Volltext Seite (XML)
Urhcberrechlslchub durch VcrlagSanstalt Manz, München. 85. Fortsetzung. Dann kommt der Hauptfestwagen, der Wagen der Schützenkönigin. Er ist mit Tannengrün, mit Alpenrosen und Edelweiß umwunden. Und mitten darauf, auf einem mit den schönsten Blumen geschmückten Thronstuhl, sitzt das Lisele, das arme Dirndl aus dem Wald, das heut Schützenkönigin geworden ist. Es lacht noch immer. Ist noch immer voN Uebermut und Freude. Aber wenn einer näher zusähe, dann könnte er in den glänzenden Augen, die manchmal weit voraus, schauen und nach rechts und links huschen, ein feuchtes Schimmern sehn. Doch wenn dann einer von den Burschen, die den Wagen umdrängen, zu ihm heraufjauchzt, dann lacht es laut auf und schüttelt trotzig den Kopf. Es ist doch schön, Schützenkönigin zu sein! Dahinter schieben und drücken sich die Leut her. Schüt zen und Zuschauer, Burschen und Männer, Dirndln und Weiber und Kinder, was nur laufen kann. Iuhui, so lustig ists noch nie gewesen, soweit sie denken können! Heut gibts eine ganz bsondre Hetz! Mitten in dem Gedräng geht auch der Amerikaner, der sich einfach hat mitzreißen lassen. Ein leises, bittres Gefühl will sich in ihm regen, datz das Dirndl da dahin- fährt, ohne auf ihn zu achten. Aber nein, das ist jetzt wie in einem Rausch und hat alles vergessen. Warum sollte eine kleine Schützenkönigin auch anders sein als eine Filmkönigin etwa, die vor ihrem Ruhm ja auch alles vergibt. Als einer der letzten kommt der Seppl. Er wollte und wollte nicht hinter dem Dirndl, hinter der „Schützenköni gin" herlaufen. Aber es zieht ihn etwas, das stärker ist al« er. Waschlappen, trauriger, schimpft er mit sich. Da hat er den Ferdl, den stärksten Ranggler, den Wildschützen und Mörder, geworfen, und das Dirndl schmeißt mit einem bloßen Lachen den ganzen Seppl über den Haufen, daß er einfach nicht weiß, was er tun soll. Herrgott noch einmal! G Als der Sepp! auf den Schießplatz gelangt, er ist glück lich der allerletzte geworden, da ist das Büchsenhallen schon im schönsten Gang. Es kracht und schnöllt von allen Ständen. Freilich sind's durchweg alte Schützen, die da pulvern, und Weibervolk drum herum. Die andern ballen sich haufenweis drüben um die Wagen. Aber das Dirndl ist nimmer zu sehn. Himmel Saxn, das ist ihm auch ganz wurst! Er weiß jetzt, was er will! Schießen will er, schießen, daß die Scheiben nur so wackeln! Er ist grad in der rechten Stin> mung dazu! Er geht zum nächsten Stand, wo am wenigsten Leut sind. Der Riezlerbauer, der sich schon an seiner Hose die Hände abreibt, kriegt auf einmal einen Stoß, daß es ihn fast umwirft. Zornig fährt er herum, doch wie er den Jager steht und dessen grimmiges Gesicht dazu, da ver- schluckt er die Grobheiten, die er schon auf der Zunge hatte, und macht brummend Platz. Nachdruck verbalen. Herrisch ist jede Bewegung am Seppl, Und als er den Stutzen in die Hand nimmt, erst recht. Ja, mit der Büchse > der Hand ist er ein Herr — so gut wie jeder andre! Er wendet leicht den Kopf als wenn er's ihnen auch allen zeigen wollt — da sieht er auf einmal das Zeisele wieder. Sie haben es auf die Schultern genommen und bringen es her. Just auf seinen Stand zu. Das Dirndl hat sich erst ein wenig gewehrt, als sie es wieder aufheben wollten. Jetzt wehrt es sich nimmer. Es schaut bloß starr den Jäger an, dem es immer näher und