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01-Frühausgabe Leipziger Tageblatt und Handelszeitung : 25.12.1918
- Titel
- 01-Frühausgabe
- Erscheinungsdatum
- 1918-12-25
- Sprache
- Deutsch
- Vorlage
- SLUB Dresden
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Rechtehinweis
- Urheberrechtsschutz 1.0
- Nutzungshinweis
- Freier Zugang - Rechte vorbehalten 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id84535308X-19181225017
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id84535308X-1918122501
- OAI
- oai:de:slub-dresden:db:id-84535308X-1918122501
- Sammlungen
- Zeitungen
- Saxonica
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
-
Zeitung
Leipziger Tageblatt und Handelszeitung
-
Jahr
1918
-
Monat
1918-12
- Tag 1918-12-25
-
Monat
1918-12
-
Jahr
1918
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Der Matrofenputsch gegen die Reichsregierung wegnngSfrelhett. mit Kaum ein« einzig« EtasSras Jakob Hegel, der Inhaber and Leiter bei größten nordischen Berlages, der bekannten Gyldendalscken Buchhandlung, ist, w« aut Kopenhagen berichtet wirb, daselbst Im Alter non 67 Jahren ga^orben. Er gehört« zu d"n bekann'esten Persönlichkeiten Iw geistigen und öffentlichen Leven bet Landet. DI« Familie Hegel 's! mit dem Gyldendalschen Berlage nun schon seit ein gen Geschlechter^ verbunden, und der gewaltig« Aufschwung, den biet Unternehmen e'" seit «in«m Menschenalter genommen hat, 'ft nicht am wenigsten den Leistungen bet Verstorbenen zuzuschreiben. Er hat. wie man zu saner. pflegt, von der Pik« aus gedient, indem er im Alter von 15 Jahre' al» Lehr! ng «inkrat, später zum Gehilfen und so allmählich znm Mi Inhaber «fttickta. Unter seiner Regierung vollzog sich der Borgae Die Forderung der Matrosen. S Berlin, 24. Dezember. sDrahlberlchk unserer Berliner Schrlstleltung.) Dein «Vorwärts' entnehmen wir noch folgciwe Mitteilungen über den Stand der Ding« in Berlin: Heute miilaq 12 Uhr sah der Berichterstatter deS «Bor war ts' ungefähr 200 bewaffnete Zivilllslen in Bkarfchkoionne in den Marsiall einrrickcn. Die ganze Gegend um den Marstali bis zum Ratl-au» ist von Anhängern der Matrosen mit Maschinen gewehren besetzt. Die Matrosen und deren Parteigänger fordern, daß die Regierung Ebert-Haose sofort zurücktriit und durch eine Regierung Lcdebour-Licsiknecht ersetzt wird. Lcdebour und Lleb- lrnerht sind zum Zwecke der Verhandlungen hierüber per Auto zu den Voiksbeauslragten gefahren. Bi» setzt sind sie noch nicht zu- rlichgckehrt, doch erwartet man im allgemeinen keine befriedigende Lösung der Verhandlungen, sondern Wiederaufnahme der Kämpfe. Die durch Spartakisten un.'erslühlen Marineleute wollen die Gardelruppcn, die unter den Linden stehen, angreifen und zwingen, sich aus Berlin zurüchzuziehen. Im Marstali siegen 12 Tote und mehr als 70 Verwundete. Slellvn, -nlhoben meed«. Ebert s-gte et«, Prllsu«, der Vm schwerde» z». varnnfhia onb auf bi« Berstchenmg, bah «ach bt» gläubigen Suchen» nach dem Menschlichen lm Ungestüm der Welt gelangt sind, dann leuchtet uns au» d«n RLIlel und Dunkel her bl» in» Innerste erkältenden Degenroart tzt« Beoaalumg aL der bitteren Verluste auf: es gibt einen Fortschritt, eine Annähernng an den