Suche löschen...
Sächsische Volkszeitung : 08.11.1938
- Erscheinungsdatum
- 1938-11-08
- Sprache
- Deutsch
- Vorlage
- SLUB Dresden
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Urheberrechtsschutz 1.0
- Nutzungshinweis
- Freier Zugang - Rechte vorbehalten 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id494508531-193811085
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id494508531-19381108
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-494508531-19381108
- Sammlungen
- Saxonica
- Zeitungen
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
-
Zeitung
Sächsische Volkszeitung
-
Jahr
1938
-
Monat
1938-11
- Tag 1938-11-08
-
Monat
1938-11
-
Jahr
1938
- Titel
- Sächsische Volkszeitung : 08.11.1938
- Autor
- Links
- Downloads
- Einzelseite als Bild herunterladen (JPG)
-
Volltext Seite (XML)
I^otirsn Vie 8etonvsn6 im Westen Der Führer sprach in seiner Nürnberger Schlußrede von dem gewaltigen Festungsbauwerk, das seit Juni dieses Jahres entlang der Westfront im Entstehen ist. Das ganze deutsche Volk, besonders aber die Bewohner des Westens, die das große Geschehen miterlobten, sind davon überzeugt, daß dieser Schutz wall im Westen in den Krisenlagen Ende September bereits seine erste Probe bestanden hat. Als der Führer im vorigen Monat verschiedene Baustellen besichtigte, konnte er den ihm um drängenden Bauarbeitern sagen: ,^Zor fünf Monaten konnte ich Euch noch nicht sagen, warum Ihr hier so angestrengt Tag und Nacht arbeiten müßt, jetzt wißt Ihr es selbst." Es ist begreif lich, daß das Interesse an dem Riesenwerke allgemein wächst. Die Zahlen, die der Führer in Nürnberg nannte, zeigen wohl jedem, daß das Bauwerk an sich in einer Größenausdehnung ausgeführt wird, wie es zuvor nie gesehen wurde. Welche Unsumme an körperlicher und geistiger Arbeit von den an dem Bau beteilig ten Arbeitermassen und Dienststellen aller Art zu leisten war und ist, daß können auch Zahlen dem Laien kaum vermitteln. Nach dem Willen des Führers ist in mehreren Linien hintereinander eine Verteidigungszone entstanden, in der jede einzelne Linie für sich jedem Angreifer Halt gebietet, die ganze Zone aber auch vom stärksten Angreifer nicht zu durchbrechen ist. Diese Front aus Eisen und Beton, bestückt mit den stärksten und modernsten Abwehrwaffen, ist in ihrem ganzen Riesenausmaß in kürzester Frist entstanden. Es ist daher auch selbstverständ lich, daß der Einsatz von Schaffenden an diesem Werk in kaum vorstellbarer Stärks erfolgen mußte. Aufgebaut sind die West befestigungen in ihrem ganzen Verlauf auf den bereits seit dem Jahrs 1938 geschaffenen Befestigungsbauten der Fcstungs- Pionler-Dienststellen. Dadurch war die Linienführung gegeben und die bisher geleisteten Erkundungs- und sonstigen Vor arbeiten erleichterten das Anlaufen der verstärkten Bautätig keit. So konnte in kürzester Frist die Organisation des General- Inspektors Todt In ihrem Arbeitsbereich den Bau beginnen. Da zwischen stellte sich überall anfassend in unermüdlichem Eifer die Masse des RAD. und nicht zuletzt trug das Heer selbst zum Ent stehen des Gesamtwertes bei. Mehr als eine kriegsstarke Armee, zahlreiche Pionier-Bataillone des Reiches, waren einen Monat lang zum Schanzen eingesetzt. Jeder — Arbeiter, Arbeitsdienst mann oder Soldat — gab sein Bestes, besonders, als jeder von selbst an zu ahnen begann, wozu er eingesetzt war. Bunker um Bunker von der einfachsten Bauart bis zum schweren Festungswerk entstand. Stände für MG., Pak. und Artillerie