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Nummer 2KK—SS. Iahrg SüchM e Volkssettung v«fch«i»t I »al «rquMch. Nmawq« v<»og«p«i, tz«ch Irögir »Kischi. « Vf,, ij*. « L!ig«l«»» 1.7V; dich dl« V» 1.1V »I»,qlt«flUch V»sUIb<no«isili>g»g«bS-r, »«ikgiich U Vll- V«fl-V«ft<llger». m«vr«rk. 10 Vf,., s»«»a»<i>d. ». F«Kta«»-rir. « VI«. Abbifkll«,«« «vfl»> IpIUst*»» «f— Woch« »« Udia«f d« k«»»«»»ett schristlich «<t» Verlag ekgrga»-«« sch«. u«sn» DkDKsr tzRrfOU ^Oß V«rlag»«ch Vrid—. «lnz-Ig<iunchf«! dl« tfpaMg« » «» dr«U« 8«»« I Vf»-l für Samttkaailjetg» , ff«, Vlatzwttiisch» a»m« vt» ich— ««wS-« l*Mm. schilstl.tt»«,, vreed»«.», V»N»rsk. 17, »«««f «711 >.«101» ««lchrstchkll», vr>« m» v«rla,: »«»«ch« vNchdmO««» «. v«rla, »». «. V. WNUch, V«N«*»»« ». S««mch voll, Vflschchki Ke, 1U», V«E. S4°d«»«U V-dm M. «7,7 Freilag, 12. November 1SS7 2« Fall« »«ii HSHir« »«walt, v«r»»I, chiw«chM« v«tttrd»- ßöiung«, hat »<r v«jt«-e, otxr W<rbu»,tr«It>«»d« kt» «nsprllch», fall, dl« 3«ltui>, ki >>«schi!!»U»» ll«1»«g». —«» spltch «d« «Icht ,rsch«I«t. a«s>ll«»g»»r» tßvr»»»»« Abermals japanische Absage an Mssel „Neunmächteverirag nicht mehr anwendbar" Japan fordert Verückfichligungder lebendigen Tatsachen Tokio, 12. November. Das japanische Kabinett beschloß heute die Ab« lebnung der zweiten Einladung zur Brüs seler Konferenz. Außenminister Hirota über reichte im Auftrage des Kaisers dem belgischen Botschaf ter in Tokio die Antwortnote, in der erklärt wird, daß Japan die Einladung ablehnen müsse, da sich die Boraussetzungen auch durch die Einberufung der Brüs seler Konferenz nicht geändert hätten. In der Erläute rung des Außenministers heißt es mit Bezug auf den Neunervertrag: Die Lage im Fernen Osten habe sich in den letzten 15 Jahren so grundlegend geändert, datz die Bestimmungen aus dem Neunmächtcvertrag heute nicht mehr anwendbar seien. Weiter betont Japan, datz die veränderte Lage heute auch eine kollektive Lösung nicht mehr zulasse, sondern datz eine normale Lage vielmehr nur durch direkte Verhandlungen zwischen Ja pan und China wiederhergestellt werden könnte. Die Note schlietzt mit der Feststellung, datz durch die Ueberhandnahme des Einflusses der Komintern nicht nur m West- und Nordwest- China, sondern selbst in Nanking eine völlige Verschiebung der zur Zeit des Abschlusses des Neunmächtevertrages herrschenden Lage im Fernen Osten herbeigesührt worden sei, eine Tatsache, die von den Signatarmächten Überhaupt nicht» berücksichtigt würde. Japan» Vorgehen sei gegen dies« Verschiebung der Lage gerichtet und bedeute deshalb den Kampf zur Ueberwindung der Komintern, die den Frieden im Fernen Osten bedrohe. Aach der Einnahme von Aantao Schanghai, 12. November. Nachdem dH Japaner Nantao eingenommen und auch Putung besetzt haben, dürfte der Don nerstag wohl der letzte Großkampftag in Schanghai gewesen sein. In Nantao betrug die Zahl der Toten und Verwundeten eiirige hundert. Der eingerichtete Sachschaden geht in die NUl- lionen. Das Hauptkampfgebiet ist fetzt weit von Schanghai n>eg verlegt worden, und zwar nach Westen. Die chinesische Haupt linie verläuft, vermutet man, nunmehr von Kuinsan-Sutschau- Kasching, also vom Jangtse über das Seengebiet bis zur Hang- tschaubucht. Für die Internationale Niederlassung in Schanghai, die völlig von den Japanern eingekreist ist. ergibt sich jetzt ein« ganz neue politische und wirlschastlick-e Lage. Aanslang von den Japanern erobert Tokio, 12. Nov. Die japanischen Truppen haben nach mehrtägigen heftigen Kämpfen Nansiang (20 km nordwestlich von Schanghai) er obert. Es befanden sich hier die sehr stark ausqebauten chine sischen Verteidigungslinien, auf die sich die Chinesen während der grotzen