Frieden unter den Völkern, an di« Gerechtigkeit lm eigenen Volk; vt gibt kein« Opfer, keinen Zusammenbruch ohne neue» Aufsiehcn, ohne Reuanbruch eine» besseren Wesen». E» gibt einen Sinn de» Leben». Feiern wir d^hald still »nk früh Weihnachten! Dann teilen sich di« Rebel der Zell von elnander »nd durch die Wolken bricht da» Lichtl Der Stadtkommandant Wels von Malrose« gefangengesetzt Bettln» 24. Dezember. (Drahkbericht.) Da» gespannte Ver- hälknt», da» fett einigen Tagen zwischen der Kommandantur und her «Volk»marlnedivision* besteht. hat gestern abend zu aufregen den, znm Teil blutigen Vorfällen geluhrt, über die wir bereit» kurz berichtet haben. Den Sicheren Anlaß hierzu hat anscheinend di« Tatsache gebildet, daß die Stadtkom- mar.dantur dl« Auszahlung von Löhnungsdeträgen in Höh« von 80 000 Mark an di« Matrosen an die Bedingung geknüpft hatte, dich von diesen da» Sch lo tz geräumt werde. Die Matrosen gingen gestern, am den erwarteten Maßnahmen der Regierung zuvor- zukommen, zur gewaltsamen Selbsthilfe über, indem sie einen förmlichen Putsch gegen den ersten Stodlkommandanten, den sozialdemokratischen ReichstagSabgeordnclcu W e l ä, unternahmen. Dieser sowie zwei feiner Beamten, Leutnant Fischer unö Dr. Bongartz, wurden von den meuleinden Matrosen in der Kom mandantur feslgenoinmen und noch ihrer Hochburg, dem Marsiall, verschleppt. Gleichzeitig haben Matrosen, die zur Bewachung deS Reichskanzlerpaiai» dienten, einen Putschversuch in der Reichskanzlei unternommen, indem sie die dortige Tclcpon- zentrale besetzten und den Zutritt im Reichskanziergcbäude längere Zelt obsperrlen. Mährend dieser Zeit war die Reichärcgierung nicht imstande, mit der Außenwelt zu verkehren. Im einzelnen wird über den Verlauf der Vorgänge gemeldet: «Um 6 Uhr kamen au« der Oberwollstraße, der Charlottenstraße »nd über dir Scklvßträcke Trupp» von Matrosen, d n Karabiner aus der Schulter, und flrcvlcn der on der Schlutzbrllck , gegenüber dem Zeughaus«, gelegeiicn Slad'howmandaniur, dcm Si'i bcs Kom- manbanlen Mels, ;u. Cs bllbelen sich Ketten non Matrosen, die die Linden von der Charlottenstraße bis zur Schloßbrückr und den Lustgarten, don Dom und die Königflraße absperricn. Den Pasjanlen erkürten die Mannschoslen, n on möge möglich'! schnell die abgcsperrlen Bezirke räumen, do e« nicht unwahrschein lich sei, datz ftch ein Des echt «nlspinnen m rde. Aeng'llick flüch teten Männer. Fronen und Kind r in dir nächsten Seitenstraßen. Dann zage» die Mairoscn, etwa Otta bi« 7tttt Mann, vor die Kom- mandanlur und nahmen dort Ausstellung. Iuzwiscken hatte man in der Kommandantur Matzreg ln ergriffen, nm die Matrosen zu zer streuen. Auf Veranlassung de« S.ad'stonimanbaiitcn wurde der Soldalcnrat der im Kronprinzenpalui« bcsindlichcn republika nischen k,«<bo»enwehr von den Vorsäll n benachrichtigt »nd dle Im Z ughan«, ln der Komwondonlnr, in der Bidliolhek und lm Pal,i« Friedrich Wilhelm bcfinLUchen Slcherheltlgorden herheigerusen. Diese rückten mit den Maslkncngcwehren sofort aus die Straße. Gleichzeitig wurden die Sotdaicnräie d r Berliner Garnison durch Fernsprecher verständigt, die aus Last wagen fe ein« Kompanie nach der Kommandantur In Marsch fehlen. Don der