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Sächsische Volkszeitung : 21.11.1938
- Erscheinungsdatum
- 1938-11-21
- Sprache
- Deutsch
- Vorlage
- SLUB Dresden
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Rechtehinweis
- Urheberrechtsschutz 1.0
- Nutzungshinweis
- Freier Zugang - Rechte vorbehalten 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id494508531-193811219
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id494508531-19381121
- OAI
- oai:de:slub-dresden:db:id-494508531-19381121
- Sammlungen
- Saxonica
- Zeitungen
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
-
Zeitung
Sächsische Volkszeitung
-
Jahr
1938
-
Monat
1938-11
- Tag 1938-11-21
-
Monat
1938-11
-
Jahr
1938
- Titel
- Sächsische Volkszeitung : 21.11.1938
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Tor Andrere: Nathan Köderblsrn Für die christliche Gemeinschast und den Frieden der Vol ker! In diese Devise licht sich das Streben und Wirken des großen — 1831 Heimgegangenen — lutherischen Erzbischoss von Schweden zusannnensasscn. Das entscheidende kircl-engcschichtliche Verdienst dieses Mannes liegt darin, das; der Gedanke der Wiedervereinigung aller Christen von ihm mitten in die Wellpolitik gestellt wurde und daft durch ihn die nichtkatholischen Christen zum ersten Male in ganz grofte», Mähe siir die Einsicht der Notwendigkeit einer „Einheit des Leibes Christi" gewonnen wurden. Bio da hin war in der protestantischen Christenheit der ökumenische Gedanke kaum nennensivert gepslegt worden: Die einzelnen Kirchcnkörpcr — der Lutheraner, Anglikaner, Methodisten, Bap tisten, Presbyterianer, Kongregationalisten und vieler anderer — standen ohne wirkliche Fühlungnahme, zum Teil sogar im leidenschaftlich-polemischen Kampfe, nebeneinander und gegen einander. Zudem waren sie innerlich in zahllose Spaltungen teils dogmatischer, teils geschichtlich-traditioneller und organisa torischer, teils völkisch-regionaler Art zerfallen. sSo gibt es beispielsweise im Gebiet der Provinz Hannover drei selbstän dige Kirchcnkörpcr reformierten Bekenntnisses!) Der Gedanke, die vielen protestantischen Kirchengemcinsck)asten annähernd glei cher Bekenntnisse zunächst in sich und darauf mit anderen Kirchcngemeinscl>aften anderer Bekenntnisse zu einigen, hätte eigentlich nahegelegen, doch fehlte — wenn wir von einzelnen weitschauenden Männern wie z. B. Leibniz, Schleier macher u. a. absehen — im religiösen Protestantismus der dahin zielende Wille zur Tat. Nach dein Gesagten ist es selbstver ständlich, das; für ein überkonfessionelles Gespräch mit dem Katholizismus überhaupt keine rechte Meinung bestand. Das muh man bedenken, wenn man die Gröhe Söderbloms erfassen will. Seit Södcrblom ist der „ökumenische Gedanke inner halb des Protestantismus" nicht mehr verstummt. Dadurch aber ist die Bahn für viel meitergreifende Gedanken wenigstens geebnet. Das Lebe» Söderbloms ist auch äuftcrlich ausserordentlich inhaltreich gewesen. Vom Pfarrhos in Tronö sSchiveden), wo er 1888 geboren wurde, der Universität Upsala, wo er studierte, und seinem ersten Wirken in Schiveden kam er nach Paris, wo er 1883 die Stelle eines schwedischen Gesandschoslsgeistlicken übernahm. „Schönheit, Licht und Leben, das ist Paris. Aber man muss hinzufügen: rastlos, immer in Lärm und Bewegung, Mangel an Nutze und Mangel an Familienleben." Unter den schwedischen Seeleuten entfaltete Söderblom eine reiche und gesegnete religiös-soziale Tätigkeit. Um helfen zu können und nm die nötigen Liebesgaben zu erbetteln, musste er oft erfinde risch sein. „Im Augenblick, habe ich den Auftrag, für Strind- berg zu betteln, der von seiner zweiten Fran verlassen Ist nnd krank darniederliegt", schreibt er am 11. Januar 1883. — Don 1881 bis 1812 wirkte Söderblom als Professor der Religions geschichte in Upsala, dann von 1812 an in gleicher Eigensclwft in Leipzig, während er auch iveiterhin seinen Lehrstuhl in Upsala bcibehielt. 