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01-Frühausgabe Leipziger Tageblatt und Handelszeitung : 09.12.1918
- Titel
- 01-Frühausgabe
- Erscheinungsdatum
- 1918-12-09
- Sprache
- Deutsch
- Vorlage
- SLUB Dresden
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Rechtehinweis
- Urheberrechtsschutz 1.0
- Nutzungshinweis
- Freier Zugang - Rechte vorbehalten 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id84535308X-19181209013
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id84535308X-1918120901
- OAI
- oai:de:slub-dresden:db:id-84535308X-1918120901
- Sammlungen
- Zeitungen
- Saxonica
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
-
Zeitung
Leipziger Tageblatt und Handelszeitung
-
Jahr
1918
-
Monat
1918-12
- Tag 1918-12-09
-
Monat
1918-12
-
Jahr
1918
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Sette r. Nr. »LS. Morgen-Ausgabe Leipziger Lageblatt Mittag» A Ve-ember 1VLS ivdhttngi«» tz«0»» «May» deut »»t« freiem Htmmei am Ftta-rtchSho»», Hmndosörshotu »»- «» VtSmarckdenknroi etnderufcn. Hier Drache« Brettlch«»-, Hamfe, Aböls Hofnmn», vedebour un- StrSbel. St« forderten «rf M Man» festen Z»f«nmenscht»ß Mr Adlvchr b« Degenrevolotto», t4« tmm« frecher ihr Haupt erhebe. Endlich hatte »er Spä^abu-bvn- nachmittags 2 Uhr jttme Gefolgschaft ä»ch de» Treptower Port» etngetab«. ES dürft« hter «Iw« 8000 Mai» M. ßamnwngeftrömt f»n. Lat« «der« sprach owch Liebknecht. Einzelne kketn« Abteitmrg« wo« «ch Bert», -och dl« Hauptmaste Sst« sich bereits ani der Treptower Lhaosie« aas. Neblige» Wetter und Sprüh- evqen hatten eine zahlreiche Detesttgung tn atlen Füllen verhindert. Don »rgcn-welchcn Unruhen oder Zofcnmnenstvßen wurde dis zum Mend nichts gemeldet. Herr Trimborn und die Reichseinheit Mo« schreibt unS: Ueble Kund« kommt vom Rhein: Dort forderte viere vieitaofen-d- Kbpfioe VolkSversainmiv^, die Errichtung einer seiöständigcn rheinisch- westfälischen .Republik. Zwar sprach inmr davon, bah dieser neue Staat Zum Reiche gehören solle. Mir glauben wohl, daß nvan letzteres auch zu nächst will und daß sich die ganze Bewegung vielleicht weniger gegen das Reich als gegen Preussen richtet, in dessen Schoße sich die Rheinlands mehr oder weniger stets als ein Fremdkörper gefühlt haben. Es gibt sa wohl auch kaum einen grösseren Gegensatz als zwischen dem gemessenen Ostpreußen und dem beweglichen Rheinländer. Ob aber die Rheinlande, Mamas auS -er Dcrbindmrg mit Preußen losgelöst und z-um selbständigen Staat geworden, wohl in der Lage sein würden, auf die Daoer die politische, wirtschaftliche und kulturelle Verbindung ml? dem Reich« aus- rcchtzuen-alken? Rheiubnidesgedanken steigen auf. Diejenigen, di« setzt her neuen Rcoiblik zujudrln, sollten die Gefahr eines zwischenstaatlichen tdedlldeS zwischon d«m Reiche und dem französischrn Nachbar nicht tiber- tehen. Si« können nicht verhindern und rechnen wohl auch damit, -ah, kobald di« festen Bande mit dem Osten Deutschlands zerschnitten sind, französische Neigungen mehr und mehr Platz greifen, alte Erinnerungen «n frühere staatliche Demeinschasi sich melden werden, und dost damit eine Mahn beschritten sei« wird, die letzten Endes zur Entfremdung