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Sächsische Volkszeitung : 03.10.1938
- Erscheinungsdatum
- 1938-10-03
- Sprache
- Deutsch
- Vorlage
- SLUB Dresden
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Rechtehinweis
- Urheberrechtsschutz 1.0
- Nutzungshinweis
- Freier Zugang - Rechte vorbehalten 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id494508531-193810039
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id494508531-19381003
- OAI
- oai:de:slub-dresden:db:id-494508531-19381003
- Sammlungen
- Saxonica
- Zeitungen
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
-
Zeitung
Sächsische Volkszeitung
-
Jahr
1938
-
Monat
1938-10
- Tag 1938-10-03
-
Monat
1938-10
-
Jahr
1938
- Titel
- Sächsische Volkszeitung : 03.10.1938
- Autor
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Montag, 8. Oktober 1938 Sächsische Volkszeitung Nummer 282, Seite 2 ' Deutsche Truppen lm Vlumenreaen Der Einzug Ins Sudetenland ein einziger, umjubelter Driumphzug. Rumburg, 3. Oktober. Der Einzug unserer Truppen In die von der Tschecho-Slo- ivakei erlösten Gebiete gleicht einem Triumphzug. Dos jubelt und ruft in freudiger Begeisterung. Und als Gruss für die Be freier werfen die glücklichen Sudelcndeutschen den einzichendeu Truppen Blumen zu. Astern, Dahlien und Nelken ergichen sich wie ein bunter Regen über die Soldaten, die fröhlich nach jedem dieser Zeichen gegenseitiger Freundschaft greifen. Bald sind die Fahrzeuge geschmückt. An allen Stahlhelmen sieht man Blumen, an den Maschinengewehren Blume», in den Knopflöchern Blumen. „Deutsch muh zu deutsch", leuchtet ein Spruchband über der Strasse. Deutsch kam zu deutsch, das zeigt diese Fahrt. Die unbändige Freude der Endetendeutschcn hallt von den Bergen der Lausitz hinüber ins Altreich und ruft immer wieder: „Nun sind die 20 Fahre der Entrechtung und Unterdrückung ein für allemal vorbei!" Alles drängt sich um die Truppen, jubelt, lacht und weint In einem und wirst immer wieder Blumen auf die Fahrzeuge. Man umarmt sich gegenseitig. Ein Lied klingt aus allen Herze», das nicht in Worte zu fassen ist. das aber stets in dem gleichen atemberaubenden Rhythmus dahinstürmt: „Wir danken unscrin Führer". Und überall das gleiche, von überströmender Freude be wegte Bild. Schluckenau, Nixdorf. Zeidscr, in allen Orten er warteten dichte Reiben glückersüllter Menschen die einrücken den Kolonnen der deutschen Wehrmacht. Ueber den Marktplatz von Rumburg marschiert deutsche Infanterie. Hart knallt der Paradeschritt über das Kopfstein- pslaster, und die Menschen wissen nicht, wohin mit ihrer Freude. Avercscu gestorben Bukarest, 3. Oktober. Marschall Avereseu ist in der Nacht zum Montag im Alter von 79 Jahren gestorben Averscu war rumänischer Armecsührer im Weltkriege. Nach Kriegsende widmete er sich dem politischen Leben und war mehrmals Ministerpräsident und Staatsminister. ' Beurlaubung zu Llebungen lm Lustschuh Der Reichsminister der Luftfahrt und Oberbefehlshaber der Luftwaffe hat, zugleich im Name» des Reichsministers des In nern und im Einvernehmen mit dem Reichssinanzminister wei tere Bestimmungen über die Beurlaubung zu Ansbildunsveran- staltungcn und Uebungen im Luftschutz sowie über Luftschutz- jamilienunterstiitzung getroffen. Sie betreffen nicht das Land Oesterreich. Sofern bei Ausbi'.dungsvcranstaltungen und Hebun gen im Luftschutz die hierzu herangczogenen