näher kommt. Und der kann auch nichts andres tun. Er hat sich herumgedreht und steht dem Dirndl ganz fassungs los entgegen. Die Burschen, die es tragen, merken garnichts davon. Sie lachen und rufen und scherzen durcheinander und kommen immer näher. Sie wollen ja nichts andres, als ihre Königin beim Schießplatz haben. Jetzt sind sie schon ganz hart am Stand. Sie halten ein und juchzen: „Hoch die Schützenkönigin!" Kaum zwei Meter ist das Zeisele vom Seppl entfernt. Als es immer näher und näher ging, hat es den zwei Burschen, auf denen es sitzt, die Hände ins Haar gekrallt, daß sie einhalten möchten, aber die haben nur lachend „au" geschrien und es weitergetragen. Jetzt hält es vor dem Seppl. Es sitzt vor ihm in der Luft, als hätte es zu ihm gewollt und — das ist doch ganz bestimmt nicht wahr! Und der Seppl starrt es an, so wild und bös, wie er es noch nie getan. Das Gesichtlein beginnt zu zucken. Gleich wird es zu weinen anfangen. Nein, nein — sie will nicht weinen — sie ist doch die Schützenkönigin! Und sie lacht. Es ist ein ganz unglückliches, ein ganz mißglücktes Lachen, und jeder müßte das sehen, der Augen im Kopf hat. Aber der Jager hat bloß eine Wut, daß er weder hört noch sieht. Herrgott, sie lacht ihn aus! Und da, da kann er sich nimmer halten. Mag sein, daß auch der Teufel im Spiel ist, der doch bekanntlich mit Schwefel und Rauch zu tun hat — denn aus der Büchse, die er in der Hand hält, steigt ihm ein klein wenig von dem Pulverdampf des letzten Schusses in die Nase. „I hab a Idee," schreit er mit überkippendem Lachen, „wir schießn um a Buhl von der Schützenkönigin!" Mit grausamer Freude malt er sich aus, wie er das Buhl dann, wenn er es herausgeschossen hat, einem andern schenken wird. Dem Bader vielleicht — oder gar dem Amerikaner! Da» Dirndl ist erst totenblaß geworden und dann flammendrot. Es schämt sich, wie es sich in seinem Leben noch nie geschämt hat, und läßt die Augen zu Boden sin ken. Es schluckt und drückt, während ringsum juchzend der Beifall aufsteigt. Aber dann richtet es auf einmal trotzig den Kopf auf und schüttelt die Zöpfe, daß sie weit durch die Luft fliegen. „Ja," sagt es und erkennt seine Stimme selber kaum, „das gibt an Spaß!" Doch dann schluckt es so herztief auf, daß die zwei Träger erschrocken zu ihm aufschauen. „Hoch" und „Iuhuhui" schallt zum Glück ringsum so laut der Jubel, daß nichts andres mehr zu hören und zu sehen ist. Ja. das ist einmal ein Preis! Um den lohnt es sich wahrhaftig, die Stutzen knallen zu lassen! Die zwei Burschen haben nun richtig gemerkt, datz mit dem Jager und mit ihrer Schützenkönigin etwas nicht stimmt. Sie machen sich weiter keine Gedanken, denn wer sollte auch in das Dirndl nicht verliebt sein. Aber sie tra gen es ein paar Schritte weiter fort, ehe sie es mit einem „Horuck" von ihren Schultern auf den Boden stellen. Da steht plötzlich der Amerikaner vor dem Dirndl. Er hat Seppis freche Worte auch gehört und hat sich rasch herbeigedrängt, um zu helfen, wenn es nottut. Als ihn das Lisele sieht, fliegt ein kleiner, froher Schein über sein Gesicht. Er gibt ihm die Hand und es umklammert sie so fest, als wenn es sie nimmer loslassen wollte. Der Seppl steht drüben und schaut zu, als hätte er einen Rausch. Er hat seinem Hüt! einen Schubs gegeben, datz es über das linke Ohr getanzt ist. Seine Augen blitzen und funkeln