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Sächsische Volkszeitung : 21.11.1938
- Erscheinungsdatum
- 1938-11-21
- Sprache
- Deutsch
- Vorlage
- SLUB Dresden
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Rechtehinweis
- Urheberrechtsschutz 1.0
- Nutzungshinweis
- Freier Zugang - Rechte vorbehalten 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id494508531-193811219
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id494508531-19381121
- OAI
- oai:de:slub-dresden:db:id-494508531-19381121
- Sammlungen
- Saxonica
- Zeitungen
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
-
Zeitung
Sächsische Volkszeitung
-
Jahr
1938
-
Monat
1938-11
- Tag 1938-11-21
-
Monat
1938-11
-
Jahr
1938
- Titel
- Sächsische Volkszeitung : 21.11.1938
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Montag, 21. November 1938 Sächsische Volkszeitung Nummer 272, Sekte 4 Drssrksn MchenschSnder am Werl In der Nacht zum Sonnabend, den 19. November, wurde in der Markusktrche ein Einbruch verübt. Durch Einschlagen eines in Blei gefaßten Buntsensters gelangten die Täter — annehmbar handelt es sich um mehrere — in das Innere der Kirche, wo sie durch Zerstörung der Orgel, Altarkelche und Leuchter erheblichen Schaden anrichteten. Saä)dienliche Mitteilungen, die aus Wunsch vertraulich behandelt werden, können bei der Geheimen Staatspolizei, Staatspolizcilcitstellc Dresden, Bismarckstr. 18'18, Zimmer 10, oder beim nächsten Polizeirevier gemacht werde». : vandessührer Dr. Fritsch übergab DRK-Fahnen. In einer am Sonntag in der Etadlhalle abgehaltenen Feierstunde des Deutschen Roten Kreuzes, der auch der Leiter des Rcichs- propaganda-Amtes Sachsen, Salzmann, Kreishauptmann SA- Obergruppenführer Schepmann und der neue Kommandant von Dresden, Oberst Mchnert, beiwohnten, überreichte Landcssührer Staatsminister Dr. Fritsch den Bereitschaften der Kreisstelle Dresden des DRK. die Fahnen und Wimpel. Im Mittelpunkt der Feier stand eine Ansprache des Landessührers, in der er die dem DRK. vom Führer gestellten Aufgaben umriß. Im Anschluß an die Fahneuübergabe hielt Landesführer Dr. Fritsch eine Dienstbesprechung mit den Kreisillhrcrn und ihren Stellvertretern sowie den Kommiss. Kreisführern des Sudc- tengancs ab. Er gab einen Ueberblick Uber den erfolg reichen Aufbau und die straffe Ausrichtung des Deutschen Roten Kreuzes und würdigte den vorbildlichen Einsatz der sudeten deutschen Kameraden. Die Werbeaktion im Mau Sudetenland sei nunmehr abgeschlossen, und der innere Aufbau beginne. : Die Wählerlisten der Landeshauptstadt Dresden für die Ergänzunqswahl zum Grotzdeutichen Reichstag am -1. Dezember 1938 liegen am 25. und 88. November 1938 von 12—28 Uhr, am 27. November 1938 von 19—18 Uhr im Rathaus, Ringstraße 19, 1. Obergeschoß, Zimmer 188—193 für jedermann zur Einsichtnahme öffentlich aus. Wahlberechtigt in Dresden sind die spätestens am 4. Dezember 1918 geborenen Männer und Frauen deutschen oder artverwandten Blutes, die durch die Heimkehr der sudetendeutschen Gebiete die deutsche Staatsangehörigkeit erworben und in Dresden ihren Wohn sitz haben. Wahlberechtigte, die bis zum 24. November 1938 keine Benachrichtigung über Aufnohme in die Wählerlisten er halten. können Einsprüche gegen die Wählerlisten während der genannten Tage