Suche löschen...
Sächsische Volkszeitung : 29.11.1938
- Erscheinungsdatum
- 1938-11-29
- Sprache
- Deutsch
- Vorlage
- SLUB Dresden
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Rechtehinweis
- Urheberrechtsschutz 1.0
- Nutzungshinweis
- Freier Zugang - Rechte vorbehalten 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id494508531-193811294
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id494508531-19381129
- OAI
- oai:de:slub-dresden:db:id-494508531-19381129
- Sammlungen
- Saxonica
- Zeitungen
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
-
Zeitung
Sächsische Volkszeitung
-
Jahr
1938
-
Monat
1938-11
- Tag 1938-11-29
-
Monat
1938-11
-
Jahr
1938
- Titel
- Sächsische Volkszeitung : 29.11.1938
- Autor
- Links
- Downloads
- Einzelseite als Bild herunterladen (JPG)
-
Volltext Seite (XML)
Nummer 279, Seile W Sächsische Volkszeitung Dienstag, 29. November 1938 vrssrlen Achiimo, sndetendeutsche Wähler! Alle wahlberechtigten Sudetendeutsck)«», die in ihrer Hel- matgemelnde im Sudelenland ihren Wohnsitz haben und außer- dem in der Stadt Dresden infolge eines Arbeitsver- hiiltnisses oder als Flüchtling zum Aufenthalt gemeldet sind und für die Sudetendevtsche Ergänzungswahl zum Großdeutschen Reichstag am 4. Dezember 1938 vom Wahlamt der Stadt Dres den «ine Wahlbenachrichtigungskarte erhalten haben, wosien sich umgehend im Wahlamt, Rathaus, Ringstraße 19. 1. Obergeschoh, Zimmer 186 bis 19S mit ihrer Wahlbenachrichtigungskarte melden. Zentraltheater. MImI Gycnca wurde für die Titelpartie der Operette „Eva" von Franz Lehar, die demnächst im Zentral theater herauskommt, verpflichtet. der langsame Aufstieg. Kaiser Maximilian erteilte dem Meister einen Auftrag; auch die Stadt Nürnberg. Fünf Fahre nach Dürer ist er dann gestorben und auf dem Nürnberger Iohan- nisfriedhof begraben. Leidenschaft heftiges Temperament, Kraft —: diese Eigen schaften des Menschen Stoh formten und bestimmten auch sein künstlerisches Schaffen. Es mar die typisch spätgotische Kunst, aus der die Kunst von Beit Stoh organisch und logisch herauswuchs. Ein unruhiger Beweaungsstil, der die Figuren malerisch Incinanderflocht lz. B. bei Locher). Man spürte über all den um seine Weltanschauung ringenden und kämpfenden Menschen. Die damalige spätgotische Kunst war eine typisch bürgerliche, nicht ritterlich-adelige Kunst, eine Kunst, deren Merkmale nicht selten ein vertieftes Naturerleben, daneben aber ost auch ein eiaentümlich „eckiger" Stil und Rhythmus fz. B. bei Nikolaus Gerhard von Leydens waren. In außerordent- lich eindrinalicher und plastischer Form, unterstützt von erlesen schönen Lichtbildern, schilderte nun Dr. Müller das Schaf fen von Veit Stoh: den heroisch verticlten Geist der Apostel figuren am Krakauer Altar, oder den Ekristus und die sckmer- zensreiche Maria in St. Sebildus in Nürnberg. Dr. Müller betonte mit Recht, dah Veit Stoh als Ncliefvlastikcr vorwieacnd konservativ gerichtet war; dah ihm der „illusionistische Relief stil" als solcher weniger lag, dak er aber auch in ihn eine Fülle, von wundervoller Dramatik hineingetraaen Kat. Veit Stoh war Vlastiker der reinen Figur; nicht des Reliess. Beim Grab mal für Kasimir war ein Nikolaus Gerhard von Lenden für ihn Vorbild. Mit fortschreitendem Alter, nach Ueberwindung