Volltext Seite (XML)
OSILL^s cttirisn vksi'Hni) - cniriL^n r'krLvvL 8equen2 suk 6s8 Osterkest Von /^6am von 8t. Viktor und unbegrenzt, aus der den Himmeln vor, Hölle Tor, Solch beglückend himmlischem Heimalklang Mn' dich, Mutter Kirch«, in frommem Sang, Alleluja jubelt im Ueberschwang, All ihr Treuen! Todeo Herrschaft, seht, wie sie schmählich sinkt, Seht, wie Siege» Wonne sich höherschwingt: Md«, kling' un» Frieden, ihr Himmel, klingt Heil'ge, Irene«. Frei erstanden ist aus der Hölle Nacht, Der der Menschheit wieder das Heil gebracht, Und sein LSmmlein trögt er aus Schultern sacht Heim nach oben. Mensch und Engel schltetzen den Frledensbund. Reich're Scharen füllen des Himmels Rund, Gott dem Sieger huldigt aus aller Mund Ew'ges Loben. Stachel, der im Verborgnen wacht, wimmernd. wird von des Sohnes Hand einstiger Gnade Stand, Er, der Erzfeind, sah unser Leid mit Hohn, Jede Hossnung tilgt« sein tückisch Drohn, Denn di« Sünd« hielt un, in harter Fron Oh« Erbarm««; Rimmer baut« di« W«lt aus Hilft mehr, Bange, Schweigen lastet« unheilschwer, Sieh, da sandte Gott seinen Sohn mw her, Mild d«n Armem Ew'gen König» strafende Richterschast Schloß di« ganz« Welt in der Sünde Hast, Daß un» Schwach« einzig des Himmels Kraft Neu begnade; Einzig Gotte« stark« und weise Hand Hielt in milder Güte de« Zorn gebannt, Da di« Welt schon hart an de« Abgrunds Rand Glitt vom Psad«. Er, der gler'ge Räuber, der Greuel der Nacht, Steht nur Fleisch und hat nicht der Schlinge acht, Schluckt den Krümmt sich Uns indessen Rückerstattrt Und der Morgen, da er vom Tod erstand, Strahlt uns schimmernd. Ordnungen des kann. Wenn auch die Welt im argen liegt, — das hat weder Christus noch seine Jünger gehindert, ihrer Freude aufgeschlossen zu sein. Ja, genau gesehen, der volle Grad der „natürlichen" Freude ist erst erreichbar unter der Voraussetzung der Erlösung. Denn sie setzt den Christen in den Stand des Friedens mit dem Schöpfer, dem Geber und Herrn seines Lebens. Nicht die Schöpfung stört den Frieden des Christen, seine Freiheit zur Freude, sondern Sünde und Schuld, wenn er vor Gott und den Nächsten sich schuldig macht. Aus der dann entstehenden Not helfen nicht optimistische Veranlagung und menschliche Ermunterung, sondern nur die Vergebung, die nicht gegenwärtige Christenheit steht, daß sie vor lauter Sachlichkeit gegenüber viel fachen Verwirrungen der reinen Lehre, vor lauter Verteidigung ihrer angefoch tenen Position bitter und enge wird, statt um Christi willen freudig und optimistisch zu sein. Die Christenheit darf ruhig pessimistisch sein wegen der Menschlichkeiten, die auch sie nicht ganz vermeiden kann, aber sie wäre krank, wenn sie pessimistisch wäre in bezug aus ihr Wesen, welches doch der Auferstan dene selber ist. Der christliche Glaube, in seinem Kern Auferstehungsglaube, kann grundsätzlich nicht in der Vertei digung sein, er mutz freudiger, helfen der, werbender Angriff sein — Sieg, der die Welt überwindet. Die Freude ist vom Christen ge radezu gefordert — nicht in dem Sinne einer uniformen und krampfhaften Freudenstinnnung, die die schweren Dinge des Lebens geflissentlich über sieht. Christliche Freude bedeutet weder, daß man sich Vergnügen verschafft, noch daß man sich den Erschütterungen des Daseins gemätz dem stoischen Ideal der Apathie, der Empfindungslosigkeit, ent zieht. Die Erringung der Empfindungs losigkeit ist in Nachwirkung des Stoi zismus oft genug für ein christliches Ideal ausgegeben worden. Aber Chri stus selbst entsprach in seiner Passion keineswegs diesem „Ideal", er bekennt, datz seine Seele betrübt ist bis in den Tod, die Not ergreift ihn körperlich und seelisch bis ins Innerste. Der Herr