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Sächsische Volkszeitung : 17.10.1938
- Erscheinungsdatum
- 1938-10-17
- Sprache
- Deutsch
- Vorlage
- SLUB Dresden
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Rechtehinweis
- Urheberrechtsschutz 1.0
- Nutzungshinweis
- Freier Zugang - Rechte vorbehalten 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id494508531-193810175
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id494508531-19381017
- OAI
- oai:de:slub-dresden:db:id-494508531-19381017
- Sammlungen
- Saxonica
- Zeitungen
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
-
Zeitung
Sächsische Volkszeitung
-
Jahr
1938
-
Monat
1938-10
- Tag 1938-10-17
-
Monat
1938-10
-
Jahr
1938
- Titel
- Sächsische Volkszeitung : 17.10.1938
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Montag, 17. Oktober 1938 Sächsische Volkszeitung Nummer 244, Seite 2 einzige Abwehr gegen feindliche Angriffe. Auf sie komtte man sich verlassen. Nunmehr aber wird durch den techni schen Fortschritt der Luftwaffe England selbst Kriegsgebiet. Es hat zwar lange gedauert, bis sich diese Einsicht bei den Engländern durchsetzen konnte, aber nun ist sie unbestritten. Gleichzeitig nähert sich England immer mehr der Ein führung der allgemeinen D i e n st p s l i ch t. Für die nächste Zeit ist weiter die Einführung eines nationalen Re gisters aller dien st willigen Männer und Frauen vorgesehen. Ebenso soll die Zahl der bombensicheren Unterstände bedeutend vermehrt werden, kurz und gut alles getan werden, um Englands Sicherheit zu vermehren. Die Frage liegt nahe, gegen wen die Kriegsrüstun- gen gerichtet sind. Chamberlain und Hitler versprachen, daß ihre Völker niemals mehr miteinander Krieg führen wollen. Als, kSnuen sie Deutschland nicht zum Ziel haben. Sollen diese Rüstungen für den Aegyptenkrieg eine Nolle spielen? Auch das ist unwahrscheinlich. Für einen solchen Krieg brauchte man In London keine Flak auszustellen. Ob man gegen Italien Befürchtungen hat? Die Auseinandersetzun gen würden sich bestimmt nicht auf dem Luftweg über die Nordsee, sondern tm Mittelmeer abspielen. Mit Frank reich und Belgien herrscht Freundschaft. Es bleibt also doch keine andere Front als die gegen Deutschland und den Faschismus? Warum aber Angst vor Deutschland, wenn man die Absicht hat, gemeinsam mit uns für die Vertiefung des Weltfriedens zu arbeiten, und wenn, wie es sich ja vor 1-1 Tagen gezeigt hat, die Möglichkeit besteht, sich mit dem nationalsozialistischen Deutschland zu verständigen? Zn Paris sind die Friedensgespräche ebenfalls wie der ziemlich verstummt. Allerdings hat es sich gezeigt, dah die Position des französischen Ministerpräsidenten fester ist, als seine Gegner vielfach angenommen haben. Nichtsdesto weniger denkt aber auch in Paris kein Mensch daran, sich für die Abrüstung einzusetzen. Von Moskau aus ist das Wort vom Präventivkrieg in die Masse der franzö sischen Bevölkerung geworfen worden. Man glaubt, daß Deutschlands Wehrkraft noch weiter zunehme, bis sie schlietz- lich völlig unüberwindlich sei. So gibt es auch heute noch Kreise, die dem französischen Volk einredcn wollen, Deutsch lands Friedensliebe sei unecht. Hitler werde trotz seiner gegenteiligen Beteuerungen die nächste Gelegenheit zum Krieg ergreifen. Solche Argumente, die durchaus in der kommunistischen Ideologie liegen, werden von der Regie rung kaum