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Die Erzbasilika des Laterans Rom, 20. Mai. Mit der am Feste Christi Himmelfahrt erfolgten Besitz ergreifung der Erzbasilika des Laterans, der Bischofskirche des Papstes, lM Pius XII. eine alte römisch kirchliche Tradition ausgenommen, die bis zum Jahre 1870, d. h bis zur Einnahme Roms durch die Piemontesen, von den Päpsten gepflegt wurde. Am Feste Christi Himmelfahrt fand in der Erzbastlika des hl. Johannes im Lateran Im Beisein des Papstes ein von einem Kardinalbischof zelebriertes Ponti fikalamt statt. Ein Alumne des Collegium Caparanicum hielt dabei die Predigt, und der Papst spendete von der äuhercn Loggia seiner Kathedrale aus der harrenden Volksmenge den Segen. Die Uebernahine der Domkirche durch den Papst spielte sich diesmal in ähnlich feierlichen Formen ab. Das Innere der Basilika war reichlich geschmückt. An den drei Arkaden waren kostbare Gobelins mit Darstellungen der Geburt des Welterlösers, der Himmelfahrt, der Hcrabkunft des Hl. Geistes, der Darstellung Jesu im Tempel, der Unbe fleckten Empfängnis und der hl. Maria Magdalena zu Flitzen des Heilandes angebracht. Bei strahlendem Frühlingswetter ging am Himmelfahrts tage die Feier vor sich. Auf der mehrere Kilometer langen Strecke zwischen Vatikan und Lateran hatten sich am Vormittag viele Tausende eingefunden, die dem Papst ihre Sympathie be- Kunden wollten. Im offenen Wagen fuhr Pius der Zwölfte langsam durch die Stadt zum Lateran. Am Lateranpalast nahm er die Huldigung des Vizegouverneurs von Rom entgegen und später die Obcdicnz von zwanzig Kadinälen. In feierlicher Pro zession bewegte sich dann der Zug nach der Kathedrale, wo nach den Zeremonien und Huldigungen der Geistlichkeit die Päpst in esse den Festakt krönte. Inzwischen hatte sich in dem etwas abfallenden Gelände zwischen der Latcranbasilika, der Aurelianischen Mauer und der Scala Santa eine grof^ Men schenmenge eingesunden. Sie wartete, bis bald nach halb ein Uhr Pius der Zwölfte auf der Sedia Gcstatoria zur Loggia herausgctragcn wurde. Aufrechtstehcnd erteilte er dann den Versammelten den Segen. Der Name Lateran wird von der Erzbasilika deshalb ge führt, well sich zu Zeiten des kaiserlichen Roms hier der Palast der Laterans, einer römischen Patrizterfamllie befand. Der erste Erbauer der Basilika war Kaiser Konstantin der Grotze, der dieselbe nach seinem Stege Uber Mgxentius an der Mil- vischcn Brücke im Jahre 312 errichtete. Bereits 313 hielt Papst Miltiades im Lateran ein Konzil ab, um über die Irrlehre der Donatisten zu entscheiden. Die Weihe der Mutterkirche aller Kirchen wurde im Jahre 324 von Papst Silvester I. vorgenom men. Kaiser Konstantin hatte die Basilika mit fürstlicher Frei gebigkeit ausgestattet. Im Anfang des 10. Jahrhunderts wurde die Kirche durch ein Erdbeben zerstört. Papst Sergius III. begann 008 mit einem prächtigen Neubau. Ein zweiter Neubau wurde 1309 unter Clemens V. und 1361 unter Innozenz Vl., beide Male infolge Feuersbrunst, notwendig. Innozenz X. be gann 1660 mit einer durchgreifenden Restauration der Basilika. Die wundervolle Fassade mit der Inschrift „Christo Salvator" wurde von Clemens XII. 1735 nach den Entwürfen von Alessan dro Galilei geschaffen. Den Neubau des Chores begann Pius IX., während Leo XIII., dessen sterbliche Ueberreste in der Erzbasilika ruhen, den Chor 1887 vollenden Netz. Der Gründer der Erzbasilika. Kaiser Konstantin d. Gr. selbst fand sein Grab in der Apostelkirchc der von ihm erwähl ten neuen Hauptstadt Byzanz (Konstantinopel), nachdem er im Jahre 337 zu Achyron bei Nikodsmien gestorben war. Sein Gedächtnis verbindet noch heute Rom mit der nach ihm be nannten neuen Hauptstadt Konstantinopel, wo der oströmische Kaiser Justinian I. die Basilika der Haghia Sophia errichten lieh. Ein eigenes Walten der. Weltgeschichte hat dafür gesorgt, datz der kürzlich verstorbene türkische Staatspräsident Ata türk diese einst hervorragende morgenländische Kirche, die später Moschee war, zu einem Museum der religiösen Kunst bestimmt hat. Ein amerikanischer Gelehrter hat inzwischen die herrlichen Mosaiken der Sophienkirche in Istanbul gratzonteils schon freigelegt. So ergibt sich ein