verschloß sich der Trübsal ebensowenig wie der Freude. Das gleiche sehen wir in den Briefen des Paulus; in ihnen ist leidenschaftlicher Schmerz, tiefster Kummer, aber auch Freude über die menschliche Treue und Hilfsbereitschaft seiner Gemeinden und Mitarbeiter. Aus Banden und Todesgefahr schreibt er das Wort: „Freuet euch in dem Herrn allezeit." Die christliche Freude ist weder erkünstelt, noch bedeutet sie einen Gegensatz zu aller natürlichen Freude. Die Freude der Erlösten steht nicht gegen die Freude, die in den geschaffenen Lebens gefunden werden lediglich die Fehler übersieht, sondern neues Leben schafft in der Verbindung mit Gott. Diese Freude des neuen Friedens mit dem Schöpfer ist die Signatur des Christseins. Christus ist gekommen, um diese vollkommene Freude zu ermöglichen, und er hat sie keineswegs blotz versprochen, sondern überreich und wirksam geschenkt, — ein für allemal in seinem Leidenssieg und seiner herrlichen Auferstehung. Das lietz die Apostel mit Freudigkeit vor den Hohen Rat treten, das war es, weshalb Paulus sich „nicht als Herrn über den Glauben", sondern als Diener der Freude bezeichnete, das war es, was die Christen überreich an Tröstung und Freude machte in aller Trübsal. Nicht, datz sie unemp findlich waren gegen Leid und Freude der Welt, gegen Anfechtung und Glück, nicht die Apathie ermöglichte es ihnen, sich allezeit zu freuen, sondern nur der Glaube an den Auferstandenen. Die immerwährende Freude, zu der der Christ aufgerufen ist, kommt nicht aus einer gieichmätzigen Seelen- und Geisteshaltung, sondern ist ein Geschenk geistlicher Art, sie ist keine friedliche Stim mung, sondern Friede mit Gott durch Christus, den Mitt ler, sie ist nicht Sache unseres Bewusstseins, sondern sreie Gabe Gottes. Sie ist nicht einfachhin vorhanden, sondern will immer neu empfangen werden, in der Hossnung auf Gottes Treue, die sich in Verheißungen gebunden hat. Sie ist unabhängig von menschlichen Zuständen und Er fahrungen, einzig gebunden an Gottes Tat. Indem er ein für allemal feinen Sohn, den Mittler der Menschen, aus den Banden des Todes erweckte. Kat er die Hei'stat gesetzt, in der alle christlichen Zeiten ihre unvergängliche, unerschütterliche Freude finden. Es ist die Osterfreude, die keinen gemäßeren Ausdruck Kat als das immer wiederholte Alleluja, von dem Augustinus sagt, datz es mehr ein Jubel als eine Aussage sei. Es ist der Gesang, der nach dem Buche Tobias auf den goldnen Stratzen des himmlischen Jerusalem unaufhörlich in seli gen Chören erklingt Die Osterfreude ist der Prototyp christlicher Freude- Unendlich schwere Zeiten hat die Christenheit seit dem ersten Osterfest durchgemacht, aber in keinem Jahre hat sie es unterlassen, sich an Ostern der Auferstehung ihres Herrn zu freuen, die als Tat aus Gottes Freiheit durch nichts, was in der Welt geschieht, entwertet und kraft los gemacht werden kann. Die Auferstekung Christi hat die Christen froh gemacht im Dämmern der Katakomben wie im Schimmer der Basiliken, Münster und Kathe dralen, sie macht sie froh in Freiheit wie in Banden, und wo immer der Auferstehungsglaube glüht, können Mut und Hoffnung nicht ersterben, können Okr und Blick nicht verhangen bleiben. Die Osterfreude, die dem Gläubigen nicht genommen werden kann, die Freude, die höher ist denn alle Vernunft, sie allein ist es, die den Menschen sicher vor aller Freudlosigkeit und hoff nungsloser Traurigkeit bewahrt; und sie allein auch ist es darum, die dem in Trauer Gefallenen wieder den Blick für die Freude an der Schöpfung zu eröffnen ver mag. Die Osterfreude wölbt sich als himmlische Kuppel über der Menschenerde und lässt die Freude an der Schöpfung aufblühen