und seine Brust hebt sich unter schwerem Schnaufen. Dabei wettz er gar nimmer, datz er die Büchse in der Hand hat, bis sie ihm einer wegnimmt: „Tu her, wenn doch nit schteht!" Da fährt er herum. Doch halb in der Bewegung schüttelt er den Kopf und dreht sich weg, als ob ihn das alles nichts anginge. Tief bohrt er die Hände in die Hosensäcke. Noch einer ist auf dem Platz, der vollends aus dem Häuschen geraten ist. Der Bader Wastl. Als er grad, aus attertiefstem Herzensgrund aufatmend, die Trompete über den Kopf streifen wollte, hat er aus der Ferne da» mit dem Butzl gehört. Da hat er einen Hellen Quickser getan vor Begeisterung und einen Luftsprung, den ihm keiner zugetraut hätte. „Herrschaft Saxn," hat er ganz fassungslos gestam melt, „das mutz l gwinnen, das Butzl!" Und drauf hat er geschrien: „Gebt s mir an Stutzn!" und ist alles zur Seite flößend davon, als wenn er zu spät kommen könnte. Ein Krachen und Blitzen hebt an, daß einem schier Hören und Sehen vergehen könnt. Solch ein lachendes Fest hat das Zillertal aber auch keins erlebt, solang einer zurückdenken kann. Ein so süßes Bußl zu schießn, das ist doch ein sakrischer Spaß! Der Bader Wastl hat sich breit hingepflanzt mit seinem Stutzen. Er macht ein Gesicht, als ob er die Scheibe auf- fressen macht, denn nun schwant ihm doch durch seinen Dusel, datz er heut nicht so ganz zielsicher ist. Mit aller Kraft umklammert er den Stutzen, mit seiner ganzen Hoffnung klammert er sich daran. Dann hebt er entschlos sen den Kolben an die Backe. Was ist denn das nur? Die Scheibe wackelt ja! In grotzen Kreisen dreht sie sich herum, und wie fest er den Stutzen auch halten mag, immer schwankt das dumme Ludersding daran vorbei. Er iätzt den Stutzen sinken und reibt sich die Augen aus. Aber auch das nützt nichts. Als er den Lauf wieder aufhebt, tanzt die Scheibe wie zuvor. Da reltzt ihm die Geduld. „Hebt's die Scheibn," schreit er ingrimmig hinaus, „sie wackelt ja wie a Kuhschwanz!" Ein lautes Gelächter ist die Antwort. Sie lachen ihn aus! Zornig stemmt er die Filtze auseinander, als ob er sich im Boden verwurzeln möcht, und zielt zum drittenmal. Ein listiges Blinzeln läuft um das rechte Auge, als er nun mit dem Lauf dem kreisenden Zentrum nachzufahren jucht. Dann ein jäher Entschluß, ein lauter Krach! Schmun- zelnd läßt er den rauchenden Stutzen sinken, denn ganz genau, als das Korn ins Zentrum spielte, hat er ab gedrückt. (Fortsetzung folgt.» Theater - Mochenspielpläne Sächsische Staatsheater. Opernhaus: 9. April: Außer Anrecht: Parsisal (4)4); 10. April: Außer Anrecht: Der Zigeu nerbaron (7); 11. April: Anrecht A: Martha <8»; 12. April: Für Donnerstag-Anrecht A vom 13. April: Die Entführung ans dem Serail (7)4); 13. April: Für Mittwoch-Anrecht A nom 12. April: Die Fledermaus l8); 14. April: Lucia von Lammermoor <8); 15. April: Außer Anrecht: Carmen (7); 16. April: Für KdF, Kreis Dresden: Mignon (2)4): außer Anrecht: Mignon (7)4): 17. April: Für Montag-Anrecht A vom 10 April: Ein Maskenball (8). — Schauspielhaus: 9. April: Außer Anrecht: Faust 1. Teil (6): 10. April: Außer Anrecht: Flitterwochen (7'/r); 11. April: Anrecht A: Rebellion um Preußen (8): 12. April: Anrecht A: Der Galgenstrick (8); 13 April: Anrecht A: Faust 1. Teil (7;; 14. April: Anrecht A: Tomarisch (8): 15. April: Anrecht A: Rebellion um Preußen (8): 16. April: