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Sächsische Volkszeitung : 05.10.1938
- Erscheinungsdatum
- 1938-10-05
- Sprache
- Deutsch
- Vorlage
- SLUB Dresden
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Rechtehinweis
- Urheberrechtsschutz 1.0
- Nutzungshinweis
- Freier Zugang - Rechte vorbehalten 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id494508531-193810054
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id494508531-19381005
- OAI
- oai:de:slub-dresden:db:id-494508531-19381005
- Sammlungen
- Saxonica
- Zeitungen
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
-
Zeitung
Sächsische Volkszeitung
-
Jahr
1938
-
Monat
1938-10
- Tag 1938-10-05
-
Monat
1938-10
-
Jahr
1938
- Titel
- Sächsische Volkszeitung : 05.10.1938
- Autor
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Mittwoch, 5. Oktober 193b Sächsisch« Volkszeitung Nummer 234, Seite 4 Dresden Städtebaulaauna in Dresden Die Deulsä>c Akademie für Städtebau, Reichs- und Lon- desplaiiunq im NS.-Bund deutscher Technik, Forschunqsstelle beim Reichsarbcitsministerium und In der Rcichsarbcitsqcincin- schast für Ronmsorschunq, kält ikre Iohrestoyunq mit dem Thema „Die Stadt und das Land" vom 21. bis 23. Okto ber in Dresden unter Vorsitz von Landcsrat R. Riemencr ab. In den öffentlichen Sitzungen werden die Planunqs- und Ge- stnllunqsausi oben des Industriebezirks, der Großstadt, der Kleinstadt und des stachen Londes behandelt. Die einleitende Ansprache hält Hauplamtslciter Genernlinspekteur Prof. Dr- Inq. Todt: es folgt die Aufgabenstellung durch die Staa'-- sekretäre Dr. Krohn sNeichsarbettsministerium) und Dr. Muhs sNeichsstelle für Raumordnungs sowie Prof. Dr. Konrad Meyer lReichsarbeilsgemeinsclmst für Raumforschung! und Präsident Dr. Icscrich sGemeindetagl. In der Reihe der Iachvorträge werden die heutigen Probleme, namentlich der gegenseitigen Beziehungen zwischen Stadt und Land erörtert und die Grund lagen für deren Lösung durch technische, wirtschaftliche, orga nisatorische und aesetzlicbe Mittel gegeben. Eine Ausstellung städtebaulicher Arbeiten der Stadt Dres- den wird unter Iührung von Stadtbaurat Dr.-Ing. Wolf be sichtigt werden. Auskunft über die Tagung erteilt die Ge schäftsstelle der Akademie, Berlin W. 9, Linkstraße 7. : Eine öffentliche Beratung mit den Ratsherren findet am 6 Oktober. 19 Uhr. im Großen Sitzungssaale des Rathauses lEingang Kreuzstraße 8) statt. Aus der Tagesordnung stehen folgende Punkte' 1. Bekanntgaben: a! Bewilligung einer Svende der Stadt Dresden von 19 999 RM. für die Flüchtlinqs- aktion. bi Bewilligung von 22 699 RM. für Instcmdsetzunqs- arbeiten bei der 23. Volksschule. Mockritzer Straße 19, und der 13. Volksschule Markgrafenstraße 35. 2. Nachbewilligunn von rund 93 599 RM. für den Neubau der 23. Volksschule im Stadt teil Strehlen. 3. 1. Nachtragshaushaltungssatzung der Landes- kguvtstndt Dresden mit 1. Nachtragshaushaltsplgp 1938. 4. Sntzung über die Büroersteuer In der Stadt Dresden für das Kalenderiahr 1939. 5. Bebauungsplan Strehlen, Teilplan für das Gebiet zwischen Gußmann-. Otto-Pilz-, Zschertnitzer. Iosef- und Tevlitzer Straße. — Der Zutritt zum öffentlichen Zuhörer raum ist. soweit Platz vorhanden, jedermann gestattet. : Neuer Kauberufswalter der Deutschen Arbeitsfront in Sachsen. Der bisherige Gauberufswalter der Deutschen Ar beitsfront In Sachsen Walter Bergner wurde nach Berlin in die Iiibrunasstelle des Berusswettkampfcs aller schaffenden Deutschen berufen. An seine Stelle trat der bisherige Kreis- berufswalter von Dresden Kumpf, der nunmehr die Abteilung für Berufserzichtzng und Betriebsführung in der Gauwaltung Sachsen der