jahrzehnten gesprochen hatte, und dir der Wrlk drantzrn nicht entgangen waren, die viel mehr eine argwöhnische Menschheit begierig ausgenommen m»L verarbeitet hatce. In her Meinung, jedes Volk habe Lie Regie rung, die eS verdiene, haft« man Lrqutzen den Unwillen, den !eNe Aeutzerungen erregten, anf -aL deutsche Volk Übertragen, zmd f» war unser« Isolierung befördert worden. Inzwischen hat der Kaiser in vier Krkgsjahre« Zllrüacholtung gelernt, und wenn er gelegentlich noch tn den legten Monaten unn!kgemStze Wolle sprach, wie das von dem Kample der beiden Weltanschauarmen, der deutschen unL Ler angelsächsischen, den dieser Krleg zum AaS- trage bringen kolLe, so war üben auch er wohl damals nickt dar über unterrichtet, wie onzei^gemäh solche Aussprüche bereits ge worden waren. 2m übrigen: ln Lieser und Shnktchen Richtungen haben Hunderte LeS deutsche» Dokkrs während deS Krieges un endlich viel mehr gesündigt als der deutsche Kaiser, und insofern liegt eine Tragik darin, Latz olles. waS an weithin vernehrndctt-er Stelle getan und gesagt wird, leichter aus den Urheber zurückfällt, als bei den Angehörigen breiter Schichten, die unbemerkter iw DewLble verschwinden können. Tragik lie.st aber auch darin, datz für R-e-en und Handlungen LeS Kaisers, dis uns zweifellos Jahr zehnte hindurch schwer geschadet haben — darüber ist ja heule kein Streit mehr —, nun zu einer Zeil Rechenschaft verlangt wird, da die Gesinnung LeS Urhebers sich vielfältig geroandelt hot und er nicht mehr derselbe Mensch ist, der er war. Aber daS ist Menschen los und ein alkeS Mokw von Tragödien. Tragisch ist es endlich, Latz dieser Mann, Ler namenMch i« seinen späteren Jahren die Seele seines Volkes gesucht hat, wenn auch oft auf irrigen Wegen, ja der um sie gerungen hat mit mancherlei, blSweilrn auffMigen Mitteln, nun wenig Liebe ln ih» findet. Selbst in den Kreisen, die sozusagen .die nächsten da-T? wären, und an de^en monarchischer Gesinnung keinerlei Zroeifül möglich ist, im preußischen Herrenhaule, war bei der Kondgehvtis, Li« dieser Tage dort zugunsten des Monarchen veranstaltet mord«, die Gesühlsstlmmung gegen ihn gewöhnlich kühl. So klagte Ler «Ber liner Lokal-Anzeiger', datz dl« Erklärung derjenigen, .der« größter Teil dem Vertrauen des Monarchen Sih und Stimme A der ersten preutzlschen Kammer verdankt, sich za einer kaltherziges Demonstration gestattete*. Dann kann man sich vielleicht ulchtz wundern, wenn die Sozialdemokraten, denen dreißig Jahre kmü von d«r höchsten Stelle deS Staates vnd Reiches her manche» innerpotttische Mort hart inS Ohr schlug, mit dem Herzen rächt vergessen können, sbwohk sie verstandesmäßig anerkennen «Lssestz datz der Kaiser lm Kriege stch in jeder Weise zurackgehakten «ch ehrlich umgelernt, ja datz er von sich aus ausdrücklich und in lach uUederhvllen Aeufterunqen seinen Frieden mll ihnen gemamtz hat. Auch darin liegt TraM. So viel über die Stlmmungsmomenk des augenblicklich schwebenden Problems, dessen friedliche Lösvng in -en tetzttz» Tagen wahrscheinlicher geworden ist. Thronfrage und SndLampf L.L Siegreiche Kriege heben die Fürsten, unter Leven .AegtLe" sie geführt werden, oft weit über ihr persönliches Ver dienst empor; unglückliche Kriege bedrohen sie, auch wenn sie nicht viel Schuld am Beginn oder Ausgang deS Kampfes tragen. Denn gegen die «Führer* richtet sich die Enttäuschung, feldks wemr N« nicht entscheidend geführt haben. Jetzt erst fühlt unser Volk wt6k- sich ln allen Kreisen LaS ganze Elend deS Kriege-, LaS manche» von denen, die immer tn der Heimat gewesen sind, lange Lorchs ZuklmftSwiinsche und Phantasie» — von gröberen Ablenkung«, zu schweigen — verschleiert w ' ' "" große Unsinn dieses Krieges — entsteht Such« nach Schuldigen. . . ... . etngeralen, rm- Dereitette Krrrchqebunq Mk-rutsche« i« Berlin <v Barst«, 8. November. (Drah^Lerlcht »«süLch» Berliner Schrifkleltung) I« Laufe des heutig« mittags hat am Btsmarckdenkmal vor dem Relcyskagsgebäb» eine alldeufsche Manifestation flottgesnnden. Schon am So»» abend war an die MltglUder de« Alldeutsch« Vert«-es «A Zettel uoL ein DvfrNf yer^ercket ward«, io dem dte