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Morgen «Ausgabe ve,«g«ret>: L W» »>««I»lttdrU-» M. LA» fs« A»d»t«r »»«alltch M. L00i«nch „«»arlla«» stU^I«, t»< -<ui« g«»r-ch! ««xalllch M. ,l«rt«I- Iil»«»ch M. 7L» »«rch »«« V» In»«kh«<b D«»NchI»>,»« V<samt-D»«-al»« »—«'"ck M. 2.71. »t.r,«U«v,IIch ». <t^>; « «. l.7S^ «. i/>a o««»»«,«.«,«««»« Vl. <reo <«»<lchtt.»li* v*g»«».»««»eb^ W«^I,«n»,k: I» Pf, -»<>»»««««»« 2* Pb Ha»prscheiftkit«r: Dr. Erkh Eveeth, Lelp^g. hrmdels-IeUung Krntsblatt des Rates und des poli-eiarntes der Stadt Leipzig UL. Sahrgamg A«ieig»«preis: K Vf- L—kUMSllAtch«^-. »>^; »I.i«. »U gol»»,Ij«Il« «Vf- «Alwskit »Vf.; Va»l«n>»!j»IchI«^ Uei«r 2V0 Z,Il«» ltmsan> »Off», >d«r Au 20»^. Ml V»,tz»»rlchrlfl«» - >« Vr«lf« «rh»dt. «. 7.— »«« I..,»»» «»„chl. Vfto'dUdr. Gchrfftt«»«, ««» »«scheftsg.II«^ Verlag: Dr. ReMholö ck To- Leipzig Nr 678 Montag, den 11. November 1818 Die Waffenstillstandsbedingungen Verkl», 10. November. AmMch. Folgendes ist Auszug aus de» WaffeustiüpaudS- bedlngungen: 1. Inkrafkkrekea sechs Skuudea »ach Ankerzeichuuag. 2. Sofortige Räumung oo» Belgien, Frankreich und Elsaß-Lothringen binnen 14 Tage». Was au Truppen »ach dieser Zeit übrig bleibt, wird interniert oder kriegsgefangen. 3. Abzugcbe» fiud 5000 Ka»o»eu, zunächst schwer«, 30000 Maschinengewehre, 3000 Minenwerfer, 2000 Flugzeuge. 4. Räumung des Unken Rheinusers. Mainz, Koblenz, Köln beseht vom Feinde aus Radios von 30 km Ties«. 5. Auf rechtem Rheiaufer 30 bis 40 km Tiefe neutral« Zone, Räumung in elf Tagen. 6. Auf linkem Rhelnufergebiek nichts hinwegzuführen, alle Fabriken, Eisenbahnen usw. intakt zu lassen. 7. 5000 Lokomotiven, 150000 Waggons, 10000 Kraft wagen abzugebeu. 8. Unterhalt der feindlicher» Desatzuugslruppe» durch Deulfchland. S. 3m Osten alle Truppen hinter Grenzen von» 1. 8. 1S14 zurückzunchmen; Termin dafür nicht angegeben. 10. Verzicht auf Verträge von Brest-Litowsk «rd Bukürest. 11. Bedingungslose Kapitulation von Opafrika. 12. Uebergad« -es Standes der Belgische» Bank, des r»ssischen und rumänischen Goldes. 13. Uebergabe der Kriegsgesongeaeu ohne GegenseiNgKotl. 14. Abgabe von 100 U-Booten, acht leichte» Kreuzer«, sechs Dreadnoughts, di« übrigen Schiffe -esarmlert und über wacht von Alliierten in neutralen oder alliierten Häsen. 15. Sicherheit der freien Dorchsahrt durch Kattegat, Weg ¬ räumung der Minenfelder und Besetzung aller Forts und Batterien, von denen aus diese Durchfahrt gehindert werden könnte. 16. Blockade bleibt bestehen, deutsche Schiffe dürfen weiter gekapert werden. 17. Alle von Deutschland für Neutrale verhängte« Be schränkungen der Schiffahrt werden aufgehoben. 18. Waffenstillstand dauert SO Tage. *- Genf, 10. November. (E I g. Drahtberlcht.) Der .Schweizer Pretz-Telcgoaph' meldet aut Paris über di« Waffenstillstands- bebingungen n. a>. st« umfaßten sofortig« Demobilisierung der denkschen Armee; di« Besetzung deutsch«» Gebiets mit Ausnahme Llsatz-Lothringen- soll nur vorübergehender Natur sein; «S würden bereits Angaben über die Höhe der für Rvrdfrankretch and Belgien und den durch die U-Boot« ent- standenen Schaden zu leistenden Entschädigungen gemacht. Diese Entschädigungen sollen nicht allein in barem Geld bestehen, sondern