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Sächsische Volkszeitung : 20.05.1939
- Erscheinungsdatum
- 1939-05-20
- Sprache
- Deutsch
- Vorlage
- SLUB Dresden
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Urheberrechtsschutz 1.0
- Nutzungshinweis
- Freier Zugang - Rechte vorbehalten 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id494508531-193905201
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id494508531-19390520
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-494508531-19390520
- Sammlungen
- Saxonica
- Zeitungen
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
-
Zeitung
Sächsische Volkszeitung
-
Jahr
1939
-
Monat
1939-05
- Tag 1939-05-20
-
Monat
1939-05
-
Jahr
1939
- Titel
- Sächsische Volkszeitung : 20.05.1939
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I-viprig ) Ein Schwimmbad auf der Reichsnährstands-Auostellung. Eine der Ucberraschungen, die den Besuchern der 8. Reichs nährstands-Ausstellung geboten wird, ist ein Schwimmhad. Ein L5 Meter langes und 12 Meter breites Becken, das mit 80 bis IVO Zentimeter Tiefe und vier Startblöcken den Bestimmungen des NS-Reichsbundcs sür Leibesübungen für sportliche Kampf stätten gerecht wird. Auskleidezellen, offene Hallen und eine Brause vervollständigen die Anlage, die mit Grundwasser ge speist wird. Ein solches Wasserbecken wird sich in der Mehr zahl unserer dörflichen Gemeinschaften ohne hohe Aufwendun gen schassen lassen. ) Warnung vor einem Einmietedieb und WarenbetrUger. Im Laufe des Monats Mai mietete sich in verschiedenen Städ ten ein angeblicher etwa 20 Jahre alter Rudolf Lau ein und be nutzte die Abwesenheit der Vermieter zu Diebstählen. Weiter versuchte er bei verschiedenen Firmen wertvolle optische Instru mente und Photoapparate mit dem Bemerken zu erlangen, das; er cine Expedition ausriiste, und verschwand unter Zurück lassung erheblicher Mietschulden. ) Hartnäckige Einbrecher. In der Nacht zum Freitag er brachen in einem Grundstück der Kramcrstratze Unbekannte das Schloh eines Scherengitters, zertrümmerten die Tiirverglasung und drangen in ein Geschäft ein. Dort durchwühlten sie sämtliche Behältnisse und entwendeten 2500 Mark Bargeld. Vermutlich die gleichen Einbrecher zerstörten schon einmal In der Nacht zum 15. Mai das Schloh des Scherengitters und versuchten zwei Nächte später die Türe aufzubrechen. f Hatte. Deutsch-ungarischer Professoren- anstausch. Am 8. Juni wird der ungarische Religionshisto riker Professor Dr. Sigismund Varga von der ungarischen Uni versität Debrecin nach Halle kommen, um an der Martin-Luther- Universität bis cinschliehlich 16. Juni eine Reihe von Vorlesun gen zu hallen im Rahmen des zwischen den theologischen Fakul täten der Martin-Luther-Unioersität in Halle und der Stephan- Tisza-Universilät in Debrecin bestehenden Profcssorenaus- tausches. 1- Naumburg. Mit dem Kraft wagen tödlich verunglückt. Der Leiter der Nationalpolitischen Erzie hungsanstalt Naumburg. Dr. Hellmann, ist auf einer Dienstfahrt mit dem Krastwagen tödlich rerungliickt. Zm Zeichen der Sonbertagungen , Dor Tag des deutsche« »«hl« In Leipzig. Leipzig, 20. Mat. Der Tag des deutschen Rechts stand am Freitagnachmtttag im Zeichen der S o n d e r t a g u n g e n. Auf der Tagung der Reichsgruppe Richter und Staatsanwälte sprach Oberlandesgerichtspräsident Sena tor Dr. Rothenberger (Hamburg), über die Stellung des Richters im Führerstaat. Der Richter sei heute als Wahrer der Lebens gesetze der Gemeinschaft der vornehmste Vollstrecker des Führer willens. Das