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Sächsische Volkszeitung : 01.07.1939
- Erscheinungsdatum
- 1939-07-01
- Sprache
- Deutsch
- Vorlage
- SLUB Dresden
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Rechtehinweis
- Urheberrechtsschutz 1.0
- Nutzungshinweis
- Freier Zugang - Rechte vorbehalten 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id494508531-193907017
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id494508531-19390701
- OAI
- oai:de:slub-dresden:db:id-494508531-19390701
- Sammlungen
- Saxonica
- Zeitungen
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
-
Zeitung
Sächsische Volkszeitung
-
Jahr
1939
-
Monat
1939-07
- Tag 1939-07-01
-
Monat
1939-07
-
Jahr
1939
- Titel
- Sächsische Volkszeitung : 01.07.1939
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Drssctsn burtcnübcrschuß kommt dem Polens, mit 16 ouf 1000, gleich, wobei jedoch seine Volksdichtc noch we>t unter der polnischen liegt (58). Auch hier ist also ein noch ungewöhnlich großer Lebensraum vorhanden. Das verhältnismäßig kleine Bulga rien zeigt eine Grcnzlänge von 2159 Kilometer und wird von Rumänien, Jugoslawien, Griechenland und der europäischen Türkei berührt. Der südlichste Staat Im Ostraum, Griechenland, der etwas größer als das heutige Ungarn ist und 130 900 Qua dratkilometer auswcist mit 7,3 Millionen Einwohnern, wird fast nur von Griechen bewohnt (die Neugriechen sind Misch linge aus Altgriechcn, Slawen und Albanern), denen sich nur rin kleiner Teil von Albanern, Juden und anderen anschlicht. Die Volksdichtc ist am geringsten von den bis jeht genannten Hauptoststaaten und beträgt nur -19. Aber nur 50 v. H. sind noch in der Landwirtschaft tätig, während die übrigen wieder die Städte bevorzugen, weshalb auch der Geburtenüberschuh tief liegt sunter 10). Griechenland hat gemeinsam mit Unoarn den tiefsten Stand im Osten. Infolge der vielseitigen Aus strahlungen der Landesgrenzcn wird eine Gesamtgrenzlänae von 4018 Kilometer erreicht, also eine fast gleiche Länge, wie das dreimal größere Polen sie hat, wobei die zahlreichen grie chischen Inseln noch gar nicht mttgerechnet sind. Griechenland wird von vier Staaten berührt, von Bulgarien, der europäischen Türkei, Italien (Albanien) und Jugoslawien. Das kleine Albanien — durch Personalunion mit Ita lien verbunden — hat eine Fläche von 27 000 Quadratkilometer und ist nur halb so groß wie Litauen. Seine 1,1 Millionen Einwohner, In der Hauptsache Albaner (Illyrer), weisen dabei die allerkleinste Volksdlchte <m ganzen Südosten auf, nämlich nur 37 (Deutschland 138), und in diesem Bauern- und Wold land fand sogar von 1923 bis 1930, also In sieben Jahren, eine Dolksvermehrung von 25 v. H. statt, ein Vorgang, der sich heute noch sortseht. Da auch dieses kleine Land sehr lang gestreckt ist, so betragt seine Grenzlänge noch 1000 Kilometer, und es wird von zwei Staaten, von Grieclzenland und Jugo slawien, berührt. Den Abschluß der gesamtosteuropäischcn Staaten bildet die europäische Türkei. Sie, die schon die Verbindung nach Asien herstellt, ist mit ihren 2400 Quadratkilometer noch etwas kleiner als Albanien, bet gleichviclen Einwohnern. Neben den meist türkischen