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2 AZ .AZ « Kameraden spottend sagt: „Da sagen fie, ske füttern ble Puppen,' ist ja Unsinn, wo fie nichts in den Töpfen haben." „Mein Kind kann nicht spielen" sollte von keinem Kinde gesagt werden müssen. Keine Mutter darf dem Kinde den Weg in die Welt des Spieles verbauen, wie es bei den allzu verwöhnten Kindern und den Kindern, die nicht spielen dürfen, geschieht. Und seDe Mutter sollte den Kin dern, die wie die unruhigen oder stillen, wenig rege» Kinder nicht von sich aus völlig richtig spielen können, die nötige Spielhilfe nicht versagen. Glückliches Spiel ist Dor« aussetzung für Bestehen des Menschen im späteren Leben. I»rok. l)r. Silckegarck Hetrer, Berlin. Abwechslung mit Hering Hering, gebraten, mit Meer rettich, Tomaten oder Gurken. Einige gewässerte Heringe werden ent grätet und in Filets geteilt. Man gibt etwa» Zitronen- und Zwiebelsast dar über, wendet die Stücke gut in Mehl und brät fie in heißem Fett kurz an. Roch heiß, streut man über die auf einer Platte angerichteten Heringsfilets geriebenen, mit etwas Sahne und der HeringsbrLhe mrgemachten Meerrettich, dem man To matenscheiben Leigeben kann. Auf andere Art kann man gedünstete Tomatenscheiben und warmes Eurkengemüse aus die Heringe legen und fie mit der Brühe und Pellkartoffeln zu Tisch geben. Heringskroketten mit To matensoße. Gewässerte, entgrätete Hering«, die man auch enthäutet hat, »erden mit dem Fischmesser geschabt und da« Heringsmus mit der Masse von vor- geweichten Semmeln, zwei Eidottern, ge rösteten Brotwürfeln. etwas Mehlzugabe, aut vermengt Würzen mit ern paar Zitronentropfen. Aus dem Heringsteig formt man längliche Kroketten, bäckt sie in heißem Fett, und reicht fie mit To- matentunk« und Salat zu Tisch. Dor dem Lacken können die Röllchen in Semmel brösel paniert werden. Heringsröllchen auf jungem Wirsing oder Weißkraut. Das appetitlich aussehende Gericht ist nahrhaft ui» bekömmlich. Die sauber ausgelösten Filets von Salzheringen belegt man mit gHackten Pickles und gehacktem Ei, ebenso einigen Tomatenscheiben. Eingerollt, durchftilbt man fie mit einem Hölzchen, wendet sie in Mehl. Eiweiß und Semmel, brösel» und bäckt fie in Fett aus. Auf gedünstetem Wirsing oder Weißkraut wer den fie zu Tisch gegeben. Gedünstete grüne Heringe. 1 Li, IX Kilogramm grüne Heringe, 2 Zwiebeln. 39 Gramm Butter, X Liter saure Milch, 1 Prise Pfeffer, X Teelöffel Suppenwürze. Zwiebeln in Ring« schnei de« und mit der Butter goldgelb oün-» sten. Die feig zerdrückte, mit der sauren Milch verrührte Heringsmilch wird dazu gegeben und alle« zum Kochen gebracht. Die vorbereiteten Heringe werden hinein gelegt und langsam ungefähr 8—10 Mi nuten gedünstet. Die Soße schmeckt man mit Tomatenmark und Suppenwürze ab und reicht die Heringe mit Kartoffeln und Salat. -eringsweinsoße zu Speck- kar.toffeln. In Ringe geschntttene Zwiebeln werden mit etwas Mehl in Butter oder Fett geröstet und mit Sup- penbrühe oder Wasser zur Soße aufge- kocht. Ein vorgerichteter Hering, ge- wässert, entgrätet und geschabt, wird mit einem Tassenkopf Weißwein und einigen Kapern vermengt und vor dem Kochen in die Soße gut verrührt. Kartoffeln, denen man einige Lpeckwürfel beigegeben hat, schmecken dazu gut. Grüne Bohnen, Tomaten und Hering find ebenfalls eine zu empfeh- l«ü>e Zusammenstellung. Die gedünsteten Bohnen werde« mit Specktomaten ver mengt, als Beigabe marinierte Heringe. Blini ist ein wohlschmeckendes russi sches Gericht. Man verrührt ein Glas Buchweizenmehl und ein Glas weißes Mehl mrt drei Glas kalter Milch die nach und nach hinzugefügt wird. 2—<8 ver- quirlte Eier, und zwei Kaffeelöffel Back pulver unterrühren. Aus dem Teig bäckt man in der Pfanne Plinsen, die man mit Räucherfisch und etwas saurer Milch oder