und Zeiten schriftlich oder mündlich unter Bor legung des Einwohnermeldescheins, Passes und Heimatschcines in den Auslegestellen nnbringen. : Relchslelstungsschreib-n für alle Kurzschriftler. Zum 2 Male führt dis Deutsche Arbeitsfront, Amt für Berufserziehung und Bctriebssührung in Gemeinschaft mit der Deutschen Eteno- grafenschaft ein großes Reichslcistungsschreiben für Kurzschrift durch. Das Leistungsschreibcn wird im Kreis Dresden an fol genden Orten dnrchoesührt, und zwar in Betrieben am Sonn abend, dem 28. November, und für Einzelteilnebmcr am 27. No vember in Dresden-Altstadt, Arnsdorf, Glashütte, Lanaebrück, Radeberg, Rabenau. Dresden-Neustadt. Freital, Klotzsche, Nieder sedlitz. Radebeul, Tharandt. Anmeldungen für die Teilnahme können noch setzt an die Deutsche Arbeitsfront, Krciswaltung Dresden, Ritzenberastraße 2, gerichtet werden. : Eine Arbeitstagung für Sozialversicherung fand am Sonntag in Dresden sür den Bereich des Oberversichcrungsamts Dresden statt. Nach Grußwortcn von Ganobmnn Peitsch be handelte den jüngsten Zweig der Sozialversicherung, die Ar beitslosenversicherung. der Präsident des Landesarbeitsamtes Sachsen, Dr. Hardraht. Ter Melchästssührcr der Landes stelle der sächsischen Ortskrankenkassen. Gr owe, berichtete darüber, wie die Krankenversicherung sich in den Dienst der von ihr betreuten Bolksgenossen stellt. Hieran knüpfte auch der Abteilungsleiter im Sozialamt der DAF. Dr. Funke-Berlin, der hervorhob. daß es gelte, nicht erst den kranken Menschen zu betreuen, sondern den Bolksgenossen durch vorbeugende Ge- sundheitsführung gesund und leistungsfähig zu erhalten. : Goutagung des Deutschen Handwerks. Das Deutsche Handwerk der Deutschen Arbcitssronl im Gau Sachlen veran staltet am Montag, dem 21. November, in Dresden eine Tagung, in der nnmhglte Männer, unter anderen der Leiter des Deutschen Handwerks Pg. Sehnert. der Gauahmann der DAT., Pa Peitsch, der Landeshandwerksmeister, Pa. Naumann, sowie der Gauhand- werkswalier, Pg. Engler, das Wort ergreifen. : Tie 2. Volksschule lvging am Sonnabend in ihrem statt lichen Heim nuf der Bitzthumstraßc die Feier ihres lOOjäh- rigen Bestehens, an der mit den jetzigen und vielen ehemaligen Schülern Bertretcr der Behörden und der Partei teil nahmen. « : Großveranstaltung der Dresdner Hausfrauen und Haus gehilfinnen. Im Konzertsaal des Dresdner Ansstellungspalaslcs findet am 29. November 1938 eine Großveranstaltung der Deut schen Arbeitsfront für Hausfrauen und Hausgehilfinnen statt, In der der Gauobmann Pg. Peitsch sprechen wird. Umrahmt wird die Beranstallung von Kräften der Staatsoper und des Orchesters des Theaters des Balkes. : Opfer des Gases. Am Wochenende ereigneten sich in Dresden zwei tödliche Unfälle durch ausströmendcs Gas. In einer Wohnung im Hause Manitiusstraße 3 verlöschte über kochendes Essen die Gasflamme, wobei ein 79 Jahre alter Rent ner den Tod fand. Ans die gleiche Weise kam im Hause Ka menzer Straße 7 ein 80jährigcr Mann ums Leben, der nicht be- Eherublnls „Requiem" c-moll Die längere Sinsonickonzcrlpause der „Dresdner Phil harmonie". die mit Konzertreisen besetzt war. war am Sonn tag zu Ende gegangen. Es kam erstmalig in einer solchen Konzertreihe das berühmte „Re gutem" von Cherubini, also ein großes Bokalwerk, mit Orchester zur Ausführung. In Dresden ist das Werk nicht unbekannt. Sind doch die un vergleichlich.