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eine strategisch« öder machtpolitische, al« vielmehr moralische Bedeutung besitzt. Hat man die Absicht, Englands Flotte und Frankreichs Armee gegen das Selbstbestimmungsrecht der Nationen ins Feld zu schicken, für das man vier Jghr« lang, angeblich, den blutkgsten aller Kriege geführt »bat? Will man mit kriegerischem Lärm die Stimme des Völker gewissens übertönen, das hinsichtlich des sudetendeutschen Schicksals längst sein Urteil gesprochen hat? Wo ist die Re gierung, die vor ihr Parlament mit der Erklärung hintreten will, daß die Unterdrückung von dreieinhalb Millionen Menschen mit gewaltsamen Mitteln verewigt werden mutz? Wir willen, datz es vielen unserer Nachbarn schwer sollt, gerade einer deutschen Volksgruppe jenes Recht wider fahren zu lasten, das man anderen und kleineren Volks splittern in der Welt bereitwillig gewährt hat. Litauen hat wenigerEinwohneralsSudetendeutschland,und doch wurdres 1919 auf Grund des Selbstbestimmungsrcchtes zu einem eige nen Staate erklärt. Die türkische Bevölkerung im Sandschak zählt noch nicht hunderttausend Seelen und doch gab ihnen Frankreich einen eigenen Staat mit türkischer Regierung. England lmt eine Viertelmillion Zionisten in das Mandats land Palästina einwandern lasten, und schon glaubte es sich berechtigt, ihnen einen eigenen Staat mit eigener Regie rung zu geben. Nein, wenn überhaupt Präzedenzfälle eins Bedeutung haben, wenn je ein Ereignis das andere folge richtig nach sich zog, so sind die westeuropäischen Mächte vor sich selbst gebunden, das Selbstbestimmungsrecht der Sudetendeutschen anzuerkennen. Machtgründe? Man täte» gut daran, sie nicht zu laut zu nennen, denn Macht hat sich in den vergangenen zwei Dezennien als ein schlechter Für sprecher gegen das Recht erwiesen. Und selbst wenn es an ders wäre, glaubt jemand an der Seine oder an der Themse im Ernst daran, datz dieser in seinen Grundfesten erschütterte Zwangsstaat von Versailles ein zuverlässiger Machtfaktor sein könnte gegen Nachbarländer, deren Volksangehörige in Millionenstärke Staatsbürger dieses Landes sind? Man soll die Rede des Führers so verstehen, wie sie gemeint ist und wie sie von allen seinen deutschen Hörern verstanden worden ist: als eine Mahnung und Warnung, die sich an alle richtet, die es angeht. Prag hat keine Lvahl mehr, Ausreden und Ausflüchte fruchten jetzt nichts mehr. Prag wird handeln müssen, «he es zu spät ist. Gewaltakte und Etandrechtserklärungen bessern die Lage nicht, sie zwin gen nur eine um so schnellere Entscheidung herbei. Meder englische Militärflugzeuge gegen Araber 14 Tote und zahlreich« Verletzte. Jerusalem, 14. Sept. Im Versauf der britischen „Befricdungsaklion" in Palä stina kam es am Dienstag aus der Straße von Bethlehem nach Hebron wieder zu einem hestigcn Feuergefecht zwischen arabischen Freischärlern und englischen Solda- t en. Das Militär setzte hierbei auch Flugzeuge ein, die mit Vier kurzfristige Korderungen Henleins Sie sa-wns -er S«-eten-etNschen MV- andernfalls die Verantwortung abtehnen DIW. Prag, 13. September. Die Hauptstelle der Sudetendeutschen Partei in Eger teilt mit: I« ei,er am Dienstag i« Eger ftatt^snndenen gemeinsamen Sitzung prüfte der Politische Ausschuß und die Berhandlung»- delegatiou der Sudetendrutschen Partei dl« durch di« Zmischeu- söll« de« gestrigen uud heutigen Tage« und die Maßnahmen d«r Regierung geschasfene politisch« Lage. Di« Verhandlungsdele- gatiou der Sudetendeutschen Partei verwies hierbei daraus, datz seit Februar 1838 der tschecho-slowaNsch« Mtnisterpritfldent wiederholt erklärt hat, datz die Regierung nichts von Bedeutung ohne vorhergehendes Einvernehmen mit der Sudetendeutschen Partei unternehmen