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Wesensunterschied zwischen Mensch , Gedanken über die Anthr-pslsgie TTidV / Arnold Gehlen» / Von ^rof. G.Urbach Es ist kaum drei Jahrzehnte her, datz die Naturphilosophie sich von der Auffassung abivandte — die noch im „Brehm" ver» treten wird — es gäbe keinen Wesensunterschied zwischen Mensch und Tier, höchstens einen Unterschied der Entwicklungsstufe. Jene Auffassung fasste „Schimpanse, Gorilla und Mensch" unter der gemeinsamen Bezeichnung „Summopriinaten" zusammen. Durch wissenschaftliche Volksschriftstester wie E. Häckel, Svante- Arrhenius, Peterson-Kinberg wurde sie mit solcher Sicherheit, die jeden Zweifel ausschlotz, vorgetragen, datz die ahnungslosen Leser und Hörer glaubten, es l-andle sich um „gesicherte Ergeb nisse" der Naturwissenschaft. Heute ist diese Auffassung ziemlich vollständig verlassen. Die A n thropologie hat sich erileut der Frage des Wesens unterschiedes zwischen Mensch und Tier zugcwandt und ist nach gründlicher Forschung zu wesentlich anderen Ergebnissen ge langt. Sie musste sich dabei auch mit Scheiers Stellung auseinandersctzcn. Scheier dachte sich — ebenso wie matzgebende Philosophen der Antike und des Mittelalters — die Abgren zung zwischen Mensch und Tier etwa so: In den Tieren erkannte er entsprechend der Entwicklungsstufe, zu der sie gehören, in stinktives, arldienlichcs Verhalten — oder lauf höheren Stufen) gcwohnheitsmätziges Verhallen, beruhend aus der Fähigkeit des Gedächtnisses — oder lauf der höchsten Stufe) ein praktisch Intelligentes Verhalten, das auch neue Situationen erfinderisch meistert. Im Menschen tritt dann ein Neues auf: Der unab leitbare Geist, der als überwcltlich und antzcr-lcbendig gedacht wird. — Es bestand die Gefahr, dah eines Tages Geist und Leben als Gegensätze aufgefatzt würden. Der Leipziger Philosoph Arnold Gehlen versucht einen Mittelweg zu finden. Anknüpfend an die Ergebnisse der neuen Tierpsychologie hebt er zwei Tatsachen heraus: Erstens: Man kann Instinkte, Gewohnheitsleistungen und praktisch-intelligentes Verhalten der Tiere nicht stufenmässtg trennen. Instinkt und Erfahrung hängen oft zusammen, man denke nur an die Furcht als Instinkt und Erfahrung oder an den Nestbau der Vögel. Es gelang experimentell, eine Rau penart, die eigentlich nur auf Eichcnblüttern lebt, umzugewöh- ncn auf Tannennadeln. Wer aber will bestreiten, datz Ersah- rnng und Gedächtnis zusammengchören? Zweitens: Die Leistungsbewertung im Tierreich kann nicht an „Entwicklungsstufe»" gebnndcn werden. Ist es wirklich so, wie die Naturphilosophie etwa seit Darwin meinte, datz der Schim panse und Gorilla „intelligenter" sind als zum Beispiel der Elefant oder manche Vögel oder Insekten? Die Leistungsbesä- higungcn gehen gucr durch das Tierreich hindurch! Die Jagd tiere — man unlcrsclscidct da zwischen Lauertiercn lz. B. Kröte) und bcutesuchenden Tieren sz. B. Schildkröte) — haben starke Gemeinsamkeiten. Nun aber gibt cs Iagdticre unter den Säugetiere», Vögeln. Krebsen und Insekten! Die Beobachtung zeigt — was E. Häckel nicht einmal ahnte! — datz etwa Einsied lerkrebse den gleichen Intelligenzgrad haben wie Menschen affen! Wie ist der Intelligenzgrad der Tiere zu bestimmen? Jedes Tier handelt im W ^erholungssalle zweckmässtger nur infolge schockartiger Ersaht en. Im wesentlichen an Uex- külls geistvoller Theorie, tatz jede Organismenart ihre art eigene Umwelt als genau entsprechendes Gegenstück zur Innen welt und Organansstattung habe, zeigt Arnold Gehlen: Jedes Tier ist streng begrenzt durch seine Lebensbedingungen, antzerhalb deren es nicht leben kann. Die Beschreibung