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Sächsische Volkszeitung : 22.03.1938
- Erscheinungsdatum
- 1938-03-22
- Sprache
- Deutsch
- Vorlage
- SLUB Dresden
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Rechtehinweis
- Urheberrechtsschutz 1.0
- Nutzungshinweis
- Freier Zugang - Rechte vorbehalten 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id494508531-193803229
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id494508531-19380322
- OAI
- oai:de:slub-dresden:db:id-494508531-19380322
- Sammlungen
- Saxonica
- Zeitungen
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
-
Zeitung
Sächsische Volkszeitung
-
Jahr
1938
-
Monat
1938-03
- Tag 1938-03-22
-
Monat
1938-03
-
Jahr
1938
- Titel
- Sächsische Volkszeitung : 22.03.1938
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Lienstag. rr. März Nummer 89, Seite 5 Sächsisch« Voikezeitvnß e § M' Be- ^IvtlLSN 7 V < N. D. Moslems sieben Personen getötet und 54 verwundet i. 7 iL- in er Mehrere Teilnchnier wurden teils schwer, teils Das Brautpanr selbst kam mit dem Schrecken rfolgt chlaq. April Vrief- irmit- e in mnte , der äver- chup- n den alten einen achen Lkef. ichen iberg An der zner rach, mnn > im sind scher lungs- er an rutsche i 1884 cd zur hn als ,enten- < icht zu «innen, Rollen m den ewinnt >"aung Stimme n Tel- er TS- e letzte chkunst sich am Leben Bega- e sein« rehrern e r- Iron ien lter. aus hutz- nntag Ein Prä- tunst- inde, t Be- Wort« cahmr t den irstan- Kraft >es zu der -riet mit urde «vig sstist dem nach Der iirzt Ken- Vie grok« fluekt beginn» Vor wenigen Tagen hat bei Bourg-Madame an der fran- zösisch-spanischen Grenze der „Exminister des Auswärtigen", Alvarez del Vayo, welcher Rotspanien im Völkerbund vertritt, den Boden Spaniens verlassen. Er war in Begleitung seiner Frau und seiner Sekretärin und sprach kein Wort, sah sorgen voll und traurig aus, wie Berichterstatter melden. Die Sekre tärin des flüchtenden Ministers bat sogar die Photographen, die dort an den Grenzstationen aus interessante Ereignisse lauern, den Minister nicht zu photographieren. Sie sügte hinzu, datz er nur in privaten Angelegenheiten reise. Die politischen Männer Rotspaniens verlassen das Land, aber auch die Ausländer sehen zu, wie sie sich retten können. Das gelingt vor allem den Franzosen; sie halten den Zeitpunkt siir gekommen, sich nach Hause zu begeben. Die Grenzbehörden, die Kommandanten der Mobilgarde und der Polizei des Grenz departements „Pyrenäen-Ost" haben die nötigen Matzregeln ergrisscn, um die Uber 608 sranzösischen Staatsangehörigen aus Spanien aufzunehmen, die sich noch im marxistischen Teil befinden. Sie sind von der französischen Botschaft in Barcelona gesammelt worden und werden auf Kriegsschissen nach Port Dendres gebracht. Vom Quai d'Orsay in Paris war ihnen gesagt worden, datz man nicht weiter siir ihr« Sicherheit ein stehen könne, und datz sie nach der neuen Wendung der Dinge in die Heimat zurilckkehren sollten. Seltsamerweise sind seit einigen Wochen, wie berichtet wird, die Franco Anhänger die einzigen „Ausländer", die eine besondere Behandlung in Rotspanien erfuhren. Man hat sie weder verhaftet, noch verdächtigt. Fast alle anderen fremden Staatsangehörigen sind dagegen verhaftet worden. Von den 80 080 Ausländern, die in verschiedenen Städten Rotspaniens sich aushielten, ist es 5080 schon vor Ende Februar geglückt, die Grenze zu überschreiten. 