-«, Ausführungen unvergessen, die Pembaur in der Holkirci)« mir Opernchor und Staalskapclle geben konnte. Der Ton des Schmerzes und der Trauer bestimmt dieses Werk naturgemäß aber das Cherubinische Requiem ist wohl düsterer noch als manches andere Requiem. Und mit dem Werk von Cherubinis Landsmann Bcrdi ist es gleich gar nicht vergleich bar, welches ja starken opernhaften Einschlag hat. Die Hellen Violinen sind mehrfach weggelassen f„Inlroitus", „Graduale" und „Pie Jesu"). Auch die Singstimmen werden ost sehr tief geführt. Eigenartig ist die Anhängung des Kyrie gleich an den Introitus Satz, ohne daß es also ein selbständiges Stück ist. Ebenso ist nach der Wandlung die Einschiebung eines dunkel getönten „Pie Iesu"-Satzes eigenartig. Die Ausführung durch den Gemischten Thor des Dresdner Lehrer gesangvereins, der sich Paul van Kempen mit der Philharmonie zur Verfügung gestellt hatte, war ganz trefflich gefeilt nach Klang und rhythmischer Sicherheit. Dr. Kurt Kreiser. Mflkaufführunaen am rolensonntaa Wie alljährlich am Totensonntag sand in der Martin-Lu- ther-Kirche auch in diesem Jahre das Deutsche Requiem von Brahms eine würdige, gediegene und von feier lichem Ernste getragene Wiedergabe. Der Römhildchor und das verstärkte Orchester Dresdner Künstlerinnen ergänzten das sehr leistungsvollc, tonschöne Klangensemblc, das von Musikdirektor Richard Fricke mit gewohnter, vorbild licher Kenntnis der Materie geleitet wurde. merkt hatte, daß das auf dem Gasherd kochende Kafseewasser übergelaufen war und die Flamme ausgclöscht hatte, so daß das Gas ausströmte. : Zusammengestoben sind am Sonntag Ecke Hepke- und Heynaht-Straße zwei Personenwagen. Ein IVjähriger Iuvae erlitt Schnittwunden im Gesicht. Dresdner pollzelberlchl Falschmünzerwerkstatt ausgehoben. Nachdem cs erst vor einigen Tagen gelungen war, in Meißen zwei Falschmünzer un schädlich zu machen, wurde jetzt erneut eine Falschmünzerwerk statt ausgehobcn. Die Dresdner Kriminalpolizei entdeckte in verschiedenen Orten im Sudetenland umfangreiches Material zur Herstellung von Falschgeld. Festgestellt wurde dabei, baß drei im Sudctcnland wohnende Männer gemeinsam versucht hat ten, 189- und 1080-Kronenscheine herzustellen. Die Täter wur den festgenommen. Reisender Reparaturenschwlndker. Der am 10. 12. 98 in Wien geborene Hermann Schwatora tritt seit Juli d. I. in Mitteldeutschland als Reparaturenschwindler auf. Er gibt sich als Beauftragter der Firma Guhl u. Harbeck in Hamburg aus und täuscht vor, „Iupitcr"-Dlelstistspitzmaschinen nachzuschcn und neue Ersatzteile anzubringen. In Wirklichkeit setzt er mitgebrachtc alte oder die den Maschinen entnommenen Teile ein, wofür er hohe Kosten fordert. Schwatora nennt sich auch Wisetzky, Wisck, Fraberger, Degenhart u. a. Beschreibung: 179 Zentimeter groß, kräftig, dunkelblondes Haar, schadhafte Zähne, auf der linken Wange Narbe. Sollte er in Dresden auftrcten, veranlasse mau seine Festnahme. Nächtlicher Unfug. An einem Grundstück auf der Aleman nenstraße wurden in der Nacht zum Donnerstag (17. d. M.) zwei eiserne Zaunfeldcr aus der Verankerung gerissen und da bei Steinsockel zerbrochen. Dem Besitzer entstand erheblicher Sachschaden. In