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Freilag, 25. November 1938 Im Fall« pöninge« Ansprüche, spület oder oon di derer Tewolt, verbot, etntretenber vetrtedo» hat der «ejleher oder tvrrbungtirtbend« tel» soll» dl» geltunz ln beschrinUem Umsonz«, d»» nicht erscheint. irrsülliin,,,rt Ist D « « « » « » «rscheint I «al wSchrntkich. AkonaMche, vezngeprei» durch Tröger «Inschl. U> Vsg bzio. « Vs- Irögerlohn 1.7V; durch die Poft 1.70 «inschliebiich Voftüdenveisungqebllhr, »ujüglich U Psz. Post-Bestellgel». Viuj«l-Ni. lv Psr-, Sonnabend» und 8«Vtar»»Nr. N Psg. Abbestellungen müssen spätesten, «ln« Woche vor Ablaus de« vejugrzett schrlstllch beim Verlag «ingegange» sei». Unser« Trllgtt bürse, teln« Abbestellungen «nl,eg,nnehme«. verlog»«rs Deeede». Anjelgenpreis«: dl, lspalllg« » «m brelt« gell« I für FomlNenon)eigen I Vi» gür Vlatwünsch« könne, «t, keln, »ewSst, Niste». Schrlsllellung: Dre^en-A., VoN«rstras>«1k, 8«rernrs »711 ». voll Seschästestell«, Druck und v«rlag: Dermonla Buchdrucker«« und Vers«, Th. und S. Winkel, PoNerftrah« 17, gemrrrs tlülr, Postscheck: M. 10«, Bank: Stadtbant Dreien dl«. I17S7 Nummer278 — 37. Iahrg Sächsische volksseilung DeuW-iapamsches Kulturabkommen Unterzeichnung in Tokio am zweiten Lahrestag des deutsch-japanischen Antikomintern-Abkommens Tokio, 25. November. Heute, am S. Jahrestag des deutsch-japanischen Antikwmlntern-Abkommens, ist in Tokio durch den deutschen Botschafter Ott und den japanischen Außenminister Arita ein deutsch-japanisches Kultur abkommen unterzeichnet worden. Das Abkommen sieht eine enge Zusammenarbeit und planmäßige Förderung der Beziehungen auf den verschiedensten Gebieten des kulturellen Lebens vor. Die beiden Regierungen bringen hierdurch ihren Willen zum Ausdruck, im Bereiche des Kultur lebens in engster Verbundenheit zu arbeiten und die Weltgefahr des Bolschewismus auch innerhalb dieses bedeutsamen und wichtigen Gebietes zu bekämpfen. Kesttag volksverbundener -eulscher Kunst Gemeinsame Mrestaaung der AelchSkullmlammer und der AS-Gemeinschaft „Kraft durch Freude" — Dr. Goebbels spricht fiir die Kulturschaffenden — Dr. Ley für die Kulturempsangenden Großdeutschlands Berlin, SS. November. Im festlichen Raume des Deutschen Opernhauses und ln Anwesenheit zahlreicher Mitglieder der Reichsregierung, des Diplomatischen Korps, der Italienischen Ehrengäste mit dem Generaldirektor der Freizeit-Organisation Dopolavoro, Com- mandatore Purcetti, hervorragender Vertreter aus Staat und Bewegung, Kunst und Kultur, Wehrmacht, Wissens«l)aft und Wirtschaft und der in- und ausländischen Presse hielt am Frei lag di« Reichskulturkammer gemeinsam mit der NS- Gemeinschaft „Kra.ft durch Freude" ihren fünften Jah restag ab. Zum ersten Male nahmen an diesem Festtag volksver- bundcner deutscher Kunst auch die Vertreter der in das Reich hcimgekehrien deutschen Ostmark und des Sudetcnlandes teil. Fiir die Kulturschaffenden Großdeutschlands sprach der Präsi dent der Reichskulturkammer, Reichsminister Dr. Goebbels, und fiir die Millioucnorganisation der Kulturempsangenden Reichsorganisationsleiter Dr. Ley. Die Betreuer der beiden großen deutschen Kulturorganisationen gaben Bericht über die gewaltige knlturschöpferische Arbeit des vergangenen Jahres und zugleich die Richtschnur fiir die bevorstehenden Ausgaben. Dieser Bedeutung der festlichen Sitzung entsprach auch das äußere Gepräge und der auserlesene künstlerische Auftakt. Unter der Stabführung des Generalmusikdirektors Clemens Kraus von der Münchener Staatsoper leitete das Festliä)« Präsidium von Richard Strauß die Sitzung ein. Dann sang Kammersänger Heinrich Schlusnus Franz Schuberts hcrrlici-e Hymne „An die Musik" und das „Dem Unendlichen" geweihte Lied. Mit Johann Sebastian Bachs