Volltext Seite (XML)
Mittwoch. 8. Oktober 1938 Sächsische Volkszeitung Nummer 234, Seite 7 I^acsickruclc verboten Verles Kerl Kodier 8 Oc>-, Lorlln-Lcbmersenclorl siebzehn Jahre alt wurde, ent- Miß Wharton ließ sich von Deutschlands und aus Genf Mauds Erziehung den letzten Miß Wharton in London in icnvvnirrcnuroicn KOKI/rN VON I.IL8LCT OII.I. ich und dann hole ich dich ... Mit oder ohne Einwilligung deiner Tante . . . Wirst du dann mitgehen, Maud?" „Mit dir gehe ich, wohin du willst", sagte Maud fest und freudig. Eie schlang ihre Arme um seinen Nacken . . . „Ich liebe dich, ich liebe dich." Er zog sie an sich. Es war dämmrig geworden, die Nebel stiegen über dem Flußtal auf, die Wiesen dampften, sie waren feucht vom Regen. Der Atem der Erde drang stark und kräftig zu ihnen herüber. Und über ihnen, in den alten Bäumen begann in der Tiefe des dämmrigen Parks eine Nachtigall zu singen . . . „Hör doch", flüsterte Maud. Die Nachtigall hatte ihr Gespräch unterbrochen, sie ver fielen ihrem Zauber, sie lauschten ihr stumm. Mit halbgeschlossenen Augen hörte Maud auf das ferne Singen. Schön war es hier draußen, so still. Man konnte ganz vergessen, daß es außerhalb dieser grünen Einsamkeit noch eine Welt gab, eine Stadt mit Menschen. Man hörte nichts als das leise, verschlafene Vogelgezwitscher über ihnen in den alten Bäumen und die ferne, süße Stimme einer der Nachtigallen, die in Lord Patricks Park ein ungestörtes Leben führten. Im Efeu raschelte eine Ratte. Irgendwo schlug eine ferne Turmuhr. Aber die beiden hörten sie nicht. Die kleine Maud war als siebenjährige Waise nach Llenworth gekommen, ins Laus ihrer Tante. Ihre Eltern waren früh und fast im selben Jahre gestorben, und Maud war ein zartes, etwas nervöses Kind, das von der kränkeln den Mutter wie eine seltene Treibhauspflanze behütet wor- den war und das in den ersten Jahren nicht aus der Hand ihrer Kinderfrau gekommen war. Sie hatte keine Schule besucht und nie aus den Straßen mit anderen Kindern spielen dürfen aus Angst vor ansteckenden Krankheiten. Es war eine Marotte ihrer Tante, daß man sich in den Schulen Krankheiten holte. Ständig unter Aussicht, beschützt und be wacht, war Maud nie aus dem Städtchen herausgekommen, sie wurde erzogen nach Grundsätzen, wie man Mädchen vor vierzig Jahren erzog. Als sie " ' ließ man ihre Erzieherin, mehreren Töchterpensionaten Prospekte schicken, dort sollte Schliss erhalten, ehe sie von die Welt eingesührt wurde. Die Prospekte waren angekommen und lagen auf Miß Whartons Schreibtisch ausgebreitet. Sie hatte sie sorgfältig durchgelesen und sich für ein Pensionat in Lausanne ent schlossen. Tas erste Jahr würde Maud dort hingehen, um gut französisch zu lernen, das zweite Jahr sollte sie in Wies baden verbringen, wo Miß Wharton die Inhaberin eines großen, meist von Engländerinnen besuchten Töchterpensio nats kannte: aber ein Brief ihrer besten Freundin Bessy, der eben mit der Abendpost aus London gekommen war, hatte diese Pensionatsprospekte verdrängt, und Miß Whar ton las diesen Bries eben zum zweitenmal, wäbrend sie sich von ihrer Jungfer das Haar frisieren lies, zum Souper. In ihrem Hause wurde noch nach altenglischcr Sitte zum Abendessen große Toilette gemacht, auch wenn sie mit ihrer Nichte allein war. Und sie waren gewöhnlich allem, da Besuch selten nach Glenworth kam und die Geselligkeit hier nicht sehr lebhaft war. Es gab zweimal einen Bridge abend, zu dem vier Damen ins Haus kamen, und es gab ein üppiges Weihnachtsdiner, zu dem einige Fremde zugezogen wurden,- mit ihrer Familie