der letzten Zeit wurden -schon einmal die Spitzen desselben Gartenzaunes umgebogen und an anderen Grundstücken der Alemannenstraße mehrere derartige Schäden verursacht. Offenbar koinnym als Täter Personen in Frage, die auf dem Heimweg vom Zechgelage ihren Uebermut auslassen. Die Einwohnerschaft wird gebeten, die Ermittlungen der Polizei zu unterstützen und sachdienliche Angaben der Kriminalpolizei mitzuteilen. Friederike Stritt las „Siebenbürger Sachsen" Es spricht sehr für die Volkskultur des kleinen deutschen Siedlervolkes im heutigen Rumänien, daß es sein deutscl^s Schrifttum so herrlich pflegt und einige lebende Dichter hat, die, obwohl verbunden mit ihrer Wahlheimat ihrer Vorfahren, doch dem großen deutschen Volke im Reiche allcrlmnd zu sagen haben. Friederike Stritt hatte sich Adolf Meschendörfer, Erwin W i t t st o ck und Heinrich Zilllch sür ihren Abend geivählt, und zwar Stücke, die ihre oft gerühmte Vielseitigkeit In der Gestaltung des Dichterwortes wieder einmal unter Beweis stell ten. Zillich mar am stärksten vertreten: seine heitere Erzählung von der Ehre des Kutschers Daniel erstand in der vollen Plastik ihres prächtigen Humors. Ernste, stimmungsvolle und lieblich innige Lyrik vermittelte einen Blick in die Seele dieses Kön ners. Dazwisclnm schwerer und von völkischem Leid durchglüht ein paar Abschnitte aus Adolf Mcschcndörsers Roman „Die Stadt im Osten" von den Ahnen der Siebenbürger Sachsen, aus der Geschichte Kronstadts (von der Kriegserklärung der Kron- stadter Schuster an den Deutschen Kaiser anno 1688) und die verinnerlichten Schlußworte. Erwin Wittstock war mit einer Erzählung „Herz an der Grenze" vertreten, in der ein frül)erer Offizier, der das Leben nicht meistern konnte, nach langem Irren doch noch zum Helden wird, sein Heldentum aber nicht auf das eigene Leben übertragen kann und sclpvcr sühnt. Eine wehmütig-tiefe Geschichte mit prächtigen Charakter- und Land- schastsfchildorungen. Friederike Stritt war sowohl im Leiden schaftlichen wie im entzückend Burschikosen unbestrittene Meiste rin und hatte bei ihrem Publikum — der Sitzungssaal ln der Kaufmannschaft war dicht gefüllt! — herzlichen und verdienten Beifall. Franz Zickler. Dresdner Llchtlvlele UT: „Unsere kleine Frau" Nach einem englischen Theaterstück hat Paul Verhoeven einen recht netten Schwank gebaut, der den Zusclzauern — das konnte man schon in der ersten Vorstellung seststellen — gar wohl gefällt. Herbert Warren, ein junger, scharmanter Äntiguitälenhändler, wird von der Londoner Damenwelt um- sckivärmt. Um diesem ihm nicht zusagenden Betrieb ein Ende zu machen, beschließt er, eine recht häusliche kleine Fran zu heiraten. Alles geht gut — bis eine frühere Freundin Herberts aus dem Plan ersä-eint, die ihn einfach zurückerobcrn möchte. Da aber zeigt Dado, die kleine Frau, daß sie mehr kann als nur Hausmiiltcrchen sein. Sie macht ihren Mann eifersüchtig und schlägt mit dieser bewährten Waffe ihre Rivalin aus dem Felde. Dabei gibt es tolle Szenen, die dem Betrachter Tränen des Lachens erpressen. — Albert von Matterstock und Käthe von Nagy sind der schöne Herbert und seine kleine Frau, Grete Weiser die eroberungssüchtige Freundin von einst. Diesem Terzett schließen sich würdig an: Paul Kemp, der den Verführer wider Willen