Außer Anrecht: Eln Sommernachtstraum (7)4): 17. April: Anrecht B: Der erste Frühlingstag (8). Central-Theater Dresden. Ostersonntag und Ostermontag 14 Uhr „Das goldene Osterei" 16.30 und 20.15 Uhr „Paganini". Dienstag 11 und Mittwoch 12. April 16 Uhr „Das goldene Osterei", 20 Uhr „Paganini". Donnerstag 13. April 20 Uhr „Paganini". Freitag 14. April 20 Uhr „Auf der grünen Wiese". Sonnabend 15. April 20 Uhr sowie Sonntag 16. April 16 und. 20.15 Uhr „Auf der grünen Wiese". Theater des Balkes, Dresden. Ostersonntag „Maske in Blau". Ostermontag sowie Dienstag 11., Freitag 14., Sonn abend 15. und Sonntag 16. April „Der Vogelhändler". Mitt woch 12. April „Wasser für Canitoga". Donnerstag 13. April „Masks in Blau". Die Vorstellungen beginnen 20.15 Uhr. Komödienhaus Dresden. Montag 10. April 16 Uhr „Park straße 13", 20.15 Uhr „Kitty und die Weltkonferenz". Diens tag 11. bis Freitag 14. April 20.15 Uhr Gastspiel der paro distischen Zeitbühne Die acht Entfesselten in der neuen Szenen- soige „Mensch, paß auf". Sonnabend 15. April 20.15 Uhr „Der Biberpelz", 23 Uhr „Mensch, paß auf" Sonntag 16. und Mon tag 17. April 20.15 Uhr „Der Biberpelz". NS-Kulturgemelnde, Ortsverb. Drcsden >. Liqu. Opern haus: Dienstag 11. April: 201 bis 400, 16351 bis 16400; Mittwoch 12. April: 1 bis 200, 15001 bis 15050; Donnerstag 13. April: 3201 bis 3400, 15101 bis 15150; Sonnabend 15. April: 2601 bis 2800, 16301 bis 16350; Sonntag 16. April: 2201 bis 2400, 16101 bis 16150; Montag 17. April: 9401 bis 9600, 15051 15100 — Schauspielhaus; Dienstag 11. April: 9201 bi» 9400, 16001 bis 16050; Freitag 14. April: 10001 bis 10200, 15401 bis 15450; Sonnabend 15. April: 10401 bis 10600, 16551 bis 16600; Sonntag 16. April: 2401 bis 2600, 16501 bis 16550; Montag 17. April: 8001 bis 8300, 16051 bis 16100. — Thea-- ter des Volkes: Dienstag 11. April: 5201 bis 5800 und Nachholer; Mittwoch 12. April: 5301 bis 5400 und Nachholer; Donnerstag 13. April: 5401 bts 5500 und Nachholer; Freitag 14. April: 5501 bis 5600 und Nachholer; Sonnabend 15. April: 5601 bis 5700 und Nachholer; Montag 17. April: 5701 bis 5800 und Nachholer. — Komödienhaus: Sonnabend 15. April: 4801 bis 4900; Sonntag 16. April: 11001 bis 11200, 17801 bis 17850; Montag 17. April: 4901 bis 5000, 21001 bis 21100. Leipziger Theater. Neues Theater: 9 April: Parsisal (18) ; 10. April: Figaros Hochzeit (19)4); 11. April: Der Waf fenschmied (20); 12. April: Parsisal (18)4); 13. April: Don Pasquale (20); 14. April: Figaros Hochzeit (19)4); 15. April: Parsisal (18)4); 16. April: Arabella (19)4). — Altes Thea ter: 9. April: Ein Glas Wasser (20); 10. April- Faust 2. Teil (19) ; 11. April: Hamlet (19'/r); 12. Aprii: Ein ganzer Kerl (20) ; 13. April: Faust 1. Teil (19); 14. April: Faust 2. Teil (Ich; 15. Aprll: Hamlet (19)4); 16. April: Faust 1. Teil (19). — Schauspielhaus: 9. AprU: Flitterwochen (20); 10. April: Der Bridgekönig (20); 11. April: Flitterwochen (20); 12. April: Der Bridgekönig (20); 13. April: Flitterwochen (20); 14. April: Der Bridgekönig (20); 15. April: Zweigespann (20); 16. Avril: Flitterwochen <20). — Neues Operetten ¬ theater: Vom 9. bis 16. Avril täglich 20 Uhr, außerdem am 9., 10, und 16. April 16 Uhr: Frau Luna: Städtische Theater Chemnitz. Opernhaus: Ostersonn tag 9. April: Parsisal (17); Ostermontag 10. April: Heut tanzt Gloria (19)4); Dienstag 