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Sächsische Volkszeitung : 20.05.1939
- Erscheinungsdatum
- 1939-05-20
- Sprache
- Deutsch
- Vorlage
- SLUB Dresden
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Urheberrechtsschutz 1.0
- Nutzungshinweis
- Freier Zugang - Rechte vorbehalten 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id494508531-193905201
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id494508531-19390520
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-494508531-19390520
- Sammlungen
- Saxonica
- Zeitungen
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
-
Zeitung
Sächsische Volkszeitung
-
Jahr
1939
-
Monat
1939-05
- Tag 1939-05-20
-
Monat
1939-05
-
Jahr
1939
- Titel
- Sächsische Volkszeitung : 20.05.1939
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als cm die Hand, die manche Nacht ter' nur sich zurüch. diese Hölle Halberstadt. Auftrag be- dein Major Wer bann eine Mutter ersehen? . . . der Soldat wird kriegerisch, der Blicken fällt. Theodor Körner. Tiefer brannte schon der Lampe Schein. Auf den Strassen Tritt und Sehritt verwehten. Doch in ferner Kammer, stumm allein. Sah ich dich noch vor dem Kreuzbild beten. Ach, das Leben streute Schnee ins Haar Dir schon längst. Die arbeitsirob >n Hände Wurden miid. Nur deine Liebe klar Wacht und fleht zu Kott bis an das Ende. und wirklich, er wiegt schwerer und er gilt einer niederrheinischcn Hauschronik um 1690. tüchtigen Männern verdanken neun, was sie Altdeutsches Wort. an das Äug', das überwacht Die Mutter fürwahr bedarf der Tugenden alle . . . l Zwan« zig Männer verbunden ertrügen nicht die Beschwerde / Und sie sollen es nicht, doch sollen sie dankbar es einsehen! Goethe: „Hermann und Dorothea- Leise weht ein erstes Blühn Von den Lindenbäumen, Und in meinen Träumen kühn. Seh ich dich im Laubengrün Kinderhemdchen säumen. langsam durchkämpfen, bis sie das ganze Leben erfassen Die Widerstände können von verschiedener Stärke sein: die spiri- tualisierende Leibverachtung der Spätantike war im Grunde gefährlicher als der ungehemmte Vitalismus des frühen Mittel alters. Denn er wirkt schon im Ansah zerstörend. Aus ihn ist die nicht aussterbende Legende zuriickzusühren, dah nach kirch licher Auffassung die Frau durch Ehe und Geburt unrein werd« und entsühnt werden müsse; auf sie stützt sich jenes geradezu tragikomische Mißverständnis der Neueren, die allen Ernstes glauben, eine fränkische Synode habe einmal darüber beraten, ob man die Frau Mensch nennen dürfe, wo man sich doch nur gefragt hat, ob, nachdem homo die Bedeutung von Mann, fran zösisch Homme, angenommen habe, homo sprachlich noch als Oberbegriff fiir Mann und Frau gelten könne. Die ständige Praxis der Kirche ist dahin gegangen, die Frau gerade in Ehe und Mutterschaft zu ehren. Der kirchliche Trauungsritus enthält einen eigenen Brautsegen als Weihe zur Mutterschaft und nach der Geburt wird sie nichts weniger als entsühnt, sondern ehren voll vom Priester empfangen und geleitet, wenn sie danksagend ins Gotteshaus kommt. Das; auch die Frau unmittelbar zu Gott sei, das; ihre gröhere Verbundenheit mit dem Geheimnis des natürlichen Lebens sie nicht abschliehe von dem des über natürlichen, ihr vielmehr einen besonderen Auftrag zur Hc-im- holung des Natürlichen zu Gott gebe, das ist die Lehre der Kirche von der Frau. Bleibt das anerkannt