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02-Abendausgabe Dresdner Nachrichten : 10.04.1933
- Titel
- 02-Abendausgabe
- Erscheinungsdatum
- 1933-04-10
- Sprache
- Deutsch
- Vorlage
- SLUB Dresden
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Rechtehinweis
- Urheberrechtsschutz 1.0
- Nutzungshinweis
- Freier Zugang - Rechte vorbehalten 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id501434038-19330410029
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id501434038-1933041002
- OAI
- oai:de:slub-dresden:db:id-501434038-1933041002
- Sammlungen
- Saxonica
- LDP: Zeitungen
- Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
-
Zeitung
Dresdner Nachrichten
-
Jahr
1933
-
Monat
1933-04
- Tag 1933-04-10
-
Monat
1933-04
-
Jahr
1933
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MyMA, 10. th»rU 1SSL „Dresdner Rachrlchke«- — Ar. 171 Sette Z Selbsthilfe Spetfehaus -er Christlichen Arbetterhtlse Im Januar war eS, da beschlossen einige Erwerbslose, von verschiedenen nachteiligen Erfahrungen bewogen, die Gründung eines Speise, und Tagesheimes für Arbeitslose, das nicht nur sachlich, sondern auch rein äußerlich den Ansprüchen vieler erwerbsloser Kreise ent gegenkommt. Durch Geldspenden von verschiedenen Seite» mar es möglich, daß der Verein „Selbsthilfe", Ver ein Erwerbsloser e. B. Dresden, zusammen mit derChri st- liche» Arbetterhilfe den Plan verwirklichen konnte. Unter Anleitung des Führers des christlich-nationalen Vau- arbeiterverbandeS setzten arbeitslose Facharbeiter auf dem Wege der Selbsthilfe die notwendigen Räume instand, und so konnte am heutigen Montag das Sclbsthtlse- SpetsehauS im Grund st tick O st ra-Allee 31 er- ösfnet werben. Im Namen beider beteiligten Organisationen begrüßte Karl Waraczewskt Vertreter des Wohlfahrtsamtes und »es Ortsausschusses der Winterhilfe, der Arbeitsgemeinschaft der freien Wohlfahrtspflege, der christlich-nationalen Ge werkschaften und verschiedener konfessioneller Organi- satlonen. Nach ihm sprach Jng. Stöcklet«« über die Gründe, die zur Errichtung des Heimes führten. Gemäß den Richtlinien des WohlfahrtSverbanbeS wird zwischen ^13 und ^8 Uhr auf ErwcrbSlosenspeisemarken des Fürsorgeamtes oder zum Preise von 22 Pfennigen Mittagessen außgegcben. Rindfleisch mit Nudeln oder un garisches Gulasch steht auf der Speisekarte des ersten Tages. Denn da man alle notwendigen Arbeiten auf dem Wege frei williger Selbsthilfe leistet, kann mau auch für niedrigen Preis ein wirklich ausreichendes schmackhaftes Essen bieten. Daneben aber macht sich das Heim znr Aufgabe, sür Unterhaltung und Lesestoff seiner Gäste zu sorgen. Diese g-isUgL Anregung soll ein Absinken der erwerbslosen Kreise ins Proletariat verhindern. DaS Spetseheim umfaßt fünf Räume, von denen zwei s,ir Nichtraucher bestimmt lind, und kann insgesamt 200 Personen fassen. In der Küche hantiert zwischen mächtigen Kesseln ein arbeitsloser K o ch, eine anerkannte Fachkraft. «kü» Kompanie sotttt SebmMas Wtttv« und ehemalige Offizier«, Reichswehrmannschaften «nd alte Regimentskameraden und nicht zuletzt ein bunter Kranz holder Weiblichkeit batten