Luftschuhdienst- pflichtigen durch ihre Dicnststellcnleiter oder Betriebsführer be urlaubt werden müssen, wird für die im öffentliche» Dienst täti gen Beamten, Angestellten und Arbeiter der Urlaubsantrag nicht von den Lustschuhdicnstpslichtigen selbst, sondern von den «inberufenden Stellen gestellt. Oberfeldwebel wird Hauptfeldwebel Stabsfeldwebel, «in neuer Dienstgrad. Durch Verfügung des Obersten Befehlshabers der Wehr- macht wird als neue Dienstgradbezeichnung und damit weitere Verbesserung der Beförderungsmöglichkeitcn der Unteroffiziere des Heeres der „Stabsfeldwebel" bzw. „Stabs. Wachtmeister" usw. eingeführt. Wie das Oberkommando des Heeres bekanntgibt, können zu diesem Dienstgrad Porte« peeunterosfiziere, die über die 12jährige Dienstverpflichtung hin aus weiterverpflichtct werden, vom Beginn des 13. Dienstjah res an befördert werden. Portepccunterosfiziere. die bereits über 12 Jahre dienen, können ebenfalls zum Stabsfeldwebel usw. befördert werden. Die Stabsfeldivcbel erhalten die Dienst bezüge, die bisher für Oberfeldwebel nach ILjähriger Dienstzeit vorgesehen sind. Sie tragen einen dritten Stern auf der Schul terklappe. Die Portepeeunterossiziere der Sonderlausbahncn, die über 12 Jahre dienen, führen bei der entsprechenden Beför derung die Dienstgradbezeichnung „Stabsseueriverker" usw. Der Stabsfeldwebel gehört zur Rangklasse der Unteroffiziere mit Portepee. Er ist der rangälteste Portcpceunteroffizier. Für den bisherigen Oberfeldwebel wird die Dienststcllenbezeichnung und Anrede „Hauptfeldwebel" bzw. „Hauptwachtmei- ster" eingeführt. Der Hauptfeldwebel ist Vorgesetzter der Stabsfeldwebel usw. seiner Kompanie. Die zuständigen Stel len haben dafür zu sorgen, datz die Stabsfeldwebel usw. nach ^Beendigung des akt. Wehrdienstes in das Wehrmachtsbeamtenver- hältnis bevorzugt übergeführt werden, soweit sie dazu bereit und geeignet sind. Vom Beginn des 13. Dienstjahres an kön nen auch Hauptseldwcbcl und Hauptwachtmcister zum Stabsfeld, wedel usw. befördert werden. Der Erlast des Oberkommandos des Heeres tritt mit dem 1. Oktober 1938 in Kraft. Wehrmacht schleppt nlcht mehr ab Das Oberkommando des Heeres gibt eine neue Regelung ter Benutzung der Dienstkraftfahrzeuge bekannt. Darin wird a. a. bestimmt, datz die Gestellung von Dienst-Kraftfahrzeugen nicht mehr gestattet ist zum Abschlcppen nicht mehr fnhrfähigcr Zivilkraftfahrzeuge. Das Verbot ist zum Schutze des zivilen Abschleppgewerbes erlassen. 10 Jahre Sttrndungssrlft für ländliche Ehestandsdarlehen Weitere Vergünstigungen im Rahmen der Förderung der Landbevölkerung Zu der Verordnung über die Förderung der Landbevöl kerung vom 7. Juli 1938 hat der Reichssinanzminister noch eine Reihe von Anweisungen erteilt, die weitere Vergünstigun gen bedeuten. Die Tilgungsbeträge eines Ehestandsdarlehens werden Angehörigen der Landbevölkerung auf Antrag zinslos gestundet, wenn entweder der Ehemann oder die Ehefrau vor der Eheschlietzung mindestens 5 Jahre ununterbrochen in der Land- oder Forstwirtschaft oder als ländlicher Handwerker tätig gewesen ist und mindestens einer der Ehegatten auch nach der Eheschliessung in dieser Art tätig ist. Die Vergünstigung findet auf Selbständige wie Unselbständige Anwendung, auch auf Be amte und nichtbeamtete Gefolgschaftsmitglieder, die sich in einem öffentlich-rechtlichen Dienstverhältnis in der Land- oder Forstwirtschaft befinden. Die S t u nd u n g s