46 1 ^ h- hierbcy neben dem gerührten und fröhlichen Churfü.stcn sein ältester Sohn, Herzog Joh. Friedrich der Mittlere und der alte 80jährige Mahler Lucas Cranach, der noch mit dein Oheim des Churfürsten, mit Churfürst Fuedrich dem Weisen, den Z g zum heiligen Grabe 149g gechan hatte. — Den 26. Sept. langte der Churfürst mit seinem ganzen Gefolge in ispeimar an. Wer also jene interessante Scene mit Wahrheit und in ihrem Detail sich vergegenwär tigen will, und durch dieses Mittel die Geschichte alter Zeiten zu beleben sucht, der hat an dieser Zeichnung einen willkommnen Beytrag. Auf dergleichen treue gleichzeitige Bilder muß künftig hin der Historienmaler sehen, wenn er in seinen Darstellungen nicht Fehler gegen die Wahrheit und offenbare Anachronismen verschulden will, wie das besonders auf den in unserer Zeit so häufig hervorgegangenen historischen Kupferstichen der Fall ist -). piZ 24. Ueberschrisk: Trabantcnkleidung Ao. ? ;;2. — Neben der Figur steht weiter: .,,Alß Herzogk Johann Friedrich, der gebornne Thurfurst zu Sachsen, seines gefangknus ist wieder ledig geholt worden, zu Istbruek (Insbruck), ist «rein gne- digster Herr mit Reyst.Mayst. genn Fullach vnd Augspurgk gereister; alda zu Augs purgk Habens. F. Gn. die Trabanten, nemlich 24 Personen vndt zween Laekeyen in diese Farbe bekleidet. — Den 7. Sept. ist mein gnedigster Herr zu Toburgk ein- kommen, das ist gewesen den Mittwoch nach Aegidi." — Als neu an dieser Tracht ist die so sehr stäche Mühe oder das Biret anzusehen und die geschlitzten Schuhe, die sich beyde an den vorigen Abbildungen noch nicht fanden. *) Um nur ein Beyfpiel hiervon enzuführen, vergleiche man die übrigens sehr fleißig gearbeiteten Kupfer zu der Biographie des Churfürsten Moritz, im Pantheon der Deutschen- Bd. z. Leipz. 1800; namentlich das zu S- r;5 gehörige, wo Churfürst Moritz vorgestellt wird, wie er einem Injurianten Verzeihung ankündigt. Hier sitzt der Churfürst in einer Kleidung da, die er, als Zeitgenosse der Fürsten, die wir so eben in treuen Trachtengemälden gesehen haben, nicht gehabt hat. Die kurzen Stiefeln mit den weiten Skolpcn, die ihm der Zeichner dort ge/ gebe» hat, sind gerade eine »m hundert Jahr spätere Mode ; denn so trugen sich die Helden des drcypigjährigcn Knegs, .König Gustav Adolph und Herzog Bernhard von Weimar. Eben so wenig gehört die Form des Hutes auf jenem Kupfer in Churfürst Moritzens Zeit.