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Sächsische Volkszeitung
- Erscheinungsdatum
- 1939-03-11
- Sprache
- Deutsch
- Vorlage
- SLUB Dresden
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Rechtehinweis
- Urheberrechtsschutz 1.0
- Nutzungshinweis
- Freier Zugang - Rechte vorbehalten 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id494508531-193903112
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id494508531-19390311
- OAI
- oai:de:slub-dresden:db:id-494508531-19390311
- Sammlungen
- Saxonica
- Zeitungen
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
-
Zeitung
Sächsische Volkszeitung
-
Jahr
1939
-
Monat
1939-03
- Tag 1939-03-11
-
Monat
1939-03
-
Jahr
1939
- Titel
- Sächsische Volkszeitung
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Sonnabend/Sonntag, 11/12. März 19S9 Sächsische Volkszeitung Nummer S1, Seite 4 Orssclsn geiz der Städte lieb ausgezeichnete Ratsschulen aufkommen, zu einer Zeit, da die mit der Erhaltung Ihres Territorialfürsten standes beschäftigte Kirche die Bildungsaufgdbe sehr vernach lässigte. So wurden die Städte eine bevorzugte Pslegestätte des deutschen Humanismus. Die Städte haben den Verfall des alten Reiches in der Neuzeit auf verschiedenste Weise mttgemacht oder überwunden. Manche freie Reichsstadt wurde wieder ein unbedeutendes Ackerstädtck>en, andere blühten auf in der Kraft des Havdels, andere gerieten unter Fürsten und verloren ihre Reichsnnmittel- barkoit, nur wenige blieben über den Reichsdeputationshaupt- schluß hinweg freie Reichsstädte, und heute künden nur noch zwei in ihrer Vcrwaltungssclbständigkcit, ohne eigentliche Hoheit, von der alten politischen Stellung der deutschen Städte und des deutschen Bürgertums. Es war nicht ohne weiteres ein geschichtliches Unrecht, das; die Städte aufhärtcn, das zu sein, was sie einmal waren; denn sie, die einst aus dem Drang zur Freiheit groß geworden waren, wurden im Laufe der Zeit immer mehr zum Hort ständischer Vorurteile und Bindungen, gegen die sich die Innerdeutsche Freiheitsbewegung zu Anfang des IS. Jahrhunderts wandte. Freilich gelang es dieser Frei heitsbewegung, die die veralteten Zunft- und Gewerbeordnungen aufhob, nicht, die neue Freiheit an Ordnungen zu binden. Das 19. Jahrhundert hatte zuviel zu tun mit der Bewältigung der von der heranfkommenden Industrie gestellten Aufgaben, mit der Rezeption des neuen Standes der Industriearbeiter, den man den vierten Stand neben Adel, Klerus und Bürgertum nannte, ohne dah diese Klassifizierung noch einen tieferen Sinn gehabt hätte. Wort und Name des ..Bürgers" verloren den Hellen Klang von Freiheit und Wirklichkeitssinn und bekamen den Beigeschmack des Rückständigen. Geldstolzen, Konventio nellen und mit Vorurteilen Behafteten. Der grohe Kriea. der Im Feuer der Schlachten und In der Not der Heimat die falschen Trennungen im Volke überwand, bereitete wie die verwaltungs rechtliche so auch die soziologische Rückgliederung des Bürger tums in die Volksgesamtheit vor, in der Büraer, Bauern und Arbeiter sick in einer neuen Zuordnung zu gemeinsamem Dienste begegnen sotten. tag und Freitag, den 15., 16. und 17. März; in den Verkaufs stellen Herbertstraße 2 und Kreutzerstraße S Donnerstag und Sonnabend, den 16. und 18. März. : Im gestohlenen Kraftwagen verunglückt. Am Freitag morgen stieß ein Personenauto in