25 000 hat man unter den selt samsten Vorwänden verhaftet. Sie stillen die Gefängnisse von Barcelona, Valencia, Madrid und Cerona nahe der Grenze. Am 13. März wurde in Katalonien von den Sturmgarden eine Razzia gemacht. Sie hatten den Befehl, die össentlichen Unruhe stifter zu entdecken und ergrisfen als geeignetes Objekt die Ausländer, di« natürlich mit diesen Unruhen nichts zu tun haben. Das Land ist in höchster Nervosität. Diese Unruhe ist so grotz, datz jeden Augenblick Entscheidendes losbrechen kann. Die Regierung von Negrln, die kürzlich ankündigte, datz „grobe Entschlüsse politischen und militärischen Charakters" gefaßt worden seien, regiert nur noch zum Schein. Negrin hat jedoch die kommunistischen und sozialistischen Arbeiterorganisationen dazu überredet, eine allgemeine Mobilisierung aller Wnssen- fähigen von 18 bis 40 Jahren vorzubereiten, um eine Invasion zu verhindern. Die Regierung hat keine Macht mehr über die Massen. Sie kann, je nach dem Gang der militärischen Ereig nisse, erst In Wochen oder im nächsten Augenblick verschwinden. Seit kurzer Zeit hat die „FAI., die Anarchistische Ibe rische Föderation, die Führung der Politik wieder ausgenom men. Die Anarchisten haben ihre Kameraden aus den Gefäng nissen befreit, wo sie seit dem August 1937 schmachten, haben den katalanischen Ftnanzminister Vomorera verjagt, der seiner zeit diese Verhaftung der Anarchisten bei Negrin durchsetzte. Im Gebiet von Barcelona zeigt sich nun auch triumphierend wieder der berüchtigte Anarchist Aurelio Fernandez, der wildeste der katalanischen Anarchisten. Er hat wieder ein Büro eröffnet und empfängt seine alten Freunde. Mit ihnen zusammen werden nun Rachcpläne ausgcheckt, um die Verbrechen zu rächen, welche die Kommunisten in der Vergangenheit begangen haben. Auch andere berüchtigte Anarchisten kehren zurück. Die Zerrüttung des Landes ist bereits vollkommen. Die Bewohner von Barcelona haben sich in ihren Häusern verschanzt oder sind in die Ortschaften auf dem Lande geflüchtet. Auf den Stratzen steht man nur die Autos der Diplomaten und Konsulate und Lastautos, welche die Soldaten transpor tieren. Aber auch das Benzin ist knapp. Vor kurzem muhten auf der Strotze nach Valencia alle Privatautos ihre Benzin tanks für 185 Militärautos leeren. Rotspanien ist In jedem Sinne erschöpft. Das Ende des so lange künstlich von autzen genährten Widerstandes ist nahe. Brennend sechzig Meter Hochgetrieben Gefährliches Erlebnis zweier Ballonfahrer. Bochum, 22. März. Wie die „Glocke" meldet, ist ein in Bochum aufgestiegener Freiballon „Dortmund" in Vohren bei Warendorf in Westfalen in Flammen aufgegangen. Der Ballon, der aus Richtung Mün ster kam, schickte sich eben zur Landung an. Der Korb, der bereits aufsetzte, war soeben von drei Mitgliedern der siinf- köpfigen Besatzung verlassen worden, als eine mächtige Stich flamme aus dem Ballon herausschlug. Der brennende Ballon wurde infolge der Erwärmung der Luft wieder in eine Höhe von 60 Meter hinausgetragen, um dann abzustürzen. Der Korb fiel glücklicherweise so zu Boden, datz er nicht unter die tn Hellen Flammen stehende Hülle zu liegen kam. Don den beiden noch im Korb befindlichen Insassen mutzte einer mit leichten Quetschungen dem Krankenhaus zugeführt werden, während der andere unverletzt blieb. Die Ursache des Unfalls konnte noch nicht festgestellt werden. 