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Weitzer Mönch und rveitzer Ritter Gedanken uni Tttostev Ossegg im Sudetengau Hart und klar unterscheiden sich voneinander die Karben weis; und schwarz. Schicksalsfarben sind sie für den deutschen Osten geworden, ihr Erbe hat zugleich mit den Karben weih und schwarz das Kurfürstentum Brandenburg übernommen, dem auch das Ordcnsland Prcuhen seinen endgültigen Namen geben sollte. Weiher Mönch und weiher Ritter: Der Zister zienser und der Deutschordensritter. Beide zu dem gleichen Zweck und Ziel im Osten angesetzt, beide um die Kultur des deutschen Ostens hochverdient, dah sie daraus uicht wegzudcn- ben und ihre Spuren nicht zu verwischen sind. Im Gegenteil, noch heute rage» ihre Denkmale in Zett und Geschichte hinein als Mahnmale, dah nur so und nicht anders die deutsche Sen dung im Osten erfüllt werden kann: Mit Kreuz uud Schwert. Ein weiher Mantel mit .schwarzem Balkenkreuz wallte um die kriegerische Gestalt des Deutschordensritters, Wehr und Waffen und Rüstung waren seine Hauptattribute, und meistens nach kriegerischer Tat richtete er das Kreuz im eroberten Lande auf. Weih auch das Kleid des Ordensmannes, des Zisterzien sers, ein schwarzes Skapulier darüber geworfen Seine Masse allein das Kreuz, seine Mittel friedlich. Und friedlich pflanzte er das Kreuz im Osten ein und warb durch ernste Fricdcns- arbett für deutsche Kultur: Machte den Boden urbar, lehrte den Kremden Acker- und Weinbau, übte Seelsorge, unterrichtete die Jugend, pflegte Wissenschaft und Kunst. Und errichtete Gottes burgen von einer Schönheit und Erhabenheit, die heute noch ergrcist und erschüttert. Was Wunder, dah die primitiven Völ ker davon noch mehr ergriffen wurden als die Menschen unserer Tage. Fleih und Zähigkeit sind Immer wieder die Schäden beseitigt worden, und der Abt Th. Scharnagl lieh die Stistsbauten erneuern. Der Kampf um das deutsche Volkstum, um deutsche Kultur und Sitte ist jetzt beendet. Zu Anfang dieses Jahrhunderts war der Ort Ossegg noch ganz deutsch. Unter der tschechischen Herrschaft mar die deutsche Mehrheit aus rund 00 Prozent schliesslich zusammcngcschmolzen. Immer aber stand das deutsche Zisterzicnserklostcr, eingedenk seiner alten Sendung, aufrecht in allen Stürmen, eine Stätte deutscher Kultur und friedlicher deutscher Arbeit. Eiu herrlicher Genuss ist cs, die grohartigcn Baute» und die Sehenswürdigkeiten des Stiftes zu betrachten und den wundervollen Garten zu durchwandern. Eine Köst lichkeit für sich die berühmte Klostsrbibliothck. die heute aus mehr als 60 000 Bände angewachsen ist. Anscheinend gleich mütig, aber doch mit freudigem Stolze weist der Pater Biblio thekar darauf hin, dah diese Klostcrbibliothek nutzer anderen Schätzen auch rund 500 Inkunabeln lind über 100 Handschriften birgt. So ist Ossegg. hart an der früheren sächsischen Grenze, nördlich von Brüx, ein Vorposten deutscher Kultur geblieben, eine deutsche Zisterzicnserabtei. Noch ragen Kirche und Mau ern des Zifterzicnserklosters Paradies empor, noch sind Kirche und manche Klostergebäudc in Oliva erkalten, und die ehe malige weltberühmte Zisterzicnserabtei Grüssau ist wieder mit Benediktinern besetzt. Wer weih cs. ob ihre alte Bedeutung nicht eines Tages wieder aktuell wird... S. Vvicger Renaissance-Sehlosz wird rvieöerhergestellt Brleg, 20 November. Vor wenigen Wochen ist in Brieg em Werk begonnen morden, das über die Grenzen Schlesiens hinaus in