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Der Handarbeitsunterricht im neuen Lehrplan Seine Bedeutung für die Mädchenerziehung Der Handarbeitsunterricht hat nach der Schulreform wieder eine stark erhöhte Bedeutung erhalten. Das drückt sich auch in den Richtlinien aus, die der Reichserziehungsminister heraus gegeben hat. Der Handarbeitsunterricht erreicht sein Ziel durch Gestalten auf den verschiedenen Gebieten seiner Werkweisen, die Durch führung von Ausbesserungs- und Instandsetzungsarbeiten, die Werkstoff- und Werkzeugkunde und Vie Werkbetrachtung Alle Handarbeit ist gebunden an Werkstoff und Werkweise. Diese Zusammenhänge müssen klargelegr und berücksichtigt wer den, doch ist ihre Herausstellung nicht Selbstzweck. Wesentlich ist nicht die Vermittlung von einzelnen Fertigkeiten, sondern vor allem die der jeweiligen Altersstufe angemessene Eesamtgestal- tung eines Gebrauchs- oder Schxmckgegenstandes — mag er noch so einfach sein — der verwendbar, zweckentsprechend, formschön und volksgebunden sein soll. Formwille Farbensinn und Schmuckfreudigkeit müssen geweckt, entwickelt und gelenkt werden. Auf selbständige und sichere Handhabung der Gestaltungsmittel muh hingearbeitet werden. Gute Vorbilder dienen als An regung, vermitteln die Erkenntnis der merklichen und künstle rischen Eestaltungsgesetze und machen urteilsfähig gegenüber schädlichen Fremdeinflüssen und Entartungserscheinungen. Das ursprüngliche Ausdrucksvermögen des Kindes auf der Unterstufe erlaubt ein freieres Arbeiten. Der Mittelstufe ent spricht stärkere Bindung an das Handwerkliche. Auf der Grund lage erworbener Fertigkeiten und Einsichten arbeitet die Ober stufe in freierer Form unter Berücksichtigung der Gesetze künstle rischer Werkgestaltung. Die Arbeirsvorschläge ergeben sich aus dem kindlichen Le benskreis, dem Aufgabengebiet der Frau und Mutter als Heim gestalterin, den Forderungen des SchuUebcns. den Forderungen der Volksgemeinschaft (z. B. Hilfswerk „Mutter und Kind", Winterhilfswerk) und der Ueberlieserung der heimatlichen Land schaft auf dem Gebier des fraulichen Werkschasfens. Zn jedem Jahr wird im Rahmen der Klassenauigabe eine Arbeit für das Winterhilsswerk hergestellt. Beim Entwerfen und Unfertigen von Leibwäsche und Klei dung ist der gegebene Weg zur Bildung des Formensinnes das Abformen, das aus allen Stufen gepflegt werden mutz. Das selbständige Zuschneiüen mit und ohne Schnitt und die sinn- gemätze Anwendung und Veränderung eines Grundschnittes und gekaufter Schnitte muffen geübt werden. Ausbeffern und Wiederverarbeilen verdienen um der Er ziehung zur Sparsamkeit willen besondere Pflege Daher gehört zu jeder Iahresaufgabe eine Flick- und Znstandietzungsarbeir. Die Erhaltung des Bestandes ist als Hilfeleistung für die Mut ter und als Dienst an der Gcineinichaft aufzufassrn und in sei nem Wert über die Neuanfertigung für eigene Zwecke zu stellen. Der Stoffverbrauch beim Ausbeffern und Unfertigen mutz durch das Ergebnis gerechtfertigt sein. Andererseits muh der Werkstoff so beschaffen sein, dah sich sorgsame Arbeit an ihm lohnt, denn nur gute Arbeit an gutem Werkstoff vermag eine« Gebrauchs- und Kulturwerr hervorzubringen. Bei aller Arbeit ist auf pflegliche Behandlung der Geräte, sparsamen Verbrauch de» Stoffes, Reichlichkeit. Genauigkeit und angemessene Arbeits dauer zu achten. Ausreichende Beleuchtung, gesunde Haltung und regelmäßige Lüftung des Arbeitsraumes sind hier besonders un» erläßlich. Der