200 00ü Tonnen Fels werden gesprengt Monatelang« Vorbereitung. — 300 Zentner Sprengstoff. Saarbrücken, 22. März. In einem Steinbruchbetrieb bei Kirchheimbolanden, der von den Nordpfälzischen Hartsteinwerken betrieben wird wurden schätzungsweise 200 000 Tonnen Felggestein durch Sprengung losgelöst. Diese Sprengung wird als die größte Europas be zeichnet. Wollte man die dabei gelösten Steinmassen in nor male Giiterwaggons laden, so mären etwa 20 000 Wagen er forderlich. die zur Aufstellung eine Schienenstrecke von 160 km Länge benötigen würden. Das angcfallene Material, das für den Stratzen- und Eisenbahnbau gebraucht wird, reicht aus, um 200 Volksgenossen siir das restliche Jahr 1938 Arbeit zu geben. Zur Vorbereitung der gewaltigen Sprengung wurden In monatelanger Arbeit zwei Stollen gebohrt und ausgetragen. Jeder dieser Stollen wurde mit zwei Kammern versehen, in die man rund 300 Zentner Sprengmatcrial brachte. Die Stollen eingänge wurden dann mit einigen tausend Zentnern Sand in Säcken zugebaut, damit die Sprengwirkung zur vollen Ent faltung kam. Dem seltenen Ereignis wohnten zahlreiche Ver treter der Regierung, der Wehrmacht und Sachverständige bei. fügend» Kopf ist das er > 424 «ISO) 97 4» 707 9»9«7 914 Deckenelnsturz bel einer Hochzeit Istanbul, 22. üMrz. Der Lokomotivführer Mehmet feierte seinem kleinen Haus am Rande der Stadt Hochzeit, wozu sich zwei Dutzend Freunde eingeladen hatte. Neben reich lichen Genüssen der Tafel huldigte man auch einem alten Brauch, indem der junge Ehemann den Kopf seiner Gattin mit Münzen überschüttete, als Sinnbild des Goldsegens, der sich über die Ehe ergießen soll. Dieser Brauch ist für die Gäste besonders angenehm, denn sie dürfen die Münzen, die Glück bringen sol len, vom Boden aufheben. Dies geschieht im lustigen Wett bewerb, jeder so rasch er kann. Der Fußboden erwies si<*> aber zu schwach gegen die Erschütterungen, di« die Männer verur sachten, die nach Münzen haschten und sich dabei zu Boden warfen. Mit gewaltigem Lärm brach der Boden ein, und die ganze Gesellschaft, darunter auch Kinder, stürzten in den ersten Stock hinab, leicht verletzt, davon. »08819 1260) 4SS »>»128 > 176 424 «soo> 647 , ISS 32» »»»197 «SM» 78» »1VS26 8087 SS5 87 «20001 « SSL »Ä» «668 00« <SM» «7» 1S4SS0S 0 467 247 OOS <6001 Z 4S0 004 126 <260) «466 761 2164 062 6 SS» 982 806 <2601 6 7SS »S0 >242<S00) »»»624 »7663 610 <2601 679 <260! 489 41161683 »«9942 «K der zum Gehirn führt, ist dem Rückenmark vergleichbar und stirbt außerordentlich schnell, so schnell wie der Mensch selber. Das gleiche gilt siir die Netzhaut. Es ist klar, datz ein toter Sehnerv wie eine tote Netzhaut auch durch Verpflanzungen nie mals wieder zur lebendigen Reaktion angeregt werden können. Der erste Versuch, eine getrübte und undurchsichtige Horn haut durch ein« gesund« zu ersetzen, wurde im Jahre 1818 durch den Arzt Riesinger an einem Tier unternommen. Er mißlang, genügte aber, die Duldsamkeit und Langlebigkeit der