lebte sie wegen einer Erbschafts sache auf gespanntem Fuß, aber ihr Haus wurde trotzdem in demselben Stil weitergeführt wie früher, als sie große Gesellschaften gab und mitmachte. Während die Jungfer, eine flinke, junge, rotblonde Person, etwas zu leicht für dicles schwerfällige Haus, das schon etwas ergraute Haar in We>'en legte, überlas Miß Wharton mit ihrer langgestielten Lorgnette den Brief zum zweitenmal. (Fortsetzung folgt.) Neid aufgefaßt, denn sie waren arm und seine Mutter kant in diesem dunklen, kleinen Laden nicht auf einen grünen Zweig, obwohl sie vom frühen Morgen an in Tätigkeit war; aber gegen das neue, große Warenhaus mit seinen blanken Schaufenstern, das sich auf dem Marktplatz breit machte, kam sie nicht auf. Als ihr Sohn einmal eine Bemerkung fallen ließ über Mauds anmutige Erscheinung, hatte seine Mutter spöttisch gesagt: „Ja, sie ist hübsch, aber sie ist eine Wharton." Es war das einzige Mal, daß er mit seiner Mutter über Maud gesprochen hatte. Er ahnte, daß die Familie in ihrem Leben eine Rolle gespielt hatte und daß im Herzen seiner Mutter ein tiefer Haß gegen sie schlummerte. Als er sie fragte: „Weshalb meinst du das? Kennst du die Whar tons denn?" hatte sie mit einem Aufblihen ihrer Augen schroff geantwortet: „Ich? Ich kenne sie. Es sind reiche Leute mit steinernem Herzen. Maud ahnte nichts davon, daß seine Mutter so feind lich zu ihnen stand. Sie kannte die alte Dame nicht und glaubte, daß sie sie auch nickst kenne. Von seiner Mutter sprach John nicht gern zu Maud. Wenn sich John von hier trennte, war auch Maud von ihm getrennt. Sie hatten dann nur ihre Briefe. Und wie lange brauchte ein Brief, bis er nach Indien kam? „Was sagt denn deine Mutter zu deiner Versetzung?" fragte Maud. „Sie weiß es noch nicht" sagte er. „Ich warte ja erst auf die Depesche". Und wenn sie kommt?" fragte Maud. „Dann muß ich gehen." „Und du gehst gern, nicht wahr?" fragte sie und sah ihn an. Er nickte. „Ich bin Soldat, Maud. . ." „Du freust dich darauf . . .7" „Ja, Ich freue mich . " „Und mich läßt du zurück", sagte sie traurig. „Maud, wir haben uns ja lieb, was kann uns diese Trennung machen? Ein paar Jahre, dann komm ich auf Urlaub, und wir sehen uns wieder... Du wirst mir treu bleiben?" Sie drückte stumm seine Hand . > . „Aber deine Tante... Sie wird dich fortschicken, nach London, vielleicht? Du wirst andere kennen lernen . . . in der Gesellschaft . . . man wird dich bedrängen, sicher . . . irgendein reicher Fant... sie haben ja immer solche vor rätig ..." „Rede doch nicht so", sagte sie sanft ... Ich werde erst zwei Jahre in ein Pensionat ins Ausland gehen, Tante hat sich Prospekte schicken lasten von Deutschland und Genf . . . der Sprachen wegen weißt du .. . Ich soll den letzten Schliff bekommen . . ." „Zwei Jahre", sagte er. „Und dann, Maud, und dann?" „Dann werden wir vielleicht einmal nach London gehen, zur Saison. Ich soll Gesellschaften mitmachen. Aber bis dahin bist du wieder da . ..!" „Wer weiß?" sagte er. .Ich werde bestimmt länger in Indien bleiben ... Aber, sobald ick Kapitän bin. komm er und „Verspr . „Ich bin vern sprich doch endlich! „Ich komme wahrscheinlich nach Boi Ihre Augen wurden groß und weit willen —sagte sie nur, und ihre Har 1. Fortsetzung. „Ich soll nach Indien kommen!" sagt er ernst, aber seine Augen strahlten. .... Einen Augenblick war sie stumm. „Und da freust du dich noch?!" ries sie. „Wohin wirst du versetzt? Und wes halb sagst du mir das erst jetzt?" , " n zog sie neben sich auf die Bank. „Maud", sagte eins ruhige, dunkle, warme Stimme