Deutschen Arbeitsfront leiten wird. SUdamerlkapost. Das am Freitag, 39. September, von Südamerika nach Europa abgeflogene Flugboot der Deutschen Lufthansa mit Post aus Südamerika ist bis jetzt in Bathurst (Gambia) noch nicht eingetroffen. Dresdner pollzelberlcht Einbruchsdiebstähle. Ein Unbekannter, etwa 30 Jahre alt, 180 em groß, schlank, dunkelblond, mit graubraunem Sport anzug bekleidet, entwendete am 2. d. M. zwischen 15 und 18.45 Uhr bei einem Einbruch in Friedrichstadt einer Pflegerin die Handtasche. Außer einigen Schlüsseln befand sich noch ein Schein, auf den Namen Margarete Dihr lautend, in der Tasche. Als die Geschädigte den Diebstahl bemerkte und in ihrem Hause fernmündlich anrief, mußte sie erfahren, daß der Dieb bereits auch I» ihrer Wohnung gewesen war. Dort entwendete er eine goldene, achteckige Damenuhr, mit engqliedrigem Armband und 45 RM. Bargeld. — Im Stadtteil Loschwitz wurde ein Einbruch in der Nacht zum Montag, wahrscheinlich kurz vor Mitternacht, verübt. Dabei erlangte der Täter einen älteren Radioapparat, eine Schreibmaschine. Marke „Orga-Privat", und Stempel der NSDAP, u. a. einen mit der Gummiplatte „Gefolgschaft 4/100, Barbarossa. Blolcwik-Loschwitz". Tatverdachts ist ein Bursche, ea. 17 Jahre alt. 165 cm groß, schlank, der graue WIndiacke Aua und ein Fahrrad bei sich führte. — Vergangene Nacht wurde ein Schuhmacher auf der Leubnitzer Straße ebenfalls von Einbrechern helmgesucht. Unter Verwendung von Nachschlüsseln drangen die Diebe In die Werkstatt ein, wo sie ein Stück Kern leder. 3 6 kg, mit der Aufschrift „Gabriel Leberecht, Ulm", ein Baar Herrenhalbschuhe und einen kleinen Geldbetrag entwen deten. Macht es den Dieben nicht so leicht! Immer wieder warnt die Kriminalpolizei, Personenkraftwagen mit Sgchen mibeouf- sichtigt auf Straßen und Plätzen aufzustellen. Die Sorglosigkeit verschiedener Kraftwaaenbesitzer erleichtert den Dieben Ihre „Arbeit" ungemein. Ein Kaufmann ließ mährend der Nacht zum 3. d M seinen Kraftwagen zwar verschlossen, jedoch mit offenem Verdeck auf der Straße vor seinem Grundstück stehen. I» dem Magen halte er seinen braunen Koffer, 40 mal 50 cm Gastspiel Agne- Straub lm Komödienhaus Die Komödie „Schauspielerin" von Roland Scl-acht, die Agnes Straub zu ihrem Gastspiel mitgebracht hat, ist be stimmt für eine große Heroine geschrieben, vielleicht sogar für oie Straub selbst. Eigentlich ist cs eine Tragikomödie und die erst recht dann, ivenn eine solche Künstlerin sich im Gehalt der Hauptrolle so völlig ausgibt wie die berühmte Gastin. Ob es freilich eine gute Komödie ist, soll nicht Gegenstand dieser Be trachtung sein. Jedenfalls ist sie mit Thcaterblut ungefüllt und Dialog und Szenenbau schlagen ein. Darüber vergißt man lieb lose Zeichnungen wie die kleine Fuchs mit dem Theaterknall, vergißt auch sang- und klanglos verschwindende Personen und übersieht, daß die eigentliche Handlung ziemlich besäzciden ist. Wichtiger waren dem Autor die „großen Szenen" seines Stars. Es geht um die Konkurrenz der berühmten Mutter mit ihrer Tochter, die zum erste» Mal auftritt und neben der Mutter einen großen Sieg erficht. Das Tragische dabei: es ist der Kampf zwisck)en reifer, alle Register beherrschender Kunst und Jugend. Als dieser ungleiche Kampf auch aus die Liebe hin- libergreift, indem die kleine Maria der gefeierten Mutter ge rade den ihrer Verehrer wegschnappt, den sie am meisten schätzte, gibt cs schwere Konflikte und Nervenszcncn. Zuletzt siegt aber über beide Frauen das Theaterblut. Es ist aanz klar, daß ohne die Straub das Stück nicht die gleiche Wirkung ausgclöst haben würde. Sie verfügt ja eben über einen unglaublichen