und wird es gelebt, dann mag die soziologische Stellung der Frau nach Völkern und Verhältnissen zwar verschieden sein, aber sie kann nie mehr eine Stellung ohne Würde sein: von diesem religiösen Ja, das die Kirche zur Frau spricht, wird alles, was der Würde der Frau zuwider ist, gerichtet und alles, was sie anerkannt auf, genommen. L. A. Dichter dichterisch, der Gottesgelehrle fromm erziehen; — und nur die Mutter wird menschlich erziehen. Habt ihr recht erzogen, so kennt ihr euer Kind. Nie, nie hat eines je seiner rein — und recht erziehenden Mutter ver gessen. Jean Paul. Die Mutter Ist nicht nur die wahre und naturgegebene Erzieherin, sondern auch die Lehrerin ihres Kindes . . Das häusliche Leben ist die wahre Muttererde der Sittlichkeit . . . Eine brave Mutter, die ihre Kinder selber lehrt, ist immer das. was uns auf Gotttes Boden das Schönste dünkt . . . Vergis; nicht der Schmerzen mcd Mühen, die du deiner Mutter gemacht! Pestalozzi. lieber meiner Tage Wirrsal dicht, lieber Kampf und Streit in kalter Ferne Flicht ans deinem Mutterbeten Licht, Leuchtet deine Liebe gleich dem Sterne. Lorenz Krappe Singst ein kleines Lied dabei, Und dein Lied ist lauter Mai. ltud der Biütei'baum wird blühn, Blühn vor allen Bäumen. Sonnig wird dein Saum erglüh», llnd verklärt im Laubengrün Wird ein junges Muttermühn Kinderhemdchen säumen. Wicke. Das Mutterherz ist der schönste und unverlierbarste Platz des Sohnes, selbst wenn er schon graue Haare trägt — und jed«r hat im ganzen Weltall nur ein einzig solches Herz. Adalbert Stifter. Mutter, sieh! In mancher stillen Nacht Wachte ich beim milden Licht der Sterne. Nur dos Windes Rauschen müd und sacht Drang zu mir aus öder, fremder Ferne. Wer sich Uber die Stellung der Frau im Christentum ein klares Bild machen will, das weder durch Vorurteile getrübt noch durch Verallgemeinerungen verwischt ist, der tut gut daran, vor allem eine Unterscheidung zu beachten, die wesentlich ist: die Unterscheidung nämlich zwischen der überzeitlich-religiösen Aussage, die die kirchliche Lehre über die Frau maäxt, und der zeitbedingt-gesellschaftlichen Stellung, die die Frau bei den ver schiedenen Völkern auch in deren christlicher Zeit gesunden hat; denn die religiöse Aussage, die das 'Neue Testament Uber die Frau macht, muh zwar überall da angenommen werden, wo man sich zum Christentum bekennt; aber es ergeben sich aus ihr nicht mit zwingender Notwendigkeit für alle Völker die gleichen ge sellschaftlichen Konseguenzen. Paulus befand sich in einem schar fen Gegensatz zu der religiösen Abwertung der Frau, die die ausgehende Antike durchweg kennzeichnete, als er schrieb, dah der Unterschied zwischen Mann und Frau in der Ebene des Heils und des Glaubens keine Geltung habe, dah sie bezüglich ihres Verhältnisses zu Christus und dem wirkende» Geiste Gottes eins seien; derselbe Paulus aber dachte nicht daran, daraus eine Frauenemanzipation abzuleiten, die das soziale Gefüge seiner Zeit erschüttert hätte, — ebensoivenig, wie er den Sklaven nicht dazu riet, aus ihrer Aufnahme in die christlich Gemeinde den Wunsch abzuleiten, nun auch sofort der Sklaverei ledig zu wer den. Er vertraute darauf, dah sich alles Unwürdige in der Stellung der Frau wie auch der Sklaven mit sicherer Kraft von selbst überwinden werde, sofern man mit der religiösen Freiheit aller Menschen vor Gott wirklich