bekämpft. Bieten sie doch die besten Unter lagen, um mit ihnen eine weitere Ausrüstung vom Parla ment bewilligt zu erhalten. Ohne die Bedeutung des jetzi gen französischen Ministerpräsidenten Daladier, von dessen aufrichtigem Friedenswillen wir überzeugt sind, unter schätzen zu wollen, ist doch damit zu rechnen, daß die französischen Militärs ein sehr gewichtiges Wort mitzu reden Haven und ihr Einfluß noch nie so groß war als jetzt. Ein Volksfronlfiihrer Blum schwätzt; aber Maulhelden sind nicht immer die gefährlichsten. Das französische Militär redet nicht, sondern zwingt letzten Endes der Regierung seinen Willen auf. Zn Frankreich hat man nie ein Heb! daraus gemacht, daß die ganze Aufrüstung gegen Deutsch land gerichtet sei. Man hofft, mit Mussolini sich verständi gen zu können, und nimmt die italienische Gefahr nicht allzu ernst. Za es gibt immer noch unverbesserliche Optimisten, die es für möglich halten, daß Mussolini noch einmal gegen Deutschland kämpfen werde. Schließlich kommt es ja auch bei den Argumenten, mit denen man die weitere Ausrüstung begründen will, weniger daraus an, daß sie in allem der Wahrheit entsprechen, als vielmehr darauf, daß sie zug kräftig sind und vom Volk geglaubt werden. Ohne Uebertreibung kann man schon heute von einem Rüstungstaumel sprechen, in den England und Frankreich geraten sind, und mit dem sie auch andere Länder, wenn diese ins Hintertreffen geraten wollen, zwingen, weiter zu rüsten. Den Vorteil haben die Rüstungsindustrien der be treffende Länder, den Nachteil die Völker, die durch eine Ueberspannung der unproduktiven Produktion, zu der die Kriegswirtschaft gerechnet werden muß, Lasten tragen müssen, die ihre Produktion für Güter, die der allgemeinen Wohlfahrt dienen, auf die Dauer schwächen miilsen. „Himmelblaue Traume" Die neue Revue Im Centraltheater Dresden Sic nennt sich zwar aus dem Zettel „Operette" oder, mit kleiner Einschränkung, „Ansstaltungsopcrctle", ist aber doch eine ganz richtige Revue und zwar eine sehr slottc und über aus fesche. „Himmelblaue" Träume hat mal jeder von uns. Das Vorrecht der Revue ist aber, daß diese Träume auch in Erfüllung gehen. — Drei junge Paare stehen für den genaueren Kenner der Spezies von Anfang an fest, während über das vierte die dramatische Spannung ausgegosscn wird mit ein paar mehr oder weniger echten Tränen, die aber auch umsonst geweint wurden: himmelblau siegt aus der ganzen Linie! Das Stück spielt, soweit eine Handlung fcstzustellen ist, in der Schweiz, im Hotel „Zum wilden Mann". Hier wurzeln all die schönen Träume. Drei Mädels, die eine Sommcrsrische in diesem Hotel gewonnen haben, tressen, damit das Kolorit für nationale Gesänge und Tänze gegeben ist, aus Men, Mailand und Paris ein. Ihre drei Liebhaber sind die Söhne des „Wilden Mannes", die allerdings zuerst alle drei in Gritli, die Holclsckretärin verknallt sind, aber der Allgewalt der Liebe wciä)en müssen. Gritli wieder verliebt sich in einer dort arbeitenden Filmregisseur großen Formats und der Wirt, der „wilde Mann' also, will sie auch haben. Um dieses lustige und zu allen Sä-erzen aufgelegte Mädel dreht sich schließlich die ganze Sache. Eine heitere Angelegenheit in 18 Bildern rollt sich vor dem Zuscl^ruer ab, Uber die tm einzelnen nichts ver raten werden soll, die aber Witz, Laune, Stimmung und viel Anmut besitzt. Die Buchautoren Georg Burkhard und Rudolf