auch tn beschlagnahmten Schiffen und auSzullesernden Malerialien. Staatssekretär Erzb«rg«r soll di« wahrscheinlich« An nahme der Bedingungen in Aussicht gestellt Haden. Der deutsche Heeresbericht Grotzrs Hauptquartier, 10. November 1018. (Amtlich^ Westlicher Kriegsschauplatz Zwischen der Schelde und der Maas ist der Feind gestern unfereu Bewegungen über Bonsee-Leuze-St.Ghis- lain-Maudeuge-Trelo« und über dieSormonne west lich von Tharleville gefolgt. Auf de« östlichen Maas- Höhen und in der Eben« von Woevr« wurde« mehrfache Borstöhe -er Amerikaner abgewlesen. Der Erst« lveneralqnarttsrmelster. Dröner. (W-L-B). wtd. Vertin» 10. November abends. (AorMchZ Von der Westfront nichts Neues. Achtung, Eisenbahner! Eine Zirkulardepesche, der«, Herkunft ans unbekannt Ist, for dert zum Lisenbahaerstreik auf. Arbeiter! Folgt dieser Aufforderung «lchll Der Verkehr Ist unter allen Umständen aufrecht zu erhalte«, da die Zufuhr oo» L«Ke»s»tltel» und Kohle sonst b»- dwht ist! Der Arbeiter- und Soldalenral verlangt oo« euch, dah ihr im Enterest« der Allgemeinheit de» Verkehr »»1er ollen Umständen aufrecht erhaltet. Leipzig, 10. November. Der Arbeiter- »ad Soldatenrat Leipzig. Llpiaskt. Geschwaadtuer. MLB.) Reichskanzler Ebert gegen de« Derkehrsstreik wtb. Vertt«, Ick November. An dl« Arbeiter- und Soldatenrätei Das Volk mutz »«rhuuger», »«»» der Transport geftSrt wirb. Das geschieht ader durch jede» Eingriff unzuständiger Stelle» in den Bahnbetrieb und di« Bahuverwalluna. Gestern find an verschiedene« Orte» von Arbeiter- und Soldalenräten solch« Ungriff« vor genommen worden, z. B. i» de» Betrieb von Nanglerbahnyöfe« und in dleKassensshrung von Bahnstationen. Dos darf nicht wieder verkommen. Wiederholungen müssen zur Arbeitsver weigerung nnserer braven Eisenbahner und zm» Still st and jedes -eregelle» Bahnverkehrs führe». «ez. Eberl. Dringende Mahnung an die Bevölkerung Leipzigs Wenn die Ernährung, di« ohnehia seil Jahre» schwierig lfh nicht vollfiSuoig versage» soll, so «nutz di« Bevölkern»« «Uer all« Um stande» de» Einkauf der Nahrungsmittel »ach de» Markensystem aosrechlerholte». Wer dies »ich« t»t, gefährdet »icht »»r sei»« Er- nährung, sonder» «r gefährdet auch dl« reootolioaüre» Erfolge bar Arbeiterschaft. Folg, jeder «»bedingt dieser Mahnung »ad verlang« »»ter keine» Umständen, datz Ihm di« L«d«asmillelhü»dler ohne Marke» L«be»smill«l herausgeben, insbesondere »erlang« «a» dies »icht oo» de» Bäcker». Der Arbeiter- »nd Soidatenral wird mit dem städtische» Ernäh rungsamt zusamme» dahin wirke«, so viel wie möglich Ledeasmiltel »ach Leipzig z» bekam»»«», s, da- di« K»appheit üdeno»»de» werd«» wirb. Der Arbeiter- »»d Soldalenral Leipzig Befchlüffe de» engeren Arbeiter, und Soldatenrate« z« Leipzig Der enger« Ausschuß des Arbeiter- »nd Soldatenrats zu Leipzig hat in seiner Sitzung vom 10. November folgend« Be schlüsse gefaßt, die für de» ganze« Bezirk d«s XIX. Armeekorps Gülligkeit haben: 1. Aufrechterhaltung der militärische» Formationen. Die Zeichnung der aSgemelae» Matzaahme» and der Publikation«» des Arbeiter- und Soldateurals erfolgt durch di« beide» Vorsitzende» des engeren A-sschuff-s, Lipinski u«d Gefch«a»dl»«r. Militärisch-technische Anordnung«» «erde» allei» von