der Dinterstraße mit einem haltenden Kraftwagen der Reichspost zusammen und fuhr dann über den Fußweg gegen eine Mauer. Der Fahrer des Perso nenwagens, der von einem herbeigerufcnen Postinspektor zur Rede gestellt wurde, gab an. das; er Erwin Meyer heiße und aus Burg stamme. Bis zum Eintreffen der Polizei gelang es dem Fahrer, sich zu entfernen. Die polizeilichen Ermittlungen er gaben, daß ein Erwin Meyer aus Burg seit August vorigen Jah res mit dem in Dresden verunglückten Wagen, der einer Ber liner Firma gehört, wegen Unterschlagung flüchtig ist. In dem Wagen waren noch zwei Männer mitgefahren, die unter Alkohol einfluß standen. Nach ihren Angaben hatten sie den Fahrer, den sie nicht kannten, in der Nacht in Dresden getroffen und waren mit ihm losgefahren Bei dem Unfall hat einer von ihnen leichte Verletzungen erlitten. : Lieferkraftwagen auf Personenauto gestürzt. In der Walburgisstraße stieß ein Lieferkraftwagen, der das Vorfahrt recht nicht beachtete, mit einem Personenkraftwagen zusammen. Der Lieferwagen stürzte um und fiel auf die linke Seile des Personenautos. Zum Glück wurde nur der Fahrer des Liefer kraftwagens leicht verletzt. ; Gaslaterne umgefahren. An der Ecke Freiberger und Ammonstraße fuhr ein« Zugmaschine mit Anhänger infolge Steucrungssä>adens eine Gaslaterne um. Personen wurden nicht verletzt. : In übermäßiger Geschwindigkeit. Ein Kraftradsahrer, der in übermäßiger Geschwindigkeit die Wettinerstraße entlang fuhr, geriet cm der Ecke Große Zwingcrstraße gegen einen ein biegenden Personenkraftwagen. Der Motorradfahrer wurde schwer verletzt. : Im Schneetreiben verunglückt. In der Dresdner Heide geriet in der Nähe der Haidemiihle ein Autobus während eines Schneetreibens aus der Fahrtrichtung, da er von einem entge genkommenden Omnibus zu weit nach rechts gedrückt wurde. Der Autobus rutschte eine Böschung hinab und legte sich seitlich um. Zwei Insassen wurden leicht verletzt, während alle anderen Fahrgäste und das Fahrpersonal mit dem Schrecken davon kamen. : Dompteur durch einen Löwen verletzt. Im Zirkus Sarrasani wurde mährend der Vorstellung der Dompteur Schusser durch einen Prankenhicb eines Löwen an der Hand erheblich verletzt. ; Drei Kontoreinbrüche in einer Nacht. In der Nacht zum Freitag drangen unbekannte Täter nach Einschlagen von Fen sterscheiben in die Geschäftsräume von Firmen auf der Berliner, Leipziger und Hansastraße ein. Sie durchwühlten sämtlicl-e Be hältnisse und erbrachen mehrere Schubkästen. Die Beute war in allen drei Fällen gering. Die Täter erlangten Briefmarken, Der Gaukelter dankt Anläßlich der Vollendung meines 66. Lebenssahres sind mir aus allen Kreisen des Gaues so viele herzliche Glückwünsche zu gegangen, daß es mir leider nicht möglich ist, allen Gratulanten persönlich meinen Dank abzustatten. Ich benütze daher das Sprachrohr der Presse und spreche meinen Parteigenossen und allen Volksgenossen für ihr treues Gedenken meinen herzlichsten Dank aus. Martin Mutschmann, Gauleiter und Reichsstatthaltcr. regung hin eine Dortragssolge mit eigenen Werken de» Dirigenten vorgesehen. In diesem Kompositionsabend Kreiser sind außer einem großen Orchester zur Mitwirkung gewonnen worden: Chartosilax-Estudiantina, Wach-aus-Chor / Carola, I»> gendchor der Dreikönigskirche. Katharine Lange-Frohberg (So- xran), Konzertpianistinnen Käthe Pfau