aller schweren Schicksalsschläge, griff dann eine wundersame Ruhe, ein Streben nach schlichter, monumentaler Einfachheit, in sei nem Schaffen Platz; gab diesem die letzte, grohe Weihe. Der In jeder Beziehung vollendete, geistvolle und van tiefster Sachkenntnis getragene Vortrag von Dr. Josef Müller und nicht zuletzt die vollendete Schönheit der zahlreichen Licht bilder, machten auf asie Hörer sichtlich ein<"i tiefen Eindruck. Felix von Lepel. Deutsches Mdelnfiltut erweitert Durch Beschluß der satzungsmähigen Organe und im Ein vernehmen mit den zuständigen Ministerien ist dem Deutschen Mode-Institut die Arbeitsg«m«inschast Deutsche Textil stoffe eingegliedert worden. Der Zweck des erweiterten Mode- Instituts, innerhalb dessen die Arbeitsgemeinschaft Deutsche Textilstosfe ihre Tätigkeit unter dem bisherigen Namen fort führt, ist nunmehr satzungsgemiih: asie künstlerischen, mode« schöpferischen, wirtschaftlichen und sonstigen durch Tätigkeit und Eignung berufenen Kräfte zu gemeinschaftlicher Arbeit für deutsche Kleid- und Wohnkultur zusammenzufassen; Einsatz und Venvendung deutscher Roh- und Werkstoffe bei Gestaltung der Mode wie in anderen Echassensgebieten der Textil- und Be kleidungswirtschaft zu fördern; durch Maßnahmen der Auf. klärung und Erziehung im ganzen Volk Verständnis für deutsch« Kleid- und Wohnkultur wie für deutsch« Textilstoffe zu ver breiten. Präsident des erweiterten Mode-Instituts ist Han« Troon, der Leiter der Wirtschastsgruppe Textilindustrie, Vize präsident ist HerbertTengelmann.der Leiter der Wirt» schaftsgrupp« Bekleidungsindustrie und der Fachgruppe Beklei dung, Textil und Leder der Wirtschastsgruppe Einzelhandel. Zu Geschäftsführern wurden bestellt: Dr. Hugo Keller und Dr. Paul Schleich. Ferner wurden ernannt: Zum Beauftragten für Damenmode Georg Evers, zum Beauftragten für Herrenmod« Hermann Freiherr von Eelking. zur Beauftragten für künstle rischen Entwurf Fran Maria May, die insbesondere die einzu richtend« Werkstätte für modischen Stossdruck leiten wird. S i tz des Deutschen Mode-Instituts und damit auch d«r Arbeitsgemeinschaft Deutsche Textilstosfe ist Berlin W 35, Tier- gartenstraße 47. Selfi alle mit! Stahlgcriiste entstehender mächtiger Mcrkanlagcn zeigt das Anschlabild, das die Volksgenossen an den Kauf der Lose der Rcichslotterie für Arbeitsbeschaffung erinnert. Neu-An lagen, Umstellung bestehender Betriebe, Auslichtung der alten Teile der Großstädte, Ausbau der Rcichsautobabnen, deren 3066 Kilometer nun gebaut ist, sind einige Aufgaben der Ar beitsbeschaffung. Arbeit haben auch in Fülle die neuen Reichs teile gebracht. Jedem deutschen Volksgenossen im Donau- und Sudetenland muß der Arbeitsplatz gesichert werden. Die Form, in der jeder mithelfen kann am gemeinsamen Werk, ist die Er werbung der Lose der Reichslottcrie für Arbeitsbeschaffung. 