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Dienstag, 27. September 1938 Sächsische Volkszeitung Nummer 227, Seite 4 Was dann kam, wissen Sie: eine insame internationale Welt hetze. Deutschland hatte nicht einen Mann einberusen. Es dachte überhaupt nicht daran, dieses Problem militärisch zu lösen. Ich hatte immer noch die -osinung, die Tschechen würden in letzter Minute «insrhen, datz diese Äzrannei nicht länger auf- rcchtzuerhnlten wäre. Aber Herr Venesch stand aus dem Stand punkt. datz man sich mit Deutschland, gedeckt durch Frankreich und England, alles erlauben könne! Es kann ihm >a nichts passieren. lSIürmischc Pfuirufe.) Und vor allem: hinter ihm steht, wenn alle Stricke reihen, Sowsetrutzland. So war die Antwort dieses Mannes dann erst recht: nicderfchictzen. verhastcn, einkerkern, sür alle jene, die ihm irgendwie nicht passen. So Kain dann meine Forderung in Nürnberg. Diese Forderung war ganz klar: Ich habe es dort zum erstenmal ausgesprochen, -atz jetzt das Selbstbestimmungs recht sür diese 3,5 Millionen endlich — fast 20 Jahre nach den Erklärungen des Präsidenten Wilson — in Kraft treten mutz. Und wieder hat Herr Benesch seine Antwort gegeben: neue Tote, neue Eingekerkerte, neue Verhaftungen! Die Deut schen muhten zu slichen beginnen. Und dann kam England. Ich habe Herrn Cham- bcrlain gegenüber eindeutig erklärt, was wir jetzt als einzige Möglichkeit einer Lösung anschcn. Es ist die natürlichste, die es überhaupt gibt. Ich iveitz, datz alle Nationalitäten nicht mehr bei diesem Herrn Benesch bleiben wollen lstürmisch stim men die Dtassen zu), allein ich bin in er st er Linie Spre cher der Deutschen, und sür diese Deutschen habe ich nun geredet und versichert, dah ich nicht mehr gewillt bin, tatenlos und ruhig zuzusehen, wie dieser Wahnsinnige in Prag g'aubt, 3,5 Millionen Menschen einfach mitzhandeln zu können. Ich habe nunmehr ein Memorandum mit einem letzten und endgültigen deutschen Vorschlag der britischen Negierung zur Versligung gestellt. Dieses Memorandum enthält nichts anderes als die Realisierung dessen, was Herr Benesch bereits versprochen hat. Dor Inhalt dieses Vorschlages ist sehr einfach: Jenes Neblet, das dem Volke nach deutsch ist und seinem Willen nach zu Deutschland will, kommt zu Deutschland, u. zw. nicht erst dann, wenn es Herrn Benesch gelungen sein wird, viel leicht ein oder zwei Millionen Deutsche ausgetrieben zu haben, sondern setzt, und zwar sofort! Ich habe hier sene Grenze gewählt, die aus Grund des seit Jahr zehnten vorhandenen Materials iiber die Volks- und Sprachenaufteilung in der Ischecho-Slowakei gerecht ist. Trotzdem aber bin ich gerechter als Herr Benesch und will nicht die Macht, die wir besitzen, ausniitzen. Ich habe daher von vornherein festgeleqt: Dies Gebiet wird unter die deutsche Oberhoheit gestellt, weil es im wesent lichen von Deutschen besiedelt ist, die endgültige Grenzziehung jedoch überlass« ich dann dem Votum der dort befindlichen Volksgenossen selbst! Ich habe also festgelegt, datz in diesem Gebiet dann eine Abstimmung stattfinden soll. Und damit niemand sagen kann, es könnte nicht gerecht zugehen, habe ich das Statut der Saar-Abstimmung als Grund lage für diese Abstimmung gewählt. Ich bin nun bereit und war bereit, meinetwegen im gan zen Gebiet abstimmen zu lassen. Allein dagegen wandten sich Herr Benesch und seine Freunde. Sie wollten nur in einzelnen Tellen abstimmen lassen. Gut. Ich habe hier nachgegcben. Ich war sogar einverstanden, die Abstimmung durch internationale Kontrollkommissionen überprüfen zu lassen. Ich ging noch weiter und stimmte zu. die