sich im Ltnckeschen Bad zusammengefunden, umLenK-SahreStagderGrün» düng der S. Kompanie des 10. Infanterie regiments, die die Tradition de» früheren Schützen regtment» 108 fortsetzt, festlich zu begehen. — Ein schmissiger Marsch, gespielt von der vatatllonSkapelle unter der Leitung des OSermustkmeisterS Thiele, ertönt. Der Kompaniechef, Hauptmann Frhr. v. Biedermann, begrübt die Gäste, unter denen der BatatllonSkommanbeur Oberstleutnant Olbrtcht, Generalmasor a. D. Vock v. Will- singen- Generalleutnant a. D. Graf v. ManbelSloh und der Oberstleutnant der Kgl. italienischen Arme« Ferrero, sowie Vertreter de» Stahlhelms und TradtttonSsturm» lüg der SA. besonder» ausfallen. Er erinnert an di« trübe Vergangen- heit der letzten vierzehn Jahre und gedenkt dankbar der Männer, die in der Zeit des Zusammenbruches im festen Glaube» an« Vaterland den Wehrwtllen hochhielten. Wenn da» nun begonnene Work der vesreiung gelingen solle, so müssen deutsche Wehrmacht und deutsche BolkSkraft »usammenhalten. ES gelte nicht, den glorreichen Tod zu sterben, sondern den endlichen Steg zu erringen. — Drei Hurras aus das deutsche Vaterland erbrausen und daS Deutschlandlied erschallt. — Auch Generalmajor a. D. Bock v. Wülfingen, der ehemalige Kommandeur der Schützen, gratuliert. Er wünscht, daß aus der Kompanie bald ein Echützenbataillon werden möge. Der sächsische Soldat habe immer seine Schuldigkeit getan, auch wenn ihn im Laufe der Geschichte eine unglückliche Politik ost aus die falsche Seite stellte, und er werde weiter seine Pflicht tun. Den Glückwunschrcden folgt eine bunte Reihe prächtiger Ueberraschungen: der Kompaniechor singt alte Volkslieder, ein Boden- «Hid Barrenturnen bringt wahrhaft ctrcenstsche Leistungen, und in einer Schau „Deutsche Frauen und Soldaten in drei Jahrhunderten" marschieren bi« Grenadiere Friedrich» des Groben, die Freiheitskämpfer von 1818, die ersten Gchützenuntformen des 70er Krieges und die grauen Feldsolbate» von 1014 auf. Ausrüttelnd spricht Herr Jacobi vom Staatlichen Schauspielhaus Theodor Körners „Ausruf" und Helmutk Gvtzktz „Sommetod". Heiter beschwingt tanzen Hilde Schrieben und Gino Neppach ein Menuett, eine Gavotte und einen Walzer, seltsam kontrastiert durch die gymnastischen Vorführungen der Damenmusterschule des Dresdner Sport-Clubs. — Ein Signalhorn marsch und bas Horst-Wesiel-Lied beschlieben die Fcstfolge, sür die Usw. Fichte verantwortlich zeichnet. Ein fröhlicher Tanz hält die GeburtStagSfeiernden noch lange beisammen. —* »etter« BertranenSmanu bei d«r ««itShauptmann- schaft. Der Vertrauensmann bet ber AmtShauptmannschast Dresden hat den Nationalsozialisten Johannes Kalix zu feinem Mitarbeiter und Stellvertreter ernannt. Kalt« wird die Schutzhastangelegenheiten und die zugehörigen Grenz- gebiete bearbeiten. Er hält Sprechstunden in ber Amtö- hauptmannschaft Dresden, Zimmer 148, Mittwochs, Don- nerStaaS und Sonnabends von 11 bis 12 Uhr. Dr. Schöne hält Sprechstunden ebenda Sonnabend» von 1v bis 18 Uhr. —* Gewitter «ber Dresden. In den zeitigen Morgen stunden des Montags entluden sich über dem Elbtal mehrere FrübltngSgewttter. Ununterbrochenen