eines Tieres ist die Darstellung seiner O r g a n a u s sta t t u n g und seiner Umwelt. Durch leides zusammen ist ein Tier ge nügend bestimmt. Die Umwelt gehört — so könnte man fast sagen — zn seinem Bau. Das Tier ist haargenau in seine Um- weltsstruktur hincingepatzt, es nimmt also keinerlei Notiz non dem, was nicht zu seiner Umwelt gehört. Eine Eidechse bleibt teilnahmslos, wenn im Terrarium ein Pistolenschutz abgcseucrt wird, aber cs merkt aus. wenn auf dem Boden leicht gekratzt wird. Kein Tier, auch nicht der Menschenaffe, hat Interesse am Sternenhimmel. Die Instinkt-, Trieb- und Organausstat tung ist der Umwelt entsprechend. „Die Instinkte des Tieres sind durch die Organausstattung ans die Umwelt einge stellt, denken ivir beispielsweise an die Wahrnehmungsfähigkeit und Angrisfsgewandtheit der Raubtiere, lieber seine arteigene Umwelt hinaus ist ein Tier zu keiner „Ucberlegung" fähig. Stellt man den Vögeln im Winter nutzer Futter — In guter Absicht aber tatsächlich in törichter Weise — auch lauwarmes Wasser hin, so baden sie. Die Folgen sind: die Federn frieren später zusammen, die Vögel können nicht mehr fliegen oder gehen durch Erkrankung zugrunde. Wie untersä,cidct sich der Mensch vom Tier? Der Mensch hat, wenn man etwa von seiner Gebundenheit an die Erde, ins besondere an das Land absicht, keine Organansstattung für eine bestimmte Umwelt. Anatomisch betrachtet ist der Mensch mon strös. Gegenüber der Natur ist er organisch säst mittellos. Dio nutzeren Sinne sind schivach, besondere Kräfte fehlen, wichtige Werkzeuge, z. B. der Kiefer, sind zurückgebildet. Lediglich Hand und Futz sind hervorragend ausgebildet. Der Mensch ist ein unerklärlicher, völliger Bruch innerhalb der Enunicklungs- reihe. Arnold Gehlen vermeidet leider die Fragestellung, ob und wie dieser Bruch, diese scheinbar hilflose Stellung des Menschen in der Natur, diese — jedem Lntwicklungsgedanken ins Gesicht schlagende — monströse Rückbildung zu erklären ist. Der Mensch wäre tatsächlich In rein natürlichen Bedingungen absolut verloren! — An keine Nahrung, an kein Klima gebun den, ohne arteigene Umwelt, ohne sichere, den Organen ange patzte Instinkte mutz sich der Mensch eine künstliche Umwelt, eine zweite Natur, eine „Kultur" sä>assen. Er lebt nicht in der Umwelt, sondern in der „Welt". Von einer besonderen, art eigenen Unuvelt befreit, entlastet von besonderen Umweltreizcn, ist der Mensch überschwemmt von Reizen und Eindrücken aller Art. Alles geht ihn an. So entsteht ein gewaltiger Anlriebs- überschutz, den er bewältigen mutz. Die organische Mittellosig keit, das Fehlen einer ihm arteigenen Umwelt, in der er sich geborgen fühlen könnte, zwingen ihn zu Kulturschöpsungen: Nahrungszubereitung. Kleidung, Wohnung, Massen. Werkzeuge. Der Mensch mutz sich die Welt umbauen: Kultur ist Umgestal tung der Natur für den Menschen. Aber auch die Innenwelt und das menschlich Zusammenlehen bedürfen der Ordnung, weil sie nicht —wie im Tierreiche — durch das Naturgebot ge regelt sind. Das menschliche Tricbleben ist nur dann gesund, wenn es sittlich festgelcgt ist durch Sitte, Recht und Moral: „Allein durch seine Sitte kann der Mensch frei und mächtig sein. Nur der sittliche Habitus gibt dem Menschen die Sicherheit und Freiheit, die das Tier primär hat. Beim Menschen ist sogar die Körpernatur eine Ausgabe. Der Wille greift bis in die Tiefen rein biologischer Zusammenhänge! Seit uralten Zeiten rankt sich christliches Brauchtum um de» Weinbau und die Rebe, die schon von den Römern nach Deutschland verpslanzt, besonders vom 6. Jahrhundert an mit der Christianisierung immer mehr an Verbreitung