Bewohnern zeigen sich auch hier noch kleinere Bolksteile, besonders Griechen und Juden, und die Bevölkerung weist eine Dichte von 43 auf. Die europäische Türkei, die von Griechenland und Bulgarien berührt wird (800 Kilometer Grcnzlänge). kann nur verstanden werden in Berbindung mit der asiatischen Türkei. Das grohtürkische Reich, durch den Balkanpak« mit dem Balkan verbunden zählt seinerseits über 13 Millionen Menschen, Türken, die in Asien die allergerinoste Bolksdichte hoben, nämlich nur 17, so daß sic bei ihrer Geburtenfreudigkeit die größte Au--deh- nungsmöglichkeit besitzen. A. Dresden — wundervolle Kunfifladl Das Verkehrsamt schuf ein schönes Erinnerungsbuch „Dresden, Deutschlands wundervolle Kunststadt", steht aus dem Titclblrtt eines kleinen Bilderbuches, das soeben vom städtischen Verkehrsamt Dresden herausgegeben worden ist. Wahrhaftig, wer in diesem Buche blättert, mutz Lust bekommen, einmal Dresden zu besuchen. Vom Königsufer mit seinen Aus blicken auf die weltberühmten Barockbautcn führt uns die Bild- solge des Buches zum Neuen Rathaus, zum Zwinger, zur Hos- kirche und Staatso;>er. Wir besucl-en den Stallhof, sehen von dec Galerie des Turmes der Kreuzkirchc hinunter aus den Altmarkt, gehen im Großen Garten spazieren, statten dem Iapanisä>en Palais und der Gemäldegalerie Bcsuä-e ab. Wir würdigen die Dresdner Sammlungen in ihrer Vielfalt, von den Kunstwerken des Grünen Gewölles bis zu den wunderbaren Schausammlun gen des Hygiene-Museums. Zwinger-Serenade, Besuch in der Oper, Kasfeestunde in Loschwitz, Ausflüge in die Heide und die Lößnitz werden durch Bilder erläutert. Pillnitz und Moritzburg, Großsedlitz und die Bastei sind weitere Ausflugsziele. Auch der Zoo wird nicht vergessen. — Ein Teil der Bilder ist in sorgfälti gem Farbendruck ausgeliihrt. Das Büchlein bedeutet nicht nur eine gute Werbung für Dresden, es kann auch für manchen eine schöne Erinnerung an einen Aufenthalt in Dresden sein. — Das Buch ist als Gescl-cnkbuch des Oberbürgermeisters für Gäste der Landeshauptstadt gedacht, das gelegentlich bei Empfängen im Rathaus überreicht wird. — In gleicher Weise sande» P o st- karten Verwendung, die Dresdner Stadimotive nach Gemäl den Dresdner Künstler darstellen. — Endlich hat das Verkehrs amt ein übersichtlich, gut gestaltetes Faltblatt heraus gebracht, das über die rvesentlichcu Veranstaltungen aus kultu rellem und künstlerischem Gebiet Auskunft gibt, die im Som mer 1939 in Dresden und Umgebung stattsinden. G. D. : Ein schweres Gewitter entlud sich am Freitagnachmittog über Dresden. Heftiger, anhaltender Regen ging gleichzeitig Im ganzen Stadtgebiet nieder. Es wurde zeitweise so finster, daß überall das elektrische Licht eingeschaltet nxwdcn muhte. Auch die Kraftivagen schalteten die Sladtlichtcr ein. Die Feuerwehr wurde mehrfach alarmiert. In der Gottfried-Keller-Straße zer riß ein stürzender Ast die Lichtleitung: ein ähnlicher Fall ereig nete sich in der Lcubener Straße. Bei einem Geriistcinsturz in der Liitzow-, Ecke Kötzschcnbrodacr Straße erlitt ein Arbeiter eine Kopsverletzung. : Ferlenrllcksahrscheine aus der Straßenbahn. Zur Erleich terung des Ausflugsverkehrs in die Dresdner Umgebung