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vlotirsn Vie vi-ttlsk t-eglon ! Immer wieder hat der Führer in den letzten Jahren I mit Wärme und Nachdruck seine Auffassung von der srie- I densmittelnden Rolle vertreten, die den Frontkämp- I fern in allen Ländern gerade in politisch besonders be wegten Zeiten zukommt. Es brauchte daher eigentlich nie manden so sehr zu erstaunen, als Adolf Hitler aus seiner so oft geäutzerten Ansicht einmal die praktische Konsequenz zog und in seiner grotzen Sportpalastrede einen Entschluß verkündete, der zum ersten Male in der Geschichte der Nach kriegszeit diese friedensmittelnden Kräfte im Frontkämpfer- tum tatsächlich unter Beweis stellen soll. Die Bereitschaft Deutschlands, eine Frontkämpserorganisation, die „Bri tish Legio n", mit der ehrenvollen Aufgabe der Siche rung von Ruhe und Ordnung in den sudetendeutschen Ab stimmungszonen betraut zu sehen, hat denn auch überall «inen liefen Eindruck hinterlassen. Freudigen Widerhall haben zumal jenes außergewöhnliche Vertrauen und jene kameradschaftliche Achtung gesunden, die der Führer und Kanzler Deutschlands, selbst ein ehemaliger Frontsoldat, den „Kameraden vom anderen Graben" damit entgegen brachte. Kein politisches Angebot, keine diplomatische Kon zession wäre wohl in jenem Augenblick höchster dramatischer Anspannung der europäischen Nerven geeigneter gewesen. > Adolf Hitler gerade die Herzen derer hüben und drüben zu gewinnen, die selbst vier Jahre lang die Schrecknisse des großen Krieges ausgekostet haben und mehr als alle ande ren davon überzeugt waren, daß alles, aber auch alles getan werden mußte, nm einen neuen Weltenbrand zu verhüten. Der Entschluß der British Legion stand denn auch be reits in dem Augenblick fest, als das Angebot ausgesprochen wurde: die Legion nahm an. Zn den nächsten Tagen wer den sich also ihre Männer rüsten, um über den Kanal durch Deutschland nach dem Sudetenland zu reisen, wo sie dann in den verschiedenen Abstimmungszonen zur Erfüllung ihrer verantwortungsvollen Aufgabe eingesetzt werden. Uns Deutschen, vor allem der Kriegsgeneration unter uns, sind die Männer von der anderen Seite des Kanals ja keine Fremden mehr. Zn wiederholten Malen haben ihre Führer in den letzten Jahren Deutschland bereist und die deutschen Frontkämpferorganisationen besucht. Darüber hinaus sind aber auch schon große Gruppen von mehreren hundert Mann zu Besuchen nach Deutschland gekommen. Die Organisation, die zur Zeit von Major Sir Francis Featherstone- Godley geführt wird, hat sich unmittelbar nach dem Kriege gebildet und zählt heule rund eine halbe Million Mitglieder. Sie hat kein besonderes politisches Programm, sie rekrutiert sich auch nicht aus bestimmten politischen oder weltanschaulichen Kreisen, sondern ist „überparteilich" im besten Sinne des Wortes. Die Legion verfolgt ganz all gemein das soziale Ziel der wirtschaftlichen Sicherung und Versorgung der ehemaligen englischen Frontsoldaten. Ihrer Tradition getreu hat sie sich auch von außenpolitischen Zielsetzungen peinlich ferngehalten: wohl aber hat sie seit 1918 mehrmals Beweise einer echten kameradschaftlichen Gesinnung gegenüber den ehemaligen Gegnern erbracht. bN 090 Mitglieder der Legion werden nun in den näch sten Tagen ihren Dienst in den Sudetenländern antreten. Alle Vorkehrungen zu ihrem Abtransport sind bereits ge troffen. Wie man hört, werden die Engländer ihren Ord nungsdienst in Zivil und nur mit einer Armbinde ver sehen durchführen. Dieses Bild mag uns Deutsche zunächst rtcvas eigenartig anmuten. Wir werden uns aber dann sehr rasch und freudig damit vertraut machen, wenn wir gerade in diesem „z i v i l i st i s ch e n äußeren Habi« t u s" ein Symbol für die ehrlich-friedlichen und befrie denden Absichten sehen, mit denen die Engländer ins Sude