zitterte etwas, ch mir, vernünftig zu sein . . ." bin vernünftig", sagte sie rasch. „Was ist es, komme wahrscheinlich nach Bombay", sagte er. ... „Um Gottes- willen sägte sie nur, und ihre Hand fiel herunter in den Schoß. Es ward ihr ganz kalt. Sein Vater ist in Indien umgekommen, dachte sie . .. „Ich warte nur auf die Meldung, man wollte es mir telegraphieren, wenn es so weit ist", sagte er. „Es kann jede Stunde kommen ... Es ist nicht zu ändern —" „Wann mußt du fort?" fragte sie. „Es kann jeden Tag sein, deshalb muß ich schon heut abend fahren, mit dem letzten „bus". Versprich mir, nicht zu weinen, Maud, es hilft ja nichts. . . Und für meine Beförderung ist es nur gut. Es geht dann um so rascher mit meinem Capitän. Was hast du, Maud? Du zitterst?" „Dein.Vater war auch in Indien", sagte sie tonlos. „Ja, er hatte Unglück, der Arme . . ." Von seinem Vater wußte John nur wenig. Seins Mutter sprach nie von ihm. Irgend etwas stimmte da nicht, die Ehe war so kurz gewesen. Sie besaß nicht einmal ein Bild von ihm. In der Armee galt Heywood als tapferer, unerschrockener im Kampf glänzender Soldat. Aber die guten Krieger pflegen nicht immer die besten Ehemänner zu sein. Jedenfalls mutzte Mrs. Heywood während ihrer kurzen Ehe etwas erlebt haben, das sie in ihrem Herzen verschlotz. Seine Mutter war eine stille, kleine Frau, fleißig wie eine Biene, immer im Geschäft tätig, eine früh gealterte Frau mit verarbeiteten Händen. Ihr Gesicht war un beweglich und hart, es hatte etwas von einer Holzstatue. Cie lachte nie, aber John erinnerte sich, daß sie früher oft geweint hatte, wenn er im Bett lag. Er hatte nie gewagt, an diesen Kummer zu rühren, aber er ahnte, daß er mit dem schnöen Heywood, seinem Vater, zusammenhing. John hatte keine frohe Jugend gehabt. Auf seiner Schulzeit lag ein Schatten. Das Geheimnis seiner unglück lichen Mutter bedrückte ihn. Er war in einem Internat in Chester erzogen worden und nur in den Ferien heim, gekommen . . . Dann war er ins Heer eingetreten, wo man seinem Baker eine gute Erinnerung bewahrt hatte. John war wie sein Vater, ein guter Soldat und die Der. setzung nach Indien galt als eine Auszeichnung. Es waren wieder Unruhen dort ausgebrochen, man brauchte dort tüchtige und verläßliche Soldaten. Maud kannte Johns Mutter nur vom Sehen. John meinte, es sei bester so. Irgendwie schien seine Mutter dis Whartons gekannt zu haben. Eie grüßten sich zwar nicht, aber seine Mutter hatte einmal eine Bemerkung fallen lassen illier di« Wbartous, die lehr bitter war. Er hatte sie als Fragen Hillier der Wand Freundliche Antworten für humorige teute Selbstgefühl F. P. in L. — „lieber den Herbst gibt es doch so viele melancholische Gedichte. Hältst Du diese Melancholie für berech tigt? Ich finde, der Herbst, der Ernte und Weinlese, reife Fruchte und jungen Wein bringt, ist eine sehr lustige Jahres zeit." — Der Himmel segne Deine Fröhlichkeit, mein Freund! Freilich hast Du recht, daß Wein und Weintrauben, neue Kar toffeln uird frische Aepfcl lauter gute Gottesgabe» find. Nicht zu vergessen Rebhühner und Fasanen, junge Hase» und Mar- i'msgänse ... In dieser Beziehung gibt kaum eine andere Jahreszeit dem Menschen soviel Behagen und Lebensfreude nie der Herbst. Wenn trotzdem das Lebensgesühl der meisten Menschen im Herbste einen leisen Zug von Melancholie zeigt, so bedeutet das keinen Gegensatz zu dem Reichtum der Ge schenke dieser Jahreszeit. Ernte bedeutet eben zugleich Voll endung. Abschluß eines Iahrcskreises. Schnee des Winters deckt die Fluren, um schützend bis zum