Grenzziehung einer deutsch-tschechi schen Kommission zu überlasten. Herr Chamberlain meinte, ob es nicht eine internationale Kommission sein könnte. Ich war auch dazu bereit. Ich wollte sogar während dieser Ab stimmungszelt die Truppen wieder zurückzichcn, und ich habe mich heute bereit erklärt, sür diese Zeit die Bri tische Legion einzu laden, die mir das Angebot machte, in diese Gebiete zu gehen und dort die Ruhe und Ordnung aufrechtzuerhallen. Und ich war dann fernerhin bereit, die endgültige Grenze durch eine internationale Kommission sestsctzen zu lassen und alle Modalitäten einer Kommission zu übergeben, die sich aus Deutschen und Tschechen zusam mensetzt. Der Inhalt dieses Memorandums ist nichts andere» als die praktisch« Ausführung dessen, was Herr Benesch bereits versprochen hat, und zwar unter grössten internationalen Garantien. Herr Benesch sagt nun, dieses Memorandum sei ein« »neue Lage". Und worin besteht in Wirklichkeit die „neue Lage"? Sie besteht darin, datz das, was Herr Benesch ver sprochen hat, dieses Mal ausnahmsweise auch gehalten werden soll! Das ist die „neue Lage" sür Herr Benesch. Was hat der Mann in seinem Leben nicht alles versprochen! Und nichts hat er gehalten! Jetzt soll zum ersten Male von ihm etwas gehalten werden. Herr Benesch sagt: Wir können aus dem Gebiet nicht zurück. Herr Benesch hat also die Ueberqab« dieses Gebietes so verstanden, datz es dem Deutschen Reich als Rechtstitel gut- geschricben, aber von den Tschechen vergewaltig« wird. sZurufe.) Das ist setzt vorbei! Ich hab« jetzt verlang«, datz nun nach SO Jahren Herr venesch endlich zur Wahrheit gezwungen wird. Er wird am 1. Oktober uns dieses Gebiet übergeben müssen. Herr Benesch setzt seine Hosfnungen nun auf die Welt. Und er und seine Diplomaten mache» kein Hehl daraus. Sic erklären: Es ist unsere Hoffnung, datz Chamberlain gestürzt wird, datz Daladier beseitigt wird, datz überall Umstürze kom men. Sic setzen ihre Hoffnung auf Sowjelrutzland. Er glaubt dann noch immer, sich der Erfüllung seiner Verpflichtungen entziehen zu können. Und da kann ich jetzt nur eines sagen: Nun treten zwei Männer gegeneinander aus: Dort ist Herr Benesch! Und hier stehe ich! Mir sind zwei Menschen verschiedener Art. Als Herr Benesch sich in dem qrotzon Völkerringen in der Welt kernm- drllchte, da habe ich als anständiger deutscher Soldat meine Pflicht getan. Und heute stehe ich nun diesem Mann gegenüber als der Soldat meines Volkes! Ich habe nur weniges zu erklären: Ich bin Herrn Cham berlain dankbar sür alle seine Bemühungen. Ich habe ihm versichert, datz das deutsche Volk nichts anderes will als Frieden: allein, ich habe ihm auch erklär!, datz ich nicht hinter die Grenzen unserer Geduld zuriickgehcn kann. Ich habe ihm weiter versichert und wiederhole es hier, datz es — wenn dieses Problem gelöst ist — sür Deutschland in Europa keim territoriales Problem mehr gibt! Und ich hab« ihm weiter versichert, datz In dem Augenblick, in dem die Tschecho-Slowakei ihre Probleme löst, d. h. in dem di, Tschechen mit ihren anderen Minderheiten sich auseinander- gesetzt haben und zwar sriedttch und nicht durch Unterdrückung, datz ich dann am tschechischen Staat nicht mehr inttressier« bin. Und das wird ihm garantiert! Wir wollen gar keine Tschechen! Und ich habe keinen Zweifel darüber gelassen, dah nun mehr die deutfche Geduld endlich doch ein Ende hat. Ich habe keinen Zweifel darüber gelassen, datz es zwar eine Eigenart unserer deutschen Mentalität ist, lange und immer wieder geduldig etwas hinzunehmen, datz aber einmal der Augenblick kommt, in dem damit Schluß