tenland kommen. Der deutschen Sympathien dürfen die britischen Frontkämpfer bei der Erfüllung ihrer schweren Ausgabe jedenfalls voll und ganz gewiß sein. Mas geht in Tokio vor? Völlig überraschend kam dieser Tage aus Tokio die Nach richt einer Kabinettskrise, die inzwischen beigelegl ist Da über Unstimmigkeiten im Schoße der Regierung des Fürsten Konoc lange Zeit nichts verlautete und andererseits die ganze Auf merksamkeit der europäischen Oeffentlichkeil auf die tschechische Krise gerichtet war, blieben die ostasiatischen Vorgänge ziemlich unbeachtet. Offenbar steht der Ministerwechscl im japanische» Kabinett im engsten Zusammenhang mit den Versuchen Tokios, in den von Japan bereits eroberten chinesischen Gebieten eine einheitliche chinesische Negicningsgewalt zu schaffen, die von Japan anerkannt wird, lieber die Methoden dieser Regierungs einsetzung ist cs zu Meinungsverschiedenheiten zwischen dem japanischen Ministerpräsidenten Fürsten Konoe einerseits und dem bisherigen Außenminister General Ugaki andererseits ge kommen, dessen Amt nun der Regierungschef mit übernom men hat. Unvermuteter Kohlesund London, 3. Oktober. Zu einem unerwartete» Glück hat die noch vor einigen Tagen in England herrschende Kricgssurcht einem Landbesitzer in Wales verhalfen. Er grub auf seinem Grundstück, um sich einen Luftschutzkeller zu schaffen. In etwa sechs bis acht Meter Tiefe stieß er unvermutet auf — Kohle. Nun ließ er das Terrain untersuchen, und bei dieser Gelegen heit wurden reiche Kohlenvorkommen entdeckt. Akuazeuoabsturz in Vrasillen Bier Regierungsbeamte getötet. Rio de Janeiro, 3. Oktober, lieber der Stadt Laranjal ist «In Privatslugzeug mit höheren Regieningsbeamtcn an Bord abgestiirzt. Sämtliche vier Insassen sanden den Tod. Kleine Lk^onile General Agostlni, der Ehcf der italienischen Forstverwal tung. weilte am Sonntag in Berlin und begab sich anschließend als Gast des Rclchsjägermeistcrs nach der Schorshcide. Anläßlich seines Aufenthaltes in der jugoslavischcn Haupt stadt sand zu Ehren des Rcichswirtschastsministers Funk in der Belgrader deutschen Gesandtschaft ein Empfang statt. Ain Sonntag wurde der bisher zweitgrößte Koog, der Horst-Wessel-Koog bei Eiderstädt, eingcweiht. Neben dem Kreis leiter sowie dein Gauleiter und Oberpräsidentcn Dohne sprach der Stabschef der SA Lutze und weihte hierbei den Koog aus den Namen des alte» SA-Sturmführcrs und unvergeßlichen Kämpfers Horst Wessel. Der Führer und Reichskanzler hat Seiner Majestät dem König der Bulgaren anläßlich des 30. Jahrestages der Thron besteigung drahtlich seine herzlichsten Glückwünsche übermittelt. Im Prager Polizelgefängnis befinden sich noch zahllose sudetendeutsch« Häftlinge in menschenunwürdigsten Verhält- Aeue Relchsanleihe über 1,5 Milliarden RN. Zeichnungssrlst vom 10. bis 34. Oktober. Berlin, 3. Oktober. Zur Fortführung der von der Neichsregierung übernomme nen Aufgaben begibt das Deutsche Reich 1,5 Milliarden NM. 4,5prozentige auslosbare Reichsschatzanweisungen von 1038, Dritte Folge. Die Ausstattung der Schatzanweisungen entspricht, abgesehen von gewissen technischen Aenderungech der der letzten Anleihe. Sie werden zum 1. Oktober der Jahre 1953 bis 1958 nach vorangegangener Auslosung zum Nennwert zuriickgezahlt. Dao Reich behält sich jedoch die Kündigung aller Schatzanweisun gen dieser Folge oder von Teilen der Schatzanweisungen dieser Folge nach Ablauf von fünf Jahren zum Nennwerte vor. Der Zinslauf beginnt am 1. Oktober dieses Jahres. Da sich für die neue Emission ein erhebliches Interesse, ins- Elne VolsKafi Köiiia Georgs an dle britische Aalion London, 3. Oktober. König Georg hat folgende Botschaft an die britische Nation gerichtet: „Die Zeit der Beunruhigung ist vorbei, und wir waren heut« in der Lage, de in Allmächtigen für die Barm. Herzigkeit