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Sächsische Volkszeitung : 29.11.1938
- Erscheinungsdatum
- 1938-11-29
- Sprache
- Deutsch
- Vorlage
- SLUB Dresden
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Rechtehinweis
- Urheberrechtsschutz 1.0
- Nutzungshinweis
- Freier Zugang - Rechte vorbehalten 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id494508531-193811294
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id494508531-19381129
- OAI
- oai:de:slub-dresden:db:id-494508531-19381129
- Sammlungen
- Saxonica
- Zeitungen
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
-
Zeitung
Sächsische Volkszeitung
-
Jahr
1938
-
Monat
1938-11
- Tag 1938-11-29
-
Monat
1938-11
-
Jahr
1938
- Titel
- Sächsische Volkszeitung : 29.11.1938
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Dienstag, LS. November 1SS8 Sächsische Volkszeitung Nummer L7S, Seite L Oie Beisetzung -es Prinzen Johann Georg alles gleich, der Individualismus, vag revolutionäre Geschrei, damit verbunden die Beitragsjckeu und die klein» bürgerliche Haltung. Mit viel Elan und wenig Wirkung wurde Io die „Wende" von 1936 angeletzt und be ¬ graben. Und jetzt? Frankreich mutz, das ist allgemeine Forderung der Franzoien, sich endlich aus dem Individualismus heraus zu grotzen Taten der Organisation aufrassen, wenn es nicht endgültig den Sturz in das Moskowitertum Stalins erleben soll. Es mutz Opfer bringen. Dagegen erhebt sich der individuelle Kleinbürger im französischen Arbeiter. Er will teilweise wenigstens der Eeneralstreik- parole folgen, dem putschistischcn Sozialismus. Aber er hat doch innerlich Bedenken, und es ist bezeichnend, datz die Lehrergewerks chaft des Departements du Rhone, sonst im Geschrei allen voran, sich gegen den poli tischen Generalstreik ausgesprochen hat, der in Wirklichkeit die Parole des jüdischen Marxismus ist. Der Flug des „Eondor" Ein Versuchsslug Berlin — Tokio. Berlin, 29. November. Am Montagnachmittag kurz vor 16 Uhr startete das Gonzmetallsiugzeug „Eon dar" zu einem Vcrsuchsflug Berlin — Tokio. Ter „Condor" leistet damit einer japanischen Einladung Folge und erwidert den Besuch japani scher Flieger. Das Focke-Wuls-Flugzcug „Condor" landete auf feinem Versuchsslug um 5.14 Uhr MEZ in Basra (Irak). Es ist dann um 5.57 Uhr MEZ nach Karachi lIndien), der zweiten Zwischen- landungsstatlon. gestartet. Tie Strecke Basra — Karachi be trägt 2190 Kilometer. Ter .Condor" befand sich um 9.30 Uhr MEZ 50 Kilometer nördlich der am Golf von Oma» gelogenen lüdiranischen Stadt Djask. Die Flughöhe betrug um diese Zeit 2500 Meter. Das Flugzeug hat damit bisher eine Strecke von 5223 Kilometer zurückgclegt. Tie Gesamt st recke von 13950 Kilometer ist in vier Abschnitte cingeteilt: Berlin — Basra 3650 Kilometer, Basra — Karachi 2100 Kilometer, Karachi — Hanoi 4200 Kilo meter und Hanoi — Tokio 3700 Kilometer. Bei einem plan- mätzigen Ablauf des Fluges hoffen die Flieger, über Batavia — Amsterdam am 17. Dezember wieder in Berlin einzutrefsen. Während des Fluges soll die Eignung der Maschine für diese Strecke festgestellt werden. Das gleiche Flugzeug hatte mit der gleichen Besatzung und den gleichen Motoren im August den Rekordslug Berlin — Newyork — Berlin unternommen. Japan in Erwartung. Tokio, 29 November. Ter Flug der Fockc-Wulf „Condor" D- ACON nach. Tokio hat in Japan grotze Freude und Genug tuung ausgelöst. Aus dem Flugplatz Tachnikawa sind seitens der japanischen Reoierung und Wehrmacht und der deutschen Botschaft, der NSDAP und der deutschen