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37. Haftrq Ir>ch«lnt I mal wSchcnMch. vkonaMcher vezagslue!« durch T>2g«r «wicht »0 Vlg b>w. « PI, riSgkil-hn 170: durch »I« Po» 170 «Intchttehttch PoSübrrwetlungsgidühr, jUjUglich 50 VI, Post.Peii«IIgtld. SIozel-Al. 10 PI,.. Sonnabend, und F«0I°g»<N«. 70 VI». «bbeltellungen mOsten loSIesten, «Ine Woche vor «blau» der «e,uie,eil Ichwillch beim ve'lag «Ingeganzen l«>» Unler« kri,er «llrse» teln, «bbestellunze, enlzezennehme». Perlageort Dresden, «n,elgenprell«: dl, llpolllg« 27 mm breit« gell« I PI,., Illr FamIIlendn^Izen 5 Ps^ Für Plcrtzwilnlch« llnnen »I« Mn« Gewi-r litft«». Sächsische volkssettuns Schril»«»unz: Vr««dea.A., Poll«rftrab« 17, ginrruf 70711 ». 71017 T<lchlisl,ft«ll«, Druck und V«rlaz: Drrmanla Buchdruck««! und Verla, I-, und <8. Winkel, PoN«rstratz« 17, Aernrus 71017. Poftlcheckr »r. 102», Bank: Stadtbant Dresden R«, X7S7 Dienslag, 27. Dezember 1938 2m Fall, von höherer Sewalt, verbot, «lnlrelende« Vetrlede» störungen hat der Bezieher oder Werbun,treibend« t«Iu» Ansprüche, soll« di» ZeUung in deschibntiem Umlaug«, »er- ipölet oder nicht «rlchelnl. Srllillun-oorttt v «I» » « ». ZranMKe MWen gegen Frieden Blum siegt über Paul Käme Sie verurteilen das Münchener Abkommen Paris, 27. Dezember. Auf dem Kongreß de» Ra tio n a l r a t s der S o z i a l i st i s ch e n Partei, der am 24. Dezember begonnen hatte, ist es zu schweren Zusammenstößen zwischen den Anhängern des Parteiführers Leon Blum und dem Generalsekretär der Partei, Paul Faure, gekommen. Während Leon Blum das Abkommen von München heftig be kämpfte, trat Paul Faure für eine Billigung dieses Abkom mens ein, wenn er es auch nicht gerade begrüßte. Wie nach den Vorentscheidungen, die in den einzelnen Departements den Beratungen des Nationalrates vorausgegangen waren, nicht anders zu erwarten war haben die Ansichten Leon Blums eine größere Gefolgschaft gefunden. Im Laufe der langen Aussprache, die noch den ganzen Montag in Anspruch nahm, und sogar eine Nachtsißung not wendig machte, sprachen sich einige Delegierte für einen letzten Versöhnungsversuch zwischen den Entschließungsentmürfen der Mehrheit (Blum) und der Minderheit sPaul Faure) aus, was jedoch auf die schärfste Ablehnung der Kreise um Zyromski, den Verbindungsmann zur Dritten Internationale, stieß. Der Red ner Lcbas wandte sich gegen die in der Entschließung Paul Faures empfohlene Revision aller gegenseitigen Beistandspakte Frankreichs und betonte die Notwendigkeit der Beibehaltung dieser Verpflichtungen, und trat besonders für den französisch sowjetrussischen Pakt ein. Der Delegierte Lebeil (Richtung Paul Faure) maß dem pazisistischen Deckmantel der Entschlie ¬ ßung des Juden Blum keine besondere Bedeutung bei. Be denklich sei es, daß in der Entschließung Blums bezüglich des Münchener Abkommens die Rede sei von einer „Revanche für die Niederlage Frankreichs". Dies könne peinliche Rückwir kungen im Auslände haben. Der berüchtigte jüdische Marxist und Kammcrabgeordnete Grumbach ließ in der Hitze des Streites ganz die Maske fallen und bezeichnete sich sogar selbst offen als „Kriegstreiber" (belliciste)l Einmal griff auch Iud Blum in die Diskussion ein und ergänzte noch sein Bild als Friedenssaboteur mit der Er klärung, daß jetzt in erster Linie bei England und den USA eine Anstrengung für eine Annäherung dieser Staaten an die Sowjet-Union gemacht werden müsse. Unter stürmischem Beifall seiner Freunde und dein Absingen der In ternationale bestieg später der Generalsekretär der Partei. Paul Faure, die Rednertribüne und erklärte, daß trotz aller Meinungsverschiedenheit zwischen ihm und Leon Blum die Ein heit der Partei intakt bleibe. Paul Faure