elektrischen Entladungen folgte starke» Donnergrollen, das manchen aus dem Schlafe rüttelte. Die Gewitter waren mit einem Regen verbunden, ber stundenlang andauerte. —* Di« Re»,rword»,««, der Säckößb««, LaadeSdidliettek sind bi» 15. Avril im Lesesaal lgeössnet werktäglich 9,80 bis 14 und i« SIS 1« Uhrl auSaeüeltt. Stu BerreichntS dieser Neuerwerbungen liegt in ber GeschiistSstell« der „Dresdner Nachrichten". Marten- strad« LS, Erdgeschoß, au». — vnrgftädter La«d»»a»nsch«st. Donnerstag, 20 Uhr, Haupt- vrrsammlung im Stadtkrug. — SandSmauulchast vedera«. Donnerstag 20 Uhr Heimatabend Han» Sach», Schesfelstrabe. Reichswehr marschiert Am DicnStaavormittag finden folgende Märsche durch di« Stadt statt: N ach r.-Abteilung 4 lmotortsiert« Teil«) marschiert 7,8» Uhr ab Kaserne Ummelmannstrafte über Kaditzer «rücke, Flügelweg, Sronpriuzenstrahe, «esseisdorfer Straße, Tharandter Straße, Nöthnitzer Straße, Bergstraße. Innsbrucker Straße, Banne- witzer Straße, Boderltzer Straße, Goftrttzer Straße, repltner Str., Dohnaer Straße, Lockwitzer Straße, Bahnhofstraße, Bahnhof Nieder sedlitz, Nordstraße, GabciSbergerstraßr, Ltllrnthaistraße, Pirnaer Landstraße, Leubener Straß«, Oesterreicher Straße, Tolkewitzer Straße, Ludwig-Harimann-Straße, Gustav-Freytag-Straße, Ntedcr- waldstraße, Hübterstraße, Barbarossaplatz, Augsburger Straße, Blafewitzer Straße, tzUrstenstratze, Ntrolaistraße, Zvllnersiraße, göllnerplatz, Dürerstraße, EltaSstraße, Sachsenplatz, Terrassen-User, Devrientsiraße, Marienbrücke, Leipziger Straße, Erfurter Platz, Erfurter Straße, Gehestraße, Konkordienstraße, Reheselder Strafte, Moltkestraße, Sternstraße, Bvckltnstraße, Scharfenberger Straße, Jmmeimannstrafte. Krastsahrabteilung 4 marschiert 10,80 Uhr ab Kaserne Martenallee durch Earola-Alle«, Oppcllstraße, Dammweg, Schlesische Straft», Hansastrafte, Großenhainer Straße, Schllhenhosstraße, Leip ziger Straße, Antonstratze, Marienbrücke, KSnneritzstraße, Schäfer- slraße, Hamburger Straße, Cossebaude» Straße, Lübecker Straße, Kronprinzenstraße, «esselödorler Straße, Tharandter Strafte, Alt planen, vhemuitzer Platz, Nöthnitzer Straße, Münchner Straße, NeichSstrak«, Streblener Straße, Gerhart-Hauptmann-Straße, Waia- piatz, Friedrich-August-Platz, Karcher-Allee, SSiuterbergslraße, Zwlngllstruße, Bodenbacher Straße, Leubener Strafte, Lesterreicher Straße, Wehlener Straße, Ludwlg-Hartmann-Straße, Tolkewitzer Straße. Nestdenzftraße, Blasewitzer Straße, Fürstenstraße, Fürsten- platz, Sanaleltostrafte, Stübelplatz, Lenngstraße, Wiener Straße, Prager Straß«, MoScztnSkystraft«, Christianstraße, Ferdtnandplatz, Ferdtnandstraße, Prager Straß«, Schloftstraße, AugustuSbrücke, Hauptftraß«, Bautzncr Straße, Forststraße, Marien-All«e, Käfern«. Zwei Fleischergehilfe« tödlich «»»«glückt Crimmitschau. Im Dors« Lange nreinSdorf bei Crimmitschau verunglückt« am Gonntagvormittag der mit vier Schweinen Velabene Kraftivagcn des Fleischcrmcisters Max Haase in Crimmitschau. Die Insassen kamen unter den Wagen zu liegen. Der 18 Jahre alte Fleischergehilse Rudolf Zschache aus Rabenstein bet Chemnitz war sofort tot; der 