wurden durch feldmäßige Anlagen der Truppe ergänzt. Hunderte von Kabelgräben durchschneiden das Gelände. Draht hindernisse schützen die Anlagen auf der ganzen Front, Höcker hindernisse, Wassergräben und Stcilabfälle schassen überall volle Kampswagenfreiheit, Minenfelder machen weite Gelände un gangbar. Ganze Berge wurden versetzt und ganze Wälder nlcdcrgelegt, um das Schußfeld frrizulegcn. Das ganze Gelände bekam ein anderes Gesicht, strotzend von Stahl und Beton, schon rein äußerlich furchterregend und abwehrend. Nur wenige werden sich vorstcllen können, was in diesen Monaten hier im Westen geleistet wurde, auch an Arbeit, die nicht so ohne weiteres ins Auge fällt. Schon allein die Unter bringung der Mcnschenmassen in dem teilweise ortsarmen Ge biet entlang der Grenze verlangte ein gewaltig Stück Arbeit für sich. Dank der Vorarbeit der Fcstungs-Pionicrdienststcllcn, der Bereitwilligkeit der gesamten Bevölkerung und des rcst- losen Einsatzes der DAF. wurde auch die Aufgabe der Unter- bringung und der Verpflegung rasch gelöst. Die Truppe hat zur Erleichterung der Arbeiterunterbringung zum größten Teil biwakiert. Schwieriger mar die Organisation der Arbeit selbst, der tägliche Transport von Hunderttausenden von Menschen von und zur Arbeitsstelle, der Antransport der Baustoffe auf der Eisenbahn, deren Uebernahme auf Lastkraftwagen und ihr Transport zur Baustelle. Wenn schon die täglich benötigten Mengen an Baustoffen alle bisher gekannten Mengenverhält nisse an sich überschritten, und damit ungeheure Transport mittel verbrauchten, so wurde die Regelung der Zufuhr be sonders dadurch erschwert, daß die Mengen auf tausende kleiner Baustellen mit ungleichem Bedarf verteilt und verbracht wer den mußten. Bedenkt man noch, daß die Bahnen und Bahnhöfe diesem Ricsenverkehr zumeist nicht gewachsen waren, daß fast alle Zusahrtftraßen erst gebaut werden mußten, dann kann man un gefähr die Größe und den Wert der darin steckenden Arbeit ermessen. Auch hier kam die erste Hilfe von der Truppe selbst, da die bisherige Bautätigkeit der Festungs-Pionierdlenftstcllen im allgemeinen eine brauchbare Unterlage abgeben konnte und der sosortige Einsatz einer Menge Pionierbataillone und auch des RAD. rvertvolle Vorarbeiten im Herrichten der Bahnhöfe and der Materiallager und im ersten Ausbau der Vauwege brachte. Zu dieser Unsumme von Arbeiten, die alle mehr oder minder der Durchführung der Bauten an sich galten, muß man aber auch, um ein Gesamtbild zu gewinnen, die Arbeiten zählen, die dem Eesamtwerk im einzelnen die im ganzen erst den inneren Wert, die aktive Abwehrkraft, gaben. Hier lag in erster Linie di« Arbeit der militärischen Dienststellen, die jedem Einzelbau werk leinen bestimmten taktischen Auftrag aab. aus der Einzel- aufgabe die Eesamtwirkung herausholte und einen Gefechtswert schasste, der das höchste an Abwehrkraft verbürgt, was bis jetzt im Festungsbau überhaupt erreicht werden konnte. Je nach dem Gelände und taktischer Wichtigkeit des Einzelabfchnittes mußte d«r Taktiker den notwendigen Bautyp wählen, die einzu bauenden Waffen zur Erreichung der geforderten Eefaintwir- kung in genügender Anzahl milchen und so im Gelände festlegen. Kleine (kronilc Heute beziehen vor dem ehemaligen bayerischen Kriegs ministerium Ehrenwachen der SS-Standarte „Deutschland" und des Infanterie-Regimentes 61 ihren Posten und bekunden hiermit symbolisch die Einheit von Wehrmacht und Bewegung. In der Gauschulungsburg Schwechat wurde in Gegenwart des