Offensive auf Schanghai zurückgezogen hatten. Oie wichtige Rolle -er Milchwirtschaft Aelchsminlster DarrL bei der Llebergabe der Erweiterungsbauten der Versuchs- und Forschungsanstalten für Milchwirtschaft in Kiel . Kiel, 12. November. Bei der s«ierliä)en Uebergabe der Erweiterungsbauten der Versuchs- und Forschungsanstalt für Milchwirtschaft in Kiel hielt der Reichs- und Preußische Minister für Ernährung und Landwirtschaft, Reichsbauernführer R. Walter Darrs am Freitagnuttag eine Ansprache, in der er nach einem Dank ttn alle, die an der Vorbereitung, Planung und Vollendung der Bauten mitgcwirkt haben, u. a. ausführte: Es mutz jedem, der hier arbeitet, vom Institutsdirektor bis zum letzten Angestellten und Arbeiter, klar sein, datz seine Arbeit der Förderung eines der bedeutendsten Ziveige der Land wirtschaft dient, da die Milchviehhaltung z» den wichtigsten Einnahmequellen und Stützen gerade der Bauernhöfe und der kleineren landwirtschaftlichen Betriebe gehört. Von den 16 Millionen Milchkühen in Deutschland werden fast 8 Millionen in Betrieben von 2 bis K Hektar gehalten. Di« Männer, die hier arbeiten, müssen sich bewutzt sein, um welche großen Werte des deutschen Bolksvermöqens es geht; es geht um höhere als den Wert der deutschen Iahreserzeugung von Kohle und Eisen, denn die Kohle, und Elsenfürderung zusam mengenommen erreicht — in Geldwert ausgedrückt — im Jahr« noch nicht den Wert der produzierten Mllchmeng«. Ihr« Arbeit wird vor allein dann stets vom richtigen Geist beseelt sein, wenn ihnen als Ziel vorschwebt, dazu mitzuhelsen, die deulsche Ernährung iveitestgehend auf eigene Grundlage zu stellen und damit die Willensfreiheit des deutsel-en Volkes zu sici)«rn. In diesem Kampf um die Nahrnngssreiheit stehen an erster Stelle die Bestrebungen zur SchlIetzung der Fettlücke, wobei der deutsä-en Milchwirtschaft eine ganz besondere Rolle zufällt. Wenn dies allen stets bewutzt bleibt, wird di« Wissenschaft, die hier betrieben wird, nie Selbst,zweck werden. In Fühlung nahme mit Praxis und Bauerntum wird st« stets prüfen, ob die theoretischen Erkenntnisse durch die Praxis bestätigt werden. Umgekehrt halt« ich es für elvenso unerläßlich, datz sich milch wirtschaftliche Praxis und Landbevölkerung die wissenschaftlick)en Erkenntnisse zunutze mnel^en und der Wissenschaft i,inner neue Aufgaben stellen. Die Zeit, in der di« Milchverarbeitung aus- schlietzlich eine Sackze der Erfahrung war, ist vorüber. Im Rahmen der Marktordnung wurden zur molkerelmätzl- gen Erschließung Deutschlands teil 1933 In steigender ^ahl neue Molkereien erbaut. Dadurch stieg von l933 auf 1938 die von den Molkereien erfaßte Milch um 14 v. H. und die Molkerei- mäßige Buttererzeugung sogar um 72 v. H. Der Minister wies zum Schluß darauf hin, daß es sich bei der Eröffnung dieses Baues nur um einen Baustein handelt von den vielen, die Deutschland neugestaltcn auf der Grundlage, die der Führer erst gelegt hat. Oie englisch-italienische Fühlungnahme Optimismus -er englischen presse - Paris über die Ziele und Bedingungen Aoms und Londons London, 12. Nov. Die römischen Korrespondenten der Londoner Morgen blätter berichten allgemein über den Besuch, den der bri tische Botschafter in Rom Außenminister Ciano am Donnerstag abgestatlet hat. Die Blätter sind sich in ihren Be richten darüber einig, daß das Gespräch sich um die Einleitung von Verhandlungen Uber eine englisch-italienische An näherung gedreht haben dürfte. Der römische Korrespondent der „Times" schreibt dazu, datz nach Ansicht Italienischer Beobachter die Atmosphäre für eine Wiederaufnahme der englisch-italienischen Gespräche sich ge bessert habe. Die Londoper Korrespondenten der