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von Zwei Nur Weil nach Ter ihn. wie ein- Siirev -öi? vielen Vetonbunkev greise Forscher vier Eiszeiten vier Schichten, Als er uns wir aufgeregt man auch die Rinde der Fichte zum Gerben des Leders. Das Tannenholz findet ähnliche, aber beschrankte Verwendung, da für trägt manche» stolze Segelschisf Masten aus Schwarzwald tannen. . Am bekanntesten unter den Laubbäumen ist die Eiche. In Deutschland finden mir zwei Eichenarten: die Sommer- und die Winter-Eiche. Die Wintereiche zeigt einen geraden, durch gehenden Stamm, während der Stamm der Sommereiche bald in mehrere hin- und hergebogene Hauptäste sich abzulösen pflegt. Berühmt sind die Spessart-Eichen. Die Eiche erreicht linier allen Bäumen Deutschlands die grötzten Mähe und ein hohes Aller Es gibt Eichen, die dem Urwald angehörten und ein Alter von tausend und mehr Jahren haben. Besonders starke und alle Eichen befinden sich heute noch in Westfalen, im Solling, an der Weser und in Mecklenburg bei Ivenack Sie haben einen Umfang von 11 Metern und mehr. Einen Baum aus Boni- fatius-Zeiten hat inan im vorigen Jahre im Rhöngebirge frei gelegt, er soll 2000 bis 2500 Jahre alt seinl Die Eiche liefert das beste und dauerhafteste Nutz- nud Bauholz, es ist für alle Zwecke verwendbar, auch da, wo Wert auf schönes Aussehen gelegt wird. Bon den Buchen interessiert uns am meisten die Not» b u ch e Herrlich ist ein iin Hellen Maiariin prangender Buchen wald mit seinen glatten, silbergrauen Stämmen und im Herbst mit der prächtig schimmernden goldbraunen Belaubung. Das Holz wird besonders zu gebogenen Sitzmöbeln und zu Eisen bahnschwellen verwendet. Der Rotbuche ähnlich ist die Weitz- buche, ein Baum mit längswulstigem Stamm. Tas harte, weihe Holz eignet sich vorzüglich zum Handwerkszeug, zur Drcch-lcrei uud zu Hanshaltgeräteu. Unter Linden hielten unsere Vorfahren ihre Gerichts tage ab. Wir sehen sie auf dem Torfplatze oder auf Friedhöfen Die berühmte» Holzschnitzmcrke des Mittelalters sind aus Lindenholz, man nennt es deshalb das Heiligenholz. Tie Esche gehört zu den Oelbaumgewächseu, sie galt bei den Altvordern als Weltenbaum, als Stütze des ganzen Weltalls Tas zähe, elastische Holz liefert Turn- und Sportgeräte Vergesellschaftet mit anderen Laubbäumen entdecken wir den lieblichen Maien- haum, die Birke, nur in Nutzlaud und Skandinavien bildet sie nach geschlossene Bestände. Sie dient vielseitigsten Zwecken. Tas Stammholz wird vom Wagenbauer, vom Stuhlfabrikautcn uud vom Drechsler verarbeitet. Für die Zwecke des Strastcn- baues uud der Waguerci findet die U l in e oder Rüster Ver wendung. Sie ist auch als Alleeboum, aus Blätzen und in Parks anzutressen. Das Blatt ist ähnlich dem Buckenblatt. nur am Gruude ungleich hälftig. Ulmenholz ist von Festigkeit und Dauer. Der Wagenbauer, der Holzschnitzer, der Drechsler und besonders der Musikinstrumentenmacher wissen das weihe Holz des Ahorns zu schätzen. Der Baum ist an den grasten, drei lappigen Blättern gut zu erkennen; seine Flügelfrucht gebrau chen die Kinder gern als „Nasenrciter". Holz von grüner Farbe zeigt die A kazi e. Dieser Baum wächst meist an Wald rändern und ivird gern zur Befestigung der Eisenbahndämme augepflanzt, die er durch sein reiches Wurzelwerk befestigt. Sogenannte Weichhölzcr sind die Erle, die Weide, die Pappel und die Kastanie. Tie Erle, der Eharaklerbaum des Eprcewaldes und der Bachufer, ist gut erkenntlich an dem durch gehenden Stamm und den klebrigen ni-renförmigen Blättern. Wo Erlen wachsen, fehlt auch nicht die