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üchjWe volfssettung Nummer288 — 37. Iahrg rr^«!iU I «al wSch-nM-, »«notnq-r v«,liz,pr«i, „,q Illg« einzq,. « Psg bj«. « Plg IrSgiilohn 1.70; durch »I, Poll l.70 «Inlchllebllch PoftIU>«iw«Ilungegebllhr, »ujllgllch LS Ps^ Post-Beftellgew. SI«zel-Ne. 10 Pfg., Sonnabend. und 8«ÜI<>g»>Nr. N Pfg. «bbeftellunge, müsi«« >p!lt«st«il, «In« Woche «blau! d«r «e,u,«;«N lchrlltllch beln, Verlag «Ingegang«, sei». Un!er« rrlg«, dlllse« Mn« «bbeftellunge, «rUgrgenne-m«». Verlag»» vreeben. «n;e!g»npreye: dl, Ilpalllg, LI mm drei!, g«N, < Vllk lllr FamIIIenan,eigen i Plg Für Vlatzwllnlch, l-nne» »K teln» LewS-r Ulsie». Schrtlilettungi Dreeven-«., Pollerprabe 17, gernrul N711 ». ilvir Lelchült,stelle, Drink und Verla,: Germania Buchdrucker«! und Verlag ltz. und ». Winkel, polierst,ah« 17. gemru, ilgir, Postlche«: Nr. UiLl, Bank: Stadlbank vreeden «r. »<7S7 Freilag, 9. Dezember 1938 2m Jall, von pöpeier Gewalt, Verbot, «inlreiender «ekiedm ftSmngen hat der Bezieher oder Werbungtreibend, kein« Anlprüch«, lall, di« Zeitung tn belchrünltem Umlang«, »er» lpälei ober nicht erlchelnt. <rr>llllung,»rt Ist V««»»«N. Sie Arbeiier sind Mrgen der Achse Ley und Lantini vor der Arbettskammer Die Bedeutung des Arbeiteraustauschs Berlin, 9. Dezember. Der zum Studium des nationalsozia listischen Wirtschastsausbaucs in Deutschland weilende italieni sche Korpora tiono- und Wirtschasts Minister Exzellenz Ferruccio LantIni cntwichelte am Freitagvor- miltng bei einer feierlichen Tagung der Rcichsarbeitskammer im grossen Sitzungssaal der Krolloper in einem grundlegenden Bor trag die Leitgedanben des italienischen Korporationswesens nnd der faschistischen Wirtschaftspolitik. Die Tagung der Reichsarbeitskammer, dieses Gremiums, das einen Quer schnitt durch das ganze deutsche Wlrtsrl)astsleben' in allen seinen Zweigen darstellt und die modernen nat.-soz. Grundsätze der Wirtschaftsführung und der sozialen Selbstverantwortung am lebendigsten verkörpert, gestaltete sich zu einer herzlichen und begeisterten Kundgebung der Freundschaft der beiden Völker. Tie Krollaper war zu Ehren des italienischen Gastes fest lich geschmückt. Zahlreiche bekannte Persönlichkeiten des dent- schen politischen, wirtschaftlichen und kulturellen Lebens sowie der deutschen Wehrmacht nahmen als Ehrengäste an der Beran- staltung teil, ferner der Kgl. italienische Botschafter Exzellenz Atolico und Botschaftsrat Magistrat! mit den Herren der italie nischen Botschaft, der rnmänische, der bulgarische und der alba nische Gesandte in Begleitung des Stellvertretenden Chefs des Protokolls, Legationsrat von Halem, Bertretcr der italieni schen Handelskannner zu Berlin, die die Tagung gemeinsam mit der Arbeits-Kammer durchführte, Vertreter des Fascio sowie der italienischen Kolonie in Berlin. Von deutscher Seite waren er, schienen Neichswirlschaslsminister Funk und Reichsarbeitsmini ster Seldte Minutenlanger stürmischer Beifall grösste Exzellenz San tini, als er neben Dr. Ley Platz nahm. Nach einer kurzen Be- grüs'.nng durch Neichsamtsleiter Hupsauer nahm Dr. Len das Wort „Die Achse Berlin-Rom", so stellte er unter stürmischen Kundgebungen der Zustimmung fest, „ist eine unumstötzliche Tat sache. Man kann wohl sagen, datz sich um diese A hse heute die gesamt« Welt dreht, datz sie zu einem Faktor geworden, der das politische Leben der Welt bestimmt." Dr. Ley betonte dann, datz es zunächst die Vernunft zweier grosser Männer, des Dncc des saschistischen Italien nnd des Füh rers gewesen sei. die diese Achse geschaffen habe, zum anderen die gemeinsame Idee, der Glaube an Autorität, Disziplin, Ge horsam und Einsatz, die Verbindung von Nationalismus und Sozialismus. Mil Nachdruck erklärte Dr. Ley, cs gelte