ist! Und nun haben endlich England und Frankreich an die Ischecho-Slowakei die einzig mögliche Forderung gerichtet: das deutsch« Gebiet srei- zugeben und an das Reich abzutreten. Heute sind wir genau im Bilde über die Unterhaltungen, die damals Herr Dr. Benesch geführt hat. Angesichts der Erklä rung Englands und Frankreichs, sich nicht mehr sür die Tschecho-Slowakei einzusetzen, wenn nicht endlich das Schicksal dieser Völker anders gestaltet würde und die Gebiete srei- gcgeben würden, fand Herr Benesch einen Ausweg. Er gab zu. datz diese Gebiete abgetreten werden müssen Das war seine Erklärung! Aber was tut er? Nicht das Gebiet trat er ab, sondern die Deutschen treibt er jetzt aus! Und das ist jetzt der Punkt, an dem das Spiel aufhört! Und nun, meine Volksgenosten, glaube Ich, datz der Zeit punkt gekommen ist, an dem nun Fraktur geredet werden mutz. Wenn jemand 20 Jahre lang eine solche Schande, eine solche Schmach und so ein Unglück erduldet, wie wir es getan haben, dann kann man wirklich nicht bestreiten, datz er frie- dcnsliebend ist. Wenn jemand diese Geduld besitzt, wie wir sie an den Tag gelegt haben, kann man wirklich nicht sagen, datz er kriegslüstern sei. Denn schliesslich hat Herr Benesch 7 Millionen Tschechen, hier aber steht ein Volk von über 75 Millionen! Allein, ebenso will ich nun vor dem deutschen Volke erklären, das- In bezug aus das sudetendeutsche Problem meine Geduld jetzt am Ende ist! Ich habe Herrn Benesch ein Angebot gemacht, das nichts anderes ist als die Realisierung dessen, was er selbst schon zugesichert hat. Er hat jetzt di« Entscheidung in seiner Hand! Frieden oder Krieg! Er wird entweder dieses Angebot okneptleren und den Deutschen jetzt endlich die Freiheit geben oder wir werden diese Freiheit uns selbst holen! Das mutz die West -ur Kenntnis nehmen: In viereinhalb Jahren Krieg und in den langen Jahren meines politischen Das sogenannte „Innere Kabinett", bestehend aus Cham berlain, Lord Halifax, Schatzkanzler Simon und Innenminister Hoare, trat unmittelbar nach Beendigung der Ansprache des Führers zusammen, um diese Rede zu prüfen. Der volle Text der Rede lag jedoch noch nicht vor. In folgedessen wird eine Vollkabinettssitzung erst heute vormittag statlsindcn. Die Sitzung war 20 Minuten nach Mitternacht be endet. Kurz nach 22 Uhr hat am Montag eine Sitzung des Geheimen Staatsrates unter Vorsitz des Kö nigs im Vuckinghampalast stattgesunden. Großer außenpoHilfcher Bericht Ehamberlalns Zusammentritt beide, Abgeordnetenhäuser am Mittwoch. London, 27. September. Der Sprccl-er des Unterhauses, E. A. Fihrcy, und der Wortführer des Oberhauses, Lord Stanhope, haben bekannt gegeben, datz beide Abgeordnetenhäuser am Mitt woch, dem 28. September, um 2,-15 Uhr nachmittags zu einer Sondersitzung zusammontreten iverden. Der Verlauf der Sitzung des Unterhauses wird sich, wie man hier annimmt, solgendermatzen abspielcn: Nach der üblichen einstllndigcn Fragezeit wird ein Antrag aus yiertagung des Hauses eingebracht werden, worauf Minister präsident Chamberlain dann einen ausführlichen Bericht über die nutzen politische Lage und vor allem nähere Einzelheiten über seine beiden Besuche beim Führer und andere politische Entwicklungen geben wird. Das Oberhaus wird sich unmittelbar nach dem Zusam mentritt wieder vertagen, damit die Lords Gelegenheit haben, die Erklärungen Chamberlains im Unterhaus zu hören. Man nimmt an. datz die Lords stattdessen am folgende» Nachmittag zu einer Aussprache zusammentreten werden. Daladier und Bonnet wleder in Paris Ministerpräsident Daladier und Auhenmlnister Bonnet sind mit