Gesetz sei Führerbefehl. Unabhängigkeit des Richters könne somit niemals Freiheit von weltanschaulicher Bindung bedeuten. Der Richter spreche Recht Im Namen des deutschen Volkes Kraft einer auf ihn durch den Führer unmittel bar delegierten Unabhängigkeit. Seine Aufgabe sei es, eine gerechte Entscheidung zu fällen. Der Richter habe in jedem Urteilsspruch unmittelbarer Verkünder des Führerwillens zu sein. Im weiteren Verlauf der Sondertagung sprachen Reichs minister Dr. Frank und Staatssekretär Freisler zu den Staats anwälten. Die Altersversorgung der Rechtsanwälte war das Haupt thema der Tagung der Reichsgruppe Rechtsanwälte. Reichsgruppenwalter Dr. Droege teilte mit, dah die Zahl der Rechtsanwälte von 20 000 im Anfang 1933 auf 15 000 lm Jahre 1938 im Altreich zurückgegangen sei. Mit den Rechtsanwälten aus der Ostmark und dem Sudetenland liegt die Gesamtziffer auf etwa 17 600. Der Anwaltsberuf sei aber immer noch über seht. Im weiteren Verlauf der Tagung der Reichsgruppe Rechtsanwälte sprach Relchsmlnister Dr. Frank. — In der Ta gung der Reichsgruppe Notare, die 1550 Nur-Notare und 5700 Anwaltsnotare umfaßt, befatzte sich Dr. Wilhelm Heck mann In seinem Referat über „Der deutsche Notar im Wandel der Zeit" hauptsächlich mit der Frage der Trennung von An waltschaft und Notariat, deren schnelle und folgerichtige Durch führung nur der Volksgemeinschaft dienen könne. Auch die dem NS-Rechtswahrerbund angeschlossenen Ver bände sowie die Reichsberufsgruppe Rechtsbeistände und die Rcichsfachschaft für das Dolmetscher- und Ueberseherwesen hiel ten Sondertagungen ab. Der Sondertagung der NS-Rechts- wahrerinnen wohnte Reichsfrauenführerin Frau Scholtz-Klink bei, der Arbeitstagung der Reichsgruppe Junge Rechtswahrer Obergcbietsführer Axmann. Hus I.ousitr Au- dem Leipziger Kunstleben „Einen Sommer lang" im Schauspielhaus. Einen Vorge schmack von Ferienfreu-en und sommerlicher Entspannung des Spielplans gibt Katharina Stolls Lustspiel, das unter Rudolf Kalvius' Regie das Publikum recht ansprechend unterhielt. In ein verlassenes Wochenendhaus steigen zivci junge Artisten ein, sie durch einen verstauchten Fuh aus der tänzerischen Laufbahn geworfen, er, ein biederer Naturbursche und Kunstschützc, kame radschaftlich um di« kleine Kollegin bemüht. Baid gesellt sich noch ein zweites Paar hinzu, die rechtmäßigen Besitzer, die aber mit wechselndem Geschick ihren unfreiwilligen Gästen eine Ko mödie Vorspielen und sich gleichfalls als „Einbrecher" ausgeben. Aus dem fröhlichen Zusammenleben reiht sie der Eingriff der Polizei, der Aufklärung und Verwirrung der sommerlichen Ka meradschaft. schließlich aber allseitige Versöhnung und Anbah nung dauernder Bindungen bringt. Wilhelm Grothe. Hedi Bott, Franz Kutscher« und Gerda Zinn erspielten dem anspruchslos heiteren Stück einen schönen Erfolg und konnten für herzlichen Beifall danken. Dr. Gerhard Geißser. tz. Chemnitz. D i e n st b e s p r e ch u n g mit denRats - herrc ». Ain kommenden Donnerstagabend 7 Uhr findet wie der eine Dienstbesprechung des Oberbürgermeisters mit den Ratsherrcn statt, der ganz besondere Bedeutung zukommt, steht doch auf der Tagesordnung die Haushaltsatzung 1939, tz. Chemnitz. DA F. - A r b c i t s t a g u n g. Am Don nerstag wurde hier eine große Arbeitstagung der DAF., die bis Sonntag dauern wird, mit einem Appell aus dem Adolf-Hitler- Platz eröffnet, bei dem Kreisleiter Papsdors sechzehn DAF- Fahnen Chemnitzer Betriebe weihte. tz. Frankenberg. Die Antenne war nicht geer det. Bei einem Gewitter schlug