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Sächsische Volkszeitung : 09.12.1938
- Erscheinungsdatum
- 1938-12-09
- Sprache
- Deutsch
- Vorlage
- SLUB Dresden
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Rechtehinweis
- Urheberrechtsschutz 1.0
- Nutzungshinweis
- Freier Zugang - Rechte vorbehalten 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id494508531-193812099
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id494508531-19381209
- OAI
- oai:de:slub-dresden:db:id-494508531-19381209
- Sammlungen
- Saxonica
- Zeitungen
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
-
Zeitung
Sächsische Volkszeitung
-
Jahr
1938
-
Monat
1938-12
- Tag 1938-12-09
-
Monat
1938-12
-
Jahr
1938
- Titel
- Sächsische Volkszeitung : 09.12.1938
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Freitag, 9. Dezember 1938 Sächsische Volkszeitung Nummer 888, Seite 8 „nunvzwanzla Unterseeboote zwischen 250 und etwa 700 Tonnen, ferner elf Schnellboote, achtzehn Torpedo boote zu je 600 Tonnen, dreiundzwanzig Minensuch boote eines neuen Typs, von denen das erste, „öl 1", bereits in Dienst gestellt ist und weiter: zehn kleine Räumboote. Wir müssen natürlich ohne weiteres darüber klar sein, daß bis zur endgültigen Fertigstellung dieses Bau programms noch eine ganze Zeit verstreichen wird, die sich bei den zwei Schissen zu je 35 000 Tonnen sogar auf einige Jahre belaufen dürfte. Die deutsche Kriegsmarine ist sich der hohen, auf ihr ruhenden Verantwortung voll bewußt. Ihren hohen Aus bildungsstand, die hervorragende Disziplin und oie Einsatz bereitschaft ihrer Schiffe hat sie in den spanischen Gewässern unter Beweis gestellt. - Die Kriegsmarine des Dritten Reiches ist ein Instru ment, auf das sich der Führer jederzeit verlassen kann. Sie knüpft an an die ruhmreiche Tradition der früheren Marine, die hochzuhalten sie als ihre besondere Ausgabe ansieht. Sie bildet zusammen mit dem Heer und der Luft waffe eine unlösbare Einheit, das Schwert der deutschen Nation. Geschichte des Weltkrieges aus 1650 Schallplatten In der Reihe der vielen Gedenkbetrachtungen, die in diesen Wochen. 20 Jahre nach dem Ende des großen Krieges, die Ocfsentlichkeit beschäftigen, ist das Gedenken an die Wirk samkeit der „Phonographischen Kommission" von besonderem Inicresse. Diese Kommission unter dem Vorsitz des Berliner Psychologen, des verstorbenen Geheimrates Pros. Carl Slumps, hatte sich das Ziel gesetzt, eine Art Geschichte des Weltkrieges auf Schallplatten zu schassen. Ueber das Ergebnis berichtet Dr. Fritz Bose vom Institut für Laut forschung an der Universität Berlin in dem Reichsblatt des RS-Reichskrlegerbundcs „Kyffhäuser". Am 29. Dezember 1915 wurde die erste Schallplattenaufnahme im Kriegsgefangenen lager Döberitz gemacht, wo ein russischer Gefangenenchor das Volkslied „Die Abendglocken" sang. Bis zum Kriegsschluh wurden insgesamt 1650 Schallplatten ausgenom men mit rund 215 verschiedenen Sprachen und Mundarten. Obwohl die Aufnahmen nur aus wissenschaftlichen Erwä gungen heraus entstanden, sind sie doch ein interessantes Doku ment für die Geschichte des Weltkrieges. Sie bieten, da man die Leute sehr oft sagen liehe, was sie wollten, Einblick in die seelische Haltung unserer damaligen Gegner. Eine zweite Serie von Schallplatten, die „Autophon"-Sammlung, sollte die Stimmen der führenden Männer des deulsä)cn Volkes jener Zeit der Nachwelt überliefern. Auch hierbei ent standen wirkliche Zeitdokumente. So spricht Kaiser Wilhelm II. den Text seines Ausrufes „An