1,75 Millionen Mark sind zu gewinnen. In wenigen Wochen schon ist Ziehung. Der Wcihnachls-Glücksbricf des Deutschen Volkes darf auf keinem Gabentisch fehlen. Beil Stoß Veit Stoß war bekanntlich ein berühmter Bildschnitzer, Maler und Kupferstecher, der etwa 1447 in Nürnberg geboren wurde und 1533 nach einem wechselreichen, schicksalsvollen Le ben ebenda starb. Seine Hauptwerke sind der Hochaltar der Marienkirche in Krakau, das Grabmal Kasimirs IV. Iagiellow im dortigen Tom, der „Englische Gruß" in der St. Lorenzkirche In Nürnberg <1518) und die „Rosenkranztafcl" <im Germa nischen Museum) in Nürnberg. Diesem bedeutenden deutschen Meister war ein machtvoller kunstgcsckichtlicher Vortrag gewidmet, den am Montag Dr. Josef Müller, der Direktor der Chemnitzer Kunstschule, im Katholischen Kun st kreis auf dem Belvedere hielt. Nach Bcgrüßungsworten von Wehrmachtsdekan Klesse führte Dr. Müller die Hörer meisterhaft in das künstlerische Schaffen von Veit Stoh ein. Er schilderte zunächst in prägnanter und anschaulicher Weise die „künstlerische Konstellation" der dama ligen Zeit Bedeutende Künstlerpersönlichkeiten jener Zeit wa ren Peter Vischer und Adam Krafft. Veit Stoß wurde ein Jahr nach dem Basler Konzil geboren. Es war eine Zeit voll Wild heit und Kampf der Stände, ober auch voll produktiver Kraft der deutschen Städte; eine Zeit, in der die Kunst blühte. Tie Gründung des „Schwäbische» Bundes", die Verbrennung der päpstlichen Bannbulle durch Luther <1520), die Bauernkriege — dies alles spielte sich damals ab; eine Zeit voll dramatischen Geschehens, die cn des Meisters künstlerischem Schaffen nicht wirkungslos vorübergchen konnte. Durch sie wurde das Kllnst- lerschicksal eines Veit Stoh geformt. Veit Stotz zog bekanntlich ziemlich frühzeitig nach Krakau in Polen. Aber er stammte nicht von polnischen Vorfahren ab, wie eine irrige polnische These behauptet. In Krakau war er vielbeschäftigt und viel geehrt. Ebenso nach seiner Rückkehr nach Nürnberg. Hier aber erlitt er geschäftliche Verluste: Unglück brach über ihn herein und verleitete ihn zur Fälschung eines Schuldscheines. Veit Stoß floh In ein Karmelitcrkloster. Dieses vorzeitig verlassend, wurde er verhaftet, vor Gericht gestellt und verurteilt („durch beide Backen gebrannt"). Auf Urkundenfälschung stand zu jener Zeit eigentlich die Todesstrafe. Es folgte der wirtschaft liche und künstlerische Ruin; cs folgten dunkle Jahre der Ent behrung und feeiifchcn Verzweiflung. Tann aber kam wieder Vollspurbahn Seldenau-Altenberg noch vor Weihnachten Frcmdenvertzehrstagung des Gebietsausfchufses Osterzgebirge Altenberg. Unter Vorsitz von Bürgermeister Hielscher als Gebietsausschußvorsitzendcr fand in Altenberg eine Gebiets tagung für das Osterzgebirge des Landessremdcnverkehrsver- bmidcs Sachsen statt, bei der als nachbarliche Mste auch einige Verirrter aus Gemeinden des Sudctengnues begrüßt iverden konnten. Bürgermeister Hielscher gab einen Rückblick Uber die Entwicklung, die trotz der politischen Geschehnisse auch In diesem Jahre einen Zuwachs an Fremden gebracht hat. So stieg in dem genannten Gebiet die Zahl der Fremden vom Sommer 1937 zum Sommer 1938 um mehr als 12 000 auf 64 000. Die Zahl der Ucbernachtungcn bezifferte sich auf 587 000 gegen 540 000 Im Vorjahr. Gegenüber dem Stand von 1933 betrug die Steigerung der Fremdenzahl 119 Prozent und diejenige der Uebernachtun- gen 218 Prozent. Vcrbandsdirektor Planitz behandelte die Verkehrsfragen, die sich aus dem Anschluß des Sudetengaucs ergeben, und Pg. Mittig berichtete über die Entwicklung der KdF.-Reisen. Im Sommer 1938 sind im Osterzgebirge 9109 KdF.