Reichsorganisationsleiter Dr. Ley zum ersten Mal in der Ostmark die Auswahl derjenigen getroffen, die eine Ausbil dung in den Ordensburgen erhalten. Die deutschen nationalsozialistischen Abgeordneten und Senatoren in der Tschecho-Slowaket haben einen parlamen tarischen Klub gegründet. Die Ausstellung „Grenzland-Presse im Kamps" ist am Montag in München eröffnet worden. Die norwegische Regierung hat einen Agenten für Burgos ernannt. Der Parlamentarische Korrespondent Reniers erörtert die Möglichkeit von Neuwahlen in England zu Anfang des näch sten Jahres. In der Mandschurei laufen zunächst unkontrollierbare Gerüchte über einen Aufstand der Zivilbevölkerung in der Die neue Vürgersteuer Erläuterungen des Reichsflnanzministers. Der Reichssinanzminister erläutert in einem Erlaß die neue Bürgersteuerverordnung, die in der Hauptsache auch bei der Biirgcrsteuer die Ausschaltung der Juden von Kinder ermäßigungen zum Ziele hat, und klärt dabei gleichzeitig eine Reihe von Zweifelsfragen, die sich bei der Dürgersteucr in zwischen ergeben haben. So wird fostgestellt, daß ausländische landwirtschaftliche Wanderarbeiter, die im allgemeinen nur vom Frühjahr bis nach der Ernte im Inland beschäftigt wer den, zur Vürgersteuer nicht heranzuzlehen sind. Die Anwei sung. daß Unterstützungen der Deutschen Arbeitsfront nicht zur Einkommensteuer heranzuziehen sind, wenn lediglich we gen der Unterstützung eine Steuer fcstzusetzen wäre, soll auch für die Vürgersteuer gelten. Ein Steuerpflichtiger, der recht zeitig für das Vemessungsjahr zu einer Einkommensteuer ver anlagt und dem die festgesetzte Einkommensteuer aus Villig- keitsgründen erlassen worden ist. gilt nicht als einkommen steuerfrei und ist deshalb bürgersteuerpslichtig. Diese Vor schrift entspricht der Rechtsprachung des Reichssinanzhoses. Der Relchsfinanzmlnister erklärt sich weiter damit einverstan den. daß Einkommensteucrermäßiaungen wegen außergewöhn licher Belastungen auch bei der Vürgersteuer entsprechend be rücksichtigt werden. Die Ermäßigungsvorschrift für Kriegs beschädigte ist auch auf Kriegshinterbliebene anzuwenden. Wird einem Kriegsbeschädigten bei der Veranlagung zur Ein kommensteuer wegen außergewöhnlicher Belastungen eine Er mäßigung gewahrt, so muß auch bei der Vürgersteuer dieser Belastung Rechnung getragen wcrhen. Auch fristlose Kündigungen bedürfen der Schriftform und der Angabe der Gründe. Wenn eine Tarifordnung vorschreibt, daß Kündigungen nur schriftlich unter Angabe der Gründe zulässig seien, trifft dies auch auf die fristlose Kündigung zu. In einem Rechts streit hatte der Betriebssichrer geltend gemacht, daß sich die tarifliche Bestimmung nur auf die fristgemäße Kündigung be ziehe. Das Landesarbcitsgericht Frankfurt sagt hierzu jedoch in einer Entscheidung (6 SA 82/37), daß der Zweck der vor gesehenen Schriftform offenbar der sei, übereilten, in der ersten Aufregung ausgesprochenen Kündigungen vorzubeugen und den Betriebssichrer zu zwingen, seine beabsichtigte Maßnahme in kühler Uebcrlegung nochmals eingehend zu überprüfen. Dieser Zweck treffe aber bei der folgenschwersten Maßnahme, der fristlosen Kündigung, in ganz besonderem Maße zu. Auch den Einwand, es könnte dem Betriebssichrer bei der Schwere der Verfehlungen nicht zugemutet werden, einen Brief mit der Angabe der Kündigungsgriinde zu schreiben, ließ das Lan desarbeitsgericht nicht gelten. Dieser Einwand sei nicht ge eignet, das Erfordernis der Schriftform zu beseitigen. Reine Billigkeitscrwägungen