28 Jahr« alte Fleischergehilfe Erich Günne l aus Werdau wurde mit schweren Verletzungen ins Kranken haus gebracht, wo er starb. Das Unglück geschah in einer abschüssigen Kurve. Die Schweinelabung blieb unbeschädigt. Mettemachrichtvn vom iv. April LeMnekMung-G5tM o-^0s^§0» <^tts mUotVU)-5tum> O«eoitzenlo» C)tou»«l>.m>« (Ziieiler (»Nolddeck deckest Sdeckectz» v.'stegea »Lelm«« s^Vroooei ^riooei »fiedel «stunu sl Sexitt«^ Wetterlage In Dtutschiaud Ist «Ine mild« Seelustströmung eingeürungen, welche durch ihr Ausglciten über kühlerer Bodeulust trübes Wetter und vielerorts Niederichläge hervorrust. In Sachsen trat in der Nacht Gewitter ein. DaS Störungsgebiet wird ostwärts weiter- ztehen, und das Hoch wird wteder zur Vorherrschaft gelange». * Siaiion I—8 von 7Uftr morqen?. uvriqeSioswnen von 8 Uhr morgen» Falsche Polizeibeamte un- SA -Leule Unter Bezugnahme auf die Bekanntmachung des Reichs- kommisiarS für das Land Sachsen, wonach sich Personen als Polizcibeamte, SA.» und SS.-Leute anögegeben und rechts widrige Handlungen vorgcnommcn haben, wird die Per- sonenbeschreibnng von zwei Personen bekanntgcgeben: 1. 85 bis 40 Jahre alt, 180 bis 185 Zentimeter groß, starke, kräftige Gestalt, etwas gebückten Gang, bnnkclbrannes Haar, bartloses, dickes Gesicht. Besondere Kennzeichen: Schielt auffallend. 2. 80 bis »2 Jahre alt, 190 bis 165 Zentimeter groß, schmächtige Gestalf, schwarzes, linkSgeschsitetteö Haar, schmäch tiges^ bartloses Gesicht. Besondere Kennzeichen: Auf -er linken Wange Grießbcutel bzw. größere Warze. Zur Ermittelung dieser Personen wird um sachdienliche Mitteilungen an das Polizeipräsidium — Kriminalamt — Zimmer 132, gebeten. Mvel Slnbrecherkolonnen unschädlich gemacht Wegen dringenden Verdachts des Einbruchs nahm die Kriminalpolizei vier Männer im Alter von 10 bis 25 Jahren fest. Drei von ihnen hatten in den Nächten zum 23. März und 4. April Einbrüche in ein Kontor In der Schloß st raße verübt. Durch die wetteren Ermittelungen wurden die Fcstgenommcnen zu vier anderen Einbrüchen im inneren Stadtgebiet alS Täter überführt. Von der er langten Bente wurde ein Teil wieder herbcigcschasst. Am 4. März und 7. April wurden In ein VcrkaufShäuS- chen in Friedrichstadt Einbrüche auSgestthrt. Wäh rend die Täter in einem Falle für etwa 420 M. Tabakwaren erlangten, wurden sie das andere Mal gestört und ergriffen ohne Beute die Flucht. Von der Kriminalpolizei wurden jetzt drei Männer als Täter ermittelt und festgenom m e n. Siaiion Te« mors. nperatu böLiie d. «eftr. raoes ren tieiii, ö. vera- Nack» Win Nicki tuno au» d 2trtz. ,I-I2> Wetter 7 bzw. 8 Ukr mora. Nieder- schlag" ! Schnee- , tief« Dresden I- 6 -i-15 -I- 5 50 2 4 4,0 — Leipzig -i- 9 ^-14 7 V 1 4 — — Rielo -t- V ^-13 -i- 5 VC 2 4 1,0 — Zillau-Kiricht. -i- 5 -t-ia -I- 0 88VC 2 5 0,0 — Zwickau -i- o -i-l» -i- « 8VC 3 4 — — Chemnitz Plauen i.V. -i- 8 8 -i-ls -i-!4 -i- 6 -i- « 88 VC still 1 4 4 0,5 1,0 — Annadera Fichtelberg 7 ^-11 -i- 4 8VC 1 4 0,5 — 8 -f- 4 -i- 1 VC8VC 5 > 8 E»ra«tt«rmea bet». Wen«» i o wolkenlos, i beiter. 2 kalbdedeckil. Swoltie 4 bedeck», S Regen. 0 Schnee. 7 Brauvel »ber Hagel. 