-Urlauber zu ver zeichnen gewesen, die 202 000 RM. an ausgczahlten Berpflege- und Ucbernachtungsgeldern bedeuten. Bezüglich der Verkehrs verhältnisse nach dem Osterzgebirge ist hervorzuheben, daß nach Mitteilung der Deutschen Ncichsbahngesellsclmft mit der Einfüh rung der V o l l s p u r l i n I e Heidenau-Altenberg noch vor Weihnachten zu rechnen ist. Verschiedene Fra gen der Wcrbung sowie Gaststättenbcsichtigung füllten den rest lichen Teil der Tagung aus. Dresdner Lichtspiele Capitol: „Kautschuk." Kautschuk, heute einer der größten Reichtümer Englands, war einst das Monopol Brasiliens. Henry Wickham, ein todes mutiger junger Engländer war es, dem cs 1876 unter größten Gefahren gelang, Gummisamen aus Brasilien zu entführen. Unter stärkstem persönlichem Einsatz hat er damit seinem Land einen großen Dienst erwiesen. — In packenden Mldern läßt der Film Wickhams Pionicrtat lebendig werden. Eine deutsche Filmexpcdition nach Brasilien unter Dr. Franz Eichhorn hat die Urwaldwclt in großartiger Weise mit der Kamera sestgehalten. — Renö Deltgen ist der wagemutige Wickham. Gustav Dicßl sein Gegenspieler, der brasilianisä;« Pflanzer Don Alonzo di Ribeira. Vera von Langen verkörpert eine Frau, die zwischen de» beiden Männern steht: die Tochter des englischen Konsuls in Para. Roma Bahn, Herbert Hübner, Walter Franck. Edwin Jürgensen wirken mit an dem durch Eduard von Barsody ge leiteten Spiel, besten wuchtiger Ausbau und großartige Photo graphie -en Betrachter auf das stärkste fessel». — Im Beiprogramm ein hübscher »aturwisscnschaftlicher Film: „Niesen deutscher Käferwclt", der uns mit Sachkunde und Humor in das Leben des imposante» Nashorn käfers, des gefräßigen Gelbrandkäsers, der lustigen Bockkäfer und des größten dieser Niesen, des Hirschkäfers, einsührt. Dr. GerhardDesczyk. geklagte Fuks besaß in Polen einen finanzkräftigen Schwager, der ein Darlehen von 100 000 Mark gewähren sollte. Von dem Geld, das infolge der Devisenbestimmungen nur in Sperrmark ausgezahlt werden konnte, sollte D. einen Teil erhalten, jedoch nur 30 v. H. der Darlehnssumme. 70 000 Mark wollte der Jude für sich und sein Geschäft haben. Das durfte die Devisen stelle natürlich nicht missen, weshalb der an sie gerichtete Antrag vom Angeklagten D. unterschrieben wurde. In dem Antrag wurde bewußt der Wahrheit zuwider behauptet, der gesamte Darlehnsbetrag von 160 000 Mark sei zur Finanzierung des Geschäftes des D. bestimmt. Die Devisenstelle kam bei den vor genommenen Erörterungen noch rechtzeitig hinter den Schwin del, so daß die Auszahlung des Darlehns unterblieb — Die Strafkammer erkannte sehr wohl, daß der Jude der geistige Ur heber des Schwindelmanövers gewesen war und auch der Haupt nutznießer des Betruges sein wosite. Sie verurteilte deshalb ihn zu sechs Monaten Gefängnis und 5000 Mark Geldstrafe und erkannte gegen D. auf drei Monate Gefängnis und 500 Mark Geldstrafe. Schwerer Vertrauensbruch bestraft. Die 33. Große Strafkammer des Dresdner Landgerichts verurteilte den 1907 geborenen Johannes Fritz Umlauft aus Großenhain wegen Untreue zu zwei Jahren Gefängnis, 1000 Mark Geldstrafe und drei Jahren Ehrverlust. Der Angeklagte hatte sich in seiner Stellung als Kassenvermalter eines schweren Nertrauensbruchs schuldig gemacht und vom Sommer 1937 bis Sommer 1938 mit Hilfe von Falschbuchungen mehrere tausend Mark Gelder unterschlagen, die gemeinnützigen