ihrer Begleitung kurz nach 16 Uhr von London aus dem Flughafen Le Bourget eingetrofsen. Daladler und Bonnet, zu besten Empfang aus dem Pariser Flughasen u. a. der englische Botschafter erschienen war, begaben sich sofort in Kraftwagen in ihre Ministerien. Kurz vor 18 Uhr verlieh der Ministerpräsident das Kriegs- Ministerium und begab sich ins Elysöe, wo er den Staats präsidenten über die in London geführten Besprechungen unterrichten wird. Auch Gamelln hat London wleder verlaffen Der Ches des französischen Generalstabes, General Game- lin, suchte am Montagnachmittag den Ches des englischen Genc- ralstabcs auf, mit dem er eine längere Aussprache hatte. Autzcr- dem hatte General Gamclin längere Besprechungen mit sranzä- fischen Militärsachvcrständigen in der französischen Botsä)ast. Gamclin hat in Begleitung von Oberst Petitbon« und General Lelong, des französischen Militärattaches in London, um 18 Uhr London im Flugzeug verlassen, um sich nach Paris zurückzube geben. Glu Sandschrelben Veneschs in Warschau überreicht Warschau, 27. September. Offiziell wird miig^tcilt: Der polnische Staatspräsi dent empfing am Montag nachmittag um 3 Uhr den tschecho slowakischen Gesandten in Warschau, Slavik, der dem Präsi- dcnken -er Republik ein Handschreiben des Präsi denten der Tschecho-Slowakischen Republik Venesch über reichte. Der Staatspräsident empsing anschlictzend Auhenminister Deck. Lebens hat man mir eines nie vorwersen können: Ich bin niemals feige gewesen! lGrcnzenlos wird der Jubel. Der Sportpalast ist ein einziges tobendes Meer der Begei sterung.) Ich gehe meinem Volk jetzt voran als sein erster Soldat, und hinter mir, das mag dl« Weit wissen, marschiert jetzt «in Volk, und zwar «in anderes als das vom Jahre 1918. Wenn es damals einem wandernden Scholaren gelang, in unser Volk das Gift demokratischer Phrasen hineinzuträu- feln — das Volk von heute ist nicht mehr das Volk von damals! Solch« Phrasen wirken ans uns wie Wespenstich«: mir sind da gegen jetzt geseit. (Beifall.) In dieser Stunde iwrd sich das ganze deutsche Volk mit mir verbinden! Es wird meinen Willen als seinen Will'N emp finden, genau so wie ich seine Zukunit und sein Schicksal als den Auftraggeber meines Handelns ansche! Und wir wollen diesen gemeinsamen Willen jetzt so stär ken <bci diesen Worten erheben sich die Zuhörer), wie wir ihn in der Kampfzeit besahen, in der Zeit, in der ich als einfacher unbekannter Soldat anszog. ein Reich zu erobern, und niemals zweifelte an dem Erfolg und an dem endgültigen Sieg. Da hat sich um mich geschlossen eine Schar von tapferen Männern und tapferen Frauen. Und sie sind mit mir gegangen. Und so bitte ich dich, mein deutsches Volk: Tritt jetzt hinter mich, Mann siir Mann, Frau um Frau! In dieser Stunde wollen wir alle einen gemein samen Willen fassen. Er soll stärker sein als jede Not und als jede Gefahr. Und wenn dieser Wille stärker ist als Not und Gefahr, dann wird er Not und Gefahr einst brechen. Wir sind entschlossen! Herr Venesch mag jetzt wählen! (Ein unbeschreiblicl>cr Sturm äutzrrster Begeisterung dankt dem Führer für das Erlebnis dieser Rede. Immer wieder er stickt das donnernde Heilrusen der Zehntausend« das Hände klatschen, bis es wieder von neuen Begeisterungsstürmen abge löst wird. Dann bilden sich Sprcchchöre. die immer gewaltiger anschivellen: Führer befiehl — mir folgen — Führer befiehl — mir folgen. Die Kundgebung endet in unbeschreiblichem Jubel, dem sich stürmische Huldigungen anschlietzen, die nie wieder enden wollen.) Warschau prüft die praaer Antwortnote Abtretungsverhandlungen nicht ausgeschlossen? Die