und Schäfer-Frohnert. ein rostfreies Eßbesteck, ein« Aktentasche und verschieden« Wn- scl-estücke. Hinweise zur Ermittlung der Einbrecher erbittet die Kriminalpolizei nach Schiehgasse 7, Zimmer 87. Amtliche Bekanntmachung Ksnnkartenzwang für Wehrpflichtige. Alle männlichen deutschen Staatsangehörigen haben auf Grund der Verordnung über Kennkarten vom 22. Juli 1V38 und der hierzu ergangenen ersten Bekanntmachung über den Kennkartenzwang vom 23. Juli 1938 innerhalb der letzten drei Monate vor Vollendung ihres 18. Lebensjahres (Eintritt in das Wehrpflichtverhältnis) bei der zuständigen Polizeibehörde die Ausstellung einer Kennkarte zu beantragen. Für männliche deutsche Staatsangehörige, die am 1. Oktober 1938 ihr 17., aber noch nicht ihr 18. Lebensjahr vollendet haben, begann die Frist von drei Monaten am 1. Oktober 1938. Die zur Beschaffung einer Kennkarte Verpflichteten, die in Dresden wohnhaft sind, werden hiermit aufgefordert, umge hend bei den zuständigen Meldeämtern Antrag auf Ausstellung einer Kennkarte zu stellen. Zuwiderhandlungen werden mit Haft und mit Geldstrafe bis zu 156 RM. oder mit einer dieser Strafen geahndet. Dresden, 8. März 1939. Der Polizeipräsident in Dresden. Mary Wigman tanzte lm KomödlenhauS Trotzdem sie in Dresden ihre zweite Heimat gefunden hat und sich ihre weltberühmte Tanzschule hier befindet, verwöhnt Mary Wigman die Dresdner nicht. Insofern nämlich, als sie nur selten bei uns auftritt. Ihr letzter Tanzabend liegt fast anderthalb Jahre zurück! In Hinsicht auf das Beglückende ihrer Kunst verwöhnt sie uns allerdings sehr, das konnte man beim diesmaligen Programm aufs neue feststellen. Von den elf angezeigten Tänzen waren nicht weniger als sieben Erst aufführungen. Die „Danksagung" beherrschen Innigkeit und Demut. Zwischen reichem Gestenspisl, bei dem die Glieder in unnach ahmbarer Auflockerung fast unirdisch Mitwirken, steht klar der Inhalt eines lebhaften, bewegten Gesprächs. Leidenschaftlicher Figurentanz, doch mit dem feinsten Stilgefühl nur angedeutet, gibt den beiden Tänzen nach polnischen Volksliedern Inhalt, die tiefste Leidenschaft bewegt, >m Gegensatz zu den mehr auf das Rassige eingestellten, schon früher gesehenen ungarischen Tän zen. Absoluter Tanz dann wieder in der großartigen, erschüt ternden Tanzdjchtung „Der Ruf", die keiner programmatischen Ausdeutung bedarf. Zwei gegensätzliche Tänze nochmnls: die lichte und die dunkle Königin. Die gebende, gütige, liebende Frau und die fordernde, herrschende, abweisende Königin, beide Majestäten in jeder Geste, beide von echtem Märchenreiz. Da neben zwei berühmte Tänze, die jedesmal wieder die Wogen der Begeisterung hochschlagen lassen: die großartige Komposition im „Schicksalslied" und der tiefstes Gefühl in Freude und Schmerz tänzerisch verwirklichende „Mütterliche Tanz". Das volle Haus spendete dieser begnadeten Tänzerin ju belnden Beifall und besonders die Jugend raste nach Wieder holungen, die Frau Wigman aber nur ganz zuletzt einmal aus nahmsweise bewilligte. (Mit Recht übrigens verhält sie sich zu diesem Begehren so zurückhaltend, es paßt nicht in den Stil einer Wigman!) Hanns Hasting, dessen musikalische Bear beitung und Komposition diesen Stil bis ins kleinste trifft, nahm zuletzt die riesigen Ovationen an Seite der Wioman mit entgegen. ' Franz Zickler. schicht entstehen