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Sächsische Volkszeitung : 20.05.1939
- Erscheinungsdatum
- 1939-05-20
- Sprache
- Deutsch
- Vorlage
- SLUB Dresden
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Urheberrechtsschutz 1.0
- Nutzungshinweis
- Freier Zugang - Rechte vorbehalten 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id494508531-193905201
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id494508531-19390520
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-494508531-19390520
- Sammlungen
- Saxonica
- Zeitungen
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
-
Zeitung
Sächsische Volkszeitung
-
Jahr
1939
-
Monat
1939-05
- Tag 1939-05-20
-
Monat
1939-05
-
Jahr
1939
- Titel
- Sächsische Volkszeitung : 20.05.1939
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^lotirsn I vesuek Im Die drei Buchstaben HZA bedeuten Heereszeugamt. Etel haben nichts mit Bekleidung zu tun, wie mancher wohl an« I nehmen wird. Der Name „Zeug" ist jahrhundertealt und be-1 deutet ursprilngltch „Gerät". Das Heereszeugamt hat also siir I alles, was an Geräten von der Truppe benötigt wird, zu D sorgen, ganz gletch, ob es sich dabei beispielsweise um Waffen I usw. der Infanterie, der Artillerie, der Maschinengewehrabtei-1 lungen, der Kraftfahrabteilungen, der Pioniere oder um Gas-1 schutzgeräte handelt. Auch hier die alte Weisheit, dah vorgesorgt I besser als nachbedacht ist. In den wenigen Jahren des Auf-1 baues hat unser Heer auch auf diesem Gebiete Auherordent- I liches geleistet und an vielen Stellen Heercszeugämter geschaf- D sen, deren Grohanlagen mit ihren riesigen Lagerhäusern auf I das modernste ausgestattet sind. Bet der Revolte von 1l>18 wurde der im Krieg stets I intakt gebliebene kostbare Apparat der Zeugmeisterei zerschla-1 gen, und die Bestände mit Ihren ungeheuren Werten wurden I von Schiebern verwertet; iibrig blieb nur ein Schrotthausen. I Aber schon 1920 setzte der stille Aufbau durch verantwortungs-1 bemühte Männer ein, die auf eigene Jaust handeln muhten. I Bei dem starken Wiederaufbau unserer Wehrmacht in den I letzten Jahren hat man den Wert der Heercszeugämter nicht I verkannt, denn ein guter Soldat muh nicht nur gute Munition I haben, sondern auch sonst vorbildlich geriistet sein. Und so I finden wir beim Besuch der gewaltigen Anlagen eines solchen I Heereszeugamtes ein Rüstkammer von phantastischen Aus- I mähen vor. Da wird nicht nach Dutzenden und Hunderten von I Massen,'sondern nach Tausenden und aber Tausenden gezählt, I ob es die gutgepslcgten Karabiner sind, ob eg sich um Maschi- I nengewehre oder deren Ersatzteile handelt, um Kochgeschirr, Pferdesättel oder Gasmasken. Der Nachschub kann schnell „wie bei der Feuerwehr" erfolgen und ist durch wohldurchdachte Organisation im Frieden wie im Kriege gleich schlagkräftig. Auherordentlich groh sind auch die Vorräte für die Nach richtenabteilungen und die „Strlppenzichcr", denen bekanntlich auch eine wichtige Aufgabe zufällt. Da sind Kabclbcständc, die sechsmal von Berlin bis nach Madrid reichen würden, da sind Akkus, schliehlich Hunderte von Kraftivagcn, Geschütze, Pon tons für die Pioniere, kurzum alles, was der Soldat braucht. Nicht vergessen werden darf die grohe Waffenwerkstatt, die dem Heereszeugamt angeschlossen ist. Sie hat die Aufgabe, Geräte, Waffen und Fahrzeuge instandzusetzen und Arbeiten durchznsühren, die die Truppen mit eigenen Mitteln nicht durchführen können. Nach