werd«. Obwohl vier Delegationsmitglieder heute bis 10.30 Uhr vormittags in Prag weilten und sogar in telefonischer Berbindung mit dem Mini- st«rrat»prSstdiu« standen, hat di« Regie rung ohneFühlungnahmemitder Führung der Sudeten deutsche» Partei autzerordentlich weitgehende Maßnah men angeordnet und durchgesührt. Sie legte verstärkt« Gendarmerie und Militärabteilungen in deutsch« Bezirke, vrrhängte Uber grotz« deutsch« Gebiete durch den Rundfunk das Standrecht. Nach durchgesührter Beratung richtet« der Strllvrrtretrr Konrad Henlein«, Abgeord neter Karl -ermann Frank, an den Ministerpräsidenten Dr. Hodscha folgend« Forderung Konrad Henleins: Die FUHrung der Sudetendeutschen Partei stellt fest, daß eine grotze Zahl Sudetendeutscher durch Staatsorgan» «nd tschechisch« Srenzler getötet und verlebt worden ist. Bei dieser Lage sieht sich di« Führung der SdP. außer Stand«, frei und »beeinflußt über Recht «nd Schicksal de» Sudetendeutjchtums mit der Regierung zu verhandeln, wen« die Regierung nicht so«, gend« Maßnahmen trifft: 1. Di« Erklärung de- Standrechts wird sofort zurilckgenom- men. L Au» allen Bezirken mit deutscher Bevölkerungsmehrheit »ird di« Staatspolizei zurückgezogen. Dl« Ausübung der Polizei, gemalt wird de» Bürgermeistern und Gemeindevorstehern über tragen, di« auch für die Einrichtung der entsprechenden Ersatz organ« für die Aufrechterhaltung der Ruhe und Ordnung zu sorge» haben. 3. Die Gendarmerie und all« übrigen Organe der SOS. find aus ihre normalen Funktionen und ihren normalen Stand zu beschränken. Sie habe« gleichzeitig mit der Zurückziehung der Staatspolizri das Einvernehmen mit de» Bürgermeistern «nd Eemelndevorstrheru hrrzustellen, um weitere» Blutvergießen zq vermeiden, 4. Sämtlich« militärisch« Formationen sind in ihren Ubi, kationrn und in rein militärischen Objekten zu kaserniere«. St« find von der Zivilbevölkerung fern zu halten. Falls dies« Forderungen de» Sudetendeutschtumo zur Her. stellung eines normale» Zustandes, «nter dem allein verhandelt werden kann, nicht binnen 8 Stunden angenommen, an- geordnet, verössentlicht «nd insbesondere durch den Rundfunk verbreitet werden, lehnt di« Führung der SdP. jede Verantwortung für di« weitere Entwicklung«^ Das Gaerland unter tschechischem Terror Weitere Todesopfer. — Panzerwagen durchrasen schiebend die Straßen. Eger, 14. Sept. Die schletzwütige tschechische Soldateska aller Gattungen scheint sich das rein deutsche Egerland zum bevorzugten Tummelplatz ihrer von blindem Deutschenhatz diktierten maß- losen Ausschreitungen ausgesucht zu haben. Tschechische Pan zerwagen durchrasen sinnlos um sich schiebend die Strotzen der friedlichen sudetendeutschen Städte und Dörser. Militär, Gen darmen und Grenzer fchietzen und prügeln auf wehrlose Men schen. Zu den bisherigen Toten haben sich weitere fünf Todesopfer gesellt, brave sudetendeutsche Männer, die ahnungslos den Kugeln der tschechischen Mordschützen zum Oplcr gefallen sind. Dazu kommen noch zahlreiche Schwerverletzte. In der Stadt Eger, wo am Dienstag mittag ein Su detendeutscher erschossen und mehrere schwer verletzt wurden, war die Lage auch am Abend Immer noch außerordentlich ernst. Die Bevölkerung wagt sich nicht auf die Straßen. Sämtliche Siadtausgänge sind gesperrt. Der Zugverkehr ist fast völlig eingestellt. Auch die Post- und Tclephonverbindungen sind völ lig unterbrochen, so daß jeder Gcrüchtebildung Tor und Tür ge öffnet ist. Panzerwagen durchfahren in rasendem Tempo die Straßen und schießen blindlings in die Gegend. Die Leiche des gemordeten Sudetendeutschen befindet sich immer noch !n> Ge wahrsam der Polizei, die den Toten weder besichtigen '.