wer den wie im Vorjahre mährend der Hauptsericnzeit vom 1. Juli bis 31. August Ferienriicksahrscheinc zum Preise non 50, 70 und 90 Rps. für Ernmchkcne und 30 Rpf. für Kinder aus gegeben. Näheres ist aus den Anschlägen in den Straßenbahn wagen und Kraftomnibussen zu ersehen, auch geben die Aul- sichtsbeamten und Standposten am Postplatz, Hauptbahnhos und Albcrtplatz Auskunft. : Prof. Dr. Metzger ins Innenministerium berufen. Der Gauhauptstcllenleitcr für Schulung im Rossenpolitischsn Amt der Gauleitung Sachsen, Metzger, wurde unlängst zum Hono rarprofessor an der Technischen Hochschule Dresden, berufen. Nunmehr folgte auch seine Berufung ins sächsische Innenmini sterium. Pg. Metzger leitete bis zu seiner Berufung 2'-4 Jahre die Ganscknle Haideberg, in der laufend rassenpolitischo Lehr gänge statlsanden : 18 neue Ortsgruppen Im Kreise Dresden. Auf der Juni tagung der Hoheitsträger des Kreises Dresden mit den Kreis- amtsleitern machte Kreislcitcr Walter richtungweisende Aus führungen über den künftigen Arbeitseinsatz. Es wurde u. a. bekanntgegeben, daß mit Wirkung vom 15. Juli 1939 10 neue Ortsgruppen ihre Arbeit ausnebmcn und zivei Ortsgrnnpcn um- denannt werden, so daß das Stadlgebict Dresden künftig 82 Ortsgruppen umfassen wird. : In den Ruhestand ist am 30. Juni 1939 der stellvertre tende Präsident des Amtsgerichts Dresden. Amlsgcricktsdirektar Thiemann, getreten. Weit über 40 Jahre lang hat er im Dienste der Justizverwaltung gestanden. An das Amtsgericht Dresden wurde er am 1. Juli 1931 versetzt, nachdem er vorher drei Jahre lang Amtsgerichtsdireklor in Mittweida gewesen war. Am Weltkrieg Hal er als Offizier an der Front Icilgenom- men. Es wurde ihm neben anderen hohen Auszeichnungen das EK. I verliehen. In einer schlichten Feier wurde er vom Brüst - dentcn und der Gefolgschaft des Amtsgerichts, deren höchster Wertschätzung er sich crsreut, verabschiedet. Höhepunkt des Dresdner Studententaaes Ter Dresdner Studenten tag hatte am Freitag abend einen Höhepunkt in einer politischen Kund gebung im Ausstcllungspalast, der auch zahlreiche Ehrengäste aus Partei, Staat und Wehrmacht beiwohnten. Studentenbun desführer Lohse betonte in seiner Begrüßungsansprache, daß mit diesem zweiten Studententag In Dresden eine neue Tradition für die Gauhauptstadt beginne. Gaustudentcnbundfiihrer Starke erläuterte den Sinn des Studententages dahin, daß Dresdens Studenten Rechenschaft von ihrer Arbeit ablegcn wollen. Don starkem Beifall begrüßt, berichtete dann Oberleutnant Bertram, der als Jagdflieger in der Legion Condor mitgekämpft hat. acht Abschüsse vollbracht hat und nach einem Absturz von den Roten gefangen wurde, non den Kämpfen in Spanien. Am Freitagnachmittag wurden die Ehrengäste des Dres dener Dtudententages durch Bürgermeister Dr. Kluge im Ra t- haus empfangen. Neben mehreren Offizieren waren der Rektor der Technischen Hochschule Dresden, Professor Jost, die Vorstände der verschiedenen Abteilungen der Teäpiischen Hoch schule, der Beauftragte Mitte des Reichsstudentenfiihrers und Gaustudentenführer Sachsen, Dipl.