der Oefscntlichkeit und namentlich in Kreisen der Historiker weitgehende Beachtung findet: die allmähliche Wie derherstellung des aus dem 10. Jahrhundert ltammenden Re naissance-Schlosses der Pinstenherzöge von Brieg. Dieser Bau, der von Kuchlcuten als eines der schönsten Renaissnncebouwerke gerühmt wird, fiel bei der Belagerung Briegs durch Friedrich den Grotzen im Jahre 1742 der Beschickung zum Opscr, ivobci cin Scklotzsliigcl völlig vcrnichtct ivurdc und die übrigen Teile ausbranntcn. Im wesentlichen blieb nur das Portal mit seinen Stifterfiguren und den nach italienischen Vorbildern geschaffe nen Ornamenten erkalten. Bis in unsere Tage hinein diente der Bau als Getreidespeicher. Die bisher durchgesiihrten Arbeiten haben bereits wert volle Entdeckungen gebracht. So steht bereits jetzt fest dah das jetzige Schloss unter Verwendung eines alleren Baues er richtet worden ist, der aus gotischer und der Zeit der Krüh renaissance stammt An einigen Stellen sind Hobe Spitzenbogen fenster zutaae getreten, die bisher überhauvt nickt bekannt wa ren. Als Endziel ist die völlige Wiederherstellung des Re naissancebaues vorgesehen, so datz auch Zutalen späterer Jahr hunderte entfernt werden müssen. Innerhalb der insgesamt auf 12 Jahre berechneten Bauzeit wird auch der Promenaden flügel ne» erstehen, der 1742 in Trümmer ging, und an dessen Stelle sich heute noch die ehemalige katholische <Noikssckule er hebt. Für Schlesien würde dieser Bau eine einzigartige Be reicherung seiner Kunstdenkmüler bedeuten. Wer immer sich die Mühe gibt, den Osten kennen zu ler nen, der seine Ausläufer bis zur Elbe vorstrcckt, wird von der architektonischen Eigenheit der Kirchen und Städte gefesselt. Weit ist die Landschaft, und von niedrigen Hügeln übersieht man gewaltige Flächen, die in der Ferne verschwimmen und sich schlletzlich mit dem Horizont zu berühren scheinen. Der tief dunkle Föhrenwald trägt gewih nicht dazu bei, die Schwere der Landschaft aufzulockern und freundlicher zu machen. Auch aus der Landschaft her muh es verstanden werden, dah durch Lieder und Sagen der östlichen Völker eine schwermütige Note klingt. Die beiden weihen Wohltäter des Ostens. Deutsch ordensritter und Zisterzienser, bringen erst Leben und Freude In diese Landschaft und schaffen Blickpunkte von Schönheit, Kraft und Würde Aus dem Baumaterial, das diese Landschaft ihnen bietet, aus dem spröden Backstein, dem sie die rote Farbe des Lebens verleihen. Und richten mit unerhörter Kunst Kir chen und Klöster, Burgen und Schlösser, Städte und Städtchen auf, die oft mehr ergreifen als ihre Vorbilder unter westlichem Himmel. Weil diese Ncuschöpfungen im Osten aus der Land schaft hcrauswachsen müssen, stürmen ihre Spitzen selten in den Himmel. Die Kirchen sind meistens turmlos. überraschen aber durch ihre Farbenfrcude und Formenreichtum, die Schlösser und Burgen durch ihren massigen Aufbau, durch ihre behagliche Weite und die strotzende Kraft ihres Daseins. Im Raume zwi schen Elbe. Oder und Weichsel überwiegt der religiös kulturelle Einschlag der Zisterzienser, darüber hinaus gibt der ritterlich stolze und schwcrtfrohe Sinn des Deutschen Ritterordens den Bauwerken und damit der Landschaft sein Gevräge. Die Ue- bcrgängc fliehen naturgcmäh ineinander. Auch religiös, kulturell ist der enge Zusammenhang zwi schen West und Ost gewahrt. Bis etwa zur Elbe reicht das Kulturgebiet der Benediktiner. Aber auf der Ordensregel des hl. Benedikt