das deutsche Volk" vom 6. Aug. 1911. Auf einer anderen Platte hören wir Hindenburg seinen Erlah an die Truppen der VIII. nach der Schlacht bei Tan nenberg verlesen. Die Geschlossenheit des deutschen Volkes bei Kriegsbeginn kommt in der Rede des Rcichstagspräsidenten Dr. Kaempf vom 4. August 1914 zum Ausdruck. Großadmiral von Tirpitz spricht am 24. Ian. 1918 über die Kriegführung der deutschen Flotte. Von damaligen Politikern ist u. «.Reichs kanzler Belhmann-Hollweg mit einer Reichstagsrcde aus dem Jahre 1917 vertreten. Auch traurige Kriegserinnerungen, die den Verrat der Marxisten zeigen, sind vorhanden, so die Neichslagsrede Scheidemanns von 1917. Men machen Gnalandern Vorschriften Sabotage der Palästinakonferenz von selten der jüdischen Agentur. London, 9. Dezember. Die im Oberhaus abgegeben« Er klärung über die arabisck»e Teilnahme an der Londoner Palä stinakonserenz hat bei den Palästinajudcn beträchtliche Auf regung ausgelöst. Ein Vertreter des britischen Zionistenverban des gab im Anschluh an die Aussprache eine Erkläning ab, wo nach die Möglichkeit bestehe, daß die Juden gegebenenfalls an der Palästinakonferenz nicht teilnehmen würden. Die Juden seien „tief enttäuscht" über die Erklärung des Unterstaatssekretärs für die Kolonien. Tas Weltjudentum würde es „tief bedauern", wenn die britische Negierung ihrer Forderung nicht stattgeben würde, sofort 10 000 Iudcnkinder aus Deutschland nach Palä stina hercinzulassen. Sollte sich die britische Regierung weigern, so sei es zweifel- hast, ob die jüdische Agentur für Palästina auch in Zukunst an ihrer Absicht sesthalten könne, an der Londoner Palästinakonfe- renz teilzunehmen. Der Bollzugsausschuft des britischen Zio nistenverbandes werde am Montag in London zu dieser Angele, genheit Stellung nehmen. Berlin, 9. Dezember. Am 6. Dezember sand in Berlin eine auhcrordentliche Hauptversammlung des Volksbundes für das Deutschtum im Ausland statt, die zum Vorsitzenden der Dundesleitung den Geographen und Nestor der Volksdeutschen Arbeit, Generalmajor a. D. Karl Haushofer, wählte. Als Bundesgeschäftsführer wurde vom neuen Vorsitzenden Paul Minke ernannt. Lantini über das korporative System Die Rede vor der Relchsaryeltskammer Berlin, 9. Dezember, In seinem Vortrag über die „Grundgedanken des korporativen Systems in Italien" auf der Tagung der Reichsarbeitskammer gab Exzellenz Lantini eine Darstellung der Entwicklung des korpo«' rativen Ausbaues, wie er sich in den 16 Jahren des faschisti schen Regimes und des Wirkens Mussolinis vollzogen hat. Durch die revolutionäre Ttat des Faschis mus, die sich durch ihren Schwung, ihr schrittweise durch dachtes Vorgehen und ihre wunderbare Konsequenz auszeich net, sei in vier Iahreszeiträumen der italienische Staat so neu geformt und erneuert worden, datz hier einneuer Staats typus entstanden sei, der berufen sei, unverwischbare Spu ren in der Geschichte des Jahrhunderts zu hinterlassen. Die faschistische Revolution habe nicht nach dem Beispiel Rußlands das Bestehende zerstört, um aus Blut und Trümmern die un geheure Arbeit der politischen und sozialen Wiedergeburt in Angriff zu nehmen, sondern habe sich unter der Führung des Duce auf die natürliche Lebensgrundlage und die Tradition des italienischen Volkes gestützt. Die faschistische Revolution sei von der einfachen Erkenntnis ausgegangen, daß -er Mensch in der Volksgemeinschaft die erste, wichtigste und nicht weg zudenkende Keimzelle bilde. Bei der Schilderung des italienischen Staats und Wirtschaftsaufbaues