Kommandaniur scldst wurden zwei Panzerwagen Mil Maschinengewehren sowie mehrer« Personenwagen, ans bcnen man Maschinengewehr» gesechismätzig ousgcdaui hatte, blnansgesandk; sie nahmen zunächst in der Wakislroße Ausstellung. Plötzlich kam von der Lhariolienstratze her ein Lastwagen, der langsam aus die Kommandaniur zusvhr. Die Postenketten der Matrosen riefen dem Führer zu, er möge hallen. Der Führer fuhr aber, vielleicht au« Unkenntnis der Sachlage, weiter. Die Matrosen nahmen an. datz e< sich um einrn .Gegner' handele, und erössneien mit Karabinern S ch n e l l s e u c r aus da« Avis. Etwa lOtt Schutz steten, dann wurde aus dem Lastwagen ein Maschin ngewchr sicht bar, da« non s.incrsrlt« Feuer aus di« Matrosen eröffnete, ohne jedoch Personen zu verletzen. Während bic ersten S.hüsse vor der Kommandantur fielen, dog au« der Charlottenstraße ein Panzer wagen in die Linden ein und erössnet« von der Höhe de« Denkmal» Friedrich« de« Trotzen Schnellfeuer auf die Matrosen. Don den vor der Kommandantur stehend.n Posten wurden dadurch ein Matrose gelötet und drei schwer verletzt. Mittlerweile drangen zehn Matrosen unter dem Ruf: «Rieder mit WelSl' in die Kommandaniur und nahmen Mel«, Leutnant Fischer und Iniendanturral Dr. Dongartz fest. Ans der Stratze wurde» die so Ueberfallcncn von den Matrosen in dl« Mut« ge nommen und der Trupp zeg nun nach dem Marstali. Dori wardea bl« Feftgenommenen in Gewahrsam gebracht. Nach den Vorfällen vor der Kommandantur nnd ttn Marstali enffandken die Matrosen eine zweihundert Mann starke bewaffnete Abteilung nach der Reichskanzlei. S!« drangen zunächst in die Telephonzenlrale ein und verhinder- len dadurch jeden Fernsprechverkehr. Außerdem vcrhiv.dcrien sie die DolkSbeauslraglen Eberl und Laadsberg an dem Derlasfcn ihrer Dienflräume. Da di« Wach« für di« Reichskanzlei an diesem Tage gerade von der Dolk«marincdivision gestellt worden war, war es den Matrosen, di« elngedrungen waren, ein leichte«, die Zu- und AuS- I gäng« deS Hause« adzusperren. Eberl, der seine Fastung nicht v.r- s .Lar'; dann wieder brellek e« seinen phantastischen Märchcng'anz über ganze Erzählungen, so über den bunten Tiaumzauber der .Weihnachts geister', deren kindlich tiefsinnige Deseeilmg an E. T. A. tzoffmannS Weihnachtsmärchen vom Nußknacker und Mäusekönig anknüpst. Roch ln die letzten Selbstbekenntnisse von .Allershausen' kl ngon diese Weih- nachlssellgkeilen der Kindcrwelt hinein. Aber nicht nur stimmungsvoller Hintergrund und phantastische« Wunder ist Weihnachten für Raabe, sondern in ihm offenbart sich da« stärkste seelische Erleben des deutschen Menschen. Da« beste Beispiel für diese Bedeutung der Weihnacht Im Werke Raabe« bietet di« gemalt g« Schilderung des Weihnuchtssestes Im l- tzien Teil de« .Hungerpastor«', di« den Höhepunkt der ganzen Dichtung dar stellt. Hier ist alles vereinigt, was Raab« sonst in so mannigfachen Ge staltungen zum Lob« seines LiebllngSsestc« gesagt. Das Welhnachtsscst in dem Dorf am Meer, in der Hungerpsarre von Grunzenow, gipfelt tn der Predigt de« alten Pfarrer« IoflaS Tillenlus, der von dem Weih- nachksbaum der dörflichen Hütten plötzlich ln den Schatten d«S Baume« der Weltgeschichte tritt, .durch dessen Gezweig der Stern der Ver kündigung auf di« Kripp« zu Bethlehem nieberleuchtcte'. Und er er zählt von dem großen Hunger in der Welt, der die Hände reckt nach dem .Brok, do« vom Himmel kommt «nd der Welt da« Leben gibt'. Der Himmel, der so finster und leer gewesen war, öffnete sick über den Kindern der Erd«: all« Völker sahen da« große Lichk — d!