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Nummer 17k—38. Jahrs SachMe volkssmtuns E,tzh«Int I mal «öchtnINch. MonatNSer v«pig,pi«I» durch IrSg« «tnlcht. » Pfg. »zw. <0 Pfg. Irilgkrlohn 170; durch »I« Post 1.70 «Inschlletzlich Postllb«rweIIungsg«bllhr, »uzllglich öS Pfg. P»st-B«st«N!,-Id. TInj«l<Ni. 10 Pfg.,, Sonnabend, und F«sttag«-Nr. » P'g, Abbestellungen mlllfen fpstleften, ein« Woche vor Äblau : vezugozelt ichriftlich beim Verla, «tngegangen fein. U-u-i« Tröger dürfe, kein« Abbestellungen «nlgegennehme». Verlagsort Dresden. Anzelgenpreif«: die lfpaltlg« rr mm drei!« Zeil« b Pfg.; für gamtllenanjeigen S Plg Für Piatzwunfch« können a>lr lein« Dauöhr »eiste». Lchrifileiiung: Dresden-A., Polierst ratze 17, Fernruf M7N ». tllllr TefchLstsstell«, Druck und Verlag: Termania Buchdruckerei und Verlag Th. und <8. Winkel, Polierstrab« 17, Fernruf rivir, Postscheck: Rr. IW, Bank: Stadtbanl Dreien Rr. «767 Sonnabend/Sonnkag, 29./3V. Juli 1939 2m Falle von höherer Eewalt, Verbot, eintrelender Veiiteds- ftörunzen hat der Bezieher oder Weebnngireibend« lein« Ansprüche, fall, die Zeiiung in bescheönliem Umfange, oer- fpäiet ober nicht erscheint. Lrillltungsort ist Dr « » d « ». Londoner Heranssorderung Mans Britische Provokationsflüge nach China Frankreich und gewisse Länder des Nahen OfienS als Steigbügelhalter London, 2V. Juli. „Daily Telegraph" meldet, daß in naher Zukunst Flüge der britischen Luftwaffe nach dem Fernen Osten stattsindcn wurden. Die britischen Flugzeuge würden von französischen Flugbasen aus starten und dann Uber gewisse Länder des Nahen Ostens sliegen. Vielleicht werde man in Malta Halt machen. Kneift England in Tokio? London, SS. Juli. Die britisch-sapanischen Verhandlun gen in Tientsin sind jetzt Londoner Presseberichten zufolge auf Schwierigkeiten gestoßen. So meldet der diplomatische Korre spondent des „Daily Herald", die Japaner hätten verlangt, erstens, datz der chinesische Nationaldollar in den britischen Niederlassungen verboten und die nordchinesische Währung cin- gefiihrt werden solle, zweitens, datz die eine Million Silber dollar, die in der chinesischen Derkehrsbank in der Ticntsin- Ricderlassung liegen, den Japanern ausgeliefert werden sollen. Beide Forderungen feien jedoch von den Engländern abge lehnt worden. Appell MianglaischctS an Snaland London, SS. Juli. „News Thronicle" vcrösfentltcht als Oriqinalartikel «inen Appell Tschiangkatschek» an Großbritannien, in dem dieser England nahelegt, die Verhandlungen mit Japan einfach fallen zu lassen. Der chinesische General läßt in dem Aussatz sein größtes Erstaunen darüber bemerkbar werden, datz das moralisierende britische Geschwätz von den „Angreifer nationen" eine Angelegenheit einer Zweckmähigkeitspolitik ist. Er vertraue, datz die britische Regierung ihn nicht weiter ent täuschen werde. Aus dem Artikel geht mit ungemeiner Deut lichkeit hervor, datz nur mit Hilfe Großbritanniens der Wider stand gegen die Japaner aufrcchtcrhälten wurde und es sich weltpolitisch immer mehr um ein Ringen zwischen Tokio, das den Raum der gelben Rasse ordnen möchte, und London, das die erpretzten britischen Vorrechte verteidigt, handelt. Vor enMch-sowjelrusWen Generalftabsbesprechungen Abschließend« Erklärung über Moskau noch nicht zu erwarten. London, SS. Juli. Die Londoner Blätter erwarten, daß es Ministerpräsident Ehamberlain am Montag noch nicht möglich sein wird, irgend eine