Hornhaut zu demonstrieren und di« Aerzte auf neue Heilverfahren auf merksam zu machen. Möglich und praktisch durchführbar wurde das Verfahren erst seit der Vervollkommnung der Wunddesin fektion und den Versuchen Dr. Fuchs', der 1894 zum ersten Male Hornhaut von Mensch zu Mensch übertrug. Seit dieser Zeit rissen die Experimente nicht mehr ab, und die Operationen verliefen von Jahr zu Jahr erfolgreicher. Es gelang, aufge pfropfte Teile über vier Tage am Leben zu erhalten, indem man sie bei vier Grad in einein bestimmten Serum aufbcwahrte. Große Schwierigkeiten bereiten aber auch heute noch Ope rationen, die die Verpflanzung der gesamten Hornhaut eine» Auges zum Ziel haben. Handelt es sich um Teile so gelingen die Operationen tn etwa 60 bis 70 Prozent der Fälle. Handelt es sich nm das ganze, so rechnet die Medizin in der Mebrzahl der Fälle mit einem Mißlingen. Manchmal ist nur die oberste Haut, die sogenannte Epithelhaut, erkrankt. Auch hier hat die Wissenschaft «inen Ausweg gefunden. Sie entfernt diese zarte dünne Schutzhülle und ersetzt sie durch die gesunde Haut, die vom Auge eines toten Menschen abgezogen wurde. Wie bei der Veredelung eines Gewächses, so paßt sich die neue Haut dein alten Auge tn kurzer Zeit an. Aber trotz dieser großen Heil erfolge wird es stets ausgeschlossen bleiben, ein ganzes Auge zu ersehen. geben ist, jeden polizeilich unerwünschten Waffenbesitz zu unter binden, war es vertretbar, im übrigen Erleichterungen tn den bisherigen einschränkenden Bestimmungen eintreten zu lassen, die nicht nur der Allgemeinheit, sondern vorzugsweise auch dem deutschen Wassengewerbe und der in ihm beschäftigten Arbeiter schaft zugute kommen und geeignet sind, deren wirtschaftliche Lage zu verbessern So bedarf künftig der Erwerb von Waffen grundsätzlich nur noch bann polizeilicher Er laubnis, wenn es sich um Pistolen oder Revolver handelt. Der Erwerbsscheinzwang für Munition ist beseitigt. Die aus der Notverordnungszett stammenden Beschränkun gen des Verkehrs mit Hieb- oder Stotzwaffcn sind im wesentlichen aufgehoben. Auch sonst enthält das Gesetz eine Reihe weiterer Erleichterungen gegenüber dem bisherigen Recht. Aus seinen übrigen zahlreichen Neuerungen ist das grundsätzliche Verbot des Verkaufs von Waffen und Munition an Jugendliche unter 18 Jahren heroorzuheben. Ferner ist die Erteilung der Erlaubnis zur Ausübung des Massenherstellung»- und des Wassenhandelsgewerbes an den Besitz der deutschen Staatsangehörigkeit, an dse persönlich« Zuverlässigkeit und an die sachliche Eignung geknüpft. Juden bars di« Erlaubnis nicht erteilt w«rd«n. Die Laufbahn eines bolschewistischen priefiermörders Todesstrafe für den Mörder eines polnischen Geistlichen. Posen, 22. März. Der Priestermord in Lubon bei Posen, dem bekanntlich der polnische katholische Geistliche Streich während eines Gottesdienstes zum Opfer fiel, hat jetzt seine Sühne gefunden. Der kommunistische Mörder Nowak, der unmittelbar nach der Tat einer Lynchjustiz der empörten Menge nur mit Mühe entging, hatte sich am Montag vor dem Posener Bezirksgericht zu verantworten. Bezeichnend ist, daß drei vom Gericht bestellte Offizialverteidiger der Reihe nach ihr Mandat niederlegten und keiner den verabscheuungswürdigen Mörder