Zwecken dienen sollten. Das Geld hatte der Angeklagte in leichtsinnigster Weise durchgebracht. An Tag frohe« Opferns Zum fünften Mal» Tag der nationalen Solidarität. Wie alljährlich, wird auch diesmal wieder in den Vorweih' nachlstagcn das deutsche Volk einen großartigen Beweis natio naler Opscrbcrcitsck-ast erbringen. Es ist der Tag der nationalen Solidarität, zu dem erneut aufgerufen worden ist, und an dem die führenden Männer von Partei und Staat und die bekannte sten Persönlichkeiten aus der Wirtschaft, der Kunst und des Sports an die Stelle der unbekannten Sammler treten, um gleich ihnen die Sammelbüchse zu schwingen und an die Opferbereit- schast des Volkes zu appellieren. Die Tage der nationalen Solidarität — es ist bereits der fünfte — haben den Beweis erbracht, daß das deutsche Volk sich den Gedanken der nationalen Solidarität voll und ganz zu eigen gemacht hat. Von Jahr zu Jahr sind die Sammelergcb- nisse größer geworden. Mit etwas über 4 Millionen RM. Im Jahre 1934 begann es, um dann mit einem Gesamtergebnis von über 7,6 Millionen RM. im Jahre 1937 fast aus das Doppelte anzusteigen. Dabei muß gesagt werden, daß diese Summe sich nicht etiva in der Hauptsache aus großen Beträgen zusammen- setzt, sondern es sind die Gaben der breiten Äolksmasse, die Fünf- und Zchnpfennigstücke. die den .Hauptteil ausmachen. Nie mand will sich an diesem Tage ausschließen. Jeder will seine Anteilnahme an dem großen Hilfswerk bekunden. In diesem Jahre gilt es, noch eine besondere Dankespflicht zu erfüllen. Zehn Millionen deutsche Volksgenossen, die bisher gezwungen waren, außerhalb des Reiches zu leben, sind dank der genialen Tat des Führers zum Reich zurückgekchrt. Diese Volksgenossen werden in diesem Jahre zum ersten Male das Weihnachtssest innerhalb der großen deutschen Volksgenieinschaft festrn können. Wer wollte nicht mit dazu beitragen, diesen Heimgekehrten Deutsci-en ein Weihnachtssest zu bereiten, wie wir es schon alle die Jahre hindurch feiern konnten! Niemand im großen deutschen Vaterlands soll in den Weihnachtstagen ohne Lichterbaum und ohne Gabentisch sein. Die deutschen Volks genossen in der Ostmark und im Sudetenland werden besonders dankbar sein, wenn sie mif diese Weise den Segen der deutschen Volksgemeinschaft an sich und ihren Kindern erfahren. : Dresdner Kreuzchor auf der Heimreise von Amerika. An Bord des am Sonnabend von Newyork abgefahrenen Schnell dampfers „Europa" befindet sich der von seiner erfolgreichen Konzertreise durch den amerikanisä-cn Osten zuriickkehrende Dresdner Kreuzchor. Die „Europa" wird am 2. Dezember in Bremerhaven erwartet. : Wieder «rzgebirgisckzer Lichtelabend in Dresden. Der Dolkstumsbezirk Elbe im Heimatmerk Sachsen veranstaltet am Sonntag, dem 4. Dezember, 20 Uhr, im Dresdner Geiverbchaus einen erzgebirgischcn Lichtelabcnd. Es singen und spielen be kannte erzgebirgiscl-e Volkstumsaruppen, u. a. die Ehrenfrieders dorfer Bergkapelle, die Buchholzer Mäd und Zitherspieler. Die Ansage hat wieder Friedel Gähner lAnnaberg) übernommen. Alle Besucher werden gebeten, für diesen Abend ihre Bergmän ner und Lichtcrengel, ihre Weihnachtsypramiden und Lichtelhaltcr mitzubringen. Man kann sie aber auch an der Abendkasse haben. Da wie im vergangenen Jahr großer Besucherandrang erwartet