ebenso durstige Weide, von der es über 5>0 deutsche Arten gibt. Die Weide dürfte ebenso bekannt sein wie die Rostkastanie, weniger bekannt ober ist die Schwarzpappel, ein Baum mit wcistgrauer, rissiger Rinde, abstehenden Aestcn und eiförmiger Krone. Sie bevorzugt feuchte Wälder Wenigstens diese Hauptbemohner des deutschen Waldes müsste feder Deutsche kennen. Denn in Deutschland hat der Mensch zuerst an eine Waldkultur gedacht, und so liegt es uns, ob, diese Kultur auch zu hegen im Wort nud in der Tat. von Osten her, also über China, den Durchmarsch zu versuchen. Man reiste also von Bengalen nach Kalkutta und von dort aus nach Schanghai, durchquerte die westlichen Provinzen Chinas und kam an die Grenze von Tibet. Bis dahin hatte Annie Taylor von Pontso die tibetanische Sprache erlernt. Mit Fruchtsäften hatte sie ihre Haut gefärbt. Nun mutzte der Vor stotz glücken. Aus fünf Personen bestand die ganze Expedition. Unter diesen vier Begleitern befand sich ein chinesischer Mo hammedaner mit Namen Noga, der mit seiner tibetanischen Gattin nach Lhasa wollte; er hatte sich als Führer angcboten. In Wirklichkeit aber trug er sich mit der Absicht, bei nächster Gelegenheit Annie Taylor zu ermorden und ihr die Pferde und die sonstige Expeditionsausrüstung zu rauben. Deo Dakai Lamas Befehl Man schloss sich einer mongolisch.'» Karawane an. Doch diese wurde von Banditen überfallen. Nur dem Umstand, datz Auuic Taylor als Frau entlarvt wurde, verdankte sie ihr Leben. Sie entkam mit ihrer kleinen Karawane. Man arbeitete sich immer höher in die Berge hinauf. Und eines nachts versuchte Noga, der Verräter, seinen Mordanschlag. Der Mordnuschlag wurde durch Pontso verhindert. Doch Noga entfloh mit Pferden und den wichtigsten Ausrüstungsgegenständen. mit Mühe konnte der Rest der kleinen Expedition den fortsetzen. Noga aber verbreitete überall auf dem Weg Lhasa das Gerücht, datz eine weitze Hexe unterwegs sei. Dalai Lama schickte eine Truppenabteilung aus. Der Leiter dieser Abteilung erhielt jedoch den Auftrag, der Engländerin kein Haar zu krümmen, sie aber unter allen Umstanden zur Rückkehr zu bewegen. Auuie Taylor gab erst nach, als der Hauptmann der Militär-Abteilung ihr mitteille, es gebe nur eine Möglichkeit; denn wenn er zurückkehrte, ohne seinen Auf trag ausgesührt zu haben, verliere er sein Leben. Auf drei Tagesrelsen ans Ziel herangolwmmen Nur noch drei Tagesreisen hatten Auuie Taylor von Lhasa getrennt, als sie sich cntschlotz, den Rückweg auzutrcten. Sie wollte das Leben des tibetanischen Hauptmanns nicht aufs Spiel setzen. Die Tibetaner wollten ihr übrigens nichts Böses. Man versorgte sic sogar mit neuen Pferden und mit Lebensmitteln und gab ihr eine Schutzmmmschaft bis zur Grenze mit. Hier überliest man ihren Begleitern genügend Waffen, um sich gegen Bauditenüberfälle wehre» zu können. Nie vorher war eine Frau so tief nach Tibet hinein vor- gestotzen. Annie Taylor hatte Wunder des Mutes uud der Energie vollbracht, lind doch kehrte sie als unglückliche Frau »ach Hause zurück, weil ihr letztes Ziel unerreicht geblieben war. Der ^utzftein erklärt die Eiszeit Die wissenschaftliche Tat Les Professors Albrecht Krnck / von Herbert FiebvanLt Wenn die Alten erklärten: „Damals haben wir noch bei Richthosen gehört, dem Klassiker unter den Chinareisenden..." dann dachten wir Jungen bescl-eiden, bei Nichthofen hören, ja, das können wir ihnen nicht nachinachen. Aber wir hörten bei Penck, mir Jungen, dem Manne, der die Theorie von den vier Eiszeiten aufstellte, dem Manne, der alle Erdteile gesehen