ein Blitz in die Außcnantenne des Hauses Margarcthenstrahe 19 und bahnte sich seinen Weg In die Wohnung, wobei die Gardinen in Brand gesetzt und am Fensterrahmen sowie an den Wänden Beschädigungen angerich tet wurden. Zum Glück gelang cs dem Wohnungsinhaber, den Brand zu löschen. Dieser Vorfall mahnt erneut dazu, bei Ge witter die Antenne zu erden. tz. Frankenberg. Infolge Nichtbeachtung der Vorfahrt stieß «in Kraftradfahrer an der Kreuzung Luden dorff- und Heinrich-Beck-Straße mit einem Personenkraftwagen zusammen. Dabei erlitt der Motorradfahrer schwere Verlet zungen und mußte In das Krankenhaus eingelicfcrt werden. tz. Mlttweida. Mittweidaer St «deuten tag. An den Pfingsttagen führt der NSD-Studcntcnbund der Ingenieur schule Mittweida den Studententag 1939 durch. Tagesbefehl des Führers Der Westwatt unbezwingbar! — Des Führers Dank an die Soldaten, Arbelter, Arbeitsmänner und Bevölkerung der Westfront. Esrlngen (Baden), 20. Mai. Der Führer hat nach Abschluß seiner sechstägigen Inspektions reise durch das Gebiet des deutschen Westwalles folgenden Tagesbefehl erlassen: „Soldaten und Arbeiter der Westfront! Die Besichtigung des Westwalles hat mich von seiner Un bezwingbarkeit überzeugt. Mit mir dankt das deutsche Volk allen, die durch bedin gungslosen Einsatz In kürzester Zeit die Grundlage sür Deutsch lands Sicherheit in Beton und Stahl geschaffen haben. Mein Dank gebührt außer den Soldaten, Westwallarbel- tern und Arbeltsdlenstmännern der Grenzbevö'keruna. dl« durch ihre OpserwINIgkeit vorbildlichen nationalsozialistischen Ge meinschaftssinn bewiesen hat. Adolf Hitler." Ter Führer hat diesen Tagesbefehl dem Oberbefehlshaber der Heeresgruppe 2. General der Infanterie von Witzlebe», dem Befehlshaber der Lusiverteidigungszonc 6, Generalleutnant Kitzinger, dem Generalinspektor Hauptdienstleiter Dr. Todt und dem Reichsarbeitsführcr Reichsleiter Hier! übermittelt. Am Frcitagnachmittag endete in Esringen die sechstäaige Inspektionsreise des Führers durch das Gebiet des deutschen Westwalles. Auf dem Bahnhof sprach der Führer dem Ober befehlshaber der Heeresgruppe 2 und Generalinspektor Dr. Todt seinen Dank und seine Anerkennung sür die geleistete Arbeit aus. Der Führer betonte dabei erneu«, daß er von der vorbildlichen Haltung und dem Meist jedes einzelnen Soldaten und Wcstwallarbeiters aufs tiefste beeindruckt sei und daß er für seine schon immer vorhandene Ueberzeugung van der lin- Uberwindlichkeit des deutschen Westwalles in diesen Tagen aufs neue eine hundertprozentige Bestätigung gefunden habe. l. Bautzen. Im Spreebad wird die Weilerführung der Betonierung des großen Schwimmbeckens noch vor Pfingsten abgeschlossen werden. Es ist dann mit einer baldigen Oefsnung des Spreebadcs zu rechnen. l. Bautzen. Der Osterweg wird als öffentlicher Weg künftig durch acht elektrische Lampen beleuchtet werden. l. Bautzen. Todesfall. Studienrat a. D. Karl Wag- ncr, der kürzlich gestorben ist. war seit 1907 als Seminarober lehrer in dem einstigen Landständischen Seminar in Bautzen tätig gewesen. Ihm lag die Heranbildung des Nackpvuchses zu tüchtigen Turnlehrern sehr am Herzen. Seiner Anregung ver dankt Bautzen die 1909 bis zum Weltkrieg regelmäßig abgehal- tencn Bautzener Kampsspiele. Diele Jahre leitete Studienrat Wagner den Ortsausschuß für Jugendpflege. l. Radibor. Am Dienstagabend hielt das NS.