Sahne reicht. Krabbengerichte nach Hausfrauenart Krabben auf Butterbrot: Kräftiges, schwarzes Landbrot wird mit Butter oder Margarine bestrichen und mit Krabben belegt. Ungeschälte Krabben werden vorher entschält und in Wasser gut gespült. Auch konservierte Krabben sind schmackhaft Weil deutsche Krabben den gleichen Nährwert wie Fleisch be sitzen, kann schon aus einer kleinen Por tion eine Abendmahlzeit hergestellt wer den. — Krabben mit Rührei: Ge schlagene Eier werden, wie üblich, in die Pfanne gegeben. Man rührt die gut ab gewaschenen. frisch entschälten Krabben gleichzeitig hinein. Sehr vorzüglich schmecken hierzu gebackene Tomaten. Deutsche Landqurken im Kochtopf Mittagsgerichte, die auch den verwöhnten Gaumen befrie digen. Wenn auch die Gurke zu 95 Prozent aus Wasser besteht und nur 0,39 Prozent Nährsalze aufweist, so ist fie doch mit ihrem feinen Artgeschmack bei alt und jung, arm und'reich, in jeder Form zubereitet, beliebt. Daß sie aber nicht nur zu Salat verwendet und als Salz-, Gewürz-, Essig-, Pfeffer, und Senfgurke für späteren Bedarf einaelegt, sondern auch als Gemüse der verschieden sten Art bereitet werden kann, ist vielen Hausfrauen leider noch nicht bekannt. Dabei ist fie in jeder Form wohl- schmeckend und bekömmlich, wie ein Der- such der nachfolgenden Rezepte beweisen wird. Einfaches Eurkengemüse in 1V Minuten „tischfertig". Man bereite mit Speck, Zwiebel und Mehl eine Helle dicke Mehlschwitze, die man kräftig mit Weinessig und 1 Messerspitze Zucker abschmeckt. Gibt eine feinscheiblg geschnittene, leicht gesalzene Salatgurke hinein, lasse unter Rühren bi» zum Auf kochen kommen, aber ja nicht kochen, und reicht dv durch den Gurkensaft nun dick- sämrg gewordene Gericht mit Rühr-, Setzerern oder auch ohne diese mit neue» Pell, oder Bratkartoffeln. Gurken in Drllsoße, eben falls „Schnellgerichts Die wie zu Salat geschnittenen Gurken lasse man unter ständigem Rühren in Speck- oder Oelmehlschwitze heiß werden, ohne zu kochen, reibe eine walnußgroße Zwiebel darin und würze das Gemüse mit reich lich jungem, gewiegtem Dill, Weinessig oder Zitronensaft, Salz und wenig weißem Pfeffer. Brat-, Salz- oder Pell kartoffeln und Ei in jeder Form oder Siedewürstchen reiche man dazu. Schinken-Gurkengemüse. Die geschälten Gurken, scheibig geschnitten und gesalzen, füge man ausgelassenem Speck bei, gebe reichlich in Streifchen ge schnittenen, gekochten Schinken, eine würflig geschnittene Zwiebel, eine zer drückte kleine Knoblauchzehe und 1 Eß löffel Mehl dazu, lasse alles hellbraun rösten fülle mit wenig Essigwasser auf, gebe die Gurken hinein, die man darin weich dünsten läßt, um das Gemüse mit Zucker abgejchmeckt, zu Bratwurst, Kote lett. Leber oder Setzei zu reichen. Einfache gefüllte Gurken. Kurze dicke Gurken Höhle man von einem Ende aus mit schmalem Löffel aus, fülle sie mit einer Mischung von Klopsmasse, der man reichlich gewiegten Dill und saure Sahne beifügte, lege sie auf Speck fett, fülle Essig und Knochenbrühe auf und dämpfe sie weich, verdicke die Soße mit Kartoffelmehl, schmecke sie mit wenig Zucker pikant süßsäuerlich ab und reiche die Gurke zu dickem Reis, Brat- oder Salzkartoffeln. Gurken mit Fischflllle. Ge kochten Fisch reibe man entgrätet durch die Maschine, gebe 1 Ei, Paprika, eine geriebene Zwiebel, 3 geriebene, gekochte Kartoffeln, reichlich geriebene Semmel und 1 Eßlöffel Tomatencreme dazu, fülle die Gurken von einem Ende her, dämpfe sie in Oel oder Pflanzenbutter gar und reiche sie mit der verdickten Soße zu dickem Reis, Kartoffelschaum oder -kro- ketten. Wissen Sie? Undichte Holzgefäße dichtetman ab. indem man Heu hineinfüllt und heißes Wasser darübergießt. Fliegen und Maden bleiben: von Räucherwaren und Fleisch fern, wenn man diese mit flüssigem Talg einreibt, auch