Brandenburgischem Konzert Nr. 3 schloß der künstlerische Auftakt. Dr. Ley, der bann, von lebhaftem Beifall begrüßt, das Wort nahm, rief die Erinnerung an die Tage wach, da vor fünf Jahren die NS-Gemeinschast „Kraft durch Freude" ge gründet wurde. „Allein das Herz und das Gefühl waren damals Taten", so erklärte er. „Der Verstand wollte dieses gigantische Werk nicht begreifen. Unsere Gegner höhnten da mals und behaupteten, daß die neue Einrichtung nur dazu dienen sollte, dem Arbeiter Sand in die Augen zu streuen. Und das Herz behielt doch recht. Wir begannen ein sozial politisches Werk, das heute in der gesamten Welt einzigartig dasteht!" Oie Rede -es Michspropagan-amLnisters Von stürmischem Beifall begrüß«, ergifs dann Reichs- Minister Dr. Goebbels das Wort, um als der für di« Kul- turführung des nationalsozialistischen Staates verantwortliche Minister zu einer Reihe der wichtigsten Fragen und Pro bleme des deutschen Kun st lebens Stellung zu nehmen. Dr. Goebbels führte u. a. aus: „Wir haben uns niemals einem Zweifel darüber hingege- bcn, daß kulturelle Leistungen nicht durch Organisationen hcr- beigeführt werden. Für uns ist die Organisation niemals Selbstzweck, sondern nur Mittel zum Zweck. Man soll nicht organisieren, was man organisieren kann, sondern was man organisieren muß. Uns interessiert deshalb auch heute, da die Organisation der Reichskulturkammer auf festen Füßen steht, nicht so sehr mehr die Organisation, wie der durch sie erstrebte und zum Teil schon erzielte Erfolg. Ich versage es mir diesmal, ihn Im einzelnen durch Zahlen und Daten zu belegen. Eine reiche und in der ganzen Welt bewunderte deutsche Theaterkultur, ein kühn aufstrebender, auf hervorragende Leistungen gerade in diesem Jahr zurückblicken- dcr und im internationalen Wettbewerb rühmlich ausgezeichne ter deutscher Film, eine einheitlich ausgerichtetc deutsche Presse, die ein politisches Knmvsinstrumcnt ersten Ranges darstellt, eine neu erblühende bildende Kunst, ein mannigfaltiges und an Ideen und Projekten übcrquellendes deutsches Schrifttum, eine unter allen Kulturvölkern führende deutsche Musik, ein vor bildlicher Rundfunk, das sind die Ergebnisse einer fünfeinhalb jährigen Aufbauarbeit, die vom nationalsozialistischen Staat eingeleitet und durchgeführt worden ist. Welches andere Volk hätte dem auch nur annähernd Glei ches gegenübcrzustcllen? Dabei sind wir in diesem Aufbauwerk zusätzlich vor Fra gen gestellt morden, die ihrer ganzen Struktur und Anlage nach mit besonders großen Schwierigkeiten verbunden waren. Ich möchte deren einige hier näher darlegen: Der Nationalsozialismus ist eine antisemitische Bewegung. Es war deshalb notwendig, sich auch auf dem Felde des deut schen Kulturlebens mit der Iudenfrage sofort und radikal aus einanderzusetzen. Wir haben das getan. Wir haben trotz aller damit verbundenen Gefahren dieses Problem beim Schopfe gefaßt. Wir haben -le Juden aus dem kulturellen Leben unseres Volkes radi kal ausgeschaltet. Wir haben den Versuch gemacht, die von Juden besetzten Stellen durch Träger deutschen Geistes und deutscher Kultur neu zu besetzen. Und das Ergebnis war, daß nicht die von unseren Kritikern prophezeiten Folgen eines allge meinen Verfalls unseres kulturellen Lebens eintraten. Im Ge genteil: Nun erst konnte sich das deutsche Kulturleben zu voller Blüte entfalten. Wir haben damit unserem Volke und auch der Welt einen Anschauungsunterricht von unschätzbarem Werte erteilt. Das Ausland nimmt die deutschen Juden in Schutz. Aber leider nimmt es sie uns nicht ab. Die Weltkampagne gegen Deutschland in der Iudenfrage ist eine freche Spekulation auf unsere Angst oder auf unsere weltberühmte sentimentale Weich herzigkeit. Aber das wirkt aus uns heute nicht mehr. Wir