1814 wurde Söderblom lutherischer Erz» Unser Mitarbeiter hatte Gelegenheit, in der Eifel die Arbeiten der neuen „Landumlcgung" zu besichtigen. Eine typische Eifellandschaft: schmale, vielleicht nur meter breite „Felder" heben sich von den sanften Abhängen der um liegenden Berge ab Und neben diesen Acckern, die von den fleissigen Eifclbauern bereits für die Frühjahrsbestellung müh selig vorbcarbcitct werden, liegen weite Oedlandflächc». Dürf tiges Buschwerk, Hochmoore und Steingeröll stehen einer land wirtschaftlichen Nutzung entgegen. Kein Wunder, das; die Eifel bauern zu den ärmsten im Reiche gehören — obwohl der Raum genügt, um alle zu ernähren, wenn der Boden anständige Er träge hervorbringt Weihe Fähnchen auf dem Lupinenfelde. Eine Anzahl weifter Fähnchen fesselt den Blick Ohne jede Ordnung sind sie über Lupinen- und Stoppelfelder, über Wiesen und Oedlaud verstreut. Vogelscheuchen? — Nein, um die Jahreszeit braucht man keine Vögel zu verscheuchen. Da be wegt sich eine Menschengruppe auf dem Gelände, ohne auf die Grenze» der Grundstücke zu achten. Ein paar junge Männer, mit Spitzhacken bewaffnet, graben Löcher im Boden ein... Ich komme näher. Ein Mann zeichnet etwas auf einer Grundstückskartc ein. Ich schaue zu: dis Stellen der weiften Fähnchen werden auf dem Plan eingetragen. Während einer Pause in seiner Arbeit stelle ich ihm die Frage, die mich seit einer halben Stunde geguält hat: „Was tun Sie hier? Wer sind Sie, wenn Ich fragen dars?" Der Mann legt seine Butterstulle beiseite. „Hier wird zur Zeit eine Umlegung vorgenommen", sagt er bereitwillig. „Ich bin Landmesser beim hiesigen Kulturamt. Wenn Sie Näheres über unsere Arbeit erfahren wollen, wenden Sie sich an unseren Leiter!" Der Leiter des Kulturamtes, ein Oberregierungsrat mit verwittertem Gesicht, erzählt mir von der graften Agrarreform, von einer Förderung der landwirtschaftlichen Erzeugung, von einem wichtigen Dienst am deutschen Bauern, von der Uinle- nungsarbeit. die — aufter den Beteiligten — kaum jemandem »ekannt Ist. „Transportunternehmen wider Willen." Sie haben wohl gehört, daft an manchen Stellen Deutsch lands eine ungesunde Zersplitterung des Grundbesitzes besteht. Felder, wenig breiter als ein Handtuch, dafür aber 108 und mehr Meter lang, Uber 188 Parzellen bei einem mittelgrossen Bauernhof ein ungeheurer Leerlauf und eine ungerechtfertigte Kräftcverfchwendung... Hier, in der Eifel, aber auch im Spelsart und In Schwaben und anderswo wurde die Landwirt schaft geradezu ein „Transportunternehmen wider Willen". Der Weg zum und vom Acker nimmt mehr Zeit In Anspruch als die Feldarbeiten. Das sind die Folgen überholter Erbsitten und volksfremder Sondergesetzgebungen. Der Liberalismus lehrte: Grundbesitz ist Ware. Daher teilte man fleissig nach dem Tode des Besitzers jedes Weizen- und Kartoffelfeld, jeden Obstgarten und jede Wiese unter allen Erbberechtigten — big die Par zellen so klein und schmal wurden, daft der Anbau der etwas weiter gelegenen gar nickt mehr lohnte..." „Wie will man denn diesem Zustande Abhilfe schaffen? Man kann doch die Lage dieser Felder nicht einfach verändern, wie man etwa ein Warenlager zusammenlegt. Grundstücke sind doch „unbewegliches Gut"!" „Ganz recht. Aber der Staat muft