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Sonnab« ,2 « « K ZMx'rZ Salate Kaum etwas Gesünderes können wir in der schönen Sommerzeit zu uns nehmen als Salat und wieder Salat. Besonders der Kopssalat, wenn er zart und frisch ist, sollte niemals aus unserem Tisch fehlen. Wir können ihn mit ver schiedener Soße anrichten und haben schon dadurch immer wieder eine Abwechslung. Kopfsalat. Man behauptet, daß das Salatanrichten eine besondere Kunst sei, aber immerhin eine Kunst, die jeder lernen kann. Ganz einfach und beliebt ist die leicht süßliche Salatsoße, zu der man nur 2 Eßlöffel Oel mit 1 Löffel Essig mischt, ein klein wenig Zucker und etwas Pfeffer darangibt und schließlich noch ein wenig geriebene Zwiebel hinzuiut. Man kann den Zucker auch weglossen. Pikanter wird der Salat, wenn man reichlich feingewiegte Kräuter, also Schnitt lauch, Dill und dergleichen daruntermischt. Vorzüglich ist er mit saurer Sahne, die man mit etwas Zitronensaft abschmeckt und die man ebenfalls mit feingewiegten Kräutern mischen kann. Endlich ist auch eine Mayonnaise zum Salat nicht zu verachten. Man kann die Mayonnaise leicht selber rühren, indem man 1 Eigelb tropfenweise mit 2 Löffel Oel verrührt, bis die Masse ganz Lick geworden ist. Dann gibt man, eben- falls tropfenweise, unter ständigem Rühren 1 Lösel Essig daran und schmeckt die Mayonnaise nun mit ejn wenig Senf oder ein klein wenig Zucker ab. Will man hieraus eine Tataren soße bereiten, so gibt man in die fertig gerührte Mayonnaise I Eßlöffel seingewiegte saure Gurken, ein paar feingcwiegte Kapern, 1 Teelöffel feingewiegte Petersilie und ebensoviel Schnittlauch. Für eine Italienische Salatsoße tut man in eine Schüssel Teelöffel Salz, ein wenig Pieffer, ein klein wenig geriebene Zwiebel, einen großen Löffel Toma- kenpllree und rührt alles gut, während man 4 Eßlöffel Oel und 1 Eßlöffel Essig unter eifrigem Rühren langsam hinzutut. Bei der Bereitung von Salat müssen wir darauf achten, daß der Salat sehr sorgfältig gewaschen wird, was erst un mittelbar vor dem Anrichten geschehen darf. Alle rohen Salate müssen gleich gegessen werden, man soll daher niemals mehr anrichten als man braucht. In der Zusammenstellung der Salate soll man möglichst abwechslungsreich sein. Außer Kopfsalat ist Gurke besonders beliebt, ferner Tomatensalat. Sehr gut ist ein Salat aus gerie benen rohen Mohrrüben mit geriebenen Aepfeln gemischt. Auch geriebener Sellerie mit Aepfeln und Mohrrüben schmeckt sehr gut. Geriebener Blumenkohl wird ebenfalls gern gegessen. Man seht ihm etwas geriebenen Sellerie zu und richtet ihn mit Mayonnaise an. Feingeschnittene Gurken kann man gut mit Tomatenscheiben mischen, dazu auch Kopfsalat und Radieschen scheiben, das gcWze mit Dill überstreut. Auch gekochte Gemüse lassen sich mit den erwähnten Salatsoßen anrichtcn und schmecken zum kalten Abendbrot mit hartgekochten Eiern oder kaltem Fleisch vorzüglich, zum Bei spiel Spargelsolat (mit Mayonnaise überzogen). Blumenkohl salat (mit Mayonnaise), Bohnensalat smit emer gut gewürz ten einfachen Salatsoße aus Essig, Oel. Pfeffer und Salz), Salat aus jungen Kartoffeln ist ebenfalls vortrefflich. Man kocht die Kartosfeln in der Schale, zieht sie ab und schneidet sie in Scheiben. Nun übergießt man sie mit etwas Essig und streut Salz und ein wenig Pfeffer darüber. Dann tut man Oel hinzu, wobei man nicht sparen soll, und würzt den Kartoffel