sind dagegen vollkommen immun. Wir sind auch ganz unempfindlich geworden gegenüber den vor dem Kriege, während des Krieges und besonders nach dem Kriege auch in Deutschland üblich gewordenen Zerslörnngsmelko- den einer jüdischen oder jüdisch inspirierten sogenannten Geistig keit, die darauf ansgeht, die staatlichen oder welt anschaulichen Autoritäten des öffentlichen Lebens durch ewig wiederholte Boshaftigkeit vor dem eigenen Volke zu diskredi tieren. indem sic ihren übelriechenden, schalen Witz an ihnen anstobte, den geaen sich selbst loszulassen sie vielmehr Veran lassung gehabt hätte. Das alle kaiserliche Regime Ist in dieser Hinsicht von einer geradezu bewundernswerten Langmut gewesen. Es Kat diese Langmut dann am st. November lstI8 teuer und bitter be zahlen müssen. Die furchtbarsten Folgen dieses giftigen und hohntriefen den Witzfcldzuges des jüdischen Intellektualismus gegen die Staatsautorität haben sich dann beim Bürgertum von Besitz und Bildung gezeigt. Es gibt einen letzten Rest verwahrloster Intellektueller, der heute gerne etwas Aehnliches mit uns versuchen möchte. Ich meine hier nicht eine harmlose, gutmütige politische Ulkerei, die aus dem Herzen kommt und niemals böse gemeint ist. Wir sind nicht überempfindlich, und Im Bedarfsfall verfügten wir selbst über genügend Sicht, um uns entsprechend zur Wehr zu setzen. Aber irgendwo ist der Spaß zu Ende, und zwar da, wo er an die heiligen Güter unseres nationalen Lebens heran tritt. Es gibt bestimmte Werte in einem Volke, die u n - antastbar und auch dem Zyniker heilig bleiben müssen. Man komme uns nicht mit dem Einwand, man wolle ja nur durch positive Witze unsere Politik unterstützen. Wir haben eine solche Unterstützung durch Eonference und sogenannte Ulk- macher nicht nötig. Im übrigen sind die Probleme, die heute von der deutschen Staatssührung gelöst werden und gelöst werden müssen, viel zu groß und viel zu ernst, als daß sie mit einem harmlosen Witz abgetan werden könnten. Es gibt im öffentlichen Leben in Deutschland genug Gegenstände, Personen und Vorgänge, über die es sich eher zu witzeln verlohnte, als gerade über die Schicksalsprobleme der Politik. Warum greifen diese frivolen Ulkmacher nicht die Juden an, wie die Juden uns angreifen? Warum sollen die großen Fragen unseres nationalen Lebens gerade Gegenstand des Witzes sein? Warum nicht im Gegen teil die Spießer, die MIeßmacher, die faulenzenden Gesellschafts drohnen, die eitlen, nichts wissenden und verantwortungslosen (Fortsetzung aus Seit« 2.) Achse und Dreieck Am L5. November 1938 jährt sich zum zweiten Male der Tag, an dem der Antikominternpakt zwischen Deutschland und Japan als geschichtliches Ereignis ersten Ranges ver öffentlicht wurde. Daß das ein solches Ereignis war, ist von der öffentlichen Meinung gewisser Demokratien nicht so« fort erkannt oder begriffen worden, denn sie tat zunächst so. als sei das Ganze nichts anderes als ein Versuch, offene Türen einzurennen. Es wurde mit sehr viel Selbstgerechtig keit darauf hingewiesen, daß dieser Pakt zwischen zwei an geblich grundverschiedenen Völkern unzweckmäßig sei, was allerdings seinerzeit die sogenannten Demokratien nicht daran gehindert hatte, alle Völker jeder Kulturstufe, soweit sie dazu bereit waren, gegen das Deutsche Reich zu mobili sieren. Seitdem es den Antikominternpakt zwischen Deutsch land und Japan gibt, seitdem dieser Patt ausgewcitet ist durch das Dreieck Berlin—Nom—Tokio, seitdem er sich auch auf die Achse Berlin—Rom stützen kann, l>at sich einiges zu getragen, was nicht übersehen werden kann. Da ist der Bür gerkrieg in Spanien, da ist das gewaltige Ringen zwischen Japan und China im Fernen Osten. Die international« Entwicklung ist doch etwas anders vor sich gegangen, als