hat, dessen Name in allen geographischen Büchern steht, und der Ehrenpräsident internationaler geographischer Kongresse war. Boller Wissen ist Penck, dabei voller Güte und Humor. Der alte Herr zwang uns Studenten nicht nur, ihn zu verehren, sondern ihn auch lieb zu haben. Später werden wir den Jun gen viel zu erzählen l)aben: „Damals, als wir noch bei Penck hörten..." Was aber ist die Tl>eorle von den vier Eiszeiten? Mit den Findlingen sängt es an. den schweren Felsblöcken, die einsam in der flachen Sandlandschaft liegen. Wie kamen die Blöcke dort hin? Goethe glaubte noch, das; einst hier Ge birge standen. Die Gebirge verwitterten vollkommen, nur die schweren Findlinge Netzen sie als letzte Reste zurück,. Hier irrte Goethe... sagen alle Schulmeister. Man entdeckte nämlich, datz der Granit der Findlinge genau mit dem Granit der skandina vischen Gebirge übereinstimmte. Wie kamen die skandinavisck)en Granite nach Mitteleuropa? Wasserkräfte bot man auf. auch vulkanische Kräfte, aber die Theorien starben wie die Fliegen. Dann wurde die Dristtheorie erfunden. Schwimmende Eis berge sollten mit skandinavischem Felsschutt beladen bis nach Mitteldeutschland gezogen sein. Man lictz die Ostsee sich bis vor die Tore Berlins erstrecken. Endlich entdeckte ein schwedi scher Gelehrter in den Bergen von Rüdersdorf bei Berlin sichere Spuren einer ehemaligen Eiszeit in Mitteleuropa. Nicht schivimmendc Eisberge hatten die Findlinge zu uns transpor tiert, sondern riesige endlose Gletscher. Die Theorie von der Eiszeit war fertig. Deutsche Bäume — deutscher Wald Mehr wissen von Lew grotzen Schatz unserer Heimat! / Von 4>rof. Ludwig Jahn entsteht. Die hängenden Fichtenzapfen fallen nach der Reife als Ganzes ab, die stehenden Tannenzapfen zerblättern beim Sa menausfall. so datz nur die kahle Spindel auf den Zweigen stehen bleibt. Die auf dem Waldboden liegenden Zapfen sind also Fichtenzapfen, keine Tannenzapfen. Fichten- und Tannen holz bieten teilweise Ersatz für Kiefernholz, sind aber weniger fest und wetterbeständig. Wie die Rinde der Eiche, so benutzt Dann kam Älbrecht Penck. Seine Studien in den Gebir gen der Alpen führten ihn zu der Erkenntnis, datz es nicht eine Eiszeit gegeben habe, sondern vier Eiszeiten. Und dazwischen lagen immer Perioden mit warmem Klima, sogenannte Zivi- scheneiszeiten. Die vier Eiszeiten standen bald fest, jeder Wissenschaftler nahm die Pencksck>en Theorien an, man versuchte sogar die Zahl der Eiszeiten zu vermehren. Es war uns allen ein Erlebnis, wenn der in einer Borlesung neue Beweise für seine brachte. Im Lötz fand er deutlich Spuren von die von wärmeren Zwischeneiszeiten sprachen, seine Beobachtungen auseinandersetzte, hörten zu, und uns überkam eine unwissenschaftliche Freude, datz die Natur so gütig ivar, dem alten Herrn einen neuen Beweis finden zu lassen. Was aber ist Lötz? In China liegt der Lötz in ungeheuren Schichten. Die Chinesen.graben sich Höhlen in das seine Gestein ein und bauen sich Terrassen in den Lötzbergen für ihre Land wirtschaft. Doch auch bei Magdeburg, bei Regensburg, in Schle sien und in Oesterreich gibt cs Lötzlandschaslen. Lötz ist Lehm, ein zu Stein gepresster trocknsr Lehm, unseren Putzsteinen sehr ähnlich. Lange konnte man sich nicht erklären, wie jener Lötz entstand. Zu Goethes Zeiten kämpf ten noch die Geister um zwei Erklärungen. Wurde alles Ge stein durch Feuer oder durch Wasser gebildet? In Goethes „Faust" treten die beiden Richtungen als „Ncp tu «eisten" und „Bulkanisten" auf. Beide hatten recht, es gibt vulkanische Gesteine und Sedi