wirtschaftlichen Gesichtspunkten wird diese Arbeit serienmähig geleistet. Hierbei sind naturgemäh beste Facharbeiter nötig, darunter alle Arten von Schlossern. Büchsenmacher, Mechaniker, Klempner, Tischler, Sattler usw. Aus den riesigen, vom Lärm der Arbeiten erfüllten Hallen, In denen viele Spezialmaschinen laufen, geht es zu den Schich- ständen der „Anschuhschützcn", die In sog. „Anschuhkabinen" reparierte Schuhmaffen auf Zielsicherheit ausprobieren. Ueber den Rohrpostweg kommen die zerschossenen Scheiben heran gesaust, und der Schütze kann sofort nachprüsen, ob z. B. der Lauf eines Gewehres nachgerichtet werden muh. Besonders lebhaft interessiert bleiben wir an einem Maschinengewehrprüfstand sichen. Um für die Fest stellung des guten Funktionierens der Schuhsolgc bei reparier ten MGs einen grohen Schiehstand überflüssig zu machen, hat man sich auf sehr einfache Weise geholfen. Von einem bestimmten Platz aus werden in einem Raum die MG Schüsse auf ein nur wenige Meter entferntes und auch nur wenige Meter grohes Wasserbecken In einer bestimmten Schrägrlchtung abgegeben. Der Erfolg ist der des Turmspringers, der aus den Bauch fällt: das Wasser bremst äuherst hart und heftig, hier mit dem Ergebnis, dah nach einem kurzen Weg von etwa 30 Zentimeter das MG-Geschoh „lahm" ist und verbogen auf den Grund des Wasserbeckens fällt. So geht es auch den nachfolgenden Geschossen, und der Schütze hat ohne viel Auf wand die Möglichkeit, die Gleichmähigkeit der Schuhsolge beim Aufschlagen der Geschossen auf das Wasser zu beobachten. Dieser Ausschnitt aus dem Besuch des Heereszeugamtes und der «»gegliederten Wassenwerkstättcn möge zeigen, wie vielseitig und verzweigt die Gebiete sind, die In kluger Vor aussicht allzeit im Interesse einer schlagfertigen Truppe ge pflegt werden müssen. Sen größten Omnibus der Welt gebaut Ulm, 20. Mai. Eine Wagen- und Karosscriefabrik in Ulm hat nach jahrelangen Erfahrungen auf dem Gebiet der Groh- raumivagen zur Personenbeförderung soeben einen Omnibus fertiggestellt, der 120 Sitzplätze ausweist und bei einer Längi von nahezu 20 Meter als grösster Omnibus der Welt anzu sprechen sein dürfte. Auf den Probefahrten, die in den letzten Tagen in Ulm durchgejührt wurden, erregte das Fahrzeug überall berechtigtes Aufsehen. Der Omnibus ist für eine Firma in Schlesien gebaut worden. Es handelt sich um einen Sattel schlepper mit Doppelachsen und Steuerungsausgleich. Die Zug maschine verfügt über 150 PS. Fahrer mit seinem Wagen verbrannt Hamburg, 20. Mai. Auf der Ehaussee von Hamburg nach Wentorf, in Höhe des Kilometersteins 27,8 zwischen Kroeppels- Hagen und Dassendorf fuhr ein Lastwagenfahrer mit seinem Fahrzeug gegen zwei links am Grabenrande stehende Bäume. Der Wagen geriet in Brand und wurde völlig vernichtet. Der Fahrer ist mit verbrannt. Es wird angenommen, dah der Fah rer beim Ueberholen eines anderen Fahrzeuges zu weit nach links geraten Ist. Kleins Lknonilc «ubenmlnlster Urbsys kommt nach Berlin. Im Verlaufe einer gestern angetretenen Urlaubsreife folgt der litauische Auhenminister Urbsys einer Einladung des Reichs ministers des Auswärtigen von Ribbentrop zu einem kurzen Aufenthalt tn Berlin. Der Reichsminister des Auswärtigen von Ribbentrop und der litauische Auhenminister Urbsys werden während dieses Besuches den Wirtschaftsvertrag zwischen Deutschland und Litauen unterzeichnen. vrohadmlral Raeder und Reichssportsührer von Tschammer und Osten lm Reichsführerlager der HI. Die Verbundenheit zwischen der Wehrmacht und der Ju gend kam am Freitag durch den Besuch des Oberbefehlshabers der deutschen Kriegsmarine, des Grohadmirals Dr. h. c. Raeder, im Reichssührerlager der HI besonders klar zum Ausdruck. Sa« Programm für den Staat-defuch Graf Llano« Berlin. 