« Menschheit ritz di« Krone von dem gedemütigten Haupt und warf den Purpurmantel von den Schultern. Sie schämte sich Ihrer blutigen Wunden, Ihrer ge fesselten, zerschlagenen Glieder nicht mehr — sie kniete und horchte. Wahrheit! jauchzt« e« vom Aufgang: Freiheit! jauchzte e« vom Rieder gang — Lied«! sangen die Engel nm die Hütte, in der die Erbtochter de« Stamme« David und Joseph, der Z mmennonn von Nazareth, den Hirten da» Kind zeigten, da« in der Nacht geboren worden war. Ehrn Iosta« Tllleniu« aber zeigt« e« setzt den Kindern seine« Dorfes; denn da« Wcih- nacht«fest ist do« Fest de« Kinde«, tn dem di« erhobenen Ostern fremd btetben. bl« es über den ersten wahren Schmerz Nachdenken mutzte. In dieser Weih« der Weihnacht wird der Held de« Roman«, der Hanger pastor, innerlich zum ersten Geistlichen, der dle ganz« Bedeutung seine« hohen Amte« begreift. RelchSbozlerpslni». Während dieser neuen Besetz»»« sammelte» sich vor der Reichskanzlei regterungslre», Truppen am Maschinengewehren an, ma dl« Freilassung der R«lch»r«glrrung z» erzwingen. DolkSbeorrstragler Barth uerfnchl« u> de» Truppe» m fvrechen, diese aber sprachen Ihm do« Recht ad^ lm Namen de» Regierung zu reden, und riesen stürmisch nach Ebert. Gegen 1VX Uh» abend« trat schtiehtich Ebert au« der Reichskanzlei heran«, a»- stieg ein dort aas der Strotze stehende« LastoulomobÜ «d führt» K» elner Ansprache ungefähr folgende» an«: ,E» sind heule nachmittag sch, bedauerlich« Erttgnlff« »m^ gefallen, auf die ich jetzl im einzelnen nicht eingehen will. Tatsache aber ist, datz di« Regierung ein« Zclttang festgesetzt war »nd flch nicht mehr frei bewegen konnl«. Es ist mir aber s,«laugen, rntt de« Matrosen in Nutze zu sprechen, und ich hab« ihnen gesagt, kok fl« jetzt nicht mehr hiertleiben könnten. Mir haben dar.« vereinbart, datz die Leute jetzt abzichcn werden. Mir Haden ihnen aber auch versprochen, datz dan« auch die Truppe» abziehen sollen. Ich bitt» Sl« dringend, «ater allen Umständen Dlulvergletz«» za vermeiden. Es Ist tu diesem furchtbaren Krieg« doch schon so viel Blut geflossen, datz wir setzt nicht noch einmal wegen bärgen sicher ZwistigkeUen V!ul vergießen wollen. Also, di« Leute werde» jetzt von hier fortzlehen, und ich bitte Sie nochmals dringend, jede» Zusammenstoß zn vermeiden und ebenfalls wieder abzarü-kenl' Die Ansprache hatte den Erfolg, daß sowohl die Matrosen als auch die gegen sie angerückttn Truppen in Ruhe abzogen. Ein Sturmangriff DVerltn, 24. Dezember. (Drohlberichk unserer Ber liner S ch r»s l l e I l v n g.) Ucber ein« Episod« aus den Kämpfe« de« bentigev Morgen« wird berichtet: Ein am Zenghans ausgestellte» Geschütz gab bald noch 8 Uh, Feuer aus den Nordslägcl dc« Schlosse» ab. Der erste Treffer war dicht über dem Portal ln der Näh« de« Daikon«, wo, wie man sestgestellt holl«, zwei Maschinengewehre auf. gestellt