Registerumfang, der ihr In einer Rolle gestattet, Salondame und Liebhaberin, leidenschaftliche Dramatische und lielu-ndc Mutier, Intrigantin und sogar klas sische Versdeutcrin sein zu können. Und in jeder dieser wech selnden Stimmungen ist sic hinreißend. Ihre Leidenschaftlichkeit Ist ja bekannt, wir sahen einige ihrer großen tragischen Rollen im ehemaligen Alberttl-eatrr. Wie sie aber im Salon plaudert, mit Männern spielt und mondän lästert, das ist für Dresden neu Tie schwierige Rolle meistert die Straub mit ihrer voll endeten Kunst einzigartig, und der enorme Beifall, der ihr, ganz besonders zuletzt aesnendct nnirde, ist verständlich. Ein gutes Ensemble Berliner Sckaulnielcr unter der Regie Alfred Bernaus assistiert Ihr vortrefflich. Besonders sym» vo'hisch die Tochter Maria Grete Bi bis, das ..Fiichschen" Ilse Goten ces und der aufgeregte Direktor Sckoeler» manns. Daneben sind aber auch Klatt, Lambert In, Slegert und Hedwig SiAnon erfolgreich. Franz Iickler. groß, enthaltend 100 Dutzend Anzug- und Mantclknövfe und ein Nechnungsbuch der Firma Heinz Glöckner liegen lassen. Am Morgen mußte er feststcllcn, daß Unbekannte ohne Schwierig keit den Koffer gestohlen hatten. Aelsezuaverkehr ins Sudetenlano Nach der Wiederaufnahme des durchgehenden Reisezugvcr- kehro auf der Strecke Eibau — Warnsdorf <— Mittelherwigs dorf — Zittau am 2. Oktober und auf der Strecke Dresden — Bodenbach am 3. Oktober ist, rvie die Reichsbahndirektion Dres den mittelst, der Reisezuavcrkehr auch auf folgenden Strecken wieder im Gange: a> zwischen Zittau und Kratzau seit 3. Okt. nachmittags: b) zwischen Bad Brambach und Eger (Strecke Plauen i. V. — Euer) seit 3. Oktober abends: c) zwischen Rei chenau und Hermsdorf bei Friedland (Strecke Zittau — Herms dorf) sett 4. Oktober nachmittags. Großzügige SlllsmaSnabmen Mr die sudeten- deutschen Medizinstudenten Die Befreiung der Sudetendcutschen hat für die Hoch schuljugend der neuen Reichsgebiete die Frage des weiteren Studiums in den Vordergrund gerückt. An der Deutschen Uni versität in Prag hatten etwa 1290 sudetendeutsche Studenten Vorlesungen belegt, die ihr Studium an Hochschulen im alten Reichsgebiet beenden müssen. Das Gauamt liir Volksgesundheit hat sich entschlossen, den sudetendcutschen Medizinstudenten die Wege für ihre Fortbildung schnellstens zu ebnen. Alle sude tendeutschen Medizinstudenten werden hiermit aufgefordcrt, sich unverzüglich mündlich oder schriftlich beim Gauamt für Volksgesundheit, Dresden-A. 1, Lingncrplatz 1, Ruf 25951, zu melden. Bis zum Scmesterbeginn werden die Studenten dank der Bereitwilligkeit des sächsisclrcn Ministeriums des Innern in der Landesanstalt Arnsdorf/Sa. in einem Lager zusammen gefaßt. Der Unkostensatz beträgt für den Tag nur 1 RM. Für Unbemittelte wird der Unkostenlatz vom Gauamt für Volks gesundheit und den übrigen Aerzteoraanifntionen bestritten. Vorträge über Rassenfragen und Bevölkerungspolitik werden die Zeit bis zum Semesterbeginn aussüllen. Bis dahin wird es in Zusammenarbeit mit dem Studentenhilfswerk an der Universität Leipzig möglich sein, den sudetendcutscl)en Acrzte- nachwuchs und dessen berufliche Weiterentwicklung zu gewähr leisten. Dresdner klMvlele UT-Lichtsplele: „Fahrendes Volk". In langer Kolonne. Kraftwagen hinter Kraftwagen, rollt der Zirkus Varlan auf der Landstraße dahin Zirkus: das be deutet für den Außenstehenden Romantik, für den Beteiligten aber Arbeit, ernste Arbeit an sich selbst und strenge Zuckt Im Dienste der Leistung. Dieser strengen Zucht hat sich der Artist Fernand nicht fügen können. Er ist seiner Frau davongelaufen, zum Zuchthäusler herabgesunken. Und steht nun eines Nachts