Bertram schütteln die Einfälle nur so aus den Aermeln, es ist was los aus der Szene! Und Robert Stolz hat die überaus gefällige, diesmal den Marschrhyhtmus bevor zugende Musik geschrieben. Famose Parodien aus alle Film schlager und auf die Tcll-Musik Rossinis lassen aushorchen. Und dann gibt cs noch eine stattliche Anzahl ordentlicher Schlager, die -er neue Kapellmeister Siegfried Schulz schmissig einstudiert hat. Direktor Iardin hat sich diese Premiere allerhand kosten lassen. Als Spielleiter fungiert ein Regisseur des Burg theaters, Dr. Adolf Rott, der mit Hilfe des Wiener Bühnen bildners Prof. Emil Pirchan alle feschen Geister zu bannen 500000 flüchteten Standrecht Mer die Stadt verbilligt . Lok ko. 17. Oktober. Nach einer Pressemeldung au, Hongkong ist in Kanton das Stand recht erklär« worden. Es wurden gleichzeitig einige Notmaßnahmen getrossen. Es wurde ein Bersammiungs- verbot erlassen, die Lebensmittelkontrolle «ingesührt. ferner er- hielten di« chinesischen Behörden Vollmachten zur Durchsuchung vrioater Wohnungen und Hotels zur Schaffung von Unterstän den zum Schutze der Einwohnerschaft und zur Zerstörung von Privathäusern zu militärischen Zwecken. Einer am Montag eingetroffenen Meldung zusolge haben bereits 500 000Person«nKantonv«rlasfen und sind ins Hinterland geflüchtet. Rascher javanischer Vormarsch in Südchlna Letztes Ziel die Kanton-Eisenbahn. Tokio. 17. Oktober. Das japanische Hauptguartier gibt bekannt, daß die in Südchina gelandeten japanischen Truppen ihren Vormarsch nach Norden in schnellem Tempo fortsetzten. Sie erreichten bereits Hsiayung, das IN Kilometer nördlich vom Ostfluß und etwa 4V Kilometer nördlich vom Landungsplatz liegt. — Gleichzeitig rücken japanische Truppen auf dieser 40 Kilometer langen Front westwärts in Richtung auf Kaulun zur Kanton- Eisenbahn vor. Bisher machte sich nur ein geringer Widerstand bemerkbar. Allerdings ist ein stärkerer Widerstand in den tief gegliederten chinesischen Verteidigungsstellungen östlich der Ei senbahnlinie zu erwarten. Staatssekretär Karmasin an die Karpathen deutschen Preßburg, 17. Oktober. Der Staatssekretär für die karpathcndeutsche Volks gruppe Karmasin hat an das Deutschtum in den Karpathenländern einen Aufruf gerichtet. Der Füh rer, so heißt es darin, hat uns die schwierige Ausgabe gestellt, unter sremdem Volkstum deutsches Wese» und deutsche Art hochzuhalten. Unsere Aufgabe ist es nicht nur auszuhaiten, Boden, Sprache und Kultur zu verteidigen, sondern den an deren Volksgruppen, mit denen wir weiter Zusammenleben wer den. zu beweise», was deutsche Art. was deutscher National sozialismus ist. Wir erklären feierlich, daß wir Adolf Hitler Gefolgschaft leisten. Bedenket, so schließt der Ausruf, daß der Schild des Deutschen Reiches vor jedem Deutschen steht. Richligkettserklarung des Valfourversprechens Der arabische Frauenkongreß gegen die engiisch« Palästina politik. Kairo, 17. Oktober. Der Kongreß arabischer Frauen, der im Anschluß an die Arabertagung in Kairo zusammentraf, unterstrich die gerechten Forderungen der Palästinaaraber, bvv Frauen aus dem Iran, Irak, Syrien, Libanon, Palästina und Aegypten waren anwe send. Die einzelnen Rednerinnen wandten sich scharf gegen di« englische Palästinapolitik und erklärten, die Engländer würden sich täuschen, wenn sie die Araber für schivach hielten. Ein Cntschließungsentwurs, über den am