legte Exzellenz Lantini die Erkenntnis zugrunde, daß das wirtschaftliche Leben der Nation nicht von dem allgemeinen Leben getrennt werden könne und kein Eigendasei führen dürfe, da es, ebensowenig wie es dia- matrale und unüberbrückbare Gegensätze zwischen den Wirt schaftsgruppen und den Klaffen gebe, auch keine absolute Tren nung zwischen dem Leben der Einzelpersonen und der Gemein schaft, zwischen Privat- und Volkswirtschaft geben dürfe. Im einzelnen ging dann der italienische Korporations- und Wirtschaftsminister auf die Organisationsformen des ita lienischen Staates und der Wirtschaft ein, wobei er feststellte, daß der Staat Mussolinis den einzelnen Gruppen der Wirt schaft die Korporationen, dem Volke aber den korpora tiven faschistischen Staat gegeben habe. Er erinnerte an das Wort des Duce, wonach der Staat als die rechtliche Erscheinungsform und die lebendige Verkörperung der Nation betrachtet werden: „Alles tm Staate, alles für den Staat, nichts gegen den Staat." Unter den markanten Entwicklungsetappen hob Lantini die Carta del Lavoro hervor, die — etwa unserem Gesetz zur Ordnung der nationalen Arbeit vergleichbar — die Grund sätze des wirtschaftlichen Lebens regele. In einer Erklärung dieses Grundgesetzes heiße es, daß die Arbeit in allen ihren Erscheinungsarten eine soziale Pflicht sei. Die Arbeit sei also nicht Fluch, ein persönliches Opfer, eine Strafe, sondern eine Pflicht, die man gegenüber der Gemeinschaft zu erfüllen habe. Der faschistische Staat halte in seinen Händen die Zügel der gesamten nationalen Wirtschaft, er lenke sie, prüfe sie und richte sie aus. Einige Ziele der Autarkiepolitik Italiens seien bereits verwirklicht, die übrigen würden in den vorgesehenen Zeitabschnitten und im seftgelegten Umfang verwirklicht werden. Zum Schluß nahm Lantini eine Frage auf, die für beide Revolutionen, den Faschismus wie den Nationalsozialismus, gleich liege. Beide Revolutionen seien zwar von einer ver schiedenen politischen und sozialen Ausgangsstellung ausgcgnn- gen, trotzdem aber zweifellos durch ein gemeinschaftliches Schicksal, nämlich ein nationales Verhängnis, das sich bei dem einen Volk nach außen, bei dem anderen nach innen aus wirkte, verbunden. „Der Duee und der Führer haben die Feld zeichen und ihre Gefolgschaft siegreich zu Zielen geführt, die bereits die Gegenwart hinter sich lassen und in die Zukunft weisen." (Lebhafter Beifall.) Gesundheitspaß für jeden Franzosen Vor der gesetzlichen Einführung „Pferde und Luxushunde haben einen Stammbaum, aber die Nachkommen des Menschen kommen und gehen in der Finsternis, unsere Unwissenheit — im Jahrhundert des Fort schritts — ist ein Verbrechen. Der Gesundheitspaß wird unsere eigene Sicherheit und den Schuh unserer Kinder gewährleisten. Der Gesundheitspaß wird für die Menschheit eine Art neuen Gewissens sein." Mit diesen Worten wandte sich die blind geborene französische Dichterin und Malerin Louise Hcrvicux an ihre Landsleute, um sie aus ihrer auch heute noch allzu großen Gleichgültigkeit gegenüber den Fragen der Erhaltung des Volksbestandes und der Erbgesundhett aufzurütteln Der von einem Kreis von Acrzten, Schriftstellern und einsichtigen Politikern unternommene Werbefeldzug zur obligatorischen Einführung eines Gesundheitspaffes, den jeder Franzose er halten sott, ist nicht erfolglos geblieben. Gerade jetzt befaßt sich der französische Staatsrat mit den Vorarbeiten, nach deren Abschluß der Gesundheitspaß durch einen Gesetzerlaß ebenso zu einer Dauereinrichtung wird wie etwa