Estragon ist zur Vertreibung der Fliegen bei Fleisch zu empfehlen. Die Essig fliege bekämpft man. indem man Obftabfälle rasch beseitigt und die Einmachgläser vor dem endgültigen Verschluß sorgfältig sauber hält. Raupen aus Gemüse und Sa lat werden entfernt, indem man das Grünzeug in kaltes Salzwasser legt. Verfärbte Holzlöffel und Quirle kocht ma» etwa 19 Minute» lang i» Chlorwass-r. scheuert sie dann kräftiu mit Sand, spült sie gründlich, läßt sie einige Zeit wässern und trocknet fie zu letzt im Freien. —b». Das hartgekochte Ei das eigentlich ein weiches werden sollte, aber zu lange im kochenden Wasser blieb, hilft dem Essen mal eine andere Note geben. Jede Füllung von gebackenen Nudel-, Reis-, Grieß, oder Hirsegerichten, wie sie zur Resteverwertung üblich sind, gewinnt, wenn ihr gehacktes, gekochtes Weißei beigemischt wird. Es macht die Füllung lockerer und verbessert den Ge schmack wesentlich. Das gekochte Ei verrät sich vor den un gekochten durch eine Kreiseldrehung da« ungekochte Ei verändert den Schwer punkt bei jeder Lageveränderung und kann sich auf der Tischplatte nicht drehe«. Dieser Rat, falls er gelegen kommt. praktifthe Hsusfrsm BtLttsv v-eLSLicHs Jrrtsvosssrn IWWWWWWUWWW Kleinigkeiten... Lnd ihre Auswirkung Nie tteme Zank und Streit, die sich vermeide» lassen. Ach, würden Sie mir wohl einmal Ihre Backform leihen?" sagt bittend die Nachbarin. „Natürlich. lächelt die Ge betene und reicht Frau Krause freundlich das gewünschte Gerät. Eine kleine Ge fälligkeit im Hause unter Mietern, — wer würde das wphl abschlagen? Frau Krause hat also unsere Backform. Aber nun ver gehen Tage, es vergeht eine Woche — die Form wird nicht zurückgegeben. Dann steht ein Geburtstag vor der Tür, und man möchte selbst einen Kuchen backen. Und er innert Frau Krause freundlich an die ent liehene Backform. „Richtig", sagt die Krausen, „ich glaube, die Form steht noch so da, wie ich sie gebraucht habe, ich wollte sie immer reinemächcn, kam aber nicht da zu. Sonst hätte ich sie schon zurückge- gebcn!" Eine halbe Stunde später gibt sie uns das Backgerät zurück. Es ist eine Blechform, und man sieht sofort, daß sie jetzt eine Beule hat. Die Beule war vor her nicht La. Drei Wochen darauf sagt Frau Krause, als man sie zufällig auf der Treppe trifft: „Um was ich Sie noch bitten wollte, meine Liebe — würden Sie mir wohl nochmal Ihre Backform leihen? Ich kam noch nicht dazu, mir eine zu besorgen.. " Man lächelt ein bißchen kühl und sagt, dies wäre leider nicht möglich, da man selber gerade backen wollte! Worauf Frau Krause ein säuerliches, pikiertes Gesicht macht, das etwa ausdrücken soll: So eine Ungefälligkeit! Mit Gefälligkeiten ist es so eine Sach«. Sowohl für denjenigen, der sie in An spruch nimmt, als auch für den, der darum gebeten wird. Es ist fast immer so, daß solche kleinen gelegentlichen Hilfeleistun gen rasch zur Gewohnheit werden. Jeder kennt die Menschen, die, wenn man ihnen einen kleinen Finger reicht, gern die ganze Hand nehmen. Beim Ausleihen von irgend welchen Gegenständen findet man dies besonders häufig. Vielleicht haben wir jemandem einmal ein Buch geliehen, dann ein zweites. Schließlich wurde der eigene Bücherschrank zu einer Art Leih bibliothek — der liebe Freund las sich mit Ausdauer durch unsere gesamte Bib liothek hindurch. Freilich wäre es nun falsch, wenn man aus Grund solcher trüben Erfahrungen alle Gefälligkeiten ablehncn wollte. Wenn uns zum Beispiel eine überlastete, kinder reiche Mutter darum bittet, einmal eine Stunde ihr Jüngstes zu beaufsichtigen, während sie eine wichtige Besorgung zu machen hat, so wäre es ganz gewiß nicht im Sinne der Volksgemeinschaft gehan- belt, wenn man dies ablehnen wollte, so gar, falls sich dies des öfteren wiederholt. Dort, wo man unsere Hilfe