-Ing. Starke, mit mehreren seiner Mitarbeiter, der Standortführer Dresden des NSDStB. Lohse, sowie Stadträte und Ratsherren der Landeshauptstadt Dresden vertreten. In seiner Ansprache richtete Bürgermeister Dr. Kluge besonders herzliche Willkommengrüße an Oberleut nant Bertram. Neuer Wehrmachtdekan kür Dresden Zum Wehrmachtdekan für den Bereich des IV. Armee korps ist als Nachfolger des in den Ruhestand getretenen Wehrmachtdckans Klesse Prälat Provikar Allmer zum Wehrmachldekan ernannt morden. Prälat Allmer hat jahre lang in Wien und zuletzt in Tübingen in der Wehrmacht seelsorge gewirkt. Der neue Wehrmachtdekan tritt seinen Dienst in Dresden am Montag, dem 3. Juli, an. Dem scheidenden Wehrmachtdekan Klesse hat im Auf trage des Befehlshabers im Wehrkreis IV der Chef des Genc- ralstabes des IV. AK. Generalmajor Model, ein vom Führer unterzeichnetes Schreiben überreicht, in dem dem in den Ruhestand Tretenden der Dank für die dem Reiche geleisteten treuen Dienste ausgesprochen wird. : Als bester Helratsmonat des Jahres hat sich nack dem Ausweis der Dresdner Monatsstatistilr bisher der NI a i bewährt. Es fanden 738 Trauungen statt. Geboren wurden im gleichen Monat 781 Kinder, 741 Todesfälle ivaren zu verzeichnen. Die ortsanwcsende Bevölkerung betrug nach dem vorläufigen Er gebnis der Volkszählung in Dresden 025 174 Personen, davon waren 278 117 männlicl)en und 347 057 weiblichen Geschlechts, so daß in Dresden auf 100 Männer 125 Frauen kommen (1933: 118). Die Steigerung des Frauenüberschusses ist also in Dresden besrnders ausgeprägt. — Die Arbeitslosenzahl sank Ende Mai auf 3100 und erreichte damit ihren bisher tiefsten Stand. 351 neue Wohnungen wurden bezugsfertig. Der Sparkasse verblieb bei 4.4 Millionen RM. Ein- und 3.4 Millionen NM. Auszahlung ein Einzahlungsmehr von 1 Mill. RM., das den Einlagenbestand auf 182 Mill. RM. am Monatsende anwachsen ließ. Der Frem denverkehr führte der Stadt im Mai 47 000 Uebernachtungs- gaste zu, unter denen 1800 Ausländer waren. : „Von 1 bis 3 Uhr geschlossen" — aber nicht für Ein brecher. In den Mittagsstunden drangen unlrekannte Diebe unter Verwendung von Nachschlüsseln in ein Geschäft aus de: Zirkusstraße ein. Den Tätern fielen etwa 150 RM. in die Hände. — Ebenfalls in der Mittagszeit wurde vermutlich von den glei chen Dieben ein Einbruch in ein Geschäft aus der Wilsdruffer Straße verübt. Die Eindringlinge plünderten die unverschlossene Ladenkasss. wobei sie etwa 280 RM. erbeuteten. : Lehrgang für Imker In Pillnitz. Am 2. Juli 1939 10 Mr. finde! in den Räumen der Staatlichen Versuchs- und Forschnnas- anstalt für Gartenbau zu Pillnitz (Elbe) und am BUlnitzer L'br- bicnenstand der Landesfachgrupve Imker ein Lehrgang ..Das Nevcste für den fortschrittlichen Imker" statt. Es werden Bor träge, Filme und praktische Vorführungen geboten. Der Lehr gang endet gegen 10 Uhr. : Staatliche Kunstgemerbe-Bikliotkek zu Dresden, Güntz- straße 31. Gedächtnis-Ausstellung für Brofelsor Moritz Meurer: Handzcichnungen, Aquarelle. Pilonzcnstudien, Bücher. Die Aus stellung ist werktags von 8—18, sonnabends bis 13 Uhr bei freiem Eintritt geöffnet. Hoskircke Dresden. Sonntag 10 Uh--: Messe In F für Chor, Orgel und Orchester von K. M. Pembaur. Ckoral nach der Vaticana. Aussührcnde: Propstcichor und Kapellknaben. Tödliche