Dienstag entschie den wird, sieht die Nichtigkeitserklärung des Balsourverspre- chens über die Schaffung einer jüdischen Heimstätte in Palästina vor. Palästlnabürger sollen nur die Juden sein, die vor 1V18 dort ansässig waren. Ferner wird die Schaffung einer nationa len Regierung und eines nationalen Parlaments gefordert. Eine Frauenabordnung soll die Entschließung der Londoner Regie rung überreichen. Schleuderflim der„Rordsee" vor amerikanischen Fluasachverständigen Einmütige Anerkennung. Newyork, 17. Oktober. Kurz vor dem Abschluß der diesjährigen transatlantischen Flugzeit, in deren Verlauf die Deutsche Lufthansa mit größter Pünktlichkeit und Regelmäßigkeit ihre Probeslüge zwisctzen Newyork und den Azoren in Vorbereitung eines regulären Post dienstes durchfiihrte, hatte Botschafter Dr. Dieckhoss am Sonn tag einen größeren Kreis amerikanischer Flugsachverständiger eingeladen, einem Cchleuderflug von Bord des Katapultschisfcs „Friesenland" beizuwohncn. Etwa 100 Personen, darunter Regierungsvertreter und hohe amerikanisä-e Fliegerossiziere, waren zugegen, als die „Nordsee" unter Flugkapitän von Engel mit dem amerikanischen Oberst Lahm als Gast einen Probestart mit anschließender Wasserung unternahm. Lahm, einer der ersten amerikanischen Armecpilo- ten, äußerte anschließend seine rückhaltlose Bewunderung über verstanden hat. Dazu liefern die Girls unter der kundigen Leitung von Gertraude Baum-Gründig manches neue Originelle in straffer tänzerischer Disziplin. Claire Juchs- Kau s mann ist die Gritli, ein sprudelndes, übermütiges Geschöpf mit einer schönen Stimme. Die drei Gewinnerinnen sind die quecksilbrige, nette Mia Bab neben den anmutigen Romaninnen Ria Waldau und Hilde Felde». Ihre Lieb- l>aber sind der in seinen G'spassetteln an Schröger erinnernde Hans Hansen, der gutbekannte und freundlich begrüßte Poldi Harla nns und Otto Falvay. Fritz Diestel, der „wilde Mann", sorgt im Verein mit Joses Egger, einem Mcister der Szenen-Clownerie, für gehörige Zwerchsellerschüt- terungen, und Erich Pore mski ist der sieghafte Film regisseur, dem er das „große Format" zu geben weiß. Nicht gedacht hätte man, daß die liebliche Erna Orth soviel Pa prika in den Adern hat! Sie rang mit Claire Fuchs um die Palme. In einer Militärszene sicht man dann auch noch unseren Max Neumann sowie Bendcy und Alois Krü ger in gelungenen Episoden. Nicht vergessen sei auch das vor züglich abgestimmte Centraltheater-Quartett, dem diesmal eine wesentliche „Vermittlerrolle" zugedacht ist. Mit viel Blumen und Hervorrufen endete diese erste CT-Premiere der Winterspielzeit. Franz Zickler. Striegler-Uraufführung in Meiningen. Das neueste Werk des Dresdner Staatskapellmeisters Kurt Striegler, die „Romantische Fantasie", op. 77, kam im ersten Sinfo- niekonzert der Landeskapclle Meiningen unter der Leitung von Kapellmeister Carl Maria A r g zu seiner mit herzlichstem Bei fall anerkannten Uraufführung. Striegler, der in seinem be deutenden Schaffen bereits sechs Sinfonien zählt, wahrt auch in dieser Fantasie sinfonisches Maß In der klassischen Viersätzigkcit ihrer Anlage, wenn auch die Sätze ineinander überleiten. Es sind Themen von ursprünglich romantischer Ausdruckskraft und großem sinfonischem Atem, die ex. Im Formalen prachtvoll über sichtlich und geschlossen, zu starkem Erlcbnisgehalt verdichtet. Ein Werk, das die ureioenstcn Werte der Romantik