kunstgcschichtlich interessan tes, wenn auch merkwürdiges Nebeneinander von künstle rischen Motiven des Christentums und des Islams, dessen Wahr zeichen — das grüne Banner des Propheten — noch heute an der Kanzel angebracht ist. Lius XII. vor der Lateranbafiliku (Photo Ass. preß.) Auf Wache in der Wüste von pstev VSrflev Peter stand etwas vom Lager ab, an der Stelle, wo der Weg abbog und darum von den Zelten aus nicht überschaut wer den konnte. Da auch die zn»ei Kelowi, um eine bessere Ueber- schau zu haben und frei zu stehen, weiter nordwärts rückten, au eine Kehre des Weges, so sah er sich bald allein, ohne die beunruhigende Nähe von Kameraden, zwischen den Felsen des öden Wadi. Im Anfang zwar empfand er diese Einsamhelt als eine Wohltat. Es hatte ihn geguält, datz die Männer, für die er doch sein Leben einsctzte, immerzu gehässige Blicke nach ihm schossen und ihm murrend, voll Mitztrauen böse Pläne vom Ge sichte abicsen wollten. Nun lag das Menschennest, das er be schützen sollte, sriedsam unter ihm: er stand wie ein Sclzäser über der blatzgrauen Herde der reglosen Zelte. Von seinem Standorte aus konnte er über die Ränder der Schlucht aus die Felslandschast hinaussehcn. Es ivar noch so hell, datz er im weichslictzendcn Mondlicht sogar die schivarzcn Spitze» und Kuppen ferner Höhenreihen unterschied. Die Lust begann kühl zu werden. Da und dort schrie einer in Angstträumen: aus den Zellen Ke ichte ein Husten, und einmal schrillte sogar Gelächter auf. Aber all diese Laute verstummten, und ein leiser Schauder der Verantwortung, der Verlassenheit und der Gefahr griff in Peter Fardes Seele. Er hatte die zwei Opfer des Würgers ge sehen und die Erzählung über das Ende des beim Brunnen zurückgelassenen Beobachters gehört, und nun stand er allein, und cs war ihm, als müsse er sich alle Augenblicke umwenden. Der Atem wurde ihm beschwerlich: so lebhaft war die Vor stellung von würgenden Händen, die ihm die Kehle pressten. Aber nochmals und immer wieder stärkte er sich durch die drei heiligen Namen und begann aus und nieder zu gehen. In seinem Gürtel waren Pistole und Dolch. Aber er kam sich so schutzlos vor: hockte er nieder, so musste es dem türkischen Schleier leichter sein, über ihn hcrzufallen, stand er aufrecht, so war ihm seine lange Gestalt ein weit sichtbares Ziel. Nur seine Augen, diese scharfen, ost bewährten Lichter, kamen ihm als verlätzlicke Schuhwachc vor. Die Ohren alarmierten oft unbegründet, sie machten jeden Laut des Nachtwindes zum gefährlichen Lärm. Ihre unausgesetzten Meldungen regten auf. Doch ihr Bereich ging nach allen Seiten, mährend die Augen nur jeweils ihr eines Feld hatten. Die Anspannung machte müde. Der ersten Erregung folgte eine gewisse Gleichgültigkeit, die sich in eine fromme Ergebung, ja in eine Sehnsucht nach dem Ende aller Drangsale kleidete. Nun war es so still und so leblos, datz er sogar das Wan dern der Schatten als einen Trost empsand. Einmal griff er nach dec Pistole. Er glaubte Kamele herantraben zu sehen. Aber cs war ein Trupp Gazellen, die zur Tränke eilten. Der Ruf des Wüstenkönigs blied in dieser Gegend stumm. Heftiger schüttelte der Wind die dürren, stacheligen Büsche: das war sür Peter eine Gefahr, denn das Rausck-en der Blätter verwischte das Knir schen nahender Schritte. Die andringendc Kälte trieb ihn um her. Aber gleichwohl fühlte er schon, wie seine Glieder schwer wurden und voll Verlangen waren, sich nicderzulassen. Ja die Augen wollten sich verschleiern. Er erinnerte sich der Bohnen Sura Belyns und begann eine nach der anderen zu kauen. So verging Stunde um Stunde, ohne datz etwas geschah. Manchmal war ihm, als erfasste ihn ein Schwindel: wie Träume gaukelten Bilder seiner Heimat heran. Erinnerungen an schwere Stunden, ja sogar an ein junges Hündchen, das den Knaben bei einem Gang durch den dunklen Wald beschützen sollte und ihn durch klägliches Winseln ängstigte. Er suchte sich einen Bcrtei- digungsplan zurecktzudenken und überlegte, was er in bestimm ten Fällen tun wollte. Es kamen ihm Gedanken der Milde und Schonung. Aber alles zcrflotz allmählich in einem unbestimmten Nebel, und er bcschlotz, nichts mehr zu denken, nur noch Auge und Ohr zu sein