skizzierte dann nochmals kurz seine außenpolitische Grundcinstellung. Nachdem dann noch einige Redner zu Worte gekommen waren, die erneut eine Vermittlung bzw. Vertagung des Kon- gresses vertraten, was aber abgelehnt wurde, schritt man nach 3 Uhr morgens zur Abstimmung. Die friedensseind- lich« Entschließung des Juden Blum triumphierte und vereinigte auf sich 4322 Mandat«; Paul Faure erzielte 2837 Mandat« b«i 1014 Enthaltungen. Oala-iers Januar-Reise nach Tunis Festsetzung des Reiseprogramms Paris, 27. Dezember. Im Zusammenhang mit den Be sprechungen des Ministerpräsidenten und seiner Mitarbeiter mit dem in Paris eingetroffcnen französischen Generalresiden ten in Tunesien, Labonne, betonen die Blätter, daß die große Linie der Reise Daladiers nach Korsika und Tunis im Laufe der für den heutigen Tag angcsehten Konferenz im Kr i e gsm i n t st er i u m fcstgelcgt würde. Ein Teil der Blätter, darunter die „Epogue", meldet, daß Daladlcr am 1. Januar abends Paris verlassen und in Toulon am 2. Januar früh an Bord eines Kreuzers die Ueber- kghrt nach Korsika antreten werde. Der Aufenthalt des französischen Ministerpräsidenten in Korsika wird nur drei Stunden dauern, da er schon am 3. Januar früh in Bizcrta eintresfen wolle. Bet seinem Aufenthalt in Tunesien werde Daladier vor allem den südlichen Teil des Landes besuchcn und die Verteidigungsanlagen besichtigen. Roch einem kurzen Besuch von Algerien werde Daladier dann am 10. oder 11. Ja nuar wieder in Paris eintresfen. Dem „Figaro" zufolge wird Daladier an Bord des Panzerkreuzers „Emile Vertin", der von zwei Kreuzern des Mittelmeergeschwaders begleitet wird, die Ueberfahrt nach Korsika und Tunis durchführen. Vor neuen AuselnandersetzrnWn zwischen Kammer und Senat Der Haushaltsplan für 198S nur mit großen Abänderungen angenommen. Paris, 27. Dezember. Der Finanzausschuß des Senats hat den Haushaltsplan für 193S angenommen. Der Ausschuß hat jedoch im Einnahmehaushalt zahlreiche Artikel abgeändert und abgetrcnnt, so daß man schon jetzt mit einer lebhaften Auseinandersetzung zwischen der Kammer und dem Senat rechnen kann. Frankreichs sestgefahrene Spanienpoliiik Paris, 27. Dezember. Henri de Kerillis befaßt sich unter Berücksichtigung der großen nationalspanischen Offensive mit dem gesamten Mittelmeerproblem und stellt dabei u. a. fest, daß die Lage in Katalonien recht trübe sei. Kerillis erwägt dann, nachdem er die Gelegenheit benutzt hat, wiederum die üblichen Verdächtigungen gegen Italien bezüglich angeblicher Ambitionen in Spanien vom Stapel zu lassen, die franzö sische Stellung gegenüber N a t i o n a l s p a n i e n im Falle eines Sieges Francos. Frankreich habe mit National spanien weder wirtschaftliche noch politische Beziehungen, es habe jedesmal die sich bietenden Gelegenheiten verpaßt. Nach dem Irrsinn, zu Beginn des Bürgerkrieges auf den Sieg der Roten zu setzen, sei Frankreich nicht geschickt genug gewesen, später seine Haltung zu berichtigen. Seit Monaten bleibe cs in einer zweideutigen Haltung. Ans diesem Grunde müßten sich selbst die Franzosen, die die größten Sympathien kür Franco hätten und die ein Ende des Dramas wünschten, die Frage stellen, ob cs im französischen Interesse liege, daß In Kürze ein nationalspanischer Sieg den Krieg beende. Kerillis wird dann deutlicher, indem er unter Hinweis auf die bevor stehende Reise Chamberlains nach Rom von einer „Erleickte- rung der Partie" Mussolinis durch einen Sieg Francos spricht, da die Engländer damit eines ihrer seltenen „Tauschgeldcr" verlieren würden. Für Frankreich bereite sich ein har ter Stoß im Mittel meer vor. Die Fälligkeitstermine der unheilvollen Politik, die Frankreich seit 1936 von Spanien bis zum Orient