In seiner Wesenheit und Farbigkeit erfaßt, das über eine nur epigonale Gebundenheit In der zwingenden Stärke seiner melodisch"» Sub stanz hknausweis« und in der Instrumentation den reisen und erfahrenen Meister verrät. Das Werk fand berllicken, anhal tenden Beifall. F. O. Eckardt. bereits aus Kanton die Einfachheit und Zweckmäßigkeit der Startvorrichtungen. Be sonderes Interesse fand auch die Wetterstation der Friesenland, die ständig mit den Flugzeugen und dem Katapultschifs in Ver bindung steht. Außer den geladenen Persönlichkeiten hatten sich auch zahlreici»e Schaulustige eingesunden, die die Vorführungen inter essiert verfolgten. Warum der polnische Stratosphärenballon explodierte Warschau, 17. Oktober. Die Explosion des polnischen Stratosphärenballons ist, wie eine Untersuchringskommission festgestellt hat, auf elektri sche Funken z u r ii ck z » f ü h r e n , die sich bei dem Her auslassen des Wasserstoffes aus der Ballonhülle gebildet haben. Mehr al- 100000 vrund für den tschechischen Mchtlina-fonds . London, 17. Oktober. Wie der Oberbürgermeister von London mitteilte, sind für den tschechischen Fliichllingsfonds be reits über 100 000 Pfund gestiftet worden. Von Stiftungen für die Sudetendeutschen Ist nichts be kannt. Die Ellifü-runq der Reichsmark in den , sudetendeutschen Gebieten Nachdem das Umrechnungsverhältnis für den Umtausch der Tschcchenkrone in die Reichsmark in den sudetendeutschen Gebieten bekanntgcgeben worden ist, erscheint in der nächsten Nummer des Reichsgesetzblattes eine weitere Verordnung mit den Einzelheiten über die Einführung der Reichsmarkwährung In Sudetendeutschland.'— Nach dieser Verordnung wird die Tschcchenkrone bis zum 31. Oktober 1938 aus dem Verkehr gezogen mit Ausnahme der Noten über 10, SO und 50 Kronen und der tschechischen Münzen, die aus tech nischen Gründen noch für eine Uebcrgangszeit als Zahlungs mittel zugelassen bleiben. Der Umtausch der Noten über 100 Kr. und darüber findet bis zum 31. Oktober 1938 bei allen in den sudetendeutschen Gebieten gelegenen öffentlichen Kassen der Reichs- und Rcichsbankanstalten zum Kurse von 12 Rpf. für die Tschechenkrone statt. Nach dem 31. Oktober werden diese Noten nicht mehr zum Kurse von 12 Rpf., sondern nur noch zum Ber liner Devisenkurs (zur Zeit 8,0 Rpf.) umgetauscht. — Die Ein fuhr von tschecho-slowakischen Geldsorlen in die sudetendeutschen Gebiete ist verboten worden. Organische VetrlebsgeMlung Eine neue Aktion der DAF. Der Mangel an Fachkräften in der deutschen Wirtschaft macht überall in den Betrieben eine L e i st u n g s st e i g c r u n g des Einzelnen erforderlich. Auf zwei Wegen soll dieses Ziel erreicht werden, durch umfassende Berufserziehungs maßnahmen, wie sie jetzt in der „Woche des Berufes" pro pagiert werden, und durch organische Betriebsgestal- tung. Um auch dieses zweite Ziel zu fördern, wird in der Zeit vom 80. Oktober bis 15. Dezember unter Leitung des Amtes für Berusserziehung und Betriebssührung der Deutschen Ar beitsfront eine neue Aktion in den Betrieben durch- gesührt. Auch die Vertrauensräte erhalten für den Monat No vember als Parole: Betriebsgestaltung. Die produktiven Ar beitsmethoden sotten verbessert und technisch vervollkommnet werden, um, wie es in einer Rede des Führers heißt, den hoch wertigen deutschen Arbeiter Immer mehr von der primitiven Arbeit wegzuziehen und einer hochwertigen