spielen muß, und Iola Jobst als die Angebetete seines Herzens, Georg Alexander und Lucie Eng lisch als Hausarzt und die dazu gehörige Frau (ebenfalls eifer süchtig!), Rudolf Platte als leicht stotternder Modemaler und der Spielleiter Verhoeven selbst als beschwipster Diener. — Der Film ist in deutsch-italienischer Zusammenarbeit entstan- Von weiteren musikalischen Totcnsonntagsseicrn verdie nen Erwähnung eine Feierstunde „Trauer und Trost" im L i n g ne r sch l o ß, veranstaltet von der NS.-Gemeinscl)aft „Kraft durch Freude", für die bekannte Dresdner Solisten ge wonnen waren, wie August Baum (Violine), Günther Engel hardt (Bariton) und Hermann Werner Finke (Klavier), und in der passend gewählte Werke von Vivaldi, Reger, Wolf, Brahms und Cornelius miss Programm gesetzt wurden, sowie ein Konzert in der C h r i st u s k i r ck e in Dresden-Strehlen, dessen stilvolle und feinsinnige Ausgestaltung Kantor Alfred Zimmer zu danken war. Als namhafter Orgelspieler war für diese Totensonntagsseier Domorganist Ander-Donath gewonnen. Vorbildliche Schönheit und Klarheit des Chorklan ges ließ wieder die Kantorei der Christuskircke in Erscheinung treten. Hauptwerk des Abends war die feierliche Kantate ..Die ewige Himmelsstadt" von Otto Tkomos. Kantor Alfred Zim mer bewährte sich auch wieder als stimmbeaabter 41aritonist. Felix von Lepcl. In der Staatsoper hatte die einmalige außcr-„Ning"- gemäße Aufführung der Wagnerschen „Walküre" neben dem hier schon öfters begrüßten, berühmten Wotan- Gast Bockelmann eine Neubesetzung der „Fricka" durch Inger Karbn zu verzeichnen. In großem Format in Ton und Gest« ging sie in die Ehestreitszene mit ihrem Götter gemahl Wotan. Die Szene wurde in dieser Ausführung beson ders eindrucksstark. In einigen tief gelegenen Stetten schwang dabei sogar ein säst dämonischer Unterton mit. Die scharfe Plastik der Konsonantenprägung vermittelte dazu ein ganz deutliches Verstehen aller Worte. Den Ehestreit hat man so dramatisch belebt nicht immer gesehen. Eine andere Aussassung, die vielleicht die göttliche Würde und Gelassenheit mehr her- vorkchrt, bleibt daneben zu Recht bestehen. Inger Kar-'-n war an diesem Abend sehr vielseitig: denn sie sang außerdem noch eine -er Walküren beim Walkürenritt im dritten Akt. " Dr. Kurt Kreiser. -en,- seine ausgezeichnete Photographie verdankt man Guissppe Montuori. Im Beiprogramm steht man den preisgekrönten Film „B o m m e r l i ", eine reizende Kindergcschichte, di« der Dres dener Kamerakünstler Richard Groschopp geschaffen hat. Universum: „Liebelei und Liebe" Einen Konflikt, wie ihn der Gang des Lebens oft herauf beschwört, hat Arthur Maria Rabenalt mit feinfühliger Hand gestaltet: Da ist ein junger Ingenieur, eben frisch von der Hochschule, mit wenig Geld und großen Plänen. Ein Mäd chen liebt ihn, sie ist Vorführdame in einem Ntodesalon. Sie entdeckt, daß sie Mutter wird, verschweigt aber dem Geliebten diese Tatsache, um ihn In seiner Arbeit nicht zu hemmen. Denn eben hat er in einem großen Werke in Dortmund seine erste Stellung bekommen. Dort bewährt er sich, erhält aus sichtsreiche Arbcitsmöglichkeiten. Die Tochter seines Chefs findet Gefallen an ihm, die beiden jungen Leute gewinnen einander lieb: die Jugendfreundin ist vergessen. Bis er eines Tages erfährt, was