G« - fchwa»dl»«r gezeichnet. Eine viergliedrig« Lkommissto» ist gebildet, mu di« milUärisch-wsrt- schaflllche» Betriebe des Ge»erallu>uunä»dos in di« zivtl« Gewalt M übernehme». L Bo»H«»l«»Gstra1tzott W vä», Mwützrtelßrt 3ed«r ist derechllgt, a»s öffentliche», Plätze» «ad tu Räumen Versam»- lunge« s»g:hla-«rt abzuhalte» «ter Gewährleist»»»» der Aafrechi- erhaUung des öffentlichen Verkehrs »nd der Ordn«»» 3rge»dei»er Anmeldung and Ueberwachuag bedarf es »icht. Dl« Pretzfreiheil ist gewährletftet, Z«ns»rvorschrifi«» bw- stehe« »icht. Sämtlich« PablLalione» des Arbeiter- »ich Sokdatearaks p«d a» erster Stell« --gekürzt i» de» nächste« Ausgabe, der Zewuege» z» veröffentlich:^ Der Telephon- rock T«l«,r«ph«»»«»k«h» ist fvaä- geg« be». Z. Di« Soldaten der Garnisonen find dm» Arbeit«»- und Soldat ew- rat -»»erstellt. Di« »Uitärische» Formatione» bleibe» ausrechlerhalte»». Die Soldaten wähle» kompaaieweis« f« zwei Solbatenräle «»d eia« Führer. Der Wacht- and Arbeitsdienst ist vor läufig bis «s »oeüer« A-- axffung i» der alt« Wels« aafrechtzaerhait«. Die Verpflegung erfolgt wie bisher in de» Kompanie». 4. Di« Offiziere hab« sich d« Befehl« des Arbeiter- «d Sol- batenrats za unterwerfe». Offizier«, di« sich »icht unterwerfe» «volle», könne» g«ge» Abgabe des Ehrenwortes, datz st« nichts gegen de» Arbeiter- and Soldatearat uatcrnehme» roollcn, entlaste» werbe» Breche» st« dos Ehrenwort, so find pe z» verhaften L. 3ed« Plü»der««g and Veräatzer»»g öffealkhe» »ad militärische» Eigentums ist verböte». Jeder, der bet Plünderung«» »ad Veräutzerunge» öffentliche» rrnd »Mtcklsche» Elg«»rl»aw betrvfse» wird, wird streng bestraft. Requlfitione« dürfe» nur vo» Person«, vorge»«»nr«n wer den. sich durch et»eu Ausweis des Vorsttzeud«» des Arbeiter- und Soldatearats besonders aockvelsen. Nequisilt»»«» bei Prloatpers»»«» dürfe» »Icht statlfl»de», »oe», st« nicht ans Gründe» des Sicherheitsdienstes oder im öffentliche» Z»terest« nötig p»d. Auch dazu bedarf «s eines befondere« Ausweises, »»terzeich-et vom Vorsttzevde» des Arbettrr- a»d Soldatearats. Leipzig, 10. November ISIS. Arbeiter- «ab Soldalenral zu Leipzig. Engerer Ausschuss Ltpi-ski. Geschwa»dl»«r. * MMeiüragen d«s «ageren Ausschvffes d«s Arbeit««- »nd Soldatenrates. «rtd. Leipzig 10. November. Wahl eines Volkskommissar«. Der engere Ausschuh des Arbetter- a»»d Soldatearats wählt« den Genosten Seger zum Volkskom missar für dea Beztck der AmlShauptmannschaft und KreiShaupt- mannschaft Leipzig. Er hat darüber zu wachen, dah die Befchlüffe dos Arbeiter- und Soldatenrats zur Ausführung kommen. liederaahme des Polizeiamls. Gen oste Scheid Hot die Funktio nen des Poltzeidirektors und der Polizei übernommen. Seine Diensträume befinden sich im NegierungSgebäod«, Wächterstrahe. V«rleg»»g des 3»forma,ionsburraus des Soldatearats. Da» Zn- formationsbvreao des Soldatenrals. dos sich bisher im Volkshoase de- faad. Ist tn das Generalkomm and» verlegt worden. SanttälSdieust. Dle Herren Dr. Poppitz. Dr. Schauer und Dr. Simon sind mit der Uebernahme des Saaitätsdieastes beauftragt worden. Gofaageaensragea. Dl« Gefangenen sollen vorläufig tn den Lagern behalten werdon. bis ^n« allgemetn« Regelung tn kürzester Frist ge troffen ist. Polizeistuad«. Als vorläufige Mahregel wird beschlossen, die Po lizeistunde In der bisherigen Weise ausrechtzuerholten. Der Schluß der Lokale tritt !