gründete sich auch der Zisterzienserordc», so dah man sachlich und auch eigentlich der Form nach von einer Br- nediktinerkultur des Ostens reden mutz. Die Uebergäuge flie hen ebenfalls ineinander. Das Aufgabengebiet des alten west lichen Kulturträgers hat aber der neue östliche Kulturträger, der Zisterzienser, voll übernommen: Urbarmachung des Bodens, Acker- und Weinbau, Christianisierung der Völker, Seelsorge und Iugendunterricht, Pflege der Wissenschaft und Kunst. Glanzvolle Namen leuchten auf: Sckulpforta, Lchnin, Doberan. Paradies. Oliva, Grüssad, Ossegg, Krakau u. a. In breiter Front rücken die Kulturpioniere des Friedens vor. Der Zister zienser Christian von Oliva ist der eigentliche Apostel und Be kehrer der Pruzzcn lPreuhcni und Krakau am Oberlauf der Weichsel war bis lange nach Abschluh des sogenannten Mittel alters noch fast eine deutsche Stadt. Eifersüchtig wachten die Patres über den deutschen Charakter der Klöster, und nur lang sam und mühsam, nicht Immer ohne Gewalt, vermochten dir Slawen In Kloster und Konvent sctzhaft zu werden. Nach der Reformationszcit freilich änderte sich der Baustil. Und das Barock wurde der Ausdruck katholischen Kunst- und Kultur schassens. Die Schöpfungen dieser Kulturpioniere tragen das Cha rakteristikum aller Zeitlichkeit: Harter Anfang mit strenger Zucht und Sitte, Aufstieg und höchste Blüte und Lockerung der straffen Disziplin, Niedergang und Verfall, oft unterbrochen durch heroische Kämpfe nm äuhere und innere Erneuerung. Die Säkularisation war schliesslich das gewaltsame Ende. Ganz wenige haben den Sturm der Jahrhunderte überdauert, und nur die steinernen Zeugen künden noch von einstigem Glanz und versunkener Gröhe. Dazu gehört das Zisterzienser- kloster Ossegg in Böhmen, das mit einer einzigen anderen Ausnahme alle Stürme der Zeit im Osten überdauert hat. 1199 wurde einer Kolonie Zisterzienser ans Waldsassen in Bagern der Hof Ossegg mit einer Anzahl von Dörfern überwiesen. Mit der Begeisterung jener Jahre ging man an die Arbeit. Und wurde Lehrer der ganzen Gegend. Stütz- und Sammelpunkt der Deutschen, die schon damals schwer um ihre Geltung rangen. Auch dem Zisterzlenserstift Ossegg war höchste Blüte, war Reich tum beschert, und seine Macht ragte weit nach Sachsen hinein Im Jahre 1817 wurde ihm soaar die Seelsorge sür die Stadt Pirna „auf ewige Zeiten" übcrtraaen. Den Hatz der Tsche chen mutzte das Stift Ossegg schwer fühlen. Am 12. Juli 1421 erstürmten cs die Hussiten und hintcrlichen nur die Leichen der Ordensbrüder und rauchende Trümmer. Wenige Jahre später, 1429, verwüsteten und zerstörten die hussitischen Taboriten das inzwischen wieder aufgebante Kloster, ermordeten die Kloster- kerren und verbrannten die Klosteranlaaen Nur der Kapitel saal, der Kreuzgang und das Refektorium haben Mord und Brand überdauert und offenbaren dem Besucher noch heute Ikre wunderbare frühgotische Schönheit. Das einst reiche Stift nerict In tiefe Armut, in Schulden und Verfall und wurde schlletzlich dem Erzbischof von Prag überwiesen 1020 jedoch wurde cs dem Orden wieder zurückgcgcben, blühte langsam wieder auf. jedock im 80jährigen Kriege zerstörten cs wiederum die Schweden. Nach dem westfälischen Frieden im Jahre 1050 trat endlich wieder Ruhe ein, langsam erholte sich das Stift, und Abt Benedikt s1091-1720) erbaute, es in seiner heutigen Gestalt: Die Kirche im Stile der Frührcnailsance mit herrlichen Fresken und prachtvollen