mente, durch Wasserkraft gebildete Steine. Mit dem China reisenden Richthofen kam eine neue Gesteinserklärung hinzu. Der Wind entführt aus den Wüsten den Staub, breitet den Lehmstaub über Steppen aus, und wo der Lötz kleine senkrechte Röhren bildet, wuchs das Steppengras. Penck nun legt die Bildung des Lötz in die Eiszeit. Dl« Ströme der Eiszeit führten im Winter wenig Wasser, im kur zen Sommer aber überfluteten die Schmelzwasser die schmalen Flutzbetten gewaltig und lagerten zu beiden Seiten Schlamm <rb. In den langen Wintern vertrockneten die gewaltigen Schlammassen, eine Vegetation konnte sich nicht ausbreiten, und der Ostwind vcrivehte den vertrockneten Schlamm weiter ins Land hinein. Immer mächtiger wunde die Lötzschicht in den Eiszeiten. In den Zwiscknmeiszeitcn jedoch wurde das Klima männer, Vegetation konnte sich ausbreitcn, und die Lötzkrume verwit terte an der Oberslackp!, bis wieder eine neue Eiszeit die Bege- tationsschicht mit frischem Lötz bedeckte. Vier solcher Verwitte- rungszoncn fand Penck im Lötz, und aus vier Eiszeiten führ ten ihn einst seine Untersuchungen in den Alpen. Der alte Penck sprach frisch und einfach, immer mit einem leichten Humor. Wir erlebten seine Vorlesungen und werden später viel zu erzählen haben: „Damals, als wir noch bei Penck ' hörten..." ' die längs der Grenze Xauf ———— tschechisck>em Boden einge baut waren. Geschäftlich«». (Ohne Verantwortung der Schrlstleltung.) „ .Was lst besser, öfter Schuhe kaufen oder öfter Erdal? lPressc-tzofsmann, M.) Kein Zweifel, öfter Erdal, zumal jetzt bei dem noch billigeren Preis! Die Schuhe halten länger und bleiben länger schön, denn Erdal pflegt das Leder, es erhält länger seine Geschmei digkeit und seine Wasserdichtigkeit und Hilst damit sparen/ Zu Beginn unserer Zeitrechnung war Deutschland „star rend von Wald und reich an Sumps". Durch Rodungen — der Wald war damals ein Kulturhindernis — wurde ungefähr ein Viertel des Landes frei. Dreiviertel des Landes blieben mit Wald bestanden. Es waren vorwiegend Laubwälder, in die mau die Schweine trieb, seinerzeit die fast einzigsten Fleisch lieferauten. die sich dort von Eicheln und Bucheckern ernährten. Diese Mastnutzung stand noch lange in Ansehen; so wurde nach einer Waldberechnung von 1802 der Wert eines alten Eichen waldes nicht nach dein Holz, sondern nach dem „Eckerichgeld", der Abgabe für die Mastnutzung, berechnet. Im 12. bis 17. Jahrhundert folgten weitere Rodungen, ie führten »ach dem Mjährigcn Kriege gar zu Waldvcrwüstun- ;cn, so datz Rodungsvcrbote erlassen wurden, und man dazu iberging, wieder aufzuforsten! Man hatte erkannt, datz der Wald nicht nur holzwirtschastlich bedeutend, sondern auch sein indirekter Nutzen nicht unerheblich war! Denn der Wald hat Einflutz auf Klima, Luftfeuchtigkeit, Wärme und Regen, er be günstigt die Bildung von Quellen und ist in gebirgigen Gegen den ein guter Schutz gegen den Stcinschlag und das Abtragen der Berge. So sah man sich nach schnellwachscnden Baumarten um und fand diese in den Nadclbäumen Kiefer und Fichte. Diese beiden Baumartcn führten reichen und leichten Samen und pflanzen sich darum gut fort, selbst auf schlechtem Boden. Dabei ergaben die Nadelbäume Nutzhölzer von weitestgehender und vielseitigster Verwendung. Aber man tat des anscheinend Gutcii zuviel. Die reinen Nadelholzbestände erlitten grotzen Schaden durch Käfer und Engerlinge, für die gerade die Nadel bäume sehr anfällig sind, und man kam endlich dazu, den natur- gemätzen Mischwald zu pflegen, also einen sinngemätzen Wechsel zwischen