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^ tt. I). 1Z. b.rrmherzigk sein. Also habt mein g,ledigster Herr, der Lhurfürst zue Sachsen, zehen Tage lenger geledet, als Sr. Lhurf. Gn. Gemahlin." — Wieder riefe Trauer fast wie auf 'lkak. gh. Der Mantel weist darauf hin, daß die Söhne vielleicht so im Leichengefolge gingen. Um den Leib hat die Figur einen vorn ge knüpften Flor; der'Hemdumschlag am Hals ist schwarz eingefaßt oder gesteppt. Die Degenfcheidc endet sich in eine Zierrath, wie sie bis daher an unfern Figuren noch nicht vorgekommen ist. Hier sind die Schuhe abgesondert von den Strümpfen. Sie find wieder geschlitzt, wie an dem Trabanten, l?i§. 24., eine Spanische Sitte, die späterhin Mode blieb, wie man an den drey folgenden Trachten aus einer mehr als z o Jahre späteren Zeit sieht. Es fragt sich, waren diese Einschnitte in die Schuhe ganz offen oder waren sie mit einer aus weicherin Zeuge bestehenden Falte verbunden. Im ersten Falle setzten solche Schuhe eine hinlänglich warme untere Bekleidung des Fußes durch den Strumpf oder, wie hier, durch die Strumpf hose, voraus, da man diese durch die Einschnitte durchsah; dann kommen noch diese Schuhe gleichsam ols Oberschuhe darüber, die, wie bey den Aken, besonders als Sohlen nützten, ober halb an de» Zähen aber aufgeschlitzt waren, um den Fuß vorn nicht zu pressen. Da die Mode Spanischen, also südlichem Ursprungs ist, so ist es wahrscheinlich, daß die Einschnitte durch gingen, und in den Zwischenräumen nicht durch Falten verbunden waren. Vielleicht finden sich in alten Kleidersammlungen noch solche Originale, die hierüber entscheiden würden "). *) Das erste Lothaische Trachtenbuch springt nun gleich um mehr als ;o Jahre weiter, und giebt dann noch drey Vorstellungen aus den Jahren i;88 und 8y. Das zwcyke dortige Trachtenbuch das oben S. zco inner l»r. r beschrieben worden ist, enthält noch einige Kleidungen, die in diese Reihe gehören, und hier Erwähnung verdienen. — Die Sommertracht, welche die drey Söhne des Churfürsten Joh. Friedrich, nämlich Herzog Johann Friedrich der Mittlere, der nachher der Grumvachischcn Händel wegen zu Grimmcnstein gefangen genommen wurde, Herzog Joh. Wilhelm und Herzog Johann Friedrich der Jüngere, für das Jahr i;;; zu Weimar auSgaben, glich der Winterklcidung von »547 auf 1»i>. y, nur daß das Oberkleid wie ein kleines Mäntelchen überhängt, und am Hut sich eine rückwärts gebogene Schwungfeder bee findet- Line Bcpschrift sagt, daß in dieser Kleidung sich Herzog Joh- Friedrich der Mittlere mil der Witkwe des Churfürsten Moritz, der Landgräfin Agnes von Hessen, verheirakhet habe. Das Beylager wurde zu Weimar gefeiert. „Auf diese Feit, führt der Text fort, sind gefüt tert worden zue Weimar und zue Vberweymar iiii M (4000) Pferde wher solch» sucht gelanben wrl, der mag es lasten, ursach, man soll niemanden zvm Glauben