nächsten Frühjahr die junge Saat zu bergen. Der Arbeitskreis eines Jahres im Leben des Bauern schließt sich. Es gilt, Abschied zu nehmen vom Jahre 1038. Die Vollendung eines Iahrcskreises aber erinnert an die Vollendung des Lcbenskrelses, die uns allen am Ende des Herbstes unseres Lebens bevorstcht. So ist der leise Zug von Melancholie, der das Gesühlslebcn der Menschen im Herbste beeinflußt, verständlich. Wir wollen auch ihn genießen, wie alle anderen Gaben dieser Jahreszeit. Dann aber mit neuem Mute und voll Zuversicht unsere Augen der Zukunft zuwcndenl Die Göttin mit den verbundenen Augen M. N. in L. — „Warum haben die alten Römer ihre Göttin der Gerechtigkeit, die Justitia, mit verbundenen Augen dargestellt? Wollten sie damit ausdrücken, daß die Gerechtig keit ihre Entscheidungen blind fällt?" — Das wäre eine sehr skeptische Auffassung vom Wesen der Gerechtigkeit. Eine solche Skepsis wäre den Römern, deren Rechtsdenken scl)ärfer und klarer war als das anderer Völker — bis heute ist es vorbildlich geblieben! — völlig fremd ge wesen. Die Römer haben die Justitia auch nicht mit verbun denen Augen dargestellt, sondern mit Füllhorn und Wange. Das sollte bedeuten: Gerechtigkeit bringt einem Lande Wohl stand, fte beruht auf genauem Abwägen des Sachverhalts. — Erst in neuerer Zeit hat man das Füllhorn wcggelassen und der Göttin dafür ein Schwert in die Hand gegeben sowie eine Binde vor die Augen htnzugcsügt. Das Schwert soll die Gewalt über Leben und Tod verstnnblldlicl-en. Meistens sieht man die Göttin auch in der Neuzeit nur mit der Waage und mit ver bundenen Augen dargestellt. Das soll heißen: Die Gerechtigkeit fällt ihre Entscheidungen ohne Ansehen der Person, nur nach dem Gewicht der Sache. Das ist in Wirklichkeit der Sinn der symbolisck>cn Binde, die auf Darstellungen neuerer Zeit snicht in der Antike) der Göttin der Gerechtigkeit um die Augen geschlungen ist. „G-Men" R. K. in F. — „Ich las kürzlich, daß cs in den Ver einigten Staaten ein Spezialtruppe zur Bekämpfung von Ver brechern gibt, die als „G Men" bezeichnet wird. Was bedeutet der Name? Ist „G" eine Abkürzung für gun (Gewehr)?" — Nein. Sondern Abkürzung für governmcnt (Regierung). Die „G-Men" sind eine Spezialtruppe von Geheimpolizisten, die unmittelbar der amerikanischen Bundesregierung unterstellt ist. daher unabhängig bleibt von den jeweiligen politischen Kon stellationen in den einzelnen Bundesstaaten und Gemeinden. Diese besondere Polizeitruppe besteht übrigens schon seit 3V Jahren, seit 1008. Sie hat aber vor dem Kriege nicht die überragende Bedeutung gehabt wie »zach dem Kriege, als — vor allem begünstigt durch die Prohibition — das Verbrecher unwesen in den Vereinigten Staaten zu unwahrscheinlicher Blüte gelangte. Diese Zeiten eines ungezügelten Gangster- Treibens sind aber nun vorbei. In den letzten vier Jahren sind durch die „G-Men" nicht weniger als 18 OVO Verbrecher verhaftet und der Bestrafung zugesührt worden, darunter :! .0 der gefährlichsten Mörder und Erpresser. Auch Dillinger, der „Staatsfeind Nr. I", Ist durch „G-Men" zur Strecke gebracht worden. Diese Leistung ist bedeutend angesichts der besonderen Verhältnisse ln den Vereinigte» Staate», in denen es z. B. ein polizeiliches Meldcwcsen nach unserer Art nicht gibt. Die Erfolge der „G-Men" sind um so erstaunlicher, als sic ins gesamt nur 080 Mann zählen. Jeder dieser Leute aber ist ein in allen Sparten der Kriminalistik erfahrener Spezialist. Die Schlagkraft der „G-Men" ist vor allem ihrem Leiter I. Edgar Hoover zu danken, der seit 1024 an der