8 Dunst »der Nebel iSichiwell« weniger al».2 Kilomeler«, S Gewitter Temveralureni -f- Wärme grad». — Kältegrade. " In den letzten 24 Stunden Liter aus da, Quadratmeter. Vultdruck» undvustteuchiigstei«in Dresden: v. April >4 Uhr: 755,5 - 35°/„: Li Uhr: 754,5 - 58 <-/<»; w. April 7 Uhr: 752,1 - 80 Sonnenicheindauer in Dresden, 9. April: 9,9 Sw. — Tagesmiileltemperatuk -f-7,7«c: Abweichung v.Normolweri—-0,4^ Am N. April: Sonnenaufgang 5,18 Uhr, Sonnenuntergang 18,45 Uhr. Mondausgang 20,41, Monduntergang 5,v8. WitternnasauSfichten Meist schwache Winde, vorwiegend ans westliche« Rtchinnge«. Langsamer Bewölkungsrückgang. «ielsach Rebel. Rach milder Rächt tagsüber etwas stärkere Erwärmung. Rachlaffen, sodann AnshSre« »er Rirderschläge. Wasserskand der Elbe and ihrer Nebenflüsse Ka mal» Mo- dran Laun Ntm- bura Brand» .1» Mei- Nitz LM- meritz AuGo Dresden X. Ävril 4- 32 -33 -s 8 - 18 »4 "H 45 ! — 9l» Id. Avril -I- 2-! -41 4- 6 - M I -2> 4- 44 4- K4 4- I» — 127 l dkach dem zweiten Versuch, das Spiel fortzuschcn, brach > indcsien ein derartiger Höllenlärm aus, baß die Ausführung von einem Polizeikommtssar kurzerhand im Namen de» Gesetzes verboten wurde. Das Theater wurde daraufhin geräumt. Ausfallend war, daß sich an dieser Kundgebung zahlreiche polnische Staatsangehörige beteiligten. Durch diese unerhörten Zwischenfälle, die die persönliche Sicher heit des Theaterbesuchers in Frage stellte», sah die Stadt sich veranlaßt, das Theater überhaupt zu schließen, so daß auch keine französischen Vorstellungen mehr stattsindcn können. -f* GalSworthq ordnet testamentarisch seine Biographie. Der verstorbene englische Dichter John GalSworthy, der seiner Familie ein Vermögen von 88 NM Pfund hinter lassen hat, hat in seinem Testament eine merkwürdige Be stimmung über zukünftige Biographien hinterlassen. Ohne Zustimmung seiner Witwe und seines Ncsjen darf keine Bio graphie über ihn erscheinen. wirkenden Schuld tragen mag. Die Gesamtleitnng und Ein studierung lag in Händen des gewissenhaften Musikdirektors Fritz Werner. PIgi-. -s* Photokopieren im Reichspatentamt. Wir hatte» unter dem 14. Dezember 1982 im Anschluß an eine voran gegangene Notiz vom 12. Dezember „Die Arbeit des Reichs- Patentamtes" eine kurze Darstellung gebracht, wie die ein zelnen PrttfungSabteilungen des RetchSpatentamtcS den Anmelder» neuer Patente in Prüsungsbcscheiden Veröffent lichungen cntgcgcnhalten, welche nach Ansicht der PrüsungS- stctte der Erteilung eines neuen Patentes im Wege stehen. Wir hatten in der Notiz dann weiter daraus hingewiesen, daß die Anmelder zur Erledigung dieser PrüsnngSbcschcibe Photokopien der betreffenden, im NeichSpatentamt vor liegenden Druckschrtstcn beziehen können, und zwar wan-dtc betreffende Stelle, bei ber Patentinteresienten diese Photo kopien beziehen könnten, in der Notiz einmal als Photo Copic G. m. b. H. und ein anderes Mal als Lichtbtldstelle bezeichnet worbet«. Um Irrtümer zu vermeiden, werden wir von der Photo Copie G. m. b. H. jetzt darauf hin gewiesen, daß es sich hier um zwei verschiedene Stellen handelt. Die Patentinteressenten können nämlich Photo kopie«« von