s r i st — erstmals für die am 15. August fällig gewesenen Tilgungsbeträge — ist widerruflich auf 1 0 Iahrezu bemessen. Diese Vergünstigung erhalten auch Antragsteller, die nach den bisherigen Bestim- »zungen für das Land Ehestandsdarlehen bekommen haben, soweit sie In dem Erlast vom 28. März 1938 enthalten waren. Rolspanlsche Stellungen an der Ebro-Front eingekretst Der nationalspanisch« Heeresbericht. Bilbao, 3. Oktober. Bei den Kämpfen am Sonnabend an der Ebrofront wur den, wie der nativnalspanische Heeresbericht meldet, eine ganze Reihe schivercr und leichter Maschinengewehre,'Mörser sowie zahlreiche Gewehre und ein Munitionslager.von den national- spanische» Truppen erbeutet. 532 feindIlch^^le wurden be erdigt und 215 Gefangene gezählt. Am Sonntag setzten die nationales»-TiÄWn Ihren Vor marsch an der Ebrofront fort. Sie durchbrachen die rote Front auf zwei Kilometer Breite und drangen weit in das feindliche Gebiet «in. wo die roten Truppen in den Abendstunden des Sonntag in ungeregeltem Durcheinander sich zurückzogen. Sie wurden von den nationalen Truppen verfolgt, denen es gelang, mehrere rote Stellungen zu besehen und eine ganze Reihe wei terer feindlicher Stellungen einzukreisen. Die nationalspani- sehen Truppen machten über 400 Gefangene und erbeuteten ein Munitionslager mit Uber 109 Kisten Handgranaten. Die Ver luste der Roten sind erheblich. Im Luftkamps wurden allein sechs rote Flieger abaeschosscn und zwei weitere Flugzeuge der Roten durch Flakgeschütze heruntcrgeholt. Nationalspanische Bomber belegten am Mittwoch militäris^'e Ziele im Hafen von Barcelona mit Bomben. . pariser vreffe kann nickt mehr umlernen Prompter Rückfall in die alte Tonart. Paris, 3. Oktober. Die französische Presse/-ke'von den Ereignissen der letzten Woche einfach überrannt wurde, zeigt wieder ihr eigenes Gesicht. Charakteristisch ist eine Begebenheit um den „Jour". Der Austenpolitiker des Blattes, ein junger Journalist namens Pir'tri, hatte nämlich am Sonntag geschrieben: „Wenn ein eng- lisch-dcutsclzes Abkommen sich in Vorbereitung befindet, so darf Frankreich sich darüber nicht ungehalten zeigen. Frankreich soll lieber nach einer weiteren Verstärkung der Bande zwischen Lon don und Paris, an einem deutsch-französischen Abkommen ar beiten, das allein einem Worte Chamberlains zufolge eine ganze Generation sichern würde." Der Direktor des Jour hält es am heutigen Montag für unerlässlich, den Austenpolitiker der Zeitung öffentlich zu rügen. Er schreibt: „Unser junger und stürmischer Mitarbeiter Piötri hat sich für die Idee eines fran zösisch-deutschen Paktes begeistert. Ich teile seine Meinung in keiner Weise. Es kann keinem Zweifel unterliegen, datz ich, wenn ich den in der Nacht geschriebenen Artikel rechtzeitig ge lesen hätte, meinen Mitarbeiter von einer solchen trügerischen Angelegenheit zuriickgehalten hätte." Im Mittelpunkt des Interesses der Zeitungen steht natür lich die persönliche Botschaft Chamberlains an den französischen Ministerpräsidenten Dala- d ie r. Das Schlagwort vom europäisclum Direktorium, das vor einigen Tagen, als es noch eine leere Phrase mar, in zahlreiclzen Pariser Zeitungen jubelnd ausgenommen wurde und Beifall und begeisterte Ausnahme gesunden hatte, erregt heute plötzlich ein gewisses Misstrauen. Schon wieder rückt man etwas ab von dem anfänglich gefassten mutigen Entschluss, einen Strich unter die