-Frauen - merk im Erbgericht einen Gemeinschastsabend ab. Der Abend stand ganz unter dem Gedanken des Muttertages. Der Abend wurde durch Vorträge und Lieder umrahmt. l. Vornitz. Maibaumwersen. Die Jugend von Bar nitz hatte am Himmelfahrtstage Maibaumwerfen. Das Wetter kannte nicht schöner fein. Eine kleine Kapelle sorgte für die nötige Stimmung. Die Jungen zeigten Leistungen im Turnen, die Mädchen Staffettenläufe sowie Bänder- und Bolkstänze. Die Maicnkrone erivarb Johannes Ziesch (Bornitz) und die Krone -er Königin Elfriede Wyninger (Bornitz). l. Crostwitz. Die Ga u f i l m st e l l e der NSDAP war am HImmelsahrtstag im Bereiche der NSDAP-Ortsgruppe Crostwitz und gab im hiesigen Erbgericht zwei Vorstellungen, die den Bei fall der zahlreichen Besucher fanden. Ein interessanter Film zeigte die Geschehnisse des letzten Monats: den Einmarsch der Truppen Francos in Madrid, den Stapellauf des Schlacht- schisfcs „Tirpitz" und Ausschnitte aus der großen Parade am Geburtstag des Führers. Der Hauptfilm brachte das gewaltige sportliche Geschehen vom Jahre 1936 in Berlin, den zweiten Teil der Olympiade. Am Nachmittage sprach Pg. Pointncr sPanschwitz) zur Jugend, und am Abend wandte sich außerdem Ortsgruppenleiter Blechschmidt (Panschwitz) an die Besucher. l. Bischofswerda. Gefährliche Kurve verschwand. Die zur Beseitigung der verkehrstechnisch gefährlichen Löiven- bergkurvc neuangelcgte Straße durch den Stadtwald, mit deren Van im Vorjähre begonnen wurde. konnte nunmehr dem öffcnt- lichen Verkehr übergeben werden. Das neue Straßenstück wurde zuerst von den am Bau beteiligten Arbeitern lm Auto -urchsahren. Beide Stvaßeneingänge waren mit Birken ge schmückt. l. Zittau. Kreistagung des H e i m a t w e r.k e s Sachsen. Der Kreis Zittau des Heimatwerkes Sachsen hielt in Zittau in der Gaststätte „Grüner Ring" eine Arbeitstagung ab. zu der als Vertreter -er Landesleitung Regierungsüirektor Graefe und Abteilungsleiter Dr. Hartmann sowie. Landesbau pfleger Regierungsbaurat Nagel erschienen waren. l. Zittau. Vorsicht bei der Anwendung von Benzin! In der Siedlung an -er LusatiagMlle behandelte eine Heimarbeiterin in ihrer Wohnung Tertilivarcn mit Ben zin. das sich plötzlich entzündete und die Kleidung der Frau in Brand setzte. Einer Fackel gleichend, stürzte die Frau mis dbm Haus. Dom sofortigen Eingreifen -er Aerzte im Krankenhaus ist cs gelungen, die Schwerverletzte außer Lebensgefahr zu bringen. Saaz (Sudetengau). Von der Lokomotive er- faßt. Am Freitag wurde auf Bahnhof Saa- Stadt ein Ran gierarbeiter von einer vorüberfahrenden Lokomotive ersaßt und schiver verletzt. Der Verunglückte sand Ausnahme im Kran kenhaus in Saaz. Bautzener Marktpreise. Richt- bzw. Höchstpreise vom 20. Mai. Obst- und Gemüsepreise nach amtlicher Feststellung (in Npf): Kohlrabi (Treib ), mit Laub Stück 20—30: Kohlrabi, ohne Laub 14 kg 11—13; Karotten im Gebind (10 Stück) Bünd chen 30; Karotten, lose, gewaschen 14 kg 12; do. ungewasci)cn i; kg 11: Kohlrüben, gelbe 14 kg 9; Kastenradicschcn (10 Stück) Bündchen 10; Mairettich (7 Stück) Bündchen 11: Rettiche, schwarz '/- kg 12—15; Meerrettich >4 kg 70—80; Sellerie, un gewaschen 14 kg 15—20; do. gewaschen und geputzt 14 kg 25—28; Schwarzwurzel 14 kg 30-35; Rote Rüben 14 kg 10; Kastcnsalat Stück 12—20; Rapunzel, geputzt 14 kg 70; Spinat, geputzt '/, kg 14; Freilandradieschen (10 Stück) Bündchen 8; Zwiebeln, trocken 14 kg 13; Porree 14 kg 20—25; Schnittpetcr- silie Bündchen 5; Schnittlauch Bündchen 6; Wurzelwerk Bünd chen 10; Rhabarber 14 kg 12; Spargel (Lößnitzer) 1. 14 kg 100; do 2. 