Gegenstand, der entstehen soll, wird an einem fertigen Beispiel nach Stoff, Form, Farbe, Ausführungsrechnik und Zweck besprochen und das Herstellungsverfahren anschaulich, nötigen falls schriftlich oder zeichnerisch, erläutert. Die sorgfältige Durchführung der Arbeit erfordert Zeit. Wenige gute, folgerichtig ausgewählte Ausgaben sind wichtiger als ein Vielerlei, das nur zu Mittelmäßigkeit führt. Die gute Durchschnittsleistung der ganzen "Klasse muß der gesteigerten Lei stung einzelner vorgehen. Das Kind bedarf der Führung, da mit es den Arbeirsweg findet. Es darf aber nicht durch ein- cngende Bestimmungen in seiner Ursprünglichkeit beirrt und in seiner Eigentätigkeit gehemmt werden. Die fertigen Arbeiten werden verglichen und gewertet mit dem Ziel, Arbeitsfreudigkeit und Leistung zu steigern. Die Werkstoff- und Werkzcugkund« beschäftigt sich mit den Rohstoffen, ihrer Verarbeitung zu Geweben und Garnen, mit den unterscheidenden Merkmalen der einzelnen Stosfarlen, ihrer Verwendbarkeit und Bewährung, ihre: handelsüblichen Bezeich nung und Ausmachung, mir den Werkzeugen und Geräten, ihrer Handhabung und Pflege Sie zeigt die Rohstoffe und Fertig waren in ihrer volkswirtschaftlichen Bedeutung und gibt die Richtlinien für Auswahl. Verbrauch und Einkauf. Die Werkbetrachtung zeigt Proben aus dem fraulichen Werk schaffen auf dem Gebiet der Handarbeit rn der deutschen Ver gangenheit und Gegenwart unter Berücksichtigung der landschaft lichen und stammesgemäßen Eigenart. Sie schult den Sinn für Farbe. Form und Zierkunst in ihrer Gebundenheit an den Werk stoff und die Bestimmung des Gegenstandes. Sie gibt Anregung und schasst Befruchtung auf dem Gebier der persönlichen und der Heimkultur und hilft, die überlieferten Kullurwerte lebendig zu erhalten und aus völkischem Geiste heraus das frauliche Werk schaffen sinnvoll weiterzuenlwickeln. Die Höchstzahl der Schülerinnen in einer Abteilung des Handarbeitsunlerrichrs ioll 20 betragen, aus der Oberstufe etwa 15. Besonders befähigten Schülerinnen werden Sonderausgaben gestellt, die Gelegenheit zu einer Leistungssteigerung geben. eingeweichte Semmeln, die man ausdrückte, gebe man eine feingeriebcnc Zwiebel, eine Messerspitze Muskatnuß und Paprika. 1 Eß löffel gewiegte Petersilie, 2 Eier, Saiz und soviel Semmelmehl, daß der Prodeklotz zusammenhält, lasse die nicht zu großen Klötze in Salzwasser kochen, bis sie schwim men und gebe sie zu bayrischem oder Sauerkraut. Schinken in Burgunder. Man bereite aus Butter, Zucker, Len man darin braun werden ließ und Mehl eine dunkel braune Einbrenne. Koche sie mit Wasser oder Knochenbrühe zu dicklicher Soße, schmecke sie kräftig mir Rot- oder Weiß wein ab, lasse Scheiben von gekochtem Schinken darin heiß werden und reiche sie mit Butternuüeln, Makkaroni, dickem Reis, Salz- Quetsch-, Bratkartoffeln oder Kartoffelsalat. Schinken in Paprikasoße. Zn eine dickliche, gelbe Mehlschwitze, in der man eine zerschnittene Zwiebel und eine kleine Zehe Knoblauch anziehen ließ, gieße man reichlich Dosenmilch sowie 1 Eßlöffel Zitronensaft oder Essig, wenn man keine saure Sahne vorrätig Hai. lasse sie zu dicker Soße ausquellen, würze mit Paprika und wenig Muskatnuss. lasse die Scheiben von gekorbtem Schinken Larin 5 Minuten ziehen und reiche sie mit Salatkartofseln. dickem Reis oder Makkaroni und Salat. I.. V. Wir merken uns Asche aus dem Ofen kann ziemlich staubfrei entfernt werden, wenn man über einen Eimer einen feuchten