11. April: Turandot; Mittwoch 12. April: Heut tanzt Gloria; Donnerstag 13. April: Mignon; Freitag 14. April: Tannhäuser (19)4); Samstag 15. April: Heut tanzt Gloria; Sonntag 16. April: Der Waffenschmied (14.30; geschl. Vorst.); Karneval in Rom (19'/r). — Schau spielhaus: Ostersonntag 9. April: Der Reiter; Ostermontag 10. April: Für die Katz; Dienstag 11. April: Der Thron zwi schen Erdteilen; Mittwoch 12. April: Für die Katz; Donnerstag 13. April: Der Reiter; Freitag 14. April: Ein ganzer Kerl; Samstag 15. April: Glück und Glas; Sonntag 16. April: Für die Katz. — Beginn aller Vorstellungen soweit nicht anders angegeben, 20 Uhr. Stadttheater Plauen. Sonntag 9. April: Die Meister singer von Nürnberg (18); Montag, 10. April: Der Prinz von Thule (19)4; Erstauff.); Dienstag 11. April: Der Prinz von Thule (20); Mittwoch 12. April: Zar und Zimmermann (20); Donnerstag 13. April: Der Prinz von Thule (20); Frei- tag 14. April: Der Thron zwischen Erdteilen (20); Sonnabend 15. April: Zar und Zimmermann (20); Sonntag 16. April: Schön ist die Welt (15); Maske in Blau (19)4). Er lud alle Leute zum Essen ein Unbekannte Episoden ans dem (eben des Ferdinand von Lesseps Zur Zeit spricht man viel vom Suez-Kanal und erwähnt in diesem Zusammenhang oft den Namen des Ferdinand von Lesseps, vergißt aber bei dieser Gelegenheit doch, daß wir in diesem Jahre einen interessanten Erinnerungstag feiern können. Bor 85 Jahren unterbreitete Lesseps nämlich dem Vizekönig von Aegypten, Sahid Pascha, seinen ersten Bericht über den Durchstoß -er Landenge von Suez. — Damals gestaltete sich seine Reise nach Alexandria zu einem gewaltigen Ereignis. Man hatte für ihn einen großen Pavillon eingerichtet, der mit raffinierter Eleganz ausgestattet war. Kein Wunder daß sich Ferdinand von Lesseps bald recht wohl fühlte. Aber seiner Gattin wurde der Aufenthalt In Aegypten bald genau so scknvie- rig wie das Dasein in Paris Denn Lessevs hatte eine häßlich« Angewohnheit. Wenn er irgendwen aus der Straße traf, dann nahm er ihn mit zum Esten. Manchmal kam er zu Hause an und hatte 30 Leute zu Tisch geladen. Zehn Minuten später mußte Madame alles aufgefahren haben. — Als Ferdinand von Lesseps eine große Geschäftsreise unternahm, weinte sein« klein« Tochter derart, daß er sich nicht entschließen konnte, das Kind zu Hause zu lasten. Er nahm also das kleine Mädchen mit auf Ne Reis«. Dabei entwickelten sich sehr lustige Episoden. In der Regel rutschte das Mädchen, ivenn es ihm bei den langweiligen Festesten, die der Vater mitmachen b>»lt»»toll» l-lnl» 2S klgvn« LIrrkIvr- u. - Psfvrkrtatt ek»»r«nck»ck»i>l»b»n Horvnrtr. 48, n»ks ^mmonsip. 4vstüokon sokon sd lSV. 258ok!s1rimmer ad 285. 258polsorlmmei'sb285. S»zevnck«t 187» Tslspdon 21 OS» mußte, zu langweilig wurde, unter den Tisch und hielt dort einen Mittagsschlaf. Bel anderen Gelegenheiten versuchte die Tochter sich nütz lich zu machen und prüfte alle Knöpfe der Anzüge ihres Vaters nach, ob sie auch festsaßen. Wenn dl« Knöpfe nicht mehr fest waren, nähte sie diese mit weißem Garn nach. Dieser Umstand wurde von Lesseps zuerst überhaupt nicht bemerkt. Erst al« man erstaunte Blicke aus seine merkwürdigen Knöpfe richtete, kam dle hilfreiche Tat seiner Tochter richtig zur Geltung. Trotz dem aber nahm er sie auch in der Folgezelt als seine fröhlichste Helferin stets mit auf seine Reisen.