Welle In der Stadt Ostrowo nahm dieser Tage eine Wette zwi schen Fünfzehnjährigen einen tragischen Ausgang. Ein Knabe, der gewettet hatte, daß er am längsten unter Wasser bleibe» würde, kam nicht mehr an die Oberfläche empor. Bei der Ber gung wurde festgcstellt, daß er sich an Wasserpflanzen sestgeilam- mert hatte, um möglichst lange zu tauchen. Die Hände des Loten mutzten mit Gewalt von den Pflanzen entfernt werden. Wettkampfe der SA-Gruppe Sachsen eröffnet SA-Retter und SA-Boxer machten den Anfang. Chemnitz, 1. Juli. Die Wettkämpfe der SA-Gruppe Sach sen. die zugleich die Ausscheidungen für die Neichswcttkämpfe der SA in Berlin sind, nahmen am Freitag ihren Anfang. Wie im Vorjahre eröffneten auch diesmal die SA-Boxer am ersten Tage das Programm. Die SA-Reiter begannen ihre Mann- schaslsprüsung mit dem Streckenritt über 40 Kilometer. 14 Boxkämpfe. Zu den Kämpfen der SA-Boxer, die abends um 20 Uhr im gutbcsetzten Kaufmännischen Pereinshaus in Chemnitz ihren Anfang nahmen, hatten sich SA-Obergruppensnhrer Echepmann sowie zahlreiche Vertreter der Partei, ihrer Gliederungen und der Wehrmacht eingefunden. In den 14 Treffen der Gewichts klassen vom Bantam- bis zum Schwergewicht, die über je drei Runden gingen, gab es schnelle und harte Kümpfe, die die Zu schauer ost zu Hellem Beifall hinrissen. Die drei Besten jeoer Gewichtsklasse sind an den Reichswettkämpsen der SA teil nahmeberechtigt. Am stärksten waren die Marinestandarten vertreten, die auch den größten Teil der sächsischen Vertreter in Berlin stellen dürften. Acht Reltermannschaften >m Kampf. Die Mannschaftsprüfung der Reiter-SA wurde mit dem 40 Kilometcr-Strcckenritt begonnen. Acht Mannschaften nahmen den Kampf ouf, von denen die Reiterstandarten 34, 35 und 30 sc zwei, die Reiterstandarten 33 und 133 je eine Mannschaft stellten. Aus dem Aealermigsbezlrk Dresden d. Lohmen. Die Straße war nicht frei. In Dober zeit sprang ein Lastkraftwagenfahrer von seinem Fahrzeug. Im gleichen Augenblick näherte sich ein Personenauto, von dem der Unvorsichtige erfaßt und schwer verletzt wurde. Er fand Auf nahme im Krankenhaus Pirna. d. Pirna. Wiedersehensfeier der ehemaligen 04er. Der Traditionsverband des ehemaligen 5. Sächsisck)cn Feldartilleric-Regimcnt Nr. 64, Sitz Dresden N 6, Wilhelmine,,- strahe 6, hält am 14. und 15. Oktober d I. in seinem alten Standort Pirna eine Wiedersehensfeier aller ehemaligen 64er und der Kameraden der Kriegssormationen des Regiments ab. d. Freiberg. „Bergwirtschastsstelle des Ober bergamtes Freiberg". Die Staatliche Lagerstätten-For- schungsstelle^in Freiberg ist mit der Bergwirtschastsstelle in Frei berg vereinigt worden. Die vereinigte Dienststelle ist dem Obcr- bergamt Freiberg angegliedert und sürt die Bezeichnung „Berg- wictsik.aflsstclle des Oberbergamtcs Freiberg". Die Anschrift lautet: Freiberg (Sa.). Schlossplatz 1, Rus: Freiberg 2651. d. Weesenstein. Großseuer in etnerFabrik. In einer Schuhfabrik in Weesenstein brach an« Freitag abend ein Großfeuer aus. zu dessen Bekämpsung mit den Feuerwehren der Umgebung auch der Großbrandlöschzng der Feuerschutz polizei Dresden eingesetzt wurde. Die Dachkonstruktion jn einer Ausdehnung