14 Kg 80; -o. 3. kg 45-65; Zitronen Stück 6—8; Walnüsse 14 kg 45—65; Haselnüsse 14 kg 50 -60; Saure Gurken Stück 6—12; Sauerkraut 14 kg 11—13; Aepfel: Wert gruppe 2 14 kg 35; Wertgruppe 3 '/, kg 27; Wertgruppe 4 14 kg 25: Musäpfel 14 kg 16: Apfelsinen 14 lg, 32; Mandarinen 14 kg. 32; Kartoffeln, gelbe 5 kg 46; do. Weiße, rote, blaue '/> kg 43. Empfang lm Reichsgericht. ' Der Präsident des Reichsgerichts, Dr. Bumk^ ""-an- staltete aus Anlaß des Tages des deutschen Rechtes im Fesifaal des Reichsgerichtes einen feierlichen Empsang, der neben dem Reichsminister der Justiz Dr. GUrtner den Reichsminister Rcichsrechtsfllhrer Dr. Frank, den Königlich Ita lienischen Senatspräsidenten Messina, den Präsidenten des Volksgerichtshofes Dr. Thterack, zahlreiche Vertreter der Partei, des NS-Rechtswahrerbundes, der Behörden und der Wehrmacht sowie viele ausländische Gäste vereinigte. Eine Rede des Relchsjustizminlsters. In der Eröffnungskundgebung des Rechtswahrertages, über die wir bereits gestern berichtet haben, sprach auch R e i ch s j u st t z m t n I st e r Dr. Giirtner. Die Fundamente des kommenden neuen Rechts, so führte der Minister u. a. aus, die uns der Führer gegeben hat, sind gesichert. Jetzt gilt die Arbeit der Gestaltung des Rechts auf den einzelnen Gebieten des Lebens. Freilich wissen wir sehr gut, daß die besten Gesetze nicht ihre größte Wirkung erhalten, wenn nicht die Menschen, die sie Handhaben, gewisse Voraussetzungen erfüllen. Je stärker das Bewußtsein in unseren Berufsgenossen lebendig wird und bleibt, daß es in der Hauptsache aus ihre eigene Persönlichkeit ankommt, ob ein gutes neues Recht den Weg zum Herzen des Volkes findet, um so mehr wird das Bewußtsein von der Würde und von der Bedeutung des Berufes in uns lebendig. Darin liegt zugleich die Ehre unserer Arbeit. Zum Schluß beschäftigte sich der Minister mit der Nach- wuchsfrage und erklärte, er sei der felsenfesten Ueberzeu gung, daß die deutsche Jugend wie in der Vergangenheit so auch in der Zukunft den öffentlichen Dienst — uno das sei die aus drucksvollste und einleuchtendste Form des Dienstes am eigenen Volke — nicht danach bemessen werde, ob der wirtschaftliche Ertrag der künftigen Arbeit geringer sein wird als anderswo. Der Blick von einem Lcbensvorgang auf das große Ganze, auf das Volk sei es, was man dem künftigen Nachwuchs als wichtigstes und veranwortlichstes Ausbildungsztel üvrhalten müsse. Wenn wir unsere künftigen Rechtswahrer so erziehen, so brauchen wir keine Sorge zu haben nm eine Rechtsprechung, die etwa nicht volksnahe wäre, dann können wir dem Nach wuchs den Stab des Richters in aller Ruhe einst in die Hand geben. An meine Mutter So gern hätt' ich ein schönes Lied gemacht Von deiner Liebe, deiner treuen Weise; Die Gabe, die sür andere immer wacht. Hält' ich so gern geweckt zu deinem Preis«. Doch wie ich auch gesonnen mehr und mehr Und wie ich auch die Reime mochte stellen, Des Herzens Fluten wallten drüber her. Zerstörten mlr des Liedes zarte Wellen. So nimm die einfach schlichte Gabe hin, Bon einfach »»geschmücktem Wort getragen. Und meine ganze Seele nimm darin — Wo man am meisten fühlt, weiß man nicht viel zu sagen. Annette von Droste-Hlllshosfi Sa- goldene Serr Zum Muttertag veröffentlichen wir die folgende klein» Skizze, die von einem zwölfjährigen Mädchen geschriebeU worden ist. Erika stand am Fenster und sah hinaus. Uebermorgen hatte Mutti Geburtstag. Und sie hatte noch kein Geschenk sür sie! Trübselig starrte sie auf die Straße. Ach, hätte sie das Geld, das sie immer bekommen hatte, doch lieber gespart al» vernascht. Wie oft hatte Mutti ihr das gesagt. Aber da hatte sie solchen Appetit auf