Tätigkeit zuzufüh ren. Es handelt sich nicht um eine Rationalisierung größerer Art, sondern um eine Rationalisierung vom Men schen her. Unter den Maßnahmen organischer Betriebsge- staltung steht im Vordergrund die Ausschaltung von Arbeits hemmnissen sachlicher und psychologischer Art, wie falsche Werk zeug- und Maschinenanordnung, ungeeignete Arbeitsplätze, schlechtes Licht, Staub und Lärm, Rauch und Gifte. Ebenso wichtig erscheint die Schaffung eines Wertgcfühls im arbeiten den Menschen. Die Ausschaltung der Arbeitshemmnisse ist sinn voll zu ergänzen durch planmäßige Einschaltung von Arbeits hilfen. Eine wesentliche Arbeitshilsc sind gepflegte Werkzeug« und beste Maschinen. Weitere Grundsorderungen für den Be trieb sind Saul keit, Ordnung und Sicherheit. Tagsüber Vole - abends ^Leutnant" Kopenhagen, 17. Oktober. Der Bote eines Kolonialwaren geschäfts in Kopenhagen lieh sich vor einiger Zeit bei einem Schneider die Uniform eines Leutnants der Gardehusaren an fertigen. In einem Althändlerladen kaufte er sich Mütze, Säbel und Orden dazu. Diese Uniform trug er nun täglich bei seinen Botengängen, allerdings verborgen unter einem langen Mantel. Abends erschien er dann im Schoße seiner glücklici)en Familie als sorscher Gardehusarenleutnant, geschmückt mit einer Reihe von in- und ausländischen Orden. Die Polizei machte dieser Herrlichkeit jedoch bald ein Ende. Bei einem Verhör des fal schen Leutnants und seines Schneiders erklärte letzterer, daß sür Schneider keine Vorschrift bestehe, vor Auslieferung von Uniformen festzustellen, ob der Besteller ein Recht darauf habe, eine solche zu tragen. Es könne sich deshalb jeder mit Hilfe seines Schneiders äußerlich zum Offizier machen. — Groß wird natürlich die Enttäuschung der Familienangehörigen des „for schen und verdienstvollen Leutnants" gewesen sein, als dieser so urplötzlich „degradiert" wurde. Die Nachforschungen amerikanischer Behörden haben er zeben, daß bisher nicht weniger als 2000 Ameeikaner in Rot spanien gesallen sind. Zur Behebung der schwierigen Personalverhältnisse sind die Wchrkreisvenvaltungen, die Intendanten bei den Korps kommandos, die Heeresseldzeugmcisterei und die dem Oberkom mando des Heeres unterstellten unmittelbaren Dienststellen des Festungsivcsens ermächtigt worden, die Entlassung von 65 Jahre alten Gcfolgschaftsmitgl'icdern bis Ende März 1939 hinauszu schieben, wenn das GesolgschaftsmitgUed noch dienstfähig ist. Berliner Börse vom 17. Oktober Still. Zum Wochenbeginn war die Geschäftstätigkeit an der Berliner Börse sehr gering. Bei freundlichem Grundton er gaben sich nur geringe Schwankungen »ach oben oder unten. Nennenswert verändert waren Klöckner mit minus 1, Ilse-Ge- nußscizeine mit minus 1,5, Ilse-Bcrgbau und Eintracht mit je minus 1, Gesfürel mit minus 1, Dortmunder Union mit'minus 2, Hapag mit minus 1,25, Hotelbetriebe mit minus 1. Gebessert verkehrten dagegen Stolberger Zink mit plus 1, Schlesische Gas mit plus 1,5, Berliner Maschinen und Metallgesellschaft mit je plus 1 Prozent. Der Rentenmark« lag ebenfalls kehr ruhig. Reichsanleihe- Aitbesitz waren um rund 30 Pfg. gebessert. Reichowetkerdlenst. Ausgabeort Dresden. Wetter vorhersage für Dienstag, den 18. Oktober: Oertlich Früh- dunst oder Frühnebel. Vorwiegend heiter und trocken. Tagsüber mäßig warm. Schwache Winde um Süd.
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