Gemeinde Vorberei tungen zum Empfang getroffen worden. Di? berühmte Schau spielerin Sekuko Hara, die insbesondere durch den deutsch japanischen Gemeinschaftsfilm „Neue Erde" („Die Tochter des Samurai"! auch in Deutschland bekannt ist, wird den deutschen Fliegern bei ihrer Ankunft Blumen überreichen. Rücksichtslose Sausersvrenqunaen ln Bethlehem Furchtbare Leiden der arabischen Bevölkerung in Palästina. Kairo, 29. November. Trotz der strengen Zensur, durch die die britischen Mandatsbehörden die Wahrheit Uber Palästina vor der Weltöffentlichkeit zu verberge» suchen, sind hier wieder Nachrichten durchgesickcrt, die ein erschütterndes Bild von den furchtbaren Leiden der unglücklichen arabischen Bevölkerung geben. So wurde in Beith Hanina ein 65jähriger schwerkranker Araber ohne Gerichtsverfahren von britischem Militär wegen Waffenbesitzes erschossen. Bei der „Waffe" handelte cs sich um eine alte Jagdflinte, für die ein ordnungsmäßiger Waffenschein vorlag. Ferner wurden In Bethlehem zahlreiche Häuser, an denen In der Nacht Ausrufe der Freischärler angeklebt worden waren, in die Lust gesprengt. Darunter befand sich ein Ge bäude, das knapp 100 Meter von der der ganzen Christenheit heiligen Geburtskirche Christi entfernt liegt. Besonders empörende Vorgänge spielten sich in einem Gefangenenlager in der Nähe von Jerusalem ab. Als nach Ablauf des Fastcnmonats, am Bciramfest, einem der höchsten mohammedanischen Festtage, die Familien von 800 verhafteten arabischen Frcihcitskämvfcrn in dieses Gefangenen lager kamen, um ihren Angehörigen Essen zu bringen, wurde dieses vor den Augen der hungrigen Gefangenen durch britisches Militär fortgeschüttct. Ein ähnliches „Muster"-Gefangenenlager befindet sich bei Jaffa Tort sind mehrere hundert verhaftete Araber in einen viel zu kleinen Raum zusammengepfercht, so datz die unglück lichen Menschen weder sitzen noch liegen, sondern nur zusam- mengckauert hocken können. Wenn einer der von dieser un natürlichen Stellung ermüdeten Gefangenen sich ausrichten oder hlnlegen will, so erhält er. wie Augenzeugen bestätigen, von dem bewachenden britischen Militär Kolbenstötze oder Fußtritte. Auch Salvador will keine Juden San Salvador, 29. November. Aus gut unterrichteter Quelle verlautet, datz die Regierung von Salvador nicht bereit ist, jüdische Emigranten aus Deutschland und anderen zentral europäischen Ländern in ihr Staatsgebiet hereinzulassen. Es wird dabei als Grund angegeben, datz Salvador mit 46 Einwoh nern auf den Quadratkilometer eines der dichtestbevölkerten Länder des amerikanischen Kontinents sei und datz viele Fa milien aus Salvador auszuwandern gezwungen seien, um Le bensraum in den Nachbarländern zu suchen. Bei aller Aner kennung für diese Gründe kann man nicht umhin, festzustellen, datz die Juden sich in Salvador ebenso wie in anderen Ländern keinesfalls beliebt gemacht haben. Ausweisung der Juden aus gemeindlichen Nutzungen Der Neichsminister des Innern hat soeben eine fünfte Verordnung zur Durchführung der Deutschen Gemeindeordnung erlassen, und zwar im Einvernehmen mit dem Reichsminister der Finanzen. Sie bestimmt zunächst, was als Zuwiderhand- tung gegen den Anschluss und Benutzungszwang gemeindlicher versorgungsanlagen geahndet wird. Als Zuwiderhandlung im Sinne des 8 18 Abs. 3 der DGO gilt danach jede Zuwider handlung gegen Borschristen der Satzungen, die den Anschlutz- und Benutzungszwang vorschreiben. Weiter wird eine wichtige neue Vorschrift Uber die Nutzung desjenigen Gemeindevermö- aens eingesührt, das