waren. Der zweite Schutz traf da« Fenster eine« Zimmer« in der zweilen Eloge, wo man ebenfalls Mutrolcn bemerkt Halle. Di« Derlcldiger deS Schlosse« erwiderten mit Maschinengewehren da« Fever, da« sich gegen die Schlotzbräck« und den Platz vor der Bibliothek rich- lel«, wo di, RegierungSlruppen standen. Bl» KV Uhr hatte das Schloß elira 20 Treffer durch da» Geschütz erhallen. Di« Spllttcr de« Sandstelnbaue« flogen bi» an bl« Schlotzbräck«, hinter deren Pfeilern Sturmtrupp«» mit ihren Maschinen gewehren lagen. Schnellfeuer dr« Nordflüge!«. Da« Feuer hall« di« Wirkung, datz die Maschinengewehr« der Matrosen schon nach kurzer Zell verstummten. Darauf drangen drei Slarmlrupp« unter Führung eine« Osfizierstekkoerlretcr« über die Schloßbrücke vor und stürmt« durch den Lustgar.en nach dem Portal 4 dc« Schlosse«. DI« Malroscn hatten sich von den Fenstern zurückgezogen und schossen von der Höhe bc» Dache« berat» aas d!« Anstürmendrn. Dabei hatten die Sturmtrupp«,, v er Tote und iv Verwundet«. Mil Handgranalcn wurde da« Tor gesprengt »nd gestürmt. U»ler lautem Hurra stürmte» di« Slurmlruppen über dl» Trepp« dl die chemaNgen Prlvalgemächer de» Kaiser» dle je-och bere't« von den Mokros'« verlaßen waren. Da epe- dcr Weitzc Saal fest verrammelt. Mil tzandgranakenw Eingang erzwungen, und nun enlsponn sich hier ei» Gefrcht . I- mn-Ml. . u , datz so gut wie aste bedeutenden Verfasser der beiden norbtschen Lite raturen, der dänischen und der norwegischen, sich b« m Gyldendalschen Verlage verelniglen, der bereits «lwa um l880 unbedingt zum führen den Verlage ausgerücltt war. Diese Steilung wutzl« Jakob Hegel da durch weiter zu festigen, datz er Krä,le ersten Range« in t der literarischen Leitung des Verlage» betraute; neben Peter Nansen stiud da Ernst Bojcscn und Gustav Philips«», zu nennen, denen sich ln den letzten Jahren Azel Garde ongereiht Hal. E n grotzer Foikschrltt war di« Angiieüerung eine« norwegischen Hause« an di« Kopenhagener Firma, di« inzwischen «'ne Anzahl kleinerer Kopenhagener Deliag«bnchhand- lungen In flch ausgesvge» Halle. Damit war Dpldendal dl« Vorherr schaft im skandiiwvischcn, spez ell im dänisch-norwegischen Dettag«- betriebe fest gesichert, und des« Stellung Hal da« Hau« trotz manchen neuen Welkbewctde« auch bi« heut« gehalten. Der verstorben« EtatS- rat war mit den großen Dichtern seine« Verlage« zum« st persönlich eng desrenndel »nd stand z. B. in nahen Beziehungen zu Dlvrnson, Ibsen und Klclland. Insbesondere waren Vsörnson und seine Familie, wenn sie Kopenhagen passierten. Immer Hegel« Döste; mlt großer Vor liebe Hal flch Blörnson auf der Besitzung Skovgaard aosgehollen, di« Elatsrai Hegel in dem Kopcnhaacnrr Vororte i^rdrup belaß. Eine Künstlerkammer für Thüringen in Weimar. Au« We mar wi-rd un; gcfhrrbcn: In dcn Klmstlorkreisen LdÜringen- sw« wahr scheinlich an>«s»wo auch) ist »st bitter bekchai worpen. daß di« Kunstler- schasl in öfsentl chen Kunstslagvn sowie in der Pflege und Lrwe terung deS »fsentlichen Kunstbefltze« kclnerlet Linflutz dal, datz keinerlei St lle besteht. d< von den Bchördcn oder der Oe'senllickkc i als berufene Dertretcrin bcr gesamten e ^heimischen d'ldenden Künstle» schuft angesehen werden konnte. Deshalb