20. Mai Der italienische Auhenminister Graf Eiano trifft, wie bereits gemeldet, am Sonntagvormittag um 11 Uhr mit den Herren seiner Begleitung zu seinem zivettägigen Staatsbesuch in Berlin auf dem Anhalter Bahnhof ein, wo er von dem Reichs minister des Auswärtigen von Ribbentrop begrübt wird. Zum Empfang sind ferner der italienische Botsck>after in Berlin, Attolico, Reichsminister, Reichsleiter, weitere führende Persönlichkeiten von Staat, Partei und Wehrmacht sowie der deutsck)« Äotschaster in Rom. von Mackensen, anwesend. Nach der Kranzniederlegung am Ehrenmal, die um 11.45 Uhr statt findet, stattet Gras Eiano Rclchsauhenminister von Ribbentrop im Auswärtigen Amt einen Besuch ab, den der Reichsauhen» Minister um 13.30 Uhr im Hotel Adlon erwidert. Um 14 Uhr gibt der Reichsauhenminister zu Ehren des italienischen Nutzen« Ministers Graf Eiano und der Herren seiner Begleitung ein Frühstück im Hotel Kaiserhof. Um 20.30 Uhr findet eine Tlbcnd- tafel beim Führer tn der Alten Reichskanzlei statt. Montag, vormittag 10 Uhr, ist eine Fahrt zu dem Berliner Rathaus vorgesehen, wo sich Gras Eiano in das Goldene Buch Sin Vatermord nach acht Zähren aufgeklärt Geständnis in der Strafanstalt Bad Meinberg, 20. Mai. Seit dem 26. Januar 1931 war der Landwirt Karl Funke aus Bad Weinberg spurlos ver schwunden. Alle Nachforschungen der Polizei verliefen ergeb nislos. Der schon vor acht Jahren ausgesprochene Verdacht, datz der Landwirt gewaltsam beseitigt worden ist, hat sich jetzt bestätigt. Im vergangenen Herbst wurde der 27 Jahre alte Sohn des Verschwundenen, Fritz Funke, wegen umfangreicher Weide diebstähle festgcnommen und anschliessend zu fünf Jahren Zuchthaus verurteilt, die er jetzt im Zuchthaus zu Hameln verbützt. Bei dieser Gelegenheit war erneut das Verschwinden des Vaters behandelt worden, doch erklärte Fritz Funke, nichts zu missen. Die Polizei lieh nicht locker. Dor einigen Tagen wurden erneut die Mutter und die drei anderen Kinder der Familie Funke festgenommcn. Bei dem Verhör wurden Aus sagen gemacht, die darauf schlichen liessen, datz Fritz Funke am Verschwinden seines Vaters beteiligt war. Im Zuchthaus zu Hameln hat Fritz Funke jetzt ein umfassendes Geständnis abgelegt und zugegeben, am 20. Januar 1931 im Viehstall mit seinem Vater einen Streit gehabt zu haben, In dessen Verlauf er seinen Vater mit einer Mistgabel niedergeschlagen habe. Die Leiche habe er zunächst im Stall versteckt und dann auf dem elterlichen Acker verscharrt. Die Nachforschungen führten schon bald zur Auffindung der Leichenreste. Der Täter unternahm nach seinem Geständnis einen Selbstmordversuch, indem er sich aus dem dritten Stockwerk des Zuchthauses in den Hof stürzte, doch wurde er nur leicht verletzt. Glektrlstzlerung der Italienischen Sahnen Rom, 20. Mai. Noch während des Jahres 1937/38 mach ten trotz der beständigen Umgestaltungsarbeiten die elektrisch betriebenen Züge nur erst 34 v. H. des gesamten italienischen Bahnverkehrs aus. Ihnen standen noch 52 v. H. der mit Dampf- Kraft betriebenen Züge gegenüber und 14 v. H an Automotoren mit flüssigem Brennstoff. Im Dezember des Vorjahres konnten jedoch die Linien Rom—Livorno