jetzt, das vom Duce und vom Führer mit so einzigartigem Erfolg begon nene Werk zu verstärken, zu vertiefen und zn untermauern. Dazn sei es notwendig, datz sich die Menschen ans beiden Län dern gegenseitig kennenlernten, um dadurch auch die Verhält nisse in den beiden Staaten beurteilen zu können. „Wir wollen keinen neuen Schematismus ausrichteu", sagte Dr. Ley, „w'e er in den bekannten Internationalen seit Jahr zehnten die Menschheit mehr oder weniger bedrückte. Formen sind gleichgültig — der Inhalt ist alles. Je mehr sich die Män ner der beiden Länder kennenlernen, um so mehr werden sie verstehen, datz jedes Land die Methoden gewählt hat, die das Volk zur grössten Krast und Stärke brachte." Immer wieder von lebhaftem Beifall unterbrochen, kenn zeichnete Dr. Ley dann die ungeheure Bedeutung des zwischen de« beiden Völkern eingcleiteten A r b e i t e r a u s t a u s chc s. Er erinnerte an seine vor dem Duc« getroffene Feststellung, datz die diplomatischen Kanäle der beiden Länder zu eng geworden seien und datz Volk zu Volk wolle. Deshalb seien Im vergangenen Jahre 30 000 Arbeiter ausqetauscht worden, eins Zahl, die sich in diesem Jahre aus 00 OHO erhöht habe und im nächsten Jahre voraussichtlich auf 730 000 anwachsen werde. Dann ergriff Exzellenz Lantini das Wort zu seinem Bortrag, der immer wieder von stürmischem Beifall unterbrochen wurde. England schasst politische Riesenkredite Mlllonen für den Ausfuhrhandel — „England will seine Freunde ermutigen, Waffen zu laufen" London, st. Dezember. Die britische Regierung hat am Donnerstagabend den Wortlaut des neuen Gesetzes über die finanzielle Unterstützung des britischen Aus- suhrhandels veröffentlicht. Danach soll der bisherige 5,0- Millionen-Pfuud Kredit, den der Staat in Form einer Garantie jenen englischen Exporteuren gewährt, die über die Zuver lässigkeit ausländischer Kunden im Zweifel sind, ouf 7 5> Mil - lionen Pfund erhöht werden. Es handelt sich hierbei um eine Art Staatsgarantie für die englischen Exporteure, die ohne diese Garantie aus riskant erscheinende Geschäfte verzich ten würden. Völlig neu ist dec zusätzliche 10 Millionen-K^edit des neuen Gesetzes, der einen eindeutig politischen Charakter trägt. Der Staat kann nämlich Kredit bis zu einer Höhe von 10 Millionen Pfund für Geschäftsabschlüsse mit dem Auslande gewähren, falls diese „aus Erwägungen des nationalen Interesses" für ratsam erachtet werden. Mit welchem Interesse die Londoner Blätter dieses Gesetz aufgenommen haben, geht allein schon aus der Tatsache hervor, datz sich die politischen Mitarbeiter fast aller Blätter gerade mit diesem 10-Millioueu-Kredit befassen und ohne Ausnahme seinen politischen Charakter hervorhcbcn. Darüber hinaus be tonen sie, datz dieser Kredit zweifelsohne für Waffenlie ferungen ins Ausland gedacht sei. Während z. V. der politische Korrespondent des „Daily Telegraph" nur von dieser Möglichkeit spricht, nimmt der „Daily Herald" diese als eine feststehende Tatsache hin und meldet unter der Ueberschrift: „England will seinen Freunden helfen, Waffen zn kaufen", die britische Negierung ermutige den Wafsenverkauf an freundschaftlich gesinnte Länder. Die 10 Millionen seien als Garantie für Munitlonskäufc gedacht. Wie verlautet, sei ein Teil dieser Summe sofort dafür zu ver wenden, um Lastkraftwagen nach China zu senden. Ein Waf- fcnankauf Rumäniens In Höhe von 20 Millionen Pfund werde augenblicklich erwogen. Die 25-MiNIonen-Krediterhöhung werde es, so fchreibt das Blatt, den englischen Exporteuren gestatten, dem deutfchen Handel in Südosteuropa und Südamerika wir kungsvoll zu begegnen. „Daily Expretz" bringt seine Meldung auf der ersten Seite unter der Ueberschrift: „England erklärt den Han- delskrte g". Bon Interesse ist