vom deutschen Vaterland« sichren must. Es Ist uns, als ob wir schon den Beist des coäe civil linksrheinisch 'ein Haupt erheben sähen. Auf jeden Fall spielen die Herren am Rhein ein gefährliches Spiel. Ein« besondere Marke erfüll diese Bewegung dadurch, dast an ihrer epltzc Henlrumsleule sroi-en. D e Hinneigung rheinischer Zenlrumskreise zu den.idveil von Republik und Demokratie ist ja nicht neu und kann jetzt, wie sich die Dinge nun einmal im ganzen Lande gestaltet l-aben, auch nur begrüßl werden. Aber ausfallend ist doch diese gar zu schnelle Bereit willigkeit zur Loslösung von Preußen lind damit letz'en Endes auch vom Reiche. Namentlich Herr Trimborn hätte nicht so eilig sein« Hand leihen sollen, nachdem er noch vor wenigen Moct^en di« Führung des Reichs- amteS des Innern, des wichtigsten Amtes nächst dem Reichskanzler, über nommen und damit höchstpcrsöniich sich in den Dienst des Reichsgedankens gestellt hakt«. Es Ist doch wo!,! seine sittliche Pflicht, nicht schwn nach so kurzer Zeit fahnenNüchtch zn werden. Sollten es nun doch kirchliche Rücksichten gewesen sein, etwa auf die Möglichkeit einer Wiedereröffnung der rheinischen .Pfoffengasse' — dies hbn« j-ede Ironie, sondern rrck historisch gesagt —, di« bler mitgespielt haben? Wir vermeiden das Mort .uliramontan'; es kann nach den er- hebenden Erfahrungen, di-e di« großen christlichen Bekenntnisse in diesem Kriege mikeinander'gemacht baden, aus dem Sprachschätze dcS Partei lobens wohl für immer verschwinden: wenigstens wünsch.'n wir es für unseren Tost. Aber der unselige Hang, die Bedürfnisse der 5iircl>e über di« des Staates zu stellen, l>-.i sichtlich auch jetzt bei den AdlrcnnungS- bestvobungen der rheinischen Zenkrumc-Kreise mitHcsprachen. Man spürt hier den unheilvollen Einslnst deS .Deisies' eines Adel? Hosstrinnn im preistischen Kultusministerium. Sollten aber nicbt kie wahren Interessen der Kirche in würdigerer Meise verso l ken werden Können, als dadurch, daß man sich bei der ersten Gelegenheit von der Gemein'chast mit den anderen Volksgenossen, den Mitstreitern in diesem furchtbaren Kriege, loslöst? Aumal dt« katholische K.rah«, bei ihrer mehr als tausendjährigen be- wmrdernäwerten Organisation die Trennung vom Staat viel eher er tragen kann, als die viel enger mit ihm verflochtenem evangelischen Landeskirchen: gerade die Katholiken.am Rhein lxrben also keinen An satz, sofort das Taseltuch zwischen sich und dem anderen Deutschland zu zerschneiden. Ein Verdacht, dem man gern von sich abweisen möchte, drängt sich auf, nämstch der, daß sich hier ein willkommenes Schlagwort für die Wahlen geboten habe: Schuh der Kirche. Und nicht dieses allein. ES scheint, batz man auch die partikul-'.ristischen Instinkte bet deutschen DolkeS, dt« daS Zentrum mit Vorliebe unter d«r Fahne deS «Föde ralismus'' zu schützen versucht bat, benutzen wolle. Die Wahlparole: Schuh der Kirch« und ParttkulariSnnis (wofür sich ja ein etwas weniger versillrglicher Nam« finden liehe), wäre vom Pcrrtetstandpunkte deS Zentrums aus nicht ungeschickt. Wir sind die leht»n. dl« dl« großen Aufgaben dieser Partei (unter der neuen Firma) im kommenden Wahl kampf« verkennen