wird, versorge sich jeder rechtzeitig die Karten in der Kreisdienststellc des Heimatwerkes Sachsen, Sidonienstraße 6. : Dresdner Zwinger im Kulturfilm. Von Oberingcnieur W. Filzinger sKlotzsche) ist ein Kulturfilm „Redende Steine" fcr- tiggestellt morden, in dem die Steinmetzkunst zu Worte kommt. Die 1000jährige Klosterkirche zu Alpirsbach enthüllt ihr? Schätze und Geheimnisse, das Ulmer Münster zeigt den himmclanstür- mendcn Geist der Gotik, und Pöppelmanns berühmter Dresd ner Zwinger schenkt die liebliche Anmut des Barock. Der Film erhielt das Prädikat „künstlerisch wertvoll". : Volksbühnenspieler im Dienste des Wlnterhilsswerkes. Cs werden säst 1000 Betreute des WHW. gewesen sein, die „Die lustige Geschichte von einer, die nicht zum Film will" gesehen, belacht und erlebt hoben. „Friedel stolpert ins Leben" heißt das Lustspiel, von Willi Raimann, das unter seiner Spielleitung die „Volksspielkunstgemeinsch. Dresden 1931" im Keglerheim zur Aufführung brachte. — Man glaubt es dem Filmkantinenmädchen Friedel, daß es „lieber barfuß rodeln seht, als Filmen", denn sie sieht tagtäglich die sogenannte „Wunderwelt" des Films, von der Außenstehende sich leicht eine grundfalsche Vorstellung machen. Friedel sclrafst lieber für ihre Lieben daheim. Gut gezeichnete Nollen geben dem Stück Blut und Leben. Die Dar stellung durch die Volksbühnenspieler sand den Beifall der Zu schauer. K. B. : Viehzählung. Auf Anordnung des Reichsstotthaltcrs von Sachsen — Ministerium für Wirtsclmst und Arbeit — vom 10. November 1938 ist am 3. Dezember 1938 eine Viehzählung vor- zunehmen. Die Viehzählung hat sich im Gemeindebezlrke Dres den auf Pferde lohne Wehrmochtpserde), Maultiere, Maulesel, Esel, Rinder. Schweine. Schafe, Ziegen Federvieh. Kaninchen und Bienenstöcke zu erstrecken. Die Aufnahme erfolgt mittels Zählbogen, in die von den Viehbesitzern oder deren Stellvertre tern die Zahl sämtlicher am 3. Dezember 1938 nach dem Stande der vorausgcgangencn Nacht im räumlichen Verfügungsbereich »iner Haushcltung vorhandenen zählungspflichtigen Tiere ein- zutragen ist. Weiter ist von den Diehbesitzern der Umfang der von ihnen landwirtschaftlich, forstwirtschaflsich oder gärtnerisch bewirtschafteten Fläche mit anzugeben. Die Zählbogen sind ab 3. Dezember 1938 ausgesüllt und unterschrieben zur Abholung bcreitzul-alten. : Stratzenhandel während des Christmarktes 1SS8. Erlaub nis für den Betrieb von Weihnachtsartikeln und Postkarten im öffentlichen Verkehrsraum, Hausfluren usiv. an Einzelpersonen werden ous Verkehrs- und sicherheitspolizeilichen Gründen nicht erteilt. Wer Handel betreiben will, muß sich an eine der beiden Marktinspektionen — Antonsplatz 2. 1., Ritterstraße 1, Eg. — wegen Zuweisung eines Platzes auf dem Neumarsite oder der Hauptstraße wenden. : Die Hofeinläufe und die Sandfänge der Dachsasirohre sind vielfach derart verschlammt, doß die Abläufe nach den Straßen kanälen verstopft sind Das Walter tritt infolgedessen in die Höfe, Keller oder auf die öffentl'«.