zu danken, daß er uns vor den Kriegsschrecken bewahrt hat. Ich möchte setzt den Männern und Frauen dieses Landes für ihre ruhige Entschlossen heit während dieser kritischen Tage danken sowie für ihre Be reitschaft, mit der sie den verschiedenen an sie ergangenen Auf forderungen Folge geleistet haben. Meine glühende Hoffnung ist es, daß nach den herrlichen Bemühungen des Premierministers in der Sache des Friedens eine neue Aera der Freundschaft und des Wohlergehens über den Völkern der Welt zu dämmern beginnen möge. Königinmutter Mary an einer Halsentzündung erlranlt London, 3. Oktober. Die Königinmutter Marn ist nach einer Mitteilung an einer Halsentzündung erkrankt und hat alle Veranstaltungen abge sagt. Anscheinend hat sich die 71jährige Königinmutter diese Erkältung beim Besuch des Unterhauses am Mittwoch zuge- zogen. Duff Looper zurückgetreten Wegen außenpolitischer Meinungsverschiedenheiten. London, 3. Oktober. Wie offiziell bckanntgegeben wurde, ist Duff Cooper von seinen, Posten als Erster Lord der Admiralität zurückgctreten, da sich zwischen ihm und den übrigen Kabinettsmitglicdern Meinungsverschiedenheiten über außenpoli tische Fragen ergeben haben. Glu Ausruf der Internationalen Kommission Berlin, 3. Oktober. Die zur Durchführung des Ueberganges des sudctendeut- sclnm Gebietes an Deutschland eingesetzte Internationale Kom mission richtet hierdurch einen Ausruf an die zur Zeit in dem betreffenden Gebiet befindlichen Personen, alles dazu beizutra gen, damit sich der Ucbergang des Gebietes aus der tschecho slowakischen in die deutsche Hand reibungslos und ohne Zivi- schenfiille vollzieht. Wiener „AelchSpost" einaesteM Wien, 1. Oktober. Die im 45. Jahrgang stehende Tageszeitung „Die Reichspost" hat mit dem 1. Oktober ihr Erscheinen einge stellt. Darüber hinaus sind auch noch weitere Veränderungen in der Wiener Presse zu verzeichnen. Die „Neue Freie Presse" und das „N eue Wiener Tagblatt" haben mit dem 1. Oktober ihre Abendausgabe eingestellt. Beide Zei- tungen erscheinen nunmehr nur noch als Morgenblätter. Diese Veränderungen erfolgten im Zuge der Neuordnung des Prefse- wesens in, Gau Wien, wonach ab 1. Oktober alle Zeitungen nur noch in einer Ausgabe täglich erscheinen durften. Im Zuge der gleichen Neuordnung find vor einiger Zeit be. reits die „Wiener Neuesten Nachrichten" in ein dem „Völkischen Beobachter" angegliedertes Abendblatt umge- wandelt worden. Vanditenunwesen in Marseille Paris, 3. Oktober Die Raubübcrsälle der Marseiller Gangster, die innerhalb kurzer Zeit zwei Anschläge aus Güter züge und die Ausplünderung eines Kasscnbotcn aus dem Ge wissen haben, gehen dreist und unentwegt weiter. So über fielen sie dieser Tage mitten in Marseille einen Buchhalter, der mit Lohngcldcrn unterwegs war. Sie bedrohten ihn nut der Waffe in der Hand und entrissen ihm diy Geldtasche mit 15 900 Franken Inhalt. In einem bcreitstehendcn Kraftwagen ent kamen die Banditen unerkannt. Der »Fahnenträger von Wörth" so Jahre alt Eisenach, 3. Oktober. Der seit Jahren in der Wartburst stadt lebende Oberst a. D. Gcorc, Perlet feierte dieser Tage seinen 90. Geburtstag. Oberst Wrlct ist allgemein bekannt als der „Fahnenträger von Wörth". Diesen Beinamen erhielt er, als er in der Schlacht bei Wörth in dem Augenblick, als der Fahnenträger seines Bataillons siel, das Feldzeichen ergriff und seiner Truppe im entscheidenden Augenblick voranlrug. nissen. Es handelt sich fast ausschließlich um Geiseln. Die acht Kliniken der deutschen Universität in Prag sind seit Tagen ge schlossen und versiegelt. Die meisten Acrztc und Kranken schwestern sind verhaftet worden. Die Einweihung des „SIcgeshoses", der Weihcstätte der Fahnen und des Hcldensaalcs im Hause der Kriegsbeschädigten in Rom, gestaltete sich am Sonntagvormittag in Anwesenheit