von 450 Quadratmeter und eine Zwischen decke wurden ein Raub der Flammen. Weiteres Uebergrcifen des Feuers konnte vermieden werden. Ans nicht weniger als elf Rohren wurde unablässig Wasser in den Prandherd ge geben. Die Ermittlungen über die Ursache sind ausgenommen morden. An der Brandstelle mußte eine Brandwache zurück bleiben. d. Rosenthal-Schwcizermühle. Wohnhaus durch Blitzschlag ein geäschert. Bei einem schweren Gewitter schlug der Blitz in das Wohnhaus ein s Bauern und zündete. Das Gebäude wurde völlig eingcäschert. Neaer-Pfitzner-Sttanß-Zyttus Die Neger Pfitzncr-Strauß-Folge der Dresdneic Phil- Harmonie wurde durch Regers „B ö ck i r n -Su i t e". Psitzners Cello-Konzert und Strauß' „Till Eulen spiegel" fortgesctzt. Mit der in seiner klanglicher Unterschiedlichkeit und Abstusungslrunst die Stimmungen Böck- linscher Gemälde orchestral nachmalenden Böckling-Suite huldigte Reger der Eindruckskunst (Impressionismus) der sranzösisäp.» Debussy-Richtung. Es gelang ihm ein Werk, welches einmal auch Laicnhörern nicht so schwer verständlich ist, wie anderes von ihm. Hier ist fast alles homophon klar, wird nicht eines durch das andere verdeckt. Nur ein Satz: das Bachanale fällt aus den, Rahmen. Es ist melodisch reizlos, dafür aber rhythmisch geradezu entfesselt und gibt dem aussührcnden Orchester Ge legenheit zur Entfaltung glänzender Virtuosität. Das Psitz» nerschc Cello Konzert ist in einer so beseelten Ausfüh rung, wie sie Ludwig Hoelscher ihm leihen kann, von pak- kender, teilweise ergreifender Wirkung. Dieser Solist der seine Tonbcseclung auch bis in nebensächliche Durchgangstöne aus dehnt. muß ja aller Herzen gewinnen. Das sieghafte Schelmen rondo „Till Eulenspiegcl" von Strauß ist in Kem pens Auffassung ein besonderer Orckesterprüsstein. über den die Phill-armoniker bei ihrer künstlerischen Disziplin gewiß nicht stolpern, es verliert aber wegen der durchgehend überspitzten Zeitmaße den behaglichen Humor so mancher Stelle. Dr. Kurt Kreiser. Des Meeres und der Liebe Wellen Neueinstudiert im Staatlichen Schauspielhaus Es war sehr verdienstlich und begrüßenswert von der Lei tung unserer Staatstlzeatcr, Grillparzers Drama „Des Meeres und der Liebe Welle n" nach langer Pause wie der in den Spiclplan auszunehmen. Kein Zweifel, dieses Werk ist eine von Grillparzers bedeutendsten Schöpfungen. Ihre beson dere Bedeutung liegt wohl darin, daß der Dichter in diesem Drama, dessen Stoff die schon im Altertum in einem wertvollen episcl;en Spätling behandelte Sage von Hero und Leander um schließt, gewissermaßen ein romantisches Element in die helle- nistisclz-antike Welt cinführt«. Die Hauptcharaktere, die Handlung und der tragische Untergang von Hero und Leander sind mit äußerster Logik und Konsequenz durchgesührt. Kristallklare Gcdankcnschärfe auf der einen und romantische Weichheit aus der anderen Seite reichen sich in diesem Drama die Hand. — Das Drama zeigt zugleich, welche Ansichten der Dichter von, antiken Schicksalsgedanken und seiner dichterischen Durchführung besaß. „Mensä-enliebe, Duldsamkeit, Selbsterkenntnis, Reinigung der Leidenschaften durch Mitleid und Furcht", so sagt er, , wird eine solche Tragödie