wollten. Dem Zentrum liegt es ob, nicht nur, rote bisher, große Arbeitermassen bei der Stange zu hallen, sondern nament lich auch den ihm nun einmal zur Beifügung stehenden Einfluß aus die Frau«n tm Sinne der politischen Mäßigung geltend zu machen. Aber die Grenze. auch im Wahlkampfe, muß doch immer die Einheit des Reiches bilden, die die Deutschen aus dieser Zelt des Zusammenbruches vn- der nationalen Schmach retten muß, wenn st« nicht alles ver loren haben und völlig zusammenbrcchc-n sollen. Daher mahn«n wir die Spasjhafte Weltbetrachturrg Zum zwttl n Mal« d» diesem Jahve las HantRelma»» geftr« vornUtlag mr Schauspielhaus sogenannte Grotesken vor. Zum zweit« Male war es nur maß g besucht, ja «S fanden sich dtesiaal sogar «irrige, die in den Beifall hineinzischten und offenbar am Ende der Meinung waren, sie hätten für ihr Geld nicht genug bekommen. Dr Eudes- unterzetchnete hat sich seinerzeit als Anhänger deS Humoristen Reimann bekannt, und eS liegt daher nah«, daß er mit den Zischern unzufrieden war und ihnen lm stillen vorhi«lt, sie hätten eigentlich zuvicl bekommen, nämlich eia« Philosophie im Ulk, und einen Ulk in der Philosophie, bei dem «S nicht unk darauf ankommt zu lachen, sondern zu wissen, weShald wo» lacht. Warum soll nun eigentlich dies« Reimann erst auS posthumen Ab handlungen erfahren, daß man i!m schon bei Lebzeiten als einen nicht unbeträchtlichen Schriftsteller erkannt habe? Ich vermag ihn keines wegs geringe^ zu achlcn. weil er noch im Diesseits weilt und ich ihm gelegentlich darin begegne. Slcllcn wir also in Kürze scsi: Die vor getragenen Geschichten waren sehr gut auSgewäblt, kaum eine zweiten AongeS darunter, und darum vortreffliche Beispiele zur Darlegung seiner Weltbetrachlung. So analysieren wir: Philosophie der Langem?: e js.Fahrrad'), Wahrscheinlichkeitsrechnung (.Ladentür'), akute Phantasie- ßostgke'.t (.Vater und Sohn). Popularisierung (.Schöpfungsgeschichte'). Umgang mtt Menschen (.Beleidigung'), Enttäuschungsncuros« (.Tell), und daS erwarhendeB.wußtsein. eine adyiie(.Küken ). Der drollig« «Feldwebel' tst Unwichtiger, die Schilderung der Messe auS dem Leipziger Romane «Tyll', t-ee «den (bei Kurt Wolff) erschienen ist, ein Kabinettstück, als Fragment jedoch ohne selbständiges Thema. 2m übrigen liegt «S uns WStürlich ferne, die Sache so aufzufasscn, als habe der Humor'st philo sophische Betrachtungen angestcllt und sc-ine Geschichten dazu als Para- -Sgmeta eusgebaut. Sondern er lrgt sein humoristisches E, brület ganz friedlich daraus, und siebe da. eine kleine Philosophie kommt heraus- Gekrochen. Am solche Borgänge nut Genuß zu versagen, bedarf es natürlich einiger Hingabe de-, Gemüts, und wer etwa nur auf do» Stich wort zur» LoSpIatzen wartet, mag wohl enttäuscht sein, wenn statt besten bad S>ch»»rt zu einem nachdenklichen Lächeln fällt. Auf dt« Erschütterung deS Zwerchfells ist auch Reimann» VortragS- Ml kelueSweaS gerichtet 2m Gegenteil, die 2dylle vom Küken gibt sich poll sanfter Lyrik auS. di« scheinbar derbkomische Fahrradgeschichte er hält einen doppelten Boden von kalter 2roni«, ander« Formen in dra matischer Charakterisierung Gestalten, den Kneipwirt, den alt«n Mimc», deren Ltnienwerk in leichter liebertreidunq nur nachmalen will, was tst und wag e« gilt (Anmerkung: auf deutsch 2mv'esstk>iük uns und Er- presslonlSmuS). 