salat nun noch mit feingewiegtem Dill oder andern Kräutern. Auch etwas geriebene Zwiebel soll man darantun. Man kann den Kartoffelsalat mit hartgekochten Eicrscheiben garnieren oder ein hartgekochtes Ei gröblich hacken und unter den Salat mischen. Oer Wadenkrampf Eine unangenehme Ueberraschung erlebt man manchmal morgens im Bett, wenn man sich reckt und streckt. Plötzlich wird eine Wade hart, und man jpürt einen fast unerträglichen Schmerz an dieser Stelle. Nicht einmal bewegen kann man das erstarrte Bein, und erst nach einigen Minuten läßt der Schmerz nach. Man hat es mit einem typischen Wadenkrampf zu tun gehabt. Der Wadenkrampf entsteht durch Störungen in der Blutströmung und Blutverteilung im Waden muskel. In diesen Symptomen hat der Wadenkramps große Aehnlichkeit mit der Entstehung der Krampfadern, wo sich das Blut in den erweiterten Gefäßen staut. Auch gewisse Schlag adererkrankungen des Unterschenkels rufen einen Wadenkrampf hervor, der einen sogar aus der Straße befallen kann, so daß man am Weitergehen verhindert wird. Nach größeren körper lichen Anstrengungen, ermüdenden Märschen, langem Stehen oder Tanzen tritt der Krampf ebenso häufig aus wie nach ernsteren Krankheiten, die mit großen Säfteverlusten einher gehen, wie z. B. Cholera. Der Krampf in der Morgenstunde stellt sich meist nach einer zu heftigen Bewegung ein. Bei häufigeren Anfällen von Wadenkrampf kommt als grundlegende Ursache ein anderes Beinleiden, Platt- oder Senk fuß, oder auch ein Nervenleiden in Frage. Kurz, die Ent- stehungsbedingungcn dieses Krampfes sind zahllos, und nur der Arzt kann in den meisten'Fällen die richtige Auskunft über Ur sache und Behandlung geben. Wer nur hier und da unter dem Wadenkrampf zu leiden hat, kann sich damit begnügen, größeren körperlichen An strengungen aus dem Wege zu gehen und plötzliches Strecken des Beines zu vermeiden. Wer als Ursache die Neigung seines Blutes zur Eindickung erkannt hat, soll abends ein bis zwei Gläser Wasser oder Milch trinken oder Suppe essen. Wird man vom Krampf befallen, dann wende man ein ganz einfaches Verfahren an. um den wütenden Schmerz sofort zu be seitigen: man faßt die Zehen mit der Hand und nähert sie so weit man kann der Vorderseite pes Unterschenkels. Dadurch wird die schmerzhafte Wade gedehnt und dem Blutkreislauf nachgeholfen. Der Krampf hört in kürzester Zeit auf. Dieses Mittel hat sich besser bewährt als die anderen Maßnahmen: den verkrampften Muskel zu massieren oder rasch aus dem Bett zu springen, um das Bein zu bewegen. Das gleiche einfache Verfahren, nämlich den Muskel nach drücklich zu dehnen, kann auch ein Schwimmer anwenden, der im Wasser vom Wadenkrampf ergriffen wird. Der Krampf stellt sich besonders dann gerne ein, wenn die Fußspitzen beim Sckwimmen kräftig gestreckt werden. Der Schwimmer legt sich dann am besten aus den Rücken und beugt die Fußspitze nach oben. Wenn wir einen Kranken besuchen... dann müssen wir uns zuerst Lberleat haben, ob diesem Kranken unser Besuch auch angenehm ist. Don persönlichen Gründen abgesehen, kann eine ansteckende Krankheit in unserer Familie es "ngebracht erscheinen lassen, daß wir dem Kranken zimmer des Freundes oder Bekannten fernbleiben. Wir würden sonst nur' eine weitere Gefahr auf den Kranken herauf beschwören. Andererseits ist aber auch jeder Krankenbesuch zu vermeiden, der uns selbst und damit unsere Familie mit einer