Lappen legt und dann beim Einfüllen der Asche nur einen Zipfel des Lappens aushebt. Frisierkämme halten läntzer, wenn man sie hin und wieder in kaltem, schwachem Salmiakwasser reinigt. Eardinenschnuren lassen sich mitunter schlecht ziehen. Man hak jedoch keine Schwierigkeiten damit, wenn man sie leicht mit Paraffin einreibt. B c s e n b o r st e n, die durch das viele Kehren zusammengedrückt sind, richten sich wieder auf, wenn man sie eine Weile über kochendes Wasser hält. Man darf aber zum Trocknen den Besen nicht aui die Borsten stellen, sondern läßt ihn auf gehängt trocken werden. Feuchtigkeit im Keller beseitigt man am besten durch Aufstcllen von eini gen Gcräßcn, die man mit ungelöschtem LvUr» füllt. Heringsgeruch an den Händen verschwindet rasch, wenn man die Hände mit Wasser und etwas Senfmchl wäscht. Tabakgeruch beseitigt man bequem aus dem Zimmer, wenn man während der N'cht einen großen, mit Wasser gefüllten Schwamm aufhängt. Fußböden, die frisch gestrichen wur den. wischt man, nachdem sie gut abgetrock net sind, einiqe Male kurz hintereinander mit kaltem Essigwasser ab. Die Farbe wird auf diese Weise härter und läuft sich nicht so schnell ab. K r i st a l l s a ch e n soll man nie in Sodawasser reinigen. Sic bekommen einen schönen Glanz, wenn man sie mit einer Mischung von einem Liter Wasser und einem Eßlöffel Salmiak auswäschr und dann mit einem weichen Leinentuch nach poliert. Schleiflackmöbel lassen sich am besten mit lauwarmem, mildem Seifen wasser reinigen. Man darf aber die Mö bel nicht feucht dastehen lassen, sondern muß sie sofort mit einem weichen Tuch gut trocken reiben. Schuhsohlen werden sehr wasser dicht. wenn man sie öfter -inmal mir Tischlerleim bestreicht. praktische Hausfrau VLLtUrv Mi? wsLbtreHs Jtttsvssssrr MtWWWWlß!^ v/ss ksikt „rsik sein"? Verständnis haben und Güte Kindheit, Jugendzeit, Vollkraft des Lebens und Alterns: alles ist zwangs läufig mitbedingt. Es ist aljo töricht, etwa auf die Zeitabschnitte als solche stolz zu sein,' jeder war einmal jung, alle werden altern. Man muß nur im tiefsten Sinne des Wortes „zeitgemäß" leben und aus „seiner" Zeit das her ausholen, was herauszuholen ist. Die Jugendzeit aller Menschen ist Entwicklung. Zwet Dinge erstrebt der Mensch: Neise und wirtschaftliche Sicherung. Es ist gut, wenn über das Ringen um wirtschaftliche Sicherung das Reifenwollen nicht vergessen wird. Was heißt denn: Reif sein? Zunächst einmal, immer mehr Sie ger bleiben über alle Anfechtungen. Zweitens die Güte gelernt haben aus allem Erlebten. Es ist schwer, reif zu sein: sehr schwer. Und mancher wird es nie. Viele meinen, reif zu jein, weil sie Erfolge im Leden hatten, weil sie es zu etwas gebracht haben. Doch das sind Außendinge Man darf sie nicht unterschätzen: aber wirkliches Men schentum ist mehr, als mir Geschick Geld verdienen können Insbesondere soll ein junger Mensch, wenn er auch tüchtig ist vorsichtig in der Selbstkritik sein, sich selber reir zu nennen. Jedes Obst am Baum ist erst hart und grün und sauer. Auch der Mensch. Der junge Mensch will erst einmal viel vom Leben haben Das ist an und für sich weder schlecht noch unreif. Nur: im Drang nach Erlebnissen über schätzt der junge Mensch die sogenann ten „Freuden": er setzt selbst Dingen, von denen er weiß, daß sie gefährlich sind, wenig oder gar keinen Wider stand entgegen. Und entschuldigt sich vor sich und andern, daß er eben fung ist. Erst wenn der Abstand zu den Dingen gekommen