könnten bei der Entscheidung einer Rechtsfrage nicht in Betracht kommen. Ersatz für die Kosten des Verteidigers Ein Urteil in einem Verkehrs-Strafverfahren. Nach Paragraph 467 der Strafprozcßordnung können im Falle eines Freispruchs die dem Angeschuldigte» erwachsenen notwendigen Auslagen der Staatskasse auferlegt werden. Es ist nun umstritten, ob hierzu auch die Kosten des Verteidigers in einer Berkehrsstrassache gehören. Das Oberlandesgcricht Darmstadt hat hierzu in einem Urteil s3 U 71/37) dem Frei gesprochenen einen anderen Weg gewiesen, um Ersatz für die ihm im Anschluß an einen Verkehrsunsall erwachsenen Un kosten zu erlangen. Die Entscheidung geht davon aus, daß der an dein Verkehrsunsall Schuldige auch für diese Kosten auskonnnen muß: denn sein schuldhaftes Verhalten war ur sächlich für die Einleitung und Führung des Strafverfahrens. Er ist daher zum Ersatz des gesamten Schadens verantwortlich, der dem anderen Verkehrsteilnehmer durch sein Verschulden entstanden ist. Hierunter fallen auch die sämtlichen Unkosten, die der unschuldige Verkehrsteilnehmer in gesetzlich zulässiger lind vorgesehener Weise zu seiner Verteidigung aufgewendet hat, also insbesondere die Verteidigerkosten wie auch sonstige Auslagen, so zum Beispiel für Fahrten zur Feststellung an der Unfallstelle usw. Beseitigung des Sausgebiistnnenmangels durch die DAF. Vor der Turchsührung neuer Maßnahmen Berlin, 8. November. Um dem Mangel an Arbeitskräf ten in der Hauswirtschaft abzuhelfen, wird vom 'Amt „Haus und Heim" der Deutschen Arbeitsfront die Notwendigkeit betont, das hauswirtschastliche Pslichtjahr so zum Einsatz zu bringen, daß als h a n s w i r t s ch a f t l i ch e s Jahr künftig nur eine Tätigkeit in Familien mit mindestens zwei Kindern gewertet wird. Auf diese Weise will die DAF insbesondere den kinderreichen Familien die nöligen Arbeitskräfte sichern. Ferner macht es der Mangel an Haus- gchilsen crsovderlich, daß die in jüdischen Haushaltungen tätigen Hausgehilfen, die bei der Durchführung der Nürn berger Gesetze als 45jährige zunächst in den jüdischen Häusern verbleiben konnten, ebenfalls in arische Haushaltungen zurück geführt werden. daß die geschlossene, durchschlagende Abwehrkraft erreicht wurde. Wenn man die Länge der Front, ihre verschiedenartige Boden gestaltung und die vielgestaltigen Waffen, die in einer Abwehr front vorhanden sein müssen, berücksichtigt, dann rundet sich auch das Bild von der Größe dieser rein militärischen Arbeit. Noch schasst die geballte Arbeitskraft der Hunderttausends an den Merken weiter. Zäher Wille, Ausdauer und Höchst leistung jedes einzelnen, wie verständisvollste Zusammenarbeit und Kameradschaft aller werden den Schutzwatt im Westen schon in Kürze in der Stärke vollenden, die der Führer will. Stadt Blagowestschensk um, der gegen den Sowjctterror ge richtet sei und dein sich auch die lokale Garnison angeschlosscn habe. Südwestlich von Hankau überschritten japanische Truppen die Grenze der Hupei-Hunan-Provinzen und erreichten Wu« lipei, 49 Kilometer nordöstlich von Notschau. Der italienische Ministerrat genehmigte die Gesetzesvor lage zur Bildung der neuen korporativen Kammer. Die nationalen Truppen hatten am Montag an der Ebro-- Front einen wichtige» Erfolg zu verzeichnen. Sic eroberten Mora del Ebro, wo zwei Brücken über den Fluß führen. Der Unterdrückung des arabischen Frelhcitskampfes in Palästina sollten neben anderen scharfen Sondcrmaßnahmcn die Einsetzung von Kriegsgerichten dienen. Wie