ansteckenden Krankheit bedrohen könnte. Man macht sich in Fällen, wo es sich um anmeldepflichtige Krankheiten handelt, sogar strafpflichtig, wenn man die von der Eesundheitsbehörde angeordnete Ab schließung des Kranken durchbricht. Bei der Frage der Zeit müssen wir uns nach dem Kranken richten. Ein Besuch in der Mittagszeit oder auch am späten Abend wird meist als unerwünscht empfunden. Die Dauer des Besuches muß so kurz wie möglich gehalten werden. Der Kranke wird sonst zu sehr angestrengt. Etwaige Besorgnisse um den Zustand des Kranken sollen nicht am Krankenbett erörtert werden. Aufregung schadet dem Leidenden. Mit persönlichen Vorschlägen dürfen wir dem Arzt nicht ins Handwerk pfuschen. Der Arzt allein kann die Anwendung von Arzneien und deren Menge richtig verordnen. Wünschen wir dem Kranken Eßwaren mitzubringen, dann erkundigen wir uns am besten vorher, was ihm bekömmlich ist. und was der Arzt erlaubt hat. Wenn der Arzt das Krankenzimmer betritt, dann haben wir zu verschwinden. Die Gegenwart eines Dritten, und wäre es der beste Freund, wirkt hemmend aus die Untersuchung Massenbesuche sind stets vom Uebcl. Auch bei Kindeibesuchen ist Vorsicht am Platze. praktische Hausfrau VtLttsv ftür vseLbLretzs Oer Wille zum Heim Aeue Zeilen, neues Glück — Vom Kleinen zum Größeren — Rechtzeitig Vorsorgen? Nestbau ist ein angeborener Trieb, genau wie die Brutpflege. Was schon den Tieren ein unbestrittenes Recht und eine gern geübte Pflicht ist, das wird auch den Menschen immer etwas Naturgegebenes sein. Dar um soll und mutz der Mensch bestrebt sein, sich sein eigenes Nest zu bauen. Der Kampf um die Erringung eines Heims ist zu manchen Zeiten sehr schwierig. Wäh- rend der Vorkriegszeit war es nur eine Geldfrage aber keine Raumfrage. Damals gab es Wohnungen in Hülle und Fülle, und ein junges Paar hatte höchstens die Qual der Wahl. Aber die schweren Zeiten, die nun glücklicherweise hinter uns liegen, in denen man über haupt keine Dispositionen treffen, ja kaum Pläne schmieden konnte, diese Schreckenszeiten der Nach kriegszeit und der Inflation brauchen uns heute nicht mehr zu bedrücken. Ein tiefes, frohes Aufatmen ist durch Deutschland gegangen, und die Geschlechter finden sich nun ohne Sorgen für die Zukunft. Arbeit ist die Hülle und Fülle vorhanden, jede Tätigkeit findet ihren Lohn. Gewiß kann man in der Jugend nicht gleich goldene Berge erwarten, aber man soll auch nicht aus Bequemlichkeit bei Eltern oder Ver wandten unterkriechen, sondern mit Energie auf das Ziel zustreben, sich ein eigenes Heim zu schaffen. Von alters her haben die Mädchen gern an ihrer Aussteuer gearbeitet, und das ist ein gutes Zeichen. Faule und Indolente nämlich lassen auch das an sich herankommen, und wenn es dann plötzlich so weit ist, daß sie einen eigenen Hausstand gründen sollen dann reihen sie sich ein in die Schar der törichten Jungfrauen, die kein Oel mehr auf der Lampe haben. Darum heißt es also: vorsorgen, damit man später nicht von einem plötzlichen Sorgenschwall überrannt wird. Beginnt man auch sein neues Heim mit nur Wenigem, mit dem klug ausgcwählt Nötigsten, so ist das doch nicht schlimm. Denn gibt es eine größere Freude für schaffende Menschen, als sich allmählich zu vervoll kommnen? Gewiß nicht! Das ist im Geistigen grade so wie im Materiellen. Es gibt nichts Schöneres, als auf einen allmählich aufsteigcndcn Lebensweg zurückblicken zu dürfen. Das