nach jeglichem Winter, der das Menschenherz schlug. Dem Gläubigen ist die ganze len,st liche Schöpfung ein Alleluja, und alles, was ihn mensch lich froh macht, macht ihn froher noch, wenn er es christ lich eingehen lätzt in die grötzere und vollkommenere Freude, die im österlichen Alleluja zum hohen Jubel aufklingt... Hell dir, Tag, der hell vor den andern glänzt. Tag de« Glücks, der Christus als Sieger kränzt, Tag des Jubels, herrlich Erstes heute. Göttlich Leuchten strahlt Siegreich össnet Christus Führt aus Ttefen wieder zum Licht empor Todes Beut«. Dürer: Die ^ukerstekun^ dkrlstl Wie der Engel über Bethlehems Fluren es zuerst verkündete: „Siehe, eine grohe Freude allem Volke", so ist die Botschaft von Jesus dem Christus allezeit als eine Frohbotschaft, ein Evangelium, bezeichnet worden. Das Christentum erschien bei seinen ersten Boten nicht als eine Sache von Leuten, die zu ewiger Trauer be rufen sein sollten, sondern als das Geheimnis non Men schen, die unaussprechlich reich gemacht sind. Nicht datz sie für ihre Ueberzeugung als Märtyrer zu sterben bereit waren, hat auf die Welt Eindruck gemacht, sondern die strahlende Frohmütigkeit, mit der sie Zeugen des Herrn wurden, Zeugen vor allem seiner Auferstehung. Es steht zu diesen Anfängen der Kirche in seltsamem Widerspruch, datz man fast zu allen Zetten den Vorwurf erhoben hat, die Christen seien keine Menschen der Freude, und sie müßten eigentlich erlöster aussehen. Manches von diesem .Vorwurf beruht auf Mißverständnissen, insofern nicht alles, was die Welt Freude nennt, diesen Namen auch verdient. „Freude", die nicht den Ernst als Begleiter verträgt, „Freude", die nur Vergnügen ist, „Freude", die nur ein billiger Entwtcklungsoptimtsmus ist — alle diese Art „Freude", die schon den unverbildeten und lieferen Menschen skeptisch zu machen geeignet ist, kann nicht Christenfreude sein. Dennoch bleibt der Vorwurf, die Christen ließen es allzusehr der Freude ermangeln, nicht ohne Berechtigung. Gerade christlich gesehen ist es ein bedenkliches Zeichen für die Gesundheit des Chri stentums, wenn der Christ freudlos ist und sich für seine Freudlosigkeit gar aus das Christentum berufen wollte. Gewitz ist es eine ernste Sache mit dem Christen tum, das hervorging aus der geöffneten Seite des Er lösers, der am Kreuz den bittersten aller Tode starb, weil es der Tod als Strafe für die Sünden der Mensch heit war. Datz Gott die Versöhnung der Menschen mit sich nur durch das an seinem Sohne bis in den Tod vollzogene Gericht vollzog, das verbietet es dem Christen auf alle Zelt, dieselbe Sünde leicht zu nehmen, die Anfechtung zu übersehen, in der er lebt, und sich vom Ernst des Christseins zu dispensieren. Aber auf der anderen Seite ist es ja nicht so, als ob der Ernst des Christseins daher rühre, daß es nun der menschlichen Kraft allein anheimgestellt sei, Gott Genüge zu tun — durch den Glauben an Lehren und das Halten von Geboten. Beim Christentum handelt es sich nicht zunächst Nm Lehrer und Gebot, sondern zuerst und vornehmlich um Christus, um eine Person nämlich, vor der wir nickt >,erörtern", sondern zu lebendiger Verantwortung als Personen gerufen sind. In Christus ergeht vom Vater her das Gericht Uber alle Menschensünde, in ihm aber wird auch das Wort der Vergebung zum neuen Leben erfahren. Die Begegnung mit vem Äuferstehungsckristus, mit dem, der als Mittler aller Menschen die Versöhnung und Verklärung empfangen hat, ist nicht mehr eine Sache vornehmlich des Ernstes, sondern der Freude — ia der Begeisterung. Die frühere Christenheit fühlte und lebte mehr den Enthusiasmus des Christseins als seinen Pflichtcharakter. Sicher «st es eine Gefahr, in der die