Patentschriften, sowie überhaupt allen Patent unterlage«« ebensowohl bet der vom NeichSpatentamt selbst betriebenen Lichtbildstellc, wie auch von der Photo Copie G. u«. b. H. und noch mehreren anderen dort arbeitenden privaten Gewerbetreibenden beziehen. s VerttiebSfttlie und Verl«, DeMschrr Bühnenschriststeller nn» vütnenknmvnnlfte«, zu deren Begründern Artur Dinier zählte und In deren Vertrieb u. a. die Werk« von Dietrich Eckart, HanS Kyser, Waller Harlan, HanuS Heinz Ewers und Grass erschiene» sind, hat in die Leitung den nationalsozialistischen Dichter Paul Beyer al» Chefdramaturgen ausgenommen. Di« BerlriebSstelle ist nicht zu vrrwechfeln mit dem Verband Deutscher vühnenschriftsteller und vllhnenkomponisten. ' s Schlief,««- de» Straßburger StadttheaterS. Der Bürgermeister von Straßburg hat das Stadttheater für vorläufig geschlossen erklärt. Er begründet diese radikale Maßnahme mit -en unglaublichen Sabotageakten, die in den letzten Wochen gegen die deutschsprachigen Vorstellungen verübt wurden. Die Vorgeschichte ist, baß in den von der Freiburger Truppe veranstalteten Vorstellungen schon einige Male Skandale provoziert wurden, die auf eine Unterdrückung des deutschen Schauspiels hinauSltcfen. Nun kam «S bei Gelegenheit einer Ausführung von Gerhart Hauptmanns „Bor Sonnenuntergang" zu schweren Ausschreitungen. Der erste Akt Satt« kaum be gonnen, al» grelle Pfiffe ertönten, die da» Signal zum Be ginn de» anscheinend wohl vorbereiteten Proteste» gaben. E» kam dabet zu Schlägereien, da der wettau» größt« Teil de» Publikum» darauf bestaub, da» Stück zu Ende zu sehen. f* Der SreiSverein Dresden-Bautzen ber Kißchenmnfiker Sachsens hielt in vergangener Woch« sein« diesjährige Haupt- I Versammlung in Dresden ab. Nach einem gemeinsamen Choralgesana wies der Vorsitzer, Kirchenmusikdircktor Fähnig, Hilbersdorf, hin ans die Neugestaltmia unseres Vaterlandes, die den Landesverein der Ktrchcnmustkcr Sach sens mit ganz besonderer Freud« erfülle. Er verleiht der Sossnung Ausdruck, daß die Ktrchenmustker nunmehr ihre wohlerworbenen Rechte, die ihnen durch das TrennungSgesetz genommen wurden, auf Grund des sür sie günstigen ReichS- fterichtsurtcllS «vledererlangen werden. Studienrat Flade, Planen t.V., hielt einen fesselnden Vortrag über „Die ver schiedenen Strömungen im Orgelbau unserer Zeit und ihre Einstellung zu Gottfried Sllbermann". Er führte kurz folgen- -cs auS: In den 250 Jahren seit Silbermanns Geburt läßt sich oft mehr, oft weniger deutlich eine Silbermanntradition wahrnchmen. Neben ber ältesten von sächsischer und elsässi scher Seite vorwärtSgetragencn Stlbermannbeivcgung unter- scheiden wir ein« mnstkgcschichtltch barocktsierende Richtung, vertreten durch Professor Gur litt, Frcibnrg i.Br„ und eine norddeutsche Richtung unter Jahn. Dieser dreifach ge gliederten OrgelbeweMng stehen di« Vertreter der roman tischen Orgel gegenüber, die ihren geistigen Mittelpunkt in der von Professor Viehle gegründeten „Tago" finden. Der Vortragende hofft, daß eine wirtschaftlich bessere Zeit auch für de«, sächsischen und deutschen Orgelbau ein« stärkere Be rücksichtigung