ätzt noch ihn zur Bestattung herausgibt. In Habersbirk bei Falkenau an der Eger hat die tschechische Gendarmerie am Vormittag, am Nachmittag und am Abend das Feuer auf die Bevölkerung eröffnet. Drei Todesopfer und zahlreiche Schwerverletzte sind dis grausige Bilanz des hussitischen Blutrauschcs Hinzu kommt noch ein weiterer Toter im benachbarten Haselbach, wo tsche chische Finanzbeamte einen Kraftwagen mit Angehörigen der Sudetendeutschen Partei beschossen, ohne den Versuch gemacht zu haben, ihn anzuhalten. Bezeichnend für den „Heldenmut" der tschechischen Zöllner ist es, daß die übrigen Insassen des Wagens, die auf das freie Feld geflüchtet waren, um Deckung zu gewinnen, noch eine halbe Stunde lang von den Tschechen beschossen wurden, bis sie sich in den Ort retten konnten. Auch In Chodau bei Karlsbad ist ein Sudetendeutscher der schechischcn Mordlust zum Opfer gefallen. In Leskau er litt der Ortsletter der Sudetendeutschen Partei eine erhebliche Verletzung am Auge. Andere deutsche Einwohner des Ortes wurden niedergeschlagen und bewußtlos liegen gelassen. In Tepl durchfuhren tschechische Panzerwagen die Stadt und schossen auf die aus den Fenstern hängenden Hakenkreuz fahnen. Wie durch ein Wunder wurde bei dieser sinnlosen Schießerei niemand verletzt. Auch in Altwasser bei Ma- ricnbad durchrasten Militärkraftwagen wild um sich schießend die Straßen der Ortschaft. Durchfahrende Panzcrtruppen rissen in Untcrsandau die Hakenkreuzfahncn non den Häusern. Bei den Kundgebungen in Königswarth siele» aus der tsche chischen Schule mehrere Schüsse. InWeseritz wurden im An- fchlntz an die gestrigen Kundgebungen acht Sndetcndeutsche ver haftet. Fünf tschechische Gendarmen hielten in Pograth bei Eger einen sudetendeutschen Kraftwagen an, rissen den SdP- Wlmpel herunter und schlugen auf die Insassen ein. Auch in Kokaschitz wurden sudetendeutsche Einwohner von der Gendar merie ohne jeden Grund geschlagen. ihren Maschinengewehren 14 Araber töteten und zahl reich« verletzten. Zwischen Haifa und Lydda wurde ein Güterzug zum Entgle tsen gebracht, wobei der Lokomotivführer getötet und zwei Zugbegleiter schwer verletzt wurden. In Jerusalem und in Jaffa sind zwei Araber erschossen worden, ein weiterer wurde in Haifa schwer verwundet. Un weit von Lydda wurde ein Jude tot aufgefunden. Di« Pumpstation Latrun auf der Straße Jerusalem — Jaffa wurde von Freischärlern überfallen und teilweise in Brand gesteckt. Der Verkehr aus der Straße Jerusalem — Jericho ist «rneut unterbrochen. Sle auslöndlsckien MltärattachLs bel den ost« preußischen Serbflübunaen Kranzniederlegungen an der Hindenburggrust. Berlin, 14. September. Bei den diesjährigen Herbstübun- gen des l. AK. in Ostpreußen werden in der Zeit vom 13. bis 18. 9. die in Berlin beglaubigten freindländiscl)en Militäratta- chäs, insgesamt 3Ü frcnüe Osfizicrc, zugegen sein. Außer Teil nahme an den Hebungen der 11. und 21. Division ist eine Besich tigung des Schlachtfeidcs von Tannenberg geplant, wobei das gesamte Militärattachökorps an der Gruft des Gcneralfeldmar- schalls von Hindenburg einer» kkranz niederlcgen wird. Deutsches Waffer-Lelchlflugzeug stellt fünf tnternattonale Rekorde auf Bisherige Leistungen erheblich Überboten. Berlin, 14. Sept. Die deutsche Luftfahrt konnte sich in diesen Tagen erneut in die Liste der internationalen Rekorde eintragcn. Ein mit einem IM PS HirtH-Motor ausgerüstetes Wasser-Lcichrslugzcng V! KI. 35 des Flugzeugbaues Hanns Klemm in Vöbiingen stellte unter Führung des Chefpiloten Kalkstein fünf internationale Rekorde in seiner Klasse auf. Das Flugzeug erreichte einsitzig geflogen eine Höhe von 7000 Metern, zweisitzig 5000 Meter, lieber eine gemessene Strecke von 100 Kilometer erzielte cs einsitzig eine Durchschnitlsge- schwindigkeit von 228.7 Kilometer und zweisitzig 