sind di« Künstler Weimar« und Thür ngent zusammengclreten und haben einstimmig de'chivssen, «ine Künstlerkammer für Thüringen mit dem Sitz in Weimar in« Leben z» rufen. Di« Kammer soll au« 17 M t- gi «dern bestehen, zum übens vgenden Teil bild nd« Künstler, dsh scllen, um E nseiiigkeiu n zu verme-en, auch solche Nicktkünfller Akitg »r«r werden, d« infclg« iht'e« Berufe« oder ihrer Leistungen geeignet «r- 'chcinen. AI« berufene Vertreter n der bildend n Künstlersckaf« soll st« zu öffentlichen Kunstsragen Stellung nehmen, besond r« bei allcn Be st, edungen, bi« danach zielen, d« Lebenskraft bar Einrichtungen M Pfleg« der Kunst zu erholten »nd zu fördern. Don der UnioerfNSt Leipzig. Der Pr vakdozenl für Gev'ogk unö Pa äontologi« Dr. sur. «t pH. Er'ch Krenkel wurde zum nickt plan- mätzlgen aotzcrordentl chen Prosestor der philosophischen Fakultät ernannt. Hofral Panl Emil Richter, Oberbidllothekar an der sächsischen ^"NdeSbibllothek, ist nach langem schweren Leiden in Dresden tm 7L. Lebensjahre und im 50. Dienstsahre gestorben. Er war der tt'cst« Beamte der Bibliothek, der er seit 1869 o^ehörte. «Legende ein » Lrben«', «in dreiakNge» Kammcrspiel von Stefan Zweig, grlangt heute am Deutsche« Schauspieles in Hamburg M llrausführung. Sitzung des Leipziger u. E.-Rates In Ergänzung unsere» gestrigen Bericht» fei »och folgende» üb« den Verlaus der letzten Sitzung mitgeleilt: In seinem Bericht über den Rätekongratz in Berlin behauptet« Dr Cmt D « ver, datz dl« Mehrheilssoziallsten nur beShalb Stimmen mehrheit erzielt hätten, weil viele Derrreter der Frontsoldaten n cht gewählt, sondern ernannt worden seien. Das beweis« de Anwesenheit von 25 Ossijieren als Vertreter. Erschwerend siele seiner ins Gew cht, datz jul die Arbeiter auf IttOOOO, für die Soldaten auf 50 000 ein Ab geordneter zugegen war. Indem der Brr chterstatler «ine geschichtliche Parallele zwischen der Revolution von 1848 und der setz gen zog, wir» er auf di« grundsäß ichen Unierschiedc in den Absichten der wciteien Durchführung der Revolution zwischen dcn Unabhängigen und den da von Rechtsstehend.» hin, bc oudcrä In der SoziaiisterungSjrage, die d« MehrheitSsoz allsten auf ge rhgeberischcm Wege durch die National versammlung erledigen wollten. ES sei selbstversländl ch, datz dies« Gegensätze ausgesochten werde« müht n. Die Beschlüsse der Konferenz bedeuteten eine vöti ge Erwürgung der Macht der Ä.- und 6-Räte. Drn Beschluß, datz die Entscheidungen des Rälckongresse« keine Ge- feheSkrast haben, sondrrn daß zu deren Durchführuidg erst ges hgebrriscka Verordnung des Rates der Voikdbeaustragt.n no wendig sei, bezeichnete der Redner als einen Staatsstreich des Rates der Volks beauftragten. Das Pro'clar at stehe vor der Lntfcheidung. ob es de« Boden der Rcvo ukion verlest n wolle »der n cht. Deshalb l ge der engere Ausschuß d S A.- und S-Rakes die (bereits ln der gcstr gen Morgennumm:r veröffentlichte) En schlicßung vor. In der sehr lebhaften Aussprache wandte flch S.