ließ. In der Stadt werden die alten Etandes- begrisse und -grenzen überwunden. Während aus dem Lande sich nur der ritterliche Niedcradel zwischen die landesfürstliche Aristokratie und einem teils freien, mehrerenteils aber unfreien Bauernstand einschob, entstand in den Städten nicht nur das Patriziat, sondern ein freies Stadlbürgertum. Wer seinen Ge richtsstand vor dem Stadtgericht und Grundbesitz hatte, genoß Bürgerrecht, — gleichgültig, ob er freier oder unfreier Herkunft war. Im Anfang war die Einwohnerschaft einer Stadt keines wegs gleichartig, aber die alten ständischen Gliederungen ver loren in ihr ihren Wert; entscheidend wurden allein die neuen, auf Leistung und Verantwortung beruhenden sozialen Verhält nisse. Städtische Beschäftigung macht gleich und es gilt der Rechtssatz: Stadtluft macht frei. Hat sich ein Höriger Jahr und Tag am Marktort aufgehalte», um Handel oder Handwerk zu betreiben, so ist der bisher nicht erhobene Anspruch des Herrn verwirkt. Die ersten städtischen Privilegien neben der Zoll freiheit heben die hofrechtlichen Lasten auf, die die ihnen unter worfenen Einwohner sehr im Erwerb hemmen mußten. Die städtische Besttzleihe führt zum Unterschied von der hofrecht lichen nicht eine persönliche Abhängigkeit herbei, sondern nur eine Zinsleistung; die auf dem Grundstück errichteten Bauten werden Eigentum des Erbauers, nicht dessen, der Eigentümer des Grundstückes ist. Das Stadtrecht ist anfangs fließend, aber das Ergebnis war einheitlich ein neuer freier Stand. Die Stadt hat viel größere Möglichkeiten wirtschaftlichen, gesellschaftlichen und geistigen Aufstieges als das platte Land; so wurde sie die große Sehnsucht der Regsten aus dem Volke. Arbeite» konnten die Deutschen ja, im Rahmen der Grundherr schaft und der Rodung hatten sie Ausdauer gelernt; in der Stadt konnte die Arbeit vielseitiger und fortschrittlicher ein gesetzt werden. Die kulturelle Tätigkeit und Entwicklung ver legten sich um die Mitte des 13. Jahrhunderts immer mehr in die Städte; wenn auch die Kulturträger noch lange, aus kirch lich» Kreisen stammten, so entPand doch nach und nach in der städtiscken Bevölkerung eine für geistiae Kräfte sehr aufnahme fähige Schicht. Besonders die neuen Brttelorden ergänzten sich aus dem städtischen Bürgertum und arbeiteten In Ihm, — durch Seelsorge, Liebestätigkeit und Schulpflege. Der Bildungsehr- 20 Jahre Kreiser-Konzerte. Für das am Freitag, dem 17. März 1939, 20 Uhr im Dereinshaus Dresden-A., Zinzendors- straße 17, stattfindende 2. dieswinterliche Orchesterkonzert mit Etnsührungsvortrag von Dr. Kurt Kreiser ist anläßlich des 20jährigen Bestehen» der Kreiser-Konzerte auf vielseitige An- 6. Opernhauskonzert Aeihe Y Wilhelm Backhaus, der nun 55jährige, aus Leipzig stammende Meisterpianist von Weltruf, kehrte nach langer Zeit wieder einmal im Opernhauskonzert ein. Er erneuerte seinen Ruhm als glänzender Spieler, als ein Pianist von geschlissenster, sauberster Technik. Die Klarheit seines Spiels war gepaart mit männlich kraftvoller Auffassung, die dein erwählten Werk, dem Klavierkonzert B-Dur von Brahms, vortreff lich angepaßt war. Dieses Werk hat sinnfälligere Art als das andere Brahms-Klavierkonzert in d-moll, ist aber auch durchaus sinfonisch gehalten, also dem Orchester gleichgestellt und nicht ausschließlich virtuoses Spielstllck. Dieser