ist in einem eigenen Heim mit Händen zu greifen. Hier ein Stück, dort eines, das der Wirt schaft dient, das die Wohnräume verschönt oder behag licher macht. Wie viele praktische Gegenstände gibt es heute zudem, die einer Hausfrau die Arbeit wesentlich erleichtern helfen und — das ist ihr höherer Zweck — sie von der groben Arbeit unabhängiger machen, so daß sie Zeit findet, sich innerlich vorwärtszubringen und für den Mann mit allerlei Aufmunterung bereit zu sein. Das aber ist der beste Ehckitt. Unbewußt oder freudig erkennend nimmt der Mann diese Bestrebungen seiner Frau dankbar auf. Denn das Wichtigste an einem Heim und einer Ehe ist die Atmosphäre, die Güte und Umsicht den Kin dern, diesen Heranwachsenden, einmal bestimmenden Menschen, schafft. Kinderstube und elterliches Heim bil- den oder verderben viel an dem Nachwuchs, der einst unser Volk ist und unseres Vaterlandes Glück in der Hand hat. Wenn der Wille zu einem eigenen Heim, das von Herzenstakt erfüllt ist, die jungen und alten Men schen leitet so ist in diesem Heim eine außerordentlich wertvolle Keimzelle des Guten geschaffen, die viel mehr und wesentlich weiter wirkt und hinausstrahlt, als der oberflächliche Betrachter es glaubt. Darum gilt es nicht nur für die Frau, den Willen zum harmonischen Heim zu pflegen, sondern auch der Mann muß das Seine dazu tun, denn Ehe ist Zwei samkeit, die nur gedeihen kann, wenn ein einheitlicher Wille am schönen Werke ist. E? L. Frühaufsteher Morgenspaziergang ist gesund. — Sport und Gymnastik. Bleie Möglichkeiten. Im Sommer verliert auch der eingefleischte Langschläfer die Lust, morgens lange im Bett zu bleiben. Wenn die Sonne ins Fenster scheint, mag niemand mehr schlafen; man hat viel mehr das Gefühl, als versäume man irgend etwas, wenn man nicht rasch aus den Federn schlüpft. So herrlich es an kalten Wintcrtagen ist, sich noch einmal herumzudrehen und noch ein Schläfchen zu machen, so falsch ist es, diese Gewohnheit auch im Sommer sortzusctzen. Wenn man es irgend möglich machen kann, sollte man stets so früh aufstehcn, daß man sich sorg fältig ankleidcn und einen kurzen Spaziergang machen kann, ehe man in aller Ruhe frühstückt, um dann an die Arbeit zu gehen. Denn so ein Gang in der Morgenfrühe wirkt Wunder. Ganz abgesehen davon, daß das Frühstück noch einmal so gut schmeckt, fühlt man sich hinterher wie neugeboren und viel leistungsfähiger als sonst. Dieser Spaziergang ist besonders denen zu empfehlen, die eine sitzende Lebensweise haben. Die Hausfrau mutz ja doch noch den ganzen Tag im Haushalt und bei Bcsorgungsgängcn so viel hcruinlaufcn, daß sic abends ihre Füße spürt. Wer seinen Arbeitsplatz so in der Nähe hat, daß er ihn gehend erreichen kann, also kein Verkehrsmittel zu be nutzen braucht, hat ja auch seinen regelmäßigen Morgenspazier gang und braucht demnach vor dem Frühstück keinen zu unter nehmen. Sollte man sich den Morgenspaziergang auch für den All tag zur festen Gewohnheit machen, so ist er doch vor allem in der Sommerfrische eine köstliche Einrichtung. An der See wird man ihn gleich mit dem Bade verbinden, so daß man dann hinterher sein Frühstück cinoimmt. mit roten Backen und glän zenden Augen, und sich wohl fühlt wie der Fisch im Wasser. Viele Menschen haben nicht Gelegenheit, sich körperlich richtig auszuarbcitcn Viele haben ein Auto zur Verfügung, durch das sie bequem werden. Wer sich so nicht genügend kör-