unbedingt diesem jeden Fortschritt hemmenden Zustand ein Ende bereiten. Die Reichs- umleguiigsordnung, die am 1. Januar 1838 in Kraft getreten ist, sieht nämlich vor, daft bis zu 7 Millionen Hektar — rund ein Viertel der landwirtschaftlich genutzten Fläche des Altreiches — den Besitzer wechseln." „So leicht wird das wohl nicht gehen. Der Bauer hängt doch sehr an seinem Boden." bischof von.Schweden. Der Bischofssitz von Upsala ist bekanntlich neben dem von Canterbury der wichtigste im Ge- samtprotestantismus. Und nun begann die weltbedcutende Ar beit des schwedischen Kirchenmannes. „Der Krieg kann die Bande nicht zerrciftcn, mit denen Christus die Gläubigen vereint. Laftt uns den Herrn bitten, daft er uns Frieden gebe, das; der Tag bald komme, an dem die Völker in Liebe vereint werden und Chri stus der Herr ist, jener Tag, der die Gebete der Heiii- gen in Erfüllung gehen läftt." Dieses Gebet sprach Erzbischof Södcrblom bei seiner ersten Amtshandlung im Dom zu Upsala, am 8. November 1814. — Eine reise Frucht seiner aufopfernden Arbeit ivar die ökumenisch Kirch«,kcmserenz des Jahres 1825 in Stockholm. Sie war ein erstes Morgenrot der Verhciftung nach den vierhundert Jahren traurig-trostloser Zersplitterung und „prinzipieller Schismatik". Aufter den eigentlich protestanti schen Kirchengemeinsci-asten waren auch die Anglikaner, ja sogar die Orthodoxen vertreten. Wer nicht die Zusammenhänge und das innere Leben der ökumenischen Frömmigkeit zu erfassen vermag, sollte sich wenigstens hüten, ihren Ernst und ihre Auf richtigkeit anzuzweiseln. Indes, wir müssen Tor Andrae — die Uebersetzung seines Söderblom-Buches ist bei Alfred Tölpel mann. Berlin, erschienen Preis 4,88 RM. — entschieden wider- prechn. wenn er sS. 187) meint, der römische Papst hätte „mit einer Ablehnung wie ein Ketzer dagestandcn, abgesondert von »er einen katholische» Kirch". (Glücklicherweise wohl nur die einzige unliebenswürdige Stelle des ausgezeichneten Buchs!) Der Verlauf der Wcltkirchnkonferenzcn zu Orford und Edin burgh 1837 hat gezeigt, daft es auch für „Nicht-Ketzer" erhebliche Gründe innerer und äufterer Art geben kann, die eine Teilnahme an solchen Konferenzen trotz wohlwollender Haltung unmöglich machen! Tor Andrae läftt ein reiches Bild von dem Schassen des lutherischen schwedischen Bischoss erstehen. Wir sehen den groften Verewigten, dessen Tag von Menschen in Anspruch ge nommen mar, die bei ihn« Hilfe suchten. Unterstützung, Arbeit, Rat, Ermunterung in den verschiedensten Angelegenheiten. Seine Arbeitskraft war von ungewöhnlichem Ausmaftc. Seine Her- zenssrömmigkeit ist gekennzeichnet durch die Worte zweier Hei liger. die er — obwohl Protestant und trotz der Abneigung vie ler Protestanten katholisch Heilige als Autoritäten gelten zu lassen — ost ansührte. „Herr, so du willst ein Wunder an mir tun. so mache mich aus Gnade«« zu einem guten Menschen" (St. Ansgar) „Weise mir. Herr, deinen Weg. und dann mache mich willig, ihn zu gehen" (St. Brigitte). Seine praktische Fröm migkeit spricht aus der Antwort, die er einigen Pfarrern gab, die sich darüber beschwerten, das; sie sich fast totarbeiten «nützten bei so vielen verschiedenen Aufgaben und Anforderungen. „Ganz richtig", erwiderte ihnen der Erzbischof, „ein Pfarrer soll sich zu Tode arbeiten, aber — langsam und mit Verstand." Söderblom ivar ein grofter Wegbereiter und Vorläufer für die Glaubenseinigkeit. Tor Andraes Buch wird dem Manne und seinem Werke neue Freunde gewinnen. Otto Urbach „Keine Sorge! Erstens findet die Flurbereinigung von Amts wegen statt. Sie ist eine grofte ualionalpolitische