sinfonische Charakter verlangt vom Ausführenden daher mehr Gestalterkraft und Ein- fllhlungstiefe. Wenn man Backhaus früher manchmal mehr als Virtuosen feierte, so kann man ihm jetzt den Rang eines feinfühlenden, ganz reif gestaltenden Künstlers auf keinen Fall mehr absprechen. Die Staatskapelle, die unter Böhm in dieser Woche bereits in Hamburg mit Backhaus konzertierte, war mit ihm eine einzige Einheit. Den auf dem Zettel nicht genannten Solisten des Tellos (Hesse) Und der Klarinette, die tm Andante-Satz neben dem Klavierspieler ein bideutfWncs Wort zu führen haben, ließ Backhaus am Ende auch die ver diente Auszeichnung zuteil werden. Man jubelte den Künstlern allen zu. Als 1880 das B-Dur-Konzert von Brahms uraufgesührt wurde, arbeitete gerade Bruckner an seiner 6. Sinfonie in A-Dur. Sinnvoll stand dieses Werk neben jenem im jetzigen Programm. Dieser Bruckner erklingt verhältnismäßig selten. Der gedankliche Gehalt ist nicht etwa minderen Wertes. Die Gefühle erscheinen sogar in einer lichteren, weniger proble matischen Gestaltung zum Ausdruck gebracht. Aber es ist mit dem Schicksal dieser Sinfonie ähnlich, wie mit dem von Beetho vens „Vierter". Das Werk will nicht recht in Mode kommen. Dabet kann sich ein empfindender Mensch unmöglich der Offen barung des Adagios oder der naturverbundenen Art de» Scherzos entziehen. Dr. Kurt Kreiser. ; Hochschulnachrichten. Dr.-Ing. habil. Franz Fehdr, Vberassistent am Institut für anorganische und anorganisch technische Chemie der Technischen Hochschule Dresden, ist die Dozentur (Lehrbcfugnis) für das Fach „Anorganische und ana lytische Chemie" in der Chemischen Abteilung der genannten Hochschule verliehen worden. : Deutsches Hygiene-Museum. Dienstag abend findet der bereits angekllndigte Vortrag von Herrn Stadtrat Sanitätsrat Dr. Hopf (Dresden) über „Sauberkeit und Körperpflege" mit Lichtbildern um 20 Uhr im großen Saale des Deutschen Hygiene- Museums statt. Eintritt für ;edermann frei. : Straßenbahn-Stadtrundfahrten wieder täglich. Da be reits eine ressr Nachfrage eingesetzt hat. werden die Stratzenbahn- tadtrundfahrten, die in den Wintermonaten nur sonntags durch- lefllhrt wurden, ab Mittwoch, den 15. März, wieder täglich tattfinden. Abfahrt ab Hauptbahnhof (Reitbahnstraße) werk tags und sonntags 10 und 14.30 Uhr. : Todesfall. Im 67. Jahre starb Studiendirektor i. R. Dr. Curt Walther. : Durchgehende Kassenzeit In der Sparkasse. Nm 10. März führte die Sparkasse der Stadt Dresden, einem Wunsche ihrer Sparer folgend, in der Hauptstelle, Schulgasse 4. 1., für ihre ge samte Sparkundschast die durchgehende Kassenzeit von 8.30 bis 18 Uhr ein. : Deutsch-Griechische Gesellschaft. Die Dresdner Ortsgruppe der Deutsch-Griechischen Gesellschaft, die das Ziel verfolgt, den kulturpolitischen Austausch zwischen Deutschland und Griechen land zu pflegen und die vor etwa 10 Jahren ins Leben gerufen worden ist, hat ihre Arbeit wieder ausgenommen. Dr Hiller und der stellvertretende griechisckie Konsul. M. Pin dos, luden zu dem Erössnungskonzert im Palmengarten, der mit den deut schen und griechischen Nationalfarben festlich geschmückt war. Der Vorstand der Dresdner Ortsgruppe. Oberstudiendirektor Dr. Johannes Klein stück (Bihthumsches Gymnasium) hielt die Dcgrüßunasanspracl)«. Er streifte die zu allen Zeiten leb haften Wirtschaftsbeziehungen znstschen