und Mailand—Ancona elek trifiziert werden, so datz heute 43 Prozent der italienisck>en Bah nen elektrisch befahren wird, 17 Prozent mit Automotoren und nur noch 40 Prozent mit Dampfkraft. Dieser weitere Fort schritt in der Elektrifizierung hat Italiens Verbrauch a» Kohle für den Eisenbahnbetrieb, der noch 1937—38 rund 1803 930 Tonnen ausmachte, wesentlich verringert, nämlich um 288 000 Tonnen. Eine weiter« Einsparung von rund 100 000 Tonnen erwartet man im kommenden Oktober anlässlich der Elektrifi zierung der Linien Orte—Falconara und Voghera—Mailand—- Chiasso, die heute in der Umgestaltung begriffen sind. Ein Vferd durchbricht das Dach eines Kraftwagens Prag, 20. Mai. Zu einem ungewöhnlichen Vorfall kam es aus -er Stratze bei Saar. Vor einem Personenkraftwagen des Autounternehmers Franz Rizickas aus Saar scheute das Pferd des Landwirtes Philipp Okoun aus Neu-Vesely, das einem Bauernmagen vorgespannt war. Das Pferd bäumte sich auf und sprang über die Kühlerhaube -es Kraftwagens hin weg aus das Dach, das durchgcdrückt wurde. Der Kutscher war bei -em Zusammenprall vom Wagen auf die Deichsel geschleu dert worden, wobei er mehrfache Verletzungen davonirng. Die Insassen des Kraftwagens blieben munderbarerweise unverletzt. Sine Znsel droht zu versinken 4000 Menschen flüchten in Boote Manila, 20. Mai. Eine 160 Kilometer südlich von Manila gelegene Insel wurde von einem schweren Erdbeben heim gesucht. Die Insel droht zu versinken. Ihre 4000 Einwohner flüchten in die Boote, um das etwa 15 Quadratkilometer grohe Land zu verlassen. Einzelheiten fehlen noch. Der Glasaal zieht Frledrichssladt, 19. Mai. In den letzten Tagen setzte der Durchzug der Glasaale ein. In unendlichen Schwärmen er schienen sie in der Eidcrmiindung. Zwei Jahre haben sie ge braucht, um von ihren Gcburtsplätzen in der Nähe des Aegua- tors nach hier zu gelangen. In den riesigen Tangwäldern des Saragossasees laichen die allen Aale und gehen dann zugrunde. In zweijähriger Reise erreicht der Glasaal. der sich In Milliar denschwärmen aus den Weg macht — ivahrscheinlich mit der Strömung des warmen Golfstromes — unsere Küsten und wan dert nun die Flutzlänfe hinauf. Erst nach vielen Jahren zieht der ausgewachsene Aal wieder zum Laichen an seine Geburts- I stälte zurück. Empfang beim Reichgpressechef. Reichsprcssechef Dr. Dietrich empfing Freitag nachmittag im Hotel „Kaiserhos" eine grotze Anzahl führender Persön lichkeiten von Staat und Partei sowie die Berliner Vertreter der Weltpresse. Staatsminister Adolf Wagner und Oberbürgermeister Fiehler in Budapest. Staatsminister Adolf Wagner und Oberbürgermeister FIchler wurden am Freitag in Begleitung des deutschen Ge sandten von Erdmannsdorff vom Reicksverweser von Horthy empfangen. Vor dem Empfang beim Rcichsverweser besuchten Staatsmlnister Wagner und Oberbürgermeister Flehler den un garischen Ministerpräsidenten Graf Telcki, den Tickerbauminister und den Bürgermeister der Stadt Budapest. Eröffnung des 17. Deutschen Weltwirtschaftstages in Wien. Am Freitag wurde tn der Wiener Universität der 17. Deutsche Weltwirtschaftstag, der vom 18. bis 24 Mai in Wien stattfindet, mit einer Ansprache des Präsidenten der Deutschen Weltwirtschaftlichen Gesellschaft, Gouverneur a. D. Dr. Schnee, eröffnet. der Stadt Berlin einträgt. Um 11 Uhr findet dann der feier liche U n t e r ze i ch n u n g s a k t des deutsch-italienischen Bündnispaktes durch ReickMuhennsinister von Ribbentrop und Auhenminister