aus einem amtlichen Bericht hervorgeht, haben diese Gerichte seit ihrer Einführung insgesamt 834 Fälle bearbeitet. Sie bestraften mit 449 Jahren Gefängnis, verurteilten 23 Angeklagte zu lebens länglichen Strafen und verhängten 51 Todesurteile. Nach Abschluß der Verhandlungen der militärischen Sach verständigen Ungarns und der Tjchccho-Slowakci in Preß burg, bei denen bekanntlich nur die vorläufige Grenzlinie festgelcgt wurde, beginnen am Dienstag in Budapest neue tskhecho-flowakisch-ungarische Beratungen zur Festsetzung der endgültigen Grenzen. Dle Schulen lm Burgenland Im Burgenland, wo bisher die meisten Volksschulen konfessionellen Charakter halten und von den Kirchengesell- schaftcn finanziert und verwaltet wurden, sollen nach einer Anordnung der Unterrichtsverwaltung des Landes Oesterreich die Kirchen und Religionsgesellschaften und die Orden und Kongregationen künftig von jeder besonderen Leistungs pflicht für die Zwecke der allgemeine» Schulen entbunden werden. Die gegenwärtig Im Burgenland bestehende» Volks- und Hauptschule» solle» als allgemeine öffentliche Schu len weitergeführt werden. Auflösung von „Aufwellungsverbänden" Durch Nundcrlaß des Reichsführers SS und Chefs der Deutschen Polizei sind auf Grund der Verordnung zum Schutze von Volk und Staat sämtliche Vereinigungen und Verbände, die sich mit A u fw e r t u n gs f r a g e n im allgemeinen und mit der Frage dos Ersatzes von Inflationsschädcn im beson deren befassen, mit sofortiger Wirkung verboten und ihr Vermögen beschlagnahmt worden. Halberfroren in den Vergen Der rumänische Flieger Kapitän Papana verunglückt. Budapest, 8. November. Der bekannte rumänische Flieger, Kapitän Papana, wurde am Sonntag in den Bergen bei Sinaia halberfroren aufgefunden. Papana hielt sich bekanntlich vor einigen Mo naten in Amerika auf, um von dort einen Ozeanflug nach Bukarest zu unternehmen. Er stürzte jedoch ab. kam aber ohne Verletzungen davon. Inzwischen starb seine Frau in Bu karest, und seitdem litt Papana an Anwandtungen von Schwermut. In einem solchen Anfall wanderte er allem An schein nach am Sonntag in den Bergen umher und wurde dabei von einem Schneesturm überrascht, vor dem er erst gar nicht mehr zu flüchten versuchte. In gefährlichem Zustand wurde er in ein Krankenhaus übergesührt. Der Svrnna ln den Kleinen Velt Zum Selbstmord des dänischen Blitzzugsiihrers. Hadersleben, 8. Noveinber. Wie setzt fesigestellt wurde, litt der Führer des Blitzzuges „Mittel-Jüte", der sich in der vergangenen Woche in den Kleinen Belt stürzte, nachdem er seinen Zug auf der Brücke zum Stehen gebracht hatte, seit längerer Zeit an einer Krank heit. die ihm zeitweise unerträgliche Schmerzen bereitete. Wahrscheinlich hatten ihn diese Schmerzen wieder überfallen und zu dem Entschluß getrieben, seinem Leben ein Ende zu bereiten. Da die Frage anfgetnucht war, ob ein plötzlicher Ausfall des Zugführers den Motorblitzzug gefährden könne, wurde von verantwortlicher Stelle initgcteilt. daß — wie auch in anderen Ländern — stets ein Reservesührcr mitfahre und ferner der Fahrer, um den Zug in Bewegung zu hallen, mit seinem Fuß ans einem Knopf stehe. Werde der Fuß heruntergenommen, so bleibe der Zug sofort automatisch stehen. Hafenbranb in Haifa Lahmlegung des Verkehrs. Paris, 8. November. Wie Havas aus Haifa meldet, brach im dortigen Hafen am Sonntag ein großer Speicherbrand aus. der erheblichen Sachschaden verursachte. Ferner wurde ein Militnrkrastwagen beschossen. Vier verdächtige