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des Matthaus Schwarz. 59 hält. Unter dem linken Arm hält er einen Stab, und neben ihm liegt ein roth eingebundenes Buch. Dicht vor ihm sitzt ein dicker Hirtenjunge, welcher achtsam zusiehl, wie jener mit seinem Vogel spielet. In der Ferne erblickt man ein Hans, aus besten Fenster eine alte Frau dem kleinen Schwarz, der mit seinem rochen Buche unter dem Arme vor dem Fenster steht, ein Stück Drod zuwirst. Die Ucberschrift giebt einen nähern Ausschluß über dies; alles. „Im i;o6 im ma^en vnd Junius (also vielleicht zweymal) lief ich meinen pfaffen wegg zw -Haidcnheim, laut der Weltruf bl. ro am 6. Cap. er schlug mich zw hart: ich sang rmb das Brot zw -Hechstor, gundlfing, schmaiten, bolay re. vnd fa^ltz (feilschte, handelte) dan milden -Hürlenbuben, daß s)> mich mit ihnen liesen kneten d' Rhüe. — Das ich meinem Pfaffen von ^Zaidenkaim wegglief, was die Vrsach, das er mich vnmcnschlicher weiß geschlagen vnd schier In der Breny ertrenkt hat: Da überkam ich sein whör (Degen) vnd ging vnder Ser Bredig (Predigt) In seh, Garcten, vnd hacket Im al seine Junge Rraut-Räpf ab, und stecket darauf die whör inns Ertrreich vnd luefdaruon.— No. 8- Auf diesem Blatte ist der junge, wieder zu seinen Aeltern zurück gekehrte Schwarz unter dem rlsten Hornung i;o8 drcymal abgebildek; einmahl wie er einen rollenden Faßreif vor sich her treibt; dann wie er mit Schnellkügclchen (Schnippkäulchcn, Schossen) spielt; und endlich wie er Vögel halt und füttert. Seine Tracht ist m diesen dreyerley Spielen dieselbe, ein grüner Rock und grüne Unterkleider: Bepschrift: Dis was mein Rurzweil, wenn ich aus der Schul kam. Da klaitt uns mein Vater al dieser gstalt, der bricder vil." — No. y. Da steht er mit einer schwarzen Weste und einem gelben Mantel eine brennende Wachskerze in der Hand, vor einem Altäre, dessen Nordcrblatt die Mutter Maria und einige andere Heilige vorsiellt; auf dem weiß bedeckten Altar stehen zwey Leuchter, ein Kelch, eine flache Schüssel, eine Oblatcnschachcel und zwep Kannen; unten am Fuße des Altars stcht ein Glöckchen. ,,Im i zog Im Summer klaicc vns aber (abermals) mein vatter durchaus, wie hie stett; da was ich ein schüler zw sant moritzen, wollt ein mönch zw sank Vlrich werden. INcin Kurzweil was mit altargmel vnd gmacht Galgen (Altargemälden und geschnitzten Heiligen Bildern). Dis Angesicht ist recht concrofat von eyner Al tartafel, so mein vatter ließ machen, daran erliche controfar Rinder mir der Tafel, so entzö gen statt, (d. i- auf dem Pendant und Gegenstückzu der Altartafcl standen auch noch einige Kinder). — So ist die kurze Leben in Bildern die Geschichte jeder kräftigen Jugend. Erst Unbändigkeit und Abentheurcr- Sinn; dann Hang zur Andacht und Mystik! No. io. Hier stcht er als Alumnus der Moritz: Schule in einem violetblanen Mantel, und faßt mit bcyden Händen an den Ring und Klopfer der Schulthür, als ob er sic mit aller Gewalt auf- rcißen wollte. „i;ro im summer klaitt mich aber (abermals) mein Vacer diser gstallt. Da was