2m übrigen bleibl der Sprccher sehr lcise und zurück- haltend, sekt feine Akzente lieber durch Pausen als durch Stimmauf wand, er schmunzelt ein wenig ganz für sich, siebt nur gelegentlich einmal »vs oder hilft dem Wort mit einer leichten Handbewegung «ach. ES Gibt Dichter, bSe de* Vermittler am Vrrtrogsvsch brauchen, dies« AWWlOäU möchte »ch m»r von ihr« selber därca. j»«»4 SjdGG, LtKr»». . Katholisch«, DolkSDMwst« o» Khod» HM«Wh, »M da» EXreta» «mch Selbständigkeit uich nach LoOtrermaaa, Fohl«, dde ßch ad» «Sedee DMA MU machen ilegen, Mcht voreütg M sein *»d bl» zm» Memjaa» den, ReichSgeixmdoa tre» M dtew«, M»al »»«»hi «ch» dde mm» d«S Dedäod«» darch M» «aaä«sch«» Hh^erv» »MWsol» M. Wtr wärh« m»S fr«»», »«» dto Vofürchtmm«, d»>« »« h»« g«ch- haltloS AuSdrnt verllehen Hobe» alt Wh«ta«»W »d« O>t DMVMRadok dgMkhnet »«h«a klhmte». O Bier NepubNke» statt sechsundzwanzig Bundesstaate« D» .Kölnische DolkSzoitemg' schreibt w» Anschluß a» Ue »o» d« ihr nahestehenden Kretfen erhoben« Forderung, «da, Wiederaufbau ein« neu«, dartschen SkaattwefenS vo» de» Länder» »» Rhede o» aufzunehmen': .Ein« notärstch« »»- gesund« Entwddelaag da»auf ht», daß sich auS -em bisherigen Staateagewiminel »ter rr»h« leistungsfähig« Republik«« bilden w,d sich als künftiger Deutschland zusammenschließen. 2m einzelnen könnten diese vier Acpubliken wie folgt sich gestalten: 1 Rheinisch-Westfälische Republik: Rheinprovlnz, Westfalen, Hesten-Nastou, Grotzherzogtum Festen, Baden, Rhetu- pfal.t- 2. vonaulän-er-Repobllk: Württemberg, Bayern, Deutsch-Oest«rreiich (Tirol bis Bozen, Salzburg, Kärnten, Steermark, Oder- und Nieder-Oesterreich). 8. Nord-Ost-See-Republtk: Oldendaeg, Hannover, Hansastädke, SchleSwig-Holstein, Mecklenburg, Pommern, West preußen, Ostpreußen. 4 Mitteldeutsche Republik: Alle SbrSgen milkcsdeäit- schon Bundesstaaten, Königreich Sachsen, die Provinzen Sachsen, Brandenburg, Schlesien, Posen. Diese Gruppcrung soll nur einen Vorschlag -arstollen, dcr der Oeffcntlichke.l zur Besprechung unterbreitet werde. Wenn weiterhin daS genannt« Blatt sagt: .Daneben können alle Bestrebungen auf rasche Einberufung einer Nationalversammlung oder des RechSlagS ruhig, ihren Weg g.'hen', so halten wir dies« für das im Augenblick ungl Ich Wichtigere. Jene Pläne dagegen sollten mindestens vorläufig zurück gestellt werden, weil schon ihre Erörterung neu« Garungs- und Spreiz stoffe entwickeln kann. Dke Laqe der Aerzte des Veurlarrbtenstandes Man schreibt unS: Durch Verfügung deS KrtegsministertumS werd«« -t« Aerzte d«S BeurlavbtenstandeS nunmehr mit Frde-enSgebührniff<n aibgesun-en, und zwar mtt d«m niedrigsten Dt«nstgra-gehalt, da- k, ihrer Kriogsbesoldung enthalten war. Teuerungszulagen können nur bei «rwt«sener Bedärssig- ketl «n- auf Antrag zugewiesen werden. Gleichzeitig ist ob«r verfügt worden, daß ihre Entlastung erst dann in Frage kommen nann, wenn -er Heevesbedarf an Aerzten unbedingt gesichert ist. Obwohl also die Kriegs beorderung im Gegensatz zu den meisten anderen Heeresangehörtgen einst weilen für alle Hecresärzke zugänglich ausrechterhalken bleibt, wir- ihr Dienskelnkommen derart herabgefehk, daß allein schon di« Bestreitung -eS Lebensunterhaltes fast zur Unmöglichkeit wird. ES erhält z. B. ein un verheirateter Assistenzarzt an Gehalt 12ö ferner im Falle der Be willigung auf Antrag «in« laufende Beihilfe von 10 ^l, zusammen also höchsten-. 