Spitze dieser Polizei truppe steht. „Mosaikstaat Nr. 2" L. R. in M. — „Der Duce hat in einer seiner großen Reden kürzlich die Tschecho-Slowakei den „Mosaikstaat Nr. 2" genannt. Dao setzt einen Mosaikstaat Nr. 1 voraus. Welcher ist das? Vielleicht Palästina?" — Die sehr treffende Bezeichnung „Mosaikstaat" hat der Duce geprägt im Hinblick auf die starke Beimischung der ein zelnen Volksgruppen in dem genannten Staat. Wenn man eine Karte der bisherigen Tschecho-Slowakei betrachtete, auf der die Völkergruppcn In verschiedenen Farbe» eingezeichnet sind, konnte man allerdings den Eindruck haben, vor einem bunten Mosaik zu stehen. — Palästina, das Du als Parallele nennst, zeigt ebenfalls ein Durcheinander der Siedlungsgebiete, aller dings nur von zwei Völkern, von Arabern und Juden. Deine Vermutung, Palästina könnte als „Mosaikstaat Nr. 1" gedacht sein, dürfte nicht richtig sein. Vielmehr hat der Duce offenbar an das alte Oesterreich-Ungarn gedacht, das in seinen Grenzen T-eutsck-e und Ungar», Tschechen und Slowaken, Ruthencn, Rumänen, Slovcnen, Kroaten und Bosniaken vereinte. In dieser Beziehung ist die Tschecho Slowakei Erbin der alten Donaumonarchie geworden. Sie hat ebenfalls eine Vielfalt von Völkern zu vereinen versucht, ohne allerdings aus den Erfahrungen zu lernen, die man unter dem Doppeladler ge macht halte. Breite Krempen, spitze Hüte M. V. In R. — „Wie gefallen Dir die spitzen Hüte, die bei den Damen jetzt so. beliebt geworden sind? Mit ihren breiten Krempen erinnern sie mich immer an die „Drei Mus ketiere" von Dumas." — Warum sollen die Damen nicht auch einmal Hüte In der Art der „Drei Musketiere" tragen? Ich finde das sehr neckisch. Besonders auf jene Frisuren, die seitlich oder rückwärts mit einer „Rolle" schließen, lassen sich diese breitkrempigen Hüte offenbar gut aufpassen. Uebrigens genießen spitze Hüte schon seit Jahren die besondere Gunst der Damen. Ich darf Dich nur an die „Iägcrhütchen" erinnern, die schon vor zwei Jahren besonders gern getragen wurden. Der hohe Musketiers hut mit der breite» Krempe bedeutet da nur eine Steigerung. Freilich steht er nicht jeder Dame gut zu (gesicht. Um einen Muskcticrshut tragen zu können, muß man schon ein ansehn liches Körpermaß haben, sonst ähnelt man leicht einer Fliege, die unter eine Käseglocke geraten ist. Aber die Damen sind viel zu geschmackvoll, um eiucn Hut aufzusctzen, der zu ihnen nicht paßt, sie werden also auch den Muskctiershnt nur dann tragen, ivenn er mit ihrer Größe und ihrer äußeren Erschei nung harmoniert. Marabu. AA'mchener Mktoberfest uni eine Woche verlängert In der Sitzung der Münchener Ratsherrcn am Dienstag wurde beschlossen, das Münch, »er Oktoberfest um eine Woche big einschließlich 16. Oktober zu vcrläuger n. Die Verlängerung »wird damit begründet, daß an diesem Tags nicht nur die Er öffnung des deutschen Iagdmuseums mit dem große» historischen Jagd- und Trachtenfcstzug unter starker Beteiligung der Ost mark und der Trachtcnvcrcine aus dem befreiten Sudelenland stattsindct, sonder» daß dadurch auch die große Freude der Münchener Bevölkerung über die wcltaeschichtlichen Ereignifsa. in München, die der Welt den Frieden erhalten lind die sudeten deutschen Volksgenossen aus 20jähriger Knechtschaft befreit haben, zum Ausdruck kommt. - Hauptschristlelter: Georg Winkel. ' veeaniwsrtllih slle Inhalt «nd Bilden ikeorg rvtiek«! >» B,wnin,»rtII<her »nieigenleNn: lheedor Winielin V'--»-« »«» veeliß: iSeemaxi« vichde»««»»! »-e-den N-N««i>>a„ n. D. A. IX. 38: über 4300. — Z. Zt. Ist Preisliste Nr. 4 gültig.