Personen sind verhaftet worden. In Palästina dauern die Haussuchungen weiter an. In Je rusalem „nd einer Reihe anderer Städte wurden mehrere hun dert Verhaftungen von Arabern vorgenommen. Bei Zusam menstößen sind vier Araber getötet worden. Der Verkehr in Palästina ist durch den Generalstreik und durch Sabotageakte fast völlig lahmgelcgt worden. Vom Lohn ln den Tod gesteuert Neumünster, 8. November. Aus der Rcichsstraße von Hamburg nach Neumünster ereignete sich bei Hasloh ein schwerer Krastwagcnunfall, dem der Betriebssichrer -er Leder werke Wiemann, Neumünster. Direktor Wilhelm Dorn, zum Opfer fiel. Aus noch nicht geklärter Ursache fuhr der Per sonenkraftwagen, in dem sich der Betriebssichrer aus der Heimfahrt von einem Kameradschastsabend befand, gegen einen Baum, wobei der Wagen zertrümmert wurde. Direktor Dorn wurde auf der Stelle getötet, während sein Sohn Willy, der den Kraftwagen stencrte. sowie ein zweiter Insasse mit leichteren Verletzungen davonkam. Feuersbrunst im Defreggertal Klagenfurt, 8. November. Die Bewohner des einsam im Defreggertal gelegenen Ortes Hopfgarten hatten eine furcht bare Brandnacht zu überstehen. Um 'Mitternacht brach im Futterhaus des Landwirts Unterhäuser in Hopfgarten ein Feuer aus, das sich mit unheimlicher Schnelligkeit ausbreitete. Vier Wohnhäuser und 'zwei Wirtschaftsgebäude brannten bin nen weniger Minuten lichterloh. Unter den nicdergebrannten Gebäuden befand sich die Schule von Hopfgarten. Der Schaden beträgt 250 000 RM. Die Brandursache ist noch nicht geklärt. Aum zweitenmal Virnen geerntet Noseseld (Kr. Dessau), 8. November. Fast unglaublich klingt die Mitteilung eines hiesigen Bauern, daß er in diesem Jahr zum zweiten Male von einem Baume Birnen geerntet hat. Es handelt sich um eine Zitroncnbirne. Als der erste Behang pslückreif war, blühte der Baum zum zweiten Riale, die sich daraus entwickelnden Früchte kamen ebenfalls zur Reise und haben eine stattliche Größe. Zn 48 Stunden von Aegypten nach Australien Zwei der britischen Nonstopslugzeuge am Ziel. London, 8. November. Zwei der drei britischen Vickers- Wcllcsley-Bombcnslugzeuge, die in der Nacht zum Sonnabend um 3.55 Uhr Ismaila (Aegypten) zu einem Nonstopslug nach Darwin (Australien) verlassen hatten, sind am Montagmorgen um 4.02 bzw. 4.05 Uhr in Port Darwin gelandet. Sie haben damit etwa 48 Stunden für die 7162 Meilen lang« Strecke be nötigt. KdF-Schtff „Aobert Ley" mißt Bugwellen Hamburg, 8. November. An Bor- des neuen, in Ham burg noch im Bau befindlichen KdF-Schisses „Robert Ley" ivird, wie „Der Deutsche Seemann" berichtet, u. a. auch eine neuartige Anlage zur Messung und Registrierung von Bugwellen einge baut. An beiden Seiten des Schisssrumpscs ist zu diesem Zweck in senkrechten Reihen und In gewissen Abständen eine große Anzahl elektrischer Kontakte und Glühlämpcheu vorgesehen. Die hier in ständig wechselnder Höhe und ständig sich ändern der Bewegung vorbeistreichcnücn Bugwellen können auf diese Art registriert und mittels besonderer Apparate auch in Kur ven fcstgehalten werden. Es dürste das erstemal sein, daß ein derartiges Schiss eine solche Anlage erhält, zumal sic umfang reiche technisch Einrichtungen unmittelbar in der Bordwand verlangt. Gerade die KdF-Schifse bekommen so neben ihren rein vergniigungsmäßigen Ausgaben neue wissenschaftliche Ausgabenbcreici>e und dienen damit in erheblichem Matze der deutschen wissenschaftlichen Forschung.
- Aktuelle Seite (TXT)
- METS Datei (XML)
- IIIF Manifest (JSON)