-Ril Henniger scharf gegen die unadhcing g:n Volksdeausiragtcn. die durch lhre Teil nahme an der Regierung dieselben Fehler wie 1914 begingen. Er schlug deshalb vor, der Entschließung e ncn Zusatz anzufügen. d r den Au tri l der Unabhängigen aus der Reg erui g fordere. — Vorsitzender Schö ning glaubte vor der stillen Arbeit der Gegeneevolulion warnen z» mästen, dle viel gefährlicher als d« der MvhrheilSsozialisten sei. Er erklärte, datz derA. - und S. -Rat unter keinen Umstände» freiwillig zvrllcktreten würde, selbst wenn die Nationalversammlung zusammengetreten sei — A-Rat Schmidt und S -Rat Franz, letzterer ui« Vertreter der Matrosen, wandle« sich scharf gegen das Tragen der Achsel stücke und Mafien durch Offiziere. Franz stellte sogar eigenmächtiges Vorgehen der Matrosen in Aussicht und forderte auf, die Revolu tion wieder ouf die Straße zu kragen. — A Rat Dirsch forderte d« Waffen in die Hanh der Arbeiter. — S.-Nal Sager wand.« sich g gen dcn Antrag, den O^f zieren das Tragen der Achsel stücke zu ve-ri-iTtcn; da d cs wegen der durchreisenden Truppen und aus anderen Gründen In einem verbältntsmätzig kleinen Berv.ch we Leipzig praktisch n ckt durchführbar sei. Vorsitzender Seger sprach dann in IL'geren Auöfüh «ngcn zu -en Anträg n. Er halte die A e n g st l i ch k e t t der Redner vor der Gegenrevolution für übertrieben, ebenso sei unier dem Weiterlreibc-n der Revolution nicht zu verstehen, dah wird r aus die Stoaße gegangen werden mäste. Auch d'e Dcseitgnng der Achsrl- stückc sei nicht -L5 Gebot der Stund«, sondern dl« Bese.ilgung der a ten n> I'ärifchcn und bii« okralisckcn Gewalten sowie di« Durchführung der Sozial sterung. De Sozialisierung mäste von unten onsangen, indem de Arbeiterräte der Delrleve diese durchfübnen. Die Soz al sterung werde auch die Arbe lSloslgkelf beseitigen. In Berlin seien gegenwärtig ich 000, in Lripzig ilOOO und in Dresden 18 000 Arbeitslose. Lne Verfügung des BriegSministerlums, nach der nur O f',>ere ais Kan panieführer bestimink werden dürfen, wcrde m Bereich -S XIX. A. K. keine Beachtung s nden. Am Sbluffe sc.ner Ausführungen erklärt« Seger, er sei bereit, sich ml jedem von der Revolution ehrlich überzeugten Recktssozialislen und Bürger zur gemeinsamen Arbeit zu vereinigen; die Einigung könne aber nur auf der Plattform der wirklichen Revolulion s'attsindcn. — Unter fortgeseltter Ilnrrrhe forderle dann Soldalcnrat Berthoub auf, gegen öt« Entschließung zu stimmen. LeipzigseinichtDeutschiand, und der Rätckongretz stelle ein« rechtmäßige Vertretung der Arbeiter vnd Soldaten aus ganz Deutschland dar. — Dennoch wurde bl« gegen Nätekongrcß und Dolksbcauftragte gerichtete Entschließung mit grotzer Stimmenmehrheit angenommen. Lin weiterer Eintrag, datz lm Sinne Liebknecht» und Rosa Luxemburgs unter Arbeitern nnd Soldaten gewirkt werdem soll, wurde dem engeren Ausschuß überwiesen. Ferner war «in Antrag auf Ein schränkung d«r Vergnügungen eingegangen, der Rücksicht ouf die ernst« Zeit verlangt und Säle für politisch« Versammlungen frei machen soll. Der Vorsitzende Seger erklärte hierzu, daß die Ver gnügungen voraussichtlich vom 1. Januar ab aus Licht- und Kohlen mangel sowieso aushören würden. Der Ausschuß wcrde auch wegen der Wahlversammlungen ln diesem Sinne wirken. Der Antrag wurde des halb zurückgezogen. Diese Slurmlruppen begannen nun ein l Maschinengewehre« arrf sämtlich« Fenster Scheid« blieb hell. Weihnachten