Vergangenheit zu ziehen und einer besseren und neu gestalteten Zukunst entgegcnzugehen. «rülenko hlnaersch'et? Ueber 490 Ausbürgerungen und Ordensentziehungen in Sowjetrussland. Moskau, 3. Oktober. Das Amtsblatt des „Obersten Rates der Sowjetunion" gibt die Namen von 321 sowjetischen Staats angehörigen bekannt, die auf Grund einer Verfügung des Präsidiums des Obersten Nates der sowjetischen Staatsbürger schaft für verlustig erklärt wurden. Zugleich veröffentlicht das Amtsblatt eine Liste von 93 teilweise bekannten Persönlichkeiten, die vom Obersten Rate „wegen bestimmter Verbrechen" ihrer Orden für verlustig er klärt wurden. Unter ihnen befinden sich einige bekannte ehe malige Funktionäre der Parleiverwaltung, der GPU, Volks kommissare von Bundesrepubliken usw. Besondere Beachtung verdient, dass auch der bekanntlich seit geraumer Zeit verhaftete ehemalige Iustizkommissar Kra len ko auf dieser Liste steht. Da einige der an dieser Stells ihrer Orden für verlustig erklärten Personen auf Grund von seinerzeit veröffentlichten Gerichtsentscheidungen bereits hinge richtet worden sind, erhebt sich die Frage, ob nicht auch der frühere Volkskommissar Krylcnko sowie die übrigen hier Aus geführten bereits das Zeitliche gesegnet haben. Dieser weniger günstige Erlass wird mit Wirkung ab 1. Juli 1938 aufgehoben. Anträge, denen nach den Bestimmungen des alten Erlasses nicht entsprochen werden könnte, sind nochmals darauf nachzuprüfen, ob ihnen nach der Verordnung vom 7. Juli 1938 stattgegeben werden kann. Der Erlass des Ehestands darlehens als Anerkennung für langjährige Tätigkeit in der Landwirtschaft usw. setzt voraus, dass die Tätigkeit eines der beiden Ehegatten während der Stundungsfrist ununterbrochen fortgedauert hat. Weiter bestimmt der Minister, dast ein Ein richtungsdarlehen auch gewährt werden kann, wenn die An tragsteller kein Ehestandsdarlehen erhalte» haben. Das Ein- richtnngsdarlehen wird an den Ehemann in barem Gelbe aus gezahlt, bei Gütertrennung jedem Ehegatten zur Hälfte. Wenn im Einzelfass Bedenken bestehen, ob das Einrichtungsdarlehcn zur Hebung der wirtschaftlichen Lage der Familie verwendet wird, kann das Finanzamt anordnen, dass die ordnungsmässige Verwendung durch die Gemeindebehörde im Benehmen mit dem Ortsbauernsührer überwacht wird. Während das Einrichtungs darlehen auch Selbständige erhalten können, sind Einrichtungs zuschüsse nur sür land- oder forstwirtschastliche Arbeiter und Angestellte und ländliche Handwerker vorgesehen. Anträge auf Gewährung von Einrichtungszuschüsscn können frühestens im Januar 1939 gestellt werden, weil erst dann eine fünfjährige ununterbrochene Tätigkeit nach einer nach dem 31. Dezember 1933 vollzogenen Eheschliessung nachgewicsen werden kann. Aeuer Vizepräsident des Volkskommissaren- rales der Sowjetunion Moskau, 3. Oktober. W'e die sowietamtliche Telegraphenagentur meldet, wurde der bisherige Vorsitzende des Volkskommissarenrates der Gross russischen Bundesrepublik (SSSN), Bulganin, zum Vizepräsi denten des Volkskommissarenrates der Sowjetunion, also zum stellvertretenden Ministerpräsidenten, ernannt. Bulganin hat seine Karriere In der Tscheka begonnen. Durch eine weitere Verfügung wurde Bulganin auch zum Präsidenten der sowjetrussischen Staatsbank ernannt. Der bis herige Präsident, Vritschmanoiv, der im Range eines Volkskom missars steht, ist stillschweigend seines Amtes enthoben