125 monatlich. Für Wohnung, Kleidung und Beköstigung hat er selbst auszokommen. Demgegenüber erhält ein Gemeiner bei d«r Truppe monatlich 30 -it bet freier Wohnung, Kleidung und Beköstigung, ein irgendwie, z. B. als Emvekber, kommandierter Mann an Löhnung 30 BeköflissMlgkgeid 81 .tt, WohnongSgeld 4,50 ^l, Konrmandozwlag« W ^t, zusammen also 205,50 Ät monatlich. 2m Aerztestmrd wird zurzeit viel darüber nachgedacht wodurch wohl nach allem, was di« Aerzte während deS Krieges in Heer und Heimat geleistet haben, sie diese zurück letzende, mit den einfachsten Lebensnotwendigkeiteu «aoereintxtt» Bo- Handlung sich verdient haben mögen. * Das Drrmögen des preußische» KsalgShaufe« tst »ach Mr« Bekanntmachung des .ElaatZanzeigerS' beschlagnahmt worden. * Zu Kommissaren für die sächsischen Wahle» z»r Nationalversamm lung sind ernannt worden für den 1. Bezirk, das heißt hi« ersten bis her gen S Kreise Oberregi-erungsrat Dr. Herkl»tz aas Dresden, fiir den 2. Bezirk, ea» heißt dte b shengen Lkreis« 10 KIA 14 (donmter Leip zig) d«r Geheime Regierungävat so» Boor m»d ptr die SbvtgU» Stadtrat Dr. Härtwig auS Chemnitz. * Wieder«usaahn« von SlraSvertahec« arge» Kri«gStell»eh«»»r? Di* Strafverfahren Gage» KrtegS»miu«G»« hab«» b«ka»nÄich währrud d«S Krieg«- geruht. Das Verfahren muß wieder »isgeuomm» werd«, wenn sie endgültig von den Fahnen «n-tiässen stich. D*r 2ustizmi»:st«r Kat obsr angeordnet, daß ihm stets unmittelbar unter Beifügung der Strafakten zu berichten ist, wenn gegen KriegÄsilnehmer wegen einer Siraftat vor der Linb?ru:ung «in noch nicht nvodergeschlaHmes Straf verfahren oder die Vollstreckung einer noch nicht erlassenen Strafe ein- gele tet cder wiederausgenommen wird. 2st nach der Entlastung wegen solcher Straftaten ein Strafverfahren oder eine Strafvollstreckung be reits emgeleitet oder wiedeva.usgenom.men worden, so ist gleichfalls zu be richten. Das Verfahren oder di« Vollstreckung wird oder uvcht unter brochen. Mbert Kunze-Abend. Er wolle spreche«, wie Ihm .der Schnabel gewachsen' sei, erklärt« Herr Albert K « »z « «u Sonntag k» Ieatral- lheatersaal der große» Sch« sein« Freunde, Gr streb« »icht danach, mit namhafte« Künstlern k» dte Schranke» M trete», send«» sieche mir auf harmlose Welse zu unterhalte». Da» gelang Ihm denn auch t» ausgiebigem Maße. Mtt Liedern, »o« denen dte schon am Sonnabend in der Alberthalle von ihm gesungenen Kompositionen Erich Liebermann- RotzwieseS die wertvollsten waren — die übrigen, von Fräulein Elisa beth Phil'pp geschickt begleitet, neigten etwa» zu stark dem Kabaretistil zu —, und allerhand Schnurren unb gereimtem Schaick-Schnack bereitet« Herr Kunze feinen dankbaren Zuhörern zwei recht fröhliche Stunden- Er versteht sich auf sein Publikum und weiß, waS zieht. Fe'.ngeschllffene Komik kam nicht