Graf Eiano in der Neuen Reichskanzlei statt. Im Anschluh daran verkünden Reichsautzenministcr von Ribbentrop und Auhenminister Graf Eiano den feierlick-en Ab- fchluh des deutsch-italienischen Bündnisses über alle deut schen und italienischen Sender. Gegen 11.30 Uhr empfängt der Führer den italienischen Auhenminister und den italienischen Botschafter in Berlin in Gegenwart des Reichsministers des Auswärtigen in seinem Arbeitszimmer. Um 13 Uhr empfangen die beiden Auhenminister im Bun desratssaal Les Auswärtigen Amtes die Vertreter der deutschen und der ausländischen Presse. Mittags geben der italienische Botschafter und Frau Attolico in der ilalienisck-en Votschalt ein Frühstück. Nachdem um 17 Uhr der italienische Gast dem Genc- ralfeldmarschall Göring einen Besuch in seiner Wohnung am Leipziger Piatz abgestattct l>at, worden die Besprechungen im Auswärtigen Amt fortgesetzt. Um 20.30 Uhr geben Reichsauhenminister und Fran von Ribbentrop in ihrem Haus in Dahlem. Lentze-Allee, ein Abendessen. Graf Eiano wird am Dienstagvormittag vom Anhalter Bahnhof aus Berlin im Sondcrzug wieder verlassen. Alles fließt, alles wankt, alles schwankt! Auch die schönsten Riesengebäude stehen nicht sest In den Zonen der Erde, die stark von Erdbeben heim gesucht werden, hat man längst Verfahren entwickelt, um durch besondere Sicherungen dem Einsturz von Häusern und Palästen vorzubeugen. Das wird durch den Einbau von Eiscnverspan- nungen, durch gewaltige Kugellager usw. erreicht. Di« Gebäude bewegen sich, aber sie werden nicht aus dem Gefüge gerissen. Derartige Mcherungen mären — nach der Meinung moderner Architekten — auch für andere Häuser notwendig, die also nicht tn Erdbebenzonen stehen — hätte man nicht die Uebcrzeugung, dah diese Gebäude nur für eine verhältnismässig kurze Zeit ge baut sind und kaum für die „Ewigkeit". Denn die anderen Erschütterungen, die hier gefährlich sein könnten, wirken sich nicht von heute auf morgen aus, sondern im Laufe langer Fristen. Man hat heute sehr empfindliche Mehgeräte, die teils nach dem Prinzip des Seismographen gebaut wurden, teils als In klinometer jede Veränderung des Neigungswinkels verraten. Mit derartigen Geräten konnte man ermitteln, dah viele grohe Gebäude in dauernder Bewegung sind, gcwissermahen bin und her schwanken, aber ihre Dreh- und Rückbewegungen so lang sam ausfUhren, dah ein Einsturz nicht erfolgt. Immerhin er gibt sich aus de» Messungen, dah nichts aus dieser Welt „eisern feststeht". Nennen wir aus der Fülle so „bewegter" Häuser einige, die aller Welt wenigstens dem Namen nach bekannt sind. Da ist erst einmal der neuerdings stark gesicherte Turm von Pisa. Er stürzt nicht ein nach der neuen Zemcntsicl>crung. Aber er bewegt sich doch! Bei anderen Gebäuden, wie der Ka thedrale von Königsberg, wird eine Senkungstendenz fest gestellt, die auch für das jetzige Gottlosen-Mufeum in Lenin grad (früher eine berühmte Kathedrale) zutrifft. Die Bank von England müht« eigentlich mit an erster Stelle genannt werden. Denn man weih ja, dah diese Bank genau so wie ganz Eng land an der Ostküste ins Wasser rutscht, eine Neigung, die von den Londoner Riesenkästcn durch eine Rutschbewcgung zur Themse noch verstärkt wird. Aber der Mensch unserer Tage braucht nicht sorgenvoll die Wände seines Hauses z» betrachten, wenn er sich abends ins Bett legt. Bei uns halten die Häuser die leichten Schwankungen aus, die sich ganz langsam entwickeln und auslöscn — auch