die Ehebescheinigung. Dieser amtliche Gesundheitspaß hat übrigens einen „privaten" Vorgänger. In verschiedenen französischen Krankenhäusern be steht nämlich schon seit geraumer Zeit ein sogenanntes indivi duelles Gesundheitshest, in das die Aerzte ihre Beobachtungen Uber die von ihnen behandelten Kranken fortlaufend eintragen. Eine sileaende Kirche East St. Louis, 9. Dezember. Im Parks-Flughafen wird zur Zeit eine Amphibienmaschine gebaut, die an Stelle von Pas sagiersitzen einen Altar erhält und künftig als „fliegende Kircl-e im hohen Norden" Dienst tun sott. Auftraggeber ist Rev. Paul Schultes Missionary Vehicular Association; Pater Schulte selbst will die Maschine bei seinen Missionsreisen im nördlichen Ka nada verwenden und dort, wo es infolge der ungeheuren Di stanzen unmöglich ist, die Gläubigen in die Kirche zu bringen, die umgekehrte Methode anwenden . Die Missionary Vehicular Association verfügt Uber ein Dutzend Flugzeuge, die Geistlici-e und Missionare zu den entlege nen Vorposten der Zivilisation jenseits bes Polarkreises brin gen. Das neue Flugzeug aber, das im Frühjahr lieferfertig sein wird, dürfte die erste fliegende Kirche sein, die jemals gebaut wurde. Dle Neuordnung Oftasiens Verhandlungen zwischen Japan, England und Amerika. Tokio, 9. Dezember. Der japanische Außenminister Arita begann gestern die Besprechungen mit den Botschaftern Eng lands und Amerikas Uber eine etwaige Revision desNeu- nerpaktes im Zusammenhang mit grundsätzlichen Erörte rungen Uber eine Politik der offenen Tür und Gleichberechti gung als unmittelbare Folge der von Japan angekilndlgten „Neuen Ordnung Ostasiens" auf der Grundlage eines Wirt schaftsblockes Japan—Mandschukuo—China. Die Besprechun gen sollen nach einer Mitteilung der japanischen Telegraphen agentur Domci einer näheren Erläuterung der in dem bis ¬ herigen Notenwechsel mit London und Washington aufgewor fenen Fragen dienen. Während England und Amerika be streiten, daß die Rechtsgrundlagen für eine Neuordnung Ost asiens vorhanden seien und ihre aus dem Neunerpakt abge leiteten Interessen auch in Zukunft gewahrt wissen wolle», vertritt Japan den Standpunkt, daß die militärische Lage be reits die politischen und wirtschaftlichen Voraussetzungen für eine Neuordnung in Ostasien geschaffen habe und England und Amerika die notwendigen Folgerungen daraus ziehen müßten. Die gestrigen Besprechungen haben nach dem Urteil politischer Kreise noch nicht die Voraussetzung für die Erörterung konkreterFragen ergeben. Der britische Botschafter habe vielmehr zu verstehen gegeben, daß England seine Interessen in Ostasien nicht preiszugeben beabsichtige. Zunächst wollen beide Botschafter ihren Regierungen berichten. Eröffnung des Lanaemarck-Skudiums Stabschef Lutz« und Reistsstudentensührer Dr. Scheel sprachen Hannover, 9. Dezember. Mit einer Feierstunde im Beethövensaal der Stadthalle, zu der dle führenden Männer der Partei und ihrer Gliederungen, der Behörden, Wehrmacht, Stadtoerivaltung, der Wissenschaft und Wirtschaft erschienen waren, wurde das Langemarck-Studium, Lehrgang Hannover der Technischen Hochschule, eröffnet. Wieder Studenienkundgebungen in Italien gegen die Vorfälle in Tunis Mailand, 9. Dezember. In zahlreichen Städten Nord italiens haben sich di« Kundgebungen gegen die vom bolsche wistisch-jüdischen Pöbel in Tunis an italienischen Volksangehö rigen begangenen Tätlichkeiten wiederholt. In Mailand zogen Studenten, die anläßlich des Ambrosiustages an einer Feier in der katholischen Universität