und sich auf seine Geistesgegenwart zu ver lassen. Aber nun senkte sich der Mond gegen die Berge. Die Schatten füllten das Tal, und als die silberne Scheibe völlig weg geglitten war, kam es ihm wie ein Sonnenuntergang vor. Erst jetzt schien die Nacht begonnen zu haben. Er sah von den zwei Wächtern der anderen Seite nichts mehr, auch nicht, als er mehrere Schritte auf sie zuging. Immerlin mar es nicht so dunkel als 'n der vorangegangenen Nacht, die auch die Sterne verschlungen hatte. Auf einmal fühlte er sich angeblickt. Es kam aus einer ganz im Finstern liegenden Mulde, aus der iveder Auge noch Ohr einen Verdacht meldete. Plötzlich aber sah er das Glimmen am Rande eines Auges. Es Kani langsam, zögernd näher; aus dem Dunkel schwankte das Leuchten zweier Augen und jetzt sogar das Blitzen weitzer Zähne, die zu einem breiten Munde, einem wahren Rachen, gehören mutzten. Aber seine eigenen Augen waren wie im Bann, wie in der Zange. Er schaute starr in das Glimmen, das näher drängt, und sah nun über diesem Katzenäugigen ganz deutlich Furchen und Falten wie an der Stirne eines erzürnten Raubtieres. Immerzu beobachtete er dieses giftige Glimmen in den Augen eines langsam, langsam Kriechenden, unterschied dann deutlich einen massigen, schwar zen Leib, spürte, ivie ihm ein Gruseln über den Rücken lies, wie ein Entsetzen sein Herz schnürte, und stand doch regungslos still, so wie man oft in einem Traume Grausiges über sich er gehen lassen mutz, ohne ein Glied rühren zu können. Er hatte nicht Glied noch Muskel. Aus einmal aber kam cs über ihn: Ter Teufel, das ist . . . und erst jetzt schien er erwacht zu sein und wieder zu wisse», datz er nicht nur ein Bild schaue, eine grause Geschichte lese, sondern auf Wache stehe, Menschen be schütze . . . das madonnenzarle Mädchen und — selbst vom Tod beschlichen werde. Das ist — er mutzte mit Gewalt den Kramps seiner Muskeln lösen: Taganak! Diese Erkenntnis brach den lähmenden Bann, er ritz die Pistole empor, eben in dem Augenblick, als sich eine schwarze Masse gegen ihn stürzte. Der Schutz krachte geradezu In einen Rachen hinein, und sein Blitz zeigte ihm ein entsetzliches, ein Tier-Teusclsgesicht. Halle er ge troffen? Zwei Hände fuhren nach seinem Hals. Peler packle sie, und so stark er mar, sein Zerren glich dem Zerren einer Kinderhand an einem Mannesarm. Aber plötzlich zuckten die gewaltigen Arme zurück und zitierten zwischen seinen Fiiigern. Tie schwarze Masse sank wie ein Sack vor ihm nieder. Aura- Belyn kam herangestürzt, in jeder Hand eine Pistole. Er neigte sich über den sich in Krämpsen Wälzenden und schätz ihm in Auge und Ohr. Asma. kaum bekleidet, schnellte wie ein Kätz chen heran, sah den Gefällten, senkte die zierliche Pistole in die Zähne und drückte ab Sura-Beiyn hob sie aus die Arme und trug sic zurück, aber sie wandle sich noch einmal mit geballten Händen und wilden Triumphmienen gegen den gefällten Feind. Der Scheich und sein Sohn und dann dm Krieger stürzten heran und durchbohrten den Toten mit ihren Lanzen. Aber alle staun ten und bewunderten: ..Welch eine G^Nolt! Er hat das Gesicht eines Teufels und das Gebitz eines Waldmenschen!" „Es war kein Mensch, es war ein Gorilla", behauptete der gelehrte Annur, und seine Meinung wurde von allen nach gesprochen. Aus Peter Dörflers Roman „Abenteuer des Peter Farbe* (Herder, Freiburg, Leinen RM. 4,60). Sie stellen den Anzng selbst znsammen! Datz eine solche Zusammenstellung von Rock und Hose heute diese Rolle spielt, hat seinen ganz plausiblenGrundr ihreUngezrvungenheit, weit entfernt von aufgedonnertem Spietzer- tum, patzt so recht in diese Zeit und - was nicht weniger wichtig ist - sie kostet nicht viel. Jedenfalls, wenn man sich an Cloppenburg wendet, denn da ist „gutes Kaufen" geboten. Der Rock — Heller oder dunkler als die Hose — einfarbig oder gemustert mit Fischgräten, Noppen oder llberkaros, In vielen flotten Formen, kostet 24.- 2V.- 35.- 43.- 53- Die Hose dazu nehmen Sie am besten ungemu stert. Im Farbton har monierend oder kontra stierend. Aus.Kamingarn-, Flanell- oder Freskostoff 13.so 16.so 22.;o 25.- 29— Ooppenbury Das gute HauS für Herren- und Knabenkletdung - Dresden - Köntg-Iohann-Strahe 4