wieder vor Ihr. Schutz suchend vor der ihn verfolgenden Polizei. Flora, die inzwischen eine berühmte Dompteuse geworden ist, verbirgt den Ausbrecher. Sie will ihn rasch wieder abschiebcn, doch Direktor Barlay findet Gefallen an dem anstellige» Kerl und behält ihn. Vergebens aber ist die Hoffnung des Geschei terten, noch einmal festen Fuß fallen zu können. Die Ver gangenheit läßt ihn nicht log. Er geht unter, rettet aber vorher noch seinen und Floras Sohn vor einem gleichen Schicksal, sühnt so ein verfehltes Leben. Mit breitem Pinsel und sicherer Hand hat Spielleiter Jacques Feyder die Szenen dieses Films angelegt. Obwohl die Spieldauer länger ist gls gewöhnlich, kommt doch keinen Augen blick das Gefühl der Länge auf. Meisterhaft ist das Svicl Francoise Rosans. die der Domvteuse Flora Barschheit des Auftretens und Mütterlichkeit des Empfindens, Mut uud Herzensgüte zugleich gibt. Neben ihr Hans Albers als der gescheiterte Fernand, der vergebens wieder ein anständiger Kerl zu werden versucht und seine Hoffnungslosigkeit mit burschi kosem Draufgängertum vor sich selbst verbirgt. Hannes Stelzer ist der Sohn beider, jung, überschwenglich, verliebt, schwankend zwischen der anmutigen und anschmiegsamen Toch ter des Zirkusdlrektors (Irene von Mcyendorff) und der raffi nierten Kunstreiterin Pepita (Camilla Horn). Dem Zirkus direktor Barlay gibt Herbert Hübner Format und leise Komik. Wolfgang Zeller hat zu dem Film eine unaufdringliche, im reckten Augenblick sich elnsetzende Musik geschrieben. Die vor treffliche Photographie (Franz Koch) verdient besondere Erwäh nung. Es ist dies gewiß nickt der erste Zirkus-Film und es bat gerade in der Gestaltung dieses Stoffs schon ausgezeichnete Lei stungen gegeben. (U. a.: Iannings in „Vartets", Harry Piel in „Artisten".) Man kann nichts besseres zum Lobe des neuen Films sagen, als daß er trotz der guten Leistungen, die auf die sem Gebiete schon zu verzeichnen waren, als Steigerung emp funden wird. — Im Vorprogramm siebt man die aktuelle Wo chenschau mit Bilder« von dem welthistorischen Taoe des Ver tragsabschlusses in München. Dr Gerhard Desezyk. Das Eröffnungskonzert der „Konzerte sunger Künstler 1SS8/39" wird am Sonntag, S. Oktober,17 Uhr, im Fest saal des Rathauses als deutsch-italienisches Austauschkonzert durchgeführt. Von italienischer Seite wird der junge Pianist Pietro Scarpini Mitwirken, der ein Schüler Alfredo Casellas tst und bereits an erster Stelle mit dem Angusteum-Orchcster unter Leitung von Molinari in Rom und Paris erfolgreich kon zertierte. Als deutscher Künstler wirkt der 1. Solo-Hornist der Sächsischen Staatstheater. Kämmervirtuos Max Zimolong, mit. Die Begleitung liegt wieder in den Händen von Hans Richter- Haaser. Der Eintritt zu diesem Konzert ist frei, jedoch erfolgt der Einlaß in den Rathaus-Festsaal nur gegen Einlaßkarten, die unentgeltlich bei den nachstehenden Stellen zu haben sind: Rathaus, Stadthauptverwaltung. Zimmer 242, Geschäfts stelle der Konzerte iunaer Künstler. Ostra-Allee 13, Dresdner Verkckv-svcrein (Altmarkt und Hauptbahnhof), Konzertdircktion Vock, Prager Straße 9. Paul Ernst im Staatlichen Schauspielhaus. Die Reihe der Erstausführungen im Dresdner Staatlichen Schauspielhaus in dieser Snielzeit wird das venetlanische Lustspiel „Pantalon und seine Söhne" von Paul Ernst eröffnen, dessen Todestag sich am 13. Mai zum fünften Male jährte. Das Schauspielhaus ehrt damit einen der hervorragendsten Dichter und Denker an der Sckwelle des 20. Jahrhunderts, der, von seiner Zeit verkannt, in seiner Bedeutung ein Künder und Verfechter von Ideen, die inzwischen im Nationalsozialismus ihre Verwirklichung fanden, erst heute voll gewürdigt wird. Die Erstaufführung dieses viel leicht liebenswürdigsten Werkes des Dichters tst für den 7. 