227,7 Stunden kilometer, über eine 1000 Kilometerstrecke als Einsitzer 227,8 Stundenkilometer. Mit diesen Leistungen wurden die bisher in ausländischem Besitz befindlichen Rekorde zum Teil erheblich überboten. Das auf Schwimmern gebaute Leichtflugzeug Klemm Kl. 85 führte seine Rckordslüge am Sonntagnachmiltag und im Laufe des Montags vom Bodensee aus unter Aufsicht von Sport zeugen der FAI durch. Mit fünf Flügen brachte Chefpilot Kalkstein die jeweiligen Rekorde auf Anhieb in deutschen Besitz. Die erzielten Leistungen wurden durch den Aero-Club von Deutschland der FAI zur Anerkennung als internationale Re korde in der Klasse der Wasser-Leichtflugzeuge angemcldet. Schreckliche- Familiendrama in Vrombera Vromberg, 14. September. In Vrombcrg schnitt eine Frau ihren beiden minderjährigen Kindern und dann sich selbst mit einem Rasiermesser die Kehle durch. Die Tat gesämh aus Ver zweiflung über zerrüttete Familienverhältnisse. Der Familien vater hatte früh morgens seine Wohnung verlassen, um seiner Angelleidenschaft nachzugchcn. Als er nach mehreren Stunden zurückkam, sand er feine Frau und seine beiden Kinder mit mästenden Halswunden im Bett vor. Jede Hilfe kam zu spät. Aul dem Nachttisch lag das Mordinstrument, ein blutbeflecktes Rasiermesser und daneben «in Zettel, aus dein die Frau ihren Mann bat, ihr zu verzeihen. Suffon Gwatkin I» Asch London, 14. Sept. Reuter berichtet aus Prag, datz Hnston Gwatkin heut« morgen in Asch eingetrossen fei, wo er die fudetendeut- schen Offiziere aussuchen wird. Schüffe auf Major Sutton pratt Der Prager britische Beobachter In Eger um ein Haar erschossen. London, 14. Sept. Wie Reuter aus Prag meldet, ist Major Sutton Pratt, der als Beobachter der britischen Gesandtschaft in Prag zugeteilt ist, um ein Haar von einem tschechischen Beamten erschossen worden. Major Pratt wellte am Sonntag In Eger. Plötzlich seuerte ein tschechischer Polizeibcamier ohne jeden Grund «inen Schutz aus ihn ab, der jedoch glücklicherweise sein Ziel verfehlte. „Sle Zeil" stellt ihr Erscheinen ein Protest gegen die vcrschärflen tschechischen Zensur maßnahmen. Prag, 14. September. Tas sudctendeutsä-e Tageblatt „Die Zeit" hat l>eule nach dreijährigem Bestehen aus Protest gegen die neuen verschärften Zensurmaßnahmen sein Ersännen ein gestellt. Das Blatt ist am Dienstag das letzte Mal erschienen. Die vorläufig letzte Folge der sudelendeutsä)«» Zeitung „Die Zeit" verössentlicht folgende Mitteilung an ihre Leser: „Angesichts der abermals verschärften Zensuranweisung, die eine wahrheitsgemäße Berichterstattung über die Entivick- lung der innerpolilisü>en Lage vollständig unterbindet, wird „Die Zeit" ihr Erscheinen vorübergehend einstcllen. Für diese Pause verweisen mir unser« Leser als Nachrichtenquelle aus den Rundfunk." Einen ähnlichen Entschluß verösfentliä)en die übrigen in Prag erscheinenden Organe der Sudetendeutschen Partei, die „Rundschau" und die „Sudetendeutschen Pressebriese". Auch das sudeten deutsche Arbeitsamt der SdP. in Prag hat seine Tore unter dem Druck der Verhält nisse geschlossen. Sämlliche Amtswalter und Mitarbeiter sind in die sudetendeutsche Heimat abgereist. 120 Sudetendeutsche ins Reich geflüchtet Hof, 14. Septeniber. In der Gegend von Waidmünänm sind 120 Sndetendcutsche vor dem Terror der tscl-echischcn Staatspolizei aus reichsdeut- scl>es Gebiet geflüchtet. Die Bevölkerung hat sich ihrer hilf reich angenommen. Wie sic mitteilen, sei in Haselbach und Um gebung kein Deutscher mehr seines Lebens sicher. Staatspoli zisten und Finanzwachbeamte lägen überall an den Straßen und auf den Feldern und beschössen ohne Warnung jeden, der sich außerhalb der Ortschaft sehen lasse, so daß mich die Einbrin gung der Ernte unterbrochen