geführt habe, überstürzten sich. Hitler habe seinen alten Kämpfern gesagt, daß für Deutschland das Jahr 1939 sich hoffnungsvoll ankündige. Für Frankreich werde es ein Jahr voller Prüfungen sein. Reue Erfolge Francos ln Katalonien Große Verluste der Sowsetspanier. Salamanca, 27. Dezember. Wie der nationale Heeres bericht meldet, wurde der siegreiche Bormarsch in Katalonien fortgesetzt, wobei zahlreiche wichtige Höhenstcllungen erobert werden konnten. Die nationalen Truppen besetzten die Ort schaft Cugull, 29 Kilometer südöstlich von Lcrida, ferner im Abschnitt Tremp Billanova de Meya, 25 Kilometer südöstlich von Tremp. Auch im Bogen zwischen Segre und Ebro konn ten sie einige Stellungen erobern. Der Feind verlor mehrere tausend Tote. Die Zahl der Ueberläufer betrug gestern nicht weniger als 1699. Im Luftkampf wurden 10 rotspanische Flugzeuge abgeschossen. Wie der nationale Frontberichterstatter ergänzend mit teilt, eroberten die Truppen General Francos im Abschnitt Tremp den Gipfel des Namet-Tebirges. Sie haben nunmehr eine Niederung vor sich liegen, wodurch der künftige Vormarsch wesentlich erleichtert wird. Tauwetter ln Eiland Kältewelle fordert« rund 160 Menschenleben. London, 27. Dezember. Nach den schneereichsten W e i h n a ch t s t a g e n, die man In England seit 79 Jahren er lebt hat, setzte am Montagnachmittag allgemein Tauweter ein. Kälte und Nebel haben den Weihnachtsverkehr erheblich in Mitleidenschaft gezogen. Auf dem Lande waren die meisten Straßen für jeden Verkehr unpassierbar. Diele Dörfer waren völlig isoliert. Der Flugdienst nach dem Kontinent lag brach. Die Kältewelle mit ihren Begleiterscheinungen bedeutet für das Londoner Transportamt allein einen Verlust von mehreren Mil- lionen Reichsmark. Rund b Millionen Fahrgäste wurden weni ger befördert. Während der Weihnachtsfeiertage kamen elf Menschen bei Bränden ums Leben; vier verstorben an den Folgen der Kälte. Insgesamt hat die Kältewelle in England rund 109 Menschen- leben gefordert. Der Führer aratlckert Dörpfeld Berlin, 27. Dezember. Der bekannte Archäologe und Alt meister der Vauforschung Professor Dr. phil. h. c., Dr. jur. h. c., Dr.-Ing. «. h. Wilhelm Dörpfcld, der auf der griechischen Insel Leukas seit vielen Jahren seinen Wohnsitz hat, hat am 26. De zember seinen 85. Geburtstag gefeiert. (Bergt, auch den Artikel auf Seite 3.) Anläßlich seines 89. Geburtstags ist ihm bereits für seine außerordentlichen wissensch. Verdienste der Adlerschild des Deutschen Reiches verliehen morden. Der Führer und Reichs kanzler hat an Prof. Dörpfcld das folgende Glückwunschtele gramm gerichtet: „Zur Feier Ihre» 85. Geburtstages übermittle ich Ihnen meine herzlichsten Glückurünsche. Ihre vorbildlichen Ausgrabun gen in Olympia, in Troja und Pergamon, ans den Homerischen Inseln und an vielen anderen klassischen Stätten Griechenlands sind Zeugnis Ihrer reichen und tiefgründigen Forschungstäligkeit Stille Woche Die Tage zwischen Weihnachten und Neujahr bilden die sogenannte „Stille Woche". Sie bedeuten eine Ueberleitung zwischen zwei Festen, die iin politischen Leben von jeher als Ruhepause gilt. Ruch auf wirt schaftlichem Gebiet wirken sie als Pause; ist doch die Kaufkraft und Kauflust nach den Weihnachtstagen zu meist gering. Die „Stille Woche" ist eine Zeit der Vor bereitung auf das neue Fahr, eine Woche der inneren Einkehr und bedächtigen Zurüstung für die kom menden Dinge. Das deutsche Volk hat diese „Stille Woche" von jeher mit besonderer Freude und innigem Erleben be gangen. In jedem Hause steht jetzt noch der Weihnachts baum. Da werden allabendlich die Kerzen entzündet; die ganze Familie schart sich um den Lichterbaum in inniger Gemeinschaft. Auch wer sonst durch