Skulpturen, den Konvent und das Krankenhaus, gründete eine Struinpfmirkerei. eine Stoffmanu- sakiur, um der völlig verarmten Bevölkerung Arbeit und Brot zu gebe», errichtete eine Apotheke und legte den Grundstock zu der heute berühmten Klosterbibllothek. Noch einmal krauste die Kricgsfurle über das Stift hinweg: im 7jährigen Kriege wurde das Kloster nebrandschatzt, geplündert, Prior und Mönche als Geiseln fortgeschlepvt. Nur langsam konnte sich das Stift wieder erholen, die wirtschaftlichen Unternehmungen auf die Höhe bringen und die ganze Umgebung aufs neue mit Arbeit und Brot versorgen. Schlletzlich wurde dem Wirtschastsbetrieb noch eine Brauerei angefiigt. Mit unendlicher Geduld, mit Die sichersten Feuerschiffe der Welt Aug«lschiff,U»Vsot oder schwimmende Insel? — Lösung: Luft- und Stabilitätstank« Es sind jetzt etwa zwei Jahre her, datz ganz Deutschland von einer furchtbaren Nachricht erschüttert wurde: das Feuer schiss „Elbe I" war in einem rasenden Orkan gekentert und mit der gesamten Besatzung von 15 tapscren Seemännern untergegangen. Unser Hamburger A. B.-Mitarbeiter berich tet jetzt von einer Neukonstruktion sür Feuerschiffe, die in Zu kunft die Gefahr des Kenterns ausschlietzen wird. Oktober 1936. Die HerbststUrme an der NordscckUste hatten in der Mitte des Monats so wild gewütet wie selten. Die Nord see sah einen einzigen Heldenkamps der Seemänner gegen die tobenden Elemente. Das Feucrschiss „Eibe l", der am weitesten vor der Elbmündung vorgeschobene „schwimmende Lcuchtturm", der als wichtigstes Kennzeichen der Schiffahrt in einer der ge fährlichsten und gesürchtetsten Stellen liegt, wurde von gewalti gen Brechern überspült. Der englische Dampser „The President" mutzte Augenzeuge eines grausigen Schauspiels werden. Um 13 Uhr 40 Minuten brauste eine schwere See heran und legte das Feuerschiff blitzschnell um. Zwei Brecher von ungeheurer Gewalt kamen hinterher. Zehn Minuten lang lag das Feuer schiff noch auf der Seite. Dann versank es in den haushohen Wogen. Fünfzehn deutsche Seemänner hatten ihren Einsatz für die Sicherung der nationalen und internationalen Schiffahrt mit dem Tode bezahlt. In Fachkreisen wurde nach dem tragischen Unglück sofort die Frage nach den Ursachen aufgeworfen. Das Feuerschiff „Elbe I", das seit 1912 seinen Dienst versah, war durch eine 100 Meter lange Kette verankert, die bei Seegang wie eine Federkraft wirkt und im Rhythmus der Wellen die wuchtigen Stötze bei hohem Seegang absängt. Durch das Umspringen des Sturms ist wahrscheinlich das Schiss quer zur See gerissen worden, und der Strom und die hohe qucreinlausendc Dünung müssen dann das Schiff umgeworfen haben. Di« Frage nach den Ursachen beschäf tigte aber nicht nur die Fachleute. Beim Wasserstratzenamt Kux- Haven liefen in den folgenden Wochen und Monaten unzählige Briese ein, die Berbcsserungsvorschläge für den Bau eines neuen Feuerschiffes enthielten. Jeder Vorschlag, ob er nun von einem elfjährigen Jungen stammte oder einem geschulten Ingenieur, wurde eingehend geprüft. Aber kaum einer enthielt einen prak tisch verwertbaren Gedanken. Ein Einsender meinte, man müsse Schisse in Kugelform bauen, ein anderer wollte eine schwimmende Insel wie etwa im Film „bk l antwortet nicht" schassen und in der Elbmündung festlegen lassen. Di« Ideen gingen so weit, Feuerschiffe nach dem Prinzip der U-Boote zu bauen, die dann bei orkanartigen Stür men „einfach untertauchen" könnten. Vis in die