abschließende Erklärung Uber die Moskauer Verhandlun gen abgcben zun können. Er iverde lediglich mitteilen, daß Militärmissionen zwecks Aufnahme von General st absbe- sprechungen nach Moskau gehen winden. Dreieck Berlin-Rom Zapanische Erklärung zur Ausweitung Berlin, 29. Juli. Zwisclfen Deutschland und Japan ist gestern ein umfassendes Abkommen Uber den Waren- und Zah lungsverkehr paraphiert worden, welches die Aufrechterhaltung des bisherigen laufenden Handels und darüber hinaus eine er- hebliche Ausweitung des beiderseitigen Handelsverkehrs vor sieht. Das Abkommen soll am 1. Oktober d. I. in Kraft treten. Inzwischen werden einige Uebergangsmaßnahmen getrof fen werden. Der Abschluß des Abkommens wird in Deutschland und Japan lebhaft begrüßt, da dieses die gegenseitigen wirt schaftlichen Beziehungen im Rahmen der zwischen den beiden Ländern bestehenden Freundschaft weiter festigen wird. Tokio, 29. Juli. Das Außenamt erklärte zum Abschluß des deutsäp-japanischcn Handelsvertrages in einer inoffiziellen Verlautbarung, das Hauptziel für die Aufnahme der Handels- vertragsvcrhandlungen sei seit 1937 nicht nur der Ausbau der wirtschaftlichen Beziehungen zwischen beiden Ländern im Sinns einer weiteren Verstärkung der Antikominternbezichungen ge- wesen, sondern auch eine Verbesserung der für Japan wichtigen Waren. Durch das Abkommen werde der deutsch-japanisel>e Handel nicht nur eine weitere Steigerung erfahren, sondern auch die Wirtschaft beider Staaten vorteilhaft ergänzt werden. Der Sprecher wies abschließend hin auf die Bedeutung des Abkom mens, das beweise, wie das weltpolitische Dreieck Berlin- Nom—Tokio aus wirtschaftlichen und anderen Gebieten ständig gestärkt werde. Soare unterzeichnete bereits 19 Ausweisungsbefehle Fliehende Iren belagern Abrndschnellzug nach Dublin. London, 29. Juli. Innenminister Hoare machte bereits eine halbe Stunde nach Unterzeichnung des IRA-Terroristengesetzes durch den König von seinen neuen Vollmachten Gebrauch. Er unterzeichnete noch im Laufe des Freitags Ausweisungsbefehle gegen 19 führende Mitglieder der IRA in England. Einer der ausgewiesenen Iren hat bereits am Freitagabend London ver lassen. Sieben andere wurden ins Gefängnis gebracht, da sie Einspruch erhoben batten. Dor Abendschnellzug von London nach Irland war von fliehenden Iren derart belagert, daß der Verkehr durch zwei Nachziige erweitert werden mußte. Zahlreiche Polizeiinspekto ren durchsuchten sämtliche Koffer der Reisenden; Verhaftungen wurden jedoch nicht vorgenommen. Unterdes taucht das Gerücht auf, datz der Führer der IRA, Scan Russell, sich in London aushalte, und Scotland Aard jetzt eifrig bemüht sei, ihm zu folgen. Große Llebungen der Truppen der Londoner Ballonsperren London, 29. Juli Die Truppen der Londoner Ballonsperren halten augenblicklich grotze Hebungen ab. Tagtäglich können die Londoner die Ucbungen sehen. Ins gesamt sollen jeden Tag mehr als 199 von den insgesamt 599 Ballonen In Stellung gebracht werden. „News Chroniclc" be richtet heute, der Presse sei gestern ein Phoio von den Ucbun gen zugegangen. Kurze Zeit darauf sei jedoch die Mitteilung erfolgt, daß die P! otographicn „von der Zensur noch nicht genehmigt" worden seien. Das Blatt wundert sich jedoch nicht -Tokio ständig gestärkt des deutsch-japanlschen Handelsverkehrs darüber, daß es eine demokratische Zensur für die „freie eng- liscl;e Presse" gibt, sondern stellt lediglich fest, daß es