verteidigen wollte, gegen den die gesamte öffentliche Meinung Polens in zahllosen Massendemonstrationen erbittert Stellung genommen hatte. Im Laufe der siebenstündigen Ver handlung, an der zahlreiche Vertreter nationaler Organisationen sowie des katholischen Klerus teilnahmen, kam die charakte ristische Tatsache zur Sprache, daß der angeklagte Mörder sowohl im Weltkriege aus dem deutschen Heer desertierte wie auch im polnisch-bolschewistischen Kriege seine Truppe verließ und zu den Bolschewisten überlief, wo er es in Anbetracht dieser ehrlosen Gesinnung bis zum Volkskommissar <I) brachte. Der Angeklagte stand seit Jahren mit den Kommunisten in Polen in engster Fühlung. Das Gericht gab dem Anträge des Staatsanwaltes statt und verurteilte den kommunistischen Mörder zum Tode. Warum sind Augen unersetzlich? Die Augenärzte an -en Grenzen der medizinischen Wissenschaft Ein sensationeller Bericht aus San Franzisko über dl« Verpflanzung eines menschlichen Auges ruft dk Frage wach, wie wett die moderne Medizin den langersehnten Traum der Menschheit, Blinde wieder sehend zu machen, verwirklichen kann. Den Menschen das verlorene Augenlicht wiedevzugeben, das ist ein uralter Tmum der Aerzte! Viele Verfahren sind im letzten Jahrhundert entwickelt worden, um Blinde wieder sehend zu machen, vorausgesetzt, daß die Beschädigungen an Hornhaut, Netzhaut und Sehnerv sich tn erträglichen Grenzen hielten. Nie- mals aber ist es gelungen, ein vernichtetes Auge anders als durch ein Glasauge zu ersehen. Um so größeres Erstaunen und um so berechtigter« Zweifel ries deshalb in wissenschaftlichen Kreisen die sensationelle Depesche aus Kalifornien hervor: „Ein Arzt in San Franzisko hat dem Pater St. Andreas, der das Augenlicht verloren hatte, die Augen eines Mannes eingesetzt, der vor wenigen Stunden gestorben Ist. Die Operation ist glücklich verlaufen. Pater St. Andreas kann wieder sehen." Wer mit den Grundsätzen der Augenheilkunde und der Be schaffenheit des Sehnervs nicht vertraut ist, der könnte glauben, der amerikanische Arzt habe tatsächlich die Augen eines Toten in die Augenhöhlen eines lebenden Mensci)«n verpflanzt und damit eine sensationelle Erfindung gemaclst, etwas verwirklicht, was die Medizin bisher für unausführbar gehalten und auch heute noch für unmöglich erklärt. Wohl kann man seit einigen Jahrzehnten mit steigendem Erfolge Teile der Hornhaut von einem Menschen auf -en anderen verpflanzen, niemals aber ein ganzes Auge. Das ist die Antwort jedes modernen Medi ziners. Der Stoff, aus dem die Hornhaut besteht, ist außer ordentlich zäh und langlebig. Es ist gelungen, di« Hornhaut von Augen noch lange Zeit nach dem Tode eines Menschen am Leben zu erhalten und anschließend mit Erfolg dein beschädig ten Auge eines Kranken aufzupfropfen. Der Sehnerv dagegen, Moslems aeaen Hindus Bisher 7 Tot«. London, 22. März. Wie aus Allahabad berichtet wird, wurden infolge der zwischen Hindus und Moslems ausgebro chenen Unruhen am Sonnabend wieder zwei Personen, darun ter ein Hindumitglicd der Kongretzpolizci, getötet und zwölf Personen verletzt. Im Laufe der dreitägigen religiösen Feier lichkeiten -er Hindus sind bei Zusammenstößen zwischen Hin dus un- Moslems sieben Personen getötet und 54 verwundet