worden. Ueber sein Schicksal wird nichts bekannt gegeben. Vesörderunaen in der Wehrmacht Der Führer und Reichskanzler hat mit Wirkung vom 1. Oktober 1938 befördert: 1. im Heer: zu Generalleutnanten: die Generalmajore: von Both, Kommandeur der Kriegsschule Hannover; Veiel, Kommandeur der 2. Panzer-Division; von Cochenhausen, Kommandeur der 10. Division; Äreiner, Komman deur der 34. Division; zu Generalmajoren: die Obersten: Winher, Insp. der Wehrwirtschaftsinspektion 1; Witthöst, Kom mandeur des IR. 6; Gunzelmann, Kommandeur des IR. 34; Maderholz, Kommandeur des Truppenübungsplatzes Königs brück; Bayer, Kommandeur des IR. 77; Heuncrt, Kommandeur des IR. 28; zu Generalärzten: die Oberstärzte: Dr. Becker (Ernst 2) bei den Offz. zur Vers. d. Ob. d. H. (Sonst. Ofsz); Dr. Wagner (Wilhelm), Korpsarzt 14. — 2. in der Kriegs marine: zu Konteradmiralen: die Kapitäne zur See: Fänger, Kommandant der Befestigungen von Ostfricsland; Fuchs, Abt.- Chef im Oberkommando der Kriegsmarine; zu Kapitänei, zur See: die Fregattenkapitäne: Plath, Horstckann, Meisel, Liebe tanz, Ruhsus, Brinkmann, Junker (Rudols), von Gerlach, Fricke (Otto), Engel (Siegfried). 3. in der Luftwaffe: zu Generalleutnanten: der Charak terisierte Generalleutnant von Roques; der Generalmajor Dransfeld. Könlg Vor!S begnadlat pol., .che Gefangene Sofia, 3. Oktober. Anlässlich des 20. Jahrestages seiner Thronbesteigung hat König Boris eine Anzahl von Begna digungen sür politische Gesangene ausgesprochen. Die Begna digung erfasst hauptsächlich Gefangene, die ivegcn Vergehen, gegen das Staatsschutzgesetz, verurteilt worden waren. Zu dem Mord ln Sre.de« Dresden, 8. Oktober. Wie auf Seite 4 berichtet wird, wurde die 75jährige Witwe Margarete Straube, Hauptslraste 17, dieser Tage er« drosselt. Am 2. Oktober stellte sich gegen 21 Uhr, wie uns hierzu ergänzend vom Polizeipräsidium mltgeteil« wird, der Handlungs gehilfe Werdehaufen, geboren am 28. S. 1994 in Frank furt a. Main, in Dresden bei der Witwe Straube wohnhaft, bei der Schutzpolizei. Er gab an, an« 30. September mit der Frau wegen Mietschuld und anderen Geldangelegenheiten l» Streit geraten zu sein und sie in Erregung zunächst am Halse gewürgt und schliesslich mit einein Schürzenband erdrosselt zu haben. Nach der Tat habe er «ln Fernglas, «ine Herrentaschen uhr und 49 RM. Bargeld an sich genommen. Darauf habe er di« Flucht ergriffen. Taschenuhr und Fernglas habe er verletzt. Dann sei er in der Umgebung von Dresden herumgeirrt. Die Vernehmung ist noch nicht abgeschlossen. Die Umstände spreche» jedoch sür Mord. tz. Oelsnitz >. E. In den Tod gefahren. In hoher Geschwindigkeit fuhr der 19jährige Rudols Painpel aus Oels- nitz in der Nähe von Lössnitz mit dein Motorrad gegen einen, Baum. Er erlitt tödliche Verletzungen. ' Sie RelchSbank Ende September Berlin, 3. Oktober. Nach dem Ausweis der Reichsbank vom 30. September 1938 hat sich in der verstossenen Woche- die gesamte Anlage der Bank ln Wechseln und Schecks, Lombards und Wertpapiee ren um 1651,8 Miss, auf 9070,9 Miss. RM. erhöht. An Relchsbanknoten und Rentenbankscheinen zusammen sind 1279,9 Miv. RM. in den Verkehr abgeflossen. Die Bestände an Gold und deckungsfähigen Devisen haben um 0,3 Miss, auf 76,8 Miss. RM. zugenommen. Im einzelnen stellen sich die Goldbestände auf?0,8 Mill. RM., die Bestände^ an deckungssähigen Devisen auf 6,0 Miss. RM. Testament - auch in der Luft