autzerdem, datz diese politische 10-MIllio- nen-Garantie nicht etwa auf eine bestimmte Zeit festgesetzt oder als einmalige Summe gedacht ist, sondern tn Form eines lau fenden Fonds bestehen soll. Deutsch-O-aiM und da- Empire Eine dauernd« Last, sagt ein Südafrikaneri London, 9. Dezember. Die Kolonialsraae wird am Freitag in der englischen Presse ziemlich breit behandelt Im schärfsten Gegensatz zu der bekannten Einstellung der meisten Blatter steht eine Beröffentliä/ung des „ Daily Expr e tz " sBeavcrbroolst. Ein Vertreter diefes Blattes hat einen augenblicklich in London iveilcndcn Südafrikaner namens Brinkmann, einen Bau unternehmer aus Kapstadt und engen Freund Pirows, über das Kolonialvroblem befragt. Brinkmann erklärte, man müsse sich darüber im klaren sein, datz die ganze Kolonialsrage in Süd afrika überhaupt nicht als akut angesehen werde. Der Mann aus der Slratze stehe dieser Frage gleichgültig gegenüber. Er. Brink mann. kenne das ehemalige Deutsch-Ostafrika sehr gut. Im Augenblick stelle dieses Gebiet lediglich eine Last dar. Wohl gebe es in Deullch-Ostasrika so viele Mineralien — Kupfer. Chrom, Magnesium und Diamanten — wie man nur wolle. Innerhalb der Südafrik. Union gebe es aber derartige Innerhalb der Südafrikanischen Union gebe es aber derartige Gebiete auch, die im übrigen viel näher lägen als Deutsch-Ost- asriba. Mau bemühe sich deshalb nicht, sondern beute die näher gelegenen Plätze aus. Es frage sich also, ob diese dauernde Last Dculsch-Ostafrikas es wert sei, als Prestigefrage behandelt zu werte» Die Vcrwaltungskosten. seien beträchtlich, und von einem Gewinn sei kaum zu sprechen. Auf alle Fälle, so schlotz Brinkmann, kau» ich Ihnen versichern, datz der Durchschnitts südafrikaner sich keinen Kummer um Deutsch-Ostafrika macht. Die ASB. im Gau Sudelenland Für 10 Millionen RM. Hilfsmittel bereits ausgegeben. Rcichenberg, 9. Dezember. Aus einer Schulungs- und Ar beitstagung der Hauptstelle Wohlfahrtspflege und Iugendhilse, die vom 7. bis 10. d. M. unter Leitung von Hauptstellcnleiter Rüppel im Kurhaus Bad Licbwerda bei Reichenberg abgehalten wird, wurde u. a. berichtet, datz die NSV. im Gau Sudctenland neben der ersten umfassenden wirtsci-astlichen Hilfe für die be dürftigsten Volksgenossen bereits Nahrungsmittel, Kleidungs stücke und Wiuterfeuerung im Werte von -10 Millionen RM. aus gegeben hat. Nachdem die erste Not gelindert ist, gilt es. die oigentlicl)en Aufgaben der NSV. als Träger einer völkiscl)eu Wohlfahrts pflege zu gestalten. U. a. richtet die NSV. im Gau Sudeten land zur Zeit über 1000 Hilfsstellen „Mutter und Kind " ei» und ül»crnimmt die Führung non zusammen 600 Kindertages- statten. 76 000 Kinder werden bis zum Monat Januar in Er- yolungsl>eime und Ferienfreistättcn ins Altreich geschickt wer den. Daneben werden Hilfsmatznahmen für die Betreuung der Kleinkinder und Säuglinge vorbereitet. Für die Kinderzahnpflege nrerden demnächst 20 motorisierte Zahnstalio- nen eingesetzt werden. Eröffnung der Archilekiur.Aussiettnng wird von allen deutschen Sendern übertragen Berlin, 9. Dezember. Die Erössnung der Deutschen Archi- tekturauostcllung im Haus der deutfchen Kunst in München, Sonnabend, den 10. Dezember, 11 bis 12 Uhr, wird von allen deutschen Sendern übertragen. Unsere Wehr zur See ZielSewutzter Ausbau in den letzten Jahren. — Bor der Indienststellung weiterer Einheiten. Der Stapellauf des ersten deutschen Flugzeugträgers lenkte den Blick der Nation erneut aus unsere wach« sende Kriegsflotte. Mit tiefer Freude hat das ganze deutsche Bolt den planmässtg durchgesührten Wieder aufbau unserer Wehrmacht verfolgt Boni Ausbau des Heeres und der Luftwaffe hat sich wohl schon jeder Deut'che, sei es bei einer Ucbung oder einer Parade, ein Bild machen können, von