des Duce, des Parteisekretärs Minister Starace und hoher. Ver treter der Partei und der Wehrmacht sowie unter Teilnahme von tausend Kriegsbeschädigten des abessinischen Feldzuges und des Krieges in Spanien zu einer feierlichen Heldenehrung. Dor britische Premierminister Chamberlain richtete an den französischen Ministerpräsidenten Daladicr eine Botschaft, in der er diesem für die Hilfe und Zusammenarbeit der letzten Zeit dankt und sich für eine fortgesetzte Zusammenarbeit zur Festi gung des europäischen Friedens aussprach. Der ungarische Ministerpräsident Imrcdy unterstrich in einem Interview seine Rnndfunkansprache, wonach er die Rück gliederung ungarischer Gebiete der Tschecho slowakei seit den Münchener Besprechungen als eine entschiedene Frage betrncktrt. In einer ungarischen Nate an Prag wird der sofortige Beginn entsprechender Verhandlungen gefordert. besondere aus den Kreisen des organisierten Kredits, gezeigt hat, konnten bereits 550 Mill. NM. fest untcrgcbracht werden. Das unter Führung der Reichsbank stehende Anleihckonsortium übernimm« daher 950 Mill. NM. und legt sie zum Kurse von 98,75 Prozent zur össentlichen Zeichnung in der Zeit vom 10. bis 2-1. Oktober d. I. auf. Die Einzahlungen durch die Zeichner aus die zngeteilten Schatzanweisungen verteilen sich auf die Zeit vom 29. Oktober bis 5. Dezember 1938, und zwar sind -10 Proz. am 20. Oktober und je 20 Prozent am 5. und 21. November und am 5. Dezember 1938 zu entrichten. Frühere Zahlungen sind zulässig. Die neuen Reichsschatzanweisungen sind mündelsicher; ihre Stück,e sind bei der Neichsbank lombardsähig. Auf Wunsch können die Schatzanweisungcn in das Reichsschuldbuch eingelra- gen oder in ein Sammeldepot bei einer Werlpapiersammelbank gelegt werden. Ein dahingehender Antrag kann sofort bei der Zeichnung gestellt werden. Dankielegramm der Kardinale Deutschlands an den Führer Der Führer und Reichskanzler erhielt von Kardinal Ber tram nachstehendes Telegramm: „Die Großtat der Sicherung des Völkcrsriedeno gibt dem Deutschen Episkopat Anlaß, Glückwunsch und Dank namens der Diözesanen aller Diözesen Deutschlands ehrerbietigst auszu- sprrchrn und feierliches Elockengeläute am Sonntag anzu ordnen. Im Auftrag der Kardinale Deutschland» Erzbischof Kardinal Bertram." 1 Million für die Sudelendeutschen Mistet Düsseldorf, 3. Oktober. Zur Linderung der Not der Cu dctendeutschen haben ans Anlaß der Heimkehr unserer sudclen- dcutschen Brüder zum Reich das K o h l e n s n n d i k a t namens des rheinisch westfälischen Steinkohlenbergbaues »nd der Stahlwerk sver band namens der deutschen cisenschas- fenden Industrie den Betrag von einer Million Reichsmark zur Verfügung gestellt. 19 Tote bei der Sprengung des Bauhofes Tornala Tschechrnterror gegen die ungariscke Volksgruppe geht unvermindert weiter. Budapest, 3 Oktober. Die Sprengung des Bahnhofes Tornala durch die Tsche chen hat insgesamt 19 Todesopfer gefordert. Ter Bahnhos war von den Tschechen schon vor einiger Zeit zur Sprengung vor bereitet worden. Am Sonntagvormittag gegen lt Uhr. als der letzte von Tornala ins Landesinnerc abgehende Zug den Bahn hos verlassen hatte, wurde die Sprengung ausaesührt. Zur Zeit der Explosion, die völlig überraschend kam. besanden sich viele Personen in der Nähe des Vahnhoses. Die Zahl der Verletzten konnte bisher noch nicht einwandfrei fcstgestellt werdet,. Der tschechische und kommunistische Terror wütet weiter gegen die ungarische Bevölkerung. Unter den, Vorwand von Haussuchungen werden die Wohnungen regelrecht geplündert. In der Gegend von Dobsina leben zahlreiche deutsche Siedler, die unter der Willkür der Tschechen und der bewaffneten Kom munisten ebenfalls viel zu leiden haben. Verkehrsflugzeug Frankfurt-Mailand verschollen Berlin. 