Deutschland, insbeson dere zwisck-en Dresden und Griechenland und sprach von der in Dresden besonders stark vertretenen griechischen Kolonie; auch davon, daß das humanistisä-e Vitzthumsche Gymnasium zu Dres den von jeher stark von Griechen besucht gewesen sei. Es folgte nun ein reichhaltiger Konzertteil, der zum großen Teile von dem rühmlich bekannten Mandolinenorchester Chartofllax- Estudiantlna unter der beivährten Leitung von Professor Georgos Chartofilax bestritten wurde. Dieses eröff nete den Abend mit einer altbyzantinisäx'n Hymne, deren ein fache, aber feierliche Melodie auch das Kernstück der „Hodigi- tria", der Muttergotteshymne, bildete, die noch später, zu den Zeiten des oströmischen Kaisers Theodosius II. und der Aelia Eudokia, in Byzanz bei festlichen Gelegenheiten gesungen wurde. Im weiteren Verlaus hörte man die Klangsreudigen, ein Abbild des cwigblauen, sonnigen Südens vermittelnden „Griechischen Erinnerungen" von Chartofilax, die von einer eigenartigen, scipverinUtigen Schönl)«it erfüllten akarnaniscl>en. epirotiscl^n und mazedonischen Tänze und die frohsinnigen, ethnographisch reizvollen „Gricchisclnm Volkslieder" in der Bearbeitung von Chartofilax, sowie dessen farbenreiche, chromatisch durchsetzte „Griechische Phantasie". T. Bourlos (Berlins sang mit sehr schöner, weicher Stimme mehrere griechische Lieder, die von eigenartigem Stimmungsreiz erfüllt sind; und Anna Tassa- poulos vom Deutsckzc» Ozrcrnlzaus Berlin (Sopran) sang eben falls mehrere griechische Lieder, die voll feiner Charakteristik und hoher harmonisckzer und melodischer Schönheit sind. Am Flügel begleitete Kavellmcister Herbert Stock mit vollendeter künstlerischer Aigmssungsgabe. Er und alle solistiscl-en Kräfte, wie auch das Orchester unter Prof. Ehartofilax. wurden mit Recht durch reichen Beifall ausgezeichnet. Felix v. Lepel. : Katholischer Kunstkreis. Montag. 13 März, 20 Uhr Im Belvedere Lichtbildervortrag von Pfarrer Hartwig (Freiberg): „Passionsdarstellungen in alter und neuer Zeit." : Altmarkt-Ausstellung nur noch bis IS. März geössnet. Wegen dringender Ausstellungsnorarbetten kann die Sonder ausstellung des Stadtmuscums „Bilderbuch vom Altmarkt" nur noch bis 15. März geöffnet bleiben. Eine Führung findet noch mals am 15. März um 12 Uhr statt. : Eingestelltes Verfahren. Zu dem Unfall auf dem Dresd ner Hauptbahnhof vom 1. November 1938. bet dem ein Per; sonenzug gegen ein Stellwerksgebäude gefahren ist, wird mit- geteilt. daß das Verfahren eingestellt worden ist. Ein strafbares Verschulden des Zugpersonals ist nicht festgcsiellt worden. .- Freibankflelschoerkauf. In der Wocl;« vom 13. bis IS. März 1939 ist der Verkauf in den nachstehenden Verkaufsstellen zu folgenden Zelten vorgesehen, und zwar: In der Markthalle Antonsplatz und der Neustädte: Markthalle Mittwoch, Donners Die Speisekarte der Trotzköpfe Es gibt Trohköpfe, die ihr ganzes Leben damit verbringen, mit Spitzenleistungen einer Unvernunft zu glänzen, die sich u. a. auf ihrer täglichen Speisekarte äußert. Es sind die Trotzköpfe, die mitten im tiefsten Winter von heißer Sehnsucht nach früh- lingszartem Blattsalat gepackt werden. Es sind die Trotzköpfe, die ihren Drang nach Spiegeleiern grundsätzlich in eine Zeit verlegen, die den Hühnern nicht patzt. Es sind die Trotzköpfe, die auf Gän eschmalz bestehen, wenn Butter auf