Klärung einer zeltgemästen Rechtsfrage. Das Gesetz über die Testamente vom 31. Juli 1938 hat die Frage der Errichtung von Testamenten und deren Gültigkeit neu geregelt. Landgerichtsrat Dr. Claus Seibert (Berlin) wirft in der Zeitschrift der Akademie für deutsches Recht die bei dem heutigen Stand der Verkehrstechnik naheliegende Frage auf, ob für die Testamcnt-errichtung in Luftfahrzeugen besondere Be stimmungen gegeben oder erforderlich sind. Zu einem öfsentli« chen Testament wird es während eines Fluges kaum kommen, falls ni dt eine zulässig unter den Fluggästen befindliche Amts- person zur Beurkundung bereit und in der Lage ist. Gegen ein eigenhändiges Testament iin Flugzeug bestehen keine Bedenken; die Ortsangabe wird zwar Schwierigkeiten machen, ist jedoch jetzt kein Wesenscrfordernis mehr. Ein besonderes Lusttestoment hat das neue Gesetz zwar nicht eingeführt, man bedarf al>er dessen auch nicht. Zunächst bestehen die erwähnten Möglichkeiten, ein ordentliches Testa ment z>» errichten. Zum anderen unterliege es, «vie Dr. Seibert weiter ausführt, keinen Bedenken, den Par. 25 des Testaments gesetzes (Seetestament) auf Ueberseereisen in Luftschiffen ent sprechend anzuwenden. Eine Seereise liege auch hier vor. Tas Luftschiff ist dem Seeschiff wesensähnlich, wenn nicht wesens gleich. Dass es nicht mehr auf, sondern über dem Wasser fährt, kann nicht ausschlaggebend sein. Flüge von Ueberlandlust« schiffen und Flugzeugen können allerdings nicht als Seereise auf Schiffen angesehen und behandelt werden. In solchen Fäl len kann aber ein Nottestament nach Par. 24 Ms. 2 des Testa mentsgesetzes in Betracht kommen. Hier ist nur die nahe To desgefahr Voraussetzung, und In diese kann man in der Luft mindestens ebenso geraten wie an Land. Di« einzige Schwie rigkeit bietet heutzutage noch der Motorenlärm, der die not wendige Verständigung mit den drei Zeugen meist recht erschwe ren, wenn nicht unmöglich machen wird. Doch gibt es bereits Flugzeuge mit gummigelagerten Motoren, und in Luftschiffen wirkt sich das Maschinengeriiusch schon jetzt kaum noch störend aus. Die bestehenden gesetzlichen Bestimmungen genügen daher, wie Dr, Seibert zum Schluss hervorhebt, den kühnsten Fort schritten der Technik und bedürfen keiner Aenderung und Er gänzung. Verliner VSrse vom 3. Oktober Ruhig. Nach der stürmischen Aufwärtsbewegung war zu Beginn -er neuen Woche eine Beruhigung zu verzeichnen. Da» Kursniveau erfuhr gelegentlich kleinere Einbussen, denen aber auch noch einige Aufbesserungen gegenüberstanden. Don den stärkeren Verlusten sind zu erwähnen. Harpener minus 8 Pro zent, Stolberger Zink minus IFb, Rheinische Braunkohlen min. 1,5, Deutsche Erdöl minus 1,75, RUtgerg minus 1,5, AEG. min. 1,25, Gesfürel minus 1,5, Lahmeyer minus 2, Deutsche Massen, Rheinmetass, Borsig und Schubert und Salzer je minus 2,5. Me» tallgesessschast und Bremer Wolle je minus 2 Prozent, Deutscher Eisenhandel minus 2,5, Dortmunder Union minus 3,25 Prozent. Befestigt lagen Stöhr mit plus 1H und Eelektrische Werk« Schlesien mit plus 0,75. Renten waren nur wenig verändert. Reichsanleihe Altbesitz gaben eine Kleinigkeit nach. Reichswellerdienst, Ausgabeort Dresden. Me'' Vorhersage für Dienstag, 4. Oktober: Wechselnd bewölkt. Zeitweise stärkeres Ausklaren. Leichte Schauer. Tempe- raturen wenig verändert. Mähige südwestliche Winde
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