3. Oktober. Das Sonnabend um 12.25 Uhr von Frankfurt am Main nach Mailand gestartete Flugzeug D-AVFB. tzat sein Ziel nicht erreicht. Die letzte Ctandortmcldung gab die Besatzung 14.40 Uhr. Seit dieser Zeit fehlt von den, Flugzeug jede Nachricht. Es wurden sofort von der Schweiz und von Deutschland umfassende Suchaktionen eingelcitct, die bisher er folglos bkieben. Es muß leider damit gerechnet werden, daß die Maschine schlvervn Sckmden erlitt und hierbei die Fluggäste Kaiser. Glück,, Redcnti Gerstel. Cnssina und Rigmur, sowie die Besatzung Flugkapitän Handke. Flngmasckünist Nienhaus und Flugzeug führer Temme ihr Leben einbiißtcn. Major Echmundt zum Oberstleutnant befördert Berlin, 3. Oktober. Mil Wirkung vom 1. Oktober 1938 ist der Chefadjutant der Wehrmacht beim Führer und Reichs kanzler, Major Schmundt, zum Oberstleutnant befördert worden. Dle Mithilfe beim kommenden Winterhilfswerk In einem Runderlaß hat der Neichsministcr des Innern zum Ausdruck gebracht, daß auch bei der Durchführung des Winterhilfswcrks 1938/39 die tatkräftige Mithilfe der Vc- hördcnan gehörig en erforderlich ist. Für Zwecke des Winterhilfswerks kann deshalb auch iw kämmenden Winter halbjahr den Beamten, Behörden angcstellten und -arbeitcrn, soweit es die dienstlichen Verhältnisse irgend zulasscn, Urlaub mit Fortzahlung der Bezüge ohne Anrechnung auf den Erho lungsurlaub erteilt werden. Dagegen kommt eine Erstattung von Kosten aus der Reichskasse nicht in Frage polizeiliche Schließung eines konfessionellen Kinderaarlens Die polizeiliche Schließung eines konfessionellen Kinder gartens, der von dem Elisabcthenvcrcin R c. V wieder einge richtet worvcn war, als die NSV eine Kindcrschule eröffnet hatte, war verfügt worden, weil das Bestehen zweier Kinder- gäkten zu einer Störung der Ruhe, Ordnung und des poli tischen Friedens geführt habe. Die verivallnngsgerichtliche Klage gegen die polizeiliche Verfügung wurde vom Badischen Verwal- tungsgerichtshas abgewicsen. Der Verwaltungsgerichlshof gehl davon aus, daß jedermann, der ein Pflegekind aufuimmt, dazu der vorherigen Erlaubnis des zuständigen Jugendamts be dürfe. Auch Anstalten, welche Kinder in Pflege nehmen, fallen unter diese Vorschriften. Als Anstalten In diesem Sinne seien auch Kindcrgärtcn, Kinderhorte und Kinderschulen zu betrachten. Voraussetzung für die Erteilung der Erlaubnis sei die Geeignetheit der Pflege» Person sowie der Nönme. Diese Vorschriften gölten auch für Anstalten, die von katholischen Organisationen betrieben weiden. Selbst wenn diese Organisationen ans den, Reichskonkordat unmittelbar Rechte herleiten könnten, wären sie von den allge meinen Vorschriften über Annahme van Pflegekindern keines wegs befreit, solange nicht die Aussiihrnng:vorschriften vom Reichskonkordat anderes bestimmen. Im vorliegenden Falle hatte der Elisabethcnvcrein in einem Raum des alten Pfarrhauses eiuc katholische Kinder schule betrieben, für die die Genehmigung van, Landes,,igcnd- amt widerruflich erteilt war. Für die Wiedereröffnung des Kindergartens im Schwesternhaus war die Genehmigngn des Jugendamtes nicht cingcholt worden. Die Aenßernng des Land rats, die Kinder dürften selbstverständlich von der Schwester betreut werden, auch bevor das Schwesternhaus für die Zwecke der Kindcrschule unigebaut sei, könne nach Sachlage nur als m,verbindliche Meinungsäußerung des Landrat» angesehen, keineswegs aber als Genehmigung des Jugendamts betrachtet werden. Die Aufnahme der Kinder in die Kinderschule im Schwesternhaus sei daher Im Widerspruch mit den gesetzlichen Vcstimmlingen erfolgt, und stelle einen rechtswidrigen Znsland dar. zu dessen Beseitigung die Polizeibehörde befugt war. Daß die angefochtene Verfügung mit anderen Erwägungen begrün det worden ist. kannte nach der Entschcidnng des Verwaltungs gerichtshofes die Klage nicht zum Erfolg führen.