teilgenommen hatten, unter Al- singung faschistischer Lieder mit Fahnen durch die Stadt zum französischen Konsulat, wo sie ihren Unmut gegen die Vorfälle in Tunis und Korsika lebhaft zum Ausdruck brachten. Kurrsblocklückisn Die Abwanderung der Juden aus dem Memelland. ' Kowno, 9. Dezember. Die Abwanderung der Juden aus dem Memelgebiet dauert an. Nachts werden oft große Möbel transporte von Juden an der memelländisch-litauischen Grenze beobachtet. Ein Teil der abwandernden Juden läßt sich in li tauischen Kreisstädten in der Nähe der memelländischen Grenze nieder. Bereits 12006 Arbeiter beim Straßenbau im Sudetenland eingesetzt. Reichenberg, 9. Dezember. Nach dem letzten Stande hat sich die Zahl der beim Straßenbau im Sudetenland beschäftigten Arbeiter neuerlich um rund 2000 auf Uber 12 000 erhöht. Diese 12 000 Arbeitskräfte sind an rund 123 Baustellen beschäftigt. Aus dem Dresdner Musikleben Asta-Irene Schultz, «ine sunge Dresdner Pianistin, gab einen Klavicralend ausschließlich mit Kompositionen von Chopin und dem bekannten Dresdner Komponisten und Musik schriftsteller Roland Vocquet (anläßlich seines 60. Geburtstages). Von Bocquct hörte inan u. a. die Balladen in C-Dur und H-Dur, ungewöhnlich sormschöne, in ihrem Stil- und Stimmungscharak- ter kristallklare Werke, die zu den wertvollsten Tonschöpfungen der Gegenwart gehören und unter den Händen der Pianistin, -er lebhafter Beisall dankte, Farbe und Leben empfingen. Cho pin war vertreten mit dem Scherzo cis-Moll, der Ballade g-Moll und der Polonäse As-Dur. Das sünfte Konzert junger Künstler wurde be- stritten von der Leipziger Sopranistin Erna Dietrich, der Chemnitzer Altistin Hanny Müller und der Dresdner Pia nistin Edeltraut Weiße. Alle drei Künstlerinnen wuh- 'en der Stil- und Klangwelt, die aus Beethovcnschen, Schubert, scl>en Lisztschcn, Wolssci-en und Rachmaninofsschen Liedern und Klavierstücken spricht, vorzüglich gerecht zu werden. Begleiter am Flügel war wie immer Hans Rlchter-Haaser. Im Tonkünstlervercin wurde ein neues Streich quartett des Dresdner Komponisten Dr. Herbert Viecenz erstmalig zu Gehör gebracht, das vor einigen Tagen in Wien seine Uraufführung erlebt hatte. Gespielt wurde es hier wie dort vom rühmlich bekannten Liersch-Quartett, das sich kür das prachtvoll reise, von tiefster musikaliscl^r Geistigkeit (wenn man so sagen will) erfüllte Werk mit restloser Wieder gabe einsetztc. Weihnachtsliedcr von Bcer-Walbrunn sang Su sanne M i ch e l (am Flügel: Walter Dam m eye r). Kammer musik non PH. E. Bach und Haydn vervollständigte den wert vollen Abend. Die Sängerin Poldi Bemmann, die einen Lieder abend im KUnstlerhaus gab, verfügt Uber elne ungewöhnlich schön«, angenehme, süllige und tragsähige Stimme von zartem lyrischem Wohlklang, tadelloser Rclnt^eit (auch in der Höhe) und überdies ausgesprochener Eignung für den leichten, lockeren, s>er- stnden Ziergesang. Diese Eige»sci)aftcn befähigten sie, lyrisch ¬ romantischen Liedern von Schubert, Schumann, Brahms, Reger und Grlea und Koloraturarien von M art und Verdi eine tech nisch makellose, vortraglich fein durchdachte, seelisch durch wärmte und stilgemäße Wiedergabe zu sichern. In Karl Mana Pembaur, der wie immer mit hoher pianistischer Kultur be gleitete. hatte sie einen hervorragenden Partner am Flügel. Poldi Bemmann (Wien) ist übrigens eine Schülerin von Liese! von Schuch. Felix v. Lepel. „Ausflug in lachendes Land" nannten Manja Behrens und Horst-Bogislaw v. Smelding ihren Vortrags abend im Volkswohl. Sie haben mit diesem