zu Mort. So waren all« Gaben ihrer Wirkung sich«, zumal sie tn einer so liebenswürdigen, di« Pointen geschickt zuspitzenden Art därgebvten wurden. FuldaS «Zensurierte Schöpfung', ganz aus gezeichnet gesprochen, mukte höchst aktuell an und b«rettete viel Ver gnügen. Schlagend wirkte vor allem Moszkowskys lustige Parodie über das Malten der zücktigcn Hausfrau. DeS Künstlers Sächsisch !st klassisch; cS kam in zwei Schnurren von Bormann glänzend zur Geltung. Der Abend war zugunsten der Angehörigen -eS XIX. Armeekorps ver anstaltet. Mtt dem Ertrag wird Herr Knnzr zufrieden sein können, ll- li. Eiu hiaterlaffeues Drama vo» Herman» Essig. AuS Mannheim wir- unS geschrieben: Zu einer würdigen Gedächtnisfeier für den jüngst verstvrbvn«» Dichter Hermann Essig hatte die Mannheimer Ortsgruppe des TheaterkulturvecbandeS eingeladen. Richard Weichert laS einleitend« Worte -es Kritiker- Franz Grätzer, der für Hermann Essig stets mit besonderer Wärme eingetreten ist. Darauf fo'gte ein« Vorlesung des Dramas «Der Held vom Wald'. Dieses ganz eigenartige, von ungezügelter Kraft und Leidenschaft dnrch- glüdte Merk lut einen tiefen Drlfs in da-» Leben der .Wälder', jenes Volksketlcs im badischen Schwarzwald, der noch besonder- treu an alt- übcrlleferten Sitten und Bräuchen sesthält, jener Bauern, die sich noch akS Untertanen Oesterreichs betrachten und dem badischen Staat Ke n HohettSrecht über sich zugefleh«, wollen. .Salpeterer' heißen die, die den alten Anschauungen anhänge», «Halunken' aber di« Abtrünn'gen vom Gesetz -er Väter. Der Konflikt siegt auf ber Hand, verschärft wlrb er durch -ie Meinung der .Wälder', baß jeder Bursch«, ber de« Verführer seine- Maidl« totschlägt, durch di« .Abschaffung', einen schriftlichen Verzicht ber beteiligten Väter auf Rach«, des Vergehen ledig gesprochen und dem Zugriff -er basischen Regierung entzogen wird. 2n rzsch oestelgrrter Handlung, der aber alle« Ueberstürzt« fehlt, in fünf Akten voller Kraft, Gesundheit und De.bbeit entwickelt sich der Aus- stteg und Niedergang deS .Hannes', einer Speckbachor- oder Andrea- Hofer-Gestalt, der neben wahrhaft heldischer Größe kleine Züge eigen sind: Ein Mensch, ao» dem gesim- strömenden Erleben ber Bauern ge griffen, und vo« dm Hemd M»e» Dichter» M de» WUtetpwckt -es Ge- der mit Bayer« «G bis verssrLrma Beattch-VesterreichS Dde Behaup- Behauptung, d«ß Kohtcnvoerüte, die für Deutsch-Oestecreich bc stsimmt waren, tu M»»che» «erb t» Ltuda« beschlagnahmt wurden, trifft, seeoett «t sich mn München handelt, nicht zu. stir L ndau sind vor einüger Zett einmal vom -orkigea Arbeiter- und Svldatcnrat eigen -nächtig eiutge Waggons mit Kohle» festgeholten und für Zwecke des -Labaoer GaLwersteS, das an Kchlenmangöl lttl, beschlagnahmt worden. Aker vom bayerische» Verkehr-Minister erging svsert: «tue enLsprechendo ^rrechkwcisrmg, »» t» Zukunsl solchen Iledergrtsfeu vorzubeugen. Dic Regieeung in München ist bestrebt, die in Deutsch-Oesterreich herrschende Rot M Ladern. Nach Tirol und Vorarlberg sind beretS etne Zeitlang Transporte erfolgt. Sie wurden vorübergehend wegen -er italienischen 2nvaflon eingestellt, aber inzwischen wieder aofxcnominen. UebrigenS bat