worden. Die Lage scheint sich jedoch jetzt allmählich zu be ruhigen. Eine Assefsoren.Denkslhrist Gesamtmaßnahmen für das höhere Lehramt. Die Reichswaltung des NS-Lehrerbundes hat in einer Denkschrist Erhebungen über die Beschäftigungslage der Stu dienassessoren im Reich zusammengestellt und sie den zuständigen Stellen zugeleitet. In der Denkschrist wird darauf hingewiesen, daß eine grundlegende Klärung und Besserung unter Verzicht auf Teilmaßnahmen notwendig ist. Der NS-Lchrerbund hat da für folgende Forderungen erhoben: 1. Freizügigkeit der Studien assessoren innerhalb des ganzen Reiches, 2. möglichst baldige Be setzung der freigewordenen planmäßigen Stellen, 3. Herabsetzung der Dienstaltersgrenze aus 62 Jahre in allen deutschen Ländern, 4. gleichmäßige Beförderung und Besoldungsvcrhältnisse in allen Ländern, 5 Einstellung von bezahlten Studienassessoren bei Be urlaubung und längerer Krankheit von Lehrkräften. 6. gleich mäßige Gewährung von Kinderbeihilfen in allen Ländern, 7. Ueberführung der Studienassessoren, die aus dem Schuldienst ausscheiden müssen, in andere Arbeitsgebiete. 8. Uebernahme der In den Volksschuldienst abwandernden Assessoren ohne kost spielige Umschulung mit der Möglichkeit der Rückkehr zur höheren Schule, 9. gleichmäßige Durchführung der Ferien bezahlung und Einführung des Kündigungsschutzes in allen deutschen Ländern, 10. gesteigerte Verwendung von Studien assessoren für die weltanschaulichen Kernsächcr in den Berufs schulen. Warum Meldepflicht für Schulentlassene und Zuaendliche? Die mit Verordnung vom 1. März 1938 vorgeschriebene Meldepflicht für alle Jugendlicher, die in der Zeit vom 1. Ja nuar 1934 bis zum 14. Mürz 1938 von einer Volks-, Mittel oder höheren Schul« abgeganaen sind und sich noch in keiner regelmäßigen arbeitsbuchpflichligen Beschäftigung oder Berufs ausbildung befinden, greift bis aus die am 1. Januar 1934 vor Vollendung des 17. Lebensjahres stehenden zurück. Bei einem großen Teil von ihnen sind sicher schon die Voraussetzungen der Verordnung erfüllt, so datz eine Melde pflicht nicht in Frage kommt. Bei den übrigen ist anzunehmen, datz die Meldepflicht der Eltern gleichzeitig dazu anregt, ange sichts des allgemeinen Mangels an Arbeitskrästen, sich nun doch nach einer passenden Beschäftigung oder Berussausbildung um zusehen. In erster Linie gilt dies für die jugendlichen Mädchen. Es entspricht der Verantwortung -er Ellern um ihre noch jugendlicl)en Kin-er, datz -ie Reichsanstalt ihnen die ersten Schritte zu deren Unterbringung überläßt. Gerade soweit e» sich um Mädchen handelt, könnte ihnen diese Verantwortung von einer anderen Stelle nicht ohne weiteres abgenommen werden. Hinsichtlich der Jugendlichen, die vor dem 1. Januar 1934 aus der Sclpile entlassen wurden, sind noch keinerlei Pläne ins Auge gefaßt. Wenn die Gteuerkarte verlorengeaanaen ist Nach der früheren Regelung — erste Lohnsteuer-Durch führungsverordnung vom 29. 11. 