Silbermannscher Ideen bringen werde. Im übrige«« wurden Berichte über den Krelsverein, der gegen wärtig 547 Mitglieder zählt, sowie Uber die in den einzelnen Gruppe«« geleisteten Arbeiten «ntgegengenommcn. In de»« Vorstand wtedergcwählt wurden Kantor Stier und König!. Musikdirektor-Studtcurat Hürnig. i* Wagnerkonzert in Tetsche» a.b.S. Der aus musikali- schem Gebiete überaus rege Tetschener Männer- und Damen gesanaverein stellte in Verbindung ber ihm angeschlossenen vrchesterabtcilung sßin diesmaliges FrühsahrSkonzert in den Rahmen einer wohlgelungencn Nlchard-Vagner-Gedenkfcier, di« vor ausverkauftem Saale stattfand und wiederum schöne» Zeugnis sudetenbeutscher Kunstltebc ablegte. Großen Erfolg erntete dabet Eugen!« Burkhardt von der Sächsischen StaatSoper durch die vollendete Wiedergabe von „Elsa» rraum", „Isoldens LiebrStob" und ber „Sentaballabe". Der Sünftlerin wurde begeisterter Beifall zuteil. Auch die solistisch mitwirkenden Veretnömftglieder Gertrud Wagner und Dr. Kurt Peh sanden Anerkennung, während sich die Chöre und da» Orchester sehr wacker hielten. Besonder» lobenswert g«. lang ber „StnzugSchor der Jünger" au» „Da» Aebe»mahl der Apostel" und da« „Spinnertted" au» „Fliegender Hollän der". Matter wirkte hingegen die „«potheose^au» „Meister- -stnaer", woran «ine gewiss« SrmüLung der dnrch da» etwa» zu lang auSgesponnene Programm stark Veanfpruchten Mit- Der Komponist Ct-fri- KargElert ? AuS Leipzig kommt die Kunde vom Tode eines be kannten Musikers. Der Tonsetzer Professor Sigfrid Karg Elert ist dort im Alter von 50 Jahren gestorben. Er war eine Zeitlang Vertreter einer sehr umstürzlerisch ein gestellten Kompostttonörlchtung und gehörte zum Kreise derer nm Schönberg, Debussy und Skrjabin. Sein Ncuerungs- bestreben betraf allerdings weniger die kontrapnnktische, als die harmonische und klangliche Sette ber Musik. Seine ein schlägigen, meist kleine intime Formen der Klavier- und Kammermusik bevorzugenden Werke, können als eine Art übersteigerter musikalischer Impressionismus bewertet wer den und erregen ob ihrer Felnstimtgkett und ihres geist reichen Charakters einst verdientes Aussehen. Ein Ltevlinaö- tnstrument Karg-ElertS war damals das für harmonie technische Experimente ja besonder« geeignete Harmonium. In späteren Jahren hat sich da» Schaffen Karg-Elert» aber dann wieder mehr rückschanenden Neigungen mit nnn mehr zetchnerisch-kontrapunkttscher Schreibweise zuaewandt. Die Zahl seiner Werknummern hat daS erste Hundert wett über schritten. Auch musiktheorettsche Arbeiten finden sich dar unter. Karg-Elert war am 21. November 1877 zu Obern dorf au« Neckar geboren, aber seit frühester Jugend in Leipzig beheimatet. Ursprünglich wandte er sich den« Lebrer- beruf zu, sattelte aber aus Anregung Reznieek» und Grieg», die sein Talent erkannt hatten, zur Musik um und studierte am Leipziger Konservatorium, bellen Lehrer für Theorie er später nach kurzem auswärtige« Wirken wurde. Sein vor zeitiger Tod bedeutet für daSLnKttut nun den Verlust einer bekannten und bedeutsamen Persönlichkeit. ll. 8.
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