italienischen Zeitungen hlngeben messen der gestrigen Aussprache zwischen dem italienischen Botschafter in London und Staatssekretär Vansittart große Bedeutung bei. Ihre Berichte sprächen von einem bedeutsamen Stimmungsumschwung eines grotzen Teiles der britischen O e fse n t l i ch k e i t gegenüber Deutschland und Italien und glaubten an die Möglichkeit einer Neuorientierung der britischen Politik. Der diplomatische Korrespondent der „Daily Mail" hält es für möglich, datz Chamberlain auf Grund der Unter redung zwischen Graf Ciano und dem englischen Botschafter in Nom ein persönlichesSchreiben an Mussolini über die europäischen Probleme und die englisch-italienischen Br- zlehzmgen richten nönnte. Parts, 12. Nov. Die Wiederaufnahme der englisch-italienischen Fühlung nahme wird von der Pariser Frühpresse aufmerksam verfolgt. „Italien ergreift die Initiative zu Verhandlungen mit England", so kennzeichnet das „Petit Journal" die Besprechun gen des Grafen Ciano mit dem englischen Botschafter in Rom Lord Perth. London suche die Liquidierung der spanischen An gelegenheit, die Verringerung der italienischen Marine in Libyen und die Aufrechterhaltung des Status quo im Mittelmeer zu erreichen. Rom dagegen wünsche die Anerkennung seines Im periums und die Beendigung jeglicher Unterstützung der Politik Moskaus durch England. Der „Figaro" unterstreicht die Tatsache, datz die Bespre chungen im Palazzo CHIgi zwischen Graf Ciano und Lord Perth der Unterredung gefolgt seien, die der italienische Botschafter in London Granüi mit Vansittart hatte. Man verberge in London nicht mehr, datz der Weg zu Verhandlungen offen sei. Die rö mische Vertreterin des „Figaro" spricht von einer Entspannung zwischen Rom und London und meldet, datz auf die Unterre dung Ciano—Perth italienisch-englische Verhandlungen auf diplomatischem Wege folgen würden. Die radikalsoziale „Republique" schreibt, England mache eine Anstrengung, um sich Deutschland und Italien anzunähcrn, und Frankreich sei eingeladcn, sich anzuschlietzen Paris stehe also vor der Entscheidung entweder eine Wcstpolitik oder eine Ostpolitik zu treiben. Sompanys nach Frankreich geflohen? San Sebastian, 12. November. Kreise, die im allgemeinen über recht zuverlässige Infor- mationen aus dem bolschewistischen Spanien verfügen, versichern am Freitag früh, daß der Oberbolschewist Companys in der Nacht zum Freitag über die französisch-katalanische Grenze ge flohen ist und kurz darauf in Toulouse gesehen wurde. Companys, der im katalaniscl)«» Bolsäiewistenausschntz die leitende Rolle spielte, gehörte seit jeher zu den übelsten Hetzern und Unruhestiftern Spaniens. Er war einer der Rädelsführer bei der Oktoberrevolution des Jahres 1934. nachdem er ivegen seiner volksoerhetzenden Wühlarbeit mehrere Monate im Zucht haus verbracht halt«. Von den Bolschewisten verschleppte Kinder lehren in die Heimat zurülk San Sebastian, 12. Nov. In Bilbao wird der Empfang von 150 spanischen Kindern vorbereitet, die von den Bolfäzewisten nach England verschleppt worden waren und die nun am Sonnabend nach mehrmonatiger Trennung von ihrem Elternhaus wieder in die Heimat zurück kehren. Das Abkommen vom 11. Juli 1936 Wien, 12. Nov. Im Finanz- und Budgetausschutz des Oe- sterreichischen Bundestages beantwortete der Staatssekretär des Aeuheren, Dr. Guido Schmidt, an ihn gestellte Anfragen mit einer ausführlichen Darlegung der Beziehungen zwischen Deutschland und Oesterreich. Das Abkommen vom Juli 1936 habe sich in wichtigen Punkten durchaus bewährt und den Weg zu einer günstigen Entwicklung eröffnet. Aus verschiedenen Gebieten sei eine wesentliche Beruhigung und Klärung einge treten. Man wolle sich nicht