nicht unmittelbar der Gemeinde gehört. Es handelt sich dabei um Gemeindebesitz, der Interessenten- genossenscl-aften oder sogenannten Nealgemeinden gehört und Nutzungen verschiedener Art umsatzt. Nach der Neuregelung kann der Bürgermeister mit Genehmigung der Aufsichtsbehörde Nutzungsberechtigte, die nicht Gemeindebürger sind, ohne Entschädigung von dem Nutzungsrecht ausschließen. Die Ausschließung kann rückwirkende Kraft haben. Die Be stimmung wird im wesentlichen die Möglichkeit geben, die 'a'den von solchen 'Nutzungen auszuweisen. Feierliches Requiem ln der Sofkirche Dresden, 29. November. Der wundervolle Varockbau Chiaveris war heute mit den düsteren Farben der Trauer geschmückt. Dao Altarbild mit schwarzem Trauertuch verhängt, von dem herunter fünf Wap penschilds der Wettiner ernst, feierlich, aber doch in dem Hoff« nungsgriin des wettlnischrn Wahlspruches leuchten: „Provi- dev'iae memor". Galt es doch wieder einem Sproß des wet- tinischen Fürstenhauses, einem Bruder des verewigten Königs Friedrich August die letzte Ehre zu erweisen. Und so hatte sich alles versammelt, was zum wettinischen Fürstenhause gehört: die engsten Verwandten, die entfernteren Verwandten, Kame raden und Freunde des verewigten Prinzen Johann Georg und viele, viele, die ihres alten Königshauses in Treue gedenken. Markgraf Friedrich Christian, ferner lm schlichten Gewände des katholischen Priesters der frühere Kronprinz Georg. Prinz Ernst Heinrich, die Herzöge Albrecht und Robert von Württemberg, Fürst Hanau und viele andere Angehörige des Hofadels, die verwandtschaftliche Bande mit dem Fürstenhause der Wettiner verknüpfen. Auf der Empore in den Königslogen hatten die Prinzessin von Hohenzollern, die Herzogin und Prinzessin von Calabrien, die Herzoginnen Albrecht, Robert und Margarethe von Württemberg Platz genommen. Die sächsische Regierung ließ sich durch Oberregierungsrat Dr. Iani vertreten, für die Stadt Dresden war Bürgermeister Dr. Kluge zugegen. Weiter sah man noch u. a. den früheren Ministerpräsidenten Schleck, den Minister Dr. Hedrich und viele andere hohe Beamte. Die Traditlonstruppenteile unserer Wehrmacht, und zwar der Schützen- und Garderelter, denen der verstorbene Prinz Johann Georg angehört hat, waren in starken Abordnungen erschienen, ebenso viele Offiziere des alten Heeres und der neuen Wehr macht. Die Ehrenwache am Sarge hielten Offiziere der alten Armee, vor allem Schützen und Gardereiter, auch die alten Vereinigungen dieser Regimenter gaben ihrem verewigten Chef das letzte Geleit. Wundervolle, mächtiae Kränze umrahm ten den schlichten Sarg, den ein mächtiges Wappentuch mit den wettinischen Farben bedeckt? und Helm und Degen des Ver ewigten schmückten. lEin Bild der Aufbahrung in der Hof kirche bringen wir auf Seite 6!) Das mächtige Mittelschiff des Hohen Domes war bis auf den letzten Platz gefüllt, auch die Seitenschiffe bewiesen einen starben Besuch. Kurz vor 1411 Uhr zog die Geistlichkeit. wor« unter mir zwei Domherren von Bautzen, den Benediktinerabt von Grüssau und über 30 geistliche Zerren aus Dresden und Sachsen ük-erlmnpt mhltcn, nack dem Hanntportal um den Bi schof von Meißen zu empfangen. Der Bischof selbst zele brierte das feierliche Neguiem, wobei der Propst der Hofklrche Ausbildung für den Luftschutz neu geregelt Jeder Volksgenosse kommt daran. Der Rcichsluftschutzbund ist durch Erlaß des Rcichsministers der Luftfahrt und Oberbefehlshabers der Luftwaffe vor die Aus gabe gestellt worden, seine gesamte Ausblldungsarlieit der mit diesem Erlaß getroffenen Neuordnung des Selbstschutzes anzu passen. In „Gasschutz und Luftschutz" erläutert der Abteilungs leiter im Präsidium des Reichslustschutzbundes, LS.