kleinsten Einzel heiten waren oft die Projekte ausgesührt. Pontons mit grotzen Türmen und vier Schrauben wurden empfohlen und dringend geraten, die Ankerkctte im Mast festzumache». Die Ingenieure des Wasserstratzenamtes Kuxhaven haben viel Mühe und Sorgfalt auf die Prüfung aller dieser Vorschläge verwandt und sich dann an den Entwurf eines neuen Feuer schiffes gemacht, der eine völlige Sicherung gegen jede Gefahr bietet. Stach ministerieller Genehmigung wurden die Ausschret« bungsbcdingungen für den Bau bereits den Wersten zugestellt. Grundsätzlich ist an der Form des alten Feuerschiffes sestge- halten worden. Der Neubau wird jedoch um rund 300 Tonnen grötzer sein, also über 1000 Tonnen besitzen. Die letzten Erfah rungen und die neuesten Erfindungen der deutschen Schiffsbau technik sind benutzt worden, um bei dem neuen Schiss cin Ken tern unmöglich zu machen. Dazu werden sogenannte Stabili- tätstanks eingebaut, die den Wasserballasi im Falle der Ge- fahr schlagartig verlagern und damit die Stabilität des Schiffes auch in den gefährlichsten Angenblicken sichern. Erreicht da» Schiss eine ganz bestimmte Neigung, so werden grotzc Wasser« mengen über den Kiel gedrückt. Durch dic'e Gewichtsverlagerung werden die Schwankungen des Kiels steifer und die Möglichkci. ten des Kenterns nach menschlichem Ermessen ausgeschlossen. Diese Neueinrichtung ist durch umfangreiche Versuche an Mo dellen nach allen Richtungen hin sorgfältigst überoriist worden; sie hat sich dabei hervorragend bewährt. Darüber hinaus ist als zweite wichtigste Sicherung gegen den Untergang des Schisses der Einbau von Lusttanks vorgesehen. Weiter sind Einrichtun- gen vorhanden, die es gestatten, bei drohender Gefahr sofort die Ankerkette über Bord zu werfen und damit das Schiss von dem unter Umständen sehr gefährlichen Halt an einem sest.-n Punkt zu lösen. Auf Deck wird der traditionelle Turm in der alten Form bleiben, geändert aber werden die Masten und die Takelung. Die Decksausbauten sind so konstruiert, datz die Besatzung an den Scitendecks stets ohne Gefahr ihre wichtigen Arbeiten durchführen kann. Selbstverständlich, datz die Räume für die sechzehn Mann der Besatzung nach den Richtlinien des Amtes Schönheit der Ar beit geschaffen werden. Denn diese Männer haben eine schwere und verantwortungsvolle Arbeit zu leisten Alle zwei Wochen werden sie abgelöst und haben in diesen vierzehn Tagen ein ein töniges Leben zu führen. Ständig, und vor allem bei Nebel und bei Sturm, müssen sie aus dem Posten sein, »m den Schissen de« Weg in die Elbe zu weisen. Ein weiterer Neubau nach den gleichen Plänen, an deren Ausarbeitung die Hamburgische Schijsbau-Versuchsanstait be deutsamen Anteil hat, ist sür das Feuerschiff der Station Bor. kum-Riss-Weft vorgesehen, das veraltet ist und aus dem Dienst gezogen werden soll. Diese beiden Neubauten, die in ihrer kenter sicheren Konstruktion einzig in der Welt dastehcn werden, stellen nicht nur eine Grosstat des deutschen Schijsbaues vor, sondern sind zugleich Ausdruck des sozialistischen Geistes im neuen Deutsch land, das alle Mittel einsetzt, um die Sicherheit des Arbeits platzes zu gewährleisten, vor allein auch sür die deutschen See« männer, die Tag und Nacht ihr Leben einsetzen im Dienst sür Deutschland. MsWWWWWMWWWWWWjssssWWWWWWsssWjWWMWWMWWWW!!!^!!