ohne dah unsere Häuser aus Kugellagern stehen. Zwerge auf Glefanleniagd Sie haben ihre eigene Methode — Grausam, doch immer erfolgreich In vstafrika ist der Ab schuh der Elefanten ganz genau kontrolliert. Man muh Iagdscl-einc lösen, man muh im vor aus bezahlen — ob man den Elefanten nun holt oder nicht, ob einen unterwegs die Rhinos zerstampfen oder die Löwen zer reiben: Erst wird der Jagdschein gelüst. Mit dicken Elcsanten- büchsen zieht man dann „hinaus in den Kamps'. Erfahrung und Belehrung alter Jäger reicht meist aus, um irgendwann und irgendwo zum Schuh zu kommen. Ein Elefant weniger steht auf den recht genauen Übersichten der Iagdbehürden von Ost afrika. Aber im Kongo, im Herzen Afrikas, dort wo der Dschun gel am dichtesten ist, dort wo sich die Dschungelzoncn überschnei den, verwischen sich die Spuren, und hier wird der Elesant in der Regel noch genau so erlegt wie einst, d. h. von den Eingebo renen und unter diesen in erster Linie von den Pygmäen. Diese ZwergmensckM, mit denen man in jüngster Zeit in einigen Fäl len recht enge Beziehungen anknüpscn konnte verfügen über «ine seltsame Fertigkeit, mit den Riesen des Dschungels fertig zu werden. Diese Zwerge in Mcnsck-engeftalt kennen nämlich keine gröhere Freude als eine Jagd auf den gröhten Koloh der Wälder, aus den Dickhäuter, den Elefanten. Bei einer unerwarteten Begegnung sind die Pygmäen natürlich die ersten, die Hals über Kopf die Flucht ergreifen. In der Überraschung sind sie naturgemäh unterlegen und ziehen sich mit einer affenartigen Geschwindigkeit aus Bäume zurück, wo die Elefanten sie nicht mehr wittern können. Aber wenn der Angriff auf einen Elefanten geplant ist, wenn man beschlos. sen hat, ihn zu erlegen, dann ist der Dickhäuter rasch verloren. Die Pygmäen werden mit ihm am schnellsten fertig, indem sie ihm — während er schläft — den Rüssel mit Veilen abschla gen. Das ist furchtbar, aber wirksam. Auch die Durchschnei- dung und Durchschlagung der Bcinsehnen führt zum erwünsch ten Erfolg. In Fallen lockt man die Elefanten gleichfalls und wirft ihnen nachher spitze Pfähle auf den Kopf oder schwer« Stein«. Eine derartige Jagd dauert oft Tage, aber sic ist zum Schluh Immer erfolgreich — auch wenn der eine oder andere Pygmäe daran glauben muhte. Man ist nicht sentimental unter diesen Zwergen. Von der deutschen Ausfassung des Wesens der Jagd sind sie noch weltemvcit entfernt! LKW der Vllh ins Auto? Der DDAC, Gau Sachsen, schreibt: Wenn ein Gewitter am Himmel steht, wird mancher Kraftfahrer daran denken, wie oft der Blitz schon Radfahrer erschlagen hat. Nun, keine Be sorgnisse. das Auto ist blitzsicher! Einmal Isoliert schon die Lackschicht auf jedem Wagen. Dann bestehen dock) die Reifen aus Gummi. Zuletzt liebt dec Blitz am allerwenigste» elek- irische Anlagen mit induktiven Widerständen, und die sind im Auto auch reichlich vorhanden. Wenn auch die Feuchtigkeit ein gewisses Leitvermögen herstcllt, so ist der Weg sür den Blitz durch die Luft leichter. Natürlich empfiehlt cs sich schon wegen Sturm oder herabstürzcnden Arsten usf., während eines schweren Gewitters zu parken. Bei Gcwlttcrfahrtcn selbst aber Stand licht einschalte». Doch das nur wegen des strömenden Regens und zur besseren Erkennbarkeit des eigenen Fahrzeuges an deren Verkehrsteilnehmern gegenüber. Veilaae. Einem Teil der heutigen Auslage liegt ein Pro spekt der Firma Residenz Kaufhaus, Dresden, bet.
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