«12 Uhr ein. Stadlverordneleawahltecht. Es Ist eine Kommission gewählt wor den, di« Vorschläge zur Neugestaltung des Gemelade- mahlrechts aosarbeitea svL Innere und äußere Not L.L. Am Sonnabend abend ist vom Wolffburecm in Berlin ein überaus wichtiges Dokument ausgegeben worden, das die Leipziger Stelle des W. T. B. leider nia)t verbreitet hat. Daraus geht hervor, datz bis dahin die Mehrl-eitssozialdcmokraten ln der Reichshauptstadt, anders cüä in Leipzig, politisch das Heft in der Hand hatten, und man versteht danach besser, dah der Führer der alten Partei, Ebert, der an die Spitze der Bewegung getreten war, noch den ReichSkanziertilel führen wollte und nach einigen Quellen sogar bürgerliche Politiker in sein Kabinett auszunehme» suchte. Gewährt Eberts Persönlichkeit, der ein ruhiger, besonnener und erfahrener Mann ist, denen, die ihn kennen, einen gewissen Trost, so lange er wirklich die Führung behält, so werden seine gestern morgen veröffentlichten Ausrufe an das deutsch« Volk auch wc-iteren Kreisen die Hoffnung gegeben haben, datz es vlelleichl gelingen könne, die Bewegung weiterhin überall tn ruhigen Bahnen zu halten und sie in ihrem Fortgänge nicht zu überstürzen. Dieser Eindruck wird bestärkt durch das erwähnte Dokument, das ein« Antwort des Parteivorstandeä der MehrheitSsozialisten an die Un abhängigen auf deren Forderungen darstellle. Der erste und wichtigste Punkt betrifft die Frage der sozia listischen Republik. Diese ist, wi« wir bereits gestern mit« teilten, in Berlin nicht nur vielfach auf den Stratzen ausgerufen, sondern auch von hervorragender mehrhettssoziallstischer Seite aiü nahe bevorstehend angekündigt worden. Nach jener offizielle» Kundgebung der Mehrheltspartei aber tst eS doch noch nicht la weit. Der Vorstand der sozialdemokratischen Partei Deutsch lands sagt nämlich mit Recht, datz über diese Frage daS Volk untz die konstituierende Versammlung zu entscheiden habe. 3n der Taß würde es ja allen Grundsätzen der Demokratie Hohnsprechen, wenn jetzt einige wenige Leute eine Aenderung der Staatsfonn oktroyieren würden. Eine solche Oktroyierung wär« um nichts bester als frühere Oktroyierungen von Verfassungen, di« stets gerade von sozialistischer Seite mit allen Mitteln der Leiden schaft und deS Spottes bekämpft worden sind. Eine auf dies« Art etageführte sozialistische Republik würde vom Bürgertum in doppeltem Sinn als Zwangsslaat enrpfunden werden, nämlich nicht bloß ihrem ganzen Wesen, sondern auch ihrer Herkunft nach. In zwischen sind die Unabhängigen von ihrer ersten Forderung ab gegangen, haben aber auf das Verlangen, die Entscheidung über die Staatssorm bis zur Konstituante zu vertagen, ihrerseits deren Hinausschiebung durchgefeht. Die Mehrheilssozialisten sehen laut des zweiten Punktes ihrer Erklärungen deutlich die Gefahr einer ausgesprochenen Minder- h «itsregierung, die sie mit Fug alsDiktatur eines bloßen Teiles einer einzigen Klasse bezeichnen. Es ist eben keia Zweifel, daß gewisse Forderungen der Radikalen mit demokra tischen Grundsätzen unvereinbar sind, und das Bürgertum