verhehlen, datz noch erhebliche Schwierigkeiten bestünden; an ihrer Ueberwindung werde mit gutem Willen und mit Ausdauer aus beiden Seiten gearbeitet werden. Der Berichterstatter im Ausschutz, Abgeordneter Dr. Funder, der zugleich der Hauptschriftleiter der ..Reichspost" ist, hatte einige kritische Betrachtungen angestellt über eine „vielfach unfreundliche" Haltung einzelner reichsdeutscher Zeitungen. Staatssekretär Schmidt erklärte, es sei sicherlich unzweckmäßig, sich durch jede Entgleisung eines Presseorgans aus der Ruhe bringen zu lassen. Er müsse zugcben, datz die bisherigcn-wie- derholten Versuche, ein dauerhaftes und befriedigendes Ver hältnis zwischen der Presse hüben wie drüben herzustellen, nicht zum gewünschten Erfolge geführt hätten. Er habe sich jedoch, auch erst kürzlich bei seinem B c s u ch i n B c r l i n. davon über zeugen können, datz der gute Wille, aus diesem Gebiete Ruhe zu schaffen, bei den matzgebendcn Steilen des Deutschen Reiches ebenso vorhanden sei wie bei der österreichischen Regierung. Was die Schwierigkeiten im Zahlungs- und Wirtschaftsverkehr, vor allem im Clearing zwischen Oesterreich und Deutschland, anlange, so würden schon in nächster Zeit neue Verhandlungen ausgenommen werden. Die Regierung halte an ihren Bestre bungen fest, den Umfang der wirtschaftlichen Beziehungen nicht nur zu erhalten, sondern nach Möglichkeit zu erhöhen. F. Z. Der Holzeinschlag 1938 „Unverzüglicher Beginn der Hauungen". Berlin, 12. Nov. Ein Runderlatz des Rcichssorstmeistera weist daraus hin. datz der Holzeinschlag für das Forstwirtschasts- jahr 1938 aus 15 0 Prozent des normalen Einschla ges festgesetzt worden ist Den einzelnen Dienststellen wird es zur Pflicht gemacht, dem Einschlag auch der Betriebe unter 56 Hektar Gröhe ihre volle Aufmerksamkeit zuzuwcnden und da rauf zu dringen, datz nach Möglichkeit auch dort der Einschlag in Höhe von 15N Prozent des Normaleinschlagcs erfolgt, insbe sondere in den Holzsorten, die für die Betriebe von 56 Hektar Größe und darüber umgesegt wurden. Mit den Hauungen soll unverzüglich begonnen werden, so fern dies nicht'bereits geschehen sein sollte. Frühzeitiger Ein schlag und Verkauf sei nötig, damit die Holzabfuhr, wenigstens zum erheblichen Teil, in der für die Landwirtschaft stillen Zeit der Wintcrmonate erfolgen könne. Die Holzabfuhr müsse von den örtlichen Beamten in jeder Weise gefördert werden. Auf sorgfältige Aushaltung, Aufarbeitung und Messung des Holzes soll besonders geachtet werden, damit es zu keinen Beanstandun gen kommt. Der Einschlag des Grubenholzes wird als äußerst dringlich bezeichnet und soll unter allen Umständen sofort in Angriff genommen werden. Der Bedarf der deutschen Wirtschaft an Schwellenholz wird auf dem Wege der Umlage gedeckt. Der Bedarf an Zcll- stoffholz ist ebcnkalls ermittelt und die aukzubrinaende Menge umgelegt. Zur Frage der Deckung des erhöhten Bedarfes an Kiefern- und Fichten-Telcgravhenstangen und -masten werden besondere Erläuterungen gegeben. Unbeschadet der Festsetzung der von der Marktvereinigung bestimmten Holzeinkanfsmengen, kann die Zuteilung des Holzes an die einzelnen Sägewerke wie der in Zusammenarbeit mit den örtlichen Vertretungen der in Frage kommenden Wirtschaftsgruppcn crfolaen. Wenn Käufer Rundholz aus den vergangenen Forstwirtschgstsiahren schuld haft im Walde liegen lassen, so Ist umgehend Anzeige zu er statten. Die betresfenden Käufer haben mit einer Kürzung der Holzzuteilung aus dem Forstwirtsckaktsjahr 1938 zu rechnen. Üeber die Zahlungsbedingungen wird ergäin-nd ausacsiihrt, datz Barzahlungsskonta künftig nickt mehr gewährt wird. Den Diskont für Holzkaufgeldwechscl hat der Holzhäuser zu tragen.