Ernst mache, aber er glaubte, das; dies nicht mit einer revolutionären Aenderung der Gesell schaftsordnung, sondern mit einer organischen Wandlung des Menschenbildes erreicht werden müsse. Die ausgehende Antike kannte eine religiöse Frauen frage, weil die Frau in ihrem Weltbild einen minderen Rang einnahm. Zivar kann man den verächtlichen Worten, die die Antike für die Frau gefunden hat, auch solche der höchsten Uch- tung entgegenstellen, aber aufs Ganze gesehen, gilt diese An erkennung der Frau nur ihrer Funktion als Gattin und Mut ter, nicht aber ihrer Person; man begriff nicht, das; cs die Frau entwürdige, wenn man sie nicht Gefährtin des Mannes sein lieh in allem, was sein Arbeiten und hochgemutes Trachten an ging. Die Frau galt als im eigentlichen Sinne unsäh-g für den Geist. Sie hatte infolgedessen auch kaum etwas mit dem Kult der „oberen Götter" zu tun, sondern nur mit dem der tellurisch- lnnarischen morgcnländischer Religionen, mit dem der unterirdi- schon Fruchtbarkeitsgottheiten. In der antiken Dreiteilung des Menschen nach Leib, Seele und Geist war sie nur dem Leiblich- Seelischen verschwistert, während allein der Mann sich cm Geiste zum Ewigen und Ueberirdischen aufschwingen konnte. Ohne Zweifel sind Leben und Organismus der Frau stärker und un mittelbarer dem biologisch» Grund des Daseins verbunden und vertragen es noch weniger gut als der Mann, sich von oiesen vitalen Daseinsgrundlagen auf die Ebene eines reinen Spiri tualismus zu erheben. Bedeutet aber die Trias Leib—Seele— Geist nicht nur eine Steigerung Hs Wertes nach oben, gilt sie vielmehr in hm umgekehrten Sinne, dah nur der Geist ein religiöses Recht hat und Seele und Leib als ein Absinken in eine mehr oder weniger böse Materie anzusehen sind, so ergibt sich aus solcher Weltanschauung notwendig eine religiöse Ab- Wertung der Frau. Und gerade diese ist es, die die christlich Botfchst grundsätzlich iiberwunden hat. Das Leibliche und See lische sind ebenso wie das Geistige gute Schöpfung Gottes, und Christus ist nicht nur gekommen, die Seelen zu erretten, son dern ist auch der „Erlöser Hs Leibes". Die christliche Lehre verlegt die Sünde nicht in das Leibliche, sondern in die Totali tät des menschlichen Verhaltens zu Gott, — der Sündenfall h- ginnt Immer im Geiste, der sich auflchnt gegen den höchsten Herrn im Trotz des Non serviam! Der ganze Mensch ist Gottes eigene Schöpfung und des Erlösers eigene Liebe. Der ganze Mensch steht in der Entscheidung für Gott und die Frau ist um nichts weniger zu dieser Entscheidung ausgerufen als der Mann. Darum auch ist sie wie er ein mögliches Gesäh für das Walten des göttlichen Geistes. Das Neue Testament sieht die eheliche und mütterlich Auf gabe der Frau als die naturgegebene an und hebt diese Auf gabe in den Rang des Heiles; als Gattin und Mutter wirkt die Frau ihr Heil. Dem widerspricht keineswegs die hohe Wertschätzung des jungfräulichen Standes gerade in altlurch- ttcher Zeit; sie bezeugt vielmehr die neue Würdigung der Frau in ihrem Personsein: auch unabhängig von ihrer ehelich-mütter lichen Ausgabe, die ja die Antike ihr eben zuwies, konnte die Iran unmittelbar sich dem Wirken des göttlich» Geistes öff nen. Die Existenz des jungfräulichen Standes als eines ange sehenen kirchlichen Ranges hat vielleicht am meisten dazu getan, die antike Unterivertung der Frau zu