-Gruppen- führer Major a. D. Zurborn, wie sich die Neuordnung auf das Ausbildungswescn ausmirkt. Die bisherige Beschränkung der Seibstfchutzkräftc aus vorher bestimmte Personen sei durch die Bestimmung erseht worden, daß jeder, der zu einer Luftschutz gemeinschaft gehört und sich im Falle eines Fliegeralarms im Zause befindet, für die Tätigkeit einer Selbstschuhkraft einge- eht werden kann. Das bedeute praktisch, datz in Zukunft eder Volksgenosse im Selbststsclmtz ausgebildet ein müsse, um den Im Ernstfall oder bei einer Vollübung an ihn herantretenden Anforderungen gewachsen zu sein. Im September und Im Oktober d. I. habe der RLB. zunächst, einem Gebot der Stunde folgend, Kurzlehrgänge an seinen sämtlichen Schulen durchgeführt. Es sei notwendig, aus der geschaffenen Grundlage nunmehr eine planmäßig« Vollausbildung zu erreichen. Das Präsidium des RLB. habe daher eine Neu bearbeitung der „Anweisungen für die Ausbildung im RLB." Rom begrüßt den Ianuar-Vesuch Chamberlains Beginn der Reise am 10. Januar. Rom, 29. November. Die amtl>cl)e Ankündigung des Be suches des englischen Premierministers und des Außenministers hat in Italien lebhafteste Genugtuung hervorgcrufen. Die römische Morgenpresse veröffentlicht die entsprechenden Londoner Meldungen in größter Aufmachung. „Messagero" stellt in seiner Ueberschrift fest, daß damit das englisch-italienische Akommen in Funktion tritt. Der Londoner Korrespondent des „Popolo di Roma" glaubt zu wissen, datz die englischen Staatsmänner ihre Rom- reise am 10. Januar antrcten und vier Tage in der italie- niscl)«n Hauptstadt verweilen werden. Während ihres Aufent haltes in Rom würden die englischen Minister, wie man an nehme, auch vom König und Kaiser empfangen werden. Öffentliche Aulttäae als Anerkennung für Bemühungen lm Export. Der Reiäzswirtscimlisminister hat in einem Erlaß vom 25. November 1938 zum Ausdruck aebrackt, daß die Vergebung öffentlicher Aufträge in Zukunft noch stärker unter dem Ge sichtspunkte der Exportförderung zu behandeln sei. Es sollen daher Firmen, die sich durch besondere Ausfuhrleistungen auszeichnen, bevorzugt bei öffentlichen Aufträgen berücksichtigt werden. Die Prüfung, ob im Einzelfall die Ausfukrleistung einer Firma eine Bevorzugung geboten erscheinen läßt, bleibt dem Neichswirtfchaftsministerium Vorbehalten, dem entsprechende An träge über die örtliche Bezirksausgleicksstelle für öffentliche Austräge zugeleitet werden können. Der Erlaß hebt ferner hervor, daß ron den zu öffentlichen Aufträgen herangezogenen Firmen, insbesondere soläum, die schon im Ausfuhrgeschäft be teiligt waren, erwartet wird, daß sie sich auch weiterhin in be sonderem Maße um die Pflege ihrer Auslandsbe- zi-hungen bemühen. Mo beobachtet werde, daß derartige Firmen In ihren Aussuhrbemühunaen schuldhaft nachlassen, wer den in der weiteren Zuteilung öffentlicher Aufträge die ent sprechenden Folgerungen gezogen werden. Rückaana der Verbrechen um fast 40 v. S. Ueber den Kampf der Polizei gegen das Verbrechertum und seine Erfolge im Jahre 1937 unterrichtet der Jahresbericht des Reichskriminalamtes. Es ergibt sich daraus zu nächst, daß die Polizei unter der Führung des Reichssührers SS. nicht mehr darauf wartet, bis'Derbrechen begangen worden sind, sondern daß sie einen wichtigen Teil ihrer Aufgabe darin sieht, die vorbeugende Verbrechensbekämpfung