die Hast des Erwerbslebens nur wenig Zeit und Möglichkeit Kat. sich seiner Familie zu widmen, verbringt gern alle Abende der „Stillen Woche" unter seinen Lieben, gönnt sich jetzt etwas mehr Zeit, um mit den Seinen zusammen zu sein. Die Kinder stehen noch ganz im Bann der Freude über die Weihnachtsgeschenke, für sie klingt das Leitmotiv der fröhlichen, seligen Weihnachtszeit durch diese ganze Woche fort. So ist die „Stille Woche" für den deutschen Men schen eine der freudenreichsten des ganzen Jahres. In diesem schönen Erleben wird uns auch die häßliche Begleitmusik nicht stören, die Deutschlands Feinde just während des Weihnachtsfestes anzuschlagen sich bemüßigt fühlten. Nachdem die internationale jüdische Hetze auf Paris als Mittelpunkt ihres Feldzugs gegen Deutschland verzichten mußte, hat man nunmehr die Vereinigten Staaten als Plattform erwählt. Die Erklärungen, die die Herren Ickes und Pitt man un mittelbar vor Weihnachten abgegeben haben, ließen an der neuen Orientierung dieser Hetze keinen Zweifel. Es haben sich freilich auf die maßlosen Angriffe von Ickes und Pittman und deren Mitläufer nicht minder scharfe Erwiderungen durch vernünftige und klar blickende Amerikaner eingestellt. Auch im übrigen Ausland hat es nicht an ablehnenden Aeußerungcn gefehlt. Trotzdem müssen wir die Dinge nehmen, wie sie sind: Die USA sind zur Zeit die Hochburg einer unbeschreiblichen Hetze gegen uns, in USA wirken die Kräfte, die die Völker gegen uns aufwiegeln, die einen allgemeinen Chaos schaffen wollen, damit der Bolschewismus dann seins Trumpfkarten ausspielen kann. Druck erzeugt bekanntlich Gegendruck, man darf sich also drüben nicht wundern, wenn wir gar nicht daran denken,' die fortgesetzten Unverschämtkeiten gegen uns mit Stillschweigen zu übergehen, man darf sich erst recht nicht wundern, wenn wir unsere Selbstbehauptung erneut durch die Verstärkung des dazu gehörigen Willens unterstreichen. Deutschland geht seinen politischen Weg konsequent und zielbewusst weiter, der ausgerichtei bleibt auf zwei große Ziefe: uns wie Europa den Frieden zu erhalten und die Existenzgrundlage des deutschen Volkes in unverzagter Arbeit ständig zu ver bessern. Wir glauben, daß alle Staaten, die in den letz ten sechs Jahren politisch und wirtschaftlich mit uns zü- sammenarbeiten, keine Ursache haben, sich über uns zu beklagen und uns mit so gehässigen Reden zu „be glücken", wie das zur Zeit bei sogenannten „verantwort lichen" amerikanischen Politikern der Fall ist. Die Haß gesänge von jenseits des Atlantik lassen das deutsche Volk ebenso kalt wie vordem die Feindschaft europäischer Politiker vom Schlage eines Venesch, die inzwischen in die Bedeutungslosigkeit und Vergessenheit zurückgesun« Ken sind, aus der sie kamen. Das deutsche Volk wird sich durch Leute wie Ickes und Pittman nicht in dem freudigen Erleben der „Stillen Woche" stören lassen. Das deutsche Volk wendet sich ver achtungsvoll ab von diesen Störern des Weihnachts friedens, deren Namen gestern noch niemand kannte und die morgen wieder vergessen sein werden. Das deutsche Volk richtet in dieser „Stillen Woche" der Selbstbesinnung und Millensfestigung seine Blicke in die Zukunft, der es Im Vertrauen auf seine Kraft und auf das Genie seines Führers hoffnungsvoll und mutig entgegcngeht. und sichern Ihnen und der deulschcn archäologischen Wissenschaft ein unvergängliches Verdienst, gez. Adolf Hiller." Reichserziehungsminister Rust, den Prof. Dörpfcld anläß lich seines Aufenthaltes in Griechenland heim ersten Spatenstich für die neuen Ausgrabungen in Olnnipia durch die Stätten des allen Hellas begleitet hatte, übersandte dem verdienten Forscher als Glückwunsch sein Bild mit einem Handschreiben.