braucht und >» sie wichtig ist. da wird jede kleine w e Wir nennen heutzutage viele Men schen „nervös". Und wenn wir das begründen wollen, sagen wir oft: Jede Kleinigkeit regt ihn auf! Es ist nun einmal so, daß das Le ben sich aus Klernigkeiten zusammen setzt. Höhepunkte und Tiefen liegen in Abständen wohl verteilt. Das meiste im Leben ist Alltags und wie wir den meistern, beweist unsere Lebenskunst. Am stärksten kann man die Kunst des Hinübergleitens von einem Höhe punkt in den Alltag in einer jungen Ehe üben. Die Frau, die dann sich über Kleinigkeiten ärgert und nervös wird, kann den Bestand ihrer Ehe in Gefahr bringen. Die meisten unverheirateten Frauen sehen im Mann zunächst ein Wesen, der gerade über Kleinigkeiten erhaben ist. Die Ehe lehrt anderes: Wenn ein Mann sich einen neuen Kragest um bindet, dann ist das eine Verrichtung, die keine Störung verträgt. Manche junge Frau hat dabei die ersten Knurrtöne von ihrem Eheliebsten ge hört. Dann sitzt der Kragen nicht tadellos ... Die Frau soll es nicht versuchen, den Mann zu überreden, trotzdem den Kragen anzubehalten. Der ganze Tag wäre verdorben. Der Mann ist nicht anders als wir Frauen: auch er denkt nur an das eine Stück, das nicht fitzt. Er zerrt am Kra gen und ist dauernd am Brummeln. Gewiß, eine Kleinigkeit: dieser Kragen, der nicht tadellos sitzt. Aber er kann Ursache werden zur ersten Ver stimmung. Wie ja überhaupt die aus gefallensten Sachen oft zu Klippen im Leben werden. Komisch ist nur, daß beinahe jeder Mensch vom andern die Beherrschung bei Kleinigkeiten verlangt, trotzdem er auch die große Gefälligkeit zur Selbstver ständlichkeit. Aber man muß aus der eigenen Er fahrung ein wenig beurteilen lernen, wo unsere Hilfe wirklich notwendig ist und wo man nur aus einer gewissen Bequem lichkeit heraus „Gefälligkeiten" von uns in Anspruch nimmt. Es ist durchaus kein Unglück, wenn iolchc ..Gefälligkeiten". von sich weiß, daß wie eine Säure, die immer weiterfrißt, er selber von Klei« nigkeiten beherrscht wird. Haben wir Frauen nicht schon alle einmal das quälende Gefühl gehabt, durchaus verkehrt angezogen zu sein, wenn die Strümpfe nicht recht zum Kleide paßten? Meinten wir nicht, die Menschen alle hätten nichts andere« zu tun, als uns anzusehen? Man weiß, daß man übertreibt, man kommt sich selber lächerlich vor, und doch: man wird, so lange man die Strümpfe trägt, das leidige Gefühl nicht los. - Da wir alle um die Auswirkung solcher Kleinigkeiten wissen — wissen, wie das Bewußtsein davon an unfern Nerven reißt, sollten wir doch das ein zig Vernünftige tun und die Ursache der Quälerei sofort entfernen. Warum geschieht das nur so selten? Zunächst, weil man sich selber nicht nachgeben will; dann, weil vielleicht zwei Minuten Zeitverlust plötzlich un tragbar scheinen; und drittens endlich, weil viel zu oft der liebe Mitmensch sagt: „Wegen der Kleinigkeit lohnt doch die Warterei nicht!" Sie lohnt sich aber! Würden wir alle bei den unerquicklichen Kleinigkei ten uns selber und unserm Nächsten die kurze Spanne Zeit zum Abstellen gönnen, wäre das ein Hinwegschaffen einer Nervenreizung, die sonst ein grö ßeres Ausmaß annimmt, als die Ur sache wert ist. Wir können es uns nicht leisten, mit den Nerven unserer Mitmenschen und den eigenen Raubbau zu treiben. Wir tun das aber, wenn wir bei den hundert Kleinigkeiten, die eine Quelle der Mißstimmung werden können, nicht sofort Aenderung schaffen. r. S. qanz besonders wenn sie zu einer lästigen Inanspruchnahme werden, ruhig abgelehnt werden. Es ist möglich, daß die» im erste« Augenblick eine kleine Verstimmung her vorruft, wird aber immer den Erfolg haben, daß uns der Gefälligkeitsjäger in Zukunft mit seinen Anliegen verschont. Und wie ist es nun. wenn man selbst sich mit irgendwelchen kleinen Anliegen