Arbeit der Sicherung der deutschen Nahrungssreiheit. Ferner bietet die Beteiligung von unparteiische«« Bodenschätzen« Gewähr dafür, daft die Umlegung gerecht vorgenommen wird. Schlieftlich gibt es auch noch Berufsinstanzen zur Schlichtung von Streitfällen." „Das leuchtet mir ein. Mai« kann aber doch die 7 Millio nen Hektar nicht von einem Tag zum anderen „umlegen", meine ich " „Dafür sind mehrere Jahre vorgesehen. Beschleunigt «vird die Umlegung in jenen Bezirken vorgenommcn, ivo sic am drin gendsten ist. Die Beschleunigung, mit der die Umlegungsaktion in die Tat umgesetzt «vird, ergibt sich schon daraus, das; die vereidigten Schätzer — meistens sind cs praktische Landwirte aus der Umgebung — mit ihren Arbeiten begannen, noch ehe die Hackfruchternte begönne«« hatte. Auf den Getreidefeldern begann man mit den Schätzungen sofort nach Einbringung der Ernte..." Ertragsteigerung um 58 v. H.i Wir schreiten mit dem Leiter des Kulturamtcs an den ver hängnisvollen schmalen Parzellen vorbei. Unterwegs weist er auf eine zehnmal fünfzehn Meter grafte „Wiese", die uuab- geinählt geblieben ist. „Den Bauern, dein diese Wiesenparzclle gehört, kostet der Abtransport des biftchen Heues mehr als der Wert der gesamten „Heuernte". Also wiederum eine unverzeih liche Verschwendung landwirtschaftlichen Ertrages!" Nun kommen wir zu gröftcrcn Feldern. „Diese Felder haben wir im Frühjahr umgelegt. Im vorigen Jahre waren sie genau so zerstückelt wie die anderen Grundstücke. Die Be sitzer der umliegenden Felder schlossen sich linier staatlicher För derung zu einer „Tcilnchmergcsellschaft" zusammen nnd lieften die Grundstücke gerecht abschähen und neu aufteilen. Wer schlech teren Bode» bekam, erhielt mehr davon, «vcr besseren bekam, Die Gottessehnsucht -er Menschheit Morgenfeier im Reichssender Leipzig. In einer gesanglich-musikalisch umrahmten Morgen feier desReichssenders Leipzig sprach am Sonntag vormittag Kaplan Rothstein über die Erkenntnis Got tes. Die Gotterkenntnis, betonte der Redner eingangs seiner Ausführungen, sei das innerste Anliegen der Mcnschenseele. Gott erkennen sei ewiges Leben. Eine urgewaltige Sehnsucht treibe den Menschen immer auf den Weg zu Gott. Im Hinter grund dieser Sehnsucht stehe das Suchen nach dem Glück, die Erwartung eines Heilandes, die Trauer um ein verlorenes Pa radies, die Sehnsucht nach einer letzten übermenschlichen Lebens erfüllung. Das Leben des Menschen sinde keine Erfüllung in der Befriedigung vitaler Lebensbedürfnisse. Die Mcnschenseele habe Tiefen und Schichten, denen die alltäglichen Dinge des Lebenskampfes, der Arbeit, der Erholung nicht groft und wichtig genug seien. Je nach ihrer Eigenart versuchten die einzelne«« Menschen auf anderen Wegen den Ansprüchen des Lebens zu genügen. Anschlieftend skizzierte Kaplan Rothstein einige der Wege, auf denen die Menschheit durch die Jahrhunderte zu Gott geht. Der eine suche Wesen und Sinn des Lebens zu ergrün- den: die Betrachtung des menschlichen Lebens, seiner geistigen Eigenarten und Fähigkeiten össne seinem Bewusstsein die Welt unsterblichen Lebens. Er forme sein Lebe«« in freier Willens entscheidung — aber Schritt für Schritt offenbare sich seine Freiheit in Schranken. Je klarer ihm seine eigene Begrenzung werde, umso bemühter «verde das Bild eines Wesens, dessen licktes Wissen ohne Grenzen, dessen machtvoller Willen ohne Beschränkung und das darum Uber den Menschen sei. Ein an- muftte sich mit einer entsprechenden kleineren Flache begnügen. Man trug dafür Sorge, das; die neuen Grundstücke eine zu sammenhängende Lage haben. Sie können allo