bei Wilhelm Raabe Wilhelm Raabe, drr grotze deutsche Dichter, der noch viel zu wenig gekannt und gewürdigt ist, gewinnt in unsererr Gegenwart eine be sondere Bedeutung, rocil er unser Schicksal vorausgesehen und gegen den jetzt bcsieztrn Geist des neuen Deutschlands mit den Waffen fclner Dichtung gekämpft hat. Für Raabe war das Jahr 1870 kein Glücksjahr, sondern der Anfang unseres Unglücks, da das Voik tn Anbetung des Acußcrl chen und Matcriellen verfiel. Wie während oder nach einer großen Feuersbrunst in der Gaste ein Sirupfatz platzt, und der Pöbcl und die Buben anjangen, zu lecken', diesen drastischen Vergleich wählt er im Vorwort zur zweiten Auslage seines .Dräumling', .so war lm deutschen Volke der Geldsack aufgegangen, on) die Taler rollten auch in den Gasten, und nur zu viele Hände griffen auch dort danach. ES hatte fast den Anschein, als solle d eS der größte Gewinn sein, den da» geeinigte Vaterland aus seinem großen Erfolg tn der Weltgeschichte hervorholen könnte!' Der Dichter hat früh gesehen, was an unserer so viel gepriesenen Kultur der Gründerjahre morsch und hohl war, und in ollen seinen Werken versucht, demgegenüber die Idealem Mächte al» Wegweiser auszustellen. So lesen wir heute Raabe mit andern Augen, und besonder« zu Weihnachten sollten wir uns In diesen Deutschesten der Deutschen ver senken; denn Weihnachten war sein Lieblings!est, und in ihm ossendart« flch dem Meister das Schönste der deutschen Volksseele. Wie Dicken» der WeihnachiSdichker der Engländer ist, so mutzt« eigentlich Raab« vnser WeihnachtSdlchler schlechthin sc.n, wenn wlr nicht bisher so viel fach di« höchsten Schäf>e unsere» De.st«:lebens zu wentg doach'.et hätten. Zur Weihnachtszeit wird gerade das Wunder deS Christentum« Im deutschen Lan:« leibhastigst« Gestalt. .Schön Ist «, die Palmen von Bethlehem und Aegypten in den kalten germanischen Winter rauschen nnd säuseln zu lasten', heißt es tn den .Kindern von Ftnkenrod«', und tn der Erzählung .Im a ten Lisen' gesteht der Dichter, .datz mtr der Mana au« dem sonnigen Nazara am deutlichsten in dl« Erscheinung tritt, «enn hierzulande die Tag« kurz und di« Nächte lang sind, bi« Dach rinnen gießen oder der Schnee fällt.' In Raabe» Erstlingswerk, der .Chronik der Sperlingsgosse', vergoldet rln weihnachtlicher Schein bt« schönsten Stell'«, de« Buches, sogleich am Anfang dle meiflerhast« Schil derung des MelhnachlsmarkleS, und wundervolle Woxt« findet der Chronist für dl« Schönheit des Feste«: .Da strömt di« Quelle, au» der dte Kinderwelt ihr erstes Christentum schöpft. An da« Gewühl vor den Buden, an den grünen, funkelnden Tannenbaum knüpft da« junge Ge müt seine ersten, wahrem und — was mehr sagen will — wahrhaft kind lichen Begriff« davon.' Weihnachten lst für Raab« das Fest der tnnlgsten Lieb« z» Gott »nd b«n Menschen; e« lst die kostbarste HimmelSdlume, dle binelngeslochlen Ist ln den oft so kargen und düsteren Kranz unsere« Leben». Deshalb fällt auch ln so vielen Büchern de« Meister« da« hellste Licht vom Christ fest ber auf dl« Gestalt«, und Begebnisse seiner Geschichten. Bald ist Weihnachten »« al» sllmmunggedenbe» Moment benutzt, ml« z. M i»
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