10. festgesetzt. Kamermustkabend. Das rühmlich bekannte Egon-Steg» lich-Quarlett bescherte den Dresdnern im Palmengartcn wieder einen sehr genußreichen Abend, an dem erfreulicherweise auch die Moderne zu ihrem Rechte kam, und zwar mit „II Tra- Monte", einem geistvollen, feinsinnigen und Klangschwelgeri» sclicn „Pocmetto Lyrieo" des Italienischen Neutöners Otto» rino Respighi. Beethovens Streickouartett D-Dur und Brahms' tiefgründiges Streichquartett C-Moll bildeten das ae» wichtige Fundament des Abends, der sowohl das Stcqlichquar- tett (Steglich, Schneider, Franke, Sommer), wie auch In dem Werke Respighis die vorzüqlickze Dresdner Altistin Liese lotte Mieze wieder auf der Höhe ihrer L"!st'mosf"HIoKeit zeigte. Felix v. Lepel. Ludwigslust, 5. Oktober. In der Nacht zum Dienstag brach in der Scheune des Bauern Karl Mostmann in Muchow in Mecklenburg Feuer aus, das infolge des starken Südwest« sturmes schnell um sich griff und insgesamt 17 Gebäude in Asche legte. Sechs Bauernhöfe wurden dadurch ein Raub der Flammen. Riesige Mengen an Korn, Stroh und Heu sowie alle landwirtsci)astlichen Maschinen wurden durch das Feuer vernichtet. Als Entstehungsursache wird böswillige Brandstif tung angenommen. Marlln Mutschmann wleder lm Amt Der Führer begrüßte Relchsstatihalter Mutschmann und Reichs- statthalter Sauckel DNB. Nnnaberg, 5. Oktober. Von Karlsbad über Ioa- ihimslhal kommend wurde der Führer am Dienstag nachmittag an der ehemaligen deutsch-tschecho-slowakischen Grenze am Zollhaus von Gottesgab von den Gauleitern und Reichsstatt- haltern von Sachsen und von Thüringen. Martin Mutsch, mann und Fritz Sauckel, empfangen. Der Führer begrüßt« die Gauleiter herzlich, mit denen u. a. auch SA-Obergruppen führer Schemnann und die SS-Gruppenführer Berkelmann und Koppe erschienen waren. Die Wagenkolonne des Führers fuhr nach einer kurzen Rast über Bärenstein nach Annaberg, wo de, Sonderzug des Führers stand. - Der Führer beglückwünschte Reicksstasthatter Mutsch mann, der nach längerer Krankheit seinen Dien st wieder ausgenommen hat, zur Genesung. Gleichzeitig dankte der Führer Reichsstatthalter Sauckel. der bisher den Reicksstatthalter in Sachsen vertreten hatte, und entlastete ihn von diesem Ami. Die Forderungen der Ukrainer VNö. Wie«, 4. Oktober. Die zahlreichen lm Reich lebenden ukrainischen Flüchtling* haben «inen Beschluß gefaßt, der am Montag in Wien in einer Kundgebung bekannt gegeben wurde. Die fünf Punkte diese» Manifestes haben folgenden Wortlaut: 1. Wir stellen fest, daß im Jahre ISIS auf Grund de« St. Germainer Vertrage» 700 000 Ukrainer unter Vor spie» gelung falscher Tatsachen in die tschecho-slowakisch» Republik etngegliedert wurden. 2. Entgegen den ausdrücklichen Bestimmungen dieses Ver- irages, welcher der Karpathen-Ukraine die volle Autonomie garantierte, war und ist die Karpathen-Ukraine ein Opfer systematischer Prager Angriffe auf seine nationale Seele und Gegenstand eine« unerhörten materiellen Ausbeutung. 3. Weiter stellen wir fest, datz das Prager Bündnis mit dem bolschewistischen Rußland die Karpathen-Ukraine zu einer mitt» tiirischen Basis für den Angriff des roten Moskau auf Europa macht, wogegen die Ukrainer als natürliche Verteidigung der europäischen Kultur vor dem astatischen Barbarentum und al» entschiedene Gegner des Bolschewismus sich mit allen Mittel» widersehen werden. 