geschehen ist. Voll Scham will er zu ihr zurück: aber es zeigt sich, daß auch sie sich inzwischen innerlich von ihm getrennt hat. Ihre Neigung gehört einem älteren Manne, der ihr in ihren schweren Monaten in völlig selbst loser Weise geholfen hat. — Aus der Nolle dieses älteren, verhalten liebenden Mannes macht Paul Hörbiger eine feine Charakterstudie. Carl Raddatz ist der junge Ingenieur, die beiden Frauen, zwischen denen er steht, werden von Gisela Uhlen und Carla Rust sehr fein dargestellt. Karl Günther weiß das Profil eines Großindustriellen mit Geschmack und ohne Uebertreibungen zu zeichnen. — Der Film, der nach seinem äußeren Aufbau wie nach seiner inneren Haltung als Kunstwerk anzusprechen ist, verdient Beachtung. Dr. Gerhard Desczyk. d. Meißen .Das sah schlimm aus! Als ein mit 12900 Dachziegeln beladener Lastzug in den Questenberger Weg einbiegcn wollte, versagten auf der nassen Straßendecke die Bremsen. Der Fahrer steuerte geistesgegenwärtig auf einen Acker zu, um ein Unglück zu vermeiden. Der schwer beladene Anhänger drückte jedoch dermaßen, daß der Motorwagen um stürzte. Die drei im Fahrerhaus befindlichen Männer kamen glinmpslich davon. Von weiteren drei auf dem Wagen mitfah renden Helfern konnte einer abspringen, während zwei her- unterstllrzten und von den Ziegeln verschüttet wurden. Glück licherweise waren ihre Verletzungen nicht ernster Natur. ^siprig ) Die diesjährige Gauwoche der Technik ist Im Kreis Leipzig neben der Herausstellung des Technikers an die Oeffentlick)kc4t vor allem auf Nachwuchsfragen abgcstellt. Demgemäß wurde sie am Sonnabendabend mit einer vom Amt sür Bernfserzichung der DAF. veranstalteten Kundgebung eröffnet, die der Lenkung und Ausbildung zum Ingenieurboruf galt. Krcisberufswaltcr Müller betonte angesichts der Tatsache, daß nach zuverlässigen Erhebungen etwa 3,8 Millionen schaffende Menschen nicht an dem ihnen gemäßen Arbeitsplatz stehen, die Notwendigkeit der Berufserziehung. Nachdem dann Kreisamtslciter Lippmann auf die Ziele der Gauwoche der Technik Hingeiviesen hatte, sprach Pg. Bremhosst (Berlin) vom Amt für Berusserziehung der DAF. Für den Ingenieurberuf werde erstmalig ein Weg eingeschlagen, der auch für andere Berufe geplant sei. Durch ein großangcleg- tes Fernunterrichtswcrk, das am 1. Januar mit 8080 Teilneh mern beginnen solle, werde Angehörigen aller Berufe die Mög lichkeit gegeben, sich neben Ihrer Berufsarbeit die erforderlichen Kenntnisse für den Besuch einer Ingenieurschule auzueignen. Denen, die sich dabei als besonders geeignet erweisen werde dann aus gemeinsamer Kraft der Weg zur Ingenieurschule ge ebnet. Der Fernunterricht umfasse drei Semester zu je 29 SIu- dienwoclieu. — Mit der Kundgebung war eine ausschlußreiche kleine Ausstellung der Lchrmittelzcntrale des Amts für Berufserziehung verbunden, die das lebhafteste Interesse nament lich der Jugend fand. ) Reichsgerichtsrat Wilhelm Flor gestorben. Im Alter von 88 Jahren ist Neichsgcrichtsrat Wilhelm Flor gestorben. Er stammte aus Oldenburg. 1931 war seine Berufung zum Hilfs richter am Reichsgericht, 1933 seine Ernennung zum Reichsge richtsrat und Mitglied des 1. Strafsenats erfolgt. ) Jubiläum. Das 60jährigc Bestehen feierte die Bezirks gruppe Gohlis im Haus- und Grundbesitzer-Ver- e i n zu Leipzig. ) Sudetendeutsche Urlauber in der Rctchsmesscstadt. 