die Siegermüchte in Versailles «»gekündigt hatten, denn nicht die Demokratie, nicht Frieden und Freiheit wurden Sinn und Zweck der Völkergemeinschaft, sondern imperialistischo Machtgier auf der einen Seite und die zerstörende Kraft des Bolschewismus auf der anderen Seite. Vielleicht wäre der Imperialismus der großen Demokratien dabei Uber den Haufen gerannt worden, hätte sich nicht im deutschen Volks ebenso wie zuvor in Italien, die Urgewalt der totalitären Ordnung erhoben. Japan hat dies Prinzip der totalitären Ordnung aus dem Gang seiner Geschichte heraus zum Staatsgrundgesetz erhoben. Es hat Japan nicht daran gehindert, sich außen politisch mit Demokratien zu verständigen und zu verbün den; aber es hat Japan rechtzeitig die Gefahr erkennen lassen, die dem japanischen Staatsgesüge, seinem sozialen und geistigen Aufbau durch den Bolschewismus drohte. Ge rade im Fernen Osten haben Moskau und die Komintern versucht, die Front der kapitalistischen und imperialistischen Gegner auszurollen, denn im Fernen Osten waren und sind ungeheure wirtschaftliche und finanzielle Interessen dieser demokratisch-imperialistischen Gegner zujammengeballt. Was sich im Fernen Osten in großem und weitem Rahmen ab spielt, das wiederholt sich in Westeuropa, geographisch zwar weniger weiträumig, machtpolitijch aber ebenso bedeutsam. Der Bolschewismus hat auf der ganzen Linie seine Traban ten ausgeboten. Ungeheuer ist die Verwüstung, die der Bolschewismus in den Großräumen des Fernen Ostens sozial und geistig angerichtet hat, nicht etwa gestützt auf die Kraft seiner Ideen, sondern darauf, daß er nationale und soziale Gegensätze anfzureißen oder zu erweitern sucht. Der Anti kominternpakt hat allein schon dazu ausgereicht, gegen diese wilde Flut der Zerstörung Dämme auszubauen, hinter denen sich zunächst einmal organisatorisch die Wiederherstellung der Ordnung vollzieht. Die totalitären Staaten haben die belebende Kraft der Ordnung sür sich gemeinsam. Aus dieser Gemeinsamkeit hat sich mancherlei anderes ergeben wie die Solidarität poli tischer Interessen, weiter der ernste Wille, die seelischen Mächte und Kräfte, die eine Nation geistig bilden und ge. stalten, in sich selbst zu befestigen und, soweit das angängig ist, gegenseitig dienstbar zu machen. Wenn Demokratien von sich behaupten und aussagen, ihre Grundprinzipien seien ge eignet, auf alle Völker auf einer gewissen Kulturstufe über tragen zu werden, so gilt dies erst recht von den Grundprinzipien der totalitären Staaten. Es gilt dies um so mehr, als diese Grundprinzipien auf die unbedingte Ordnung abgestellt sind, besonders in einer Umwelt, die halb oder ganz bolschewistisch verseucht ist. Der Antikominternpakt, der seine Bewäh rungsprobe so glänzend bestanden hat, ist von den Ereig nissen nicht überholt, sondern im ganzen Umfang gerecht fertigt worden. Die gemeinsame Abwehr gegen den Bolsche wismus, die sich in ihren Mitteln den Angriffsformen der Komintern angepasst hat, hat zum mindesten erreicht, daß die Angrisfsfront überall da, wo sie schon weit vorgetragen war, zurückgedrängt worden ist. Ohne den Antikomintern- Pakt wäre Spanien zu einer bolschewistischen Hölle gewor den. Die Demokratien, die heute noch glauben, alles aus sich selbst zu sein, ahnen vielfach gar nicht, was sie dem Antikominternpakt und dem Willen der totalitären Staaten zur Verteidigung der Ordnung verdanken. Wo und wie diese Ordnung gefährdet sein kann, das erleben wir in den Vereinigten Staaten, in denen es nicht nur eine hochkapi- talistischo Wirtschaftskrise gibt, sondern auch eine Ausein andersetzung zwischen ausbauenden und zerstörenden Mäch ten. Die Zukunft aber wird nicht diesen kränkelnden Demo kratien. sondern den aesunden Nationen gehören, die sich zu