durch, zusühren. Am Jahresende befand sich eine groß« Anzahl Be rufs- und Gewohnheitsverbrecher in polizeilicher Vorbeugung»« lmst. Außerdem standen viele Berufs- und Gewohnheitsvcrbre- Beier als Presbyter assistens Ihm zur Seite stand. Der Chor sang unter Karl Maria Pembaurs beseelter Stabführung das Requiem von Cherub ini, dessen erschütterndes „Dies trae" die andächtige Menge in ihren Bann zog. Nach dem Evangelium erschien Pater Georg, Herzog von Sachsen, auf der Kanzel, um seinem verewigten Oheim, den Bruder seines geliebten Paters, hoch oben von der Kanzel den letzten Gruß der königlichen Familie und auch der alten wettinischen Lande zu entbieten Schlicht und einfach, aber ge rade in dieser Schlichtheit und Einfachheit packend und erschüt ternd. An den Wappenspruch der Wettiner „Providentiae memor — der Vorsehung eingedenk" Knüpfte er an und wies an dem Leben des Vollendeten nm», «atz dieses Leben ganz unter dem Wappenspruch des Hauses Wetiin gestanden hätte. Alles was Prinz Johann Georg getan hätte, im Frieden und im Kriege hätte er als guter aufrichtiger Deutscl)er und als treuer katho lischer Christ getan. Auch die vielgeliebte Kunst und Wissenschaft wären ihm nur Mittel zu dem Zivecke gewesen, dem allmächtigen Gott und seiner Gnade näherzukommen. Zwei überaus glückliche Ehen hätte Prinz Johann Georg in seinem Leben geschlossen, viel Glück und Freude, aber auch viel Schmerz und Leid habe dieses irdische Leben ihm beschieden Was ihm aber innere Sicherl-eit und unversiegliche Kraft gab. das war sein schlich ter, demütiger und starker Glaube. Er betrachtete alles im Lichte der Ewigkeit und alles, was er tat, betrachtete er als Weg zu Gott. Er war ein treuer Sahn der katholischen Kirche, täglich wohnte er dem heiligen Meßopfer bei, täglich empfing er auch den Leib des Herr». Als er sich im Kreise seiner württembergischen Verwandten aufs letzte Lager legte, als es ans Sterben ging, da sagte er schlicht und groß: „Ich empfehle mich und meine Seele dem lieben Gatt." Und mit dem innigen Wunsche und der Bitte: „Herr, gib ihm die ewige Ruhe", schloß Pater Georg seine schlichte, ergreifende Ansprache. Das heilige Opfer ging zu Ende, und der Bischof schickte sich an, selbst die absolutio ad tumbam vorzunchmcn. Vom hohen Chore erklang erschütternd und groß das Miserere und das Libero me Domine, worauf der Hochwürdigste Herr Bischof die Traucrzeremonien vornahm und de» Sarg des verewigten Wettiners mit dem letzten Segen der Kirche entließ. 10 Unter offiziere der Wehrmacht unter Führung eines Hauptmanns trugen den Sarg zur Gruft, dem die Prinzen des könig lichen Hauses und die nächsten Anverwandten folgten. Ernst und feierlich schwangen aus dem Turme die Glocken ihre stillen, aber beseelten letzten Grüße hinunter zur Fürstcngruft. Und als der Sarg in der Gruft anqelangt war, rollte der dreifache Donner der Ehrensalve über das Grab des Prinzen, der nun in seiner Heimat die letzte Ruhestätte gefunden hat. in Kraft gesetzt, die der Reichsminister der Luftfahrt und Obe» befehlshaber der Lufbvasfe genehmigt habe und nach der nun mehr einheitlich im ganzen Reichsgebiet gearbeitet werden müsse. Cs sei angeordnet, datz die Anzahl der Lustschutzschulen in einem bestimmten Verhältnis zur Einwohnerzahl stehen müsse. Für jede Luftfchuhgemelnsä-ast solle zunächst eInStamm vollausgebildeter Kräfte geschaffen werden, wobei der Luftschutz»art vordringlich sei. Nach und nach erfolge dann die Erweiterung bis mis jeden Lustschutzdienstpslichtkzen. Was die Selbstschutzkräfte