899 Volksgenossen aus dem Osten des Sudelengaues trafen am Sonntag abend in der Reichsmcssestadt ein, um hier aus Ein ladung von Dr. Robert Ley als Gäste der Deutschen Arbeits front das Dritte Reich kennen zu lernen. Die meisten der 809 Männer aus dem Sudctengau waren noch nie im Allreich und auch nie in einer Großstadt. Trotz der späten Ankunst des Zuges harrten zahlreiche Leipziger Volksgenossen aus dem Bahnhof und auf den Straßen aus, um den besreiten Brüdern das erste herzliche Willkommen zu entbieten. Vom Bahnhofs vorplatz, vor dem die Fahncngalerie die sudetendeutschen Brü der grüßte, ging cs in geschlossenem Zuge unter Vorantritt zweier schneidiger Werkskapcllen Uber den Augustusplatz durch die dichtbesetztc Grimmaischc Straße zum Marktplatz, der von einem Fackclspaiier von Wcrkscharmänncrn umsäumt mar. Vom Balkon des Alten Rathauses aus sprach Kreisleiler Wett engel, selbst ein Sudeteudeutscher, Grußworte im Namen der Bevölkerung der Reichsmessestadt. Die Mitternacht war nicht mehr fern, als die Urlauber in zwei Gruppen unter Marsch musik zu den Standquartieren abmarschiertcn, wo sie ver pflegt und ihren Quartiergebern in Obhut gegeben wurden. Eine Woche hindurch werden sie nun Gäste in der Reichs messestadt sein. ) Fürsorgebetrug ist Verbrechen. Trotz wiederholten Hin weisen und Ermahnungen gibt es immer wieder Empfänger von Fürsorgeunterstützung, die versuchen, die Fürsorgestellen zu betrügen, indem sie Unterstützung beziehen und nebenbei noch andere Einnahmequellen haben, die sie dem FUrsorgeamt ver schweigen. Es dürste allen Fürsorgeempfängern hinreichend be kannt sein, daß sie jede Einnahme zu melden haben und daß Unterlassungen schwer bestraft werden. In den letzten Monaten sind wieder mehrfach von den Gerichten schwere Strafen über lelrüniilch» Fürsar. eemps.-nger verhängt worden. Auch da« Verschweigen des Einkommens der Ehefrau ist strafbar. ) Betrügerischer Quartiermacher festaenommen. Vor ei nigen Tagen warnte die Kriminalpolizei durch die Presse vor dem am 27. Juli 1914 zu Brugg in der Schweiz geborenen Eugen Mehrung, der in letzter Zeit als Betrüger und Einmietedieb in Wekrmachtsuniform auftrat und sich als Quartiermacher kür durchziehende Äehrmachtsabteilungen bezeichnete. Durch die Aufmerksamkeit eines Gastwirts bei Taucha, der die Warnung in der Zeitung gelesen hatte und bet dem sich der Betrüger unter den gleichen unwahren Angaben eingemietet hatte, ge lang es, ihn festzunehmen. ) Einbruchsdlebstähle. In der Nacht zum Freitag wurde in ein Bcklcidungsgeschäst am Roßplatz eingebrochen. Den Tä tern fielen etwa 400 RM. in bar, die sich in einer Kassette be fanden, und zwei dunkelbraune Sakko-Anzüge in die Hände. Als Täter konimt ein unbekannter etwa 38—48 Jahre alter Mann in Frage. — Durch Einbruch in eine Klointierstallung im Garten eines Grundstücks In der Mraf-Spee-Straße wurden in einer der letzten Nächte acht Rhodeländer Hühner entwendet. In dieselbe Stallung wurde bereits Ende September ein Ein bruch verübt. — Aus dem Fahrerhaus eines Lastzuges stahl in der Nähe des Hauptbahnhoss eine festgestellte Diebin eine Decke, die sich in Verwahrung der Kriminalpolizei befindet.
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