besser sei, wenn die Behörden ihre Verbote auf die wirklichen Geheim nisse beschränken wiirden, nicht aber auf Ballonsperren, die jeder Mensch sehen könne. » , Amtsenthebung des Leiters der Evangelischen Kirche des Olsa.Gebietes Polonisierung um jeden Preis. Kattowltz, 29. Juli. Nachdem die Polonisierung der evan gelischen Kir6)e Ostoberschlesiens so gut wie völlig durchgcsührt ist, enthob der polnische Woiwode in Kattowitz, Dr. Grazynski, durch Verfügung vom 26 Juli den Leiter und Senior der evan gelischen Kirche im Olsagebiet, den Volksdeutschen Zahradnik in Teschen, mit sofortiger Wirkung seines Amtes und leitete damit die Polonisierung auch dieser Kirche ein. Göring besichtigte Erweiterungsbauten des Kaiser-Wilhelm-Kanals Hamburg, 29. Juli. Am gestrigen Freitag besuchte Gene ralfeldmarschall Göring mit seiner Motorjacht „Karin II" in Fortsetzung seiner Besichligungsreise der deutschen Wasserstraßen die Eider und den Kaiser-Wilhelm-Kanal. Mit seinem Motor schiff fuhr Hermann Göring von Friedrichstadt die Eider hinauf bis zum Kaiser-Wilhelm-Kanal und den Kaiser-Wilhelm-Kanal von Rendsburg bis Brunsbüttclkoog. Der Generalfcldmarschall überzeugte sich eingehend von dem Stand der Erweiterungs arbeiten am Kaiser-Will-elm-Kanal. Glückwunschtelegramm des Führers an den Duce Berlin, 29. Juli. Der FUHrer hat dem Italienischen Regierungschef und Marschall des Imperiums, Mussolini, zu seinem heutigen Geburtstag folgendes Glückwunschtelegramm Übersandt: „An Ihrem heutig»« Geburtstage grüße ich Sie in treuer Verbundenheit mit meinen herzlichsten Wünschen für Ihr per sönliches Wohlergehen wie den weiteren Erfolg Ihrer geschicht lichen Arbeit. Ich gedenke heute dankbar des im Mat d. I. abgeschlosse nen Deutsch-Italienischen Freundschafts- und Bündnispaktes, durch den unsere beiden Völker zu einer untrennbaren Schick salsgemeinschaft zusammengcschlossen worden sind, die ihrs Stärke In der Wahrung der Lebensrechte unserer Völker wie in der Erhaltung des Friedens Europas erweise» wird." Epp kommt nach Dresden Dresden, 29. Juli. Am Sonnabend, dem 5., und Sonntag, dem 6. August, wellt Nelchostatthalter General Ritter v. Epp In Dresden, um die „Deutsche Kolonial-Auostellung Dresden 1939" zu besuchen. Der Nelchslcttcr des .Kolonialpolitischen Amtes und Vun- desfUhrer des Reichst,olonialbundeo wird zusammen mit Gau leiter Martin Mutsch mann am 6. August anläßlich einer kolonialen Feierstunde Im Ausstellungspalast sprechen. Dor 25 Jahren 25 Jahre, eine lange Zeit — kaum zu glauben — sind verflossen, seit der Weltkrieg ivie ein Sturmvogel durch alle deutschen Gaue flog und Deutschlands wehr fähige Mannen zu den Waffen rief. Begeistert und durchdrungen von dem Ernst der Pflicht zur Vertei digung von Volk und Vaterland stand das Volk auf, um einer Welt in Waffen, seit Jahren zu Deutschlands Vernichtung verbündet, die Stirne zu bieten. Einig wie bisher nie, waren ausnahmslos alle in dem Willen zur Abwehr, im Willen zur Selbstbehauptung, zum Kampf auf Leben und Tod um des Reiches Bestand. Mobilmachung! Diese Nachricht sprang von Hun derten auf Zehntausende über. Innerhalb weniger Minuten wußte es zunächst die Riesenstadt Berlin und dann vermittelten es die Millionen Drähte durch Fern spruch bis in die entlegensten Täler und Höhen Deutschlands. Noch läuteten allenthalben die Sturmglocken, als inmitten aufgeregter Menschenmengen, mitten im bran denden Weltverkehr und an