den Tisch kommt, die aber gar nicht daran denken, Gänseschmalz zu essen, wenn es Ihnen zu ällig vorgesetzt wird. Es sind die Trotzköpfe, die den Fle-schköstler horvorkehren, ivenn sic von einer vegetarischen Mahlzeit sitzen, die aber den leidenschaftlichen Vegetarier inimen, wenn man ihnen Eisbein mit Sauerkraut anbietet. Diese Trotz- köpfe sind zu denkfaul, um ihren Speisezettel nach -er jeweili gen Geberlaune der Natur auszurichten, die nun einmal am Nordpol keine Apfelsinen wachsen lätzt. Die Natur ist wahrl-astig verschwenderisch genug, um auch das verwöhnteste Leckermaul nicht Hunger leiden zu lassen, und wenn die Trotzköpfe das nicht ivahrhaben wollen, dann mögen sie sich gefälligst an einen Herrn Roderich wenden, der täglich in neuen Leckerbissen schwelgt. Dieser Herr Roderich hat näm lich das große Glück, in seiner Gattin Garnichtsaul eine kluge Hausfrau zu besitzen, die mit offenen Augen über den Markt geht und Gebrauch von all den Genüssen macht, die er ihr je nach Jahreszeit zu bieten hat. Sie erreicht damit nicht allein einen wünschenswert abwechslungsreichen Mittagstisch, sie spart dabei auch noch an Wirtschaftsgeld, denn sie kaust eben Spargel, wenn ihn die Natur in großen Mengen, also billig, liefert. Dresdner Lichtspiele Capitol: „Wasser für Canitoga" Für eine Goldgräberstadt hoch oben im Norden Kanada» wird eine Wasserleitung gebaut. Aber es gibt Leute, die ein Interesse daran haben, daß kein Wasser nach Canitoga kommt: die Schnapssabrikanten, die ein Absinken des Wiskyverbrauchs fürchten. Und noch mehr di« Konkurrenzgesellschaft der nächsten Goldminen, die verhindern will, daß die Canitogaminen besser ausgebaut iverden als bisher. So geschieht beim Bau der Wasser leitung ein „Unglück" nach dem andern: Bald werden zu starke Sprengladungen verwendet, bald stört ein Erdrutsch... Pis es einem Bauingenieur, dem ehemaligen Pionierosftzler Mon> stuart gelingt, die Saboteure festzustellen. Er rettet das Werk und seine Kameraden, blitzt aber dabei selbst sein Leben ein. Dieser Ingenieur ist eine Bombenrolle für Hans A l b e r s. .Er kann hier mehr geben als den lebenbcjahenden Optimisten: einen Mann, der sich dem Schicksal stellt, der nickst ausweicht, sondern seine Pflicht tut. Montstuart briäst unter der Beschuldi gung. die gegen ihn mit dem Schein des Rechts erhoben ivird, er sei ein Mörder, säst zusammen. Aber er rasst sich auf, tarnt sich nrit der Maske eines hcmmungslosen Säufers und bringt in zäher Arbeit Licht in das Wirken der dunklen Mächte, die sein und seiner Kameraden Werk zerstören wollen. — Peter Poß als Chefingenieur, H. Kalnbcrg und Andrew Engelmann verkörpern Kameraden Montstuarts, Charlotte Susa und Hilde Sessak zwei Frauen, die seinen Weg kreuzen Von den iveiteren Mitwirkenden seien Josef Sieber. Hans Mierendorff und Arthur Reinl-ardt genannt. — Herbert Selpin hat die Spielleitung gehabt, unter seiner Führung ist ei» großzügig angelegter Film von starker Wirkung entstanden. Wenn der Film auch in einer fremden Umwelt spielt, ist er doch in seinen Grundgedanken, in den Leitmotiven Ehre, Pflicht und Kameradsäwft. ganz deutsch. Die Musik des Films mit dem Pionierlied vom Soldaten Johnny, das in der Handlung eine bedeutsame Rolle spielt, hat Peter Kreuder geschaffen. Dr. Gerhard Desczyk.
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