überwinden. Freilich war cs ein grotzes Mihverständnis dessen, was Paulus mit hm jungfräulichen Ideal gemeint hatte, wenn später kirchliche Lehrer und Wüstenväter dieses Ideal aus jener Weitsicht be gründeten, die in der Materie und dem Leiblicl-en das Unvoll- twmmen-Sündliche sahen, aus jener Weltsicht also, die eine Renaissance antiken Denkens in spirilualisierender Zuspitzung darstellt. Aber dieses Mihverständnis muhte sich immer wieder aus hm Gesamt des christlich» Schöpsungs- und Erlösungs verständnisses korrigieren. Der jahrhundertelange Kampf der Kirche für die Heiligkeit und Unauflöslichkeit Hs Ehebandes, der ja gerade der Frau und ihrer Stellung zugute kam, beweist, wie wenig sich das Hereinwirken spätantiker Philosophme in das Denken bestimmter kirchlicher Kreise zu einer praktischen Unterwertung der Frau auswirken konnte. Im Gegenteil, ge rade in ihrem Ja zur Ehe und Mutterschaft kämpfte die alte Kirche ihren glühten Kampf, — den gegen den gnostischen Manichäismus. Einen solchen Kampf für die Achtung der Frau brauchte die Kirche nicht zu Kämpfen, als sie in die germanische Welt eintrat. Mit der Unverletzlichkeit des Sippenverbandes, des gegebenen Wortes war es die Unverletzlichkeit der Frau, in der die germanisck-e Sittlichkeit ihren höchsten und unvergäng lichen Wert hatte. Darüber hinaus glaubten die Germanen, Hs; die Frau ein besonderes Verhältnis zum Heilig-Irrationalen habe. An der Stellung der Frau be> den Germanen hatte Hs Christentum bedeutend weniger zu heben als in der Antike; der einzige Punkt, an dem eine lange Erziehungsarbeit nötig war, betraf die Verpflichtung zur ehelichen Treue auch für den Mann. Die rechtlichen Formen der Ncbenehn sFricdel- oder Kebsehe) erhielten sich aus heidnischer Zeit noch lange und die Zahl der Bankerte ivar im Mittelalter zumal bei Hochestellten sehr «roh. Ein Ritter, der seiner Frau keine Kinder schenken konnte, bat einst seinen Landesherr«, den Landgrafen Ludwig von Thürin gen, den Gemahl der heiligen Elisabeth, er möge seiner Frau beiwohnen und glaubte damit wohl keine unziemliäie Bitte zu tun; in der Antwort Ludwigs: „Das will Ich meiner lieben Schwester Elisabeth nicht antun", zeigt sich eine für jene Zeilen nicht schon selbstverständsicl)e Achtung vor der persönlichen Würde der Frau Die Ehe aliein zu messen an der Reinerhaltring der männlichen Sippe, war eine Uebung, die zwar sehr all gemein galt, die aber keineswegs der Frau gerecht wurde. Manches noch Schlimmere und Befremdlichere ist aus christlichen Zeiten unseres Volkes bezüglich der Mißachtung der Frau überliefert, aber nicht berechtigt dazu, alles, was in jener Zett geschah, als Folge der Christianisierung zu betrachten; Hs wäre der Kurzschlutz des post hoc, ergo propter hoc. Die surchtbar« Geschäftliches. sOhne Verantwortung der Schriftleitung.) Bei nervösen Herzstvrungen, die häcisig mit Schlaflosigkeit verbunden sind, wirkt Klosterfrau- Melissengeist ausgleichend auf die Herztätigkeit und sorgt siir einen geregelten Puls, vor allem, wenn durch Menns, starken Kassee», schwerer Zigarren, Übermäßige körperliche und geistige Anstrengungen oder seelische Ausregungen Beschwerden nustreten. Man trinkt in solchen Fällen dreimal täglich einen Teelöffel Klostersrnu Melissengeik mit einem Eßlöffel Wasser verdünnt. Herzausschläge mit Hal» Klosterfrau Melissengeist und halb Wasser unterstützen die Wirkung. Verlangen Stt Kloslersrau-Melissöngeist bei Ihrem Apotheker oder DrcMten. Nur echt in der blauen Packung nut den drei Nonnen: Flaschen zu RM. O.VO, l.SS und 2,80. Der Trompeter von Mars la Tour Ium 6V. Todestage August Vlnkebanks um 22. Mai / Von P. A. Benoed Auf -em stillen Halberstädtischen Friedhof ist ein alter Grabstein erhalten, der die Inschrift trägt: „Hier ruht mein lieber Mann August Binkebank, geb. 21. 