stillen Gcmeindestraßen die großen Plakate angeschlagen waren, die schon seit Jahr und Tag in den Schränken der Militärbehörden bereit lagen für diese Stunde. Und die Plakate zeigten jedem wehrpflichtigen Deutschen Stunde und Tag, an dem er bei seinem Truppenteil einzutresfen hatte. Deutschlands Männer lasen und machten sich bereit! Endlose Züge rollten vom flachen Land und aus den Bergen herab in die Garnisonstädte. Auf den braun gebrannten Gesichtern der Einberufenen stand es klar geschrieben, worum es ging. Und während die Reservisten die Kasernen füllten, rückten die aktiven Regimenter unter klingendem Spiel zu den Bahnhöfen, an die Grenzen. Es zogen in die Kasernen die Kaufleute, die Beamten, die Lehrer und Gelehrten, die die Federn und Bücher weggelegt. Es traten die Arbeiter von den Drehbänken und von den Zimmervläßen weg und stellten sich in den Kasernenhof. und auch auf ihren Zügen stand zu lesen, wes Sinnes sie waren: Die Heimat, das Vaterland ist in Gefahr! Wir sind bereit, es zu schützen mit unserem Leib und mit unserem Blut. Jahrgang um Jahrgang rückte so ein. Häuser und Gassen und Dörfer wurden einsamer. Und jedermann wußte seinen Platz und jede Uniform ihren Mann. Da hingen sie Jahr und Tag, sauber und schlicht, die grauen Kleider des Kriegers, auf den Kammern der Kasernen zu Millionen. So machte Deutschland'- ganze Armee die Verwandlung non der farbenfrohen Uniform der Friedenszeit in' die feldgraue Kleidung des Krieges mit. Schlicht grau und doch schön. Als einzigen Schmuck zierte die Brust oder den Gewehrlauf ein Nosensträuß- chen, das von wehmütig gestimmten, aber unter Tränen starkmütigen Frauen beim Abschied aus der Heimat ge schenkt war. „Lieb Vaterland, magst ruhig sein!", klang es allenthalben durch die Straßen und dazu das Gloria lied vom guten Kameraden, das Lied von den Vöglein im Walde und dem Wiedersehen in der Heimat. Ja. dies Singen der Soldaten! Das Herrlichste aber erlebte Deutschland, als die Freiwilligen sich zu den Fahnen drängten, bereit, für das Vaterland zu siegen oder zu sterben. So viele todes mutige und kampfeslustige Jünglinge stellten sich in den Kasernen, daß die Militärbehörden abwehren mußten. Schon während der ersten Wochen errang das deutsche Heer in West und Ost Sieg auf Sieg und zu Hause flatterten die Fahnen. Im Spätherbst stand die deutsche Armee bereits tief im Feindesland und überall, wo deutsche Hiebe fielen, zerbrach der Feinde Kraft. Solange Heer und Heimat den Willen zum Sieg in sich trugen und trotz aller Not und schwerer Verluste zusammenstanden, rv-rr Deutschlands Rettung sicher. Erst als Lüge und Verrat Heimat und Heer spaltete, als va- terlandslose Gesellen an der Zersetzung des Volkes er folgreich arbeiteten, da wurde das Schwert stumpf und der Wille zum Endsieg zerbröckelte. Die rote Inte» nationale erhob das Haupt, die Deutschlands Notlage für eigene Zwecke vorbereitete, und dies — Gott sei es geklagt! — auch erreicht. Dio Geschichte wird diesen ruchlosen Verrat und Dolchstoß im Endkampf um Sein und Nichtsein Deutschlands immer als Beispiel größten Verbrechens bezeichnen. L. Sch. Der d-'nWe Gesandte für die Slowakei Berlin, 29. Juli. Der neu ernannte diplwwnische Vertre ter des Deutschen Reiches bei der slvwnknschcn Regierung. Ber. nard, ist am Donnerstagnachmittag in Pretzburg ewgctrvslcu Der neue Gesandte wird bereits in de» nächsten Tagen sein Bc« gaubigungsschreiben überreichen.