bewirken. Das Stück wird nach dem Fallen des Vorhangs sori- spielen im Innern des Menschen . . . Laßt euch von der Ge schichte belehren, daß cs eine moralische Weltordnung gibt, die im Geschlechte ausgleicht, was stört in den Individuen: laßt euch von der Philosophie und Religion sagen, daß es ein Jenseits gibt, wo auch das Rcchttun des Individuums seine Vollendung und Verherrlichung findet. Mit diesen Vorkennt- nisscn und Gefühlen tretet vor unsere Bühne, und Ihr iverdet verstehen, ivas wir wollen!" Georg Kiesau hatte das Werk schlechthin vollendet inszeniert. Wir verdanken ihn, «ine der schönsten Ausführungen von Grillparzers BUHncndrama, die wir in den letzten Jahr zehnten (etwa seit dem Weltkriege) Im Schauspielhaus« sahen. Er gab der Ausführung streng antikisches Ebenmaß auf der einen Seite, romantische Farbigkeit, Lebendigkeit und Inten sität aus der anderen Seite. Jede Szene war in allen Feinhei ten durchgcaibeitet; Sprechtechnik und Gestik jedes Darstellers sorgsam überwacht. So kam eine wunderbar geschlossene Auf führung zustande. Von großer Schönheit auch die echt südlichen, den Zauber der griechischen Landschaft meisterhaft einfangende» Bühnenbilder Adolf MahnKes und die wohlgelungenen Trachten Elisabeth v. A u e n m ii l l e r s, nicht zu vergessen die wirksame und stikgcrechte Betreuung der Bühnenmusik durch Bernhard Eichhorn. , , , Ausgezeichnet wie immer bewährte sich in jeder Beziehung die technische Einrichtung Georg Brandts. Vollsten Anteil an solchem Gelingen hatte aber auch die ausgezeichnete Besetzung der Hauptrollen. Virgina Dulon als Hero: erfüllt van antikischem Ebenmaß und zugleich romanti scher, oder richtiger: zeitloser Leidenschaftlichkeit. Erschütternde Töne der Leidenschaft und des Liebcsschmerzes sand sie nament lich in der Schlußszene vor der Leiche des toten Geliebten. Er- greifeich. ein Sinnbild menschlicher und tragischer Größe, Inneren Zwiespaltes und echten Liebesgesühls, auch die Turmszene mit Leander. — Leander, ihr Gegenspieler, mar Gert Keller. Voll jugendlicher Leidensä>aft von Anbeginn an, voll Ungestüm und Temperament in Liebe und Leiden . . . Höhepunkt: die letzte Szene mit Naukleros, dem Freund, vor der letzten Todesfahrt zur Geliebten. Alles in allem: eine große, starke, reife Leistung, die mit Recht stärksten Beifall weckte. Erich Ponto gab den Obcrpricster. Gütig „ich streng, menschlich mitfühlend und starr, verschlagen, berechnend und schlau zugleich. Eine wundervolle, scharf profilierte Leistung. In den übrigen Rollen zeigten reifes antikisches Ebenmaß, daneben romantische Gesühlsbclcbung und schauspielerisck-e Impulse: Heinz Klingenbcrg als Naukleros. Manja Behrens als Ianthe, Willy Klcinoschegg als fanatischer Tempelhiiter, Paul Paulsen und Slclla David als Heros Eltern, Alfred Helden maier als Tempcldiener. Das Schauspielhaus hatte einen großen Abend. Da von zeugten am Schluffe zuerst ergriffenes Schweigen und dann lang anhaltender Beifall. Felix, o. Lepel. Kammersänger Schmalnauer gestorben. Kammersänger Rudolf Schmalnauer von der Staatsoper ist nach einer schwe ren Erkrankung im Alter von 56 Jahren gestorben.
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