^ Aatharinettentag in j)aris Am 25. November hat sich auf vielen Boulevards und Stra ßen der Pariser Innenstadt, wo der Sitz der grotzen Pariser Modehäuser ist, ein lebhaftes, mit Scherz erfülltes Treiben ent wickelt, bei dem die sogenannten Midinetten — die Putzmache rinnen der Modehäuser — dl« Hauptakteure waren. Die Midinette, die am 25. November, dem Namenstag der Katharina von Alexandrien, der Schirmherrin aller jungen Mädchen, 25 Jahre alt wird und noch nicht verheiratet ist, feiert diesen Tag in der ihr eigenen Fröhlichkeit. Nach einer Zeremonie vor dem Standbild ihrer Schuhherrin an der Kirche Notre Dame d« Lorette, am Futze des Montmatre, ziehen Hunderte und aber Hunderte von „Katharinetten", mit bunten Papiermützen ange- tan, singend und lachend über di« Boulevards und Plätze. Am Abeird gibt es Hausbälle, die die Modehäuser für ihre ganze Gefolgschaft veranstalten. Hier tragen die Katharinetten phantasievoll aufgeputzt« Hüte. Im Gegensatz zum Faschingsdienstag und Mittfasten, die nur noch im französischen Süden in fröhlichem Mummenschanz gefeiert werden, hat sich der Katharincntag in Paris nicht nur in seiner ursprünglichen Form erhalten, sondern erfreut sich in allen Volksschichten einer immer größeren Beliebtheit, was dieses Jahr besonders durch da» Auftreten zahlreicher Grützen aus der Theater- und Filmwelt auf den Katharinettenscsten zum Ausdruck kam. Goldgewinnung in England Es ist wenig bekannt, datz sich Gold — natürlich nur in geringen iiird wirtschaftlich mei t nicht ausnuhbaren Mengen — auch tu Europa befindet. In pärlicher Menge findet sich das kostbare Metall zum Beispiel in dem Sand des Rlzeins, der Isar, vieler schlesiscl-er und anderer deutscher Flüsse. In Eng land wird im Gebiet von Nordmales das Gold sogar bergmän ¬ nisch gewonnen. Nach dem soeben veröffentlichten Jahresbericht der englischen Bergbaubehördc wurde» hier 787 Tonnen gold haltigen Erzes gewonnen gegenüber nur 6 Tonnen im Vorjahr. Der Wert des auf diese Weise gewonnenen reinen Goldes — nicht ganz 5000 Mark — ist allerdings ein klein wenig niedri ger als zum Beispiel der Südafrikas, des grössten goldproduzi«- rcnden Landes. Hier wurde im Jahre 1935 Gold im Werte von ülwr 900 Millionen Mark gefördert. Gedächtnisfeier für Lssiina Wagner Mailand, 29. November. In Como veranstaltete der Ver band der Künstler eine Gedächtnisfeier für Cosima Wagner, die in dieser Stadt geboren wurde. Frau Dr. Spinelli Antonibon schilderte in einem Vortrag die hervorragende Persönlichkeit der Lebensgefährtin Richard Wagners. Die Ausführung von Merken des deutschen Meisters umrahmte die Veranstaltung, an der zahlreiche Persönlichkeiten des össentlichen Lebens und der Gesellschaft von Como tcilnahmcn. Grotzartlger Erfolg des Frankfurter Operngastspiels in Athen. Im Rahmen des Franksurter Operngastspicls gelangte am Sonntag die „Walküre" zur Ausführung. Anwesend waren Kronprinz Paul von Griechenland mit den Prinzessinnen, Ministerpräsident Metaxas und mehrere Minister, viele andere Würdenträger, der deutsche Gesandte Prinz zu Erbach Schön berg mit seiner Gattin und die führenden Männer der Partei und der deutschen Kolonie. Die Ausführung löste wahre Be geisterungsstürme aus. Dr. Alexander Burgstaller s. Nach längerem Leiden ist In einem Berliner Sanatorium im Alter von 53 Jahren der Komponist Dr. Alexander Burgstaller gestorben. Er hat im Laufe der letzten Jahre mehrere Werke für Chor und Orchester und für Kammermusik geschrieben. Weiteren Kreijen wurde Dr. Alexander Burgstaller durch seine Vorträge im Wiener Schulfunk bekannt.