Titel nicht zu viel versprochen, denn was die beiden Künstler unseres Staats- cl-auspiels an Köstlichem, Humorvollem und Neckischem aus der deutschen Dichtung ausgewählt hatten, war wirklich „lachendes Land", und die Reise dahin verlies auf allen Stationen von Hans Sachs. Goethe, Fr. Hebbel. Rückert. I. P. Hebel, Lessing, Gellert, Pfeffel bis zu Wilhelm Busch, Münchhausen, Kyber (und vielen anderen „Haltepunkten") äußerst vergnügt. Den beiden „Reiseführern" aber darf man uneingeschränktes Lob zollen: Manja Behrens für ihre frische, natürliche Gestaltung, die besonders Klndergedichte herrlich trifft, und v. Smelding für sein gelungenes Pointenfinden. Das zahlreiche Publikum dieses (übriaens 2200 !) Volkswohlabends spendete ihnen herz lichen Beifall. Franz Zickler. Dresdner Philharmonie. Mittwoch, den 14. Dezember 1938, 20.15 Uhr, Gewerbehaus. 5. Anrechtskonzert unter Leitung von Paul van Kempen. Solist des Abends ist Prof. Georg Kulen« Kampfs. Magdeburger jung« Künstler in Dresden. Durch Bermitt- lung des Volksbildungsamtes der Stadt Magdeburg wird am 18. Dezember 17 Uhr das.erste Austauschkonzert junger Künst ler zwischen Magdeburg und Dresden durchgeführt. Bon jungen Künstlern, die bisher in den Magdeburger Konzerten vorgestellt wurden, werden Charlotte Hildebrandt, Irmgard Schmantes und Karl Döltz a» diesem Tage in Dresden konzertieren. Ein ent- fffrechcndes Austausckkonzert sächsischer junger Künstler in Dhig- dcburg ist sür den 22 Januar 1939 vorgesehen. Verjährungsfrist bei Abzahlungsgeschäften! Für Abzah lungsgeschäfte gelten die normalen Verjährungsfristen. Doch wird durch jede geleistete Teilzahlung die Verjährung unterbro chen, d. h. eine neue Verjährungsfrist in Lauf gesetzt. Beispiel: X kaufte am 1. Juli 1938 ein Auto für 3000 RM. Die Kaus- preisforderung verjährt am 31. Dezember 1940. Durch eine Teilzahlung von 1000 RM. am 1. Juli 1939 wird die Verjährung der Kaufprelsrestforderung unterbrochen. Die neue Verjäh rungsfrist endet am 1. Juli 1941. Berliner Börse vom y. Dezember Meist schwächer. Bel der herrschenden Gesämstsstille brök« Kelten die Kurse heute eher ab. Ain Montanmarkt gaben Rhcinstahl um 1 ein Achtel, Vereinigte Stahl und Mannesmann um 7 Achtel und Hoesch um 0,75 Prozent nach. Harpencr ge wannen 1 Prozent. Braunkohlenwerte blieben meist gestrichen. Don chemischen Papieren ermäßigten sich Heyden um1,5, Ritt« gers um 1. Fester kamen Farben, und zwar um 7 Achtel Pro zent. Von Elektrowerten gaben Schuckert um 1,5, Lahmeyer und Gesfürel um 1,25, AEG. um 7 Achtel Prozent nach. — Don variablen Stenten stellten sich Reichsanleihe-Altbesitz auf 128 ein Achtel. , Relchswetterdlenst, Ausgabeort Dresden. Wetter« vorhersage für Samstag, 10. Dezember: In der Nacht zum Samstag vielfach bewölkt. Vereinzelt Schauer, in Berglagen als Schnee. Tagsllber wolkig. Weiterhin leb«' hafte südliche Winde. KW. Nachts leichter Bodenfrost? Der Straßenwetterdienst Sachsen meldet: Reichsautobah-l nen: schnee- und eisfrei. Reichsstraßen: Nur in den höheren Gebirgslagen und Waldstrecken festge fahren« und festgefrorene Schneedecke, Echneeglätte, stellenweise Glatteis, Straßen sind! und werden gestreut. e Haunffchristlelter: Georg Winkel sz. Zt. abwesend) «rrantworMq slr Inhal» ». vtth«,! Dr. «krrhaw v,,e,,I »a Dmdra« vrranIwarUlcher »nzNgrnl«»«,: r»«,»,, «»,»,»», vrradr» Drink „» «rrla,! «rr»„I, Vx4»,»ck«,«l »»««»,» V-U,-»,«»« I?. D. «. XI. 88: über 4300. — Z. Zt. ist Preisliste Nr. 4 gültig.
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