1931 — wurden verloren gegangene oder unbrauchbar gewordene Steucrkarlcn von der Gemeinde neu ausgestellt. In der der betreffende Arbeiter oder Angestellte jeweils seinen Wohnsitz l-atte. In der Praxis er geben sich dadurch bei einem Verzug des betreffenden Arbeit nehmers nach auswärts einige Unzuträglichkeiten. Hatte zum Beispiel ein Arbeiter, -er mittlerweile nach einem anderen Ort verzogen war, seine Stcuerkarte verloren, so beantragt" er bei der Gemeindebehörde seines neuen Wohnsitzes die Aus stellung einer neuen Karte. Dabei unterblieb dann ost die An forderung der Bürgersteuer, weil -ie neue Gemeinde darauf ost weniger achtet, da sie in diesem Falle siir -ie Bürgersteucr nicht erhebungsberechtigt war. Um dem abzuhelsen, bestimmt die neue s2.j Lohnsteuer durchführungsverordnung vom 6. Februar d. I., das bei einem Verlust der Steuerkarte diejenige Gemeinde, die nach Par. 7 der Verordnung die srül)ere Karte ausgestellt hat, auch die Er- satzkarte auszustellen hat. Das heißt, grundsätzlich l-at diejenige Gemeinde eine Ersatzstcuerkarte auszustellen, in der der Ver lierer bei der letzten Personenstandsausnahme seinen Wohnsitz bzw. gewöhnlichen Ausenihalt hatte. Wenn also zum Beispiel ein Bauarbeiter von seinem bisherigen Wohnsitz in der Gemeinde A. , die Ihm die Stcuerkarte ausgestellt lhittc, nach der Gemeinde B. verzieht und mittlerweile — gleichgültig ob in A. oder B. oder sonst wo — seine Steuerkarte verloren hat, so kann er sich nicht mehr an die Gomelndebchörde in B. »enden, sondern an die Gemeinde in A. Das mag für bin Be runden nicht gerade angenehm sein, ist aber aus dem oben g»--anntcn Grund» notwendig geworden. Es kann deswegen nur geraten werden, selbst mit daraus zu achten, daß di« Steuerkarte nicht verloren geht. Für di« Ausstellung einer neuen Steuerkarte wir- ein« Gebühr erhoben, die aber höchstens 1 RM. betragen darf. Sofortige Hilfe für österreichische Sauern Linz, 22. März. Der Landeshauptmann von Oberösterreich, August Eigruber, verfügte im Einvernehmen mit dem Landes rat und Kommissär des Landesbauernführers, daß alle Zwangs versteigerungen in der Landwirtschaft und ihren Genossenschaf ten wegen dr» besonderen Nosstandes der Bauernschaft von Obervsterrekh mit sosorssger Wirkung auf unb«stimmte Zett zu rückgestellt werden. Ein neues Waffengesetz In der neuesten Ausgabe des Reichsgesetzblattes Ist ein neues Waffengesetz verkündet worden, das die Reichsregierung vor kurzem beschlossen hat, und das an die Stelle des aus dem Jahre 1928 stammenden Schuhwassengesetzes und einer Reihe waffenrechtllcher Vorschriften aus der Notverordnunqszeit tritt. Das neue Gesetz bildet das Ergebnis einer Nachprüfung des Waffenrechts nach der Richtung, welche Erleichterungen ,egenüber dem bisherigen Rechtszustand im Interesse des deut- chen Wasfengewerbes vertretbar sind, ohne daß eine Gefahr ür die Aufrechterhaltung der öffentlichen Sicherheit eintreten mnn. Denn Voraussetzung für jede Lockerung des geltenden wasfenrechtes mußte es sein, daß die Polizeibehörden in der Lage bleiben, den Erwerb und den Besitz van Waffen durch unzuverlässige Personen rücksichtslos zu verhindern. Der selbst verständliche Grundsatz, daßFeindevonVolkundStaat und sonstige sicherheltsgefährdente Elemente nicht im Besitz von Waffen sein dürfen, soll durch da» neu« Gesetz in der weise durchgesetzt werden, daß die Polizei befugt ist, solchen Personen Erwerb, Besitz und Führen von Waffen . aller Art zu verbieten. Da auf dies« Weise di« Möglichkeit ge<
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