7. 1845, gest. 22. 5. 1879." Manchmal lenken Bekannte des hier Ruhenden ihre Schritte zu dieser letzten Ruhestätte. Hier schläft ein Held seinen ewigen Schlaf! Er war einmal in aller Munde, aber nur wenige missen heute noch davon. In der Bakenstratze zu Halberstadt bleiben wir in Gedan ken versunken vor einem Hause stehen. Wir erblichen eine Holztafel. Wir lesen: „In diesem Hause wohnt« nach dem Kriege 1870'71 der Trompeter von Mars la Tour, August Binkebank. Er starb im Jahre 1879 im Hause Bakenstratze 42." Es war im Feldzug von 1870-71. Am 16. August des ersten Kriegsjahrcs wurde der Todesritt von Mars la Tour in Hs goldene Buch der deutschen Geschichte eingetragen. Ein harter Kampf war cs, aber der Zweck dieser Attache war glänzend er reicht. Ein sranzösiscl^r Bericht nennt den Ritt einen „Todes ritt". — Auf jeden Fall ivar durch die deutschen 7. Kürassiere und 16. Ulanen Luft geschafft, und der Feind wagte an der betreffenden Stelle keinen neuen Angriff mehr. Die feindlichen Linien waren durchbrochen. Die Batterien hatte man zusam mengehauen. und die französischen Reiter zogen Unter den wenigen Deutschen, die lebend durch kamen, war auch Binkebank. der Kürassier aus Schon am Morgen vor -er Schlacht hatte er den kommen, sich neben dem Regiments-Kommandeur, von SchmcUow, aufzuhalten. Als dann von Schmettow den Befehl gab. die so berühmt gewordene Attacke zu reiten, da bllcs August Binkebank das Signal. Mit In den vordersten Reihen ritt der Tapfere gegen die feindlichen Linien. Viele seiner braven Kameraden mutzten ihr Leben lassen. Aber man kannte nur das eine: Sieg! Mochte cs biegen oder brechen, und die Deutschen siegten... Aus einer kleinen Anhöhe leuch tete das gelbe Fel-zeiä-en der Kürassiere. Es sollte den Verstreu ten des Regiments als Scmnnelpunkt dienen. Binkebank erhielt den Befehl, den Rcgimentsruf zu blasen. Er war der einzige von den neun Trompetern, der noch im Sattel satz. Der Trom peter setzte sein Instrument an -le Lippen. Er atmete tief, denn er mutzte kräftig in die Trompete blasen, um den Lärm der Schlacht zu übertönen. Aber — ivas war Hs? Die Trom pete mar zerschossen, und es war ein Ton zu vernehmen, der durch Mark und Bein ging. Der Dichter Ferdinand von Freiligrath hörte von diesem Zwiscl-enfall und wurde angeregt, die „Trompete van Mars l« Tour" zu besingen. Sein Gedicht fand überall begeisterte Auf nahme. Ganz Deutschland sprach von dem tapfere» Trompeter August Binkebank aus Halberstadt. Die Trompete wurde natürlich nach der Schlacht, als man wieder in Ruhe lag, in echt preutzischer Sfmrsamkei» gelötet, nachdem man sie zuvor aus dem Packwagen in Sicherheit ge bracht l)atte. Ein Klempner führte die Reparatur sorgsam aus. Binkebank konnte das Instrument weiter benutzen. Auch al» Uebungstrompet« wurde die Trompete weiter verwendet. Dann legte man sie aber zu den überflüssigen (Oerätschasten. — Als sedoch die Kunde von dem