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28. Überschrift: Gomnterkleiduitg i;88, Friedorich Wilhelm und Jo hann/ Herzoge zu Sachsen / Georuoere. — Beyschrift: , Diese Sommerklcidung hadt der durchlauchtige Hochgeborne Fürst und Herr/ H. Friederich Wilhelm, Herzogk zu Sachsen/ durch denHofgewand-AustheilerRuprecht pulinxen außgeben lassen." Der erwä^nce Herzog Fricderich Wilhelm, ein Enkel des Ehurfüvste» Joh. Friedrich, wurde der Sucher der nicht lange dauernden Alcenburgischen Linie; er starb 1602; es ist der selbe, der zehn Jahre lang von 1591 bis 1601 Administrator von Chursachsen während der Minderjährigkeit Churfürst Christian II. war, — Sein in der Ueberschrift mircrwähnter Bruder, Herzog Johann ist der Vater des Herzogs Wilhelms, von Weimar, des berühmten Herzogs Bernhard und Herzogs Ernst des Frommen von Gotha. Ob in diesem Zeitraum von Z4 Jahren es wirklich ist unterlassen worden, die Trach ten dieser fürstlichen Fanulte, wie der Anfang gemacht war/ regelmäßig abzubilden, oder ob die Abbildungen nur verlohren gegangen sind, läßt sich nicht entscheiden. In dem Original buche selbst/ wo aber die Bilder auf neueres Papier aufgezogen sind/ wird man keine Lücke gewahr; die fehlenden Jahre müssen also verlohren gegangen seyn, ehe man den jetzt vorhan denen Band daraus verfertigte. Genug nach dieser zu bedauernden Lücke von Z4 Jahren findet sich die Mode auffallend verändert. — Der Hut scheint nicht von Filz zu seyn, wohl eher von Summt oder Tuch; er hat eine ganz eigne, mützeuähnliche Form. — Der Halskragen ist spanisch oder französisch; eben so der kurze, wahrscheinlich seidene Mantel. — Ein seide- xwmgen," — Es waren außer der Gemahlin Churfürst Augusts und mehrcrn Fürstinnen eine große Anzahl Deputieren aus vielen Städten, z. B. Braunschweig, Lübeck, Hannover, Göttingen, Bamberg, Nürnberg rc. da- Müllers sächstlchc Annalen geben ;7oo Nett.- und ;oo Wagenpferde an, die auf dem Lande einquartirr gcwesen wären. Dich stimmt alfo mit der Angabe eines Aue genzeugcn im Trachtenbuche überein, und bestätigt die für nnsie Zeiten fast unglaubliche Menge von Menschen, die zu solchen aitfürstlichen Festen zusammen zu kommen pflegten. — Schon 2; Wochen darauf starb die Herzogin Agnes an einem hitzigen Fieber in Weimar in ihrem 2Lsten Jahre. Die folgenden Kleidungen bis i;;8 (denn mit diesem Jahre schließt stch das zweyte Golhaische Trachkcnbuch) sind schwarz und wenig von den letztem verschicken, nur daß der Hut etwas höher und spanischer wird; auf dem rechten Aermcl ist an mehrcrn dieser Kleidungen das oben schon erwähnte V. O. lVI. I. L. wie auf einem weißen Bande cingcneht, und darunter zwcy kmizweis gelegte Haken, die fast die Gestalt einer liegenden X geben, also