am Montag nachmittag in Warschau eingegangene Antwortnote der Prager Regierung aus die Forderungen der polnischen Negierung bezüglich des Olsa-Gebietes wir- im gan zen skeptisch und pessimistisch beurteilt. Allerdings wird ein schränkend daraus hingcwiesen, datz die Note Verhandlungen nicht ausschlieht. Die Note wird jetzt Gegenstand einer sorg fältigen Prüfung im Autzcnministerium und von feiten der höchsten Stellen des Staates sein. Insgesamt hat die Note in politischen Kreisen Warschaus einen nachteiligen Eindruck gemacht. Sie verrät aber die Bereitschaft, die Frage einer Abtretung mit Polen zu erörtern. Prag versucht Llnaarn wlt Zweideutigkeiten abzuspeisen Ablehnung einer tschechischen Antwort in Budapest Budapest, 27. September. Bon zuständiger Stelle wird mitgetcilt: Die ungarische Negierung hat bekanntlich am 22. d. M, bei der Prager Regierung einen diplomatischen Schritt unter nommen und die Aufmerksamkeit Prags daraus gelenkt, dah die ungarische Regierung bei der Lösung -es sudetendeutsche» Problems die gleiche Lösung sür die ungarische Volksgruppe erwarte. Der tschecho slowakische Auhenminister Krofta teilte Mon tag dem ungarischen Gesandten in Prag mit, datz. „obwohl die jüngsten Verhandlungen mit der französischen und britischen Regierung auf anderer Grundlage geführt wurden als seiner zeit mit den in der Tschecho-Slowakei lebenden Nationalitäten, er trotzdem geneigt sei, mit der ungarischen Regierung sreund- schastliche Verhandlungen zu beginnen". An zuständiger Stelle wird dazu erklärt, datz -lese Mit teilung der tschecho-slowakischen Regierung keine eindeutige Antwort aus die Note der ungarischen Regierung sei. Spanischer General bei Autounsall getötet Burgos, 27. September. In der Nähe von Burgos ereig nete sich «in Autounsall, dem der Ches des nationalspanischen Nachrichtenwesens, General Carrascosa, zum Opfer siel. Tret iveitere Insassen des Autos wurden verletzt, darunter ein Major. Kardinal Pacelli bei einem Autounsall leicht verletzt Kardinalstaatssekretär Pacelli wurde dieser Tage bei einem Nutounfall leicht verletzt. Der Wagen des Kardinalstaalssckre- tärs war auf dem Rückweg von Castel Gandolfo, wo der Kar dinal eine Besprechung mit dem Papst gehabt hatte, als plötzlich ein Kind In die Fahrbahn lief. Das Kind wäre zweifellos über fahren worden, wenn der Fahrer nicht sofort das Steuer zur Seite gerissen hätte. Infolge des starken Ruckes fuhr der Wa gen gegen eine Mauer. Der Kardinalstaatssekretär mar gerade in das Studium eines Schriftstückes verlieft und hatte infolge dessen von dem Dorfast nichts gemerkt: so wurde er bei dem Aufprall gegen das Dordersenster des Wagens geschleudert und erlitt dabei eine Stirnverlctzung. Er wurde in einem anderen Wagen in den Vatikan gebracht, wo Dr. Milani ihm den ersten Beistand leistete. Schweres Glsenbabmmalüü in weftsalen 18 Tote, 5 Schwerverletzt« Essen, 27. September. Die Reichsbahndirektion Esten teilt mit: Am Montag abend um 1S.S8 Uhr wurde im Bahnhos Borken i. W. der Personrnzug 1026, der von Wanne-Eickel nach Burlo verkehrt, bei der Elnsahrt von einer Rangierloko motive gestreift. Di« Lokomotive des Personenzuges und die ersten beiden Wagen entgleisten. Durch die Jlankensahrt wur den die ersten beiden Wagen festlich beschädigt und ausgerlsten. Hierbei wurden bedauerlicherweise 15 Reisende getötet und 8 schwer verletzt. Dl« Verletzten sanden Aufnahme im Borkener Krankenhaus. Die Untersuchung über die Schuld- frag« wurde sofort ausgenommen. Das Memorandum: Das letzte Wort Kurze Sitzung des „Inneren Kabinetts" Auch der britische Geheime Staatsrat tagte