zugenom- mcn hat. In der Kirche hat der Wein von Anfang an eine bedeut same Stellung. Der Stifter der Kirche Jesus Christus hat sein Reich den Weinberg und sich selbst den Weinstock genannt, die Gläubigen aber als Neben bezeichnet. Als er mit seinen Jüngern das letzte Abendmahl feierte, erhob er den Wein neben dem Brot zum eucharistischen Element. Die Kirche hat den Wein stets hoch geschäht und die Winzerarbeit unter ihren Schutz und Segen gestellt. Bischofssitze. Klöster und Stiste bauten in ihren Besitzungen Wein an. den sic nicht siir die gottesdienstlichen Zwecke henötigtcn, sondern auch zur Bewir tung ihrer zahlreichen Gäste und als Stärkungsmittel siir Kranke und Arme verwendeten. Besondere Fachkenntnis im Weinbau besahen die Benediktiner und Zisterzienser, die es ver standen, sogar in klimatisch weniger geeigneten Landstrichen, wie in Mecklenburg, Pommern, Schlesien und Preutzen, Reben kulturen einzuführcn und hochzuzüchten. So wurde für das ganze Mittelalter der Säst der Rebe ein Volksgctränk im wahrsten Sinne des Wortes. Seine höchste Bedeutung hat der Wein dadurch bekom men, datz er beim Mctzopser seine Verwendung findet und neben dem Brot zum Träger des Mysteriums wird. Im Mittel alter wurde nach der Kommunion denen, die in der Messe die Kommunion nicht erhalten konnten, ei» gesegneter Wein gereicht, die sogenannte Weinculogie. Die Eulogie. die als Ersatz siir die Kommunion in Deutschland noch im 12. Jahr hundert vorkommt, wird heute nur noch in französischen Kirchen nnd teilweise bei de» Orientalen nach dem Gottesdienst ge spendet. Aber nicht nur im Leben der Kirche, sondern auch im privaten Leben der Gläubigen spielte der Wein im Mittelalter bei lebenswichtigen Vorgängen und Handlungen eine bedeut same Rolle. In erster Linie fand er Verwendung bei einem der wichtigsten Rechtsakte, nämlich bei der Eheschliessung. Dem Brautpaar wurde vor dem Altar gesegneter Wein und geweih tes Brot gereicht. Von jeher war der gemeinsame Trunk eine Bestätigung des Rechtsgeschäfte-). Das Christentum hat die alten Trinkbräuche verinnerlicht und veredelt. Das Minne trinken zeigt die hohe Würdigung und besondere Bedeutung des Weines. In manchen Gegenden, so in der Nähe Kölns, bestand und besteht teilweise auch heute noch die Sitte, datz der Pfarrer am Gedächtnistage Johannes des Evangelisten sam 27. Dezember) den Iohanniswein sIohannisminne) segnet, der allerdings nur den Schulkindern gegeben wurde. Ihr Sinn erhellt aus einem Eintrag in den Akten von St. Aposteln in Köln ans dem Jahre 1658, wo es heisst: „Der Osfermann (Küster) nimmt einen Beä»er und eine Ouartkannc voll Wein, geht damit zuerst zu den Stühlen der Kirchenmeister, dann zu den anderen Pfarrgcnossen, und zuletzt zu dem umstehen den Volk" (s. P I Kreuzberg). Mit der Iohannisminnc war das Minnetrinken des Erzengels Michael, des heiligen Stepha nus. des Johannes des Täufers, des Martin von Tours, Bern hard, Benedikt, Ulrich von Augsburg, der hl. Gertrud am ge bräuchlichsten. Die ganze sorgenreiche und mühevolle Wcinbergsarbeit, die eigentlich schon im Winter, bzw. im Frühjahr den Ansang nimmt, stand unter dem Segen der Kirche. Stets hat die Kirche im Frühjahr die Weinberge gesegnet, wie sic auch nach Wieder unterlässt aber Arnold Gehlen die nach die sem glänzenden Ansatz so dringende Frage, ob und wie oer — durch keine zoologische oder biologische Kategorie zu lassende — menschlicl)e Geist auszusassen oder herzuleiten ist. Er spr'cht nur von einer „rätselhaften Unterschiedenheil vom Tier". Ob sich nicht Gehlen doch durch seine, aus Schopenha cer une Nietz sche zuriickgeheude, Ablehnung eines