Schokolade, oder es mar so heiß, daß sie unbedingt Eis essen mußte. Nun hatte sie gar kein Geld mehr. Und den Vati darum bitten? Nein, du war sie zu stolz dazu. Lieber schenkte sie Mutti gar nichts. Am Abend kam Onkel Karl. Als er wieder ging, drückte er Erika ein Geldstück in die Hand. „Kauf dir was Schönes dafür", sagte er. Erika starrte auf das Fiinfmarkstück in ihrer Hand. Das war ja herrlich! Jetzt konnte sic jeden Tag in die Konditorei gehen, konnte Torte und Schlagsahne essen, konnte, sich Schokolade und Bonbons kaufen. Plötzlich kam Ihr ein Gedanke. Wenn sie ... aber nein, das Geld hatte Onkel Karl doch ihr geschenkt. Kauf dir was Schönes dafür", hatte er doch gesagt. Nein, das Geld konnte sie sich behalten. Aber Mutti.... was sollte sie machen? So kämpfte Erika hin und her. — Aber schließlich siegte doch das Gute In ihrem Herzen. Und am nächsten Tage betrat ein kleines Mädchen den Goldwarenladen von Mütter. Als Erika wieder herauskam, strahlte ihr Gesicht vor Freude. Und am nächsten Morgen lag auf Muttis Geburtstagstisch zwischen Blumen und brennenden Kerzen, in ein Kästchen gebettet, ein feines goldenes Kettchen mit einem kleinen goldenen Herzchen daran. Medizinmann und Mediziner Tierprodukte als Heilmittel. — Geröstet« Spinnen und - Adrenalin. Als kürzlich eine englische Aerztin aus dem Innern Afri kas zurückkehrte, berichtete sie, daß es ihr gegluckt sei, mit Medizinmännern i» nähere Fühlung zu kommen. Sie l>abe die Heilmittel dieser merkwürdigen Leute kontrolliert und auch verschiedene überraschende Gesundungsprozesse nachgeprüft. Die Männer arbeiteten mit gerösteten Spinnen, mit verkohl ten Schlangen und getrockneten und nachher zu Pulver ge stoßenen Kröten. Es sei also wohl angebracht, sich ein wenig näher mit diesen Rezepten der Medizinmänner zu befassen. Denn wenn man heute schwere Fälle von Rheumatismus mit dem Pflaster der spcmtschen Fliege heilt, dann verarbeitet man doch auch nichts anderes als die Produkte, die man aus getrockneten Käfern und Fliegen herausgezogen hat. Und wenn jemand von einen, tollen Hund gebissen wird und man ihn gegen die Tollwut impft, dann ist der Injektionsstoff all dem Gehirn eines mit Tollmuterregern vergifteten Kaninchen genommen. Und Adrenalin, das heute schon Hunderten, viel leicht Tausenden von Menschen das Leben gerettet hat und als Herzinjektion unübertrefflich ist, wurde doch auch aus den Drüsen von Ochse» und seit einiger Zeit aus tropischen Fröschen gewonnen. Bei Schlangenbissen verwendet man als bestes Heilmittel ein Serum, das man aus den Giftdrüsen der Schlangen heraus gezogen und dann verarbeitet hat. Mit diesem Schlangengift kann man übrigens auch zahlreiche Fälle von Bluterkrankheit Kurieren. Der Schorf, der sich sonst in schweren Fällen von Bluterkrankheit nicht bildet, tritt nach der Behandlung mit Schlangengift schnell auf. Erst im verganaenen Winter hat man eine Salbe hergestellt, die aus dem Gift der Viper ge macht war. Wenn man diele Salbe auf die Nasenschleimhäute einer Person mit schwerem Schnupfen auftrua. dann verschwand sofort jede Schlestnabsonderung. Der Heilungsprozeß setzte schnell ein. Bienengift gegen Rheuma Ist bekannt. Die Leber, die nokh vor einigen Jahren oft als Abfall beim Schlackten fortgeworfen wurde, ist heute im frischen Zustand das beste Heilmittel gegen Blutarmut. Auch das Insulin, das man gegen die Zuckerkrankheit verwendet, wird über das Schaf in der Form gewonnen, in der man es dem Kranken beibringen kann.
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