werden mußte. Auch das Melken der Kühe auf den Wiesen sei dadurch unterbunden worden. Finanzwachbeamte seien auch in zahlreiche Häuser eingedrun gen. hätten die Bevölkerung terrorisiert und wild In die Wände und Decken geschossen. Sie hätten dabei erklärt, datz jetzt der Tag der Vernichtung des Deutschtums auf böhmischem Boden gekonnnen'sei. „Jetzt werdet ihr alle ausgerot tet! Von euch darf nicht einer mn Leben bleiben!" hätten die Staatspolizisten erklärt Die verängstigte und verschüchterte Bevölkerung habe sich schließlich nicht mehr zu helfen gewußt, und in der Dämmerung sei es dann einem Zuge von 120 Per- soncn gelungen, über die nahe Grenze auf reichsdcutsches Gebiet zu gelangen. Unterwegs sei der Zug mehrfach beschossen worden. Neuwahlen in Polen Der Staatspräsident hat angeordllet, datz die Neuwah len für den ausgeiösten Sejm am 6. und für den Senat am 18. November stattsinden. Einen ersten Wahlaufruf hat der Chef des Lagers der nationalen Einigung, General Skwarczqnski, erlassen. Polen brauche Ordnung und Ruhe, Einigkeit und eine Zusammenfas sung seiner Kräfte. Dies gebiete die Stunde und das Ver mächtnis Marschall Pilsudskis. Alle Polen werden zur Mit arbeit aufgefordert, die ihre Kräfte in den Dienst des Staates stellen sollen, wenn sie den verderblichen Umtrieben der Kom mune, der Anarchie und der Destruktion und allest anderen sremden Einsliissen entgegentreten wollen. Autobahnstreüe Salzburg-Wien 1941 fertig Salzburg, 14. September. Bei den Hochgebirgsstrecken der Reichsautobahnen im Lande Oesterreich werden eine Reihe voll kommen neuer Aufgabenstellungen zu bewältigen sein, über die Diplomingenieur von Gottstein von der Dienststelle des General inspektors für das deutsche Straßemvesen in der „Straße" be richtet . Die Führung der Autobahn an Steilhängcn, bei denen Ouerneigungen von 4ü Grad und mehr nicht selten sind, erfor dere gewaltige Felsausbrllche und den Bau Hoher Stütz- und Futlermaucr». Das Landschastsbild bei diesen schweren Ein griffen möglichst zu schonen, werde die vornehmste Pflicht des Ingenieurs sein. Zur Sicherung der Strecken würden in den Hochtälern umfangreiä)« Lawinenschutzanlagen und Wildbaä). Verbauungen erforderlich sein. Die schwierigste Aufgabe aber iverde der Bau der gewaltigen Strahentunnel darstellen, die dem größten Eisenbahntunnel ebenbürtig sein würden. Später, im Betriebe, werde die Schneebcsreiung der alten Strecken und- di« Glatteisbekämpfung noch manä)« neue Aufgabe zu lösen geben. Wie der Referent noch mitteilt, soll die Strecke Salzburg-Wien im Jahre 1941 dem Verkehr übergeben werden. Sie ist bereits einige Wo chen nach der Machtübernahme in Bau genommen worden. AM nächste Linie ist der Bau der Nordsüdverblndung Salzburg- Klagenfurt vorgesehen. " - !, Verliner Börse vom 14. September. Sehr still. Die Berliner Börse zeigte heute ein sehr stilles Aussehen. Die. Kurse gaben ausnahmslos nach. Nm Montan markt büßten Buderus und Hoesck je 2 drei Viertel Prozent, Klöckner und Bereinigte Stahl je 2 ein Viertel Proz. ein. Von Braunkohlenaktien gaben Rheinische Braunkohlen 2 drei Vier tel. Niederlausitzer und Deutsche Erdöl je 2 Prozent, ferner von Chemischen Werten IG Farben 2 Prozent nach. Sonst waren noch rückgängig JeldmUhle um 3 drei Viertel Prozent, Metallgcsellschaft um 3 ein halb Prozent, Aschasfenburger um 3 Prozent. Die größte Einbuße hatten Holzmann minus 4 drei Viertel Prozent. Am variablen Rentenmarkt notierte die Reichsanleihe Altbcsitz 128,50. Reichswetterdlenft, Ausgabeort Dresden. Wetter« vorhersage für Donnerstag, 1b. September. Dünner mit-» telhoher Bewölkungsaufzug, außerdem Haufenmolken. Wieder Neigung zu leichten Niederschlägen. Winde um Südwest bis Süd. Temperaturen unverändert.