unableilbaren. übernatür lichen, eigenständigen menschlichen Geistes den Weg zu einer einleuchtenden Erklärung verbaut? Gerade -..eil er so klar abgrcnzt: Hier die Tierwelt mit ihren Instink ten, Organausstattungen in der arteigenen Umwelt natur, dort der Mensch mit Vernunft und Willen 'N der von ihm selbst geschossenen Kultur — kann er doch unmög lich den Geist ais blotze Funktion oder Resultante des Lebens ansehcn. Ist aber der Geist keine blotze Funktion oder Resul tante des Lebens — was ist er dann? Gehlen wehrt sich mit vollem Recht dagegen, Geist und Leben als seindliche Gegen'ätze zu betrachten. Aber mutz denn bei der Annahme des eigenstän digen, übernatürlichen Geistes das Leben im Gegensätze zum Geiste stehen? Ist es nicht viel eher denkbar, datz — um in einer Verhältnisgleichung zu sprechen — sich Geist verhält zu Leben wie Leben zur leblosen Stosslichkeil? Oder ohne Bild, datz der Geist Former, Gestalter, Vollender des Lebens ist. wie das Leben Formerin, Gestalterin und Vollenderin der leblosen Stofflichkeit? Erst bei so folgerichti gem Weiterdenken würde Gehlens Anthropologie das werden, was sie nach so überaus verheitzungsvollen Ansätzen sein könnte: Die Ueberwindung des verhängnisvollen naturphiloso- phischen Irrtums der grundsätzlichen Gleichstellung von Tier und Mensch! der Weinlese den frisst» gekelterten Wein gesegnet hat. Heilige des Himmels galten und gelten als besondere Beschützer und Gönner des Weinbaus. An ihrer Spitze steht die Königin des Himmels, die Gottesmutter, die einst aus der Hochzeit zu Kana vermittelnd eingegrissen hat. So kann man in Boppard am Rhein die Beobachtung machen, datz die Madonnenstalue, die in einer Nische der Karmelilerkirche steht, eines Morgens die erste Traube in der Hand hält, die ein Unbekannter aus der Gegend gespendet hat. Unter den Weinheiligen ist der volkstümlichste der Papst Urban 1. <226—2:!N>. dessen Neliguien auch im deutschen Weinland, im Kloster Erstem, verwahrt werden. Denn nach der Legende hat er siir das Opfer Kelche und Patenen aus edlem Metall vorgeschrieben. In dem Kelch aber wird bei der hl. Messe der Wein in das Blut Christs verwandelt. So ist cs gekommen, datz die Winzer den hl. Urban za ihrem Patron erkoren und ihm als sein besonderes Attri but die Weintraube beigeleg! haben. An seinem Gedächtnis tage. dem 25. Mai, ist der Wingert bestellt und kann dem weiteren Wachstum überlassen werden. Auch heute noch iinden mancherorts die althergebrachten Urbanritle statt. Während nm 25. Mai das Urbansbild im Lichte brennender Kerzen ei strahlt, wird cs im Herbst mit der ersten Traube geziert. Auch der Nothelser Cyriakus <Fest am 8. August), der Diakon St. Laurentius (Fest am 10. August), der Apostel Bartholomäus lFest am 21. August) galten und gelten als Patrone des Wein bons, da ja ihr Gedüchlnistag in die Zeit der Traubenreife fällt. So wurde unter anderem die Statue des Weinheiligen Laurentius in der Kirche in Niederburg bei Oberwesel am Gedüchlnistag mit der ersten Traube ausgezeichnet. Bisweilen wnd auch das Bild der besonders volkstümlichen ,.'Mutter" Anna mit den Erstlingen der Traubenernte geschmückt. Das religiöse Brauchtum im Weinbau wurde besonders von den Zünften, Gilden. Innumien gepjlegl. In Koblenz bestand schon im 1-1. Jahrhundert eine Kiiferzunsl. Der Schutz heilige der Küfer war in Trier Jakobus der Aeltere. Im Schrifttum und in der Kunst ist der Wein schon seit Jahrhunderten immer wieder verherrlicht und gepriesen worden. Ter grösste deutsche Gelehrte des Mittelalters St. Al bertus Magnus Hal bedeutsame sachkundige Abhandlungen über den Wein versalzt. — In der