ist, die Kraft, ab zuwehren und zu verzichten aus un heilvoll-schöne Stunden, beginnt das Reisen. Die schönste Blüte des Reifieins aber ist die Güte Ein gütiger Mensch ist nickt recktbaberiick. nickt voricknell mit seinem Urteil: er kennt Mitlerden und — was viel schwerer ist — Mit freuen am Geschick anderer. Ein reifer, gütiger Mensch ist fast immer durch viel Erleben, viel Sorge und Leid gegangen. Er weiß, wie nahe am Abgrund man stehen kann, und daß nicht immer eigene Kraft, sondern eine Hilfe, die außerhalb von Verstand und Vernunft liegt, vor dem Fall zurück reißt. Ein gütiger Mensch hat jene stille Heiterkeit des Wesens, die entwaffnet. Gibt es Schöneres, als mit leisem Eine unentbehrliche Einrichtung für jeden Haushalt ist die Hausapotheke. Sie bat selbstverständlich nicht den Zweck, ärztliche Behandlung durch ständiges Sclbstturicrcn überflüssig zu machen. Zm Gegenteil: sobald eine Erkrankung mit starkem Fieber oder sonstigen Begleit erscheinungen,die Anlaß zur Beunruhigung sind, einhergcht, hole man so schnell als möglich den Arzt. Die Hausapotheke hin- Mutig aufwärts! Le/ /rob im 6/ück unck in ckeinen Teick en. T/n kki-eiL/ou/ nui- iri ck/erer B^cken/eben. ZVo rieb ckie 6«zner ibren Rvbm bene/cken k/nck Lobioöcb/ieb Linken unck rieb neu erbeben. L/e/ cku umbrancksk von cker LobiekLakr IVirren. Dann k/aZe nickt beckrücki. rvaL c/i> zeLebehen. Von ck/erem Lei'cke ioL ckicb nickt beirren, /n c'/e.-er V eli b/cibt nickts beim allen rieben. fub/ei cku vom l/nA.'ück ckick ini Aer: Zeirokicn. K_i/ ckick empor, nur Lckrvackkcit rviU verraten, Servobre a'ir ein kleiner Bunkebcn blollen. Um rti'k unck riolr ckie rcbivere Lari :u iraZen. Brnrt /kurt Laer. Lächeln und beschwichtigendem Wort alles Harte und Verletzende abzu schwächen? Es ist selbstverständlich, daß diese Güte nicht von heute auf morgen in einem ist. Deshalb muß „Reifsein" erworben werden. Solange ein Mensch sich noch an allen Dingen und Menschen stößt, solange er unduldsam und unge duldig ist, ist er nicht reif. Aber stre ben soll er danach: denn auch das äußere Leben wird leichter, wenn Reife in unserm Urteil und Maßstab liegt. 8. 8. gegen soll alle jene Mittel enthalten, die man bei leichteren Erkrankungen, bei Un päßlichkeiten, bei kleineren Unfällen und Verletzungen schnell zur Hand haben mutz. Geschickt« Bastler können sich selber ein Kästchen bauen, das als „Unterschlupf" für die verschiedenen Flaschen und Gläser dient. Es sollte nicht allzu niedrig an gebracht werden, damit kleinere Kinder nicht dazu gelangen können und am Ende giftige Dinge in die Hand bekommen. Ucberhaupt gilt als erste Regel: jedes Fläschchen deutlich zu bezeichnen, und zwar mit weißen Etiketten diejenigen Medikamente, die zum Einnehmen sind, während di« Salben. Wässer usw zum Einreibcn mit roten Etiketten kenntlich gemacht werden, um jede Verwechslung za vermeiden. Unbedingt enthalten soll die Hausapo theke folgende Dinge: 1. Hoffmannstropscn (gegen Uebelkeit, Ohnmacht). 2. Baldriantropfen (zur Beruhigung bei Herz- und Nervenzuständen). 3. Rizinusöl (Abführmittel). 4. Salmiakgeist (gegen Insektenstiche). 5. Essigsäure Tonerde (für kühlende Umschläge). 6. Arnikatinktur (für Muskclschmerzen und Entzündungen). 7. Olivenöl oder eine gute Brandsalbe für Brandoerlctzungen). 8 Glyzerin und Vaseline (für Hände). 9. Benzin (zum Reinigen von Wunden). 10. Verschiedene Teesartcn, die alle in Dosen an bewahrt werden sollen: Eine Hausapotheke ist notwendig