-» Verkehrsslächen aus. Die Grundstückseigentümer sind verpflichtet, die Hofeinläufe und Re genrohrsandfänge von Zeit zu Zeit gründlich zu reinigen. An träge mit der Erklärung der Kosteniibernahme einer Durchsicht der in den Gangbahnen liegenden Ncgenrohrsandfänge durch das Stadtamt für Tiefbau sind an die Kanalbetriebsinspektion, Rathaus Ringstraße 19, 4. Obergeschoß. Zimmer 480, zu richten. : Die Oberleitung der Straßenbahn zerrissen. Ein Kessel transport zerriß infolge zu hok)cr Ladung am Bismarckplatz die Oberleitung der Straßenbahn, so daß die Drähte auf die Straße fielen. Personen wurden glücklicheriveise nicht verletzt. : Wegen Trunkenheit Im Verkehr wurden bestraft: Heinz Manfred Klette, geb. am 9. 3. 1910 in Reichenau, wohnhaft in Radebeul 1, Roseggrrstraße 7, mit acht Tagen Haft; der nm 27. 10. 1898 in Dresden geborene Fritz Franke, wohnhaft in Dresden. Etruvestraßc 23, 4., mit zehn Tagen Haft; der am 27. 12. 1887 in Lungkwitz geborene Richard Lorenz, wohn haft in Dohna, Königstraße 128, mit sieben Tagen Haft. Dresdner vollzelberlcht Reisender UnterstützungsbctrUger! Die Kriminalpolizei sucht den am 21. 5. 05 in Admont <Steiermark) geborenen Vik tor Schwaiger. Er tritt als Unterstützungsbctrüger auch unter den Namen Schreiger und Schweigert auf. In Süddeutschland, Köln und Westfalen schädigte er Geschäftsstellen der NSDAP, Parteigenossen und Angehörige der Gliederungen. Vor einigen Tagen mietete er sich vorübergehend bei einer Frau in Dres den ein. Dieser zeigte er einen gefälschten SA-Ausweis mit der Absicht, sie ebenfalls hineinzulcgen. Die Frau war jedoch vor sichtig nnd gab kein Geld. Darauf verschwand Schwaiger. Beschreibung: Etwa 170 Zentimeter groß, schlank, dunkelblon des, welliges Haar, im Oberkiefer Zahnlücke, österreichische Mundart; Kleidung: hellgrüner Anzug, Kniehose, weiße Strümpfe, braune Halbschuhe, brauner Mantel mit Gürtel. — Sollte Schw. gesehen werden, veranlasse man seine Festnahme. Unerwünschte Kundschaft. Einem Händler wurden am 26. d. M. aus seinem Geschäft an der Bürgerwiese vier Herren ringe. und zwar: ein goldener mit Nauchtopas, zwei silberne mit Lasursteinen und ein silberner mit einem Karneol, ferner noch ein silbernes Kindereßbcstcck, 800 gestempelt, gestohlen. Verdächtigt werden zwei Burschen, die wie folgt beschrieben wurden: 1. Etwa 15 Jahre alt, 165 Zentimeter groß, fast schwar zes nach hinten gekämmtes Haar, graugesprenkclter Ulster; 2. etwa 17 Jahre alt, 160 Zentimeter groß, schwarzes, gekräu seltes Haar, dunkler Paletot. Die Unbekannten kauften einen sächsischen Taler. Den Diebstahl verübten sie bei der Auswahl anderer Münzen. Wer kann hierzu sachdienliche Angaben machen? Aus Dresdner Gerlchtssalen Moses Fuks kam nicht zum Ziel. Ein dreistes jüdisches Täuschungsmanöver beschäftigte un längst die 31. Große Strafkammer des Dresdner Landgerichts in einer Verhandlung gegen den 1893 geborenen Juden Moses Aron Fuks und iH» 1893 geborenen Karl D., die sich beide wegen Devisenvergchens verantworten mußten. Der Jude Fuks, der aus Polen stammt, betrieb in Leipzig ein Textil handelsgeschäft, d. h seine Frau war die Inhaberin. Er stand mit dem Mitangeklagten D. in Geschäftsbeziehungcn, der in Chemnitz gleichfalls ein Unternehmen der Textilbranche besaß. D. befand sich in Schwierigkeiten und stand in der Schuld des Juden. Unter Ausnutzung dieser Lage wurde D. von dem Juden Fuks vorgeschickt und sollte bei der Devisenstelle die Ge nehmigung zur Aufnahme eines Kredits erschleichen. Der An-
- Aktuelle Seite (TXT)
- METS Datei (XML)
- IIIF Manifest (JSON)