Kunst findet man schon seit dem 2. Jahrhundert die eucharistischen Elemente des Brotes und des Meines wiedergcgcben. Auch die Hochzeit zn Kana diente im Mittelalter der künstlerischen Darstellung als Vorwurs. Seit dem Mittelaller wird vor allem in der Malerei die Darstellung des Abendmahls und der Apostelkommunion ein beliebtes Thema. Das berühmteste und einem, jeden bekannte ist das Abendmahl von Lionardo da Vinci im Refektorium des ehe maligen Klosters Santa Maria della Grazie in Mailand, an das sich unzählige Abendmahlsbilüer der grotzen Künstler aller Zeiten angeschlossen haben. Auch gibt cs Darstellungen, die Christus in Halbsigur mit Kelch und Hostie zeigen, die ge- n.-issermatzen als eine Verkürzung der Abcndmahlsbilder erschei nen (so von Carlo Dolci). Die Beziehungen des Weine-) und des Brotes zur Eucha ristie und die Verwandlung dieser beiden eucharistischen Ele mente in Fleisch und Blut Christi hat im Mittelalter zu der eigenartigen Darstellungsweise in der Hostienmühle und im Kcltcrtreter geführt. Die Hostienmiihle ist ein Mühlkasten. der von Aposteln oder Kirchenvätern gedreht wird, wodurch unten Hostien hcrausfallcn, die in einem vom Jesuskind überragten Kelch ausgefangcn werden. Auf den Keltcrbildern sehen wir Jesus Christus als Schmerzensmann dargestellt, nur mit dem Lcndcntuch bekleidet und mit der Dornenkrone bekrönt, wie er im Kcltertrog die Trauben tritt oder unter dem von Gott vater angezogencn Kelterbaum als mystische Traube nieder gepresst wird, so datz das kostbare Blut aus seinem Leibe in den Kelch fliesst. Das früheste Keltcrbild ist bei Herrad von Landsperg bezeugt mit der Aufschrift auf dein Keitcrbaiken: Torcular est sancta crux. Ein wertvolles und tiefsinniges, leider zu wcuig bekanntes Keltcrbild befindet sich in der Schwanen- vrdcnsritterkapelle bei St. Gumbertus zu Ansbach, dos von einem Schüler Albrecht Dürers, Baldung Grien, herstammt. Die Kelter, unter der Christus steht, wird vou Gottvater ge dreht, die Hände Christi sind in die Schrauben gepresst. Der Gottessohn wird dabei von der Schmerzensmutter, aus deren Brust siins Schwerter gezückt sind, unter dem rechen Ellenbogen gestützt. Aus der Keller fallen die Blutstropsen herab, die in Hostien verwandelt von dem untenstehenden Papste in einem Kelche ausgefangcn werden. Dem Papste gegenüber ist in kniender Stellung und in Chorkleidung der Dechant von St. Gumbertus Mathis vou (stülpen wiedergcgcben, zu dessen Ge dächtnis das Bild nm 1-180 gestiftet worden ist. Aus einer Reihe von Holzschnitten vom Ende des 14. Jahrhunderts ist der Kcltcrtreter wiedergcgcben. Erwähnt sei noch das bekannte Keltcrbild in der Kapelle ans einem Berg bei Ldiger an der Mosel. Auf einigen Bildern finden sich die Gedanken der Hostien mühle und des Keltcrtretcrs zusammcngefatzt: durch die Fütze und die crholrcnen Hände des Schmerzensmannes wachsen je ein Aehrenhalm und eine Rcbranke mit Traube hindurch; es seien hier nur erwähn» das Bild zu Wimpfen,,in St. Georg zu Nördlingen, eine Miniatur von B. Furtmcyr, das Bild von Steinte. — Häufig hat man auch in der Kunst Rebe und Traube als eucharistische Symbole vcrwaicdt auf mancherlei ßurchUchen Gegenständen, besonder» aus Monstranzen. ' Dr. W. Rosenhauer. L^nmbsrlain beirir Röntg Nach seiner Rückkehr aus Deutschland begab sich der britische Ministerpräsident Chamberlain mit seiner Gat tin direkt zum Buckingham- lpalast, wo sie vom König und der Königin empfangen wur den. Ministerpräsident Cham berlain und seine Gattin mit König Georg und Königin Elisabeth im Buckingham- Palast. (Wellbild, M.) Der Wein im christlichen Brauchtum und in der Aunst