zweckmüftig an gebaut werden, was bereits zu einer fünszigprozeniigen Ertrags steigerung geführt hat. Und das durch eine gerechte organi satorische Maftnahmc!" , „Das ist aber nicht alles", fährt der Obcrregierungsrat fort. „Vom Dorfe weiter entfernte Grundstücke waren bisher Gemeindeland. Seit jeher waren sic landwirtschaftlich unge nutzt, sie waren Oedland näe die Lüneburger Heide. Mit Hilfe des Arbeitsdienstes haben mir dieses Oedland urbar gemacht und bebaut. In diesem Herbst wurde es — hauptsächlich unter den „Teilnehmern" ausgeteilt. Das ist eine reine Gewinnung an Ackerfläche, die in diesem Bezirk nicht weniger als 58 v. H. der bisher genutzten Fläche ausmacht" Wen«« man von dieser Steigerung des gesamten landwirt schaftlichen Ertrages hört, wenn man die gefüllten neuerrichteten Speicher und dir Felder gesehen hat, die im vorigen Jahre noch Oedland waren oder sich in hoffnungslos zerstückeltem Zustande befanden, dann gewinnt man die feste Ueberzeugung, daft diese mittelbare Landgewinnung in absehbarer Zeit das ihre zur Nahrungsfreiheit Deutschlands beitrage«« «vird. Königin Dubou verkauft dreißig Inseln Hollywooder Filmstars wollen souveräne Inselbesitzer werden. Salote Dubou, die Herrscherin über die kleinen Inseln des Tonga-Archipels, ist. was das körperliche Format anbetrisst, die gröftte Königin der Welt. Sie hat eine Länge von 1 85 Meter, womit sie wohl alle übrigen Monarchinnen der Erde weit über ragen dürste. Aber dies ist äufterlich. Sie hat sich auch in ihren« kleine«« Reich von rund 288 Inseln, aus denen etiva 58 888 Menschen leben, zweifellos grofte Verdienste erworben, in dem sie die Ernmgenschaslen der modernen Zivilisation soweit als möglich sür ihr Reich sruchtbar machte. Als Studentin der Universität Auckland gewann sie Einsicht in die möglichen Ver besserungen und Verschönerungen, die sie ihrem Lande ange deihen lassen konnte. Die Insel Tongatabu, der Herrschersitz der Königin und ihres Gatten, des Prinzgemahls, besitzt eine«« eigenen Rundfunk sender, einen Flughasen und eine«« sehr modern eingerichteten Seehasen. Fast jede Familie ans der Inselgruppe nennt einen Radioapparat ihr eigen alle Inseln versügen über Teleson, und in jeden« Monat sindct eine obligatorische ärztliche Untersuchung sämtlicher 58 888 Untertone«« statt. Nach dem Vorbild Europas und Amerikas hat die Königin eine allgemeine Schulpflicht aus den Tonga-Inseln eingesührt, die für jedes Kind bis zum 14. Lebensjahr dauert. Das wirtschaftliche Leben der Inselgruvpe beschränkt sich auf die Produktion und Ausfuhr von Palmöl. Kakao und Obst. Bis vor zwei Jahren blühte der Handel in Einfuhr und Aus fuhr. Eine Modernisierung folgte nach der anderen. Zuletzt wurde in der „Residenzstadt" sogar ein ultramodernes Hospital gebaut, das in ganz Australien seinesgleichen sucht Die Un kosten sür den Bau betrugen rund hunderttausend Pfund, nnd diese Ausgabe ist es wahrscheinlich gewesen, die das Wirtschafts leben des Inselreichcs erheblich in Erschütterung brachte. Kö nigin Salote Dubou sieht sich daher, nachdem die erste in London gemachte Anleihe verbraucht ist. und ein zweites Anleihegcsuch keine«« Erfolg verspricht, gezwungen, einen Teil ihres Reiches zu veräuftern 38 Inseln solle«, unter den Hammer gebracht werden. Der Auktionator kommt ans Los Angeles und er hat bereits eine grofte Zahl von Interessenten gewonnen. Als Käu- scr kommen hauutsächlich Filmstars in Frage, die das aufrei bende Leben in Hollywood satt haben und nun in die Südsee gehen «vollen, um dort „Könige" zu werden. Der Entschluft, einen Teil des Reiches zu verkaufen, trifft