di« tschechische Regierung in Prag vor kurzem bayerischen Regierung »UtgetRlt. -aß sie bcadfichttge, Wtcm täglich 2500 Tonnen Kohlen zu versorgen. «UHU« »nch stvte» za verhindern. Wed« sUlch« «och ähnliche G» bayerische» Regierung gr Geme'nfames wirtschaftliches Borgehea der österrerchischen Slawen Wien, 7. Dezember. Drahtberlcht auseret Wiener Mitarbeiters.) Gestern und hente fanden in der Wiener tschechischen Eesandls.hast Verhandlungen der Vertreter aller sla wischen Völker aus dem Boden der ehemaliges habsburgischen Monarchie sialt. Die Tschechen, Polen, Ukrainer und Slidslawen einigien sich über ein gemeinsames Vorgehen aus wiri sch östlich em und Handelsgeblete. LS verlautet, daß sich auch die Vumänen anschließen werden. Wien. 7. Dezember. (Drahtberlcht.) LS heißch daß die Tschechen nunmehr in der Kohlensrage doch etwa- rlnlcnkken. Rach Mitteilung der tschechischen Wiener Gesandtschaft wollen die Tschechen wenigstens die schlesischen Kohlen durch tschechisches Gebiet passieren lassen. Men hofft, dadurch wenig stens des Aeußersle bezüglich der Heizung mch Beleuchtung ver meiden zu können. Frieden rmd Kohleafrage Bern, 7. Dezeurber. (Drahkderichl.) Laut «Pevk Parssten' wird tn der Kammer anlätzllch der G«setz<So»rlage »der die Bergwerksregie in Frankreich die Kohleafrasi« tm Hinblick auf den Frieden eingehend von Mnifter Loucheur er läutert. Dieser erklärte, -ie Kohlensrage sei di« Grundlage der ganzen Industrie Frankreichs. Der wichlisist» Artikel -es Friedensvertroge» werde diese Frag« z« behandeln Haden. Vor dem Kriege habe Frankreich ein Defi^t von Ä Mil lionen Tonnen jährlich gehabt, jetzt betrage es 48 Millionen. In folge der Verwüstungen in den Kohienbersiverlrea Nordfrank reichs werde die Mlnderproduklion 20 Millionen Tonnen jährlich aasmachen. Frankreich müsse lm Frtedensvertrag dem Grundsatz der Entschädigung und Wiedergutmachung tn Anwendung bringen. Der französisch« btactt werde an jenen Bergwerken Aktionär werden, an denen früher der deutsche Staat finanziell beteiligt gewesen sei. Die ameriLanischen KvpfervoreLLe Genf, 8. Dczsmber. (Eig. Drahtborich«.) AuS Mrshrngton meidet -er «Rotterdamfche Eovvank': Der Uebersch«ß an Kupfer in den Vereinigten Staaken wird angenbiicklich auf mehr ats 800 Millionen Pfund geschäht. Vor dem Kriege wavei» eS selten mehr olS 200 Millionen Pfu,^>. Di« ikosienisch« Rogiernng kaufte 10 Million«» Toeme» Kupfer, Engkmd 200 00V Ts»»«». Loado'« sind Bor- derttSmeg«» zur Errichtung einer Gesellfchc^t fletross«, tte sich mtt dem Gesa«t»«rkauf vo» »««eikanlscdem K»pf«r tm AaS- km-e befaßt. Zv t»es«n Zweck» w!vb «h bt, Er.lchNm, »o» FUk^lev tm 4stiSstmde erwogen. Die en^ttsche Marrnedelegatto« in Snxhaven Hamburg, 8. Dezember. (Gig. Drahtdertchk.) Da- en^tisclie 6chlall>tschisf .Herkules', weiches di« engl sch« MarinLdelegaPon an Bord hat, hat vor Cuxhaven Anker geworfen. Atan vernurtet, 0a i es zunächst durch den Kaiser-Wilhelm-Kanal noch Kiel gehen soll, um dort dir Ahrüstung der Krie^-sch.ff« zn «deruxicheic. Di« eirglisch« Marneko-mmission, welche -le gekaperten en^t.schen Haadelsfchlife in Hamburg besichtigen will, w rd erst für DlenSÄg hi« erwartet. Vom