der Erstarkung unserer Kriegsmarine jedoch in erster Linie nur der Teil des deutfchen Volkes, der in den Kiistenstädten zn Hauie ift. Immer müssen wir uns vor Augen halten,, das! es Millionen nuferer Volksgenoyen gibt, die noch nie ein Kriegsschiff, ob es sich nun um einen Kreuzer, ein Torpedo-, um ein Unterseeboot u. a. m. ban delt, gesehen haben. „ < Der Aufbau unserer Wehr zur See, nach 1918 Reichs« marine genannt, mutzte ebenso wie bei dem Laudheer ge- wissermahen aus dem Nichts heraus erfolgen, da die beiten deutschen Schisse in Skapa Flow ruhten, wo sie unter Führung des Admirals von Neuter verfenlt worden waren und so die Ehre der Flotte gerettet hatten. Der Aufbau der Reichsmarine stieg gerade in den ersten Nachkriegsjahren auf allergrötzte Schwee« ri gleiten, weil cs eben einfach a» allem fehlte. ^ie Schiffe, die vorgesunden wurden, waren selbst in den letzten Kriegsjahren wegen Ucberalterung nutzer Dienst gestellt worden, und die Mannschaft mutzte erst einmal planmägig geschult und ausgebildet werden. Ihr Geist war an sich gut, weil sie sich in erster Linie aus den Männern der auf gelösten Marinebrigaden Ehrhardt und von Löwenfeld zujammenfetzte. Seit 1928 steht Generaladmiral D r. Naeder an der Spitze der Kriegsmarine. Seiner Initiative ist es in erster Linie zu verdanken, wen» schon in den letzten Jahren vor der Machtübernahme im Nahmen der einengen- dcn Bestimmungen des Versailler Diktats Neubauten durch geführt werden konnten, die, wie das Panzerschiff „Deutschland", die Bewunderung der Welt hervor riefen, weil niemand es für möglich gehalten hatte, datz in einem Schiff dieser Grötze ein derartiger Eefechtswert ent halten sein könnte. Als der Führer die Macht übernahm, wandte er auch seine ganze Aufmerksamkeit dem A usbau derFlotte z u , die in möglichst kurzer Zeit auf einen Stand gebracht werden mutzte, der allen Ansprüchen einer modernen und neuzeitlichen Seekriegsführung entsprach. Durch die In dienststellung zweier Panzerschiffe, eines Kreuzers, sowie zahlreicher Zerstörer, U-Boote und Spezialfahrzeuge usw., jetzt sich die deutsche Kriegsmarine heute aus folgenden Einheiten zusammen: 1 Schlachtschiff von 26 000 Tonnen s .Gncisenau"), das Schwesternfchisf „Scharnhorst" steht vor der In dienststellung, 3 Panzerschiffe zu je 10 000 Tonnen, 6 Kreuzer zu je 6000 Tonnen („Emden" 5,100 Tonnen), 16 Zerstörer zu je 1625, bzw. 1811 Tonnen, die schon in Dienst gestellt, und 6 Zerstörer, deren Indienst stellung im Lause des Winterhalbjahres erfolge» wird, 12 Torpedoboote, 24 Unterseeboote zu je 25,0 Tonnen, 16 Unterseeboote zu 500 bzw. 7-lO Tonnen, 10 Keleitboote, 13 Schnellboote, 30 Räumboote. Ueber die hier angeführten Einbeiten hinaus besitzt die Kriegsmarine zwei Schulschiffe „Schlesien" und „Schleswig Holstein", drei Segelschulschisse „Gorch Fock". „Horst Wessel" und „Albert Leo Schlageter", sowie ein» ganze Reihe weiterer Fahrzeuge. Die Stärke unserer Kriegsmarine ist gegenüber Eng« land durch das Flottenabkommen vom 18. Juni 1936 fest, gesetzt, wonach eine Verhältntszahl von 36 zu 100 bestimmt worden ist. Der weitere Ausbau steht folgende Einheiten vor: «in zweites Schlachtschiff von 26 000 Tonnen, mit neun 28-Zenttmeter-Geschiitzen, das bei der Taufe den Namen „Scharnhorst" erhielt und demnächst feri,a wird; zwei Schlachtschiffe zu je 35 000 Tonnen mit ^-Zenti meter-Geschützen; zwei Flugzeugträger zu je 19 250 Tonnen; drei schwere Kreuzer zu je 10 000 Tonnen mit 20,3-Zentimeter-Eeschützcn, die alle drei bereits vom Stapel gelaufen sind und die Namen „Blücher", „Admiral Hipper" und „Prinz Eugen" tragen; zwei leichte Kreuzer zu je 10 000 Tonnen mit 15-Zenti- meter-Geschühen szwei weitere leichte Kreuzer stehen zur Zeit in der Entwurssbearbeitung);