die Königin schmerzlich. Aber ein Verkauf ist notwendig, wenn sie ihren Staatshaushalt wieder in Ordnung bringen will. Antzerdem hat sie die am wenigsten fruchtbaren Inseln sür den Verkauf vorgesehen, von denen einige nicht einmal bewohnt sind. Die Filmstars von Hollywood werden aber als Inselbe sitzer nicht nur „glücklich wie Könige" sein, sie können sich sogar den Titei „König" der Insel Soundso beilegen, wenn cs sie nach so hohen Titeln gelüstet. wie Srlina Lagerlös ihren 80. Geburtstag feierte Stockholm, 21. November. Die weltbekannte schwedische Schriftstellerin Selm« Lagerlöf hat an ihrem 88. Geburtstag am Samstag zahlreich Huldigungei, aus dem In- und Ausland erfahren. Hof, Regie rung, Schulen und Akademien, verschiedene Kulturvereine und Organisationen. Dichter und Künstler. Freunde und Verehrer haben der betagten Dichterin, die sich bei bester Gesundheit befindet, ihre Grüfte, Wünsche und Anhänglichkeit bekundet. Fism, Theater und Rundfunk haben sich an den Huldigungen durch Sondervcranstaltungen beteiligt. Die Heimatprovinz Värmland hat die Jubilarin durch eine Abordnung unter Füh rung des Landeshauptmanns Venncrsträm unter Ücberrcichung einer Glückwunschadresse mit 5888 Unterschriften als gröftte Erzählerin Schwedens gefeiert. Selma Lagerlöf Hai Sonntag abeist» in einer kurzen Ansprache, die von, Rundfunk über tragen wurde, sür die ihr zuteil gewordenen Ehrungen Freude uiU) Dank zum Ausdruck gebracht. derer erkenne in sich eine Stimme, die die Gegebenheiten de» Lebens werte und wertmäftig voneinander scheide. Die Men schen nennen dieses Organ Gewissen und empsinden, daft ihnen darin eine Gesctzinäftigkeit nahe ist. die nich vom Men schen herrührt, eine Gcsetzmäftigkeit, die unabhängig von Zeiten, Erziehung und Kultur, allen Menschen und Altersstufen eioen- tümlich ist Ordnung und Gesetz sprechen aus dem Gewissen, der Mensch spürt darin einen Willen, der mit dem Anspruch auftritt, gehört zu werden. Der natürlich denkende Mensch er kennt In der Einheitlichkeit der Gewissensforderung den gröfte- ren Herrn, und der Herr spricht im tiefsten Bereich der mensch lichen Persönlichkeit und ruft den Menschen aus den Tiefen seiner eigenen Seele zum sittlichen Handeln. Wieder ein an derer fühle in sich einen ruhelosen Drang, der über die Ein tönigkeit des Alltags und die Bedürfnisse der Leib Seele Natur des Menschen hinausweise, eine elementare Sehnsucht nach höhe ren Lebensinhalten. Die religiöse Anlage des natür lichen Menschen möchte die Gottheit innerlich erfahren, an ihrem Glück und ihrer Sicherheit teilnehmen, in ihren, Leben drinstehen, in ihrem vollkommenen Sein zur ciaenen Lcbens- erfüilung kommen. Das religiöse Bedürfnis des Menschen suche von sich aus das Leben und die Gemcinschakt Gottes Alle diese Wege des Menschen zu Gott — führte der Redner aus — setzten innere Haltungei, und Spannungen voraus, die nicht zeitge- blinden, sondern allaemcln menschlich und darum immer gültig seien, die die Menschen begleiten durch die Jahrhunderte nnd ihre Lösung nur finden in der Gemeinschaft des Menschen mit Gott. Diese Lösung gebe es. Denn Gott Habs sich den Men schen kundactan. Indem er zu ihnen sprach, nnd er Ihnen er schien und sich für sic aufopferte, «in, die Wurzclerkranknng des ganzen Geschlechts zu heilen. Gott habe sich geosfeubart und In seiner Offenbarung den Menschen den Weg zur Höhe gewiesen. „Großer Unrzu-" bei der deuts^en Landwirtschaft Jeder vierte Acker wechselt den Besitzer Sieben Millionen Hektar nutzbaren Boden« werden „unraelegt"
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