Verb«»b ber konzertlerendea Küsfller V«Lkschia»d4^ e. D. AIS GeschäslSsührer der aeuaegründcle» K»«zekl»bt«1lvng (ge- metmttlhkje SteLawerUsittsimg) de» B«bo»bä» b«r Konz ordere« be» Künfi« Denll'hla»--, » ist -er l» KRLpleckretsea dmrch feine korg- jährig« Täägkett bei d« Flrcia Konzektdtoekao» Woüg ck Docht be kannte Herr Emil Laak verpfstchtel worde«. Als .Internationale Gruppe der Expressionist«, Kubisten «ab Futu risten' haben sich Ke seit 9 Jahren im Berl'oer .Sturm' veretnigtcn radikalen Künstler organisiert. Zweck deS Zusammenschlusses ist die .neu« Gestaltung d«S öffentlichen Kunstleden- si» Geiste der neuen Kunst'. Wegen Aufnahme wendet man sich i» dte Geschäftsstelle Bersin V. 9, Potsdam« Stroh« 1-4». 90. Geburtstag «t»«r Kmestpatriarchstu Dl» Feetfea» Abelaib« L«»hnsen hat -les« Lage z» Stock hat» ihre» vü. Geburtstag gefeiert. Hinter diesem vornehmen Name» vvbckgt sich Mao »est be kannte künstlerisch« Persönlichkeit von fett«»« VlelseittgkeSt »nd Leistungsfähigkeit. Freiftau Leuhuseu hieh »M Ihr«» Alädchenaamen Valerius und zeigte bereits M früher« Jahr« sowohl für den Gesang als auch die Maleret eine ungewöhnllch« Begabung. Ihre Aus bildung genoß sie vornehmlich in Deutschland, besonders Dresden, wo sie in der Galerie zahlre'che Kopien nach allen Meistern aoSführte. Sie studierte ober auch in Leipzig und in Berlin bei Fanny Schäfer und Rellskab Gesang. 1858 heiratete sie dnr damaligen Marinekapilün Fretherrn Leuhusen und lieh sich mit ihm In Gokenbnrg n'eder, wo sie als Gesangslehrerin wirkte. Doch unternahm sie immer von neuem Reisen Ins Ausland, setzte ihre Gesangsstudien Hst Warkel in Paris, ihre Malstudien bei Lindenschmidt in München fort. Auf einer ihrer Pariser Reisen führte sie ihre Schülerin unb Schutzbefohlene Christin« NilSson der Oesfentl'chkeit zu: in dieser Meisterin feierte ihr« Ge- sangSpädagoglk ihren höchsten Triumph. Seit 1870 lebt sie tn Stockholm. Zu Max Liebermann- 7V. Geburtstag sollte ein Gedenkwerk erscheinen, in dem Julius Ellas den Meister zu Hause in Bild und Wort sch ldern wollte. Nun ist das Merk infolge technischer Schwierig keiten, die auch die RelchSdruckerei nur langsam überwinden konnte, erst jetzt hercmSgekvmmen. ES bringt zwet unveröffentlichte Nadierungen Liebermanns und 68 Famrtienzelcknnngen dcS Künstlers. In ihnen zeigt die- Gedenkwerk, das bet Paul Lasstrer «scheint, den Meister von der besten Seite seiner Persönlichkeit. Kein« Schließung der Berliner Universität. Di« Verfügung Sb« ein« zertwei"g« Schlitzung der Berliner Universität, deren Räir,me zur Einquartierung von Truppen dienrn sollten, ist von der Kommandantur wieder zurückge'nommcn wo den. Die Vorlelunzen erleiden kc'n - Un'rkrcchung. Nur der Westflügcl soll gelegentlich dec EinqvarirellMZ dienen. y»chich»l»«<Vrte>!«>>. Der Dciximrit pr»s«q,r Di. >uk. »I et», »erl «n L«>i« «ft al« D»r1iog«nd«s Hat «7^ DlaeeM »ar »«»«/»- p»kltg<d«n Bdl««Urs>o tn da« UnswIiNg« Amt d»n»s«n w«r»»n: «t« Aarstmag a« st» Nn«»ärftNls Wta» «« Pachta«»», —n da» d« Dal««,» — »> «» g»>D^> «MO« ff«« »« «nd M, tzm M>»W»»I M«»che», Mdett -»»»«»io«». U, vchmü»-«.
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