1? a d. iZ. Zy sind oben (wie Isd. 5.) schon einigemal Hüte da gewesen, und zwar in der Form, wie sie der Altenburger Bauer zum Theil noch trägt. Aber diese M^de war noch nicht die herrschende, son dern wechselte mit den Mühen ab. Dicß sehen mir theils aus den weiter unten mitzutheilenden Trachten des Augsburger Schwarz, thcils auch auö den vorliegenden Kleidungen von 1548; gleich nach diesem Jahr erscheinen wieder Hüte, die alsdann in diesem Trachtenbuche weiter nicht mehr mit Mützen, wohl aber mit Helmen oder Sturmhauben, als der Kricgskleidung abwechseln. Hier hat die Mütze neben der gekräuselten Strauöfeder auch noch eine Hahnenfe der, wie sie der gemeine Stand in den Niederlanden noch lange nach dieser Zeit bcybehalten hat. Oder sollte hier die Mütze nicht Sache der Mode, sondern vielmehr eine Folge der Gefangenschaft seyn? Es ist nicht unmöglich , daß nach der damaligen Etiquecte der gefangene 'Churfürst und seine Söhne, deren Schicksal der aufgebrachte Kaiser auch noch nicht bestimmt «entschieden hatte, weder den Helm tragen durften noch auch den Hut, der in der ältern Zeit als Zeichen der Herrenwürde und Freyheit angesehen wurde. Die Folge der Kleidungen in dem gothaischen Trachtenbuche ist dieserVermuthung günstig; denn die Mütze kömmt nach den Hüten und Helmen gerade zuerst wieder bey der siebenzehnten Figur (1?ab. 9, k°i§. s.) vor, in welcher, wie die Beyschrist sagte, Wittenberg belagert wurde, daö heißt also, welche der Churfürst beym Anfang seiner Gefangenschaft trug. — Vielleicht hat der ehrliche Hans Poßner auch dadurch, daß er diese Figur mit entblöß tem Haupte darstellre, auf die demüchigende Lage seiner Herren , dem harten Sieger Kaiser Karl gegenüber anfpielen wollen. Der Degen ist auf der rechten Seite. Es kömmt dieß zu oft auf alten Bildern vor, «1s daß man es für ein bloßes Versehen deö Zeichners halten könnte. r:§. 20. Beyschrist: Winterkleidung Ao. IZ48 zue Weimar. — Hanß Pofi- ner außgeben. — Diese Tracht stimmt sehr mit der Winterkleidung d,S vorigen Jahres 1547 (s. I'sb. 9. HZ. b.) überein, nur daß der Umschlag des Oberkleidcs hier gelb ist, da er dort schwarz und also von derselben Farbe mit dem Kleide war.