Freiligrathschn Gedicht kam, wurde die Lötung wieder entfernt. Die zerschossene Trompete war das geweihte Wahrzoichn der 7. Kürassiere. Das Instrument wurde sofort wieder herausgesucht. Binkebank war cs selbst, der das wertvoll gewordene Stück unter den vielen anderen Trompeten wieder erkannte. Heute befindet sie sich an der Gedenktafel der 7. Kürassiere zu Halberstadt. Der damalige Kronprinz Friedrich erschien auch beim Kürassicrrcgimcnt, um die beschlossenen Auszeichnungen persönlich zu überreichen. Al» dann der Kronprinz vor den August Binkebank tritt ser war für das E. K. vorgcschlagen), schaut er diesen fest an. Der Kronprinz überragte den Trompeter um Haupteslänge un sagte: ..Siehe da. so ein kleiner Mann und so grosse Taten..." August Binkebank stammt aus Osterwieck am Harz, wo er am 21. Juli 1845 als Sohn des Tuchmachcrgesellen Friedrich Die Frau inr Christentum Vie Peligiose und soziale Fvau«irfrage Sittenlosigkeit an den Höfen der merowingischen Könige steht In direktem Gegensatz zu ihrem Christentum, und hängt genau damit zusammen, -atz diese Könige oft Frauen aus sozial unter geordneten keltischen Schichten in die Nähe des Thrones zogen. Und jene Entwicklnng des Minnedienstes, der das sittliche Mo ment der Liebe nur autzerhalb der Ehe, im Verhältnis zur ver heirateten Frau eines anderen, glaubte verwirklichen zu können, ist arabischer Einfluss gewesen; er wurde überwunden, indem die germanische Ausfassung von der Würde der Frau und christliche Einsicht den Ort der Hohen Minne in die Ehe selbst verlegten und damit jenes der Fraucnwürde am meisten gerecht werdende Ideal innerhalb der ritterlichen Ethik durchsetzten, das die Frau als Gattin und Mutter und als geistige Gefährtin des Mannes betrachtet. So ist die Stellung der Frau in christlicher Zeit immer das Ergebnis einer Auseinandersetzung zwischen dem, was die Lehre rein und unmißverständlich sagt, auf -er einen Seite und zwischen dem, was sich aus volkhaftem, gesellschaftlichen Her kommen und fremdvölkischen Einflüssen ergibt, auf der anderen Seite. Man kann das Christentum nicht verantwortlich machen für diejenigen Stadien dieser Auseinandersetzung, in denen das christliche Ideal nicht gesehen oder nicht verwirklicht wird. Denn es erfasst die Menschen nicht mechanisch, so wie man etwa ein Licht anschaltet, sondern es mutz sich mit seinen Auffassungen Huldigung un die Mutter Jusaininengestellt von Hans Sturm Wisset! Wenige sind wie ein Vater, keiner wie eine Mut- . . . Was der Mutter ans Herz geht, das geht dem Vater bis ans Knie! Germanischer Runenspruch. Der einfacl)« Mann nennt sein Weib, sobald sie ihm mehr ein Kind geschenkt hat, Mutter. Dieser Name dünkt ihm mehr als Weib; mehr! Aus Unter zehn sind, der Mutter. Denk Noch eine Freude dir bereitet; Denk ' 7 . Dein Schmerzenslager dir gebreitet. Des Herzens denk', das einzig wund Und einzig selig deinetwegen; * Und -ann knie nieder auf den Grund Und fleh' um deiner Mutter Segen! Annette von Droste-Hiilshosf. Es ist nichts reizender, als eine Mutter zu sehen mit einem Kinde auf dem Arme; und nichts ist ehrwürdiger als eine Mutter unter vielen Kindern. Goethe. Es gibt doch Schön'res nichts auf dieser Welt, Als wen» in sütz vertrauendem Entzücken Lichtperlen der Äegeist'rung in den Das Kind der Mutter in die Arme
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