im Unterricht zu lernen haben, seien im Grunde nur einfache und praktische Dinge. Fn dem Lehrgang der Luftschutzschule iverden behandelt: chemische Kampfstoffe. Brandbekämpfung, Luftschutzraum. Meldewesen und erste Hilfe. Jeder Angehörige der Luflschutzgcmeinschaft müsse es verstehen, einen Im Entstehen begriffenen Brand zu löschen oder mindestens befähigt sein, bei der Hausfeuerwehr eingesetzt zu werden. Für den Notausbau von L u f t s ch u tz r ä n m e n in Häusern ohne ausgebauten Schulz raum seien die vom Reichs minister der Luftfahrt herausgegebenen „10 Gebote für den Not ausbau von Luftschutzräumen" maßgebend. Ein besonderer Lehrplan sei für Selbstschutzkräfte mis dem Lande entstanden. In steigendem Matze würden Frauen als Luftschutzlchrerinnen Perwendung finden. Sehr bewährt besonders in der Ostmark, hätten sich zwei bewegliche aus je 16 Männern bestehende Luft schuhlehrtrupps. Diese Einrichtung würde daher vielleicht aus gebaut werden. cher unter planmäßiger Ueberwachung, d. h. einer besonders scharfen Ueberwachung mit bestimmten Auslagen, Geboten und Perboten. Dank des entschiedenen Vorgehens der Polizei hat denn auch die ab st eigen de Tendenz der Krimina litätskurve 1937 weiter angehalten. Am deutlichste» zeigt sich dies bei den Statistikzahlen der preußischen Groß städte. weil hier Vergleiche mit der Zeit vor der Machtübernahme möglich sind. In dieser Statistik wurde» 1937 zusammen 221 867 Delikte des Berichtsjahres erfaßt. Gegenüber dem Vor jahr mit 230 910 Delikten bedeutet dies einen Rückgang um 9043 oder 8,9 Prozent. Ein Vergleich mit 1932, wo 368 286 Delikte der erfaßten Arten berichtet wurden, beiveist, datz e i n Rückgang um 146 419 oder 39,8 Prozent vorliegt, ein deutlicher Erfolg nationalsozialistischer Verbrechensbekämpfung. Dresdner Schlachivlehmarkt vom 29. Aovember Preise: 1. Rinder: A. Ochsen: a) 4614, b) 4214, c) 3714. D. Bullen: a) 4414, b) 4014, c) 35'/-. C. Kühe: a) 4414, b) 4014, c) 3414, d) 25. D. Färsen: a) 4514, b) 4114, c) 36'/-. 2. Kälber: A. Sonderklasse: —. B. Andere Kälber: a) 63, b) 57, c) 48, d) 38. 3. Lämmer, Hammel und Schass: A. Läm mer und -Hammel: a) 1 50-52, 2. —, b) 1. 50-52, 2. 50—52, c, 42-45. B. Schafe: a) 42. 4. Schweine: a) 58, b) 1. 57, 2. 56, c) 52, d) 49. Austrieb: Rinder 873, darunter Ochsen 162, Bullen 102, Kühe 518, Färsen 9t. Zum Schlachthof direkt: Kühe 2, Kälber 1201, direkt 8, Sä-afe 1133, direkt 9, Schweine 1349, direkt 38. Ueber stand: —. Marktverlaus: Rinder verteilt, Kälber verteilt, Schafe gut, Schweine verteilt. Berliner Vörse vom 29. Aovember Sehr still. Die Umsätze blieben auch heute wieder in sehr engen Grenzen. Nur die Hälfte aller Werte konnte eine Anfangsnotiz erzielen. Dementsprechend hielten sich auch die Kursvcränderungen in engen Grenzen. Nennenswert ver ändert waren: Niederlausitzer Braunkohlen mit plus 2, Ein tracht Braunkohle mit plus 1 drei Viertel, Licht und Kraft mit plus 1 ein Viertel, Chemische Heyden mit minus 1 drei Achtel, Akkumulatoren mit mimis 1 ein halb, Dessauer Gas mit minus 1, Bremer Wolle mit minus 2 fünf Achtel, Dort munder Union mit minus 2, AG für Verkehr mit minus 1 ein halb. — Reichsanleihe Altbesltz waren ein« Kleinigkeit niedriger. Reschswetterdlenst, Ausgabeort Dresden. Wetter vorhersage für Mittwoch, den 30. November: Wechselnd bewölkt. Südliche Winde. Temperaturen gegen Vortag wenig verändert. Nachts durch Auih'arsn ssnUo-owsse leichter Frost. Geringe Niederschlagsneigung. Frühdunst.
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