kann solchen Bestrebungen mit einiger Hoffnung auf Erfolg nur dann entgegentreton, wenn es sich selber entschlossen auf einen ent- schieden demokratischen Standpunkt stellt und von ihm aus alle Diktaturbestrebungen offen und vernehmlich ablehnt. Wer vor der Umwälzung solchen auS anderen Kreisen des Volkes her kommenden Strömungen entgcgengetreten ist, wie wir das zum Beispiel getan haben, wird selbstverständlich jetzt auch da, wo dieselben Wünsche, nur mit umgekehrtem Vorzeictxn, au stauchen, warnend und widersprechend seine Stimm« erheben. 2m dritten Punkte des Manifestes der alten sozialdemokra tischen Partei wird die Aufnahme bürgerlicher Mit glieder in dieRegierung befürwortet, wenn auch nur im Intereste der Volksernährung. Wir glauben, daß noch mehr Gründe, wieder allgemein demokratische Gründe sirr die Vertretung einer möglichst großen Volksmchrheit sprechen, und wir halten es unsererseits für unerläßlich, daß für bürgerliche Mitarbeit an der obersten Geschäftsführung des Staates Raum bleibt. Nur so wäre ein« innere Aussöhnung mit der im wesent lichen über die Köpfe des Bürgertums hinweggchenden Bewegung denkbar. Inzwischen haben die Unabhängigen auch ihr früheres Ansinnen» alle bürgerlichen Mitglieder aus der Regierung auszu schließen, fallen gelosten und sich damit begnügt, ihren politischen Einfluß auszuschalten und nur bürgerlich« Fachmintster als technische Gehilfen zu dulden. Im übrigen wird man, wie wir glauben, auf di« bürgerlichen Kräfte schwerlich verzichten können, wenn man wirklich nach der gewaltigen und gewaltsamen Erschütte rung der letzten Tage Ruh« und Ordnung überall bewahren und wieder Herstellen will. Aus diesem Grunde vor allem Hütte» unseres Erachtens bürgerliche Politiker, denen die Möglichkeit geboten würde, in die Regierung einzutreten, die Pflicht, die Ge legenheit zu «rgrelsen. Natürlich macht die erwähnte Einschrän kung und noch mehr das Verlangen der beiden sozialdemokra tischen Parteien nach der sozialistischen Republik einen solche» Schritt sehr schwer, und wir können uns, offen gesagt, nicht vor stellen, daß auS bürgerlichen Parteien Minister dazu Mitwirken würden. Mit der politischen Form der Republik würde fich mancher befreunden, mit der wirtschaftlich-sozialistischen vielleicht keiner. Wenn aber die Entscheidung über diese Frage hinauS- oeschoben würd«. so sühen wir keinen Grund für Nlchffozialdemo- kraten, sich der Beteiligung am Kabinett zu entziehen. Wir ver hehlen uns dabet nicht, dah die Hoffnung, di« bürgerlichen Mit glieder könnten dle Entwicklung zur sozialistischen Republik wesentlich aufhalten oder verhindern, uns nur gering erscheint. DaS augenblickliche Kabinett enthält in seiner bisherigen Zu sammensetzung neben dem bedächtigen Ebert und d«m als zu national leider .diskreditierten' und deshalb nach links nicht sehr einflußreichen Scheidemann einen so maßvollen Mann wie Landü- berg und von der unabhängigen Seite mit Haase, der nicht ollz« radikal ist, den Ultra Dittmann, aber nicht Herrn Liebknecht. OK dieses Kabinett von Dauer sein wird? Wir fürchten, die Lntwicklu»g wird auch über diese Konstellation rasch hinwegaehe«. Aach i» Dvesde» Ist ja bereits di« AepoLUK ausgerufeu und zeigt, B»ht»