4. Dis Prager Regierung hat es durch ihre Gewaltpolitik dazu gebracht, daß alle von ihr unterdrückten Nationalitäten fich von den Tschechen endgültig loslösen wollen und das Selbst bestimmungsrecht geltend machen. Wir Ukrainer, die immer Gegner jeder nationalen Unterdrückung waren, erwarten auch für uns volles Verständnis und erhoffen die wirksamste Unter» stützung seitens der Großmächte und der ganzen Kulturwelt im Kampfe für die gerechte Sache des ukrainischen Volkes. 5. Namens der in Großdeutschland lebenden Ukrainer sowis des gesamten ukrainischen Volkes erklären wir uns mit unseren Brüdern in der Karpathen-Ukraine einig und sind bereit, mit Umeu den Kampf bis »um endgültigen Sieg zu führen. -rDle Zett" erscheint wieder Erscheinungsort vorübergehend Dresden. Dresden, 5. Oktober. Das sudetendeutsche Taqblatt „Die Z e i t" erscheint wieder. Sofern es die Verkehrsverhältnisse zu lassen, wird „Die Zeit" ihren Beziehern regelmäßig zugestellt werden. Aus verkehrsicchnischen Gründen ist als vorläufiger Erscheinungsort Dresden gewählt worden. Die Rückverle gung ins sudetcndcutsche Gebiet wird erfolgen, sobald die ent« sprechenden Versandbedingungen gegeben sein werden. Tschechen räumen Ungarns Grenze Wie am Dienstagmittag von ve, ungarisch-slowakischen Grenze gemeldet wird, haben die Tschechen mit der Räumung des gesamten Ungarn zu überlastenden Gebietes aus der ganze« 709 Kilometer langen Grenze von Preßburg bis Ungvar be gonnen. Die in den letzten Wochen errichteten Drahtverhau« und spanischen Reiter wurden abgebaut und die in den vor dersten Stellungen ausgestellten Maschinengewehre abtranspor» tiert. Die tschechischen Truppen zogen sich in das Innere de» Landes zurück. Es wurden nur einzelne Wachposten zurückgelasten, aber auch diese Posten sind ausnahmslos Soldaten ungarischer Nationalität, denen die Abgabe obliegt, die Ruhe und Ordnung in dem geräumten Grenzgebiet ausrechtzuerhalten. Tis tschechischen Beamten und Ansiedler haben die rein ungarischen Grenzgebiete verlosten, ihre Besitztümer abtrans« portiert und den Grundbesitz verkauft. Die tschechischen Fa briken wurden abmontiert; in den tschechischen Läden wurde ausvertaust. Alle Ortschaften des etwa 12 999 Quadratkilometer ungari schen Oberlandes sind in den ungarischen Farben beflaggt und die Bevölkerung erwartet voll Freude den Einmarsch der unga» rischen Truppen. Da rn den letzten 20 Jahren das Zeigen von ungarischen Flaggen verboten war, sind unzählige ungarisch« Fahnen aus den benachbarten ungarischen Ortschaften herbei geschafft worden. Ungehindert kann schon jetzt die ungarisch slowakische Grenze passiert werden. VUV. Vudapest, 4. Oktober. Di« ungarische Regierung hat in einer durch ihren Gesandte« fn Prag am 3. Oktober abends der tschccho-slowalischen Re, gierung überreichten Note ihren Wunsch zum Ausdruck gebracht, daß di« tschecho-llowakisch-ungarischen Verhandlungen in einer freundschaftlichen Atmosphäre vor sich gehen sollen. Zwecks Er reichung dieser Atmosphäre hat di« ungarische Regierung dU Prager Regierung zur sofortigen Durchführung folgende, Matz- «ahmen ausgefordert: , 1. Freilassung aller ungarischen politischen Gefangenen. 2. Sofortige Beurlaubung aller in der tschechischen Armee dienenden ungarischen Soldaten, damit diese in ihre Heimat -urückkehren könnten. 3. Organisierung örtlicher die Ordnung ausrechterhaltendek Detachements unter gemischtem Kommando. 4. Zur Symbolisierung der Uebergabe der zurückzugebenden Gebiete die Besetzung zweier Grenzstädte bzw. Erenzorte durch ungarische Truppen. Die ungarische Negierung hat vorgeschlagen, die Verhand» lungen am 6. Oktober um 4 Uhr nachmittags in Komarom zu beginnen. Die ungarische Delegation wird unter der Leitung -es Ministers des Aeutzern Kanya stehen.
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