Nadel- und Laubholz cinzuhalten. Der Hauptvertreter des heutigen deutschen Waldes Ist die Kiefer, der Charaktcrbaum der norddeutschen sandigen Tief ebene. Dieser der Pinie des Südens ähnliche Baum mit seiner struppigen hochangesetzten Krone und seiner leuchtend rotgelben Borke nimmt ungcsähr 45 Prozent des deutschen Waldbodens ein. Sie ergibt das wichtigste Bauholz, das im Wechsel von Natz uud Trocken gut haltbar ist und bei seiner kerzengeraden Stammhöhc von fast 30 Metern besonders lange Bauteile, wle Balken, Pfähle und Dielenbretter ergibt. Die Fichte und Tanne, ziemlich gleichwertig als Holz, wer den fast regelmätzig miteinander verwechselt, vielmehr die Fichte als Abart der Tanne betrachtet. Es sind aber zwei verschiedene Bäume. Die Fichte, unser Weihnachts- und Schmuckbaum, hat gleichmätzlgen pyramidalen Wuchs, eine rotbraune Rinde und vierkantige hellgrüne, quirlsörmig angeordnete Nadeln. Strup piger, malerischer ist die graurlndlge Tanne; ungeordnet recken sich die dem Gipfel nahestehenden Aeste empor, wodurch dort eine Abplattung, die Form eines sogenannten Storchennestes Eine Lrau wollte Tibet erobern Delhi, Anfang Pkt. 38. Regelmätzig wenn ein englischer Rcgierungsagent nach Lhasa, der Hauptstadt von Tibet, kommt, fragt man was er über Annie Taylor wisse, ob sie noch lebe und es ihr gehe. Man hat sie nicht vergessen, die erste und zige Frau, die Tibet erobern wollte. „Ich erreiche mein Ziel!" Als Annie Taylor zum ersten Male an der Grenze .... Tibet stand, und von Bengalen aus in das verbotene Land vorstotzen wollte, hatte sie schwere Kämpfe hinter sich, Kämpfe, die sie mit ihrer Familie ausfcchten mutzte. Denn an sich war ihr Weg vorgezeichnct: Sie sollte einen reichen Engländer hei- raten und ein stilles Leben auf einem englischen Lordsitz führen. Doch ihre Pläne waren andere. Sie hatte sich als junges Mädchen in den Kopf gesetzt, nach Lhasa, in die verbotene Stadt lm verbotenen Land Tibet zu gelangen. Ihre Eltern hatten den Kopf geschüttelt. Der Vater hatte verzweifelt gemeint: „Wenn Du doch nur ein Junge geworden wärest!" Doch der Umstand, datz Annie Taylor als 'Mädchen zur Welt kam, konnte sie nicht hindern, ihre Absichten der Verwirklichung näher zu bringen. Eine Lebensrettung Aber an der Grenze von Tibet war die Bewachung vor allein gegenüber Angehörigen der weitzcn Nasse autzcrordenllich streng. Die Tibetaner machten rücksichtslos von ihren Massen Gebrauch, wenn sie bei ihrer Greuzbewachung auf Widerstand fliesten. Fünfmal hatte man Annie Taylor über die Grenzen zurückgetrieben. Autzerdcm wurde durch einen tibetanischen Agenten der Versuch gemacht, das mutige Mädchen zu ver giften. Aber sie Überstand auch diesen Anschlag. Selbst als durch die Tibetaner alte Karawanen ermahnt wurden, der ge fährlichen weitzcn Frau keine Nahrungsmittel zu verkaufen, erhielt sie sich mit einer Handvoll Neis und mit einigen Wur zeln, die sie unterwegs fand. Ihre Lage besserte sich erst, als sie zufällig auf einen einsamen tibetanischen Wanderer slietz, der mit seiner Frau unterwegs war und nun an einem schweren Fieber erkrankt, mit dem Tode rang. Mit den bescheidenen Mitteln ihrer Taschcnapathcke konnte Annie Taylor dem Ti betaner helfen. Als er dem Leben zurückgegeben war, leistete er Auuie Taylor einen Eid: „Du hast mir das Lebe» gerettet. Es gehört Dir. Das ist alles, ivas ich Dir geben kann!" Der andere Weg Diesem Tibetaner mit Namen Pontso erzählte Annie Taylor von ihrer Absicht, nach Lhasa vorzndriugen. Der Ti betaner dachte einige Tage darüber »ach. Und dann riet er ihr,